Lernen findet in der Ruhe statt

Digital StillCameraIn unserer getakteten und stressigen Zeit, wird die besondere Bedeutung von Ruhe und Möglichkeit von Integration für Lernprozesse völlig unterschätzt. In diesem kleinen Video erkläre ich dir, warum das eigentliche Lernen (oder auch Heilung) in Phasen der Integration stattfindet.

Diese Phasen der Integration haben in unterschiedlichen Altersstufen unserer Kinder verschiedene Ausprägungen. In dem Film kannst du sehen, dass es sowohl Phasen von intensivem Spiel sein können, als auch das Chillen auf der Couch von großer Bedeutung sein kann.

Ich wünsche dir viel Spass beim Film, du findest ihn hier:

https://youtu.be/E15OkeOBA9g


Bedingungslos Lernen

first_stepBedingungslos Lernen, inspirierend, entstaubt und positiv

Im gestrigen Tagesseminar hatten wir alle die Gelegenheit die ganzen alltäglichen Herausforderungen im Leben mit Kindern aus einer anderen Perspektive, mit wohlwollenden Blicken und wirklich zuhörenden Ohren zu betrachten. Für mich war es ein schönes, nährendes Wir-gefühl. Wie so oft im Leben fanden sich die Ansätze für eine mögliche Lösung zu den Fragestellungen der TeilnehmerInnen an ganz anderen Stellen, als ursprünglich vermutet.

WundersamesLernen hat ganz viel mit uneingeschränktem Lernen zu tun. Einem Lernen oder sich entwickeln, dass möglichst frei von Bedingungen ist.
Beim gestrigen Seminar zum WundersamenLernen ist es mir ganz besonders deutlich geworden, wie wichtig es ist, dass wir Erwachsene für die Kinder Räume und Möglichkeiten kreieren, die möglich frei von Bedingungen und Bewertungen sind. Das ist aber eine echte Herausforderung für uns Erwachsene, da unsere Lernprozesse ja nun sehr stark von Bedingungen und Bewertungen geprägt wurden.
Und mit Räumen meine ich nicht nur die äußeren Räume von Schule, Kindergarten oder Hort, sondern insbesondere die inneren Räume der Erwachsenen, die mit den Kindern zu tun haben.

Hast du je darüber nachgedacht, was genau es ist, dass dir so gut tut, wenn du durch den Wald läufst, oder Zeit in der Natur oder mit Tieren verbringst? Neben den üblichen Antworten, von Sauerstoff und das Grün und die Stille etc. so ist der Wald auch ein Ort, der mich nicht bewertet oder eine Meinung von mir hat. Ich darf einfach sein. Das ist sehr wohltuend und entspannend. Ich betrete also im Wald einen Raum, der unter normalen Bedingungen erst mal nicht s von mir will, ich darf einfach sein.

In den Seminaren und Treffen zum WundersamenLernen kreiere ich mit meinen Gästen einen Raum, in dem sie einfach sein dürfen. Von dieser Perspektive her kommend öffnen sich für die alltäglichen Herausforderungen mit unseren Kindern ganz andere Türen. Neue Perspektiven dürfen entstehen. Lernen darf unkompliziert sein.
Im gemeinsamen Treffen verwandeln sich Gedanken wie

  • Mein Kind respektiert mich nicht.
  • Ich bin als Elternteil nicht gut genug
  • Andere Eltern werden mich nicht anerkennen, wenn ich das meinem Kind durchgehen lasse.
  • Wenn mein Kind nicht frühzeitig lernt gehorsam zu sein, wird es mir später auf der Nase rumtanzen
  • Wie soll das Kind später im Leben klar kommen, wenn es nicht frühzeitig lernt, Regeln zu befolgen

auf wundersame Art in stärkende Grundhaltungen, die sich entspannend auf die alltäglichen Probleme auswirken.

  • Es ist gut zu erfahren, dass mein Wohlbefinden nicht abhängig von dem ist, was andere über mich denken.
  • Ich bin größer als das. Ich bin kraftvoller als dieser Umstand
  • Mein Kind erinnert mich daran, dass Macht über andere haben nicht so von Bedeutung ist.
  • Ich erkenne an, dass mein Kind kein gedankenloser Wurm ist, hinter dem ich laufend hinter her sein muss.
  • Mein Kind lernt schon seinen Weg zu finden.
  • Ich mag es sehr, dass mein Kind im Grunde genau weiß. was es will
  • Ich bin dankbar für mein Kind, dass mich durch seine einzigartige Art immer wieder daran erinnert, dass ich meine bedingte Sichtweisen wundersam erweitern sollte.
  • Ist es das wert, dass ich meinen inneren Frieden dafür opfere?

Im Grunde haben wir uns mit dem inneren Job von Erwachsenen beschäftigt, der es erst ermöglicht, dass Kinder freudvoll und unbegrenzt lernen können. Dazu gab es gutes Essen, entspannte Atmosphäre, Kaminfeuer und wirklich nette Begegnungen.

Das nächste Tagesseminar zu diesem Thema findet am 14. März 2015 statt?

Bist du dabei?

Info findest du hier: www.wundersameslernen.de/termine/


Perfektion als Liebestöter des Lernens

Bildschirmfoto 2015-01-16 um 12.13.07

Im Einkaufszentrum, ganz in meiner Nähe, waren in der Vorweihnachtszeit viele, viele Weihnachtsbäumchen aufgestellt, die von den Kindergärten der Umgebung geschmückt worden waren.

Diese Bäumchen sprachen Bände über die Ansprüche, umgesetzte pädagogische Konzepte und Werte der jeweiligen Institution.
Die Initiative Pusteblume und der städtische Kindergarten XY und der e.V. Villa Kunterbunt , jeder Kindergarten sprach durch die Blume zu mir.
Ich konnte Bäumchen betrachten, die perfekt geschmückt waren. Ein wahres Designerstück, farblich ausgewogen. Es gab Bäumchen, die ökologische Ansprüche erkennen liessen. Es gab die Bäumchen der kreativen Erzieherinnen, die Bäumchen, die im Weihnachtsstress mit den Kindern schnell mal eben zusammengestrickt worden waren. Es gab den farblosen und uninteressanten Baum. Ich habe auch einige, wenige Bäumchen erkennen können, an denen Kinder wirklich und wahrhaftig geschmückt und gearbeitet hatten. Sie waren daran zu erkennen, dass die Sternchen nicht „richtig“ ausgeschnitten waren, die Figuren sehr kindlich aufgeklebt waren, da gab es ein Engelchen mit 3 Augen oder völlig unförmige Figuren. Farblich eine wilde, je individuelle, bunte Blumenwiese, die durch ihren Gesamteindruck bestach.

Diese Weihnachtsbäumchen haben zu mir gesprochen und mir das Dilemma unserer Kinder beschrieben. Beim Schmücken des Baumes ging es hier und da nicht um die Selbstwirksamkeit der Kinder, es ging nicht um deren kreativen Ausdruck, es ging nicht um Spass und Freude beim Tun, es ging nicht darum selbstvergessenen eigenem kreativen Flow zu folgen. Es ging nicht darum, etwas zu tun und damit dem inneren Antrieb zu folgen.
Alles Dinge, die heute um so mehr von Nöten wären, damit Kinder ihren Geist und ihr kreatives Potential entfalten können.

Du konntest an den Bäumchen erkennen, dass sich Erwachsene hier gezeigt haben.Sie haben ihr Bild von Anspruch vermittelt. Sie haben wahre Designerbäume geliefert, von Eltern oder Pädagogen nachgearbeitete Kunstwerke, alle gleich, alle mit der selben Handschrift versehen, alle dem Versuch folgend ein möglichst perfektes Bäumchen ab zuliefern, dass den Ansprüchen einer perfekten Fasade dient.

Und ich war froh, an den wenigen Ausnahmen erkennen zu können, dass hier Kinder kreative und selbstgenügsame Momente hatten. Sie hatten die Gelegenheit Werke zu produzieren, die nicht von Erwachsenen bewertet wurden, zensiert oder nachgebessert.

Ich werde in den den Seminaren oder in der Beratung immer wieder von Müttern angesprochen, die einen großen Konflikt tragen, dass sie den Kindern beim Spiel, beim Backen, beim gemeinsamen Kochen gerne mehr Raum bieten möchten. Sie haben erkannt, wie wichtig es für die Entwicklung der Kinder ist, selbstwirksam, ohne Bewertung tätig zu sein, aber sie tragen einen großen Schmerz in sich, weil sie nicht wissen, wie sie das den Kindern ermöglichen können, weil sie immer das perfekte Ergebnis dessen, was entstehen soll, vor Augen tragen. (auch das Perfekte Bild ihres Kindes )
Sie fragen mich: „Ich kann das verstehen, diesen Anspruch, dass die Kinder dies und das benötigen, um sich gut und freudvoll entwickeln zu können, aber ich weiß nicht, wie ich das zu Hause im Alltag umsetzen soll?“

Diese Frage kann ich gut verstehen und ich habe diesen Text geschrieben, um dir zu verdeutlichen, dass auch du mal dieses Kind gewesen sein könntest, dessen Tun, Wirken und Handeln permanent bewertet wurde und ein erster Schritt ist in meinen Augen, dies zu erkennen und möglichst liebevoll mit dir selbst umzugehen und zu sehen, dass dein Selbstausdruck, deine Selbstwirksamkeit immer sehr stark an Bedingungen geknüpft war und du im Moment gar nicht anders kannst, als das zu erkennen und achtsam mit dir um zugehen. Erst dann kannst du deinen Kindern einen anderen Raum für ihre Entfaltung geben.

(Und ganz am Rande bemerkt: vielleicht ist die Perfektion in so manchem anderen Bereich vielleicht auch ein richtiger Liebestöter :)

Am kommenden Samstag 24.01.15 findet ein offenes Treffen zum WundersamenLernen hier in der Köttingermühle statt, Hier hast du Gelegenheit dieThemen zur Entfaltung von deiner und der Kreativität deiner Kinder völlig neu zu betrachten. Ich freue mich, wenn du dabei bist:
Nähere Infos zum Seminar findest du hier:

www.wundersameslernen.de/termine/


1001 Frage zur Kompetenz von Kleinkindern

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1001 Frage zur Kompetenz von Kleinkindern

Die 2- Jährige steht auf einem Stuhl am Esstisch. Alle Familienmitglieder sind am Essen. Jeder bedient sich: Brot , Butter, Käse, Marmelade...

Sie nimmt sich eine Scheibe Brot

Nimmt eine Scheibe Salami

Beißt in die Salami

Legt die Salami aufs Brot

Patscht mit den Händen darauf

Nimmt die Wurst wieder runter

Beisst in die Wurst

Legt sie abermals aufs Brot

Beisst in Brot und Salami

Nimmt die Marmelade

Steckt das Messer in die Marmelade

Schmiert Marmelade auf die Salami

Nimmt die Butter

Schmiert Butter auf das Salami-Marmelade-Brot

Die Butter ist verschmutzt

Sie beisst in das Brot

Nimmt Salami, Butter, Marmelade vom Brot

Holt sich die Leberwurst

Schmiert große Klumpen Leberwurst aufs Brot

Beisst in das Brot, die Klumpen fallen runter

Sie isst die Klumpen ohne Brot

 

Jetzt ist sie satt!

 

Sitzt Du als Erwachsener neben deiner Tochter , so tauchen 1001 Frage auf, die du alle in dieser kurzen Sequenz beantworten kannst.

 

Ist es sicher, dass sie auf dem Stuhl steht?

Bestehe ich darauf, dass sie ein Lätzchen anzieht?

Sie will sicher kein Lätzchen anziehen, denn die anderen Kinder haben auch kein Lätzchen an.

Das könnte bedeuten, dass ich sie nach dem Essen komplett umziehen muss?

Ist das überhaupt ein gutes Essen für sie?

Salami und Leberwurst zum Frühstück ?

Brot ohne Wurst?

Wurst ohne Brot?

Marmelade mit Wurst?

Ist es zu vertreten, dass sie so mit dem Essen rumsaut?

Die Butter, die Leberwurst, alles sieht jetzt unappetitlich aus?

Kann sie sich so vollwertig ernähren?

Was würde meine Mutter oder meine Schwiegermutter sagen, wenn sie das sieht?

Vielleicht muss ich nach dem Essen putzen?

Lernt das Kind nicht dadurch verschwenderisch mit Nahrungsmitteln umzugehen?

Es gibt so viele Kinder, die hungern müssen, ist es zu vertreten, was ich hier tue?

Ist es für das Kind förderlich, wenn es so viel nach seinem Lustempfinden entscheidet?

Wenn sie hier so isst, was mache ich , wenn ich mit ihr im Restaurant bin?........

Klarheit in diesen unzähligen Fragen zu erlangen und damit deinem Kind seinen Entwicklungsprozess zu zugestehen ist eine Herausforderung. Es bedeutet, dass du Bewusstheit über das zu erlangen, was eigentlich in dir vorgeht, während dein Kind sich ganz natürlich seinen Interessen widmet. Dem Kind Kompetenz zuzugestehen, bedeutet den Moment zuzulassen, gewähren zu lassen, Raum zu geben  und sich nicht in sorgenvolle Gedanken aus Vergangenheit und Zukunft zu verstricken. Es bedeutet  Hingabe an das Jetzt, an den Moment. Und genau das ist es, was Erwachsenen so schwer fällt. Da sind die heilsamen Sekunden. Den Kindern diese Augenblicke zu ermöglichen  und zu erhalten, bedeutet für den Erwachsenen zurückzutreten und still zu werden. Dann können unsere Kinder lernen, dann entspannt sich ganz vieles im Zusammenleben mit den Kindern.

In meinen Beratungen im Leben mit Säuglingen und Kleinkindern verhelfe ich dir sehr gerne zu mehr Klarheit. Diese neu entwickelte Klarheit hilft unmittelbar mehr Zufriedenheit und Wohlwollen in der Familie zu entwickeln.

Das Zusammenleben mit den ganz Kleinen entspannt sich sofort und du findest mehr Freude und Gelassenheit.
Ruf mich einfach an und wir vereinbaren einen Termin:

Uta Henrich (Tel) 06477-911911 9 oder (mobil) 0170 815 7979


Vertrauen und Lernen/ Audio (5min)

Foto0869Heute  erzähle ich euch über die Bedeutung von sogenannten Fortschritten und Rückschritten bezüglich des Lernens. Beispielhaft am Thema des Trocken Werdens von Kleinkindern. Du kannst den Inhalt auf jede Altersstufe übertragen. Ich freue mich auf deine Kommentare.

 

https://soundcloud.com/wundersameslernen/vertrauen-pendel1-sep14


WUNDERSAMESLERNEN, was ich will

p1190890…gewidmet den Kindern

Der Geschmack von Luft – der Duft von Liebe – das Geräusch von Apfel – das Gewicht von Angst – das Sehen von Unsichtbarem

Die Art und Weise, wie kleine Kinder lernen entspricht viel mehr dem Weben eines bunten Teppichs, als dem linearen „Abarbeiten“ dessen, was Erwachsene für einen gelungenen Lernprozess halten. Der Antrieb des Kindes oder der innere Drang Erfahrungen zu machen, ist eine der bedeutsamsten Grundlagen zur Entfaltung von menschlichem Potential. Es gilt unter allen Umständen diesen inneren Antrieb in den Kindern und Erwachsenen anzuerkennen, zu beobachten und zu ermöglichen. Es ist die Grundlage einer Pädagogik, die vom Kinde ausgeht. WundersamesLernen richtet seine Aufmerksamkeit auf alle Aspekte, die  das Lernen (auch noch) ausmachen. Es ist ein bedeutender Blick zwischen die Zeilen.

In unserer Unwissenheit erlauben wir den Kindern nicht, sich mit allen Sinnen, auf unterschiedlichste Arten mit der Welt auseinander zusetzen, parallel dazu jagen wir sie in Erfahrungen hinein, die ihrem Entwicklungsstand gar nicht angemessen sind.
Entweder blockieren wir ihren Antrieb das Unbekannte zu erforschen oder wir setzen sie in Betreuungs- und Lerneinrichtungen Bedingungen aus, die sie nicht menschengerecht lernen lassen.
Ein Weg aus diesem Stress für die Kinder, der sich in Krankheit, Stress, Aggression, Rückzug, Protest, Emotional sein und Widerstand zeigt ist für mich das Aufzeigen, dass Lernen und Wachstum des Menschen viel umfassender ist, als wir meinen. Damit Kinder gesund wachen können und sich entfalten dürfen, benötigen sie viel mehr Freiraum, Spiel, Beziehung, Freude, als lineare Lernstrukturen, die den menschlichen Geist und menschliches Potential einschränken können.
Wie das geht? Vieles davon ist eigentlich bekannt, wird aber geflissentlich vergessen, vieles müssen wir völlig neu entwickeln.
ICH WILL INSPIRIEREN, BERÜHREN UND BEWEGEN.
Bist du daran interessiert diesen Prozess mit zu gestalten? Lernen, step by step zum möglichen Menschen? Was können Erwachsene tun oder auch unterlassen, damit sich mehr vom möglichen Menschen entfalten darf? Themengruppe “menschliche” Bildung? Anregungen ? Austausch? Vernetzung?
Initiative? Begegnung? Transformation?
Bist du dabei? Schreib mir deinen Anregungen und Ideen, gleich hier unten auf der Seite:

 


Gibt es Lernen jenseits Bewertungen und Noten?

IMG_2522Es ist einer dieser warmen, milden Frühlingstage. Mein Sohn kann seit einem Tag Fahrrad fahren. Wir fahren gemeinsam ein Stück entlang des Teerweges, gleich hinter dem Haus. Jul fährt vorneweg. Ich genieße den Anblick, die warme Frühlingsluft streichelt meine Haut. Das Gefühl von Leichtigkeit und Bewegung, sowie die Sonne auf der Haut, alles ist ein Genuss, bis es vor mir kracht. Jul ist aus nicht erkennbaren Gründen gestürzt. Er weint, ist erschrocken und hat sich weh getan.

Ich tröste ihn und nachdem er sich nach einigen Minuten beruhigt hat, steigt er wieder auf und unsere Fahrt wird fortgesetzt. Bis zum Abend hin konnte ich mir nicht erklären, warum er eigentlich gefallen ist. Guter Weg, viel Platz, keine Steine, kein kaputtes Rad? Ich frage ihn: Was ist eigentlich passiert? Warum bist du gefallen? Ganz selbstverständlich antwortet er:

„Ich musste mich am Bauch kratzen!“

Ich muss schmunzeln und bin froh, dass wir am Abend darüber lachen konnten. Da war eine Tätigkeit, das Rad fahren, da war ein „Fehler“ (sich am Bauch kratzen), der begangen wurde, das Resultat war ein Sturz.

Stell dir kurz vor ein Pädagoge hätte ihm für diese Leistung eine Note 4 oder 5 gegeben oder einen Eintrag im Klassenbuch.

„Jul kratzt sich beim Radfahren am Bauch und Stürzt, Note 5!“

Was hätte diese oder jede andere Bewertung seines Tuns wohl mit dem Fortschreiten seiner Fähigkeiten und Fertigkeiten zu tun? Was würde das mit einem lebenslangen Lernprozess tun?

Ich wünsche mir ein Lernen ohne Bewertungen und Noten, aus Sicht der Kinder sowieso  zumeist ungerecht und unqualifiziert, dem Leben und Lernen entgegen. 

Was meinst du dazu?

 

 

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LERNEN, AUF DER STRECKE GEBLIEBEN

IMG_0883LERNEN, AUF DER STRECKE GEBLIEBEN

Bis zu einem gewissen Alter fühlen sich unsere Kinder völlig wohl mit dem Nicht-Wissen.
Lediglich ihre Neugier treibt sie voran im Ihrem je individuellen Forschungs- und Lernprozess.
Im Zustand des beständigen Lernens sind sie in ihrem Element. Diese Akzeptanz gegenüber allem Unbekannten in Kombination mit ihrer Neugier macht in ihrem Entwicklungsprozess alles möglich. Menschlicher Entfaltung sind keine Grenzen gesetzt. Wundersames Lernen durch freies, unzensiertes Spielen findet statt.Wir Erwachsenen hingegen streben das Ende genau dieses Prozesses an, wir wollen dieser brodelnden Gärflüssigkeit entfliehen, endlich im sicheren Hafen an gelangen, eine Antwort haben, einen Punkt machen.

Was ist also auf dem Weg passiert? Was hat dazu geführt, dass wir durch das, was wir für Bildung halten, in dieser Form abstumpfen und uns als Erwachsene dem lebenslangen, natürlichen Lernprozess entziehen? Wie ist es dazu gekommen, dass es uns so schwer fällt in offenen Fragen zu leben und wir uns nur sicher mit der richtigen Antwort fühlen?

In meiner Vorstellung gibt es eine Gesellschaft, die Kindern ermöglicht, ihre Neugier beizubehalten, lebenslang mit offenen Fragen sein zu können. Es gibt Erwachsene, die es vermögen, mit dem komplexen Leben verbunden zu sein, präsent zu sein, mit dem, was in jedem Moment für sie wahr ist. Genau das ist für mich ein kreativer Akt, in dem „Neues“ entstehen kann, eine Verbindung von Herz und Verstand möglich ist.

Lernen, Leistung, Wohlbefinden, was wäre, wenn das alles nicht auf Angst, Druck und Stress aufbauen würde, sondern eine natürliche Grundlage der menschlichen Entwicklung wäre?

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Gespräch mit dem Hufschmied

DSC_0139Gespräch mit dem Hufschmied-Lernen quer gedacht 

Gestern hatte ich ein interessantes Gespräch mit dem Hufschmied über das Lernen.

Wie so oft sitze ich daneben und beobachte ihn bei seiner Arbeit, während wir einen Plausch halten. Immer wieder kann ich beobachten, wie er mit den Fingerspitzen den Huf abstreicht und quasi mit seinen Händen Maß nimmt, ob es korrekt ist, was er tut, oder ob er hier und da noch einmal nachsetzen muss. Die Beobachtung läuft quasi am Rande ab, während wir uns über dies und das austauschen. Wir reden über den Winter und was, dieser mit seinen Händen getan hätte, dass er Risse an den Fingerspitzen bekommen hätte und das er im Zusammenhang mit seiner Arbeit doch lieber kalte, trockene Winter mag. Er bemerkt, dass er mit Handschuhen nicht arbeiten könne…..Und da, auf einmal, rattert und prickelt es in mir: 

Ja, er kann natürlich nicht mit Handschuhen arbeiten, da er ein Fühl -Mensch ist. Er arbeitet und erhält das feedback dessen, was er tut, immer wieder über seine Hände. Das ist etwas, was man nicht über den Verstand lernen kann. Es ist ein Erfahrungswert, der sich lediglich über das Tun und nicht über das Denken definiert. Ich erzähle ihm über meine Beobachtung und meine Erklärung und wir teilen ein weiteres Puzzle Stück über seine Arbeit. Wenn der Schmied das Hufeisen mit dem Nagel befestigt, so führt er die ersten Hammerschläge leicht und vortastend durch und wenn er den Eindruck hat, dass die Richtung stimmt, dann werden die Schläge bestimmter und fester. Jetzt erhält der erfahrene Hufschmied sein Feedback über das Gehör. Jawohl! Der Hufschmied hört, ob der Nagel der optimalen Linie folgt, oder ob er Gefahr läuft zu vernageln und damit das Pferd zu verletzen. Der Schmied hört, ob der Nagel gut und sicher Kommt.

Ich erzähle euch diese Geschichten, um damit zu verdeutlichen, dass das menschliche Lernen und verfeinern der Fähigkeiten so viel mit dem einfachen Tun und dem direkten feedback über die Sinne zu tun hat. Diese Art Lernen ist fundamental und mit entscheidend für ein glückliche Entwicklung der Kinder.

Leider berauben wir die Kinder in Heim, Kindergarten und Schulen so sehr und so oft dieser unglaublichen Fähigkeiten, die der Hufschmied bei der Ausübung seiner Tätigkeit völlig unbedacht benutzt und die ihn Schritt für Schritt zur Perfektion seiner Arbeit führen. (Im Seminar sage ich immer wieder, dass Lernen zwischen den Zeilen stattfindet) Wir reißen die Kinder unbedacht aus diesem einzigartigen Lernsystem heraus, stören den eigentlichen Lernprozess, rationalisieren das Lernen, wundern uns über all die Schwierigkeiten, die Kinder in der Schule haben und müssen nun das Rad neu erfinden, damit wir Lernstoff transportieren können. Was für ein Irrsinn?

Unser angeregtes Gespräch erhält eine neue Richtung, indem wir über seine Tochter reden und deren Herausforderungen in der Schule. Uns beiden wird in diesem Gespräch klar, wie sehr unsere eingestaubten, gewöhnlichen Lernsysteme an dem vorbei gehen, was Kinder eigentlich bräuchten, um ihre individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln, sich beim Lernen sicher und wohl zu fühlen, dein Eindruck zu haben, ich bin gut, so wie ich bin, Sicherheit, Freude und Spass zu erfahren, um diesen einzigartigen, lebenslangen Lernprozess in Gang zu halten.

Ich treffe sie überall, diese Menschen, die wissen, dass sich in Sachen Bildung eine Menge ändern müsste, damit Kinder natürlich lernen können, ohne Angst Druck und Stress. 

Ich freue mich darüber und stelle im selben Moment die Frage:

Was tust du dafür?

Gerne lese ich hier deine Anregungen und Kommentare.

 

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VERLERNEN, damit Kinder lernen können

 

Jul1Der Prozess, in den ich Erwachsene verwickeln möchte ist VER - LERNEN, damit Kinder lernen können. Verlernen bedeutet für mich ein Prozess, der uns ermöglicht alte Konzepte bezüglich Lernen loszulassen.

Über Generationen in alte Konzepte von Lernen und Erziehung verwoben zu sein, macht es uns überhaupt nicht einfach, Verhaltensweisen und Denkkonzepte zu „verlernen“, die uns erklären wollen, wie Lernen und Erziehung stattfinden sollte.

Beispielsweise hat es für uns Erwachsene immer Curricula und Konzepte darüber gegeben, was als nächstes zu geschehen hätte, was wir wann und wie und wo zu tun hätten und welche Belohnung oder Strafe wir dafür zu erwarten hätten.

Wenn man uns Erwachsenen genau die Struktur nimmt oder nehmen würde, ist es nahe liegend, dass wir darauf zurück geworfen werden, was uns aus dem inneren Empfinden heraus motiviert etwas zu tun. Die meisten Erwachsenen sind schon von diesem Gedanken gestresst.

Auch die Bestätigung und das Feedback meines Verhaltens, erhalte ich dann nicht mehr von außen , sondern aus meinem eigenen System heraus, so wie es bei Babies und Kleinkindern der Fall ist.

Kein Wunder also, dass die Ansätze von WUNDERSAMESLERNEN Erwachsene erschrecken und verunsichern.

Das wäre alles nicht so schlimm, wenn Kinder nicht ein ganz anderes System von Lernen und dem konstruktiven Aufbau ihrer Intelligenz befolgen würden. Sie sind aus ihrer inneren Motivation heraus gesteuert und verfolgen genau das, was ihrem System entspricht  und was sie auf für sie persönlich, effektive Art mit ihrer Umwelt verbindet. Sie folgen ihrem ureigenen inneren Konzept, bis sie diese wertvolle Art zu lernen, von den Erwachsenen abtrainiert bekommen. Ihre unerschöpfliche Energie erhalten sie in dem Maß, indem sie ihren eigenen Prozess abschließen und wiederum aus dem Inneren ihre Bestätigung und Zufriedenheit erhalten. Das tun sie genau so lange, bis wir Erwachsenen sie aus dieser wunderbar, schöpferischen Feedback schleife reißen und sie mit Lob, Anerkennung und Geschenken aus ihrem System bewegen. Damit berauben wir sie ihrer natürlichen Intelligenz und der Möglichkeit diese zu vervollkommnen.

Lernen und Erziehung werden dadurch erschwert und unnötig verkompliziert. Wir bleiben in diesem System immer hinter dem zurück, was dem Menschen eigentlich möglich wäre.

Und - nein, wir erziehen dadurch keinen Haufen von Ego s , die nur machen, wozu sie Lust haben, sondern junge Menschen, die eher die Gelegenheit haben, in sich zu ruhen, Zufriedenheit zu entwickeln, als Widerstand und Aggression aufzubauen. Wir Erwachsenen haben die Wahl, jeder selbst unmittelbar verwickelt in seinen "Verlernprozess",  ob wir Kinder durch die selbe Mühle jagen, oder selbst einen anderen Weg gehen?

Was ist deine Wahl?

 

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