Halloween-Eine Dosis Schaudern im orchestrierten Rahmen.

Halloween-Eine Dosis Schaudern im orchestrierten Rahmen.

Ich mache keinen Hehl daraus. Ich konnte noch nie etwas mit dem billigen Abklatsch Halloween anfangen. Irgendwie kommt es mir so aufgedrängt vor. Das Ganze ist so massiv, dass es sicher schwer fällt, die Familie davor zu beschützen.

Eines ist mal klar. Wenn du Halloween entgegen steuerst, machst du dich bei deinen Kindern (und vielen Erwachsenen) mächtig unbeliebt. Es ist ja auch so ein gewaltiger Schmaus für die Jüngsten. Man geht von Haustür zu Haustür und bekommt tonnenweise Süßigkeiten oder darf ausnahmsweise mal gehässig sein.

Was willst du als Mutter da schon ausrichten? Du hast kaum eine Chance. Selbst in Kindergarten und Schule ist der orange-schwarze Glibber eingelaufen und ist eine weitere Gelegenheit die Menge im Kaufrausch zu halten.
Auch wenn es müßig ist, will ich heute wieder gegensteuern. Ein kleines bisschen nur. Auf meine Art eben.

Ja, für die Kinder mag es ein Gaudi sein, ein wenig Grusel, ein wenig Farbe im Gesicht, künstliches Blut und Dracula-Zähne. Eine Dosis Schaudern im orchestrierten Rahmen.

Mächtig sind die Kräfte, die uns vergessen lassen wollen, was in diesen dunklen Novembertagen eigentlich angeschaut sein möchte. Die Schleier zwischen den Welten sind besonders dünn.

Eine dunkle Zeit beginnt, die auf vielfältige Weise dazu einladen möchte sich mit der eigenen (Un)Begrenztheit zu beschäftigen. Eine unbequeme Einladung quasi, die dich in die unbewussten Weiten locken möchte.
Für die Mutigen unter uns gilt es der Dunkelheit ins Gesicht zu schauen, sich mit dem Tod und der Endlichkeit der Dinge zu beschäftigen, der Toten zu gedenken. Durch das Tal von Gebrechen und Krankheit zu schreiten. Ganz natürliche Kreisläufe im Blick zu behalten, damit man geerdet bleibt und sich im großen und ganzen Bild zu finden weiß.
Wer die Dunkelheit bewusst anschaut, wird einen besondern Blick auf das Licht bekommen.

Dieses Geerdet sein benötigen wir Eltern der Zeit ganz besonders, damit wir die Familie gut navigieren können.
Daher vergiß bei allen Kürbissen auf dem Weg nicht, was diese dunkele Zeit uns sagen möchte.
Sie will dich nah an der Natur der Dinge halten. Was das bedeutet?
Unsere Ahnen wussten das und wir sollten uns nicht noch weiter von uns selbst entfremden lassen.

Für das bewusste Spiel mit dem Licht, lade ich dich auf meine neue Internetseite ein-leuchtend ein. Hier findest du Interessantes zu Licht, Bewusstheit und Farben. 


Genuss, Hingabe und Lernen - drei Worte, die man selten in einem Satz findet. Warum sich das ändern sollte, dazu schreibe ich heute.

Genuss, Hingabe und Lernen - drei Worte, die man selten in einem Satz findet. Warum sich das ändern sollte, dazu schreibe ich heute.

Ich habe mich mal auf die Spuren gemacht, denn die Möglichkeiten für Hingabe und Tiefe in Auseinandersetzung mit selbst gewählten Themen, scheint auszutrocknen. Die letzten Tröpfchen versiegen im trockenen Boden der Funktionalität. Die Aufmerksamkeitsspanne der Kinder hat sich stark verkürzt.
Zeit für Hingabe scheint zu versiegen.

Kürzlich haben wir ein paar Hühner aus einer Hühnerrettung bekommen. Sie wurden, nach einem traurigen Leben in einer Hühnerbatterie gerettet. Die Retter-Aktivisten möchten ihnen, nach einem Leben in der Ausbeutung, eine gute Lebenszeit schenken.

Ein paar Tage später:
Ich beobachte die neuen Hühner, die völlig zerfleddert und federlos unseren Hof erreichen. Sie benötigten Tage, um sich überhaupt aus dem Hühnerhaus hinaus in die Sonne zu trauen.
Und dann sehe ich staunend, was mich mich zu diesem Beitrag inspiriert.

Sie haben es noch, sie kennen Hingabe und Genuss.

Kaum haben sie sich nach einem Leben in künstlichem Licht, Enge, Krach und Staub, an die ersten Sonnenstrahlen gewöhnt, halten sie ihre geschundenen Bäuche in die Sonne.

Hast du je ein Huhn gesehen, dass auf eine ganz eigenwillige Weise auf der Seite liegt, die Flügel zur Stütze weit am Boden ausstreckt hat und dann den Bauch in das warme Sonnenlicht hält?

Ja, Hühner nehmen genussvoll Sonnenbäder.

Sie haben die Fähigkeit für Genuss, das kann man ganz deutlich sehen. Es sieht zumindest so aus, als ob sie auch über die Fähigkeit zur Hingabe verfügen.

Hingabe an das das heilende und nährende Sonnenlicht, die Fähigkeit etwas zu genießen, was ihnen gut tut.

Vor ein paar Jahren lass ich ein Buch, dass mich sehr berührt hatte. Eine Figur des Buches war eine Art weiser Lehrer, der seinen Schüler (die Hauptfigur des Buches ) darin schulte, sich geistig weiterzuentwickeln, in dem er sich von alten (Denk)Angewohnheiten und Mustern lösten sollte ( wundersamesVERlernen)

Dieser Lehrer bestellte, bei seinen Treffen mit seinem Schüler, den teuersten Wein, den edelsten Kuchen, den besten Cognac und das frischeste Mahl.
Nur, um sich dann an dem kunstvoll hergerichteten Teller, dem herrlichen Duft oder an der feierlichen Stimmung des Restaurants, zu erfreuen.
Von dem besonderen Ambiente, den Gerichten und Getränken hat er lediglich das Feingeistige und Flüchtige aufgenommen. Er hat sich, statt an den Kalorien, dem Genuss seiner feinen Wahrnehmung, hingeben können. Das „materielle“ der Nahrung benötigte er auf seinem Weg nicht mehr.

Er nahm sich Zeit mit einem Freund „zu essen“, doch genährt wurde er von den flüchtigen und feinstofflichen Inhalten der Begebenheit.
Er lies den vollen Teller und das volle Glas zurückgehen und bezahlte dankbar den vollen Preis.

Was haben die Hühner und dieser Meisterlehrer gemeinsam?

Sie verkörpern für mich jeweils die Fähigkeit zu Hingabe und Genuss.

Wahrer Genuss ist eine Fähigkeit, sich (selbst) zu nähren, sich (selbst) etwas Gutes zu tun. Für mich bedeutet es, sich für etwas zu öffnen, sich hingeben zu können.

So findet auch Lernen statt.

Zeit, Hingabe und Genuss sind wertvolle Voraussetzungen, um sich in der Tiefe mit etwas beschäftigen zu können. Zeit, Hingabe und Genuss sind die fehlende Geheimzutat zum Lernen.

Das Nervensystem der jungen Menschen ist längst einer Taktung untergeordnet, die Hingabe, Genuss und Tiefe an Auseinandersetzung kaum mehr möglich macht.

Es ist, als ob die Oberflächlichkeit der Dinge in enormem Tempo, mit einer längst geschrumpften Aufmerksamkeitsspanne an uns vorbeizurauschen scheint.

Der nährende Effekt von Genuss, Tiefe und Hingabe hingegen kann sich nicht mehr wie ein Perpetuum Mobile im Menschen fortsetzen. Der Kreis kann sich nicht schließen.

Energie versiegt, die Federn fallen aus. Man versucht sich, fehlgeleitet an Konsum und Äußerlichkeiten, zu nähren.

Wir müssen die Zeiträuber erkennen lernen und Kindern ( vor allem auch uns selbst) wieder Aufmerksamkeit für ihre eigenen Rhythmen und ihre selbst gewählten Themen schenken.

Genuss und Hingabe sind völlig unterschätzt, sind aber ein wesentlicher Faktor für den Entfaltungsprozess des Menschen.

Neben ‚Rettet das Huhn e.V. ‘ sollte es vielleicht auch ‚Rettet Hingabe und Genuss’ geben.

Gerade heute morgen habe ich wieder Gäste verabschiedet, die sich mitten aus dem Treiben in der Großstadt für ein paar Tage Zeit, Hingabe und Genuss entschieden hatten. Beim Abschied haben sie berichtet, wie wichtig ist ihnen immer wieder sei, zurückzufinden zu dem, was wesentlich sei. Sie waren für diese drei Tage sehr dankbar , die der Kraftort Köttingermühle ihnen geschenkt hatte.

 


Wie Bildschirme die gesunde Selbstregulation der Kinder gefährden

Wie Bildschirme die gesunde Selbstregulation der Kinder gefährden.

Kürzlich hatte ich ein sehr interessantes Gespräch mit Christelle Schläpfer. Es ging um die Herausforderungen von Eltern und Pädagogen mit den Bildschirmen.

Was ich dabei besonders interessant fand, war unser Austausch zu Selbstregulation und Bildschirm.

 

Wir sprachen darüber, dass eine unterschätzte Gefahr für ganz junge Menschen, deren verminderte Möglichkeit zur Ausbildung der Selbstregulation ist.

Dies kann schnell geschehen, wenn die Bildschirme oft eingesetzt werden, um Kinder „zu beschäftigen“.

Ich nehme inzwischen oft wahr, wie Geräte dazu eingesetzt werden, um die Kleinsten in Restaurant, Auto, bei Oma, im eigenen Wohnzimmer, beim Essen und im Wartezimmer zu „organisieren“. Wird das zu einer lieb gewonnenen Angewohnheit, wird man sich der Folgen unter Umständen hammerhart bewusst, wenn es zu spät ist.

Man bemerkt dann vermutlich in der Zukunft, wie der von Eltern genutzte Einsatz der Geräte, einen Mechanismus in Gang setzt, der das kindlichen Nervensystem auf eigenwillige Weise prägt.

Die Fähigkeit zur Selbstregulation wird gewissermaßen aus dem feinen, kindlichen System heraus, nach außen verlagert. Regulation kann nur noch erschwert vom eigenen System, aber immer öfter über ein von außen gesteuerte Instanz kontrolliert (und manipuliert) werden.

Das wunderbare Prinzip der Selbstregulation des Organismus, das inzwischen leider bei vielen Kindern schon von Geburt an leidet, wird zusätzlich geschwächt.

Die Folgen sind desaströs. Man wird diesen fahrenden Dampfer immer schwerer anhalten können.
Süchte werden quasi im frühen Alter durch die Hintertür „eingespeist“. Man erkennt die Folgen nicht bei dem unmittelbaren Einsatz der Tablets und Handys, vielmehr muss man sich im Klaren darüber werden, dass man die Kleinsten in gewisser Weise auf ein Gerät programmiert.

Wir hatten in diesem wirklich sehr komplexen Gespräch, in dem es alles andere als einfache Lösungen gibt einen guten Austausch, was man wohl tun könnte, um junge Menschen zu eigenverantwortlichen Menschen im Umgang mit den Medien zu begleiten.

Christelle hat dazu wirklich weit gedacht und tolle Ansätze, die gut mit dem wundersamenLernen schwingen. Du kannst sie in diesem Zusammenhang zu allen Themen um Cybermobbing, Mobbing und die fachlichen, wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesen Themen ansprechen.

Mich kannst du kontaktieren, wenn diese Themen dir in der Familie Kopfweh bereiten und du einen Austausch benötigst, der dir einen gangbaren Weg ermöglicht. Kontrolle und Manipulation sind hier von Erwachsenen noch immer die Handlungsstränge, die wir bedienen, weil Eltern wie Pädagogen fast ohnmächtig von der Wucht dieser Herausforderung getroffen sind.

Die Lösungen sind feingliedrig und in jedem Fall prozesshaft, denn auch hier sind intelligente Erwachsene gefordert, den Weg beim Gehen zu entwickeln. Hierzu möchte ich dich ermutigen. Sprich mich gerne an.

 

Foto: ludovic-toinel/unsplash


Irgendwie haben wir da etwas verdreht

Irgendwie haben wir da etwas verdreht

Wir schicken die Kinder in Kindergarten und Schule und und setzen sie dann auf das Pferd einer Art, akademischer Verstandesbildung.

Dann geht im sozialen Miteinander, der jungen Menschen so einiges schief.

Mobbing und ein künstlich konstruierter Wettbewerb erschweren tagtäglich das, was wir für Schule halten.

Dabei sollte es im Grunde genau umgekehrt sein im Leben junger Menschen.

Die psychosoziale Entwicklung der Kinder und das freie Spiel, sollte im Vordergrund stehen.

Wenn die Kinder emotional stabil sind, Ausgeglichenheit und Lebensfreude leben können, dann sorgt der Verstand von ganz alleine für sich selbst. Lernen wird zum Selbstläufer.

Um es bildhaft zu verdeutlichen:

Ein gedeihliches Miteinander ist sowohl in der Wurzel als auch in der Frucht eines Baumes zu erkennen.

Ich gehe davon aus, dass ein jedes Kind gerne seinem ‚Lernfaden‘ folgt, wenn es aus seinem Inneren heraus, dazu bereit ist.
Durch unsere sehr kräfteraubende Vorstellung von Lernen und Erziehung haben wir so ziemlich alles auf den Kopf gestellt.

Es wird sich in Erziehung und Lernen nicht wirklich etwas ändern können, bis wir erneut dieses unsägliche Konstrukt auf den Kopf stellen.

Lebensfreude, Spiel, und nährende Beziehungen sind die Grundlage.
Alleine schon die Neurophysiologie zeigt uns doch, dass ein Lernen mit „Stress im Blut“ nicht funktioniert. Der Mensch reagiert mit Kampf, Flucht oder Eingefroren sein. All das können wir bei Kindern erkennen.
Man weiß das!
Warum wird es nicht mit aller Konsequenz umgesetzt?
Lernen und Angst gehen nicht miteinander Hand in Hand.

Der ermöglichte Tanz zwischen dem Streben nach Autonomie und Eingebunden sein in Gemeinschaft könnte so zu starken Individuen und einer guten Gemeinschaft führen.
Einzigartigkeit einerseits und Teil eine freundlichen Gesellschaft zu sein, müssen sich nicht widersprechen.

Bitte nutze das Gespräch mit mir, um dein gutes Gefühl und dein Wissen darum, dass Dinge anderes laufen könnten, an den rechten Platz zu rücken. Das ist meine Stärke.

 

Foto: Meik Merkelbach MM-Photo