Erika Mustermann schreibt einen Brief an Schule.

Erika Mustermann schreibt einen Brief an Schule. Wenigstens für ihre ungeborenen Enkelkinder kann sie etwas tun.

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren an dieser Schule, 

vor wenigen Tagen hat mein Kind an ihrer Schule ein Abitur gemacht. Habe ich eigentlich je zum Ausdruck gebracht, wie sehr ich mich in den vergangenen Jahren zusammenreißen musste?

Es hat von mir unsagbar viel Kraft gefordert meinen Mund zu halten. Warum ich das getan habe?
Ich kann doch nicht die Erkenntnis über den Nonsens diese Schulsystems auf dem Rücken
(m)eines Kindes abwickeln?
Tag für Tag schaue ich zu, wie mein Kind sich aufmacht, um diese Schule zu besuchen, die diesen jungen Menschen mit Druck und Stress zu Dingen zwingt, die kaum je ein Erwachsener mit sich machen lassen würde. Ich schlucke, wende mich innerlich ein wenig ab, weil ich es sonst nicht aushalten kann und schweige.
Ich schaue also zu, wie sich etwas im Stillen vollzieht, von dem ich niemals gedacht hätte, dass ich so etwas tun würde.
Ich bin Mitläuferin geworden. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ich gezwungen bin, mein Kind bewusst in ein Zwickmühle zu schicken. Ich schaue zu, organisiere und ertrage diesen Schulweg des jungen Menschen und schweige. Ich mache mich schuldig an diesem Kind und ich fühle mich elend.

Mit freundlichen Grüßen
Erika Mustermann

 

In meiner inneren Not habe geschaut, welche Alternativen Eltern leben. Ich wollte wissen, was Eltern tun, um das Kind und sich selbst aus dieser verzwickten Lage zu befreien. Folgende Umstände habe ich gesammelt:

  • Es gibt Eltern, die ihr Kind auf eine Privatschule senden (können).
  • Es gibt Eltern, die sich aufmachen und in ein anderes Land ziehen, um andere Möglichkeiten zu haben und mit der Schulpflicht flexibler umzugehen.
  • Es gibt Eltern, die wie ein Löwe kämpfen, kein Elterngespräch auslassen und ihr Kind durch das Schulsystem kämpfen.
  • Es gibt Eltern, die mit viel Leidenschaft und unermüdlicher Kraft eine freie Schule gründen, eine Schule die ihren Vorstellungen für ein freies und selbstbestimmtes Leben mehr entspricht.
  • Es gibt Eltern, die ihr komplettes Lebenskonzept umgestalten, beispielsweise ein online-business aufziehen. Sie wünschen sich Freiheit, nehmen ihre Kinder mit und arbeiten von jedem Flecken dieser Erde, der sie mit dem Internet verbindet.
  • Es gibt die Eltern, die dann doch diese nette, verständnisvolle Grundschullehrerin für ihr Kind bekommen haben, die, von der sie gehört hatten, dass sie so toll sei. Genau deshalb wird sie von den Kollegen gemobbt, aber sie geht (noch) nicht in die Knie. Sie ist jung und hat Kraft.
  • Es gibt diese Eltern, die gerechnet haben. Monatlich geben sie rund 800€ für die Schülerhilfe aus. Wenn sie ihre zeitliche Belastung und die Fahrkosten mit einrechnen, dann können sie sich locker diese Privatschule leisten. Die, mit den kleinen Klassen und den freundlichen Lehrern, gut gelaunt und unterbezahlt.
  • Es gibt diese Eltern, die Oma und Opa angepumpt haben, außerdem das große Haus verkauft haben. Ja, so könnte es klappen, denken sie und haben ständig so ein nervöses Gefühl in der Magengegend. Ob das Kind mal studieren kann, das wissen sie noch nicht. Sie versuchen immer genau das zu tun, was ihnen für einen überschaubaren Zeitrahmen möglich ist. Ob das leicht ist? Nein, auch nicht.
  • Es gibt diese Eltern, die umziehen. Sie sind durch ganz Deutschland gereist, haben keinen Tag der offenen Tür jeder erdenkbaren Schulinitiative verpasst. Sie sind fündig geworden. Die Lebensgemeinschaft in der Nähe haben sie auch schon gefunden.

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  • Es gibt diese Eltern, die das einfach durchziehen, sie leben so stark in der Überzeugung, dass man da einfach durch muss und sie selbst es ja auch überstanden haben, dass das Kind es einfach schluckt und schnurstracks gerade aus läuft. Es ist noch nie auf die Idee gekommen, irgendetwas zu hinterfragen.
  • Es gibt diese Eltern, die so überzeugt sind, dass Schule ein no-go ist, dass sie ihr Kind einfach nicht in die Schule schicken. Aus tiefster Überzeugung tragen sie die Unwägbarkeiten, die auf sie zukommen. Sie sind durch kaum etwas einzuschüchtern, schon gar nicht durch Bußgeld und das Jugendamt.
  • Da gibt es diese Eltern, die einfach an ihrem verwurzelten Wohnort wohnen bleiben und die Kinder in eine 300 km entfernte Stadt schicken. In diese besondere Schule, sorgsam ausgewählt. Für die Jugendlichen haben sie dort Wohnung gemietet. Sie unterhalten zwei Haushalte. Die Kinder sind ausgesprochen eigenständig. Auch das ein Lebensmodell von Menschen, die mir bekannt sind.
  • Es gibt Eltern, die sich über viele Jahre ganz langsam an das Thema Veränderung heran wagen. Über lange Zeit beobachten sie die anderen Eltern und analysieren all deren Schritte. Während diesem Prozess sammeln sie, in der Beobachtung der anderen und deren ‚Fehler‘ so viel Kraft, die ihnen wiederum dazu verhilft, im Quark sitzen zu bleiben. Ehe man sich versieht, steht das Kind dann kurz vor dem Abitur und jetzt macht es dann auch keinen Sinn mehr eine Veränderung herbei zu führen, oder?

Ich habe mich ernsthaft umgeschaut. Für mich und meine Familie ist da nichts dabei, was mir helfen würde. Keiner dieser Wege verschafft mir im Moment Erleichterung. Vor wie nach trage ich dieses komische Gefühl in meiner Brust, das ich mein Kind, für das Abitur, da einfach durchgejagt habe.

Aber ich schreibe diesen Artikel, damit du ihn lesen kannst. Vielleicht hilft es dir und deinem Kind Alternativen zu entwicklen, die zu euch passen. Vielleicht kannst du dieses geklemmte, komische Gefühl in deiner Brust minimieren, indem du aktiv wirst, Alternativen entwickelst und dich aufmachst. Wenn du etwas gefunden hast, dann laß es mich wissen!
Mein Interesse ist groß, dass mein Kind nicht eines Tages seine Überzeugungen und sein Gewissen, im Sinne meiner noch nicht geborenen Enkelkinder, verkaufen muss.
Halt mich auf dem Laufenden!

Hoffnungsvoll,

Erika Mustermann

 

 

 

 

 


Wie du deine Andersartigkeit als Eltern lesen lernen kannst. Let it grow!

Wann genau war eigentlich der Moment, als sich mir ganz unmißverständlich einbrannte, dass ich nicht in der Lage sein würde, einen ganz ‚normalen‘ Erziehungs- bzw. Schulweg mit den Kindern zu gehen?

Zu bemerken, wäre es unter Umständen schon in der Schwangerschaft mit meiner ersten Tochter gewesen. Schon damals war es mir nicht möglich, einen traditionellen Schwangerschaftskurs zu besuchen. Es wollte nicht in meinen Kopf, wozu man einen Kurs besuchen müsste, für etwas schlichtweg ‚Leben-gebärendes‘. Das Leben (dieses eine Leben) hat mir dann eine weise Hebamme an die Seite gestellt, mit deren Hilfe ich dann im späteren Verlauf alle weitern 5 Kinder zu Hause zu Welt gebracht habe. Es gab schon früh viele Hinweise dieser Art, aber zu der Zeit, habe ich diese „Andersartigkeit“ nicht lesen können.

Dann gab es diese einprägende Erkenntnis, dass ich dachte, ich könnte meine erste Tochter nicht zur Welt bringen, bevor ich einen Kinderwagen hätte. Nur, um später (zumindest beim ersten Kind) die Erfahrung zu machen, dass ich ihn zu dieser Zeit nicht gebraucht hätte. Ich habe die Kinder viel getragen. Es gab keine Trageberatung und ich habe mit viel Ausprobieren Wege entwickelt, wie ich die Kinder allein auf den Rücken binden kann. Die Kinderwagengeschichte als eine Initiation für die Erkenntnis, viele übliche Praktiken im Umgang mit dem Kind zu hinterfragen und vor allem über Zeit so anzupassen, dass es für mich und meine Lebensumstände dienlich ist. Nach 24 Jahren bestätigt durch die Erkenntnis, dass ich so viele Anschaffungen für die Kinder im Grunde nicht benötigt hätte. Darin sind alle unnötigen Anschaffungen, auch Spielsachen und Kleidung eingeschlossen. Der Wert entspricht mit Sicherheit der Summe, die man für einen Kleinwagen benötigt hätte.

Dann die Geschichte um die Einschulung meiner ältesten Tochter. Hier war ich in Tränen und in stiller Wut. Meine Enttäuschung war unendlich groß, dass ich zu dieser Zeit keine Alternative an der Hand hatte, um meiner Tochter ein möglichst freies und selbstbestimmtes Lernen zu ermöglichen. Woher kamen diese Tränen? Kennst du das? Findest du in deinem Leben vergleichbares ? Vielleicht Tränen, vielleicht Enttäuschung, vielleicht ein komisches, nicht unmittelbar deutbares Empfinden, dass etwas nicht stimmig ist? Könnte das ein Hinweis sein, ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass etwas mehr deiner Aufmerksamkeit bedarf, als Lebensumstände einfach nur abzunicken und dich zu fügen?

Dann, auf vielen Umwegen das Ankommen in der ersten freien, alternativen Schule meiner Kinder. Über den Zeitraum von ca. 10 Jahren haben alle meine Kinder diese Schule/Kindergarten besucht. Noch heute bin ich für viele Erfahrungen dankbar. Es war ein unbeschreibliches Gefühl die Kinder in der Art auf ihrem Weg des freieren Lernens sehen zu können. Darüberhinaus das unbezahlbare Gefühl und die tiefe Erfahrung, mich als Mutter entspannen zu dürfen. Ich habe mit diesem Stück Schulerfahrung die Möglichkeit geschenkt bekommen noch tiefer in das Vertrauen gehen zu können. Heute beschreiben mir viele meiner Kundinnen, dass phantastische Gefühl der Entspannung und des Loslassen, wenn die Kinder gut aufgehoben sind und man als Eltern befreit ist von dem unsäglichen Druck „bei-arbeiten“ zu müssen.

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Gefolgt von der Geschichte, die ein gewöhnliches Familienkonstrukt dann noch mehr auf den Kopf gestellt hat. Das bedeutet, dass ich im Zeitraum der nächsten 10 Jahre, damit begonnen habe, Kind für Kind in eine freie, demokratische Schule loszulassen, die in 1000 km Entfernung liegt, in einem anderen Land. Damit hat sich Familie und Zusammenleben wieder sehr stark gewandelt. Stell dir vor, du hast 6 Kinder und sie verlassen im Alter von 8-11 Jahren deinen Haushalt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann fünf und dann sechs. Obwohl deine Kinder noch lange nicht volljährig sind, lebst du immer 11 Wochen alleine in deinem Haus (der Vater der Kinder hatte uns inzwischen verlassen). In den anderen Blöcken, die zwischen 5 und 12 Wochen lang sind, hast du dann das Haus voll. Deine Arbeits- und Haushaltsstruktur wandelt sich dann etwa alle 11 Wochen komplett.

Ich beschreibe dir diese Einblicke in mein persönliches Leben, um dir zu verdeutlichen, wie sehr meine Werte und Vorstellungen, wenn auch damals nicht so erkennbar für mich, schon früh ein wesentlicher Bestandteil in meinem Leben waren. Sie waren, als ein Teil meiner Persönlichkeit schon lange da und haben sozusagen danach gerufen, zum Ausdruck gebracht zu werden. Diese inneren Werte und Vorstellungen haben sich mir beispielsweise in indifferentem Verhalten gezeigt, oder in Tränen, die ich nicht in Worte fassen konnte, auch mal in einem Gefühl von Wohlsein und Entspannung an einem Ort, der meinem Inneren näherungsweise entsprach.

Beachte bitte, wie sich das Innere bei dir im Äußeren spiegelt ? Wie die Umstände passend sind und ein Abgleich Innen/ Außen sich stimmig anfühlt oder eben nicht?

Ich möchte dich einladen, hinzu spüren und zu empfinden, was für dich stimmig ist, bezüglich der Bildung deines Kindes? Dir gerade in diesen Zeiten, die von so starkem Wandel bestimmt sind, nicht zu gestatten dich deiner eigenen ‚Opferitis‘ hinzugeben. Vielmehr halte ich es für sehr bedeutsam Schritt für Schritt (auch wenn diese nur ganz klein sein können) dich dem anzunähern, was dem entspricht, wonach dein Innerstes ruft.
Ich erlebe die Familien, die sich auf ihre ureigene Art und Weise aufgemacht haben, um ihren Familienweg in Erziehung und Bildung zu entfalten, als Vorreiter und Macher, die den Wandel im Bereich Erziehung und Lernen ganz persönliche in die Hand nehmen. Sie krempeln die Ärmel hoch und sehen diesen Wandel als einen integralen Bestandteil ihres Wachstumsprozesses und Veränderungsprozesses. Es ist nicht mehr eine Frage von ‚richtig‘ oder ‚falsch‘ sondern vielmehr der Mut loszugehen und dieses Flugzeug während dem Flug zu bauen. Ich habe den Eindruck, dass es darum geht in den eigenen Fußstapfen voran zu schreiten. Für mich ist es in den letzten Jahren sehr bedeutsam geworden mich ständig neu erfinden zu müssen und die Erfordernisse um Kinder und Bildung sind eine Art Treibstoff dafür geworden. Gestatte dir für einen winzig kleinen Moment einen anderen Blick auf die Dinge und spüre, was der Wahrheit entspricht.

  • Was fühlt sich für dich momentan stimmig an bezüglich Betreuung oder Bildung deines Kindes?
  • Wo hast du den Eindruck, dass die Umstände mehr deiner Aufmerksamkeit bedürfen?
  • Was haben die Erfordernisse um Erziehung und Bildung deines Kindes mit deinem persönlichen Wachstum zu tun?
  • Wie müssten sich Umstände ändern, dass du mehr im Vertrauen sein könntest ?

 

Ich würde mich wirklich freuen, wenn du bei meinem nächsten Tagesseminar dabei sein könntest? Eine tolle Gelegenheit dich auch Fragen dieser Art zu stellen. Das Ganze in wunderbarer Umgebung mir einem wohlwollenden Umfeld. Info findest du hier.

 

*   Wie du deine Andersartigkeit als Eltern lesen lernen kannst. Let it grow!


Kannst du die 'EigenArten' der Kinder als Wegweiser lesen?

Mit meinem heutigen Beitrag sende ich dir einen speziellen Dreiteiler, den ich für dich geschrieben habe. Er enthält einen biographischen Teil A). Danach einen Teil B), in dem ich meine Erkenntnisse für dich filtere und zu guter Letzt einen Teil C), mit dem ich dich einlade, dein Kind(er) auf andere Art zu 'schauen'. Gerne lese ich deine Anmerkungen zu diesem heutigen Blogbeitrag, den ich erstmalig so gestaltet habe. Mir hilft es, von dir zu erfahren, ob es dir dient.

A)
Ich war etwa zehn Jahre alt, als ich endlich Reitunterricht nehmen durfte. Zuvor hatte ich etwa zwei Jahre gebettelt und gebettelt, um endlich reiten lernen zu dürfen.
Es war so weit und meine harte Schule in diesem Reitstall begann. Mein Reitlehrer war mit Sicherheit ein großer Reiter. Mit seiner Geschichte in der Kavallerie war er unter heutigen Maßstäben allerdings ein pädagogisches Trampeltier. Schon in der ersten Stunde bin ich drei mal vom Pferd gestürzt. Auf meine Reitkenntnisse und mein Unsicherheit und Bedürfnisse wurde hier keinerlei Rücksicht genommen. Er wollte mich von Anfang an abhärten und stählen.

Da ich so unglaublich gerne reiten lernen wollte, biss ich die Zähne zusammen und vom ersten Tag an war jede Reitstunde mit Angst verbunden. Erst heute, beim Schreiben merke ich, dass mir das noch immer in den Knochen steckt.

Ich war schon immer eine sehr sensibel und feinfühlige Person, die eine Menge aus ihrer unmittelbaren Umgebung wahrnehmen konnte. Zu dieser Zeit konnte ich mit niemanden darüber sprechen. Mit meinen heutigen Kenntnissen würde ich sagen , dass ich ein hochsensibles Kind war.
Mit Tieren habe ich mich sehr gut verstanden. Ich konnte „lesen“, wie es ihnen geht. So konnte ich auch wahrnehmen, dass es den meisten Pferden in diesem Reitstall nicht gut ging. Die Augen der Tiere und ihrer körperlicher Ausdruck verrieten es mir. Sie funktionierten zwar, machten ihre Arbeit, doch innerlich salutierten sie in gewisser Weise, aber es ging ihnen nicht wirklich gut.
Obwohl ich die Pferde und das Reiten lernen so sehr liebte, entschied ich schon als junges Mädchen, dass ich dort nicht weiter reiten lernen wollte.

Ich liebte den kraftvollen, freiheitlichen Ausdruck dieser mystischen Tiere, ihre Sensibilität und überlegene Ausstrahlung war das, was sie mir hätten schenken sollen.
Es machte mich unsagbar traurig, diese wilde ungebändigte Naturseele in einem dunklen, fensterlosen Boxenstall zu sehen. Die sensible Nase des Pferdes, umgeben von Ammoniak geschwängerter Stallluft. Ich hatte schon sehr früh einen Sinn für Freiheit und Naturkraft und das Schicksal lenkte meinen Weg, so dass ich diesem, meinem Lebensthema folgen konnte.

B)

Heute weiß ich, dass die besonderen Eigenarten und Neigungen der Kinder eine Art wegführende, wohlwollende Anleitung und Lebensrichtung sind. Das Schicksal macht sich dieser führenden Leitung wie eine Form von Hinweisschildern zu Nutze, die zunächst noch eine grobe Richtung angeben. Die Kinder werden durch diese einzigartigen Zugaben mehr oder weniger sanft auf ihren Weg geleitet.

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Ähnlich, wie ich es liebte die freiheitliche, kraftvolle Naturkraft in den Pferden zu sehen, so liebe ich eine ganz ähnlichen Ausdruck von Freiheit und unbegrenzten Möglichkeiten im spielerischen Ausdruck der Kinder zu sehen. Ähnlich wie sich meine Seele durch den Anblick der traurigen Pferdeaugen in der dunklen Gitterbox zusammenzog, so werde ich auch heute traurig, wenn ich Kinder wahrnehme, die durch ihre Lebensumstände in einen beschränkten und lieblosen Lebenszusammenhang gestellt werden. Für mich entsprechen leider viele Betreuungseinrichtungen und Schulen den dunklen, fensterlosen Boxen der Pferde. Es ist für mich sehr herausfordernd, die unschuldige und einzigartige Seelenkraft eines jeden Kindes wahrzunehmen und die Diskrepanz zu dem, was wir ihnen antun, wenn wir nicht deren Möglichkeiten, d.h. deren Potential sehen. Stattdessen produzieren wir durch die beschränkende und beschränkte Herangehensweise in Erziehung und Lernen Defizite. Wir verursachen sie, dokumentieren sie, untersuchen sie, doch tun relativ wenig, um deren Ursachen zu beheben.

C)
Bitte nimm dir für diese Fragen ein paar Blätter Papier zur Hand. Bitte nimm dir die Freiheit, diese Fragen, ganz nach deinen persönlichen Neigungen zu beantworten. Es geht nicht darum diese Fragen wie in der Schule zu erledigen. Vielmehr ist es von Bedeutung mit den Fragen auf gewisse Weise schwanger zu gehen. Bewege diese Fragen in dir und dokumentiere sie in deiner ganz persönlichen Art. Den Wert dieser Aufgabe erschließt sich dir vielmehr in dem Prozess, als im ‚folgsamen’ Abarbeiten irgendwelcher Fleißaufgaben.

  • Notiere an dieser Stelle, was du meinst, was sich im Moment durch dein Kind ausdrücken möchte?
    Wenn du dein Kind beobachtest und es in seinem Alltag wahrnimmst, was sind vorwiegende Qualitäten, die du persönlich wahrnimmst.
  • Finde Töne und Laute in dir, die sich momentan durch dein Kind ausdrücken möchten? Sind diese Töne laut, leise, im selben Rhythmus, geordnet, chaotisch…
    In einem stillen und unbeobachteten Moment gib diesen Tönen einfach vor dir selbst Ausdruck. Mach es ganz für dich alleine, bewerte es nicht, nimm diese Töne einfach in dich auf.
  • An welche Farben musst du denken, wenn du dich in diesem Moment mit deinem Kind verbindest? Welche Farbe, welche Farben kommen dir spontan in den Sinn?
  • Zeichne dein Kind als Strichmännchen in die Mitte eines leeren Blattes. Nun begrenze dein Kind durch gezeichnete Zaunelemente um es herum. Gib den jeweiligen Zaunelementen einen Namen. Mit welchen Begrenzungen oder Einschränkungen muss dein Kind derzeit leben?
    Bewerte nicht so stark, nimm lediglich wahr.
  • Nimm ein weiteres Blatt Papier und zeichne dein Kind wieder symbolhaft in die Mitte. In deiner Vorstellung nimmst du nun die Begrenzungen weg und ersetzt sie durch Möglichkeiten. Lass dich nicht von deinem Verstand aufhalten. Erlaube dir nicht so stark zu zensieren. Erstelle eine bunte, blumenhafte Vision an unbegrenzten Möglichkeiten für dein Kind. Was wünscht du dir für die Zukunft deines Kindes. Nimm Worte, Skizzen, Farben, Elemente und Möglichkeiten in deine Zeichnung auf.

Nimm dir etwas Zeit für diese Dinge und trage sie eine Weile mit dir. Du wirst sehen, wie diese indirekte Beschäftigung mir deinem Kind, dir einen anderen Blick ermöglicht und deine Vorstellungen dehnen und weiten wird. Ich persönlich erlebe diese Form der Auseinandersetzung mit den Themen um Kind und Familie, immer als erhellend und bereichernd.

Hier findest du Informationen zu meinem aktuellen Tagesseminar: "Wie du Stress und 'genervt' sein im Alltag mit deinem Kind in Leichtigkeit und Freude verwandelst." Der nächste Termin findet im Juni statt. Es gibt noch Plätze. Ich freue mich, wenn du dabei bist.