Wie du dir Freiheit in Erziehungsfragen ertanzen kannst.

Sich die Freiheit zu nehmen in Erziehungsfragen die eigene Choreografie zu entwickeln und den allseits geforderten Gleichschritt zu verlassen,  erscheint mir heute wichtiger denn je. Das Leben mit manchen Kindern und die alltäglichen Herausforderungen machen es geradezu notwenig ganz eigene Tanzschritte zu erfinden. Dies ist meine Ermutigung dich aufzumachen und vor allem das schlechte Gewissen und Schuldgefühle hinter dir zu lassen.

Wenn es so einfach wäre mit der Erziehung der Kinder, dann würde nicht so viel geschrieben, behauptet, ausprobiert und verworfen. Es gäbe nicht so viele verschiede Positionen und strittige Ansätze. Manchmal gibt es ja in einem einzigen Haushalt schon mindestens zwei verschiedene Meinungen, wie Erziehung ‚richtiger‘ wäre.

Da stellt sich mir ganz unmittelbar die Frage, welchen guten Boden oder welche tragkräftigen Ansätze es gibt? Viele Kinder führen, trotz unterschiedlichster Ansätze, Vorbedingungen, Umstände und machmal auch tragischen Schicksalsschlägen, ein zufriedenes und gutes Leben.
Ich frage mich, was zu einem guten Gelingen beiträgt? Was ist ein guter Nährboden, für egal welche vielschichtigen Umstände?

Als ich darüber nachdachte, ist mir das Wort „Freiheit“ eingefallen. Aus meiner eigenen Erfahrung und der Beobachtung meiner Umgebung, insbesondere auch in Beratungszusammenhängen, scheint es mir so zu sein, das Familien, die in irgendeiner Form die Freiheit des Einzelnen als Basis für die Entwicklung ihrer Familie sehen, die größte Gelassenheit und Geschmeidigkeit zeigen. 

Wenn ich mal ganz unbedarft mit dem doch so großen Wort „Freiheit“ jonglieren darf, dann habe ich im einerseits mit einer stabilen, soliden Boden(platte) zu tun. Andererseits ist dann im selben Moment auf der tragenden Bodenplatte, eine gewisse Bewegung in alle Richtungen, Flexibilität und stetige Richtungsänderung möglich. Diese stabile Bodenplatte der Freiheit gibt das Solide und das Stabile, auf ihr ist aber dann Flexibilität und Beweglichkeit in alle Richtungen möglich.

Diese Freiheit im Umgang in der Familie ist nichts Starres, sie ist nicht etwas, dass erzwungen werden kann, sondern sie ist vielmehr etwas, was sich entfaltet und entwickelt.

Ich finde diese Orientierung in Richtung „Freiheit“ meist bei Eltern, die ganz von Anfang an einen mehr freiheitlichen Umgang mit ihren Kindern pflegen möchten. Sie machen sich auf und entwickeln sich selbst in den Prozeß den Kindern ein großes Maß an Freiheit gewähren zu wollen.

Dasselbe möchten sie für sich selbst in Anspruch nehmen und finden sich damit in einer ähnlichen Herausforderung, als wenn sie Seiltanz erlernen müssten. Sie nehmen diese Herausforderung an und schulen sich im Seiltanz. Sie schreien und jammern nicht (so oft), sie erlernen Seiltanz. Manchmal fallen sie runter und müssen wieder hochklettern.
Dazu passt, dass diese Erwachsenen die Eigenarten der Kinder zunächst einmal anerkennen und zu beobachten lernen, statt diese ‚weg zu erziehen‘ wollen.

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Diese Erwachsenen bekommen Pickel und Hautausschlag, wenn sie Kinder in Strukturen wissen, in denen bewusst oder unbewusst die Ansätze von Kontrolle, Manipulation , Korrektur und aus Angst gepflanzter Disziplin, vorherrschen.

Vielmehr haben diese Erwachsenen die Idee, dass Selbstregulation in der Beziehung zum Kind eine große Rolle spielen sollte. Sie wünschen sich, dass der individuelle Lernprozess des Kindes sich genau darauf aufbauen und entfalten sollte.
Ich habe den Eindruck, dass sich diese Erwachsenen einen Lebensstil erarbeiten, der ein großes Maß an Freiheit im Leben mit den Kindern gewähren soll. Manchmal ist das aufreibend, denn die Erwachsenen müssen sich etwas zurückerobern, von dem sie in ihrer eigenen Kindheit unter Umstanden nicht viel hatten.

Wer bin ich? Was will ich? Hier bin ich, dass will ich? Was willst du? Wie kriegen wir das hin? Das alles sind Fragen, die in der eigenen Erziehung vielleicht nicht allzu bedeutsam waren, die sich aber jetzt im Leben mit den eigenen Kindern kraftvoll ihre Bahn suchen.

Ich habe dir heute diese Gedanken zur Orientierung notiert, damit du dich in diesem ganzen Hin und Her in deinen persönlichen Erziehungsfragen ein wenig besser orientieren kannst, deinen „Standort“ auf deiner Bodenplatte besser finden kannst, um dann genau aus dieser Stelle heraus beweglich, geschmeidig und flexibel sein zu können. Es ist meine Einladung, die feste Bodenplatte und deine Bewegungen und Richtungsänderungen darauf, als deinen persönlichen Tanz zu erkennen. Dies ist viel stärkender, als dem Irrtum aufzusitzen, dass du ständig alles verkehrt machst. Dieser Tanz ist einfach ein Teil von dir oder mir, der die Brücke in eine neues Erziehungskultur baut.

Gerne stehe ich dir bei den einen oder anderen Fragen auf dem Tanzboden als „Tanzpartnerin“ zur Verfügung. Meine Angebote dazu findest du hier.


Fortschrittliches Unternehmen stellt 2-jährige Kinder ein.

Fortschrittliches Unternehmen stellt 2-jährige Kinder ein. Utopisch?

Aktuellen Presseberichten zur Folge, hat ein junges, dynamisches, europaweit agierendes Unternehmen 2-jährige Kinder unter Vertrag genommen.
Nach der Ausschreibung waren die Stellen in Kürze vergeben. Man war auf der Suche nach den Persönlichkeiten, die im Unternehmen zukunftsweisende Neuerungen einleiten und vor allem begleiten sollten.
Aus der großen Menge an Bewerbungen hat man sich für sieben 2-jährige Kinder entschieden. Diese zeigten am eindrücklichsten die gesuchten Qualitäten, die das Unternehmen in das 21. Jahrhundert führen sollten.

Aus vertraulicher Quelle konnten wir in Erfahrung bringen, dass man Querdenker und Zukunftsmacher für diese verantwortungsvolle Position suchte.

Von den verantwortlichen Mitarbeitern in der Personalabteilung wurden wir in Kenntnis gesetzt, dass unter dem Aspekt ‚Querdenker‘ diese Bewerber für besonders geeignet gehalten wurden, die einen ausgeprägten Eigenwillen hatten. Man schätze Interessenten, die auf unverwechselbare Art und Weise verstanden hatten, sich für ihre Interessen einzusetzen. Man war genau nach diesen Mitarbeitern auf der Suche, die ein gutes Gespür dafür hatten, wie man durch gezieltes ‚dagegen sein‘ und kraftvolles in eine andere Richtung aufbrechen, ein ganzes Unternehmen wach und präsent halten kann.

Für die Herausforderungen des modernen Unternehmens in dieser hochkomplexen Zeit, war man darüber hinaus auf der Suche nach ‚Zukunftsmachern‘.

Nachdem die betriebsinternen Forschungsabteilung zu der Erkenntnis gekommen war, dass der geeignete, gesuchte neue Mitarbeiter ebenfalls in diesem Alterssegment zu finden sei, war man dankbar, denn man konnte das Recruiting in einem Prozess abwickeln.

Die neu unter Vertrag genommenen Mitarbeiter vereinbarten optimale Qualitäten eines Zukunftsmachers. Diese jungen Menschen haben folgende Eigenschaften:

  • Wenn man sie frei schöpfen läßt, dann haben sie eine unermessliche Energie, da sie sich selbst im eigenen Schöpfungsprozess wieder ‚aufladen‘ können.
  • Sie verstehen es, Menschen unmittelbar für ihre Interessen zu gewinnen.
  • Sie sind in der Kontaktaufnahme und im Netzwerken unschlagbar.
  • Sie bestechen durch ihre hervorragende Fähigkeit der Problemlösung.
  • Durch ihre authentische Art verstehen sie es Menschen unmittelbar im Herzen zu berühren.
  • Forschertrieb, Leichtigkeit und geistige Flexibilität gehören zu ihren herausragenden Stärken.

Inzwischen ist ein gutes halbes Jahr vergangen. Auch die Eltern der neuen Mitarbeiter im Unternehmen konnte sich mit ihrer neuen Lebenssituation gut arrangieren. Die Zweijährigen verdienen im Unternehmen überdurchschnittlich gut. Ihr Jahreseinkommen liegt im sechsstelligen Bereich.
Damit ist es gegeben, dass sich die Eltern ganz und gar ihrer persönlichen Nachentfaltung widmen können. Sie haben nun Zeit, sich durch die Erziehung der Vergangenheit verloren gegangene Lebensqualitäten und Grundrechte zurückzuerobern. Eltern müssen mit den Kleinsten lediglich 4 Stunden täglich im Unternehmen verbringen und werden angehalten sich liebevoll zurückzuhalten und mehr in eine begleitende und beobachtende Haltung zu gehen. Dafür mussten Eltern zunächst in speziellen Schulungen vorbereitet werden.

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Auch das notwendige Begleiten der Zweijährigen im Unternehmen der Zukunft macht Eltern fit für ihren vielversprechenden, zukunftweisenden Job. Diesen Herausforderungen könnten sie mit den Herangehensweisen aus der Vergangenheit nur schwer standhalten.

Alte Prägungen, die sich durch zu frühe Disziplinierungsmaßnahmen und ein zu frühes Ausrichten auf den Erwerb der Kulturtechniken ausgerichtet waren, müssen für den Job im 21. Jahrhundert langsam abgelöst und verändert werden.
Die Veränderungen der neuen Zeit machen es dringend erforderlich, dass mehr Aufmerksamkeit in die Entwicklung der Herzensqualitäten gelegt werden. Erwachsene benötigen Raum und Zeit für Nachentfaltung. Durch den vergleichsweise guten Verdienst der Zweijährigen kann das nun gewährleistet werden.

Die Eltern können sich nun primär auf ihre Liebesbeziehungen und das Heilen ihrer Verletzungen konzentrieren.

Die Last der Erwachsenen, sich um den Familienunterhalt zu kümmern entfällt nun und sie können sich endlich dem widmen, was von ihrer Seite getan werden muss, um neue Strukturen zu kreieren, die ein gesundes Zusammenleben aller gewährleisten.

 

Wahr, unfassbar oder frei erfunden? Gerne lese ich deine Ideen dazu?

 

 

 

 

 

 


Jetzt reg dich mal ab!

Benny war mal wieder völlig ausgerastet. Aus der Sicht eines Erwachsenen hätte man meinen können, dass es doch nur eine Kleinigkeit war, dass seine Mutter ihm untersagt hatte, dieses Computerspiel zu spielen.
Sie konnte einfach nicht nachvollziehen, dass ihn dieses Verbot hat die Fasson verlieren lassen. Er wütete im Wohnzimmer umher, schrie laut durch die Gegend und hatte sogar Mutters iPad auf den Boden geknallt. Die Situation war völlig aus dem Ruder geraten und Nina blieb nichts anderes übrig, als ihn lautstark und vehement in sein Zimmer zu verbannen. Sie tat dies aus zweierlei Gründen. Zum einen wollte sie eine Pause, sie war so sehr mit ihrem Latein am Ende, dass sie sich nicht anders zu helfen wusste, als der Situation in irgendeiner Weise einen Stop-Riegel zu verpassen.
Zum zweiten war es die am Ende ihrer Scala liegende Möglichkeit, ein letztes Quentchen Erziehung walten zu lassen. Sie musste Benny irgendwie zur Ordnung rufen. Es ging doch nicht so weiter, dass er schon in seinem zarten Alter den Tanz im Haus führte?

In seinem Zimmer ging es dann gleich weiter. Die Tür knallte, der Inhalt seiner Regals flog krachend auf den Boden. Eine Wasserflasche wurde an die Tür geknallt.

Inzwischen war Nina noch unsicherer. Was sollte bloß werden, wenn er erst mal 2- 3 Jahre älter wäre? Wie sollte sie diese Situation wieder seinem Vater erklären?

Er, der den ganzen Tag nicht da ist, würde wieder sagen, dass man einfach härter und konsequenter durchgreifen müsse. Er, der kaum Zeit für den Jungen hatte, würde so überzeugend mit seinen Sprüchen daher kommen.
Mögliche Kommentare ihres Mannes hatten noch zusätzlich ihr destruktives Kopfkino angeregt und sie verunsichert. Sie spürte ihre Ohnmacht bis in die Fußsohlen - verdammt!

Kochend vor Wut und im selben Moment außer Gefecht gesetzt, wandte sie sich an Friederike. Sie hatte 3 Jungs und wohnte in der Nachbarschaft.
Sie musste ihr doch irgendwas plausibles sagen können? Etwas, das ihr Unwohlsein ein wenig lindern würde?

Friederike hatte sich alles angehört. Sie ließ Nina komplett ausreden und konnte richtig gut nachvollziehen, in welcher Zwickmühle sich diese Frau gerade befand. Es war ein ganz elender Punkt, von weder nach rechts noch nach links rücken können. Ein Punkt der maximalen Entfernung zu einer gewissen Souveränität im Erziehungsalltag.
Der Ausblick auf das Gespräch mit ihrem Mann und die Vorstellung von weitern Eskalationen in der Familie, wenn Benny denn mal älter sei, fesselten Nina mit Panzertape und nach hinten gebundenen Händen an diesem Marterpfahl fest, den sie auch nur allzu gut kannte. Keine Möglichkeit für Veränderung, keine Entspannung in Sicht.

„Ich kenne den Ort sehr gut, an dem du dich gerade befindest. Früher, noch bevor ich das dritte Kind hatte, fühlte ich mich selbst so ‚ungeschmeidig‘. Ich dachte, dass sich das nie ändern würde“, fing Friederike ganz ruhig und einfühlsam an zu sprechen.

Sie fuhr damit fort, Nina zu erklären, dass sie seinerzeit viele Bücher gelesen hatte und endlose Gespräche mit Freundinnen geführt hätte. An einem ganz bestimmten Punkt sei dann die Erkenntnis in ihr aufgetaucht, dass sie die Lösung für diesen Nerventerror an einer ganz anderen Stelle würde suchen müssen.

Der bisher unbekannte Ort hätte diese Straßenschilder am Wegesrand stehen. Auf den Wegweisern würden diese Hinweise für jeden Menschen (in einer anderen Reihenfolge) zu lesen sein:

  • Durchatmen
  • Neugierig sein, was genau das Ärgernis sein könnte
  • Unmittelbarkeit
  • Sich selbst die Erlaubnis geben, auch sauer sein zu können.
  • Mir reichts auch
  • Es gibt Regen und Sonnenschein
  • Manche Kinder sind so, es ist ihre Art sich ins Leben zu stellen.
  • Einfach mal selbst die Situation und den Raum verlassen
  • Aus dem Erziehungsmodus aussteigen mehr in Beziehung denken lernen
  • Ich kann nicht für Dauerglück beim Kind sorgen
  • Warum nicht mal paradox reagieren, unerwartet eben
  • Rastplatz 300 Meter
  • Wohlwollen für mich
  • Stop
  • Halteverbot im Wendehammer

Friederike erklärte ihr, dass sie selbst sich irgendwann vorgenommen hätte, diese Schwere aus dem Alltag mit ihren Jungs zu verbannen. Sie wäre zu dem Schluss gekommen, dass sie es durch aufgesetzte Erziehungsmaßnahmen nicht in den Griff bekommen würde. Also hätte sie die Entscheidung getroffen, für sich selbst mehr Leichtigkeit und Einfachheit zu integrieren. Sie wollte mehr für sich sorgen und nicht ihren Seelenfrieden von der Folgsamkeit der Kinder abhängig machen. An einem gewissen Punkt sei ihr klar geworden, dass sie ganz radikal etwas ändern würde müssen, sonst würde sich diese Stimmungssog nach unten verselbstständigen. So wollte sie nicht mehr leben. Sie entschied sich für eine bessere Lebensqualität für sich selbst!

„Ja , aber ….“ kam es aus Nina herausgeplatzt. „…ich bin verloren in dem ganzen anstrengenden Gedöns, ich kann nicht mehr.“

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„Ich weiß“ ,sagte Friederike. „Was du vielleicht tun kannst, ist die Entscheidung zu treffen, dich ab sofort mehr um dich selbst zu kümmern, dafür zu sorgen, dass es dir gut geht und auch, wenn es dir befremdlich erscheint, mal etwas Energie von deinem Sohn abzuziehen, das hat mit damals sehr geholfen.“

Beim Zuhören spürte Nina, wie Friedrikes Worte ganz unvermittelt in ihr ‚klingelten‘, sie fanden einen gewissen Widerhall. Sie spürte, dass dies ihre Weg sein würde. Sie würde diese Information mit nach Hause nehmen und mal eine Nacht darüber schlafen. Zuviel war in ihr war in Aufruhr, um so einfach ‚ja‘ dazu sagen zu können.

Schon auf dem Nachhauseweg spürte sie, wie sich ihre Körperzellen neu zu sortieren schienen. Als ob ein unsichtbarer Magnet ihrem Inneren eine neue Ausrichtung gegeben hätte.
Als sie die Haustür betrat, war ganz wundersam eine erste Veränderung eingetreten. Benny saß im Garten. Wortlos ging sie auf ihn zu. Benny konnte sie zunächst noch nicht sehen, aber er konnte sie längst erspüren. Er konnte empfinden, dass Mama innerlich leichter war. Noch zögerte er einen Moment, weil auch er verunsichert war. Als sie einander in die Augen sahen, war alles klar. Wortlos nahmen sie sich in den Arm. Kiloweise fiel die Schwere von beider Schultern.

Alles ist gut.

 

Das nächste Tagesseminar:  "Wie du Stress und ‚genervt sein‘ im Alltag mit deinem Kind in Leichtigkeit und Freude verwandelst." findet schon bald statt. Info dazu findest du hier.

Schau dir auch das EduWorCamp 2017 an. Eine ganz eigenwillige tolle Art, die Themen um Erziehung, Lernen, Familie und Arbeit zu bewegen. Vielleicht bist du dabei?

 

 

Jetzt reg dich mal ab!


Mein Aufruf zurück zur Einfachheit der Dinge.

Mein Aufruf zurück zur Einfachheit der Dinge. Alles abgesichert und gerade deshalb völlig daneben.

„Früher sind wir sogar selbst auf Bäume geklettert, so manche Zeit haben wir einfach nur da oben gesessen, Zeit verdöselt, wir haben Kirschen gegessen und die Steine runter gespuckt und - ja, manchmal sind wir sogar runter gefallen“ sagte der alte Mann mit einem leicht ironischen Unterton.

Ich konnte wahrnehmen, wie er sich innerlich über die Neuerungen der modernen Zeit lustig machte. Auf unserem Spaziergang schlenderten wir an den Besuchern eines Kletterparks vorbei.

Die Menschen standen in einer Schlange vor dem Kassenhäuschen, dann wieder in einer Schlange vor dem Fenster, wo Helm, Sicherheitsgurt und Handschuhe ausgegeben wurden. Nur, um sich dann in die Versammlung einzuordnen, die ihnen das Klettern in den Bäumen fachkundig erklären sollte.
Zuvor hatten sie sich Zeit nehmen müssen, um einen auf einem Klemmbrett befestigten Zettel auszufüllen, der sie über Risiken und Gefahren informierte, sowie Informationen erfragte, die notwendig sein könnten, wenn wider aller Vorkehrungen etwas passieren würde.

Zwischen dem Wunsch, schlicht und einfach einen Baum zu erklettern und der eigentlichen Tat lagen unter Umständen eine Autofahrt, eine Parkplatzsuche, ein Bezahl-Prozess, ein Anpassungsprozess der erforderlichen Sicherheitsstandards, ein geduldiges Rumstehen in einer Schlange, ein Schulungsvorgang und dann erst der eigentliche Annäherungsversuch an den Baum. Der einsprechende Baum, der den Anfang der festgelegten Route markiert, ist mit Seilen umringt, hat Schutzpolster, damit die Drähte ihn (ja, den Baum) nicht verletzten.

Nein, in der Baumkrone sitzen bleiben geht leider nicht, denn vor und hinter dir sind auch Leute, die diesen automatisierten Ablauf durchklettern wollen. Vögel kannst du nicht hören, viel zu laut ist das aufgeregte Geschrei, wenn jemand mit der Seilbahn von einem Baum zum nächsten surrt. Der Blick von oben auf den Kletterpark gleicht vielmehr dem Ausblick aus einer Gondel auf der Kirmes, als das es den Eindruck macht, sich in einem Wald zu befinden.

Was bleibt ist das gesicherte Klettern, der Anstieg und das Abfallen des Adrenalin Spiegels bei der einen oder anderen Herausforderung. Und ja, der Mensch ist auch draußen gewesen, hat mit Jack Wolfskin T-Shirt und einer speziellen Outdoorhose ein Naturerlebnis gehabt.

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Mit diesem Beitrag will ich ganz sicher nicht den Wert und die Möglichkeit für Spaß und Freude minimieren, die ein Kletterpark bieten kann. Ich will mit meinem Beispiel darauf hinaus, wie weit unter Umständen die natürlichen Bedürfnisse und die Möglichkeiten für das Erleben der eigenen Natur, strukturiert und organisiert werden.

Wir halten das heute für völlig normal und natürlich gibt es immer auch einen versicherungstechnischen Grund, der das Denaturieren von schlichten und natürlichen Lernprozessen angeblich notwendig macht.

So geschieht es dann, dass die simplen und bedürfnisnahen Aspekte und Kinderwünsche in gewisser Weise pervertiert werden, das naturnahe und einfache verloren geht.

  • Da dürfen die Kinder im Kindergarten bei einem Ausflug keine Kirschen vom Baum pflücken, aus Sorge, die Kleinsten könnten sich am Stein verschlucken. Mal abgesehen davon das es Kirschflecken auf dem T-Shirt geben könnte.
  • Da kann man mit der Krabbelgruppe keinen Ausflug in die naheliegende Natur machen, weil es keinen Wickeltisch und keinen Wasserhahn gibt. (Auf die Idee auf dem Boden zu wickeln, kommt man nicht)
  • Da dürfen die Kleinsten in einer Einrichtung nicht mit auf dem Spielplatz der Größeren spielen, weil die Klettergerüste keine Zulassung für kleine Kinder haben.
  • Da kann man nicht raus gehen, weil nicht genug Aufsichtspersonal da ist.

Mit diesen durchgeplanten und optimierten Spaß- und Lernstrukturen lernen unsere Kleinsten, sich nicht mehr unmittelbar mit dem auseinander setzten zu können, was ihre Natur ruft. Selbstvertrauen im selbst motivierten Lernen zu erfahren wird quasi ad absurdum geführt. Es gibt immer gute Gründe dafür, warum es nicht möglich sein kann das Schlichte, das Einfache und das Naheliegende zu erfahren.
Durch unsere organisierte, ewig strukturierte und kontrollierte Art nehmen wir den jungen Menschen die Fähigkeit mit dem Simplen klar zu kommen und vor allem, es genießen zu lernen. Sich an dem schlichten und mit wenig ‚tam-tam’ versehenen, orginären Leben/ Lernen einfach zu erfreuen.

Da tut s der Baum in Nachbars Garten nicht mehr, es muss ein ganzer Event daraus gemacht werden. Alle sind beschäftigt und werden (ver)organisiert. Man läuft wenig Gefahr sich einem gewissen Vakuum oder überschaubaren Gefahren auszusetzen. Immer alles auf Kurs und in der Struktur halten, lautet das unausgesprochene, aber wenig stressfreie Motto.

Kinder sehnen sich nach diesen ganz schlichten und ursprünglichen Erfahrungen. Das ganze Gedöns lernen sie von uns Erwachsenen.

Kirschen direkt vom Baum essen können, einfach irgendwo den eigenen Fähigkeiten gemäß klettern können. Pippi in der Natur machen können, statt nur auf ein WC. Mit ungewaschen Händen mal ein Stück Brot essen können, einfach da sitzen können und in die Wolken schauen dürfen.

An den Stellen, an denen es aus unterschiedlichsten Gründen nicht möglich ist, nah an der Natur der Dinge zu bleiben, bleibt für mich trotz allem die Frage: Was  kann ich als Erwachsener im ganz normalen Alltag tun kann, um Ursprünglichkeit in einem großen Umfang zu ermöglichen?

Auch darin liegt für mich ein Schatz verborgen, der Kindern auf lange Sicht einen gesunden Lernprozess ermöglicht und vor allem die Fähigkeit aus sich selber heraus Strategien zu entwickeln und Zufriedenheit überhaupt erfahren zu können.

Damit kann es dann auch mal möglich sein, dass man von einem Baum fällt.

 

Gerne lese ich von dir, was du persönlich im Alltag tust, um Ursprünglichkeit im Leben der Kinder zu erhalten? Wo darf es einfach und unkompliziert sein? Wo braucht es ganz wenig vom großen ‚tam-tam‘?

 

Das nächste Tagesseminar:  "Wie du Stress und ‚genervt sein‘ im Alltag mit deinem Kind in Leichtigkeit und Freude verwandelst." findet schon bald statt. Info dazu findest du hier.

 

Mein Aufruf zurück zur Einfachheit der Dinge. Alles abgesichert und gerade deshalb völlig daneben.