Wenn Detailverliebtheit der Erziehung im Weg steht

Wenn Detailverliebtheit der Erziehung im Weg steht

Unsere wissenschaftlichen Errungenschaften ermöglichen uns auch im Bereich Erziehung und Lernen einen Blick in Feinheiten. Ungezählte Fragen über die kindliche Entwicklung wollen beantwortet sein. Spezialbereiche zur kindlichen Entwicklung sind entstanden.

Die unterschiedlichsten Bereiche geben uns inzwischen Informationen, die uns helfen, die Entwicklung eines jungen Menschen besser zu verstehen.

Die Hirnforschung kann Hinweise geben und Erwachsene darauf aufmerksam machen, dass gewisse Ansätze und Erziehungspraktiken vielleicht besser überdacht werden sollten. In anderen Bereichen gibt es Langzeitstudien, die Kinder und deren Entwicklung über Jahrzehnte untersucht hat. Man weiß nun viel mehr darüber, wie die kindliche Entwicklung zu verstehen ist, was es zu beachten gibt. Es gibt Kurzzeitstudien, die Hintergründe über kindliches Verhalten aufdecken, beispielsweise in der Psychologie. Die Medizin erlaubt uns den mehrdimensionalen Blick in den Mutterleib. Geschichte und Archäologie geben ebenfalls Hinweise über bedeutendste Zusammenhänge. Da wäre noch die Anthropologie, die ebenfalls so viele Informationen beisteuert, die Erwachsenen helfen kann, damit Kinder gesund und kraftvoll aufwachsen. Zu guter letzt die Kenntnisse der Pädagogik. Man glaubt zu wissen.

Der Mensch baut so viel an Information auf, in dem er sich immer mehr in die Tiefe eingräbt, immer kleinere Teilchen entdeckt. Dann findet man ein Elementarteilchen, dass noch kleiner als klein ist. Vermutlich geht es immer so weiter.
Vermeintlich in die entgegensetzte Richtung, in den fernen Kosmos, findet man ebenfalls immer mehr heraus, was hinter dem letzen Stern am Himmel, da ganz in der Ferne, auch noch zu ist. Wir bewegen uns forschend in die weite Ferne und in die Tiefe der Materie. (vielleicht ist es die gleiche Richtung??)

Die Ergebnisse all dieser Bemühungen finden sich dann auch in Produkten wieder, die man eigens kreiert, damit Kinder sich besser entfalten können. Das glaubt man.

Von der Linkshänderschere, über den ergonomisch angepassten Schulranzen bis hin zu dicken Buntstiften für Kleinkinder, sowie das bunte Einschlaflicht. Bequem geformte und super saugstarke Windeln, das Fläschchen mit dem Kiefer angepassten Sauger, in der Größe S-L.
Schuhe, mit dem richtig geformten Fußbett und den Kinderstuhl, der mit wächst.

Wir finden Dinge heraus und kreieren immer mehr Details, um der Entwicklung eines Kindes immer mehr entgegen zu kommen. Ist das ein Weg, der Kinder wirklich unterstützt?

Heute, mit diesem Beitrag möchte ich die Frage stellen, ob dieses Detailwissen und deren Umsetzung in ‚Zeug‘ und Wissensakkumulation wohl immer der eigentlichen Entwicklung eines jungen Menschen beiträgt ? Ich frage mich, an welcher Stelle, all diese 1000 Details, die angeblichen Notwendigkeiten, die aufgebracht werden, wohl einen signifikanten Unterschied für die Entwicklung unserer Kinder macht? Ich frage mich, ab welchem Punkt die Feinheiten im Weg stehen und diese wundersame kindliche Entwicklung fesseln und behindern?

Wo hat das Leben Gelegenheit ungebremst, ohne Mikroskop und Rakete, seinen Ausdruck zu finden? Wo bleibt die Ehrfurcht vor dem Wunder des Lebens?

Ich frage mich, bei aller Anerkennung für die Ergebnisse der mannigfachen Forschung rund um das Kind, ob es dem eigentlichen Leben, dem kindlichen Leben dienlich ist?
Vielleicht ist uns bei all dem Interesse und all dem Forscherdrang um die kindliche Entwicklung einfach nur das Simple, das Einfache, das Naturnahe aus den Händen geflutscht?
Vielleicht benötigen wir hier und da ein paar deutliche und gesunde Schritte hin zurück zur Einfachheit der Dinge, zur Natur der Dinge.
Letztendlich glaube ich, dass wir den Kindern ein gutes Stück Vertrauen abziehen, wenn wir durch die technischen Möglichkeiten der Unterstützung von kindlicher Entwicklung der eigentlichen Intelligenz, die hinter allem steht, das Wasser abzugraben suchen.

  • Dann passiert es, dass man als Eltern kompliziert wird, indem man 3 Tage damit verbringt, den Kinderwagen zu kaufen, der die ergonomisch angepasste, mitwachsende Rückenschale hat.
  • Man macht sich viel zu sehr einen Kopf, ob dieser oder jener Schnuller, den Kiefer ungünstig beeinflussen könnte.
  • Man glaubt, dass man dem Kind ein Schaden zufügt, wenn man heute keine Lust hat, eine Gutenachtgeschichte zu erzählen.
  • Man glaubt, dass die Zukunft des Kinder verloren ist, wenn es mit 8 Jahren noch nicht gut genug lesen kann.
  • Man kann Stunden damit verbringen, die richtige Nahrung für das Kind zu kaufen oder zuzubereiten, weil man alles so richtig machen will.

Die entdeckten, angeblich notwendigen Details aus Wissenschaft und Forschung können uns eben auch fehlleiten, sie können uns verunsichern und die Scheinwirklichkeit aufbauen, dass man als Eltern versagen würde, wenn man sich nicht daran hält, wenn man etwas tollkühn anders macht.

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Dann stellt sich unmittelbar die nächste Frage:

Wo findet man die Unterstützung und Kraft, wenn man seine Sicherheit als Eltern und die Zukunft der Kinder nicht mehr in so großem Maß von den äußeren, angeblichen Erfordernissen abhängig machen möchte ? Wo findet man wieder ein Quentchen mehr Vertrauen in die natürlichen Ablaufe und simplen, naheliegenden Dinge?
Wer setzt das Maß für die wirklichen Notwendigkeiten und wo macht man einfach nicht mehr mit?

Ich weiß nicht genau, was es für dich sein könnte?

Für mich ist es das Draußen sein und die Beobachtung der Natur. Dabei kann ich immer ganz gut wahrnehmen, was es alles nicht braucht, um Kinder aufzuziehen. Draußen kann ich auch beobachten, was es braucht, vor allem,  wie wenig das alles mit dem zu tun hat, was ein Menschenskind angeblich benötigt, um gut aufzuwachsen.

Natur und Stille verbinden mich in gewisser Weise direkt mit dem, mit dem auch die Kinder verbunden sind.

Für mich beutetet es, je weniger Gedöns, desto besser bin ich verbunden, mit dem was mich und die Kinder stärkt.
Denn das, was alles über mich herfallen will und mir seine angebliche Bedeutung im großem und ganzen Bild der Kindererziehung aufdrücken will, wird plötzlich klein und weniger bedrängend, vor allem aufdringlich.

Ich bitte dich, dein Vertrauen in das Leben der Kinder freizuschaufeln von allen angeblichen Notwendigkeiten. Denn das, was die Kinder wachsen läßt, liegt letztendlich ‚Jenseits aller Erziehungsvorstellungen‘.  Das was die Kinder gut gedeihen läßt, ist in vielen Fällen nicht das, was Wissen anhäuft, sondern die Weisheit der Erwachsenen, die sich durch gelebte Erfahrung entwickelt. Das meiste spielt sich nun mal zwischen den Zeilen ab.

Oder, wie es Antoine de Saint-Exupéry so treffend sagt:

„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“


(Mögliche) Stufen der menschlichen Entwicklung. Lernen das gedeihlich ist.

(Mögliche) Stufen der menschlichen Entwicklung. Lernen das gedeihlich ist.

Es gibt Dinge, die sind unbekannt
und es gibt Dinge, die sind bekannt,
dazwischen gibt es Türen. William Blake

Lange bevor ich selbst Kinder hatte ( vor knapp 30 Jahren), habe ich mich sehr intensiv mit dem Thema Bewegung und Lernen beschäftigt. Vor wie nach ist es ein Riesenfeld für mich und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht bemerke, was ich alles nicht weiß in diesem Zusammenhang.

Meine eigenen Kinder und die Beschäftigung mit dem ganz normalen profanen Alltag, haben mich wie ein Strudel immer tiefer hineingezogen in die Themen um Persönlichkeitsentwicklung und Lernen.
Ganz zu Anfang, als meine älteste Tochter Baby und Kleinkind war, habe ich das Bewegungslernen studiert, indem ich viel Zeit damit verbracht habe, sie einfach nur zu beobachten. Durch meine Feldenkrais-Ausbildung, die ich schon mit Anfang 20 abgeschlossen hatte, hatte ich ja selbst eine Grundlage geschaffen, die es mir ermöglicht hat, das eigene Bewegungslernen nochmals selbst zu durchlaufen, vor allem zu erspüren.
Aufbauend auf diesem Empfindungswissen, habe ich die eigenen Kinder beobachtet und konnte dadurch Bewegung, Spüren, Lernen und Verhalten tiefer ergründen und begreifen.

Ich hatte mir die Grundlage geschaffen, dass im Aufbau all dieser feinen und kleinen Bewegungen der Babies der Schatz verborgen liegt, der für ihre weitere Entwicklung von größter Bedeutung ist.
So ist im Grunde nicht die Tatsache das Wunder, dass ein Baby irgendwann auf den eigenen Füssen steht und läuft. Vielmehr besteht für mich das Grandiose darin, wie alle kleinen Schrittchen, von der ersten Saugbewegung an, bis hin zur Koordination des Gleichgewichts, Information über das eigene ‚ICH‘ in den Zellen und Muskeln ‚bindet‘, quasi eine ‚Ich-Struktur‘ in jedes kleine Wesen eingraviert. Diese ist so einzigartig, wie ein jeder Fingerabdruck. Diese Abläufe sind universal. Egal ob dieses Kind in der hintersten Mongolei lebt oder im Zentrum von Frankfurt. Wo und wie ist dieses Wissen orchestriert?

Ich habe alle meine 6 Kinder beim ‚Erarbeiten‘ der Treppenstufen im eigenen Haus beobachtet. Ich wollte wissen, wie sie ‚Treppe‘ lernen, wenn man es ihnen nicht beizubringen sucht, sondern sie sich die Treppe selbst forschend erarbeiten. D.h. mir war es von Anfang an wichtig, so wenig wie möglich in ihrer Bewegungsentwicklung als Störfaktor zu agieren.

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Neben Informationen und Inspirationen rund um das wundersame Lernen und wundersameVerLernen, weise ich auf meine Beratung, meine Seminare, Einzelbehandlungen, meine Möglichkeiten für Übernachtung in der Mühle sowie aktuelle Angebote hin.

Ich dachte, wenn das alles so wunderbar gemacht ist, dann muss es Haltungen von mir geben, die förderlich sein könnten, aber auch welche, die extrem störend für diese wundersamen Abläufe sein müssten? Ich musste mir dazu ein Bild machen. Ich musste herausfinden, was denn förderlich aus sich selbst heraus sein könnte und was den natürlichen Abläufen sehr entgegen wirken würde.
Damals hatte ich noch nichts von Emmi Pikler gehört. Als mir ihre Arbeit am anderen Ende der Welt durch eine ‚zufällige‘ Begegnung mit Magda Gerber entgegen kam, dauerte es noch Jahre, bis ich die Themen im Zusammenleben mit meinen eigenen Kindern übereinander brachte. Es war, als ob das Universum mich immer mit den passenden Menschen oder Ideen zusammenbrachte. Manchmal dauerte es aber Jahre, bis ich die Botschaften, bezogen auf Persönlichkeitsentwicklung und Lernen, selbst entdeckte, eigene, tiefgründige Erfahrungen damit machte.

Dieser wundersame Lernprozess, den ein Kind durchläuft stoppt nicht einfach beim Jugendlichen oder Erwachsenen, nein, er dreht sich einfach weiter um die eigene Körperachse. Wie, als wenn man auf einer Spirale entlang läuft, wird man auf unerklärliche Art, immer wieder vorbei geleitet an den eigenen Kern- und Entwicklungsthemen. Beim Kleinkind ist es das Erlernen von Bewegung, Sprechen und Gehen, da schon ganz individuell choreographiert. Beim Erwachsenen sind es die Themen, die jeden zu einem einzigartigen Wesen machen. Was sind die Themen, an denen du immer wieder vorbeigeleitet wirst? Wo entlang bewegt sich deine Entwicklungsspirale?

Als die Kinder älter wurden, blieb die Erfahrung hängen, die ich machte, als ich jedes Kind auf seinem Treppenweg auf unserer Wendeltreppe (Spirale) im Haus beobachtete. Doch ich bewegte mich tiefer in die Themen.
Ich begann damit, die Bewegungsentwicklung der Kinder nunmehr nicht nur unter einem entwicklungsphysiologischen Aspekt zu betrachten, sondern begann mehr und mehr die Treppe, die Bewegungsentwicklung unter einem psychologischen Aspekt zu beobachten. Ich untersuchte (vor allem in meinem Leben) die Bewegung und die Psychologie, die Emotionen und deren Bedeutung für einen gesunden Lernprozesse.
Auf diesem meinem Treppenweg (Spirale) wurde ich an den unterschiedlichsten psychologischen Schulen/ Richtungen vorbeigeleitet, immer mit einem Augenmerk auf den Ideen, wie Kinder lernen und was es (von mir) braucht, damit ihr Weg gedeihlich ist.

Weiterhin habe ich Treppen und Treppenstufen studiert und habe damit begonnen diese Ideen von Bewegungsentwicklung und Lernen nunmehr in spirituellen Zusammenhängen zu untersuchen. Ich wollte diese Themen in einer Dissertation bearbeiten und war dazu einige Jahre in der Wisdom Universität (USA) eingeschrieben. Ich habe viele Kurse besucht, die mich bis ans andere Ende der Welt geführt haben. Immer auf der Grundlage: Bewegung, Persönlichkeitsentwicklung und Lernen zu erforschen, um gangbarere Wege für Kinder zu entwicklen, damit diese sich mehr an dem entlang entfalten könnten, was für sie natürlich und gedeihlich wäre.

Kleine Treppe im historischen Museum, endet unter einer Betondecke

Auf meiner eigenen Lernspirale unterwegs, begann ich nun jedwede Treppen, die mir vor allem auf Reisen begegneten als eine Art Orakel für meinen persönlichen Lernweg zu betrachten. Ich schaute mir Treppen an und wollte wissen, welche Informationen diese Treppe an dieser Stelle meines Lebens für mich haben könnte? Beispielsweise präsentierte mir das Leben diese Treppe in Florenz, nachdem meine langjährige Ehe nur wenige Tage zuvor ein plötzliches Ende fand.

Eines meiner Studienseminare führe mich nach Chartres in der Nähe von Paris. Gleich hinter der Kathedrale von Chartres, der Ort an dem in einer Kathedrale eine Labyrinth eingebaut ist (Spiral-Lern-Weg) kam dann folgende Information zu mir.
In einer Cafepause erwähnte ich einer Frau gegenüber, dass ich Schwierigkeiten hätte, das Thema dieses Seminars zu verstehen. Ich sei verunsichert, ob ich hier richtig sei? Sie nun bemerkte folgenden Satz, der für mich ein Hinweis sein sollte, wie sich mein Lernweg weiterhin entfalten sollte. Sie sagte auf Englisch: „Das ist nicht schlimm. Hier geht es nicht um Verstehen und Verstand. Wir sind nur eine Mysterien-Schule.“ Ich war da goldrichtig im Kurs, aber mein Verstand schlug Haken, wie ein Hase, der aus Furcht rennt.
Wieder dauerte es einige Zeit, bis sich mir dieser Kernsatz erschloss.
Das Verstandeslernen ist bedeutsam, aber nicht alles. Zwischen dem Verstand und anderen Zugängen zu Wissen, denen Kinder noch viel näher sind als Erwachsene, gibt es Türen. (In dem Zusammenhang noch einmal das Zitat von Blake: Es gibt Dinge, die sind unbekannt und es gibt Dinge, die sind bekannt, dazwischen gibt es Türen.)

Wenn wir als Kinder über Jahre damit beschäftigt sind, Wissen in uns aufzubauen und zu lernen, dann ist das bedeutsam, aber nicht der einzige Weg der Erkenntnis. Dieses einzigartige Lerngerüst zu erstellen, was ich oben bereits erwähnt habe, ist wichtig, aber nicht der einzig ‚richtige Lernweg‘.
Damit wir uns gesund weiterentwickeln können, geht es beim Erwachsenen irgendwann darum, diesen Weg des Lernens in einen ‚Weg des Verlernens‘ zu verwandeln. (uns den ursprünglichen Ansätzen der Kinder zu nähern)
Wie auf dem Bild einer sich drehenden Doppelspirale/Treppe (Doppelhelix/ DNA) gibt es einen Weg, der gleichzeitig nach oben und nach untern führt.
Während ich als Erwachsene auf einem lebenslangen Lernweg mich auf der Spirale entlang bewege, um Wissen aufzubauen, kehrt sich irgendwann der vermeintliche Weg um. Ich beginne damit alles je aufgebaute und angesammelte Wissen wieder zu verlernen.

Und damit beziehe ich mich auf das eingangs erwähnte Zitat von William Blake:

„Es gibt Dinge, die sind unbekannt
und es gibt Dinge, die sind bekannt,
dazwischen gibt es Türen.“

Die Lernwege der Kinder sind wundersam, genau wie die der Erwachsenen. Damit Erwachsene wie Kinder ihr volles Potential entfalten können, ist es in meinen Augen wichtig, sich auf den Treppenspiralwegen wahrlich zu begegnen und mit und voneinander zu lernen. Auf der Spirale gibt es vermeintlich treppauf und treppab. Da ist der Ort, wo wir uns mit den Kindern treffen sollten.

Die Haltung, dass Erwachsene einzig zu wissen glauben, wo es lang geht, erscheint mir eine Sackgasse zu sein. Ist die Haltung der Erwachsenen nicht mit Demut und dem Willen gepaart auch treppab zu steigen oder gewisse Zeit einfach nur still zu sitzen, dann fahren Erwachsene die Welt vor die Wand. Das ewige Tun findet nicht zum Sein.
Kinder sind Meister im Aufsteigen, Absteigen oder im Sitzen auf eben einer ganz bestimmten Stufe ihres Treppenweges. Sieh dir dazu den kleinen Videoausschnitt unten an, der ein Gedicht von A.A. Milne vertont. Es geht um eben gerade diese Treppenstufe, auf der man sich jetzt befindet.

Dort, auf einer ganz bestimmten Stufe sind Kinder richtig, bis Erwachsene des Weges kommen und Kinder fälschlicherweise fehlleiten, ihnen vorgaukeln, dass nur ein Ziel- und Ergebnisorientierter Aufstieg sei wahrhaftes Lernen. Für mich führt dieser Weg ganz klar in eine Sackgasse. Eine Sackgasse der möglichen Entwicklung der Kinder. Eine Sackgasse für die Lösung der Probleme dieser Zeit.

Was meinst du ?