Respekt kannst du nicht erziehen - Respekt yourself
Respekt kannst du nicht erziehen - Respekt yourself
Mir fällt gerade in modernen und fortschrittlichen Familien auf, dass Kinder einen ziemlich respektlosen Ton ihren Eltern oder anderen Erwachsenen gegenüber haben. Ich weiß nicht ob das so eine moderne Art ist, wenn Kinder zu den Erwachsenen „ du Arschloch“ oder gar schlimmeres sagen.
In einigen Fällen kommt es mir so ‚bewusst-modern‘ oder ‚hipp‘ vor. Manchmal habe ich eher den Eindruck, dass Eltern eher völlig verunsichert sind und es ihnen peinlich und unangenehm ist.
In diesem Zusammenhang bemerke ich auch, dass viele Kinder völlig über emotional auf die Alltagsangelegenheiten reagieren.
- Da werden Türen geschmissen, wenn Eltern zu ‚normalen Dingen’ nein sagen.
- Es fliegen Gegenstände durch die Luft.
- Sie schreien über die Maßen oder sind länger als wenige Minuten beleidigt.
- Sie laufen überall nur noch mit Kopfhörern umher.
- Die Kleinsten schreien und toben wegen sogenannten Kleinigkeiten.
Für mich ist das ein Zeichen, dass dieser „ Emotions-Körper“ der Kinder sich übermäßig aufgeplustert hat.
Der „Emotions-Körper“ ist für mich die Summe aller verletzten und verletzenden Verhaltensweisen. Wenn der „Emotions-Körper“ die Überhand nimmt, dann wird er ein Selbstläufer und nährt sich aus sich selbst heraus. Er gibt sich selbst immer wieder Nahrung.
Das bedeutet, dass es den Kindern unter Umständen nicht gut geht. Ihr Verhalten bringt es durch durch diese ‚über-emotionale Art‘ zum Ausdruck. Damit ecken sie dann links und rechts an, das wiederum füttert in direktem Maß diese „Emotionalität“ und die ‚angefutterte' Energie macht sich wieder selbstständig. Ein Kreislauf entsteht.
Stell dir vor du pustest einen Luftballon mit all deinem Unwohlsein auf, und lässt ihn dann los. Dann sprudelt und spritzt er wild durch den Raum, eckt überall an, und lädt sich durch die Reaktion der Mitmenschen wieder erneut auf. (an der Stelle hinkt das Beispiel ein klein wenig)
Was tun? Wie kannst du in anderer Weise beginnen darüber nachzudenken?
Früher hat man sich Respekt verschafft und man hat das unter Umständen mit ganz klaren körperlichen Sanktionen getan. Es stand außer Frage, wer das Sagen hat. Zu einem Erwachsenen „du Arschloch“ zu sagen, war unvorstellbar. Es war im selben Moment nicht gestattet den eigenen Gefühlen über die Maßen Ausdruck zu geben.
Das hat sich in ganz verschiedenen Verhaltenskodizes gezeigt.
„Wenn das Brot spricht, dann schweigen die Krümmel.“
Kennst du diesen Satz, der uns unmissverständlich sagt, dass die Kinder zu schweigen haben, wenn die Erwachsenen sprechen. Sätze dieser Art tragen wir alle in unseren Zellen und dann ist es auch kein Wunder, wenn wir in der heutigen Zeit schon mal ins Rudern geraten, wenn wir mit den Kindern in einer anderen Art zusammenleben wollen und gerade damit beschäftigt sind andere Wertvorstellungen zu erkennen und dann auch leben zu wollen.
Früher hat man den ‚gebührenden“ Respekt gefordert und hat ihn dann durch Schläge oder das Verdeutlichen von gewissen Abhängigkeiten klar gemacht. Punkt!
Heute nun, haben sich unsere Ideen von Erziehung und Lernen sehr stark geändert. Respekt erziehen zu wollen funktioniert nicht mehr so recht, da man den großen Hebel der körperlichen Strafen nicht mehr hat.
Wie in vielen anderen Bereichen der Erziehung bleibt zum Thema Respekt hier derzeit das Vorleben und das ist gar nicht so einfach, weil ich ja unter Umständen selbst nicht gelernt habe, wie ich respektiert werde, bzw. wie ich mich und meine eigenen Bedürfnisse respektieren kann.
Dann sind wir wieder an dem Punkt angelangt, der uns verdeutlicht , dass Erziehung im Umbruch ist und wir mit dem einen Fuß noch in den alten Herangehensweisen stehen und mit dem anderen Fuß gerne ein neues Land betreten möchten und dazwischen ist ein klein wenig Niemandsland.
Dieses Niemandsland müssen wir erkennen und lieben lernen.
Denn im neuen Paradigma ist da niemand mehr, der uns sagt, wie wir es zu machen haben und was da richtig und falsch ist. All die Informationsflut zum Thema Erziehung können wir nur unter einem einzigen Aspekt filtern. Dieser Aspekt lautet:
Ist das meine Wahrheit? Räsoniert das mit mir? Ist das ein Ansatz, der sich für mich gut anfühlt?
Und dann, gestärkt durch diesen inneren Seismographen, kann ich ein Schritt Neuland betreten und mich immer wieder mutig aufmachen.
Ich bin also und das ist das Neue hier, jeden Tag gefragt meine Bedürfnisse zu erkennen. In dem Fall vielleicht, dass ich nicht will, dass mein Sohn „du Arschloch“ zu mir sagt. Dann einen authentischen Weg zu finden, der ziemlich klar und unmissverständlich zum Ausdruck bringt, dass ich mich so sehr selbst respektiere und es damit nicht zulassen kann, dass mein Sohn mich in dieser Art tituliert. Das ist ein völlig anderer Ansatz. Mit Erziehung hat das nichts zu tun.
Es hat viel mehr mit dem Respekt zu tun, den ich mit selbst zu lernen gebe. Es geht vielmehr darum, dass mein Kind kapieren muss, dass ich es bin, die sich bis in jede Zelle hinein selbst respektiert.
Da sind mir meine Kinder durch die täglichen Herausforderungen schon recht hilfreich. Sind sie respektlos? Nein. Sie helfen mir heraus zu finden, wer ich bin und wie ich das am kraftvollsten zum Ausdruck bringen kann.
Bezogen auf Respektlosigkeit bedeutet es, dass ich mir vorgenommen habe, es nicht mehr zuzulassen , dass mich jemand respektlos behandelt und dies insbesondere von meinem Kind.
In dieser Weise lernen sie etwas zum Thema -Respekt-
Respect yourself.
Am So 22 Mai 2016 findet das nächste Tagesseminar, hier im Kraftort Köttingermühle statt. Die Teilnehmerinnen sprechen von einer Art Miniwellness für Körper, Geist und Seele. Das Alter deiner Kinder spielt keine Rolle. Die Themen geben dir die Möglichkeit dich und deine persönlichen Fragestellungen darin zu finden. Info findet du hier.
Ich mache es mir echt leicht als Mutter, meinen die anderen.
Diesen Beitrag habe ich für eine Blogparade geschrieben, die von Susanne Petermann im Rahmen ihres Stiefmutterblogs ausgeschreiben wurde. Das Thema lautet:
Was macht mich zu einer Mutter? Der Titel hat mich sofort angesprochen und mit meinem Beitrag schreibe ich mit einem Blick auf Mütter, die in unserer Gesellschaft mit einem großen Maß an Unverständnis und vor allem Vorurteilen behaftet werden. Ja, ich gehöre auch zu diesen Müttern.
Über diesen link stiefmutterblog findest du weitere interessante Beiträge und hast bis Ende des Monats auch noch Gelegenheit selbst dort mitzumachen.
Ich mache es mir echt leicht als Mutter, meinen die anderen.
Ja, das stimmt - aber ganz anders als du denkst.
„Du machst es dir echt leicht“, meinte eine Freundin kürzlich zu mir. Andere Frauen aus meiner unmittelbaren Umgebung sprechen es nicht aus. Es ist ihnen aber anzumerken, dass sie nicht so wirklich mit meinem Weg der Mutterschaft einverstanden sind. Meist wird das Thema höflich nicht erwähnt. Man erkundigt sich, freundlich interessiert, nach meinen Kindern. Aber so wirklich gefragt hat mich noch nie jemand, wie ich es schaffe meine Kinder in dieser Art loszulassen.
Die Liste der Vorurteile ist wirklich groß, daher habe ich in der Vergangenheit bewusst dazu geschwiegen. Ich habe nicht soviel darüber erzählt, dass meine Kinder alle ein Internat besuchen oder besucht haben.
Ich habe sechs Kinder im Alter zwischen 23 und 9 Jahren. Im vergangen Jahr hat auch mein jüngster Sohn das Haus verlassen. Auch er wollte, wie alle seine Geschwister, auch dieses Internat mit dem Namen Summerhill - school in England besuchen, dass den Kindern ein möglichst freies und selbstbestimmtes Leben ermöglicht.
Die Kinder leben dort in einer großen demokratischen Gemeinschaft. Der Unterricht ist völlig freiwillig. Man kann ihn besuchen oder eben auch etwas anderes tun. Die Belange der Schule werden im meeting geregelt. Dieses meeting findet mehrmals wöchentlich statt. Erwachsene und Kinder haben bei Entscheidungsprozessen gleiche Rechte.
Fast ein Jahr hat mein Prozess darin gebraucht, bis ich in der Lage war, auch dieses, mein jüngstes Kind in der Art loszulassen. Bis dahin hatte ich 24 Jahre immer Kinder im Haus. Einen Tag vor seinem achten Geburtstag ist er schwups mit seinen Geschwistern in den Flieger gestiegen und hat damit einen neuen Abschnitt in seinem Leben begonnen. Er hat es prima gemacht. Er fühlt sich dort wohl. Manchmal höre ich 2-3 Wochen nichts von ihm.
Ob ich es mir leicht mache?
Nein, überhaupt nicht.
Mütter, die ihre Kinder in ein Internat geben, oder beim getrennt lebenden Vater wohnen lassen, werden noch immer nicht wirklich als ‚gute‘ Mutter gesehen. Man versteht nicht, warum sie denn Kinder bekommen und dann angeblich nicht bei sich haben wollen? So zumindest wird es ihnen unterstellt.
Gefragt hat mich im Grunde noch nie jemand, was für mich der ausschlaggebende Punkt ist, dass sie zeitweise nicht hier im Haus leben und um die Ecke zur Schule gehen?
(Dass sie die andere Hälfte des Jahres dann zu Hause sind und zwar den ganzen Tag, das zählt nicht)
Man erkennt nicht, dass es eine erarbeitete Stärke als Mutter ist, die Kinder in dieser Art loszulassen. Im öffentlichen Bild wird es leider oftmals als ein Mangel an ‚richtiger‘ Liebe oder Mangel an diesem ‚Mutterliebeding‘ gesehen.
Würdest du mich jetzt fragen, dann würde ich antworten, dass mein Wunsch nach, sowie meine Überzeugung für ein freies und selbstbestimmtes Leben-Lernen der Kinder so groß ist, dass ich diese inneren Schritte des Loslassens und erneuten Abnabelns gegangen bin und weiterhin gehe.
Mache ich mir das leicht?
Nein, überhaupt nicht.
- Ich lasse los, zu wissen, was sie den ganzen Tag tun.
- Ich lasse los, ob sie in den Unterricht gehen oder nicht.
- Ich lasse los, mich über die Maßen einzumischen, wie sie ihr Leben verbringen.
- Ich lasse los, darauf zu schauen für was sie ihre Geld ausgeben.
- Ich lasse los, mit wem sie ihre Zeit verbringen.
- Ich lasse los, wann sie ins Bett gehen.
- Ich lasse los, dass ich nicht unbedingt in ihrer Nähe sein kann, wenn sie mal krank sind.
- Ich lasse los, mich in irgendeiner Form einzumischen, welche Interessen sie in beruflicher Hinsicht haben.
- Ich lasse los, welche verstaubten Ideen ich zu erzieherischen Maßnahmen habe.
- Ich lasse los, was ein Bild einer ‚guten‘ Mutter ist.
- Ich lasse los, welche eingeschränkten Ideen ich zum Thema Bildung der Kinder habe.
- Ich lasse los, dass die Kinder ein Abitur benötigen, um ein zufriedener Mensch zu sein.
- Ich lasse los, welche Ideen ich zu Bindung und Beziehung habe.
- Ich lasse los, welche Ideen ich zum Zusammenleben in einer Familie habe.
- …
Wenn Helikoptermütter ihre Kinder in einer recht engen Umlaufbahn umkreisen, dann befindet sich meine Umlaufbahn irgendwo da draußen im Universum.
Bedeutet es, dass es eine gestörte oder zu lose Verbindung zwischen uns gibt?
Nein, überhaupt nicht.
Es bedeutet, dass jeder Meter, den ich losgelassen habe, erarbeitet ist. Es ist ein Prozess des langsam zulassen und ersetzen von physischer Nähe hin zu einer anderen Form von Verbindung oder Beziehung. Es it ein bewusster Weg von 'Vertrauen wieder erlernen'. Es hat mit fallen lassen, oder die Kinder gar sich selbst zu überlassen gar nichts zu tun.
Für mich ist es eine Haltung, die ich entwicklt habe und die Kraft, dies zu erreichen wurde aus meinen Werten und Vorstellungen gespeist, sie sind sehr stark in diesem möglichst freien Leben-Lernen für meine Kinder verwurzelt. Um das hervorzubringen, muss ich mich diesem freien, selbstbestimmten Lernprozess selbst stellen. Ich muss mich in einer Art nach entfalten und herausfinden, was auch für mich stimmig und wichtig ist und das versuche ich mit den Ideen der Kinder in Einklang zu bringen.
Mache ich mir das leicht?
Nein, überhaupt nicht.
Und im selben Moment werden die Dinge auf wundersame Art leichter im Zusammenleben mit den Kindern. Aber ganz anders, als du denkst.
Gerne teile ich meine Expertise mit dir. Mein nächstes Tagesseminar findet am So 25.06.17 statt. Info findest du hier: www.wundersameslernen.de/termine/
Irgendwo zwischen Gehorsam und Ungehorsam
Irgendwo zwischen Gehorsam und Ungehorsam.
Was willst du denn eigentlich? Möchtest du gehorsame Kinder erziehen, die zu 98,2 % darauf hören, was du und andere Erwachsene oder gar Autoritäten sagen? Möchtest du Kinder erziehen, die leicht manipulierbar sind? Möchtest du Kinder erziehen, die lediglich gelernt haben gehorsam zu sein? Möchtest du Kinder erziehen, die emotionalen und sexuellen Übergriffen, Drogen, Fastfood und den anderen großen Verführungskräften in den Medien nur schwer widerstehen können?
oder
Möchtest du Kinder erziehen, die Selbstbewusstsein entwickeln können, die selbstständig denken und entscheiden lernen, die auch ein Gespür für ihre eigene Sicherheit entwickeln können.
Wenn du diesen Text liest, dann gehe ich davon aus, dass du dein Kind befähigen möchtest selbstbewusst und stark zu sein. Wenn das dein Wunsch sein sollte, dann ist es wichtig, dem Kind in möglichst großem Maß zu gestatten, auf sich selbst zu hören. Das bedeutet noch lange nicht, dass es einfach machen kann, was es will. Es bedeutet zunächst nur, dass es ein Gespür für seinen Körper, seine Empfindungen und seine Entscheidungen entwickeln kann. Es lernt, auf Sicht gesehen in sich selbst zu vertrauen.
Doch davor steht, dass wir Erwachsenen zunächst selbst eine Position in dem „Spiel“ finden müssen. Diese eigene Positionierung gibt uns auf lange Sicht dann auch die Kraft für uns selbst und/oder die Bedürfnisse der Kinder einzustehen.
Dazu habe ich ein paar Fragen notiert, die dich darin unterstützen können, mehr Klarheit zu erlangen.
- Wo siehst du Wurzeln unserer Gesellschaft, deiner Familie zum Thema -Gehorsam-?
- Wurdest du selbst zu absolutem Gehorsam erzogen?
- Was geht in dir selbst vor, wenn dein Kind nicht gehorcht?
- Was fällt dir zu dem Satz ein: „So lange du die Füsse unter meinen Tisch stellst, …..!“
- Sollen die Kinder deiner Meinung nach möglichst frühzeitig lernen gehorsam zu sein, damit du sie später besser ‚leiten’ kannst ? Damit sie nicht ‚übermüpfig‘ werden?
- Welche Zusammenhänge siehst du persönlich zwischen -gehorsam sein- und -ein Gespür für sich selbst entwickeln dürfen-?
- Was hält dich persönlich davon ab, deinem Kind in dem einen oder anderen Bereich mehr Freiheit für ‚eigenes‘ zugestehen zu können?
Sich selbst Klarheit und vor allem eigene Ideen zum Thema Gehorsam zu verschaffen ist in meinen Augen sehr wichtig, um im Alltag mit dem Kind klarer aufzutreten. Je klarer ich darin bin und mich selbst in dem Thema ein Stück gefunden habe, desto weniger muss ich aus der eigenen Verunsicherung heraus, emotionale Entscheidungen treffen und damit über reagieren.
Wenn ich mehr und mehr Klarheit im Spannungsfeld zwischen Gehorsam und Ungehorsam erlangt habe, dann drückt sich das beispielsweise auch in meiner Sprache aus. Ich kann dann zu Ausdruck bringen, was ich benötige, was ich brauche, was ich will und was nicht. Dasselbe kann ich dann in großem Maße meinem Kind zugestehen und gelange damit an den Punkt im Gespräch und in Beziehung zu sein.
Ich begebe mich damit auf neuen, vielleicht unsicheren, aufgelockerten Boden. Dieser Boden ist aber interessanterweise kein Boden für Willkür und Zügellosigkeit, sondern bietet lediglich lockere Erde, in der sich Beziehungen und intelligente Gespräche überhaupt erst einmal verwurzeln dürfen.
Absoluter Gehorsam im Leben mit dem Kind, setzt auf einen festen, undurchlässigen, im Gleichschritt festgetrampelten und verdichteten Boden, der es jungen Pflänzchen schwierig macht, sich zu verwurzeln. Wenn sie sich nicht verwurzeln können, werden sie durch jede Strömung und Schlechtwetterlage weggeschwemmt oder sind wenig widerstandsfähig, um ein paar Tage Trockenheit zu ertragen.
In welchem Boden soll dein Kind gute Wachstums- und Entwicklungsbedingungen finden?
Und wo/wie kannst du die Veränderung sein, um das zu ermöglichen?
Gerne lese ich deinen Beitrag dazu in den Kommentarfeldern.
Schon am 22.Mai findet das nächste Tagesseminar hier in der Mühle statt. Da haben wir Gelegenheit Themen dieser Art zu bewegen. Info hier
Warum ein Kompass hilfreich sei kann, wenn sich Eltern orientierungslos fühlen.
Warum ein Kompass hilfreich sei kann, wenn sich Eltern orientierungslos fühlen.
Heute ist das ja alles ganz einfach. Du hast vermutlich ein Navi im Auto und gibst als Ziel den Ort, die Strasse und die Hausnummer ein und los gehts. Dieses Navi gibt dir Auskunft über die voraussichtliche Fahrzeit. Darüber hinaus sagt es dir ganz genau, was du tun musst, wo du rechts oder links abbiegen musst. Es berechnet jeden Moment neu, wann du am Ziel bist. Klasse!
Viele halten die Grundannahme der exakten Berechenbarkeit in Bezug auf die Bildung und Erziehung unserer Kinder für wertvoll. Sie schätzen genau diese Tatsache, weil das alles so toll und ergebnisorientiert funktioniert. Ist ein Kind plus minus 6 Jahre alt, dann Schule, dann Noten 1-6, dann messbare Ergebnisse, dann Hauptschulabschluss, dann Realschulabschluss, dann G8 oder G9, dann Zentralabitur,dann Numerus Clausus, …
Inzwischen haben wir das Vorprogrammieren noch etwas ausgedehnt. Es gibt den geplanten Kaiserschnitt zum Wunschdatum, das Kind geht dann schon mit 2 in die Krippe und mit 3 in die Kita und mit 5 in Vorschule. Alles getaktet und wohl geplant.
Gedanklich setzt man sein Kind also in dieses Fahrzeug, programmiert das Navi auf 3- 4 Jahre Kindergarten und/ oder 9 Jahre Schule, vielleicht noch ein Stück weiter, so dass das Abi gleich mit eingegeben wird. Manche Eltern haben auf der Tastatur auch schon die Universität und das Fach eingegeben.
Los gehts! Wenn möglich schnell auf die Autobahn. Doch, du kennst das bestimmt?
Jetzt kann es aber passieren, dass die Kinder schon nach kurzer Zeit zappelig werden im Auto. Sie wollen aussteigen. Sie wollen vielleicht gar nicht auf die Autobahn. Sie wollen anhalten und die Steine und Blumen am Strassenrand begutachten. Sie wollen vielleicht in eine ganz andere Richtung. Sie wollen öfter Pipi-Pause machen und spielen. Am Strassenrand lernen sie einen Spielkameraden kennen und wollen dann mit ihm weiter fahren.
„Hier riecht es aber unangenehm,“ sagen sie, weil sie am Strassenrand den Gestank der Schweinemästerei in der Nase haben. Dort haben sie einen Kletterwald gesehen, da wollen sie aussteigen und sich vergnügen.
Zwischendurch schlafen sie auch mal auf der Rückbank ein und in ihren Träumen betreten sie ganz andere Bewusstseinsräume. Hier ist alles möglich. Man kann sogar fliegen und sich in andere Wesen verwandeln. Man wird stark oder weise wie Spiderman oder Obi Wan Kenobi sein. Vielleicht spielt man auch: „Ich wäre die Mutter und du das Kind“.
Kaum sind sie wieder wach, werden sie rebellisch auf der Rückbank.
Jetzt wollen sie wirklich aussteigen und im Grunde wollen sie vielleicht ganz woanders hin. Sie haben ja ein eigenes Navi. Noch besser ausgedrückt. Sie haben einen ganz eigenen, inneren Kompass.
Jetzt gibt es laufend Stress. Dein Kind will seinen eigenen Kompass benutzen. Es setzt sich vehement dafür ein. Das von dir vorprogrammierte Navi kommt jetzt in Rechenschwierigkeiten.
Wiederholt sagt es dir: “Sie haben die vorgeschriebene Strecke verlassen. Bitte wenden. Ihre Fahrzeit verlängert sich nun um 9,34 Minuten:“
Du als Eltern bist angestrengt, denn im Grunde ist es ja auch nicht so recht deine Fahrt. Es ist sogar möglich, dass auch dein innerer Kompass etwas ganz anderes wollte, als auf der Autobahn dahin zu rasen. Auch du kannst diesem Aussteigen etwas abgewinnen. Ganz leise erinnerst du dich. Dir hat es da am Strassenrand auch mal ganz gut gefallen. Du würdest auch ganz gerne mal wieder diesen moosigen Waldboden unter den Füßen haben und diesen frischen Geruch im Wald geniessen.
Aber programmiert ist programmiert. Nachhaltig informiert dich dieses elende Navi, dass du mal wieder von deiner Route abgewichen bist. Du sollst wenden, denn Ankunftszeit verändert sich schon wieder. Jetzt bist du hin und her gerissen und verwirrt. Dein Kind auf der Rückbank quengelt.
Hier ist guter Rat gefragt. Worauf sollst du vertrauen? Deine Kinder ihren eigenen Kompass benutzen lassen? Deinen eigenen Kompass wieder raus kramen und auf das Navi sch….?
Das Auto verkaufen? Mal wieder ein Stück ohne Programmierung fahren und zuschauen, wohin es dich hinführt?
Meine Geschichte soll dir verdeutlichen, dass ich es für sehr bedeutsam halte, den Kindern von Anfang an, in möglichst großem Masse zu gestatten, ihren eigenen Kompass zu benutzen, statt sie in ein Fahrzeug mit vorprogrammiertem Navi zu setzen. Es macht so einiges leichter im Leben mit den Kindern, wenn wir alle unsere eigenen Kompasse benutzen lernen. Viele machen sich auf, ihn wieder aus der Versenkung zu holen und zu lernen, wo es lang geht.
Wenn du Fragen hast, dann freue ich mich auf deine mail.
Hier findest du die Möglichkeit mit mir Kontakt aufzunehmen und ein Gesprächstermin zu vereinbaren. Mehr Information zu meinen Angeboten findest du hier.
Wenn dein Fass mal wieder überläuft
Wenn dein Fass mal wieder überläuft
Da war es wieder, dieses klitzekleine Tröpfchen, was soeben dein Fass zum Überlaufen gebracht hat. Eben ist es wieder passiert. Du hast dein Kind aus dem Nichts heraus angeschrien. Eben war es genug! Eben war Feierabend!
Du fühlst dich vielleicht schlecht, weil du die Tragweite deines Verhaltens auf die goldene Waage legst und das letze Körnchen Wohlwollen mit dir selbst, im Mühlstein der täglichen Ärgernisse zermalmst.
Fast jeden Tag kommst du am selben Punkt an. Es ist so, als ob das Murmeltier dich jeden Tag wach küsst, weil du den Ausstieg aus dieser Endlosschleife nicht zu schaffen scheinst. Vielleicht bist du auch so ungehalten und unzufrieden mit dir selbst, weil es dir nicht zu gelingen scheint, doch endlich mal diese dauerhaft, liebevolle und allzeit ausgeglichene Mutter zu sein. Du glaubst, fast alle anderen Eltern hätten das im Griff.
In deiner Ausweglosigkeit scheint es einfacher zu sein, dass dein Kind und all die schwierigen Umstände, für die Situation verantwortlich sind. Alles ist leichter, als sich nur endlich mit deiner „inneren Technologie“ (Gregg Braden) auseinanderzusetzen.
Im Grunde ist deine Endlosschleife gar nicht verwunderlich, weil du und ich zu einer Generation gehören, in der auf das Erkunden der eigenen Bedürfnisse, wenig Wert gelegt wurde. Somit ist da tief in dir drin unter Umständen eine tiefe Unzufriedenheit und Rastlosigkeit, denn die oder der kleine XY in dir wurde ebenfalls als Kind nicht als Person mit eigenen Bedürfnissen gesehen. Das Zusammenleben mit deinem Kind fordert dieses kleine Wesen in dir, jetzt aber richtig fett heraus.
Wenn hier also zwei oder noch mehr Wesen aufeinander treffen, deren Bedürfnisse, aus was für Gründen auch immer, im Moment nicht gesehen oder gewürdigt werden können, dann kann sich so einiges an ungeklärtem ‚Emotionsmüll‘ im Alltag aufstapeln. Du erkennst es daran , dass die Luft im Haus dicker wird, oder du mal vor die Tür musst, um diese Tüte Milch zu kaufen, nur, um mal weg zu kommen.
Da liegt er nun dieser ganze Stapel an emotionalen Ungeklärtheiten und wartet darauf mit Besen und Schippe bearbeitet zu werden.
Als Erwachsene habe ich im Haus und im Leben mit den Kindern die Verantwortung diese aufgestapelten Befindlichkeiten immer mal wieder zu klären. Wenn ich das nicht tue, dann verschwindet die Leichtigkeit, die Freude und das angenehme Miteinander immer mehr unter diesem Stapel an Unwohlsein.
Bei mir selbst habe ich lange Zeit die Tendenz beobachtet, diesen Stapel klären zu wollen, in dem ich Unterstützung im Außen gesucht habe. Ich habe Seminare besucht, Beratungen in Anspruch genommen, Bücher gelesen, für Ausgleich und Entspannung an anderer Stelle gesucht.
Es war so, als ob hier auf dieser Seite im Leben mit den Kindern die Anstrengung und der Stress ist und da, auf der anderen Seite, einfach ganz wo anders, die Entspannung und das Auftanken.
Mit den Jahren habe ich bemerkt, dass das nicht die richtige Haltung von mir war. Hier, war ich oftmals gestresst und habe da versucht mich zu entspannen. Ich will gar nicht sagen, dass das keine tolle Sache sein kann und auch nicht manchmal dringend erforderlich sein kann.
An dieser Stelle möchte ich aber darauf hinaus, dass ich irgendwann gelernt habe, hier, jetzt hier, für mich zu sorgen. Ich habe gelernt im Alltag mit den Kindern genauer hin zu spüren und unmittelbarer für meine Bedürfnisse einzustehen, auch wenn es für die Kinder manchmal unbequem war. Das Ergebnis ist, dass ich viel egoistischer geworden bin und mich für meine Wünsche einsetze, dafür sorge, dass ich dies und das bekomme und im selben Moment achtsam bin, das auch für die Kinder zu erspüren und die Diskussion darüber was, wer, wann braucht offen zu halten.
Das ist eine großes Unterfangen, wenn man mit vielen Kindern zusammenlebt. Es ist aber reinigend und vor allem stärkend. Wenn du damit beginnst, dich und deine Bedürfnisse im Alltag mehr und mehr zu erspüren, deine „innere Technologie“ wahrzunehmen und deinen Kindern mit ihrer „inneren Technologie“ Raum gibst, dann erleichtert sich der Alltag ungemein. Ich empfehle dir, nicht unbedingt damit zu beginnen, wenn du gerade kurz vor dem Punkt bist, an dem das Fass überläuft, sondern in den Momenten, in denen es nicht so schwierig ist. Immer wieder spüren, hinein spüren, und genährt werden, durch diese andere Verbindung, die du mit dir und mit deinen Kindern haben kannst.
Im Berufsleben gibt es ganz ähnliche Tendenzen, vielleicht macht der Vergleich dir mein Anliegen deutlicher.
Es gibt Menschen, die arbeiten und arbeiten -hier- um dann irgendwann -da- Urlaub machen zu können und sind dann oftmals hier und da gestresst.
Es gibt andere Menschen, die beschäftigen sich -hier- in einer besonderen Art mit sich und ihrer Arbeits- und Lebenshaltung und der Veränderung ihrer Haltung zu den Dingen, damit sie -da- Spaß, auch im Urlaub haben können.
Die Veränderung und das nachhaltige und nährende suchen sie -hier- und nicht in erster Linie -da-.
Ich hoffe, dass dir mein heutiger Impuls eine nähernde Anregung für deinen Alltag mit den Kindern gegeben hat. Ich freue mich über deine Kommentare und helfe dir auch gerne beim Tanz zwischen hier und da.
Ruf mich einfach an oder schreib mir https://wundersameslernen.de.w01e4075.kasserver.com.w01e4075.kasserver.com/telefon-coaching/
und vereinbare einen unverbindlichen Kennenlerntermin mit mir.
Ich stärke tolle Eltern und einzigartige Kinder eigenSINNig zu SEIN.
Uta Henrich
Holprig, aber unser (Schul) Weg
Holprig, aber unser (Schul) Weg.
Warum ich einen holprigen Weg in Sachen Schule bevorzuge.
Heute kannst du meine Fortsetzung der Geschichte der vergangenen Woche lesen, darüber, warum ich für meine Kinder lieber einen holprigen (Schul) Weg vorziehe. Naheliegend wäre es ja durchaus gewesen die älteste Tochter seinerzeit in der Schule zu lassen und darauf zu bauen, dass sie sich schon daran gewöhnen wird und davon auszugehen, dass sie da einfach durch muss.
Mir war es schlicht und ergreifend nicht möglich.
Bei der Art Gespräche die ich bis zu diesem Zeitpunkt in der Schule hatte, war mir ebenfalls klar, dass ich dort nichts verändern würde.
Das Lehrerzimmer trug noch denn Muff der 70 iger und man hatte mir im Erstgespräch nach einer 5 minütigen Blitzdiagnose mitgeteilt, dass meine Tochter autistische Züge teilen würde. Das war die Originalformulierung. Ich habe sie mir gut behalten. Was willst du als junge Eltern gegen ein solches Pfund an top-qualifizierter Pädagogik schon sagen?
Ich kenne einige Eltern, die diese Auseinandersetzungen aufgenommen haben und sich in dieser Art wie ein Felsblock für ihre Kind in die Brandung gestellt haben. Mir war es nicht möglich.
Wir haben unsere Tochter kurzerhand nach nur wenigen Wochen von der Schule abgemeldet. Wir hatten zu dieser Zeit noch keine konkrete Idee, wie es weiter gehen könnte. Klar war lediglich, dass es so mit dem Stress nicht weiter gehen würde. Ich hatte auch keinen Sorge, dass sie etwas verpassen würde. Ich hatte ja über 6 Jahre Gelegenheit zu beobachten, wie wundervoll ein Kind lernen kann, auch ohne Schule. Da war ich völlig im Vertrauen.
Wir waren zu dieser Zeit in Kontakt mit einem pensionierten Lehrer und daraus war zunächst die Idee entstanden, die Kinder einfach an einigen Tagen zu Hause zu unterrichten. Ich hatte mich zu dieser Zeit schon ausgiebig mit homeschooling beschäftigt, die Ideen zu unschooling waren mir zu dieser Zeit noch nicht über den Weg gelaufen. Mir war aber auch klar, dass dies kein Konzept für mich als Mutter war und unsere älteste Tochter signalisierte schon nach einiger Zeit , dass sie andere Kinder vermisste.
Ich begann Gespräche an anderen Schulen zu führen und meldete sie dann an einer anderen Grundschule an. Das Lernklima war hier einfacher für sie und mein Eindruck, war, dass ihr wesentlich mehr Wohlwollen entgegengebracht wurde. Auch unsere zweite Tochter wurde in die erste Klasse dort eingeschult.
Irgendwie klemmte die Schulthematik noch immer und die Familie trug eine gewisse Schwere um das Thema. Daher war ich noch immer auf der Suche nach Alternativen.
Auf dem Heimweg von einer Kindertheater Veranstaltung in einer 80 km entfernten Stadt, bemerkte ich zu meinem damaligen Ehemann, dass es hier eine Freie, alternative Schule gäbe. Ob die Distanz wohl zu bewältigen wäre? Ob das eine Alternative wäre? Wir haben uns das Ganze Gottseidank kräftig schön geredet und dann zur freien Schule die Fühler ausgestreckt. Als ob alles schon für uns vorbereitet gewesen sei, haben wir umgehend einen Hospitationstermin erhalten.
Dort endlich fand ich dann das vor, was meiner Vorstellung zu dieser Zeit viel näher kam.
- Die Kinder spielten in der Schule.
- Die Kinder waren freundlich.
- Es gab altersgemischte Gruppen.
- Manche Kinder waren barfuß.
- Die Kinder konnten nach eigenem Ermessen in dem großen Außengelände spielen.
- Es gab keine Hausaufgaben.
- Es gab täglich gleiche Anfangs- und Endzeiten der Schule für alle Kinder.
- Die Schule fing um 9 Uhr an, man konnte die Kinder aber auch schon früher bringen.
- Es gab eine Gemeinschaft von Eltern, die schon über 15 Jahre Erfahrung in dieser ‚neuen Form‘ von Miteinander in einer Initiative hatten.
- Es war eine lernende Gemeinschaft und die Begegnung mit der Lehrerin war für mich wegweisend und sehr positiv. Sie auf Augenhöhe mit den Kindern und mit mir. Kein arrogantes, bevormundendes Verhalten von oben herab.
Die Kinder hatten richtig Freude beim Hospitieren und signalisierten, dass sie auch gerne zu dieser Schule gehen würden. Ihre jeweilige Motivation war sehr unterschiedlich und ihre Wahrnehmungen der Situation auch.
Für meine älteste Tochter die fünfte Veränderung in nur 1,5 Jahren. Ich fragte mich nicht , ob es zumutbar wäre. Es war vielmehr das konsequente Hineinwachsen in eine Situation, die mehr zu den Bedürfnissen unserer Familie passte. Es war wie eine logische Fortsetzung von Ereignissen und Entscheidungen, die mehr zu uns passten.
Es gab auch hier Vor- und Nachteile. Unter anderem musste über Zeit eine Struktur geschaffen werden die es ermöglichte täglich 320 km zu bewältigen, neben dem ‚normalen Familienchaos‘.
Noch heute bin ich so dankbar für diesen mutigen Schritt. Was folgte war ein etwa 10 jähriger intensiver Kontakt mit dieser Schule, Arbeit in der Elterninitiative, in verschiednen Arbeitsgruppen, Begegnungen und Erfahrungen im Feld einer freien Schule. Alle unsere 6 Kinder haben über die Jahre diese Schule bzw. den dazugehörigen Kindergarten besucht.
Den Kindern hat diese Schule eine Menge Sicherheit und Stabilität gegeben, sie haben sich wohl gefühlt. Für mich als Mutter war es eine sehr lehrreiche, wichtige und nährende Erfahrung. Auch mir hat die Schule eine Menge Sicherheit und Stabilität gegeben.
Ich wünsche allen Eltern dieses Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit, Leichtigkeit und vor allem Wohlwollen.
Für mich hat sich dort erstmals bestätigt: Lernen darf einfach sein, auch für die Eltern.
Der Anfang für meine Töchter war durchaus holprig und der Weg alles andere als naheliegend und den Qualitäten einer breit ausgebauten Strasse entsprechend. Aber dann hat sich ein sehr stabiles, wohlwollendes, förderliches Feld ergeben, indem die Kinder gedeihen konnten.
Ich als Mutter konnte mich im Loslassen üben. Ich musste meine Energie nicht darin einsetzen mich wie ein Fels in die Brandung zu stellen und die Kinder zu schützen. Ich musste meine Energie nicht dafür aufwenden die Kinder vor unnatürlichen nicht ‚artgerechten‘ Lernansätzen zu schützen. Ich musste nicht gegen Respektlosigkeit angehen oder zu unzähligen Elterngesprächen gehen, wo man mir mitteilen würde, dass meine Kinder nicht dies und das…. und ich doch bitte schön dafür sorgen sollte, damit…..
Ich wurde nicht zum Hebel eines Systems gemacht, dass erwiesenermassen nicht funktioniert, ich musste nicht manipulieren, nicht kontrollieren, keinen Druck ausüben, sondern ich durfte als Mutter Vertrauen lernen und Loslassen praktizieren.
Davon will ich dir in der kommenden Woche weiter berichten, denn in meiner persönlichen Geschichte, um den Lebens-Lernweg meiner Kinder geht es in starkem Maße um Vertrauen und um Loslassen als Mutter. Diese beiden Zutaten ermöglichen in meinen Augen eine förderliche Lernerfahrung für Kinder.
Wenn ich als Mutter das Vertrauen und Loslassen in ein System (z.B. Schule) nicht hervorbringen kann, dann verhindere ich in meinen Augen den natürlichen Lernprozess der Kinder. Ich kann sie nicht an einer längeren Leine laufen lassen, was eigentlich Schritt für Schritt angemessener wäre. Ich muss mich als Mutter verbiegen, um die Kinder zu verbiegen.
Das ist einer meiner Vorwürfe an unser derzeitiges Schulsystem. Es gestattet mir als Mutter in keiner Weise zu vertrauen und loszulassen. Ständig werde ich hineingezogen in ein Feld, mit dem ich eigentlich nichts mehr zu tun haben sollte. Ich werde instrumentalisiert, wenn ich nicht achtsam bin. Die Gefahr ist dadurch ziemlich groß, dass ich die Beziehung zu meinen Kindern ruinieren muss.
Das ist der Schmerz und der Konflikt, den mir viele Eltern berichten. ich kann es nur allzu gut verstehen.
Die Kinder in diesem System, du kannst es bei mir immer wieder lesen, haben in meinen Augen kaum eine Chance heraus zu finden, wer sie sind und was sie benötigen, um ein gesundes und ausgeglichenes Leben zu führen, ohne dass ihre Eltern sich als Fels in die Brandung stellen - nicht so einfach !
Doch dazu kommende Woche mehr, wenn ich dir beschreibe, wie der Weg für meine Kinder weiterging und warum ich genau so gehandelt habe.
Den ersten Teil dieser persönlichen Geschichte findest du hier:
Ich freue mich, wenn du mir schreibst oder per Telefon Kontakt mit mir aufnimmst. Wir können sprechen! Profitiere von meinen Jahren an Erfahrung in diesem Feld.
Dieses Spagat ist mir unmöglich
Dieses Spagat ist mir unmöglich - Warum das Vertrauen der Eltern die tragende Kraft für Lernen ist.
Ich gehöre nicht zu den Müttern, die in der Lage sind ein Spagat zu machen zwischen ihrem Wissen darüber, dass sie mit dem Konzept Schule nicht klar kommen und andererseits Mittel und Wege zu finden, ihre Kinder in irgendeiner Form durch das Konzept Schule zu bugsieren.
Es war und ist mir völlig unmöglich.
Es gibt ein Foto von mir, darauf sieht man mich zum Tag der Einschulung meiner ersten Tochter vor ca. 17 Jahren. Auf dem Foto siehst du mich in leisen Tränen. Es waren nicht etwa diese Freudentränen einer stolzen Mutter, die am Tag der Einschulung diesen neuen Lebensabschnitt mit dem Kind feiert . Ich war nicht die Frau, die das so bunt aufgebauschte Ereignis im Leben unserer Kleinsten mit einer selbstgebastelten Schultüte zu versüßen suchte. Wenn du das Bild sehen könntest, dann würdest du mir ansehen, dass ich schon wusste, dass es heftig wird für mein Kind, hineinzuwachsen in ein solch starres System aus völlig verstaubten Ansichten darüber, wie wohl der menschliche Geist (nicht das Herz) effizient heranzubilden sei. Du würdest mir ansehen, dass ich wusste, dass es nach wenigen Wochen vorbei sein würde mit der freudvollen Aufregung zum Thema Schule, dass ich Druck anwenden müsste, um mein Kind in etwas hinein zu biegen, von dem ich überhaupt nicht überzeugt war.
Nein, bei mir waren es Tränen der Verzweiflung.
Ich hatte schon eine Ahnung, was da auf mich zukommen würde. Ich müsste irgendwie diesem wunderbaren, lebendigen lebensfrohen, wissbegierigen und begeisterungsfähigen Kind klar machen, dass die Uhren jetzt anders laufen würden und müsste mit all den anderen Erwachsenen in die selbe Kerbe schlagen mit dem Spruch:
„Nun beginnt der Ernst des Lebens!“
Genau das, war mir schon damals unmöglich. Viel zu intensiv hatte ich mich seit meinem 16. Lebensjahr mit dem Thema Lernen beschäftigt. Schon in diesen frühen Jahren habe ich Ansätze zu Schule und Bildung kritisch hinterfragt und was noch viel bedeutsamer war, meine eigenen Fragen gestellt:
- Ich wollte wissen, warum etwas, das mir eigentlich Spass machte - das Lernen - so künstlich und ineffizient gemacht werden musste?
- Ich wollte wissen, warum ich als Kind mit Angst und Druck versehen wurde, um mich mit Dingen zu beschäftigen, die nicht meine erste Wahl an Interesse waren?
- Ich wollte wissen, warum ich mir nicht Wissen in einer Form aneignen konnte, die genau zu mir gepasst hätte?
- Ich wollte wissen, was mit mir los war? Irgendwie funktionierte meine Nervensystem nach anderen Spielregeln, als die, die man von mir und den anderen Kindern erwartete? (Ist heute noch so)
Meine Interessen und damaligen Fragestellungen haben mich direkt zu Mentoren geführt, die meinen persönlichen Forschungen nahrhaftes Futter geben konnten. Die Begegnung mit Linda Tellington Jones und durch sie auch mit den Ideen von Moshe Feldenkrais ermöglichten mir am eigenen Körper, ganz persönlich zu erfahren, dass Lernen völlig anders funktioniert, als man es den Kindern und vor allem den Erwachsenen weismachen will:
- Lernen funktioniert wunderbar, wenn es sich an eigenen Interessen orientieren darf.
- Lernen funktioniert wunderbar, wenn Kinder in Bewegung sein dürfen.
- Lernen funktioniert wunderbar, wenn es Erwachsene gibt, die sich deinen Stärken und deiner Einzigartigkeit widmen, die in Beziehung mit dir sein können und wollen.
- Lernen funktioniert wunderbar, wenn es seiner eigenen Zeit folgen darf.
- Lernen funktioniert wunderbar, wenn die Umgebung so vorbereitet ist, dass das entsprechende Kind seinen Interessen folgen kann, nicht in seinem Forscherdrang ausgebremst und umgelenkt wird.
- Lernen funktioniert wunderbar, wenn es altersgemischt sein kann, jeder mit jedem und jeder von jedem, ‚der Chemie miteinander hat‘.
- Lernen funktioniert wunderbar, wenn es einfach sein darf und nicht künstlich neu aufgepeppt werden muss.
- ….
Die Tatsache, dass ich diese Umstände an meinem eigenen Körper erfahren hatte und mich auch theoretisch intensiv damit befasst hatte, machten es mir quasi unmöglich, meine Kind vertrauensvoll diesem erwiesenermassen nicht funktionierenden System anzuvertrauen.
Und dann geschah das Unglaubliche. Das Leben selbst verhalf uns in der Familie durch Umstände, die ich mir hätte niemals ausdenken können. Meine erste Tochter hatte Lese- Rechtschreibschwierigkeiten und auf wundersame Weise spitzen sich die Begebenheiten an der Schule zu. Gerade in der Art, die nach einer neuen und anderen Lösung schrie. Bis heute habe ich keine Ahnung, woher ich die Kraft und Überzeugung nahm, die Tochter kurzerhand, nach nur wenigen Wochen, von der Schule abzumelden. Ich hatte noch keine rechte Lösung, wie es weiter gehen könnte. Sie hatte einfach viel zu viel Stress, die Familie hatte viel zu viel Stress und irgendwie war klar, dass es so nicht weiter gehen könnte.
Mit diesem tatkräftigen Entschluss öffnete sich eine Tür in eine Richtung, die mich und die Familie über die Jahre immer tiefer in einen wunderbaren Weg hineinführte. Wäre ich ihn nicht gegangen, hätte ich einen hoffnungslosen Kampf aufnehmen müssen, um meine Tochter vor der Sonderschule zu bewahren. Der helle Wahnsinn, denn, wie viele Kinder, ist sie einfach nur ‚andersbegabt‘.
„In dem Augenblick, in dem man sich endgültig einer Aufgabe verschreibt, bewegt sich die Vorsehung. Alle möglichen Dinge, die sonst nie geschehen wären, geschehen, um einem zu helfen. Ein ganzer Strom von Ereignissen wird in Gang gesetzt durch die Entscheidung und sorgt für zahlreiche unvorhergesehene Zufälle, Begegnungen, Hilfen. Was immer du kannst, beginne es. Kühnheit trägt Macht, Genius, Magie. Beginne JETZT!“
Johann Wolfgang von Goethe
Dieser Weg war nicht einfach, aber entsprach zu 100% meiner Überzeugung als Mutter und Pädagogin. Es war ein Weg, der zu meiner Familie passte.
Über die Jahre und nach nunmehr 6 Kindern ist mein Vertrauen in die Kinder und in ihrem ganz persönlichen Lernweg sehr gewachsen.
Einzig und allein das Vertrauen in diesen persönlichen Lernweg der Kinder gibt mir die Kraft darauf zu setzen, dass eine geglückte Zukunft der Kinder nicht von der Erlangung eines bestimmten Schulabschlusses abhängt. Ich, als Mutter bin gefragt hier in mein Vertrauen zu gehen, um den Kindern zu ermöglichen ihren persönlichen Weg finden zu können.
Ich bin in keiner Weise eine Handlangerin oder Vollstreckerin eines nicht funktionierenden Bildungssystems. Dieses Spagat vermag ich nicht zu machen.
Meine Kraft und meine Überzeugung den Kindern mehr Vertrauen zu schenken als dem System, hat mich zu einer Art Löwin werden lassen. Von dieser Kraft und Überzeugung gebe ich anderen Familien heute sehr gerne ab, ja, ich werde von anderen darum gebeten. Mein Traum ist es, dass mehr und mehr Kinder selbstbestimmt und freudvoll lernen können, ganz so, wie es in ihnen angelegt ist.
Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass es ihre einzige Chance ist, sie in dieser Art lernen zu lassen. Nichts anderes, als das ‚möglichst - nahe - dran‘ bleiben, an ihrem eigenen inneren Navigationssystem, bereitet sie auf diese hochkomplexen Zeiten vor, die uns erwarten.
Daher denke nach, wie du in deiner Familie Wege für deine Kinder entwickeln kannst, die zu euch passen, statt die Kinder passend zu machen für etwas anderes, als was sie sind.
Einzigartig.
Für den Fall, dass du etwas Löwenkraft benötigst, dann melde dich bei mir. Ich stärke Eltern auf ihrem Weg für ein selbstbestimmtes und freudvolles Lernen ihrer Kinder.
Ruf mich an, oder
das nächste Tagesseminar findet am So 22.05.16 statt, nähere Informationen dazu findest du hier:
www.wundersameslernen.de/termine/
In der kommenden Woche kannst du hier lesen, wie meine persönliche Geschichte weiter geht. Ich freue mich, wenn du wieder dabei bist.
Plädoyer für die Unschuld
Plädoyer für die Unschuld -Warum wir sie die den Kindern erhalten sollten?
Stop! Können wir bitte endlich damit aufhören?
Ich frage mich immer wieder: An welcher Stelle muss ich wohl Hammer und Meißel ansetzen, um einen ganz kleinen Spalt hervorzubringen.
Der Spalt soll gerade ein ganz klein wenig Luft hinein lassen. Belüftet werden soll die Idee, dass wir Erwachsenen schon ganz kurz nach der Geburt damit beginnen die Kinder unseren Vorstellungen vom Leben anzugleichen. Es ist, als ob wir die Unschuld (Ahnungslosigkeit) und die Einzigartigkeit der Kinder in einem üblen Tauschgeschäft gegen sogenannte Gelehrsamkeit und ein theoretisches ‚Wissen‘ eintauschen.
Ich weiß nicht genau, wann es beginnt, aber ich habe den Eindruck, dass die Kleinen noch nicht recht abgenabelt sind und schon startet die unreflektierte Maschinerie ihren vorgestanzten Weg.
Vielleicht ist es menschlich, ich weiß es nicht genau? Was ich weiß ist, dass die Unschuld der Kinder, das Unbedarfte, das Lebendige, das Einzigartige dabei verloren geht. Ich beobachte, wie sehr wir Erwachsenen damit beschäftigt sind zu fördern, zu fordern, zu belehren, sowie angebliche Defizite auszugleichen.
Es sieht so aus, als ob wir verlernt haben genau hinzuschauen, zu beobachten, wertzuschätzen, was für ein absolutes Wunder wir da direkt vor Augen haben.
Stattdessen vergleichen wir, korrigieren wir, erziehen wir ganz nach unserem Bild von dem, was wir aus unserer eigenen Vergangenheit heraus, gerade mal für wichtig halten.
Aber davor, sozusagen einen Spalt breit, steht doch die Unschuld der Kinder im Raum. Sie ist die tragende und verbindende Kraft. Sie umfasst die Einzigartigkeit in jedem Menschen und im selben Moment einen Kern, der uns alle miteinander verbindet. Viele Erwachsene haben sich auf den Weg gemacht, um diesen Kern zurück zu erobern.
Ich setze mich dafür ein, dass der Kern der Unschuld gesehen wird, dass er so gut als eben geht, erhalten bleiben darf und das er wenn möglich nur in kleinem Umfang der Gegenstand eines Tauschhandels wird.
Mit meinem Hammer und Meißel möchte ich einen Spalt hineintreiben und der Vorstellung Raum geben, dass wir die Unschuld der Kinder möglichst lange, im Minimum aber 7 Jahre, erhalten.
Wir müssen achtsam sein, dass wir nicht versuchen, viel zu früh, wertvolle Unwissenheit gegen eine antrainierte Gelehrsamkeit einzutauschen. Das Wissen, dass die Kinder aus ihrer Unschuld heraus haben ist unbezahlbar. Im Alltag merkst du es immer wieder an den weisen und bedeutsamen Bemerkungen und Aussagen, die sie treffen. Weißt du, diese trockenen, knallharten Anmerkungen und Fragen; wenn du sie hörst, fragst du dich immer wieder, woher oder wie sie das wissen konnten?
Mit meinem Plädoyer für die Unschuld möchte ich dein Augenmerk darauf richten, dass es von Bedeutung ist, die Kinder möglichst lange unbeeinflusst von uns Erwachsenen zu lassen, ihnen Raum zu geben, für ihre eigenen Empfindungen, Erklärungen und Schlussfolgerungen, Interessen und Taten.
Wenn wir zu früh und zu unreflektiert unsere Vorstellungen über sie legen, dann haben sie wenig Chance, zu dem zu werden, was sie sind.
Einzigartig.
Ich erlebe viele Eltern im Konflikt ihren Kindern diese Arglosigkeit und Unschuld erhalten zu wollen und im selben Moment macht der 'ganz normale Alltag' es erforderlich Zugeständnisse zu machen. Da ist der Wunsch und da sind die zum Teil stressigen Anforderungen des Familienalltags. Für den Fall, dass du hier eine gute Unterstützung benötigst, dann ruf mich einfach an. Meine telefonische Beratung wird gerne in Anspruch genommen. Vereinbare ein unverbindliches Kennenlerngespräch, indem du dich in dieses Formular einträgst.
https://wundersameslernen.de.w01e4075.kasserver.com.w01e4075.kasserver.com/telefon-coaching/
Ich mache es einfach umgekehrt.
Wie du mit der Endlosschleife Stress - Schuldgefühle besser und besser umgehen lernst.
Kennst du das? Mal wieder bist du ein wenig aus getickt, weil dein Kind nicht rechtzeitig ins Bett gegangen ist. Den ganzen Tag hast du dich auf die stillen Minuten am Abend gefreut. Nun liegt dein Kind im Bett, aber du hast Schuldgefühle, weil die weitläufig empfohlene Abendroutine dir etwas aus der Hand geglitten ist. Es wurde mal wieder laut. Auch du fühlst dich wieder schlecht darüber.
Der Tag mit dem Kleinkind war ziemlich anstrengend. Du hast beschlossen dich auf den Weg zum Spielplatz zu machen. Du dachtest, es sei eine gute Idee. Das Anziehen ist ein einziges Gequengel, endlich geht es los an die frische Luft. Doch der ganze Ausflug ist ein einziger Stress, Gejammer auf dem ganzen Weg, Tränen, alles läuft quer. Du fühlst dich schlecht und hast Schuldgefühle.
Du hast schon dieses komische Gefühl im Bauch. Gleich kommt dein Kind nach Hause. Am Nachmittag gibt es einiges zu tun, Termine müssen eingehalten werden. Du weißt ganz genau, wenn du es nicht schaffst, dass sie jetzt die Hausaufgaben macht, dann wird es gegen Abend noch problematischer. Der ganze Nachmittag ist von diesem untergründigen Stress getragen. Und? Natürlich geht es alles schief. Von 2 Uhr bis 20.00 Uhr läuft alles so ein wenig gequetscht und stressig. Du fühlst dich schlecht.
Dies sind ein paar Beispiele aus dem ganz normalen Alltag mit unseren Kindern. In der Regel ist es so, dass wir als Eltern auf eine Art hinter dem Verhalten der Kindern hinterher laufen. Unsere Stimmung und unser Gelingen eines positiven Tages machen wir als Eltern in der Regel vom mehr oder weniger Gelingen der Aufgaben und Stimmungen im Leben mit den Kindern abhängig. Über die Jahre habe ich die Erfahrung gemacht, dass dieses ‚hinterher rennen‘ und meinen Tag vom Gelingen der 1001 Aufgaben und der Stimmung des Kindes abhängig zumachen, ausgesprochen anstrengend und Kräfte zehrend ist. Reagieren auf die Vorlagen meiner Kinder bringt mich, wenn ich nicht durch Bewusstheit aus diesem Hamsterrad aussteige, immer in eine Art Zugzwang. Ich bin dann immer in der Verlegenheit reagieren zu müssen. Das Ergebnis ist, dass ich dem Tag mit seinen Erfordernissen hinterher renne und einer Art Reaktionsschleife ‚ausgeliefert‘ bin. In mir türmt sich dann ein großer Berg an Emotionen. Irgendwann, vielleicht schon gegen Mittag, bin ich dann am Ende, weil im Leben mit den Kindern natürlich so viel geschieht, was mich von Dingen abhält, die mich stärken könnten. (So bilde ich mir das dann ein.) Ich meine dann immer etwas anderes brauchen zu müssen, damit es mir daaaannnnnn besser geht. Ich bin immer im ‚wenn… dann… Modus‘ gefangen und das raubt, gerade im Leben mit kleinen Kindern, die letzen Nerven.
Wenn das Kind sein Mittagsschläfchen macht, dann kann ich…
Wenn das Kind abends im Bett liegt, dann werde ich….
Wenn meine Mutter die Kinder am Wochenende nimmt, dann kann ich…
Wenn mein Sohn die Hausaufgaben schon um 2 Uhr macht, dann ist es abends um 18 Uhr nicht so anstrengend, dann ….
Irgendwann, auf meinem Weg in dieser Endlosschleife, habe ich die Entscheidung getroffen, dieses Muster einfach umzukehren. Ich habe beschlossen, dass ich die Entscheidung selbst treffe, wer ich im Zusammenleben mit meinen Kinder sein möchte. Das entscheide ich jeden Tag neu. Auf eine Art gebe ich mir selbst ein Motto oder ein Vorstellung von dem, wie ich als Mutter sein möchte und dann handele ich danach. Diese Entscheidung hat mir im stressigen Alltag sehr geholfen und heute möchte das mit dir teilen.
Vor zwei Tagen musste ich Erbrochenes aufwischen und habe diese Gelegenheit bewusst genutzt. Ich habe mir nicht gestattet, mich selbst in einen Modus zu begeben, in dem ich Opfer der Situation war, mich beschwert hätte, den anderen Kindern demonstriert hätte, wie anstrengend es ist, wie schwer ich es es doch habe ….
Stattdessen habe ich mich in die Schuhe meiner Tochter gestellt, ihr mein Mitgefühl ausgedrückt, mir vorgestellt, wie zusätzlich schwierig es für sie wäre, wenn sie in ihrer schwachen Situation, auch noch das Päckchen ihrer Mutter tragen müsste.
Was soll ich sagen, ich habe mich beim Aufwischen des Erbrochenen selbst gestärkt und alles war gut.
Was man lernen muss, um es zu tun, das lernt man, indem man es tut. Aristoteles
Ich selbst gebe mir dadurch das „learning by doing“. Ich kehre die landläufige Einstellung, dass ich erst entspannt sein muss, um mich entspannen zu können einfach um. Ich kehre um, dass ich erst mutig sein muss, um etwas Mutiges zu tun. Ich kehre um, dass ich es erst motiviert sein muss, um etwas Tolles hervor zu bringen. Dass ich erst selbst angefüllt mit Liebe sein muss, bevor ich sie weiter geben kann. Ich kehre es einfach um, treffe die Entscheidung liebevoll zu sein und in ganz vielen Fällen gelingt es mir im Alltag.
Im Grunde läuft es darauf hinaus, dass ich jeden morgen die Entscheidung darüber treffe, was für ein Mensch ich heute sein möchte und dann handele ich danach. Diese Bewusstheit bringt mich aus dem Hamsterrad des reagieren-müssens und genervt seins. Diese Entscheidung führt mich zu besseren Resultaten im Alltag und zu wesentlich mehr Gelassenheit in der Familie. (in den meisten Fällen jedenfalls :) ).
Bitte probiere es einfach mal aus und ich freue mich über deine Kommentare, hier, oder auf meiner Seite bei Facebook.
Hast du dir schon die Info zu meinem nächsten Tagesseminar (24.01.16) angeschaut? Du findest sie hier: www.wundersameslernen.de/termine/
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Meine persönliche Erfolgsgeschichte 2015
Meine persönliche Erfolgsgeschichte mit dem Wundersamen Lernen.
In diesem Beitrag erzähle ich ein wenig über meine ganz persönliche Erfolgsgeschichte in diesem Jahr, über einen Teil meiner Ernte und was ich im kommenden Jahr aussäen möchte, doch zuvor, diese kleine Info über meine erste Teilnahme
an einer Blogparade. Was ist das ? Vor einem Jahr hätte ich das nicht gewusst. Ich schreibe diesen Blogbeitrag und verlinke ihn mit der Internetseite einer Frau, die zu dieser Parade eingeladen hat und der ich im vergangenen Jahr viel zu verdanken habe. Marit Alke. Ihr online Kurs hat mir sozusagen die Tür in die Onlinewelt weiter geöffnet. http://coachingprodukte-entwickeln.de/was-bringt-2016-neues-blogparade/
Heute schreibe ich dir, was das Ganze mit dem wundersamen Lernen zu tun hat. Ich berichte, was so prima gewachsen ist, was ich im vergangenen Jahr gelernt (geerntet) habe, wofür ich dankbar bin und was ich mir für das kommende Jahr vorstelle (was ich säen möchte).
2015 war wirklich ein tolles Jahr für mich. Das Wundersame Lernen hat einen echten Schub bekommen. Die Online Welt mit ihren 1001 Möglichkeiten hat sich gleich zu Anfang des Jahres bei mir aufgetan. Ich habe learning bei doing, also echtes wundersames Lernen praktiziert. Ich habe zu Anfang des Jahres die Entscheidung getroffen einen Onlinekurs erstellen zu wollen. Ich hatte keinen blassen Schimmer, was das bedeutet. Ich habe einen Kurs in Marits Onlinekurs Werkstatt gemacht. Sie hatte mir im Grunde abgeraten ich habe es trotzdem getan und das war eine super Entscheidung.
Ich wollte Wege finden, wie ich mein Wissen und meine Erfahrung möglichst effektiv und mit positivem Faktor an meine Kunden weiter geben kann und dabei eine Leben führen kann, dass mir richtig Spass und Freude bereitet. Seither habe ich Ideen bekommen, sehr nette Bekanntschaften in der Online Welt gemacht. Mein eigener Kurs ist noch immer nicht fertig, aber ich habe den Faden des Studiums in der virtuellen Welt aufgegriffen, gelesen , getan, ausprobiert, anders gemacht, neue Kurse gebucht, Zufriedenheit erlebt, Enttäuschung erlebt, weiter gemacht, sichtbarer geworden , noch mehr nette Bekanntschaften gemacht, vernetzt, ein Inspirationscamp besucht, noch mehr Input bekommen, Mut bekommen, Synchronizitäten erlebt, Verrücktheiten begangen, gute Entscheidung getroffen, gute Beratung in der offline Welt begonnen, Positionierung erarbeitet, mehr persönliches Profil bekommen, noch sichtbarer geworden, zarte Zusammenarbeiten begonnen, wunderbare Tandempartnerin kennengelernt, ersten Gastblog geschrieben, tägliche inspirierende Telefonate, Interviews im Radio, im onlinekongress, in der Fachpresse (gerade heute wieder), per Skype, mehr und mehr tolle Kunden hier in der Mühle und am Telefon/Skype.
Für 2016 werde ich mich noch mutiger zeigen, meine Internetseite verändern, erstes Webinar anbieten, weitere Zusammenarbeiten eingehen, meine öffentliche Redefähigkeit verbessern, weiter an online Produkten arbeiten, neue Videos erstellen, meine Preise erhöhen, einfach weiter gehen und meine Kunden mit wertvollen Informationen versehen.
Ich bin sehr dankbar, dass ich diesen wundersamen Lernprozess leben kann, dass ich ausprobieren und verwerfen darf, hinfallen und aufstehen, mit Leidenschaft experimentieren darf.
Ich bin selbst mitten in diesem wundersamen Lernprozess, der es hervorbringt, dass ich von- außen-getrieben-und-kontrolliert in von -innen-inspiriert-erfahren-gelebt-und-genährt, verwandeln darf.
Das genau ist es, was ich mit dem wundersamen Lernen möchte.
VON AUSSEN GETRIEBEN UND KONTROLLIERT vewandeln in VON INNEN INSPIRIERT, ERFAHREN, GELEBT UND VOR ALLEM GENÄHRT.
Genau das, was ich den Kindern erhalten und ermöglichen möchte, passiert in meinem Leben Tag für Tag.
Ich bin dankbar, dass ich diese wundersamen, reichen Lernprozesse, die mich körperlich und geistig nähren für Kinder ermöglichen kann, Erwachsene unterstützen kann, inspirieren kann und helfen kann. Mein Anliegen ist es Erwachsene noch besser begleiten zu können, diese vergessenen Lern-Schätze selbst zu entdecken, es sich und den Kindern zu ermöglichen. Lernen darf einfach und freudvoll sein. Möglichst frei und möglichst selbstbestimmt zu lernen-leben ist mein Aufgabe und mein Business. Ich selbst mitten drin.
Ich wünsche allen meinen Kunden, Lesern und Zuschauern, die ich im vergangenen Jahr begleiten durfte, ein freudvolles und friedliches Fest, Kraft und Gesundheit für das Neue Jahr. (Erntedank)
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