Wie Bildschirme die gesunde Selbstregulation der Kinder gefährden

Wie Bildschirme die gesunde Selbstregulation der Kinder gefährden.

Kürzlich hatte ich ein sehr interessantes Gespräch mit Christelle Schläpfer. Es ging um die Herausforderungen von Eltern und Pädagogen mit den Bildschirmen.

Was ich dabei besonders interessant fand, war unser Austausch zu Selbstregulation und Bildschirm.

 

Wir sprachen darüber, dass eine unterschätzte Gefahr für ganz junge Menschen, deren verminderte Möglichkeit zur Ausbildung der Selbstregulation ist.

Dies kann schnell geschehen, wenn die Bildschirme oft eingesetzt werden, um Kinder „zu beschäftigen“.

Ich nehme inzwischen oft wahr, wie Geräte dazu eingesetzt werden, um die Kleinsten in Restaurant, Auto, bei Oma, im eigenen Wohnzimmer, beim Essen und im Wartezimmer zu „organisieren“. Wird das zu einer lieb gewonnenen Angewohnheit, wird man sich der Folgen unter Umständen hammerhart bewusst, wenn es zu spät ist.

Man bemerkt dann vermutlich in der Zukunft, wie der von Eltern genutzte Einsatz der Geräte, einen Mechanismus in Gang setzt, der das kindlichen Nervensystem auf eigenwillige Weise prägt.

Die Fähigkeit zur Selbstregulation wird gewissermaßen aus dem feinen, kindlichen System heraus, nach außen verlagert. Regulation kann nur noch erschwert vom eigenen System, aber immer öfter über ein von außen gesteuerte Instanz kontrolliert (und manipuliert) werden.

Das wunderbare Prinzip der Selbstregulation des Organismus, das inzwischen leider bei vielen Kindern schon von Geburt an leidet, wird zusätzlich geschwächt.

Die Folgen sind desaströs. Man wird diesen fahrenden Dampfer immer schwerer anhalten können.
Süchte werden quasi im frühen Alter durch die Hintertür „eingespeist“. Man erkennt die Folgen nicht bei dem unmittelbaren Einsatz der Tablets und Handys, vielmehr muss man sich im Klaren darüber werden, dass man die Kleinsten in gewisser Weise auf ein Gerät programmiert.

Wir hatten in diesem wirklich sehr komplexen Gespräch, in dem es alles andere als einfache Lösungen gibt einen guten Austausch, was man wohl tun könnte, um junge Menschen zu eigenverantwortlichen Menschen im Umgang mit den Medien zu begleiten.

Christelle hat dazu wirklich weit gedacht und tolle Ansätze, die gut mit dem wundersamenLernen schwingen. Du kannst sie in diesem Zusammenhang zu allen Themen um Cybermobbing, Mobbing und die fachlichen, wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesen Themen ansprechen.

Mich kannst du kontaktieren, wenn diese Themen dir in der Familie Kopfweh bereiten und du einen Austausch benötigst, der dir einen gangbaren Weg ermöglicht. Kontrolle und Manipulation sind hier von Erwachsenen noch immer die Handlungsstränge, die wir bedienen, weil Eltern wie Pädagogen fast ohnmächtig von der Wucht dieser Herausforderung getroffen sind.

Die Lösungen sind feingliedrig und in jedem Fall prozesshaft, denn auch hier sind intelligente Erwachsene gefordert, den Weg beim Gehen zu entwickeln. Hierzu möchte ich dich ermutigen. Sprich mich gerne an.

 

Foto: ludovic-toinel/unsplash


Irgendwie haben wir da etwas verdreht

Irgendwie haben wir da etwas verdreht

Wir schicken die Kinder in Kindergarten und Schule und und setzen sie dann auf das Pferd einer Art, akademischer Verstandesbildung.

Dann geht im sozialen Miteinander, der jungen Menschen so einiges schief.

Mobbing und ein künstlich konstruierter Wettbewerb erschweren tagtäglich das, was wir für Schule halten.

Dabei sollte es im Grunde genau umgekehrt sein im Leben junger Menschen.

Die psychosoziale Entwicklung der Kinder und das freie Spiel, sollte im Vordergrund stehen.

Wenn die Kinder emotional stabil sind, Ausgeglichenheit und Lebensfreude leben können, dann sorgt der Verstand von ganz alleine für sich selbst. Lernen wird zum Selbstläufer.

Um es bildhaft zu verdeutlichen:

Ein gedeihliches Miteinander ist sowohl in der Wurzel als auch in der Frucht eines Baumes zu erkennen.

Ich gehe davon aus, dass ein jedes Kind gerne seinem ‚Lernfaden‘ folgt, wenn es aus seinem Inneren heraus, dazu bereit ist.
Durch unsere sehr kräfteraubende Vorstellung von Lernen und Erziehung haben wir so ziemlich alles auf den Kopf gestellt.

Es wird sich in Erziehung und Lernen nicht wirklich etwas ändern können, bis wir erneut dieses unsägliche Konstrukt auf den Kopf stellen.

Lebensfreude, Spiel, und nährende Beziehungen sind die Grundlage.
Alleine schon die Neurophysiologie zeigt uns doch, dass ein Lernen mit „Stress im Blut“ nicht funktioniert. Der Mensch reagiert mit Kampf, Flucht oder Eingefroren sein. All das können wir bei Kindern erkennen.
Man weiß das!
Warum wird es nicht mit aller Konsequenz umgesetzt?
Lernen und Angst gehen nicht miteinander Hand in Hand.

Der ermöglichte Tanz zwischen dem Streben nach Autonomie und Eingebunden sein in Gemeinschaft könnte so zu starken Individuen und einer guten Gemeinschaft führen.
Einzigartigkeit einerseits und Teil eine freundlichen Gesellschaft zu sein, müssen sich nicht widersprechen.

Bitte nutze das Gespräch mit mir, um dein gutes Gefühl und dein Wissen darum, dass Dinge anderes laufen könnten, an den rechten Platz zu rücken. Das ist meine Stärke.

 

Foto: Meik Merkelbach MM-Photo


Ein kurzer Blick auf ‚Fühlen‘ und ’Lernen’. Die Metapher vom Flaschengeist.

Ein kurzer Blick auf ‚Fühlen‘ und ’Lernen’. Die Metapher vom Flaschengeist.

Vor einigen Tagen habe ich über eine Frau geschrieben, die mich sehr beeindruckt hatte. Letztendlich war es nur ein Zufall, dass sie Erzieherin von Beruf war.
Unter anderem hatte mich ihre Gabe beeindruckt, wie sie Kinder wahrnahm und wie sie versuchte in deren Leben einen Unterschied zu machen.
Es ging um das Thema Gefühle und die eigene Innenwelt wahrzunehmen.
Mir wurde mal wieder klar, wie sehr auch meine eigene Erziehung davon geprägt war, meine Gefühle zu unterdrücken.

Da war nun eine Person, die Kindern zu ermöglichen suchte, möglichst dicht an den eigenen Empfindungen bleiben zu können, um unterdrückten Gefühlen die Energie abzuziehen, die sie sonst anderweitig nutzen würden um einen ‚inneren Flaschengeist‘ aufzublasen. Der aufgeblähte Flaschengeist dann wiederum sorgt für viel Ungemach und ungezügelte Emotionen in Beziehungen.

Bestenfalls kann man als Erwachsener erkennen, wie sehr die Gesellschaft einem daran hindert, das eigene Empfinden wahrzunehmen und zu leben. Ja, die meisten wurden vom eigenen Empfinden und fühlen entfernt.

Und genau das ist es, was vielen Eltern und Pädagogen im Alltag mit den Kindern, wie ein Orkan entgegen bläst.
Es sind nicht die Kinder, sondern oftmals unser eigener innerer Flaschengeist, der durch das Leben mit den Kindern, der geschlossenen, unter Druck stehenden Flasche, zu entfliehen sucht.

Der Flaschengeist möchte sich zeigen und auflösen, doch sorgen die inneren Unwetter, die man schon als Kind unter Verschluss bringen musste, viel zu oft dafür, dass man den Deckel krampfhaft versucht unter Verschluss zu halten. Man hat Angst die Kontrolle zu verlieren. Man hat Angst vor dem unter Umständen überwältigenden Schmerz, der sich zeigen könnte, wenn man den Korken knallen lassen würde.

Es gibt allerhand unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie man mit diesem Flaschengeist wohl umgehen sollte.

  • Manche Fachleute sind der Meinung, man solle ihn auf jeden Fall entweichen lassen und einen Boxsack parat haben .
  • Andere sind der Meinung, man solle den Korken nur kontrolliert, d.h. mit Bewusstheit öffnen und wieder schliessen.
  • und eine weitere Betrachtung ist, den Flaschengeist auf einer Wolke sitzend zu verstehen, die einfach nur betrachtet sein will, mit der man so wenig als möglich in Verbindung gehen solle, wenn sie am Himmel vorbei zieht.

Egal einmal welche Vorstellung du von einem etwaigen persönlichen Flaschengeist und seiner 'Handhabe' hast?

Fakt ist für mich, dass es oftmals die Flaschengeister sind, die miteinander im Krieg sind.

Und ich halte es für wertvoll, dass Erwachse dafür sorgen können, dass die Flaschengeister der Kinder sich nicht all zu sehr aufpusten müssen. Das gelingt besser, wenn Erwachsene selbst ihre Flasche samt Inhalt im Blick haben.

Menschen, die die Fähigkeit haben, Kindern die Gelegenheit zu geben, einen Raum für ‚einfach sein dürfen‘ zu öffnen, finde ich einfach anerkennenswert.
Dies um so mehr, nachdem Generationen ‚ihre Flaschen‘ unter großem Druck haben durchs Leben bewegen müssen.

Menschen sind für mich Leuchttürme, die ihren Innenraum bearbeiten und im selben Moment den Innenraum der Kinder im Blick haben.
Es sind für mich Wegweiser in eine neue Zeit ‚JENSEITS ALLER ERZIEHUNGSVORSTELLUNGEN‘, was, „oh Flaschengeist entweiche“, der Titel meines letzen Buches ist .


Lieber authentisch kantig als verkrampft pädagosch wertvoll.

Lieber authentisch kantig als verkrampft pädagosch wertvoll.

Die Sache mit Freiheit und Selbstbestimmung im Leben mit Kleinkindern ist noch immer ein eigenwilliges Thema.
Interessanterweise am wenigsten für die Menschen, die diesen Weg gehen und sich als Erwachsene selbst darin entfalten.
Ja, es ist ein Entfaltungsweg.

 

 

Alleine diese Betrachtungsweise will nicht so recht in unsere gängigen Vorstellungen von Erziehung und Lernen passen. Man wehrt sich stark gegen ein Bild, dass die Erwachsen mit in ein Entfaltungsbild nehmen möchte.
Man muss Kindern ja schließlich eine Ansage machen. Man möchte außerhalb des ‚Bildes‘ stehen und bedeutsamen Einfluss nehmen.

Von vielen kommen kritisierend die ganzen Plattitüden, die du alle kennst.
In dem Zusammenhang fallen unmittelbar die Worte ‚laissez-faire‘ und ‚antiautoritäre Erziehung‘. Das habe ja alles nicht geklappt. Das würde man ja sehen.

Auch hier erkenne ich eine Doppelmoral.

Das, was man als Scheitern im Zusammenhang mit mehr Freiheit und mehr Selbstbestimmung betrachten möchte, ist natürlich auch nicht zu greifen. Wie eine nasse Seife flutschen immerwährende Kritikpunkte durch die Finger.
Welche Kinder sind denn nun gut gelungen?
Die, die sich still einfügen und anpassen oder die, die sich auflehnen und Signale geben, dass etwas Grundsätzliches nicht zu stimmen scheint?

Schau dir alleine die Dynamik an, die ein gedeihliches Aufwachsen der Kinder ausmacht. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute und jede Sekunde ist die Herausforderung im Leben mit Kindern eine Punktlandung irgendwo zwischen ihrem Bedürfnis nach Bindung und ihrem Streben nach Autonomie zu machen. Jeder Tag fordert letztendlich deine Fähigkeit dynamisch zwischen diesen Bedürfnissen zu gleiten und im selben Moment ein großes Maß an Sicherheit zu geben.
(Dann haben wir noch nicht einmal mit im Bild, dass jeder Erwachsene ja auch diese Grundbedürfnisse hat. Diese Betrachtung macht die Herausforderung noch komplexer)

Diese notwendigen Punktlandungen sagen mir, dass sich jede Methode disqualifiziert. Die Essenz ist, dass es eine Haltung bedarf, die ein gewisses ‚Fließen‘ und ‚Geschmeidigkeit‘ erfordert. So manches mal auch ein klares ‚Stop’.
Im Fluss sein, bedeutet, dass jemand eine Haltung entwickeln konnte, die ganz grundsätzlich von einem Wohlwollen zum Kind geprägt ist.

Jede Methode macht ein Kind zum Objekt, wo sich viele Menschen doch bereits aufgemacht haben mit Kindern eine Subjekt-Subjekt Beziehung leben zu wollen.

Von dort aus, kann ich eine positive Haltung zu den Kindern leben und habe bestenfalls die Freiheit, mich jede Minute neu zu entscheiden.

„Heute mag ich keine ‚gute-Nachtgeschichte‘ lesen. Ich habe keine Lust. Ich möchte gleicht mit meiner Freundin telefonieren. …“
Ich muss auch nicht so verkrampft pädagogisch wertvoll sein, sondern kann den Kleinsten gegenüber durchaus auch zum Ausdruck bringen, dass ich jetzt etwas anderes machen möchte.

Der sichere Hafen, den die Kleinsten abfragen liegt nicht in einer Methode, dem Abendritual oder dem, was eben gerade hipp ist.
Der sichere Hafen liegt darin, sich als Erwachsener selbst mit in dieses Entfaltungsbild zu nehmen. Sich tief in sich selbst zu gründen. Im weitesten Sinn bedeutet es für mich den Anspruch von Integrität zu leben und so authentisch zu sein, wie es mir eben gerade möglich ist.

Spüren, was sich ‚stimmig’ in Übereinstimmung mit dem eigenen Wesen anfühlt.

Was meine Beratung für das Leben mit den Kleinsten so erfolgreich macht, ist meine Stärke, den Eltern sowie Fachpersonen die eigene Fähigkeit zu spüren wieder mehr erfahrbar zu machen. Was dann folgt, ist auch dazu zu stehen. 

Es sieht zunächst nach einem Umweg aus, wo doch Methoden, Fachvorträge, Onlinkurse und Bücher vordergründig eine verstandesmäßige Lösung bieten.

Nach meiner Erfahrung gehen diese Dinge so oft am Wesentlichen vorbei. Sie versprechen schnelle Hilfe, die dem Verstand so naheliegend erscheinen.
Für mich sind die Wege in Erziehung und Lernen andere. Sie sind je individuell, entstehen zumeist aus dem Moment heraus und haben in den meisten Fällen mit einer tiefgreifenden Veränderung der Erwachsenen zu tun.
Werden diese Schritte gegangen, wird vieles leichter. Manchmal einfach schon dadurch, dass man eine Haltung entwickelt und diese dann wundersam wirkt. Die Sichtweise eines gemeinsamen Entfaltungsweges mit den Kindern ist oft wie ein kleiner Durchbruch wahrzunehmen.


Wer lenkt eigentlich wen bezüglich Medienkonsum

Wer lenkt eigentlich wen bezüglich Medienkonsum

„Ich komme gar nicht mehr an ihn ran. Er kommt nach Hause, knallt seinen Rucksack in die Ecke und verschwindet in seinem Zimmer. Die Kommunikation beinhaltet inzwischen immerhin noch Zweiwortsätze.“

So oder ähnlich hört es sich an, wenn ich zum Thema Medienkonsum gefragt werde. Erwachsene fühlen sich hilflos. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass wir uns alle fragen, was wir tun können?
Magst du die kurze, knackige und sicher unbequeme Version ?

Naja, sich auch an der eigenen Nasenspitze liebevoll fassen.
Was war ich früher froh über diese Spielkonsolen, den Fernseher, den Gameboy und wie die Dinge alle heißen.
Ich hatte es in der Hand, ich konnte es steuern. Wenn es mir gepasst hat, fand ich es toll, wenn die Kids in der Fernsehecke verschwunden sind, wenn sie einfach nur still auf irgendeinem Stuhl flözten und den Gameboy in der Hand hatten. Es war ruhig und ich konnte ein wenig Zeit für alle meine hektisch dahin strömenden Gedanken und ToDo’s haben. Es war so verdammt praktisch.

Wenn ich dann meinte fertig zu sein, habe ich mich ganz schnell wiederum erinnert, wie schädlich das alles ist und welche Folgen es für die Familie haben würde, wenn die Kinder völlig ungebremst ständig berieselt würden. Dann fand ich mich wieder in der Rolle dieser Mutter, die die Kinder aus der Technik herauszuschälen suchte.

Ja, ich habe die Medien genutzt, um Familie zu steuern und zu manipulieren. Ich konnte mir das Ganze einreden, wie ich es gerade brauchte.

Da ich sechs Kinder habe, überblicke ich einen großen Zeitraum, der mir Gelegenheit gegeben hat Bewusstheit in diesen Mediendingen in der Familie zu entwickeln. Ich schreibe bewusst „entwickeln“, denn obwohl die Kinder längst erwachsen sind, ist meine Entwicklung darin noch lange nicht zu Ende.
Für mich liegt in der bewussten (ehrlichen) Auseinandersetzung mit dem Thema Medienkonsum die einzige Chance, einen friedvollen Weg, der für alle gedeihlich ist, zu entwickeln.

Bewusstheit entwickeln, auch wenn es unbequem ist, ist mein Stichwort.

Dieser junge Mensch, der heute seinen Rucksack in die Ecke knallt, wenn er nach Hause kommt und den du mit etwas Glück am Kühlschrank treffen kannst.

Er hat das Steuern und an den eigentlichen Schmerzpunkten vorbei manövrieren von dir gelernt. Auch er nutzt die Technik, um ein wenig vermeintlichen Frieden zu finden. Es ist natürlich auch möglich, dass er darin seine Berufung finden wird. In beiden Fällen, liegt in dieser Herausforderung diese authentisch zu begleiten, euer gemeinsamer Entwicklungsweg.
Als Eltern von kleinen Kindern nutzen wir fast den ganzen Tag unsere ‚Mittelchen‘, um den Alltag so zu steuern, dass er zu bewältigen ist. Je älter die Kinder werden, desto weniger bleiben diese unbewussten Strategien machbar. Ein junger Mensch wächst heran und hat seinen eigenen Ideen. Es ist wichtig zurückzutreten und dem Leben, was seine eigene Form finden möchte Raum zu geben.

Was bleibt ist der leichte Giftcocktail an unseren leisen Steuerungsmechanismen. Dieser hat über die Jahre ganz unmerklich die Beziehung zu den jungen Menschen vergiftet.
Auch hier, in Beziehung zu den größer werdenden Kindern, braucht es in gewisser Weise so etwas wie Entgiftungskuren.
Das ist in meinen Augen das Licht der Bewusstheit.

Sich wirklich selbst liebevoll an der Nase fassen und diese Strukturen erkennen, die man selbst in das Familienleben hinein gebastelt hat. Jetzt ist die Zeit sie zu erkennen, abzubauen (wundersames VERlernen) und die Beziehung zu den jungen Menschen nun auf eine andere Art zu gründen.
Bis zu diesem Punkt haben wir dann auch noch nicht den eigenen Medienkonsum und die ganzen kleinen Süchte darin angesprochen. Mit dem Augen der Bewusstheit auf mich selbst kann ich aus einem ganz anderen Blickwinkel wirken, Gespräche führen, in Beziehung gehen und damit langfristig wirklich etwas schaffen.
Mit diesem nun hoffentlich frischen Beziehungsaufbau kann auch zum Thema Medienkonsum so Vieles heilen. Du kannst beispielsweise damit beginnen, dich dafür zu interessieren, was er da macht, du wirst staunen, welche enorme Fähigkeiten er sich angeeignet hat.

Du denkst, er spielt den ganzen Tag und ist verloren in der Technik, aber er hat unter Umständen solche Dinge gelernt, hinter deinen du schon lange nicht mehr herkommst.

Es sind die Kinder einer anderen Zeit.
Wir alle wollen in ein bewusstes Leben hinein, also müssen wir die knirschenden Dinge hinterfragen, uns fragen, wer die Verantwortung hat und immer und immer fortfahren wundersam zu VERlernen.

Besonders gerne unterstütze ich Eltern bei den Herausforderungen zum Medienkonsum. Hier findest du meine Kontaktdaten. Schreib mir gerne. Dann kommen wir in Kontakt. Manche Klienten möchten mich gerne besuchen und verbinden eine Beratung bei mir mit einem schönen Wochenende bei uns in der Mühle. Hier findest du einen Link zu den beiden Ferienwohnungen 'Tür an Tür mit Huhn und Pferde' sowie dem 'Scheunen-Loft'

Foto: Copyright Uta Henrich

 


Warum Vertrauen wichtiger ist als gute Noten

Warum Vertrauen wichtiger ist als gute Noten

Zu meiner Schulzeit war es völlig unüblich, dass meine Eltern, bezogen auf meine Beziehung zu den Lehrern, hinter mir gestanden hätten. Ich war im Grunde immer unter Generalverdacht, dass es meine Schuld gewesen wäre, wenn etwas schief gelaufen ist.

Ich erinnere mich sehr gut, dass ich zu Hause versucht habe, die eine oder andere Ungerechtigkeit mir gegenüber zu thematisieren. Dies wurde grundsätzlich immer abgetan, ignoriert oder so kommentiert, dass ich ja sicherlich meinen Teil dazu getan hätte, weshalb der Lehrer so reagiert hätte.
Sprich, mein Empfinden wurde grundsätzlich für bedeutungslos gehalten, der Lehrer in seiner Funktion hatte immer Recht, egal was er sich erlaubt hat.
Das ist schon eine ziemlich miese Position für ein Kind.

Kindern heute geht es aber nicht notwendigerweise besser.
Viele sind in einer ähnlich prekären Lage. Etwas läuft beispielsweise in der Schule schief, die Eltern werden für ein Gespräch einbestellt, aber die Situation für das eine oder andere Kind ist ähnlich mies, nur anders.

Heute wissen wir, dass eine gute Beziehung zwischen Kind, Eltern und LehrerIn, eine wesentlichen Bedingung für eine gedeihliche Entwicklung ist.
Unsäglicherweise befinden sich Erwachsene wie das Kind in 1000 Verstrickungen, die es jeweils nicht leicht machen, dass die Erwachsenen die Klarheit über ihre Verantwortlichkeiten behalten.
Eine gute Beziehung und eine Art Kommunikation, die es erlaubt, dass Menschen sich zeigen, hat noch eine Menge Entwicklungspotential nach oben.

Allzuoft wird die Unfähigkeit der Erwachsenen, Klarheit in der Beziehung zum Kind zu leben, über den Rücken des Kindes ausgetragen.
Kinder haben, wenn Erwachsene nicht die volle Verantwortung übernehmen kaum eine Chance sich offen mit und in ihrem Schmerz zu zeigen.
Was geschieht ist, dass Erwachsene (Lehrerin /Eltern) leicht übersehen, dass sie unter Umständen nicht recht an ihrem Platz stehen.
So stehen die Kinder leider oftmals zwischen den Erwachsenen (Lehrer/ Eltern) (Eltern/Eltern)und ein gewisses Gezerre um ihre ‚mangelnde Performance‘ entsteht.

So, wie zu meiner Zeit ist es leider noch oft so, dass Kinder zu Objekten von Interessen werden, statt im Zusammenleben mit Erwachsenen die Chance zu haben, sich als Subjekt ihrer eigenen Angelegenheiten zu entfalten.

Die Strukturen sind nur etwas subtiler geworden. Von: „Der Erwachsene hat immer recht“ zu: „Erwachsene sind „pädagogisch aufgesetzt nett - aber nicht verantwortlich“.
Diese unklare, klebrige Beziehung zu Kindern, macht es nicht unbedingt leichter, als für mich damals.

Wenn Erwachsenen klar wäre, dass sie selbst vollumfänglich für Beziehung verantwortlich sind, dann erst hätten junge Menschen die Chance sich in und mit ihren wirklichen Gefühlen zu zeigen und alle könnten daraus lernen.
Kinder müssten ihren Unmut nicht in kanalisieren, was miteinander leben/lernen oft so schwierig macht.

Sie könnten lernen Erwachsenen zu vertrauen, wenn sie erleben würden, dass Erwachsene an ihrem Punkt stehen.
Was Eltern betrifft, wäre dieser Punkt vielleicht hinter dem Kind zu stehen?
Wir wissen heute, wie desaströs Schule sein kann. Damit sich Kinder nicht im Spannungsfeld zwischen den Erwachsenen aufzehren, wäre es in vielen Fällen hilfreich, wenn Kinder dann wenigsten das uneingeschränkte Vertrauen ihrer Eltern hinter sich wüssten.
Die Position am Haken zwischen Schule oder Eltern (Elternteil/Elternteil) ist denkbar schlecht. Bei all den umgedeihlichen Bedingungen in vielen Schulen, wäre es besser, wenn wenigstens die Eltern die Zugkraft am Haken loslassen würden, besser beide.

Dies bedeutet zu erkennen, dass ein Kind sich in einer wirklich schweren Position befindet. Es kann sehr hilfreich sein, dies auch zu verbalisieren und das Kind für das Durchstehen dieser kläglichen Situationen anzuerkennen.
„Es ist Wochenende-was bin ich stolz auf dich, dass du diese Woche dies und das (in der Schule) so toll hinbekommen hast. Ich weiß, das ist im Moment alles nicht leicht, doch dafür kannst du nichts! …“

In dieser Art kann Kind wenigstens die Erwachsenen hinter sich wissen. Es kann Ältere als starke Persönlichkeiten erleben und erfahren. Sprich, bei all dem Übel in vielen Schulen (oder zu Hause), kann so manches Kind wenigstens lernen, dass Erwachsene ihm vertrauen und hinter ihm stehen.
Wertvoll ein Leben lang.

In meinem Buch 'JENSEITS ALLER ERZIEHUNGSVORSTELLUNGEN' verarbeite ich dieses Thema in einer phantasievollen Geschichtserzählung. Die Illustration im Buch und hier stammt von meiner Tochter Ida, die in Schottland als Illustratorin lebt und arbeitet.


‚Loving backbone‘ in Erziehung.

‚Loving backbone‘ in Erziehung. Oder wie man allgegenwärtige Verunsicherung überwindet.

Am Wochenende hatte ich eine Jugendgruppe zu Gast hier in der Mühle. Das Gelände hatte sich in gewisser Weise in ein Zeltlager verwandelt.

Diese Jugendgruppe war schon zum zweiten mal zu Gast hier und ich hatte wieder einmal Gelegenheit bemerkenswerte junge Menschen kennenzulernen.

Vermutlich würdest du nicht glauben, wie friedvoll und ruhig diese Tage waren. Es waren alles Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 19 Jahren, die unter sehr schwierigen Bedingungen aufwachsen müssen und in einigen Fällen darüber hinaus auch noch schwere Krankheiten haben. Sie bedürfen der besonderen Betreuung, bis sie lernen, diese Dinge eigenverantwortlich zu handhaben. Eine doppelte Packung, wenn du so willst.

Es ist ganz sicher dem Vertrauen und Wohlwollen dieser sehr erfahrenen Betreuer zu verdanken, (und dem besonderen Ort ‚Köttigermühle‘ -grins-), dass hier eine so ruhige und ausgeglichene Stimmung auf dem Hof war.

Ich konnte mich gar nicht satt sehen, dabei die Menschen zu beobachten. Es waren so schöne Begegnungen, kurze Gespräche und Beobachtungen.

In ihrer Einrichtung haben sie im normalen Alltag sicherlich ein sehr getaktetes Leben zwischen institutionellen Rahmenbedingungen, Schule, Therapien, Arztbesuchen, Bettgezeiten und Freizeitveranstaltungen. Vergleichbar mit eben den Verstrickungen, mit denen wir alle zu tun haben. Vermutlich haben auch sie wenig Zeit für einfach SEIN dürfen.

Das war es genau, was deren Betreuer hier auf der Mühle für ihre Schützlinge wollten. Sie hätten in diesen Tagen natürlich auch ein fettes Programm abziehen können. Sie hätten die Möglichkeiten dieser Gegend voll und ganz ausschöpfen können.

Eine Fahrt auf der Lahn, ein Besuch im Museum, in den Tropfsteinhöhlen, hin zum Tiergehege und ab zum Kletterpark.
Aber nein, das war nicht deren Absicht. Da war die Mühle, die Wiesen, die Tiere, das Essen, ein paar Fussbälle, zwei kleine Ausflüge-das wars.

Dazwischen war Raum für all die Begegnungen und Möglichkeiten dieser Gruppe, die sich in deren institutioneller Heimatumgebung vermutlich kaum ergeben können, da einfach Alltag ist.
Hier ist ein Raum für Beziehung entstanden, für Gespräche, für Spiele, für Auseinandersetzungen und kleine Streitereien. Das ganz normale Chaos eben. Ein Chaos, was vielleicht anders ist, als das Alltagschaos. Darin liegt der Zauber.

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Die hauptverantwortliche Betreuerin hat eine langjährige Beziehung zu ihren Kids, die es ihr ermöglicht diese schwierigen Kinder an langen Leinen laufen zu lassen. Da war nicht alles durchgeplant und auf Listen aufgeschrieben, sondern sie hat es verstanden auf vertrauensvolle Art, das stinknormale Leben herein zu lassen. Das, was eben alles passiert, wenn man in einer Gruppe unterwegs ist, die ein so problematisches Potential haben kann, dass so mancher Verantwortliche sich nicht einmal mit dreien dieser Kids alleine irgendwo hinbegeben würde. Geschweige denn in eine Zeltfreizeit, noch dazu ohne festen Plan.

Ich war wieder berührt, wie respektvoll, diese jungen Menschen hier mit den Tieren, Gegenständen und auch mit mir umgegangen sind.

Die Kids haben, obwohl sie sicher auch ganz andere Erfahrungen in ihrem Leben haben, mir so viel Positives entgegengebracht, dass ich einfach immer wieder nur staunen musste.

  • Man hat sich bei mir entschuldigt, weil man einen meiner Gegenstände versehentlich kaputt gemacht hat (Kind 8 Jahre)
  • Man hat sich bei mir persönlich bedankt, weil ich ein veganes Gericht für sie gekocht hatte (junge Frau 19 Jahre)
  • Man hat versucht 😉 sich an die Hausregeln zu halten, die ich von meiner Seite, für die Freizeit aufgestellt hatte.

Ich schreibe dir das, denn es ist ‚draußen‘ so oft die Rede, von diesen schwierigen jungen Menschen, die eine härtere Hand bräuchten, oder mehr Disziplinierung oder ausgeklügelte Strafen, die jetzt ja auch immer mal gerne Konsequenzen genannt werden.

Ich habe hier durchaus eine Menge ‚Loving-backbone’ wahrgenommen. Es wurden ganz klar auch persönliche Grenzen vermittelt, ‚nein‘ gesagt, ‚das will ich nicht‘, ‚jetzt möchte ich aber, dass du…‘, ‚mach das jetzt‘, ‚du musst noch….‘ usw.

Mit ‚Loving-backbone‘ meine ich dieses feine Spiel zwischen dem Vertrauen in die ‚Richtigkeit‘ eines jungen Menschen und die Haltung ihn in seinem Sein zu respektieren, ihm die Möglichkeit zu geben, sein Innerstes, sei es auch noch so verletzt, zum Ausdruck zu bringen. Im Gegensatz zu dieser mehr fließenden und wohlwollenden Haltung, aber auch eine gewisse Form von Widerstand zu bieten. Einen guten festen Widerstand eben, der es einem Kind ermöglicht, seinen Platz zwischen gewissen unverrückbaren Eckpfeilern/ Begrenzungen zu finden. Sich auch innerhalb der Begrenzung zu finden, die andere Menschen vorgeben.

Beides eben. Das Fließende und das ‚Statische‘. Oder anderes ausgedrückt. Mit ‚Loving-backbone‘ meine ich so etwas wie das Anerkennen der Tatsache, dass es in Erziehung und Lernen eben die Welle und das Teilchen gibt. Das wir uns weg bewegen von diesen statischen Ideen und nun auch das Fließende und das wenig ‚Richtige‘ oder ‚Starre‘ mit ins Bild nehmen. Das sind für mich die Herzens- und Beziehungsqualitäten, die nun weiter ins Bild rücken.

Dieses Einfließen der Herzensqualitäten verunsichert viele Menschen. Sie verlieren ihre Sicherheit, denn die starren Regeln geben den Eltern und Pädagogen keinen Halt und keine Sicherheit mehr von außen. Die schwierige Aufgabe liegt darin, diese Sicherheit in Erziehungsfragen in der eigenen, sicheren guten Verbindung zur inneren Wahrheit zu finden, sei es auch noch so verunsichernd im Moment.

Ich hatte in den vergangenen Tagen, mit der Jugendgruppe, wieder viel gute Gelegenheit gelebte Erziehungsweisheit zu erfahren und zu beobachten.

Mir war es ein Anliegen, dich ein Stück teilhaben zu lassen, an meiner Erfahrung, dass (Erziehungs)-Weisheit sich oft in den unscheinbaren Kleinigkeiten zeigt.
Es ist also hilfreich, sich mit den eigenen Ansprüchen nicht all zu große Berge vor sich aufzuschütten. Hohe Berge, die man kaum zu erklimmen vermag.

Es ist vielmehr hilfreich, sich mit den machbaren Kleinigkeiten zu beschäftigen. Das, was man tun kann, um Kindern Wohlwollen und Vertrauen entgegenzubringen. Davon so viel und so gut es eben geht.

Hier findest du meine Angebote. Gerne kannst du mir auch schreiben, um einen ersten Kontakt mit mir aufzunehmen.


Bist du in der Lage ‚richtig‘ Erdbeeren zu pflücken? Wie effizient muss Kind sein?

Bist du in der Lage ‚richtig‘ Erdbeeren zu pflücken? Wie effizient muss Kind sein?

Kürzlich war ich mit meinem Vater (91) auf einem Biolandhof, um Erdbeeren zu pflücken. Ein Riesenacker, voll mit Erdbeerreihen vor meinen Augen.
Mit zwei großen Schüsseln unter den Armen, begebe ich mich zwischen die Reihen und beginne freudig mein Werk. Kaum kann ich es erwarten, bis die erste selbst gepflückte Erdbeere auf meiner Zunge zergeht. Eine in meinem Mund, zwei in die Schüssel, zwei in meinen Bauch, drei Reihen quer gehen. Hier mal naschen, da mal pflücken.

Meine Schüssel füllt sich, in dieser etwas chaotisch, mehr umher tanzenden Art. Mir geht es gut. Ich geniesse die Zeit auf dem Erdbeerfeld und beobachte aus einem Auge heraus meinen Vater, der nun auf einem Stuhl im Schatten angekommen, die Stille und die eine oder andere Hand voll Erdbeeren geniesst.
Ich sehe ihn, es geht ihm gut. Die Finger verklebt, Hose und T-Shirt fleckig vom tropfenden Erdbeersaft, den Sonnenhut im Gesicht.

Es war ein Ausflug in die Erdbeeren, der mehr eine Vater -Tochter Zeit sein sollte, als ein ergebnisorientierter Pflück-Abriss.

Nun erfahre ich von dem jungen Erdbeerfachmann an der Kasse, dass ich gebeten werde, die Erdbeeren strukturiert zu durch pflücken. Er möchte mir eine Reihe zuweisen und bittet mich, das Ende meiner effizienten Pflückung, durch das Markieren mit einem Häufchen Stroh sichtbar zu machen.

Einige Minuten versuche ich mich auch artig daran zu halten. Ich bemühe mich ernsthaft Erdbeeren ‚richtig‘ zu pflücken.
Fachgemäß erklärt mir der junge Mann, dass sich meine Schüsseln dann viel schneller füllen würden. 
Ich verstehe. Ja, es macht Sinn, Erdbeeren genau in dieser Art zu pflücken.

Aber verdammt! Es mag mir nicht so recht gelingen. Es will mir einfach nicht von der Hand gehen, Erdbeeren ‚richtig‘ zu pflücken. Effizient, zielorientiert und strukturiert.
Ich, die ich zu diesen Menschen gehöre, die, wie so manches Kind ein Erdbeerfeld eher durchtanzen würde, fühle mich echt verunsichert und gestört.

Ich verstehe diesen Mann. Aus seiner Sicht eines ‚erdbeerlichen‘ Wirtschaftsunternehmens ist das alles richtig. Ja-stimmt!

Heute aber möchte ich eine Presche schlagen für all die kreativen Chaoten-Pflücker, so wie ich eine bin. Für diese Menschen (vor allem die vielen Kinder), die ihren Weg scheinbar strukturlos tanzen. Für diese Chaoten, die keinen blassen Schimmer davon haben und vermutlich kaum je haben werden, dass sich eine Schüssel schneller anfüllt, wenn man in der Reihe bleibt.
Denen es in diesem Moment auch reichlich egal ist, weil sie Freude, vielleicht sogar den Sinn im Leben, genau zwischen den Erdbeerreihen finden.

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Ich, wie viele Kinder, wir tun uns so entsetzlich schwer in geraden Linien zu pflücken. Wir benötigen das Hopsen zwischen den Reihen. Je älter wir werden, desto besser verstehen wir dann auch das wir die‚ ‚Erwachsenen-gerade-Linien-Erdbeerpflücker’ total aus ihrem Konzept bringen. Durch unser kreatives Chaos verunsichern wir diese mehr strukturierten Wesen. Durch unsere Lebens- und Denkweise bringen wir jede Organisation und jede feste Struktur ins Wanken. (Umgekehrt, sind wir Chaoten-Erdbeerpflücker natürlich ebenso durch die gängigen Denkweisen gestört)

Heute möchte ich dich um Unterstützung und vor allem, um verbindende Gedanken bitten. Ich möchte auch deine Ideen einsammeln, um die Daseinsberechtigung der ineffizienten Erdbeerpflücker zu zementieren.

  • (Er)kennst du sie?
  • Welche Funktionen haben kreative Chaoten-Pflücker?
  • Wo können strukturierte und chaotische Erdbeerpflücker Hand in Hand arbeiten?
  • Wie würde eine Welt ausschauen, in der es Verständnis für Erdbeerpflücker jeder Couleur gäbe?

In einer Welt, die derzeit sehr dazu angehalten ist, junge Menschen dazu zu bewegen, Erdbeeren ausschliesslich nach Effizienz und in der Reihe zu pflücken, gehen (junge) Menschen, die ihr Leben zwischen den Reihen tanzen müssen, unter. Sie sind anders begabt und auf völlig andere Art und Weise effizient.
Sie brauchen unser gutes Auge und unser Wohlwollen, denn sie sind die notwendigen, exotischen Gewürze in der Suppe. Sie sind die erforderlichen, feinen Nuancen, die es verhindern sollen, dass Einheitsbrei entsteht. Sie sind Wächter, damit sich die menschliche Tendenz, Einheitsbrei zu kochen, immer wieder in Möglichkeiten für individuelle Geschmackserlebnisse, verwandeln kann.

Schreib mir gerne, wie du persönlich deine Erdbeeren pflückst und freu’ dich mit mir, dass es auch die jeweils anderen Herangehensweisen gibt.

Hier findest du mein Beratungsangebot. Gerne kannst du auch zur Mühle kommen und eine Übernachtung mit einer Mischung aus Beratung und Behandlung kombinieren. Schreib mich einfach an.


(Mögliche) Stufen der menschlichen Entwicklung. Lernen das gedeihlich ist.

(Mögliche) Stufen der menschlichen Entwicklung. Lernen das gedeihlich ist.

Es gibt Dinge, die sind unbekannt
und es gibt Dinge, die sind bekannt,
dazwischen gibt es Türen. William Blake

Lange bevor ich selbst Kinder hatte ( vor knapp 30 Jahren), habe ich mich sehr intensiv mit dem Thema Bewegung und Lernen beschäftigt. Vor wie nach ist es ein Riesenfeld für mich und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht bemerke, was ich alles nicht weiß in diesem Zusammenhang.

Meine eigenen Kinder und die Beschäftigung mit dem ganz normalen profanen Alltag, haben mich wie ein Strudel immer tiefer hineingezogen in die Themen um Persönlichkeitsentwicklung und Lernen.
Ganz zu Anfang, als meine älteste Tochter Baby und Kleinkind war, habe ich das Bewegungslernen studiert, indem ich viel Zeit damit verbracht habe, sie einfach nur zu beobachten. Durch meine Feldenkrais-Ausbildung, die ich schon mit Anfang 20 abgeschlossen hatte, hatte ich ja selbst eine Grundlage geschaffen, die es mir ermöglicht hat, das eigene Bewegungslernen nochmals selbst zu durchlaufen, vor allem zu erspüren.
Aufbauend auf diesem Empfindungswissen, habe ich die eigenen Kinder beobachtet und konnte dadurch Bewegung, Spüren, Lernen und Verhalten tiefer ergründen und begreifen.

Ich hatte mir die Grundlage geschaffen, dass im Aufbau all dieser feinen und kleinen Bewegungen der Babies der Schatz verborgen liegt, der für ihre weitere Entwicklung von größter Bedeutung ist.
So ist im Grunde nicht die Tatsache das Wunder, dass ein Baby irgendwann auf den eigenen Füssen steht und läuft. Vielmehr besteht für mich das Grandiose darin, wie alle kleinen Schrittchen, von der ersten Saugbewegung an, bis hin zur Koordination des Gleichgewichts, Information über das eigene ‚ICH‘ in den Zellen und Muskeln ‚bindet‘, quasi eine ‚Ich-Struktur‘ in jedes kleine Wesen eingraviert. Diese ist so einzigartig, wie ein jeder Fingerabdruck. Diese Abläufe sind universal. Egal ob dieses Kind in der hintersten Mongolei lebt oder im Zentrum von Frankfurt. Wo und wie ist dieses Wissen orchestriert?

Ich habe alle meine 6 Kinder beim ‚Erarbeiten‘ der Treppenstufen im eigenen Haus beobachtet. Ich wollte wissen, wie sie ‚Treppe‘ lernen, wenn man es ihnen nicht beizubringen sucht, sondern sie sich die Treppe selbst forschend erarbeiten. D.h. mir war es von Anfang an wichtig, so wenig wie möglich in ihrer Bewegungsentwicklung als Störfaktor zu agieren.

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Ich dachte, wenn das alles so wunderbar gemacht ist, dann muss es Haltungen von mir geben, die förderlich sein könnten, aber auch welche, die extrem störend für diese wundersamen Abläufe sein müssten? Ich musste mir dazu ein Bild machen. Ich musste herausfinden, was denn förderlich aus sich selbst heraus sein könnte und was den natürlichen Abläufen sehr entgegen wirken würde.
Damals hatte ich noch nichts von Emmi Pikler gehört. Als mir ihre Arbeit am anderen Ende der Welt durch eine ‚zufällige‘ Begegnung mit Magda Gerber entgegen kam, dauerte es noch Jahre, bis ich die Themen im Zusammenleben mit meinen eigenen Kindern übereinander brachte. Es war, als ob das Universum mich immer mit den passenden Menschen oder Ideen zusammenbrachte. Manchmal dauerte es aber Jahre, bis ich die Botschaften, bezogen auf Persönlichkeitsentwicklung und Lernen, selbst entdeckte, eigene, tiefgründige Erfahrungen damit machte.

Dieser wundersame Lernprozess, den ein Kind durchläuft stoppt nicht einfach beim Jugendlichen oder Erwachsenen, nein, er dreht sich einfach weiter um die eigene Körperachse. Wie, als wenn man auf einer Spirale entlang läuft, wird man auf unerklärliche Art, immer wieder vorbei geleitet an den eigenen Kern- und Entwicklungsthemen. Beim Kleinkind ist es das Erlernen von Bewegung, Sprechen und Gehen, da schon ganz individuell choreographiert. Beim Erwachsenen sind es die Themen, die jeden zu einem einzigartigen Wesen machen. Was sind die Themen, an denen du immer wieder vorbeigeleitet wirst? Wo entlang bewegt sich deine Entwicklungsspirale?

Als die Kinder älter wurden, blieb die Erfahrung hängen, die ich machte, als ich jedes Kind auf seinem Treppenweg auf unserer Wendeltreppe (Spirale) im Haus beobachtete. Doch ich bewegte mich tiefer in die Themen.
Ich begann damit, die Bewegungsentwicklung der Kinder nunmehr nicht nur unter einem entwicklungsphysiologischen Aspekt zu betrachten, sondern begann mehr und mehr die Treppe, die Bewegungsentwicklung unter einem psychologischen Aspekt zu beobachten. Ich untersuchte (vor allem in meinem Leben) die Bewegung und die Psychologie, die Emotionen und deren Bedeutung für einen gesunden Lernprozesse.
Auf diesem meinem Treppenweg (Spirale) wurde ich an den unterschiedlichsten psychologischen Schulen/ Richtungen vorbeigeleitet, immer mit einem Augenmerk auf den Ideen, wie Kinder lernen und was es (von mir) braucht, damit ihr Weg gedeihlich ist.

Weiterhin habe ich Treppen und Treppenstufen studiert und habe damit begonnen diese Ideen von Bewegungsentwicklung und Lernen nunmehr in spirituellen Zusammenhängen zu untersuchen. Ich wollte diese Themen in einer Dissertation bearbeiten und war dazu einige Jahre in der Wisdom Universität (USA) eingeschrieben. Ich habe viele Kurse besucht, die mich bis ans andere Ende der Welt geführt haben. Immer auf der Grundlage: Bewegung, Persönlichkeitsentwicklung und Lernen zu erforschen, um gangbarere Wege für Kinder zu entwicklen, damit diese sich mehr an dem entlang entfalten könnten, was für sie natürlich und gedeihlich wäre.

Kleine Treppe im historischen Museum, endet unter einer Betondecke

Auf meiner eigenen Lernspirale unterwegs, begann ich nun jedwede Treppen, die mir vor allem auf Reisen begegneten als eine Art Orakel für meinen persönlichen Lernweg zu betrachten. Ich schaute mir Treppen an und wollte wissen, welche Informationen diese Treppe an dieser Stelle meines Lebens für mich haben könnte? Beispielsweise präsentierte mir das Leben diese Treppe in Florenz, nachdem meine langjährige Ehe nur wenige Tage zuvor ein plötzliches Ende fand.

Eines meiner Studienseminare führe mich nach Chartres in der Nähe von Paris. Gleich hinter der Kathedrale von Chartres, der Ort an dem in einer Kathedrale eine Labyrinth eingebaut ist (Spiral-Lern-Weg) kam dann folgende Information zu mir.
In einer Cafepause erwähnte ich einer Frau gegenüber, dass ich Schwierigkeiten hätte, das Thema dieses Seminars zu verstehen. Ich sei verunsichert, ob ich hier richtig sei? Sie nun bemerkte folgenden Satz, der für mich ein Hinweis sein sollte, wie sich mein Lernweg weiterhin entfalten sollte. Sie sagte auf Englisch: „Das ist nicht schlimm. Hier geht es nicht um Verstehen und Verstand. Wir sind nur eine Mysterien-Schule.“ Ich war da goldrichtig im Kurs, aber mein Verstand schlug Haken, wie ein Hase, der aus Furcht rennt.
Wieder dauerte es einige Zeit, bis sich mir dieser Kernsatz erschloss.
Das Verstandeslernen ist bedeutsam, aber nicht alles. Zwischen dem Verstand und anderen Zugängen zu Wissen, denen Kinder noch viel näher sind als Erwachsene, gibt es Türen. (In dem Zusammenhang noch einmal das Zitat von Blake: Es gibt Dinge, die sind unbekannt und es gibt Dinge, die sind bekannt, dazwischen gibt es Türen.)

Wenn wir als Kinder über Jahre damit beschäftigt sind, Wissen in uns aufzubauen und zu lernen, dann ist das bedeutsam, aber nicht der einzige Weg der Erkenntnis. Dieses einzigartige Lerngerüst zu erstellen, was ich oben bereits erwähnt habe, ist wichtig, aber nicht der einzig ‚richtige Lernweg‘.
Damit wir uns gesund weiterentwickeln können, geht es beim Erwachsenen irgendwann darum, diesen Weg des Lernens in einen ‚Weg des Verlernens‘ zu verwandeln. (uns den ursprünglichen Ansätzen der Kinder zu nähern)
Wie auf dem Bild einer sich drehenden Doppelspirale/Treppe (Doppelhelix/ DNA) gibt es einen Weg, der gleichzeitig nach oben und nach untern führt.
Während ich als Erwachsene auf einem lebenslangen Lernweg mich auf der Spirale entlang bewege, um Wissen aufzubauen, kehrt sich irgendwann der vermeintliche Weg um. Ich beginne damit alles je aufgebaute und angesammelte Wissen wieder zu verlernen.

Und damit beziehe ich mich auf das eingangs erwähnte Zitat von William Blake:

„Es gibt Dinge, die sind unbekannt
und es gibt Dinge, die sind bekannt,
dazwischen gibt es Türen.“

Die Lernwege der Kinder sind wundersam, genau wie die der Erwachsenen. Damit Erwachsene wie Kinder ihr volles Potential entfalten können, ist es in meinen Augen wichtig, sich auf den Treppenspiralwegen wahrlich zu begegnen und mit und voneinander zu lernen. Auf der Spirale gibt es vermeintlich treppauf und treppab. Da ist der Ort, wo wir uns mit den Kindern treffen sollten.

Die Haltung, dass Erwachsene einzig zu wissen glauben, wo es lang geht, erscheint mir eine Sackgasse zu sein. Ist die Haltung der Erwachsenen nicht mit Demut und dem Willen gepaart auch treppab zu steigen oder gewisse Zeit einfach nur still zu sitzen, dann fahren Erwachsene die Welt vor die Wand. Das ewige Tun findet nicht zum Sein.
Kinder sind Meister im Aufsteigen, Absteigen oder im Sitzen auf eben einer ganz bestimmten Stufe ihres Treppenweges. Sieh dir dazu den kleinen Videoausschnitt unten an, der ein Gedicht von A.A. Milne vertont. Es geht um eben gerade diese Treppenstufe, auf der man sich jetzt befindet.

Dort, auf einer ganz bestimmten Stufe sind Kinder richtig, bis Erwachsene des Weges kommen und Kinder fälschlicherweise fehlleiten, ihnen vorgaukeln, dass nur ein Ziel- und Ergebnisorientierter Aufstieg sei wahrhaftes Lernen. Für mich führt dieser Weg ganz klar in eine Sackgasse. Eine Sackgasse der möglichen Entwicklung der Kinder. Eine Sackgasse für die Lösung der Probleme dieser Zeit.

Was meinst du ?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Eigenverantwortung wächst, wenn man sie auch bekommt-die Eigenverantwortung.

Eigenverantwortung wächst, wenn man sie auch bekommt – die Eigenverantwortung.

Würdest du mir mal bitte einen Zettel unterschreiben, auf dem steht, dass du ab heute eigenverantwortlich bist und (etwa) nicht mehr rauchen wirst, oder du wirst innerhalb der kommenden Woche dieses unangenehme Gespräch mit deinen Eltern führen. Vielleicht könntest du auch unterschreiben, dass du dich dafür einsetzt ab kommenden Monat 250 € mehr zu verdienen. Übernimm doch die Verantwortung für einen minimierten Plastik Verbrauch oder du wirst ein halbes Jahr keinen Zucker essen, die Kohlenhydrate minimieren.

Es geht darum Eigenverantwortung zu übernehmen, verstehst du? Nichts leichter als das. Wir setzen uns einfach zusammen und führen ein 15 minütiges Gespräch und zack füllst du dieses Formular aus und kannst dann schon gleich wieder nach Hause gehen. Vielleicht könntest du noch eine Person mitbringen, jemand, der Zeuge dieses Aktes war und dich dann zu Hause bezüglich deiner Unterschrift so richtig gängelt.

Glauben einige Menschen ernsthaft, dass man Kinder in dieser Art in die Eigenverantwortung leiten könnte? Ja, dafür lassen wir dann die Noten weg, verstehe!

Wie geht es denn? Wie leitet man Kinder in eigenverantwortliches Verhalten? Wie könnte man das machen?

Nun, man nimmt ihnen einfach die Eigenverantwortung ab und macht bis zum 15 Lebensjahr alle Ansagen. Man sagt, den jungen Menschen, wo es lang geht. Man strukturiert ihren Tage und hat große Vorstellungen dazu, was sie alles lernen sollten. Man ist der Taktgeber im Alltag. Man hält sie geschäftig und baut Kontrollstrukturen auf. Man zieht mit der Schule an einem Strang. Vormittags übernimmt die Schule den Job und Nachmittags die Eltern. Dafür sorgen alle einvernehmlich. Einmal, vielleicht auch zweimal im Jahr treffen sich dann alle Beteiligten zu einem Lernentwicklungsgespräch (LEG) in der Schule. Man fragt das Kind, wie gesagt, links sitzt die Lehrerin und rechts mindestens ein gestresstes Elternteil: „Na, worin willst du dich denn im kommenden Schuljahr verbessern?“ Und das Kind antwortet garantiert völlig frei aus der Seele heraus, dass es noch nicht gut genug in Mathe ist und fortan nachmittags 30 Minuten mehr Mathe einplant. Auch hat das Kind bemerkt, dass es Schwierigkeiten mit dem Kind XY hat. Das will es aber gerade deshalb zu seinem nächsten Geburtstag einladen und nicht zu vergessen, es wird Mutter bitten, es doch für eine Legastheniker Testung anzumelden. Das Kind beschreibt, dass es seit langen Schwierigkeiten hat, mit der Rechtschreibung. Könnte das wahr sein?

Spaß bei Seite. Das ist es doch tatsächlich, wie viele Menschen meinen, dass man junge Menschen in eine eigenverantwortliches Leben/Lernen geleiten sollte. Ich glaube das nicht.

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Die Vorstellung dazu, dass viele Kinder diese beklemmende, unangenehme und verlogene Situation erleben müssen, tut mir in der Seele weh. Kann jemand diesen Irrsinn stoppen?

Ja, aber, wie es denn nun wirklich? Wie entsteht eigenverantwortliches Verhalten? Wie kann es wachsen?

Eigentlich ist es ja gar nicht so schwer. Eigenverantwortung kann wachsen, wenn man die Eigenverantwortung auch bekommt. Nicht etwa schlagartig, mit dem Jugendalter, nachdem bis dahin andere diese Eigenverantwortung getragen haben, sondern von Geburt an. Stück für Stück in den Feinheiten und indem sich die Erwachsenen immer mehr hinausnehmen.

Eine gute Grundlage ist ein tiefes Wissen und Vertrauen, dass das Kind sich selbst gehört und dass es von Geburt an (in gewisser Weise auch schon vorher) eigenständige Entscheidungen trifft. Es hat ein wunderbares Körperwissen, dass zunächst noch ganz unverblümt und unverstellt die Vorgaben macht. Das Kind weiß, wann es müde ist, wann es interessiert ist, woran es Interesse hat. Es weiß, wann es Hunger hat und wann es Nähe braucht, wann es satt ist und was es mag und was nicht. Es weiß, wie lernen geht und wie man aus der Rückenlage kaum ein Jahr später auf den Füßen steht und laufen kann. Ist das eigene Körperwissen nicht eine wunderbare Grundlage? Ist es nicht der richtige Ansatz, dieses Wissen wertzuschätzen und nicht zu opfern?

Vielleicht wirst du denken, was hat denn diese Information nun mit den schulischen Herausforderungen zu tun? Wie passt das übereinander? Ist das nicht etwas weit hergeholt?

Nein, für mich ist das gar nicht weit hergeholt. Es soll einfach aufzeigen, was verloren gegangen ist. Im Zuge der Erziehung ist das einfach, simple Wissen der Kinder, was ursprünglich mal das Körperwissen war, einfach dahingeschmolzen. Wir Erwachsenen haben es geopfert für Ansätze, die ich oben im Text zum Ausdruck gebracht habe.
Wir Erwachsenen glauben doch tatsächlich irgendwie, dass Lernen ab einem ganz gewissen Alter über den rationalen Verstand passieren würde. Man trifft eine Entscheidung, notiert es auf einem Formblatt. Setzt als Bezeugung der erzwungenen, korrupten, angeblichen Eigenverantwortung, eine Unterschrift darunter und „zack“ – läuft!

Wie viele, für Kinder verantwortliche Menschen, glauben das wirklich?

Lass uns zurück zum ursprünglichen Körperwissen gehen. Das scheint mir ein sehr wertvollerer Ansatz zu sein. Hier liegt für mich der Schlüssel für das prozesshafte über Jahre Hineinwachsen in persönliche Verantwortung. Das ist die Basis und das ist die Grundlage, auf die alles aufbaut.

Es ist sicher nur ein Aspekt von vielen, die Eigenverantwortung ermöglichen, aber mir ist dieser Aspekt im heutigen Beitrag besonders wichtig.

Was würde geschehen, wenn wir diesem ursprünglichen Körperwissen der Kinder wieder mehr Bedeutung schenken würden? Was würde geschehen, wenn wir Kinder im Zuge einer Bildung nicht vorzeitig von ihrer unmittelbaren Körperintelligenz trennen würden? Was würde es bedeuten, wenn wir nicht vorzeitig aus diesen tollen Bauchmenschen, verunsicherte und manipulierte Kopfmenschen machen würden? Was würde geschehen, wenn wir im Zuge eine Bildung abwarten könnten, bis der Kopf sich selbst auf natürliche Art und Weise auf die Bühne bringt?

Ich glaube, dass wir damit wesentlich bessere, vor allem gesündere Grundlagen schaffen würden, damit junge Menschen nicht in eine erzwungene, verstellte Eigenverantwortung wachsen würden. Sie würden einfach weiterlernen, so wie mal alles begonnen hat. Sie hätten das Heft in der Hand (die Verantwortung).

Und dann hätte ich gar nichts dagegen, wenn irgendwann einmal etwas dazu kommt, was man vielleicht Schule nennen könnte. Da würden sie dann einfach weiter machen, selbst verantwortlich zu sein, ganz so, wie sie es dann seit Jahren waren. Sie würden einfach weiterlernen und es gäbe keine Lernentwicklungsgespräche mehr. Diese wären dann obsolet. In diesem Bild Lernen gäbe es diese unsäglichen Gespräche nicht. Wozu auch?

Es gäbe Erwachsene, die einfach nur mit Kindern leben, auch in dem, was man vielleicht Schule nennen würde. Man würde viel mehr beobachten, was Kinder tun, wie sie lernen und wie sie sich ihr Wissen organisch „erarbeiten“. Vielleicht gäbe es auch so etwas wie Schulstunden. Eine Zeiteinheit, in der die Menschen zusammen kommen, die sich für ein bestimmtes Thema interessieren?
Es gäbe auch Menschen dort, die in der Lage sind andere zu unterstützen, wenn die Eigenverantwortung durch Streit oder Uneinigkeit, ins Wanken gerät. Unterstützer, die ein Wissen davon haben, dass es neben dem Kopf auch noch einen Körper, vor allem eine Seele gibt. Menschen, die ausgebildet sind und wissen, welche Rolle die Emotionen in dem ganzen Lernwerk haben und das man das nicht einfach sauber trennen kann.

Wenn das so einfach wäre, wie man uns das so gerne weiß machen will, dann würden wir Erwachsenen doch einfach nur allerhand Zettel unterschreiben, in dem wir uns verpflichten treu zu bleiben, oder mehr Sport zu machen, gesündere Lebensgewohnheiten zu haben, Verantwortung für die Erde zu übernehmen oder einfach nur zu lieben. Zack !

Wenn das so einfach wäre mit der Eigenverantwortung, dann würden wir es doch tun. Wir würden unterschreiben, dass wir vom jetzigen Moment an Verantwortung übernehmen für diese unsere Erde, uns kümmern und Dinge unterlassen, die bezeugen, dass auch viele Erwachsene noch immer nicht terrestrisch reif sind, d.h. in der Lage sind, wahrhafte Verantwortung für das größere Ganze zu übernehmen.

So, wie man uns das in der Vergangenheit hat lehren wollen und so wie wir das weiterhin stümperhaft an Kinder weiterzugeben suchen, kann das mit der Verantwortung für das größere Ganz gar nicht funktionieren.

Da bin ich schon sehr froh, dass es auch eine Menge junger Menschen gibt, die sich diese Reife und den Sinn für Verantwortung, warum auch immer, haben erhalten können . Das gibt mir Hoffnung.

Vielleicht interessiert dich in diesem Zusammenhang auch mein Beitrag der vergangenen Woche. Wie wir das einzigartige Potential der Kinder in die Wüste schicken.

 

Hier findest du mein Beratungsangebot. Und hier kannst du Kontakt mit mir aufnehmen, wenn du es individueller stricken möchtest.