FamilienUNTERNEHMungEN - Die innere Haltung macht die Musik.

wundersames Lernen_FührungSamstag Mittag. Ich schlage den Kindern vor, dass wir einen gemeinsamen Ausflug machen können. Ich wollte gerne mal wieder mit (fast) allen irgendwo hinfahren und ein gemeinsames Erlebnis haben. Ich hätte gerne mal etwas gemacht, was wir noch nie zusammen getan haben. Ich wollte mal dieses 3-4 Stunden Urlaubsfeeling haben. Dieses Gefühl, etwas mit erfrischter Wahrnehmung und mit Touristenblick angehen zu können.

Jetzt geht die Diskussion los. Über zwei Stunden, mit einigen Unterbrechungen, kommen wir zu keinem zufrieden stellenden Ergebnis.

Wenn Loriot uns hätte zuschauen und zuhören können, dann hätte er eine Menge Stoff für eine Episode seiner Comedy gehabt.

Es wurden ganz viele Vorschläge unterbreitet, aber es kam in keiner Weise zu einer Einigung.

Wir sollten zum Kletterpark fahren, ein paar Steine im Wald anschauen, in einen Wildpark fahren, Cafe trinken gehen, zu MC D fahren, Oma und Opa oder meine Schwester besuchen. Vieles kam auf den Tisch, doch es passierte n i c h t s.

Wenn es nur im Ansatz so aussah, als ob wir jetzt klar hätten, was passieren könnte, dann wurde von anderer Seite ein massiver Bremsklotz angesetzt. Wieder stoppte der Prozess.

Manchmal sind Einigungen in der Familie ziemlich schwer und das bedeutet dann allerdings auch, dass es zu keinerlei Bewegung kommt. Alles ist anstrengend, Prozesse dauern ewig und Stillstand scheint daraus zu resultieren. Das wäre ja im Grunde gar nicht so schlimm, wenn nicht doch alle etwas „Schönes“ zusammen machen wollten.

Gefühlte 7 mal war ich kurz davor das Projekt abzubrechen, und meiner Wege zu gehen. Doch dann hatte ich plötzlich eine Art Eingebung:

Ich habe mir vorgenommen gut gelaunt und nicht erbost mitzuteilen, dass ich in etwa 10 Min fahren würde. Zu dieser Zeit hatte ich selbst noch keine Ahnung, wo ich hin fahren würde. Mir war lediglich klar, dass ich los wollte und dieses feeling von ein wenig Abenteuer und etwas Neuem haben wollte.
Ich zog mich also um und als ich dann die Treppe hinunter kam, um weitere Vorbereitungen für die Abfahrt zu treffen, nahm ich wahr, dass alle fast fertig angezogen und in Aufbruchsstimmung waren. Sie waren guter Dingen, keiner war am meckern.

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Ich setze mich also ins Auto und nur wenige Minuten später waren alle da, startbereit und ein wenig aufgeregt. 
Jetzt ging das Rätselraten los. Sie wollten wissen, wo ich hinfahren würde und an jeder Kreuzung oder Abbiegung kamen Bemerkungen und Fragen.

„Da, wo wir hinfahren, kostet das Eintritt?“ „Wenn es nämlich keinen Eintritt kostet“, jaulte meine Tochter, um auf die Zustimmung der anderen zu haschen, „dann gehen wir nur in den Wald“ (Landkinder, eben)

Ich behielt mein Geheimnis ganz für mich alleine. Ich fuhr dahin, wo ich noch nie war, machte etwas mit den kids gemeinsam, was wir noch nicht zusammen gemacht haben und alle waren guter Dinge. Die Aufregung und das Miniurlaubsfeeling waren da.

Was war anders an diesem Tag?

Aus den vielen Jahren Erfahrung im Finden von Einigung, Erreichen von Zielen und Wohlwollen im Prozess, hatte ich mir vorgenommen mich nicht im Ärger und im üblichen Ausgang dieser Gespräche zu verfangen. Gespräche in dieser Dynamik enden oftmals in ‚keinen Schritt weiter kommen’. Ich wollte guter Dinge bleiben, positiv und vor allem wollte ich den Tanz leiten.

In meinen persönlichen Fragestellungen in meiner Familie habe ich immer wieder den Eindruck, dass es im Voraus gehen, mit meinen Kindern, immer wieder um richtig gute Führungsqualitäten geht. Nicht umsonst interessierte mich für Herangehensweisen und Lösungsstrategien von erfolgreichen Menschen. Ich beschäftige mich immer wieder gerne mit Biographien von Personen, die in ihrem Feld Einzigartiges geleistet haben und frage mich, wie man diese Ansätze wohl in ein neuzeitiges Familienleben integrieren kann.

Auch in Unternehmen haben sich die Führungsstile in den letzten Jahren sehr stark ändern müssen, um den Erfordernissen dieser Zeit zu genügen. Warum also nicht, auch im Bereich von Familie, Erziehung und Lernen, sich Anregungen, Unterstützung und Ansätze holen, die vielleicht hilfreich sein könnten, um die Kinder in diese neue Zeit zu begleiten.

Als Mutter werden einem viele dieser Führungsqualitäten abverlangt, entsprechend bezahlt werden sie (noch) nicht.

Hier findest du Info zum nächsten Tagesseminar. Eine wunderbare Gelegenheit sich mit den Themen um Erziehung und Lernen in wohlwollender Umgebung zu stärken.

 

 

 

FamilienUNTERNEHMungEN - Die innere Haltung macht die Musik.


Etwas mehr Ehrfurcht bitte.

Wundersames Lernen_EhrfurchtIch meine, es wäre gestern gewesen, als mein Sohn wutentbrannt vor dem Computer saß und das Computerspiel  'Autos bauen mit Willi Werkel' einfach nicht 'machte', was er wollte. Heute sitzt er unten und schraubt gerade mein Laptop auseinander, weil es ein Problem mit der Festplatte gibt, er studiert Informatik.

Ich meine, es wäre gestern gewesen, als mein Sohn diesen Nagel in die Steckdose steckte und im selben Moment sicher alle Schutzengel zugegen waren. Heute baut er mal eben eine Computermaus um, zeigt mir mit Stolz, wie man diese Technik umfunktionieren kann, programmiert mal gerade wieder ein neues Computerspiel.

Ich meine es wäre gestern gewesen, als meine Tochter als Baby stundenlang auf dem Rücken liegen konnte und diesen einen Gegenstand von rechts nach links in ihren Händchen bewegte, ihn beroch, in den Mund steckte und ich mich fragte, wie man so viel Interesse an einem Gegenstand und dessen Details haben kann. Heute kann sie stundenlang Entwürfe für beispielsweise Buchcover entwickeln, Gegenstände designen, einen Prototyp in 3D mal eben schnell ausschneiden und zusammenkleben. Sie studiert Creative Design.

Ich meine es wäre gestern gewesen, als mein Sohn etwas zu polterhaft mit kleinen Kindern war. Wenig Rücksicht kannte, den größten Nachtisch beanspruchte und völlig unbeirrt in aller Öffentlichkeit eine Szene lostreten konnte. Heute kümmert er sich sehr fürsorglich um kleine Kinder, kann zuvorkommend und vor allem rücksichtsvoll sein. Dies in einer Art, dass man sich fragen mag, von wo diese Fähigkeiten plötzlich da sind.

Ich meine es wäre gestern gewesen, als meine Tochter mit ihrer Windel am Po auf der Küchenanrichte gesessen hat. Sie hat beim Kochen zugesehen, mal im Topf gerührt, mal was dazu geschüttet, mal die Finger reingesteckt und abgeleckt. Heute kocht sie, ohne große Vorbereitung ein schmackhaftes Essen für 7 Personen, aus Dingen, die sie im Kühlschrank findet.

Ich meine es wäre gestern gewesen, als meine Tochter sich nicht anders zu helfen wusste, als zu wüten und ihren Geschwistern an den Haaren zu ziehen, wenn das Leben nicht so wollte, wie sie. Heute leitet sie sehr souverän Diskussionen, lässt andere zu Wort kommen, hat Mitgefühl für kleine Kinder, die an dieser Stelle stehen. Wirkt ausgleichend und beruhigend.

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Was ist inzwischen geschehen? Was ist in der Zwischenzeit alles passiert, wovon ich im Alltag kaum etwas mitbekommen habe?
Ich beobachte diese eintausend Schritte, die sich fast unbemerkt von mir vollzogen haben.

Ehrfürchtig stehe ich davor und frage mich täglich, an welcher Stelle ich dazu tun darf und an welcher Stelle es vielmehr angebracht ist,  als Elternteil aus dem Weg zu gehen ?

Was bleibt ist im Grunde eine Menge Ehrfurcht vor den Prozessen, des wundersamen Lernens. Vorgänge, die sich einfach vollziehen, wenn Lernen stimmig ist, wenn das Leben den Tanz führt.

Hierhin möchte ich die Aufmerksamkeit der LeserInnen richten. Lernen ist in vielen Fällen das, was sowieso geschieht.  In dem Zusammenhang wünsche ich mir:

Etwas mehr Ehrfurcht bitte.

 

Schon bald findet das nächste Tagesseminar hier in der Mühle statt. Nähere Info dazu findest du hier.


Nur ein Augenzwinkern, dann ein verändertes Kind.

wundersames Lernen_AugenzwinkernNur ein Augenzwinkern, dann ein verändertes Kind. Wie ich lerne ständig neu Maß zu nehmen.

Meine Kinder leben Wochen oder Monate nicht zu Hause. Sei es, dass sie studieren oder zu einem Internat in England gehen, dass ihnen in großem Maß ein freies und selbstbestimmtes Leben ermöglicht. Sie besuchen eine Schule, die zwar Unterricht anbietet, aber es den Schülern völlig überlassen bleibt, ob sie den Unterricht besuchen oder nicht. Sie werden dort auch nicht benotet, sondern es gibt schriftliche Einschätzungen. Ich als Mutter habe kein Recht, Informationen über meine Kinder einzufordern.

Die Kinder leben ein sehr eingeständiges Leben und lernen ihre Entscheidungen selbstständig zu treffen.
Wenn sie beispielsweise in den Sommerferien nach Hause kommen, dann benötigen wir gemeinsam immer wieder gut eine Woche, bis wir wieder eine Form miteinander gefunden haben und uns neu aufeinander einlassen können.
In meiner Familie findet eine andere Art von Miteinander statt. Sie hat sicher Vor- und Nachteile.
Was mir in jedem Fall aber sehr deutlich ist, ist, dass wir immer wieder Zeit miteinander benötigen, um uns völlig neu aufeinander einzulassen. Gerade gestern las ich dieses Zitat von G.B.Shaw

Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedes Mal neu Maß, wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen, in der Meinung, sie passten auch heute noch.

Beim Lesen dachte ich, dass diese Lebensart, die wir haben, immer wieder von mir fordert, dass ich an meinen Kindern neu Maß nehmen muss. Auch die Kinder müssen an mir neu Maß nehmen.

Vor einigen Tagen sprach ich mit einer Mutter, die mir verdeutlichen wollte, dass es von Nachteil sei, wenn Kinder nicht im eigen Haus, sozusagen im ‚eigenen Bratensaft garen‘ . Ich habe mir ihre Worte sehr zu Herzen genommen und es hat mich seither sehr beschäftigt.

Nach einigen Tagen komme ich für mich zu dem Schluss, dass für mich und bezogen auf meine Beobachtungen, die Vorteile überwiegen, die ich wahrnehmen darf.

Ich muss in den Ferien, um die Beziehung zu den Kindern immer wieder ‚neu‘ zu beginnen, neu Maß nehmen. Ich bin gefordert anzuerkennen, dass ihr Leben zur Zeit ihrer Abwesenheit weiter gegangen ist, meines aber auch. Die Lebensumstände verlangen von uns, dass wir in jeder Ferienzeit mit Achtsamkeit und Wohlwollen immer wieder neu aufeinander zugehen. Ich finde, dass dies wunderbare Voraussetzungen für Begegnungen sind, die frisch und neu und möglichst respektvoll sind.

Manchmal gelingt es besser, manchmal gelingt es schlechter. Was bleibt ist, immer wieder offen für das Neue zu sein, neu Maß zu nehmen.

Wenn die Kinder nach einigen Wochen wieder kommen, dann fallen mir diese Veränderungen oftmals an den Bemerkungen oder Taten auf, die sie machen.

  • „Mein Zimmer ist so klein geworden.“
  • „Gibt es irgendetwas Neues zu Hause?“
  • Sie stellen fest, dass beispielsweise das Zimmer plötzlich zu ‚girlyhaft‘ geworden ist.
  • Die Kleidungsstücke der letzten saison gefallen ihnen gar nicht mehr.
  • Sie mögen dieses oder jenes Lebensmittel plötzlich nicht mehr.
  • Diese oder jeden Freunde spielen eine andere Rolle.
  • ...

Ich bemerke dann, dass ich besonders achtsam mit meinen Bemerkungen sein muss, denn ich darf sie nicht ‚zurückbewegen‘ an die Stelle, an der sie mal standen, an der wir uns zuletzt gesehen hatten. Es ist, als ob dieser Mensch, der noch vor kurzem die rosa Bettwäsche mochte, plötzlich nicht mehr da ist. Er ist gegangen. Ein neuer Mensch steht da.

In meinem Fall, ist es sicher so, dass die Zeitspannen, in denen ich meine Kinder nicht sehe, manchmal so groß sind, dass Veränderungen sehr offensichtlich sind. Ich begrüße am Flugplatz einen jungen Mann, der nun plötzlich eine Hand breit größer ist als ich. Ich begrüße eine Tochter, die in wenigen Wochen eine junge Dame geworden ist.

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Das Leben ist inzwischen weiter gegangen. In der Bewegung des Lebens muss ich die Beziehung, die da ist, sozusagen neu zur Entfaltung bringen. Meine Erwartungen daran, dass all das sofort wieder da ist, dass ich da ansetzen kann, wo ich Tschüss gesagt habe,  muss ich zurückschrauben. Sowohl die Erwartungen an mich, als auch die, an meine Kinder. In meinem Fall ist es machmal sehr offensichtlich, dass große Veränderungen stattgefunden haben, denn es liegt eine große Zeitspanne dazwischen.

Mein Augenmerk möchte ich heute darauf richten, dass im Grunde dasselbe der Fall ist, wenn dein Kind heute morgen in den Kindergarten gegangen ist. Es ist dasselbe, wenn dein Kind vom Fussball nach Hause gekommen ist. Es ist dasselbe, wenn dein Kind ein Wochenende, mit dem von dir getrennten Partner, verbracht hat. Ja, es ist auch dasselbe, wenn dein Kind aus dem Mittagsschlaf aufgewacht ist. Das Leben ist ‚weiter‘ gegangen. Wir Erwachsenen haben oftmals nicht die Information, was inzwischen genau geschehen ist. Aber das Leben ist inzwischen 'weiter' gegangen. Und das Kind, dass ich heute morgen in den Kindergarten brachte, ist nicht dasselbe, als das, was ich abholte. Das Kind, dass ein Wochenende mit seinem Vater verbracht hat, ist nicht dasselbe, dass ich abholte.

In diesem kleinen Video hast du im Grunde genommen die Zeitraffer einer Entwicklung eines jungen Mädchen in 2,5 Minuten. Wenn die Zeit der Wahrnehmung von Entwicklung eine andere Rolle als Zeitraffer spielt, dann sind wir an dem Punkt, von dem ich spreche. Sowohl die Zeitraffer als auch eine Zeitlupenbetrachtung der Entwicklung deines Kindes haben beide die Gemeinsamkeit, dass das Leben einfach weiter geht.

https://youtu.be/RtyqS68ViWk

Ich finde, dass es in meiner Verantwortung als Erwachsene liegt, den Faden der Beziehung wieder neu aufzugreifen, achtsam und bedacht zu sein. Es hat etwas mit Respekt zu tun, mit dem Respekt gegenüber dem Leben des anderen, Respekt gegenüber den ureigenen Erfahrungen des anderen.

Ich habe mich gefragt, ob es einen Unterschied macht, ob die Erfahrungen der Zwischenzeit guter oder schlechter Art gewesen sind?
Auch hier komme ich zum derzeitigen Stand meines Irrtums. Diese Formulierung mag ich sehr gerne, denn sie drückt den prozesshaften Charakter meiner Erfahrungen und Erkenntnisse aus.

In beiden Fällen will ich mit Achtsamkeit und Wohlwollen vorgehen, aus Respekt vor dem Erleben des anderen.

Ich bin dankbar, dass mir das Leben diese Art ‚Übung‘ in den Wahrnehmungen der Zeitqualitäten im Leben mit den Kindern, zugesteht.

 

Ich lade dich zu meinem nächsten Tagesseminar am So 25.09.16 ein. Meine Seminare sind bekannt dafür, dass ich die Herausforderungen um Erziehung und Lernen in der Art mit dir angehe, die es dir erlaubt eine Menge Innenschau zu halten. Auf diese Art hast du Gelegenheit herauszufinden, wer du bist und wer du bezogen auf Kind und Familie sein möchtest. Du erhältst wertvolle Informationen, wie du weitere Schritte in deine Richtung gehen kannst. 


Ist das wirklich wahr, was dir zum Thema LERNEN nahegebracht wird?

wundersames lernen WP ZukunftVor einigen Tagen hat mich eine interessierte Leserin angerufen und mich gefragt, warum ich mich mit der Zukunft des Lernens beschäftige?

Heute will ich ein paar Zeilen dazu schreiben und dir einen ersten Aspekt nahebringen, der mich bewegt, um die Zukunft des Lernens positiver zu gestalten.

Ich beschäftige mich mit der Zukunft des Lernens, weil die Gegenwart des Lernens im Argen liegt.

Natürlich habe ich meine eigene, persönliche Geschichte darin, aber beginnen möchte ich diesen gedanklichen Ausflug mit den unmittelbaren Bedingungen, unter der eine meiner Töchter vor vielen Jahre gelitten hat und ich bin ziemlich sicher, dass sie nicht die Einzige ist. An diesem Beispiel möchte ich verdeutlichen, was viele Familien trifft, nicht immer im ‚Kleid’ der Legasthenie, manchmal in anderen 'Kostümen'.

Sie wurde seinerzeit in eine Regelschule eingeschult und schon nach wenigen Wochen zeigte sich, dass die Nachmittage zu Hause von Problemen, Tränen, Ohnmacht, Wut und Forderungen gespickt war. Das Wort ‚Hausaufgaben‘ nahm die Form eines Heißluftballons an und drohte mit dem explosiven Gasgemisch, die bis dahin normalen Formen des Miteinanders, zu gefährden.

Sie hatte Lese- Rechtschreibschwierigkeiten und die Erwachsenen um sie herum, mich eingeschlossen, hatten Erwartungen an sie, die sie einfach nicht erfüllen konnte. Die Lehrerin wollte ihren Job machen, das Kind hat keine guten Ergebnisse gebracht. Die Eltern waren unerfahren in den Dingen und im selben Moment wenig motiviert das Kind zu ‚fördern‘, denn sie hatten eine gänzlich andere Vorstellung davon, wie Kinder lernen könnten. Das Kind wollte Spass in der Schule und mit den andren Mädels eigentlich lieber spielen und andere Dinge tun.

Alle Beteiligten wollten etwas anderes, zumeist auf die Zukunft bezogen. Lediglich unsere Tochter wollte im Grunde ihren gegenwärtigen Moment freudvoll erleben, so, wie sie es in größeren Teilen auch bis zur Einschulung erleben konnte.

Die Erwachsenen, Eltern, wie Pädagogen waren immer mit der Zukunft und der möglicherweise problematischen Zukunft des Kindes beschäftigt.

  • Wenn du jetzt den Buchstaben A nicht lernst, dann kannst du nächste Woche nicht die Wörter lesen, die ein A enthalten.
  • Wenn du die Hausaufgaben nicht machst und dich nicht mit dem beschäftigst, was du noch nicht kannst, dann kannst du nächste Woche das nicht besser, was du jetzt noch gar nicht kannst.
  • Wenn du nicht dran bleibst, das zu verbessern, was du jetzt noch nicht gut genug kannst, dann wirst du nie gut genug in dem, was du können könntest.
  • Wenn du in dem noch nicht gut bist, was du dann können musst, dann kannst du nicht das lernen, was du vielleicht möchtest, denn dazu hättest du wissen müssen, was du noch nicht kannst.
  • Wenn du nicht dran bleibst an dem, was alle anderen können, dann könnte es sein, dass alle anderen besser in dem sind, was du hättest lernen können, wenn du nur dran geblieben wärest.
  • Wenn du dann mal besser in dem bist als die anderen, dann hast du es geschafft, dann stehen die die Türen dieser Welt offen. Bis dahin aber musst du immer sehen, dass du besser in dem wirst, was du jetzt noch nicht kannst.

Ich denke, dass ich dir verdeutlichen konnte, dass es für ein Kind und die Erwachsenen drumherum kaum ein Entrinnen aus diesem Hamsterrad gibt.

Es sei denn, man hält einen kleinen Moment inne und beginnt diese Grundannahmen zu hinterfragen.

Stimmt das denn wirklich, was wir Tag für Tag an die Kinder herantragen? Ist das wirklich wahr?

  • Ist die ständige Beschäftigung, mit dem, in dem ich noch nicht so gut bin, wirklich die beste Art und Weise lebenslang freudvoll zu lernen und mich weiter zu bilden, in eine kreative und schöpferische Zukunft zu schauen?
  • Ist das wirklich wahr, dass es mir die Türen dieser Welt öffnet, wenn ich mich als Kind oder Jugendliche auf diesen Wettbewerb einlasse und mit Ellenbogen Mentalität immer versuche an einer imaginären Spitze zu sein?
  • Ist es wirklich wahr, dass alle Kinder einer Klasse an diesem Tag das A und da G wissen müssen, damit alle im Gleichschritt voran ziehen können?
  • Ist es wahr, dass diese Politiker und jene Lehrer wissen, was für mein Kind die beste Zukunft wäre?
  • Ist es wahr, dass Kinder in nicht gemischten Jahrgangsgruppen die besten Voraussetzungen für das Lernen haben?
  • Ist es wahr, dass Kinder am besten von Lehrern lernen?
  • Ist es wahr, dass Kinder Hausaufgaben benötigen, um zu lernen?
  • Ist es wahr, dass Kinder nur mit guten Noten eine Chance auf ein zufriedenes Leben haben?

Ich habe es getan, ich habe diese und noch viel mehr Fragen seinerzeit radikal hinterfragt und habe mich dem Ergebnis gestellt. Für mich hat sich damals herausgestellt, dass viele dieser  nicht hinterfragten Grundgedanken nicht meiner Wahrheit entsprochen haben.

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Ein Ergebnis des Innehalten und Hinterfragen war, dass ich mich, wenn ich mich für eine wohlwollende Zukunft für meine Kinder entscheide, ich mich vermehrt um das gegenwärtige Leben kümmern muss.

Wenn ich mich mit der Zukunft des Lernens beschäftige, muss ich mich um das gegenwärtige Lernen der Kinder kümmern und dafür sorgen, dass ihr Lernen und ihre Entwicklung  JETZT in großem Maß ihren natürlichen Bedürfnissen und Grundbedingungen entspricht. Immer unter dem Aspekt, dass meine eignen Bedürfnisse mit auf die Waagschale kommen.

Es braucht JETZT ein großes Maß an ‚eigenSINN‘, Wohlwollen, Freude, Selbstbestimmung im Lernen, damit die Kinder in Zukunft das entfalten können, was ihre Einzigartigkeit ausmacht.

Und das wiederum benötigen wir für unser aller Zukunft.

Die Herangehensweise an eine lebenswerte Zukunft des Lernens kann nur die sein, dass ich mich mit dem JETZT des Lernens und seinen positiven, nährenden, erfüllenden und logische aufeinander folgenden Bedingungen beschäftige.

Das eigensinnige und wundersame an der Sache ist, dass positive Lern-und Lebenserlebnis im Jetzt automatisch ein System in Gang hält, dass dem Lernen förderlich ist. Lernen, Kreativität und Interesse für die Dinge, werden damit ein Selbstläufer.

Dem entgegen stehen all die alten Gedanken von:

Anstrengung, Disziplinierung , Strenge, keine Fehler machen dürfen, Bewertung, Strafe, ‚was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr‘, je mehr , je besser, der Abhärtegedanke, der das Kind jetzt schon darauf vorbereiten will, dass das Leben kein Ponyhof ist, der Gedanke, dass es ein bisschen weh tun muss, damit es was bringt usw.
Man glaubt, dass man jetzt ein gewisses Mass an Anstrengung und Disziplin einbringen müsste, damit es später alles leichter fällt.

Ist das wirklich so? Glaubst du daran?

Sätze wie: „Jetzt beginnt der Ernst des Lebens liegen noch immer vielen Erwachsenen direkt auf der Zunge, wenn die Einschulung der Kinder ansteht.

Ist das wirklich wahr, was dir zum Thema LERNEN nahegebracht wird?

Ich lade dich dazu ein, einen Großteil der Fragen und Impulse, die ich hier gegeben habe sehr kritisch und radikal zu hinterfragen, denn deine Klarheit zu all diesen Glaubenssätzen, gibt dir die Kraft, gemeinsam mit deinen Kindern durch diese turbulenten Zeiten zu navigieren und den Kindern zu helfen in ihre eigen Kraft zu wachsen. Das ist es, was die meisten Eltern wollen, mit denen ich zu tun habe. Die Einzigartigkeit eines jeden Kindes ist es darüber hinaus auch, was wir benötigen für eine lebenswerte Zukunft.

 

Dabei bin ich dir sehr gerne behilflich. Ich tue das durch meine telefonischen Beratungen oder meine Seminare. Das nächste Tagesseminar hier in der Köttingermühle findet am So, den 25 .9. 16 statt. Info dazu findest du hier.


Dein Wille zählt. Wandlung in Erziehung und Lernen selbst gestalten.

wundersames Lernen_‚WilleDer WILLE, in einer anderen Form darüber nachzudenken, wer Kinder sind und was sie benötigen, ist für mich ein Schlüssel, die Herausforderungen dieser Zeit besser bewältigen zu können.

Noch immer ist es tief in den Erwachsenen (Eltern, wie Pädagogen) verwurzelt, dass sie diejenigen sind, die wissen, was richtig und angemessen für Kinder ist.

In der Vergangenheit war es so, dass es ganz klare Vorgaben und Vorlagen gab, wie man mit Kindern umzugehen hat. Es war darüber hinaus klar, wie sich Kinder zu verhalten haben, wenn sie in der Gegenwart von Erwachsen sind.

„Wenn das Brot spricht, dann schweigen die Krümmel.“

Ein Satz dieser Art ist nur ein Beispiel, für die Grundannahmen vergangener Zeiten.

Es gab zwar verschiedenen Ansätze und Empfehlungen, aber der Grundton war der, dass der Erwachsene weiß und das Kind sich danach zu strecken hat. Punkt.

In den letzen Jahren hat sich sehr viel in Familie und Erziehung verändert. In der gesamten Bandbreite von ‚ich sage dir, wo es langgeht‘ und ‚entscheide du selbst‘ ist heute alles möglich und auch in der Tat zu beobachten. Sich vermischende kulturelle Ansätze und Traditionen haben darüber hinaus auch noch einen weiteren Einfluss.

Das Ergebnis ist, dass die Verunsicherung und die Ohnmacht unter Erwachsenen (Eltern wie Pädagogen) sehr groß ist. Man ist so vielen Strömungen, Inspirationen und vor allem wirtschaftlichen Interessen ausgesetzt, dass man im Geiste ständig in Bewegung ist und nervös und kurzatmig auf der Suche, was nun der ‚richtige Weg‘ ist.

Nun gibt es mehr und mehr Kinder, die uns ganz klar verdeutlichen, dass es so nicht oder nicht weiter geht. Begegnen wir diesen ‚Störungen‘ weiterhin mit dem, was wir kennen, wird es enger und stressiger. Die Strukturen von Macht und Kontrolle , von Disziplinierung und Repressalien funktionieren in der Form nicht mehr.

Im selben Moment ist das ‚Neue‘, das andere, dass, was sich gerade entwickelt, noch nicht vollständig geboren.

Ich nehme es in den Strömungen war, ich beobachte, wie viele Eltern und Pädagogen sich aufmachen und diese neuen Strukturen ganz praktisch entwickeln und neue Wege gehen.

  • Ich beobachte Eltern, die sich aufmachen und in anderen Strukturen leben möchten. Es gelten andere Werte als, mein Haus, mein Auto, mein Job.
  • Eltern verkleinern sich, trennen sich von materiellen Gütern, um freier leben zu können.
  • Eltern wollen mit ‚weniger‘ klar kommen.
  • Eltern wollen andere Formen von Zusammenleben und/oder von Leben in Gemeinschaften erfahren, in denen die Erziehung und Begleitung von Kindern wieder eine andere Rolle spielt.
  • Eltern wollen eine zukunftsfähigere Welt gestalten.
  • Eltern packen ihr gesamtes Hab und Gut in ein Wohnmobil, leben und arbeiten unterwegs.
  • Eltern nehmen Kinder aus der Schule und finden neue, andere Formen von Leben und Lernen.
  • Mütter gebären wieder anders. Sie versuchen aus Krankenhäusern und Fremdbestimmung fern zu bleiben. Sie finden und erfinden andere Formen um, mehr das leben zu können, was sie in sich für wahr empfinden.
  • Eltern lassen Kindern in weit entfernten Schulen gehen, sie dort in anderen Familien oder Lebensgemeinschaften leben, damit Kinder sich freier und selbstbestimmter entfalten können.
  • Eltern experimentieren und gestalten neue Formen von Zusammenleben und arbeiten mit Kindern.
  • Eltern und Pädagogen bilden Gemeinschaften, gründen neuere Formen von Schulen, die auf anderen Werten ruhen,  in denen sich die Mitglieder wohler fühlen, es Raum für Entfaltung gibt.
  • Eltern bauen neue Möbel, Möbel, wie etwa Familienbetten, die anderen Werten von Erziehung und Zusammenleben dienlicher sind.

Ich hoffe, dass es für dich dienlich ist, zu erkennen, dass der Wille, sich selbst einer Wandlung zu unterziehen, Unsicherheiten auszuhalten, Ohnmacht zu begegnen in meinen Augen dringend erforderlich ist, um den Herausforderungen dieser Zeit zu begegnen.
Ich spreche mit  Eltern, die sich diesem Prozess stellen und sich wandeln und bewegen und ich spreche mit Eltern, die sich gefangen fühlen in der Masse der Ansprüche, die auf sie einwirken.

Im ersten Fall, haben sich Erwachsene aufgemacht und Kinder und deren wahre Bedürfnisse als eine Art Leitstern gesehen. Sie haben damit begonnen die Bedürfnisse der Kinder sowie ihre eigenen Bedürfnisse überein zu bringen und im zweiten Fall, stecken Eltern mit einem Fuss in einer Art Fusskette fest, die ihnen sagt, dass sie unbeweglich und unmündig sind.

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Ich verstehe, wenn ich unsere Wurzeln des Denkens um Erziehung und Lernen mit einbeziehe, dass es für vielen Menschen eine fette Herausforderung ist, die eignen Gewohnheiten und Ansätze einzutauschen gegen etwas, was in Struktur und Linie nicht messbar ist. Ich verstehe die Unsicherheiten, Ängste und Sorgen, denn das sogenannte Neue entzieht sich den Vorstellungen unseres Verstandes. Es ist ja neu, es ist ja anders, es will noch geboren werden und daher ist es anders und unverständlich. Es ist ein ‚Kind‘ dieser Zeit, das geboren wird. Es ist Veränderung, es ist Transformation. Wir können nicht weiter so tun, als ob sich alles wandelt nur die Themen um Erziehung und Lernen nicht. Wir als Erwachsen sind ein Teil des Wandels, wir bringen ihn hervor, wir reiten die Welle - oder eben nicht.

Somit ist da, wie eingangs erwähnt, zunächst nicht mehr und nicht weniger erforderlich, als der Wille, sich diesen Veränderungen zu stellen. Der Mut, zu lernen, die Welle reiten zu wollen.

Viele haben in meinen Seminaren und Beratungen erfahren, dass schon alleine dein Wille zählt, sich mutig in die Veränderungen zu begeben. In dem ersten Schritt liegt unterstützende Kraft.

Es braucht zunächst nur den Willen, den roten Faden aufzugreifen, der dich persönlich weiterträgt und in gewisser Weise für mehr Leichtigkeit sorgt. Damit bist du in der Lage Wandlung in Erziehung und Lernen selbst zu gestalten. Du machst dich auf den Weg an den Start und gewinnst Kraft.

 

Mein nächstes Tagesseminar findet am So 25.09.2016 statt. Info findest du hier.Ich freue mich, wenn du dabei bist.


Liebe praktisch treiben.

Wundersames Lernen Liebe praktisch treibenIn der Küche meiner Eltern hängt, seit ich denken kann, ein Wandteller aus Porzellan. Er trägt folgende Aufschrift:

Liebe kann man nicht beschreiben, Liebe muss man praktisch treiben.

Seit meiner Kindheit habe ich diesen Satz immer mit einer anderen Bedeutung versehen. Der Teller hängt seit eh und je dort, aber auf wundersame Art lese ich die Aufschrift mit einem sich wandelnden Verständnis.

 

  • Ich erinnere mich, dass es in meiner Kindheit Zeiten gab, in denen ich mit dem ganzen Wandteller und erst recht mit seiner Bedeutung gar nichts anfangen konnte.
  • Es gab Zeiten, da habe ich den Teller einfach nur als kitschig betrachtet.
  • Später dann, in meiner Jugend war ich dann eher peinlich berührt, denn plötzlich rückten die Worte „… es treiben….“ in den Vordergrund meiner Betrachtung und ich konnte zu dieser Zeit überhaupt nicht verstehen, wieso meine Eltern, einen Teller dieser Art, in ihrer Küche hängen haben.
  • Wenige Zeit später wandelte sich die Bedeutung dieses Tellers wieder. Mein Fokus lag nun auf dem Unerklärlichen in der Liebe, dem Mysterium der Liebe. Bei der Betrachtung des Wandschmucks begann ich nun eher zu philosophieren und mich und mein unbedeutendes, kleines Dasein im großen und ganzen Universum zu beleuchten.

Es mag gut sein, dass ich mich an dieser Stelle nicht an alle Interpretationen erinnere. Das ist auch gar nicht schlimm, denn der Teller hängt weiterhin an der Wand und inzwischen betrachte ich ihn wie ein Spiegel, der mir aufzeigt, wie sich meine Sicht auf die Dinge ändert, wie ich mich ändere, meine Betrachtungsweisen und Handlungsweisen.

Heute nun, liegt der Schwerpunkt meiner Betrachtung auf dem Wort „…praktisch…“.

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Der Zeit beackere ich innerlich das Wort ‚praktisch‘ in Zusammenhang mit dem Wort ‚Liebe‘.

Mir fallen sofort viele kluge Sprüche bezüglich der Liebe ein. Und da ich ja hier über Kinder, Lernen und Erziehung schreibe, will ich den Satz -Liebe kann man nicht beschreiben, Liebe muss man praktisch treiben - auf das Leben mit Kindern beziehen.

Ich lasse dich ein Stück teilhaben an meiner derzeitigen Erkenntnissen dieses Wandzitats in der Küche meiner Eltern.

  • Es gibt keine Worte für die Liebe zu meinen Kindern.
  • Die Liebe zu den Kindern ist für mich still und ohne Tamtam.
  • Die ganze Liebe, die ich in Momenten in mir trage ist wenig von Bedeutung, wenn ich es nicht vermag, sie durch meine Taten und Worte, durch meine Haltung praktisch spürbar zu machen.
  • Ich habe den Eindruck, dass ich mich ständig dehnen und weiten muss, um auch Umstände zu bewältigen, die ich als nicht so knackig empfinde, damit Liebe fliessen kann.
  • Das Wort ‚praktisch‘ in Zusammenhang mit der Liebe zu den Kindern hat mehr mit ‚geben‘ zu tun.
  • -Liebe praktisch treiben- hat für mich mit aktiv weitergeben, Liebe versprühen zu tun.
  • Wie ich Liebe betrachte und auszudrücken vermag wandelt sich. (Schau dir das kleine Video am Ende an, was Kinder unter Liebe verstehen....)
  • Die Liebe geben, um sie erfahren zu können.
  • Liebe erfahrbar machen/wahrnehmbar.

Gerade lausche ich einem berühmten Musiker. Er vermag durch die Art und Weise, wie er das Klavier spielt, die „Liebe praktisch zu treiben“. Er berührt dadurch Millionen Menschen. Liebe-praktisch-treiben!
Ich gehe fest davon aus, dass Kinder die Möglichkeit dazu hätte, ihr inneres Instrument derart fein zu spielen, wie Horowitz. Wenn wir Erwachsenen den Kindern gestatten können, ihre Einzigartigkeit zu leben, statt Einzigartigkeit auszugleichen und anzugleichen. An was eigentlich? Die Liebe ausgleichen, ausbremsen?

Vielen Dank, dass du mich bei meinem kleinen philosophischen Ausflug begleitet hast.

-Hier findest du den Link zu meinem nächsten Tagesseminar im September. Hier am Kraftort Köttingermühle lade ich dich ein eine völlig andere Betrachtung auf dich und das Leben mit deinem Kind zu bekommen.

-Nimm dir 8 min. und du spürst vielleicht wovon ich heute schreibe, zauberhaft: Horowitz spielt Schubert

-In diesem Video beschreiben Kinder,  was für sie Liebe ist (sehenswürdig)


Der Traum vom Baumhaus-wenn Vorstellungen dem Erwachsenen im Weg stehen.

Der Traum vom Baumhaus-wenn Vorstellungen dem Erwachsenen im Weg stehen

„Mama, können wir wir ein Baumhaus bauen ? “ Mein Sohn ist etwa 6 Jahre alt und ist voller Enthusiasmus . Wie so oft bei diesen Fragen begibt sich mein Geist sofort in Fahrt. Vor meinem geistigen Auge sehe ich dieses perfekte Baumhaus, mit Fenstern, Fensterläden, 3 Zimmer, Küche, Bad, verwunschen, Treppenaufgang, Seilzug, Thermomix….., nein das nicht. Den Themomix habe ich lediglich erwähnt, um das ganze Bild an Details und Wohnkomfort aufzuzeigen.

Und sofort bin ich blockiert. Ich begebe mich in eine Art Verteidigungsposition. „Nein, ich kann jetzt nicht, wir müssen Onkel Erhard erst mal fragen, wie das geht, wir haben nicht genug Holz da, die Nägel sind zu klein, gleich regnet es, lass uns das erst mal im Buch anschauen….

Du verstehst sicherlich. Ich kenne mich, ich kenne diese beziehungsstabilisierenden Bemerkungen, die Mutter sich so pädagogisch - wertvoll einfallen lässt, nur um nicht gleich in Aktion geraten zu müssen.

Vor mir hat sich dieser gewaltige Berg aufgetan. Dieses Baumhaus, dass ich vor meinem geistigen Augen gesehen hatte, wäre für jeden inspirierten und motivierten Zimmermann eine 3 -monatige Herausforderung mit 12 Stundentag gewesen. Nein, ich konnte das nicht. Ich wollte das nicht. Ich wollte dieses verdammte Baumhaus jetzt nicht bauen müssen. Basta!

Einige Tage später hatte mein Sohn sich geholfen. Sein Baumhaus war entstanden. Mit der Hilfe eines erfahrenen und handwerklich begabten Mannes, hatte er sein Baumhaus gebaut. Die beiden hatten in mühseliger Arbeit ein ca. 30 cm langes Brett in einer Baumgabel verkeilt. In
Armeslänge Entfernung hatten sie an einem anderen Ast einen roten Eimer befestigt. Darin hatte er seine Schätze und Güter gelagert. Da saß er nun, mein Sohn, in seinem Baumhaus und war total glücklich. Stunden hat er da verbracht. Er saß auf dem Brett und fertig. Er war glücklich.

Ich wurde still und demütig, hatte mir mein Verstand wieder mal die Notbremse gezogen zu einem Moment von Miteinander und dem entstehen von etwas Besonderem, rein aus dem Moment heraus. Ohne Anspruch an Perfektion, ohne das Gefühl ein Wahnsinns -Projekt schieben zu müssen. Nein, das simple, das einfache, das naheliegende.
Ich kenne diese geistigen Sabotageakte, nicht nur im Leben mit meinen Kindern. Ich kenne diese Berge, die sich vor mir auftürmen und ich mich dann total blockiert fühle. Der Weg ist zu weit, die Aufgabe zu groß.

Dies war wieder eines dieser wunderbaren Beispiele dafür, wie es geschehen kann, dass ich selbst komplett im Weg stehen kann, wenn es darum geht, einfach nur eine schöne Zeit miteinander zu haben.

Die Vorstellungskraft der Kinder ist unübertroffen. Es braucht nicht das perfekte Baumhaus, manchmal genügt ein Brett und ein Eimer.

Hast du Geschichten dieser Art auch schon erlebt? Gerne lese ich deinen Kommentar zum ganz normalen Alltag. Geschichten zum Schmunzeln, eben.

Mein Baumhaus- wie beschränkt man als Erwachsener denken kann, bis man durch seine Kinder die wichtigen Dinge gezeigt bekommt.

Hier findest du Informationen zu meinem nächsten Mini-Retreat für Eltern und Pädagogen in dem Wohlfühlort Köttingermühle. Für den Fall, dass dein Weg zu weit ist, dann berate ich dich gerne ganz persönlich und exklusiv per Telefon. Meine Angebote dazu findest du hier.

 


In Erziehung Individualität zu ermöglichen ist schwer, aber dringend erforderlich.

Wundersames Lernen Individualtät (klein)Ich geniesse es ganz außerordentlich Kinder zu beobachten, die ganz und gar in ihr Spiel vertieft sind. Ich kann dir nicht genau sagen, was es ist, aber es löst in mir ein ‚inneres Lächeln‘ aus. Ich fühle mich dann selbst gut. Es beruhigt mich, lässt mich entspannen. Es fühlt sich an, als ob dieser seelisch/geistige Zustand des ‚bei-sich-seins‘, sich über die körperlichen Grenzen im Raum ausdehnt und auch mich gefangen nimmt.

Das Umgekehrte kenne ich auch. Lass mich beschreiben, wie ich meine Wahrnehmung bildlich darstellen würde.
Ich nehme dann in meiner Umgebung auf, wie kleine, gestresste, kurzatmige, sich hektisch bewegende Menschen kleine Nadelstiche in meine unmittelbare Umgebung aussenden, diese meinen inneren Raum betreten und mit aller Kraft versuchen sich in mir breit zu machen.

Ich gehöre zu den sensiblen Menschen, die solche Dinge einfach wahrnehmen können. Erklären kann ich es nicht, es ist einfach so. Schon in meiner Kindheit konnte ich ein Zimmer betreten und empfand Sekunden später, ob es den anderen im Raum gut ging oder nicht.

Kennst du das auch?

Und weil ich Feinheiten wahrnehmen konnte, habe ich als Kind den Fehler gemacht, dass ich diese feinen Wahrnehmungen immer auf mich bezogen habe und versucht habe Ausgleich zu schaffen oder Dinge zu tun, damit es den Leuten gut ging.

  • Beim Bäcker stehend dachte ich, die Verkäuferin mag mich nicht.
  • Bei den Großeltern dachte ich, der Opa ist wütend auf mich.
  • Am familiären Esstisch habe ich so manches mal den Alltagsstress in so großem Mass wahrgenommen, dass ich zuviel gegessen habe und alles damit runterschlucken wollte

Erst sehr viel später habe ich zu unterscheiden gelernt, was zu den jeweiligen Menschen gehört und was zu mir. Noch heute muss ich sehr stark aufpassen, damit ich diese wichtige Differenzierung treffen kann.

Aus dieser Erfahrung weiß ich, dass gerade sensible Kinder unglaublich feine Antennen für Stimmungen, Emotionen und Befindlichkeiten haben. Sie sind noch sehr stark mir ihrer unmittelbaren Wahrnehmungskraft verbunden. Sie sind sehr ‚antennig‘.

Mit diesem heutigen Beitrag möchte ich verdeutlichen, dass Erwachsen (egal ob Eltern oder Fachleute ) über die sogenannte individuelle Betreuung sehr kritisch reden. Man erkennt zwar hier und da die absolute Notwendigkeit, aber kaum jemand weiß wie das geht.  Es gibt noch immer wenig praktische Erfahrung darüber, wie man es im Alltag umsetzen könnte und im selben Moment eine gewissen Organisation noch gewährleistet werden kann.

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Erwachsene, die mit Kindern zu tun haben, sind mit ihren Beobachtungen und Interventionen noch immer sehr defizitorientiert. Wir haben noch wenig Fähigkeiten individuelle Eigenarten , die Kinder haben, zunächst einmal neutral zu beobachten und vor allem dann auch als Stärke zu sehen.
(ungezählt sind die Fälle in den Einrichtungen inzwischen, in denen gewisse Lebensmittel nicht vertragen werden, bestimmte Krankheiten besondere Massnahmen erfordern oder bestimmte Auffälligkeiten Aufmerksamkeiten ziehen. Erwachsene lernen momentan wieder auf besondere Bedürfnisse einzugehen.)

Individualität in Familie und Einrichtung zu ermöglichen ist noch immer sehr schwer, da unsere pädagogischen Ansätze in älteren Ideen und bestimmten Traditionen wurzeln. Viele von diesen Ideen sind unter heutigen Lebenskonstrukten nicht mehr angemessen. Sie führen auf die eine oder andere Art direkt dazu, dass Kinder dieser Zeit ‚außer sich‘ geraten, nicht bei sich sein können bzw. bleiben können.

Wir Erwachsenen bringen diese unnatürlichen und gestressten Lebenskonstruktionen mit in sie hinein, indem wir die Einzelfälle zu vermeiden suchen, aus Sorge in Erklärungsnöte zu geraten. Da darf der Kleine im Kindergarten die Mama nicht anrufen, weil ja dann alle Kinder telefonieren wollen. Da darf ein Kind in der Schule nicht auf s WC gehen, wenn man muss, weil alle dann vielleicht gehen würden. Da muss man in der Kita sein Brot aufessen, weil die Erwachsenen diese Regel gemacht haben. Da muss man Mittags in der Kita schlafen, obwohl man gar nicht müde ist. Da müssen alle Kinder zu Hause abends um 8 ins Bett, obwohl sie unterschiedliche Schlafbedürfnisse haben. Da müssen Samstags alle mit zum stressigen Einkaufen, weil man noch keine Idee hat, wie man sich anders organisieren kann oder will.

Trotz dem umfassenden Wissen über die Entwicklung von Kindern und deren Bedürfnisse für eine stressfreie Entwicklung pflegen wir noch immer irrige Ideen, die noch zu Fehlinformationen und Stress, besonders unter Eltern führen:

  • Wir glauben noch immer, dass Kinder in einer ganz bestimmten Zeit trocken sein sollten.
  • Wir glauben noch immer, dass Kinder einen ganz bestimmten Schulschluss haben sollten.
  • Wir glauben auch, dass Kinder sich mit 2 Jahren problemlos in einer Einrichtung von der Mutter abnabeln sollten, falls nicht, dann liegt es natürlich an der Mutter.
  • Wir glauben auch, dass Kinder nach dem Abitur ein soziales Jahr oder ein Auslandsjahr haben sollten.
  • Wir glauben an den organisierten und kontrollierten Mittagsschlaf.
  • Wir glauben, dass Kinder das essen sollten, was andere, aber nicht das Kind selbst, für gesund halten.

Und damit alles, wie am Schnürchen läuft und die Kinder sich im Gleichschritt genau dahin begeben, was Erwachsene für angemessen halten, haben wir uns dann auch ausgefeilte Druckmechanismen ausgedacht.

  • Darin spielt das Vergleichen mit anderen eine große Rolle, sei es durch Noten oder Markenjeans.
  • Darin spielt eine übergroße Kontrolle eine Rolle, die mit Schutz und Sicherheit und versicherungstechnischen Erfordernissen begründet wird.
  • Das Individuelle für die Kinder, aber auch für die Erwachsenen hat kaum eine Chance zu wachsen, weil der soziale Druck und die Strukturen für Gleichförmigkeit und Funktionalität gerade heute sehr gross ist.

In dem Zusammenhang dürfen wir uns nicht wundern, das Themen wie Stress, Depression. Burnout , Krankheiten aller Art unter Kindern und Erwachsenen eine so große Rolle spielen.

In meinen Augen ist es dringend erforderlich Themen um Betreuung, Bildung, Familie sehr stark zu individualisieren und sich vermehrt damit zu beschäftigen, wie das überhaupt geht?

Genau dabei bin ich behilflich. Ich stärke Eltern in diesem, ihrem Prozess, damit Kinder auf Sicht, freier und selbstbestimmter lernen-leben können und Eltern sich besser fühlen. Mir ist es ausserordentlich wichtig, dass Erwachsene und Kinder Hilfestellung bekommen, um in ihre eigene Kraft zu wachsen. In die eigene, individuelle Kraft zu wachsen ist von Vorteil, damit man in den ganzen Stürmen, Bewegungen und Meinungen weiß wer man ist, was man will, was man braucht und was nicht.

Ja, in Erziehung Individualität zu ermöglichen ist schwer, ich weiß, aber dringend erforderlich.

 

Hier findest du die Möglichkeit dich für ein intelligentes Kennenlerngespräch anzumelden.

 

 


Als Eltern die Welle reiten.

wundersameslernen_WelleAls Eltern die Welle reiten. Einige Anregungen, damit Kinder in ihrer Einzigartigkeit nicht untergehen.

Für vielen Eltern mag es sehr weit hergeholt sein, was ich mit dem wundersamen Lernen bewegen möchte. Ich hingegen sehe es als meine ‚verdammte‘ Aufgabe an, unser inzwischen veraltetes Paradigma bezüglich Lernen und Bildung, heraus zu fordern und das ‚Neue‘ mit auf den Weg zu bringen.
Dieser Wechsel ist mitten im Gang. Traditionelle Sichtweisen und neuere Sichtweisen 'bekämpfen' sich und das alte Bild von ‚richtig‘ und ‚falsch‘ ist noch immer sehr stark.

 
Die Leidtragenden sind in vielen Fällen noch immer die Kinder. Sie sind gefangen in dem, was von Natur aus in ihnen steckt und dem, was man mit aller Macht aus Ihnen zu machen sucht.

Kinder werden super kreativ in ihren Anlagen geboren. Sie selbst spüren es, denn es fühlt sich toll an, wenn man der, der man ist, einfach sein darf. Es ist eine kräftigende Sache, wenn man seinem eigenen, inneren roten Faden folgen kann.

In unserer Kultur wird das kreative Denken und die damit verbundene, schöpferische Kraft schon von Anfang an unterbunden. Die Kinder werden in ihrem Sein entmutigt.

In einer konkurrierenden Gesellschaft wird kreatives Denken schon bei den Kleinsten Schritt für Schritt untergeackert.
Noch vor wenigen Jahrzehnten war die Bildung und Erziehung so konzipiert, dass Kreativität wenig erwünscht war. Hingegen war Gehorsam und Gleichzügigkeit eine wünschenswerte Tugend, die es zu fördern galt.

Wir sind derzeit mitten in einem großen Umbruch, was diese Ideen betrifft. Und das ist gut so. Es bedeutet nicht, dass die älteren  Ansätze ihre Zeit und auch ihre Notwendigkeit hatten, nun aber ändern sich die Zeiten.

Meiner Meinung nach bleiben im 'alten' Bild von Gehorsam und Gleichzügigkeit zwei wesentliche Dinge auf der Strecke:

  • Zum einen bleibt die Kreativität und die damit verbundene menschliche Schöpferkraft auf der Strecke. Das, was die Einzigartigkeit des Menschen ausmacht, kann sich nur schwer entfalten.
  • Was darüber hinaus auf der Strecke bleibt, ist, dass die Kinder aus ihrem eigenen, schöpferischen Prozess heraus selbst genährt werden. Das aus sich selbst heraus genährt werden ist eine Art Perpetuum Mobile und sorgt für eine viel größere Zufriedenheit, Ausgeglichenheit und Gesundheit der Kinder. Sie lernen damit, dass Lernen ein Prozess ist, der nicht abgeschlossen ist, wenn man einen Schulabschluss hat, oder 65 Jahre alt ist. Wenn Kinder in ihrem Schaffen und in ihren Interessen selbst genährt werden, dann lernen sie, dass Lernen und Wachstum  bestenfalls sehr lange anhält und sich selbst selbst weiter bringt.

Ich finde, wir beachten Zusammenhänge viel zu wenig. Ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit und einzufriedener und schöpferischer Alltag, haben eine Menge miteinander zu tun. Die natürlichen Zyklen und Lebensrhythmen spielen beim Lernen eine große Rolle. Werden sie nicht zugelassen oder die Kinder müssen zuviel Widerstand aufbauen um gesehen und wahrgenommen zu werden, dann wirkt sich das wiederum direkt auf die menschliche Lernfähigkeit aus:

  • Kinder, die Selbstwirksamkeit erfahren, sind zufriedener
  • Kinder die Selbstwirksamkeit erfahren, haben ein besseres Wissen über sich selbst und ihre Fähigkeiten. Ihre Selbsteinschätzung ist sensibilisiert, sie sind viel sicherer im Alltag.
  • Kinder die Selbstwirksamkeit erfahren haben, müssen nicht in einem so großen Maß Widerstand aufbauen. Es gibt nicht so viele überflüssige Konflikte und miese Stimmung.
  • Kinder die Selbstwirksamkeit erfahren, haben mehr bessere Möglichkeiten in ihren ‚flow‘ zu kommen. Sie haben darüber direkt Möglichkeiten zu der eigenen, gelebten Erfahrung dazu zu kommen.
  • Kinder die Selbstwirksamkeit erfahren haben, haben viel bessere Vorraussetzungen Möglichkeiten zu ihrer persönlichen Meisterschaft in ihrem Tun und Sein zu zu entwickeln. Sie lernen über ihre eigenen "Strategien" effektiver zu lernen. Diese sind je individuell und wollen entwickelt sein
  • Kinder die Selbstwirksamkeit erfahren, sind gesünder, sie ‚müssen‘ die Erfüllung ihrer Bedürfnisse nicht in so hohem Maß über ständige Krankheiten steuern.

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Eltern, mit denen ich in Beratung und Seminar zu tun habe, sind alle mehr oder weniger damit beschäftigt die Welle einer ‚neuen‘ Zeit, auch im Leben mit Kindern, zu reiten.

Damit Eltern und Pädagogen leichter auf der Welle der Änderung reiten können und gestärkt im Gegenwind stehen können, schreibe ich dir hier nun einige Tips und Anregungen:

  • Richte dein Augenmerk mehr auf die Freude beim Lernen, als auf Perfektion. Wir selbst haben die Möglichkeit den Spass am Lernen zu kultivieren. Künstler und Kreative erfahren auch Glück und Zufriedenheit beim Schaffensprozess. Fehler machen können, Risiko eingehen, Probleme lösen können und experimentieren. All das gehört zum eigentlichen Prozess und fördert Meisterschaft.
  • Damit die Kinder vertrauensvoll in ihrem eigentlichen Lernprozess bleiben können, ist es wichtig, sie nicht zu vergleichen. (das machen sie in unsere Gesellschaft schon fast automatisch, selbst wenn ihre Umgebung das nicht fördert)
    Kinder all zu oft in Vergleichs- und Wettbewerbssituationen zu stellen, ist mit Sicherheit ein Killer für selbstmotiviertes Lernen.
  • Wenn dein Kind im Moment in Schule und Betreuungssituation ‚gefangen‘ ist, weil du selbst im Moment keine Alternativen siehst, dann ist das einfach so. Kein Grund, sich als Eltern darüber schlecht zu fühlen. Vielleicht hast du in deinem privaten Umfeld Gelegenheit auf der Welle der Veränderungen zu surfen und dich darin weiter zu stärken. Das wird sich dann auch stärkend für dein Kind in seiner derzeitigen Lernumgebung auswirken.

„Jedes Kind ist ein Künstler.

Das Problem ist nur, wie man ein Künstler bleibt,

wenn man größer wird.“

Pablo Picasso

Ich wünsche mir sehr, dass meine heutigen Impulse für dich stärkend sind und langfristig zu mehr Freude und Zufriedenheit in deiner Familie führen. Auf bald.

Beste Grüße
Uta

Wenn ich dich auf deinem Weg stärken und unterstützen kann, dann melde dich einfach hier für mein Kennlerngespräch an.

 


Warum 'zuviel Milch' Entwicklung bremst. Eine kleine Erziehungsphilosophie

Wundersames Lernen keine Milch mehr brauchenEine Freundin hat mich mal gefragt, ob ich auch die Situation im Leben mit Kindern kennen, in der ich so am Ende bin, dass ich die Kinder einfach in’ s Auto packe (ich lebe auf dem Land), nur um im Supermarkt einen Liter Milch zu kaufen, den ich eigentlich gar nicht benötige.

Ich kenne diese Situation, oh ja!

Im Grunde ändert sich durch diesen „Milcheinkauf“ alles. Die Situation entspannt sich. Kaum eine Stunde später weißt du gar nicht mehr, warum du überhaupt in den Supermarkt gefahren bist.

Alle haben sich beruhigt. Jeder ‚geht‘ wieder seiner Wege.

Wenn ich mir eine auf Papier skizzierte Linie vorstelle, dann kann ich am linken Ende der Linie die Situation notieren, in der ich in einer schwierigen Situation mit den Kindern gerade mal eben einen Liter Milch kaufen gehe.

Am rechten Ende der Linie hätte ich viele Milchtüten eingezeichnet. Eine Milchschwemme im Haus.

Im ersten Fall  habe ich einen Liter Milch zu viel im Haus, aus dem ich für Spass mal einen Pudding kochen könnte. Im anderen Fall, ertrinke ich in Milch, weil ich mich unter Umständen den eigentlichen Herausforderungen mit den Kindern nicht stelle.

Wenn ich nicht in Milch ertrinken will, dann bedeutet es, dass ich mich meinen inneren und äußeren Herausforderungen stellen muss. Dann könnte es eine gute Idee sein, meinen Automatismus des Milch kaufen s zu unterbrechen und mich beispielsweise zu fragen, was genau ich denn eigentlich möchte. Was ich brauche? Was ich vielleicht anders angehen könnte? Diesen Automatismus zu unterbrechen, kann schon recht unbequem sein, denn es bedeutet meistens Veränderung. Alle sind diese Drehorgel gewohnt und ‚mögen’ sie in gewisser Weise. Gewohnheit eben.

Wenn ich dann mehr Klarheit erlangt habe und meinem Drang Milch kaufen zu gehen, widerstanden habe, dann könnte es gut passieren, dass sich meine Herausforderungen mit den Kindern plötzlich entspannen.

Jetzt geschieht es aber dann, dass ich von ganz anderen Ecken und Enden Gegenwind bekomme, weil die gewohnte ‚Ordnung‘ auf wundersame Weise zerstört wurde. Jetzt erhalte ich unter Umständen erst mal Widerstand oder Gegenwind aus einer ganz anderen Richtung. (Partner, Schwiegereltern, beste Freundin…)

Es kann geschehen, dass sich alte Freundschaften auflösen, Veränderungen geschehen, Dinge und Personen, die nicht mehr zu dir passen, verlassen plötzlich, wie aus Zauberhand dein Leben.

Veränderung geschieht, dann liest du andere Bücher, machst andere, inspirierende Bekanntschaften und neue Freude treten in dein Leben, vieles ist dann anders.

Es geschieht, weil sich dein ‚innerer Magnet‘ verändert hat, andere Dinge eine Rolle spielen und du bereit für eine  neue Schleife auf deiner ‚Entwicklungsspirale‘ geworden bist.

Kinder sind geradezu Meister, dich als Elternteil herauszufordern, wenn ihnen auf ihrer ‚Entwicklungsspirale‘ heftige Begrenzungen im Weg sind.

Veränderung ist angesagt, all das, unter Umständen ausgelöst durch nicht enden wollende Querelen und Auseinandersetzungen mit den Kleinsten, die mit präziser Zielgerichtetheit ihre Finger in deine Augen picken, bis du deinen Kopf abwendest und eine neue Richtung einschlägst.

Stehen zu bleiben und den Kindern bzw. den Umständen das ständige Picken zu gestatten, könnte dich erblinden lassen.

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Nicht enden wollende Schlafprobleme, Kindergartenthemen, Schulthemen, Essensprobleme und vieles mehr können ein mehr oder weniger zarter Hinweis sein, dass du dich mit deiner Aufmerksamkeit und deinen Bemühungen einer anderen Richtung zuwenden könntest.

Aus deinem derzeitigen Blickwinkel gesehen, in dem dein Kind  durch die Umstände dir wiederholt und wiederholt in die Augen pickt, glaubst du, dass alles schlecht wäre und du nur noch nicht den richtigen Schalter gefunden hättest. Du glaubst vielleicht, dass du krampfhaft alles in bekanntem Fahrwasser halten musst, was dir Sicherheit geben würde.

Doch deine Kinder gestatten es nicht. Sie fordern dich ständig heraus, zu lernen und dich weiter zu entwickeln, gnadenlos.

Im Grunde ist es so, als ob die Bodenplatte eines gewissen Stockwerks deines Hauses gereinigt wird, damit das nächste Stockwerk, deiner persönlichen Entwicklung darauf aufbauen kann, bis…..

ja bis….

du wieder 'zuviel Milch' im Haus hast und dann merkst du wieder, dass alles eng, klemmig, und problematisch ist…..

…auf ein Neues.

 

 

Hast du 'zuviel Mich' im Haus?  Hier kannst du dich für ein kostenloses Kennenlerngespräch anmelden. Ich freue mich von dir zu lesen.