Von der Integrität und wo sie schnell mal geopfert wird.

wundersames-lernen-integritaetIm Garten meiner Eltern stand eine einzigartige Fichte. Ihr Stamm war geteilt und die beiden Hälften umarmten sich wie ein Liebespaar. Es war ein ganz besonderer Baum, nicht gerade, stramm und stark, sondern gewunden, krumm und eben Besonders. Die beiden Hälften waren gerade auf dem Weg die dritte Umschlingung zu beginnen, als mein Vater die Entscheidung traf, eine der beiden Hälften abzusägen. Er entschied sich für den schwächer aussehenden Teil des Baumes. Er begründete diesen Entschluss damit, das er dem Baum einen Gefallen tun würde. Es würde die verbleibende Hälfte stärken und der Baum könne sich besser entwickeln. Schließlich könne sich dann noch ein starker, gerader Baum daraus entwickeln....
Dem Baum wurde seine Hälfte genommen und er starb.

Heute erinnert nur noch der stumpfe, abgesägte Baumstamm an den einzigartigen Baum. Meine Mutter nutzt den Baumstumpf als Abstellmöglichkeit für eine bepflanzte Blumenschale.

Die Einzigartigkeit unserer Kinder und was wir Erwachsenen unter Umständen daraus machen:

Es gibt in mir ein sehr ausgeprägtes ‚immer bereits wissen‘, was wohl gut für meine Kinder ist. Es bedarf eines großen Aufwandes von mir, dieses „immer bereits wissen“ klein zu halten und statt dessen zuzuhören und mit den Kindern zu sein.

Ja wir Eltern, wir wissen, was richtig ist:

  • Wir wissen, was sie essen sollen , was nicht
  • Wie sie essen sollen , wie nicht
  • Wo sie schlafen sollen , wo nicht
  • Wann sie schlafen sollen, wann nicht
  • Mit was sie spielen sollen , mit was nicht
  • Mit wem sie spielen sollen, mit wem nicht
  • Wir wissen was sie anziehen sollen, was nicht
  • Wir wissen was die angemessene Kleidung ist und was nicht
  • Wir wissen, was der richtige Kindergarten ist und was nicht
  • Welche Schule man besucht und welche nicht
  • Mit welchen Menschen man sich am besten umgibt und mit welchen nicht
  • Wir wissen wie viel Fernsehen angemessen und wie viel nicht, welche Computerprogramme und welche nicht.
  • Wir haben eine Meinung wie das Kinderzimmer auszusehen hat und wie nicht.
  • Wann man produktiv und aktiv zu sein hat und wann nicht.
  • Wie man die Haare zu schneiden hat und wie nicht.
  • ...

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Versetzte dich in folgende Situationen und empfinde, was die reine Vorstellung mit dir macht?

  • Du hast keine Ahnung, was das ‚Richtige‘ für dein Kind ist.
  • Dein Kind isst, was es meint, was gut für es ist und wie viel gut für es ist.
  • Es isst den Nachtisch vor der Suppe und das Fleisch ohne das Gemüse.
  • Es schläft in deinem Bett oder im Wohnzimmer auf der Couch, oder auf einer Decke vor seinem Bett.
  • Es schläft nachmittags um Fünf, weil es da müde ist und abends um 10 Uhr, weil es dann noch den Abend mit dir verbringen kann.
  • Es ist o.k., das es nicht mit dem teuren Spielzeug spielt, das du ihm geschenkt hast. Es ist o.k. das es mit seinem Spielzeug genau so spielt, wie es selbst das möchte, dabei geht es vielleicht kaputt?
  • Es ist prima, das es genau mit dem Kind spielt, obwohl du die Mutter nicht leiden kannst, oder die Eltern für sozial nicht angemessen hältst.
  • Du kannst damit sein, das dein Kind in einer Farbkombination das Haus verlässt und jeder im Supermarkt von dir denken muss, dass du dich nicht angemessen um dein Kind kümmerst.
  • Du hältst es aus, das dein Kind immer ohne Jacke geht.
  • Du bist zufrieden, dass dein Kind diese Lehrerin hat und in jene Klasse geht, die einen 60% Ausländeranteil hat.
  • Du kannst gut damit sein, dass dein 16 jähriger Sohn eine Beziehung mit einer 19-Jährigen hat.
  • Du kannst gut damit sein, dass dein Kind den ganzen Samstag vor der Glotze liegt oder einen Film sieht, den du für nicht so angemessen hältst.
  • Du hältst es so lange aus, ohne ein Wort zu sagen, bis dein Kind sein Zimmer selbst aufräumt.
  • Du kannst gut damit sein, dass dein Kind/ Teenager ein Nickerchen macht, obwohl du gerade Stress hast und es viel Arbeit gibt.
  • Du kannst gut damit sein, dass dein Teenager die Haare, die lange nicht geschnitten wurden, abschneidet und rot einfärbt.

Wenn du bis hierhin weiter gelesen hast, kann es sein, dass in dir der innere Dialog entspringt, dass die antiautoritäre Erziehung ja schließlich auch nicht das Gelbe vom Ei war und das dieses Grenzenlose im Umgang mit den Kindern ja auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann. Aber, was bitte ist denn nun richtig? Was will sie denn nur diese Autorin?

Sie will ihre Kinder befähigen, dass die Kinder so oft als möglich sie selbst sein können, dass sie sich annehmen können, so wie sie sind und dass sie erkennen und erfahren können, dass alle Menschen in einem Boot sitzen.

Auf dem Weg dahin schlage ich einen ganz individuellen, manchmal verschlungenen Weg ein zwischen Nicht-wissen und wissen, zwischen manchmal direktiv sein und nicht direktiv sein, zwischen zulassen und bestimmen.

Ein ‚richtig‘ und ein ‚falsch‘ im Umgang mit den Kindern gibt an gewissen Stellen nicht, nur meine Verpflichtung, meine Integrität und die der Kinder so oft als möglich zu wahren. Das kann nicht immer geradeaus und simpel sein. Es braucht, dass man sich als Erwachsener selbst da heraus schält, sich selbst entfaltet und entwickelt. Tag für Tag.

Du fragst dich vielleicht: Integrität der Kinder, gibt es denn das? Schließlich muss man sie doch zu einem „brauchbaren" Mitglied dieser Gesellschaft erziehen? Irgendwie muss man ihnen doch sagen wo es lang geht? Man kann sie doch nicht einfach lassen?

Ich denke, dass es da so etwas gibt in den Kindern, das sehr wohl weiß, was angemessen ist, etwas, das es zu schützen gilt, etwas, das es nicht abzusägen gilt, etwas, das je individuell ist, einzigartig und das man schlecht in Worte fassen kann. Wenn man diesen Teil des Kindes absägt, um einen anderen Teil vermeintlich zu stärken, dann stirbt das ganze Bäumchen. Bei der Fichte im Garten meiner Eltern war das ganz offensichtlich, bei Kindern ist das nicht ganz so leicht zu sehen: Man sieht es in ihren Augen und daran wie sie sich in die Welt stellen. Für den ungeübten Betrachter sind sie ganz normale Kinder, für den erfahrenen Betrachter sind sie ein 'abgesägtes Bäumchen', dessen Stumpf man als Abstellfläche für einen Blumentopf nutzt.

Das nächste Tagesseminar Wie du Stress und ‚genervt sein‘ im Alltag mit deinem Kind in Leichtigkeit und Freude verwandelst findet am 18.02.16 statt. Hier findest du nähere Informationen.

 

 

 

Von der Integrität und wo sie schnell mal geopfert wird.

 

 


Auch „dumm sein“ dürfen hat seine Zeit.

wundersames-lernen_unbedarftheitAuch „dumm sein“ dürfen hat seine Zeit. Ich plädiere für mehr Unbedarftheit für Kinder.

Stell dir vor, dass du vor einem Kleinkind stehst. In deiner linken Hand hast du 4 Münzen a 50 Cent. In deiner rechten Hand hast du eine ganze Hand voll 1 Cent Münzen, die einen Gesamtwert von einem Euro haben.
Wenn du das Kleinkind fragst, in welcher Hand du mehr Geld hast, dann wird es höchstwahrscheinlich deine rechte Hand wählen, die einfach voll ist und einen Haufen Geld enthält.
Viele Erwachsene können sich an dieser Stelle über die „Unbedarftheit“ des Kindes freuen. Wir haben Spaß an seiner ‚Blauäugigkeit‘ und haben ein Wissen in uns, dass es in wenigen Jahren ganz automatisch eine andere Sicht auf die Dinge haben wird.

Im Moment mag ich das Wort ‚unbedarft‘ sehr. Es ist ein Wort, dass nicht sehr gebräuchlich ist. Mit dem Wort verbinde ich eine gewisse Naivität und Arglosigkeit.
Und genau davon benötigen unsere kleinen Kinder eine gute Menge. Damit sie frei und selbstbestimmt lernen können, ist es wichtig, dass wir ihnen die Unbedarftheit zugestehen.
Dieses blauäugig sein zu dürfen ist es, was den Kindern den eigenen, selbstbestimmten Lernweg ermöglicht.

Viel zu früh und unaufhörlich wird dieser von Erwachsenen, durch unsere nachhaltige Konzentration auf den rationalen Verstand, korrumpiert.

Dadurch, dass wir schon so früh beginnen den Kleinsten diese Unbedarftheit zu nehmen, manipulieren wir genau das, was sie für den reibungslosen Aufbau ihres eigenen Verständnisses von den Dingen, benötigen.
Fälschlicherweise glauben Erwachsene, dass sie Lernen beschleunigen und optimieren würden, wenn sie eingreifen, korrigieren, erklären oder zeigen, wie es besser gehen würde.

Leider ist genau das Gegenteil der Fall. Wir verhindern den eigenständigen Aufbau des ureigenen Lernweges dieses Kindes.
Ich mache dir hier ein paar Beispiele, die das verdeutlichen können:

  • Wenn dein Kind beispielsweise die Farben erlernt, so ist es nicht notwendig, dass du seine Farbebezeichnungen korrigierst, sondern es reicht im Grunde, den ganz normalen Alltag mit den Farben zu leben. Damit kann es sein eigenes „Farbgerüst“ aufbauen, dass sich vielleicht ganz anders , unter Umständen viel differenzierter heranbildet, als du vielleicht meinst. Es ist vielmehr spannend zu beobachten, wie das Kind das macht, als es zu korrigieren.
  • Wenn dein Kind noch nicht weiß, dass 2,00 € mehr Geld ist, als eine Hand voll 1 Cent Stücke, dann freu dich, dass es eine Wahl getroffen hat, die für das Kind stimmig ist. Eine gewisse Zeit später kommt es selbst zu Erkenntnissen dieser Art und bis dahin wurde, seine Art zu „rechnen“ nicht korrumpiert. Das gibt dem Kind Selbstsicherheit und Selbstvertrauen.

 

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  • Wenn dein Kind eine Amsel auf einem Dach sitzen sieht und sie als Adler bezeichnet, dann freue dich darüber und mache lediglich eine Bemerkung, dass es ein schöner Vogel ist. Dein Kind wird ganz von alleine herausfinden, was ein Adler ist und was eine Amsel ist. Wir müssen ihnen das nicht beibringen. Bei ganz kleinen Kindern halte ich es für sehr wichtig, einfach ihre Freude und ihre Art der Wahrnehmung anzuerkennen und eben gerade nicht zu korrigieren.
  • Wenn dein Kind Dinge sieht, die für dich unsichtbar sind, dann gib ihm nicht das Gefühl, dass es ‚verkehrt‘ oder ‚unwahr‘ ist, was es wahrnimmt. In „seiner Welt“ ist das in dem Moment so und in „deiner Welt“ ist das in dem Moment nicht so. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich halte es für so wichtig der Unbedarftheit der Kinder eine große Chance zu geben. Vielleicht ist es ja vielmehr so, dass ihre Wahrnehmung viel weiter und geöffneter ist, als je ein Erwachsener erahnen könnte.
Für deren Entwicklung ist es so wichtig, ihnen zu gestatten naiv, arglos und blauäugig zu sein. Von ganz alleine „erarbeiten“ sie sich ihren Weg durch den Dschungel all dessen, was es für sie persönlich zu lernen gilt. Für den Aufbau ihres eignen Lerngerüsts und den Erhalt ihrer Freude am lebenslangen Lernen, benötigen sie in den seltensten Fällen die Korrekturen der Erwachsenen.

Sich diese Dinge zu vergegenwärtigen ist sehr wichtig. Beim Aufwachsen und Lernen geht es um so viel mehr, als den Erwerb der Kulturtechniken und das nahtlose Eingliedern in ein Erwerbsleben.

Letztendlich geht es um das Erforschen des menschlichen Geistes und den Aufbau des selben im gleichen Moment.
Wenn wir uns an die Betrachtungsweise gewöhnen könnten, dass ein jedes Kind ein Flugzeug während dem Flug baut, dann bekommen wir eine Ahnung von dieser enormen Fähigkeit, die es vielmehr anzuerkennen und zu bestaunen gilt.

Diese Wahnsinnsleistung korrigieren zu müssen ist, als ob man dem Meer sagen will, wie Wellen machen geht.

Das nächste Tagesseminar Wie du Stress und ‚genervt sein‘ im Alltag mit deinem Kind in Leichtigkeit und Freude verwandelst findet am 18.02.16 statt. Hier findest du nähere Informationen.


Wenn wir doch wissen, dass Fremdbestimmung krank macht, dann …

wundersames-lernen_fremdbestimmung_selbstbestimmungWenn wir doch wissen, dass Fremdbestimmung krank macht, dann …

 

 

 

 

 

...wäre mehr Selbstbestimmung eine interessante Alternative für Groß und Klein.

Ich weiß, dass es wirklich ein unbequemes Thema ist.
Man steckt mitten drin in dieser Dynamik aus Stress, Turbulenzen und einer gewissen Zunahme von Komplexität der eigenen Lebensthemen.

Man wuselt so vor sich hin. Ständig auf der Suche nach Gleichgewicht zwischen Tempo, up to date sein, getrieben sein und Stress. Gleichzeitig ist man auf der Suche nach einer angemessenen Lebensqualität und Lebensfreude.

Die meisten, mit denen ich zu tun habe, sind in irgendeiner Art damit beschäftigt, dem hohen Maß an Fremdbestimmung zu entfliehen und eine Lebensform zu erkunden, vielleicht zu finden, die ihnen ganz persönlich gut tut.

Viele Erwachsene haben für sich erkannt, dass es die Selbstbestimmung ist, die für das eigene Wohlbefinden und damit auch für Gesundheit, von wesentlicher Bedeutung ist.
Es erhält Menschen gesund, wenn sie eine Wahl haben und sie Entscheidungen selbst treffen können. Es macht Menschen krank, wenn sie sich Tagein und Tagaus wie Maschinen im Kreis drehen, sich ohnmächtig fühlen, ohne Macht, eine Veränderung eigenständig hervorbringen zu können.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass Erwachsene so sehr damit beschäftigt sind ihr Gleichgewicht in diesen grundlegenden Fragestellungen zu finden, dass sie gar nicht in der Lage sind, ihre beklemmende Situation, direkt auf das Leben der Kinder zu übertragen und Kinder genau davor zu bewahren.

Erwachsene sind so geschäftig aus der Tretmühle auszusteigen, dass es fast ein Zuviel zu sein scheint, auch noch die Kinder dem System von Druck und Stress zu entziehen.

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Erwachsene ringen um ein gesundes Gleichgewicht und stopfen die Kinder im selben Moment in Lebenszusammenhänge, die den selben Stress und ähnliche ungesunde Kreisläufe hervor bringen.
Keine Chance sich diesem Weg zu entziehen.

  • Im Herzen wissen Erwachsene darum, dass es nicht ganz unproblematisch ist, Babys und Kleinkinder zu früh und zu lange in überfüllten und unter Umständen, mit gestresstem Personal ausgestatteten Einrichtungen, betreuen zu lassen.
  • Im Herzen wissen Erwachsene, dass Druck und Stress wenig kompatibel sind mit lebenslangem, freudvollen Lernen.
  • Im Herzen wissen Erwachsene, dass es für Kinder nicht gesund und förderlich ist, sie allzuoft aus dem eigenen Tempo zu bewegen, so wie es einem selbst nicht gut tut. Und trotzdem vermögen wir nicht die Bremse zu betätigen.

Für mich tun sich an dieser Stelle wichtige und sehr unbequeme Fragen auf:

Wieso tun wir das? Wieso zwängen wir die Kinder, wider unserm besseren Herzenswissen, in Strukturen hinein, von denen wir ganz tief drinnen wissen, dass genau diese selben Strukturen uns selbst nicht gut tun?

Ich würde es für sehr bedeutsam halten, sich für die Kinder wie ein Fels in die Brandung zu stellen.
Das wäre im Grunde die logische Schlussfolgerung, wenn man die Erfahrung gemacht hat, dass einem gewisse Strukturen nicht zuträglich sind.

Es ist ein verdammter Tanz zwischen Fremdbestimmung und Selbstbestimmung. Eine fette Herausforderung für Erwachsene sich mühsam den Weg in ein selbstbestimmteres Leben zu ertasten und zu erarbeiten. Ich frage mich nur immer wieder, warum wir die Kinder die gleiche Strasse hinunter schicken?

Ganz vielleicht liegt eine mögliche Lösung für Groß und Klein genau darin, den Kindern einen möglichst freien und selbstbestimmten Weg zu ermöglichen. Und ganz vielleicht leiten uns die Prozesse mit den Kindern selbst in einen Weg, der uns gut tut? Möglicherweise leiten uns die natürlichen Bedürfnisse der Kinder und das Ermöglichen der selben genau dahin, wo wir seit langem versuchen hin zu gelangen?

Ein erster Schritt wäre für mich, sich Zeit zu nehmen und diese aufgeworfenen Fragen für das eigene Leben und das Leben der Kinder zu untersuchen. Sich zu fragen welche Gemeinsamkeiten die Themen um Fremdbestimmung und Selbstbestimmung bei Groß und Klein haben? Und ob eine mögliche Lösung für Groß und Klein für mehr Lebensfreude und Lebensqualität nicht möglicherweise an ganz anderen Stellen, mit anderen Erfordernissen zu finden sein könnte?

Gerne lese ich deine Ideen dazu. Entweder gleich hier unten auf der Seite, gerne aber auch bei Facebook.

Hier findest du Info zu meinem nächsten Tagesseminar. Eine wunderbare Gelegenheit deine aktuellen Themen zu Lebensfreude und Lebensqualität im Leben mit deinen Kindern zu reflektieren und erste Schritte einzuleiten, die dich deinem persönlichen Traum einen Stück näher bringen. Wer bist du als Eltern und wer willst du sein? Info findest du hier.


Hast du schon von dem Vertrauens-Bildungs-Strang gehört?

wundersames-lernen-vertrauens-bildungs-strangDrei kleine Episoden, die Auskunft darüber geben, wie Vertrauen wachsen kann.

In drei kleinen Episoden, dargestellt aus dem Leben mit 3 verschiedenen Altersstufen, beschreibe ich die Bildung eines 'unsichtbaren Vertrauens-Bildungs-Strangs' .

Ich beobachtete mein Kleinkind. Es kann noch nicht sicher auf den Beinen stehen und ist doch in der Lage die Treppe in unserem Haus eigenständig und sicher zu bewältigen. Ich sitze etwa 4 m entfernt am Tisch und bin in keiner Weise beunruhigt oder kurz davor aufzuspringen und dieses Kind zu retten.
Wenn eine fremde Person im Raum wäre, dann wäre sie gestresst und würde mich unter Umständen für verantwortungslos halten.
Was hat dazu geführt, dass ich ein derartiges Vertrauen aufbringen kann? Wie ist es geschehen, dass ich Vertrauen kann?
Es ist dazu gekommen, weil ich in den Monaten davor Zeit mit dem Kind verbracht habe und es auf der Treppe beobachtet habe und begleitet habe. Ich habe das in den Momenten und Minuten getan, in denen sich das Kind für die Treppe interessiert hat. Es war sein selbstgeleitetes Interesse, dies genau in diesen Zeiten zu tun. Ich habe das so lange getan, bis mein Bauchgefühl mir Meter für Meter gestattet hat, mich auch anderen Tätigkeiten zu widmen, als unmittelbar aufpassen zu müssen, begleiten zu müssen, Sicherheit geben zu müssen. Das Kind hat durch sein Interesse für die Treppenstufen meinen Takt vorgegeben, bis ich mich wieder langsam daraus entfernen konnte. Ich habe mich dem gewidmet, als es nötig war, mit dem Ergebnis, dass ich später Frieden hatte, wann immer das entsprechende Kind (ich habe 6 Kinder) auf der Treppe war. Durch die Zeit, die ich dem Thema ‚Treppe‘ gewidmet habe, als es unmittelbar anstand, habe ich später die Freiheit gewonnen, nicht in Sorge sein zu müssen. Ich habe das Vertrauen gelernt, durch mein mich Widmen an dem Thema ‚Treppe‘, als es ‚akut ‘war. Später habe ich dadurch Freiheit erlangt. Ich musste nicht mehr aufpassen, wenn Treppen in der Nähe waren. Ich habe das Vertrauen bilden können, dass mein Kind die Treppen bewältigen kann.

In meinen Augen zieht sich diese Art von Vertrauensbildung durch den Prozess des Heranwachsens der Kinder. Das Vertrauen, welches ich bei dem Kleinkind entfalten konnte, damit es frei und selbstgeleitet die Treppe erkunden kann, verwandelt sich im Zusammenleben mit einem älteren Kind einfach nur in eine andere Formen.

So, wie sich das Kleinkind für die Treppenstufen interessierte, so interessiert sich ein älteres Kind vielleicht für das Burger essen und Cola trinken bei Mc D.
Ich wähle bewusst ein Beispiel, von dem ich vermute, dass manche Eltern damit Schwierigkeiten haben könnten.
Wenn ich bei dem Kleinkind meine Aufgabe darin sah, zu begleiten und Sicherheit zu geben, so sehe ich die Aufgabe bei einem 8-jährigen unter Umständen darin, eine Art Reibestein oder Widerstand zu sein. Doch ich lasse ihn gewähren, denn ich ermögliche auch ihm die selbstgeleiteten Interessen und Fragestellungen. In diesem Fall vielleicht etwas wie Burger essen und Cola trinken.
Ich bin da, aber ich sage auch ab und an, was ich davon halte. Unter oder über allem liegt mein Vertrauen, dass er es für sich selbst heraus finden wird, so, wie das Kleinkind die Treppe bewältigen gelernt hat.
Das Ergebnis ist, dass er mir mit etwa 12 Jahren erklärt, dass Zucker in großen Maßen nicht gesund sei und er nun für einige Zeit versuchen wolle auf Zucker zu verzichten. Er habe dazu einen Film bei YouTube gesehen. Ich beobachte ihn, ich nehme wahr, wie sehr er sich bemüht. Er schafft es heute und scheitert morgen und übermorgen. Nächste Woche hat er es 3 Tage geschafft, dann wieder nicht. Das Ergebnis nach Wochen oder Monaten. Er trinkt keine Cola mehr aus Überzeugung und hat festgestellt, dass ihm das Essen bei Mc D. nicht so gut in Bauch bekommt. Ich kommentiere nicht, so, wie ich auch das Treppen erklettern nicht kommentiere oder erkläre. Ich war einfach nur präsent.

Mein Vertrauens-Bildungs-Strang ist über die Jahre dicker geworden, aber es geht weiter.

Nur als Ausschnitt, gewissermaßen als Vergrößerung habe ich dir die Geschichte von Treppe, Burger und Cola erzählt, aber es gibt natürlich viele Vertrauens-Bildungs-Stränge, die sich gebildet haben.

Doch meine Episoden sind noch nicht zu Ende.

Nun stehen wenige Jahre später vielleicht die Themen um Alkohol an.
Hier nun gibt es eine Geschichte von einem meiner Kinder, in der sich meine Rolle im Spiel des selbstgeleiteten Lernens erneut ändern musste.

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Auch hier bin ich der Meinung, dass ich es nicht in den jungen Menschen ‚hineinerziehen‘ kann. Vertrauen ist von mir gefragt, aber in dieser Situation nicht nur gepaart mit mir als Reibestein, oder Widerstand. Ich sehe mich bei den älteren Kindern auch als die Person, die intelligente Fragen stellt. Fragen, die dem Jugendlichen nun Ideen geben können, wie er denn da stehen möchte? Wer er denn sein möchte, bezogen auf das Thema Alkohol? Um den Vertrauens-Bildungs-Strang bei den Älteren wachsen zu lassen, verwandelt sich meine Präsenz in andere Formen von Gesprächen. Ich verwickele sie gerne in Diskussionen, will wissen wo sie stehen und wer sie sind?

Ich vertraue und stelle damit auch Fragen, die dazu dienen, dass sich die jungen Menschen Gedanken machen, wer sie denn sein möchten, bezüglich Alkohol?
Mir ist völlig klar, dass sie Alkohol trinken werden, wenn sie mit ihresgleichen unterwegs sind. Ich kann es nicht ändern und auch nicht in sie ‚hineinerziehen‘.
Doch ich kann ihnen helfen, eine Art Vision zu erstellen, wer sie sein möchten?
Ich vertraue dann, dass dieses entstehende, innere Bild ihnen eine Art Leitstern ist. Und auch hier, ähnlich, wie bei dem Beispiel mit Burger und Cola, weiß ich, dass sie scheitern werden und gewinnen werden und scheitern werden und gewinnen werden.
Ich bleibe bei meinem Bild des Vertrauens, so gut ich kann. Auch mir ist dieser Leitstern, den ich als Bild für die Kinder gebildet habe, wichtig. Der Leitstern, den ich sehe, gibt mir Kraft, wissend, dass die Kids da draussen unterwegs sind.

Mit diesen drei kleinen Geschichten wollte ich dir den ungeheuren Wert des selbstgeleiteten Lernens beschreiben. Diese Vertrauens-Bildungs-Stränge ersetzen in meiner Vorstellung die durchtrennte Nabelschnur. Es ist in meiner Verantwortung sie entstehen zu lassen. Ich gehe davon aus, dass ein gesundes Wachstum, nach dem Abnabeln genau durch diese Verbindung ersetzt wird.

Sicherheit und verbunden sein erfahren zu können und im selben Moment Freiheit für eigene Entscheidungen haben zu können, halte ich für sehr wichtig. Das selbstgeleitete Lernen der Kinder geht mit meiner Entwicklung in meine Fähigkeit zu Vertrauen, Hand in Hand. Es ist keine geradlinige Entwicklung, sondern eine von auf und ab, eine von vor und zurück. Es ist ein dynamisches, menschliches Lernen.

So beschreibe ich dir ein Stück meines Weges, weg vom den Erziehungsgedanken, die Verhaltensweisen in Kindern, mit Druck, Macht und Beschämung hervor bringen wollen, hin zu einem Weg, der seine Kraft mehr aus dem Aufbau einer guten Verbindung oder Beziehung speist.
Das selbstgeleitete oder selbstbestimmte Lernen der Kinder ist, wie in den drei Episoden beschrieben, der durchgängige, rote Faden, der in den Kindern in allen Altersstufen erhalten sein will.
Ich frage mich immer wieder:

Was kann ich tun, um dieses freie, selbstgeleitete Lernen der Kinder zu erhalten?
Und?
Was kann unterlassen, um dieses freie, selbstgeleitete Lernen zu erhalten?

Wie kann ich loslassen, Freiheit geben und im selben Moment in Verbindung sein?

 

Mit dieser Haltung habe ich tolle Erfahrungen gemacht.
Wenn du gerne an diesen teilhaben möchtest oder du den Eindruck hast, dass du Unterstützung in deinen persönlichen Fragestellungen mit Kindern benötigst, dann vereinbare eine unverbindliches Kennenlerngespräch mit mir. Ich freu mich, wenn ich mein Wissen mit dir teilen kann.

Hast du schon von dem Vertrauens-Bildungs-Strang gehört?


Kannst du durch Fehler hindurch die Perfektion schauen?

wundersames-lernen-perfektionIch habe es wie kleine Nadelstiche empfunden, als Erwachsene in meiner Kindheit meine Versuche, mich in dieser Welt auszubreiten und zu lernen, limitiert haben.
Stell dir nur vor, da ist ein junger Mensch, der sich ausprobieren möchte, Dinge untersuchen und in Erfahrung bringen möchte und seine ‚Gehversuche‘ werden ständig kommentiert, bewertet und pädagogisch wertvoll in eine andere Richtung umdirigiert. Dieser junge Mensch möchte sich ausdehnen. Er ist im Grunde wie ein Luftballon, der sich selbst anfüllt und sich im Raum weiten und bewegen möchte. Um diesen Ballon herum tausend kleine Nadeln platziert, die nur darauf warten, dieses von Wissbegier und Lebensenergie geladene Menschenkind in einer gewissen Form zu halten, nicht zu groß werden zu lassen. Nadelstiche wollen ein Kind formen und wahre Größe verhindern.

Ganz allgemein ist es noch immer so, dass diese Nadeln durch unser defizitäres Denken repräsentiert sind. Die Nadeln vermitteln ständig, dass ein Kind in dieser oder jener Form nicht genügt. Es sollte anders sein. Es sollte besser lernen, es sollte von Geburt an durchschlafen, es sollte musikalisch sein, oder es sollte besser in Deutsch oder Mathe sein….

Erwachsene sind es so sehr gewohnt Defizite zu erkennen und auszumerzen, dass es uns, gerade im Leben mit Kindern so schwer fällt deren Perfektion zu sehen und anzuerkennen. Es ist, als ob wir durch unsere eigene Erziehung gelernt hätten die Kinder durch ein Brille zu schauen, die gelb gefärbte Gläser hat.

In meinem Leben gibt es einige Erwachsene, darunter auch einige Lehrer, die in der Lage waren, mich durch eine anders gefärbte Brille zu schauen. Sagen wir, diese Gläser wären hellblau gewesen.

Ich erinnere mich insbesondere an meine Deutschlehrerin, eine sehr stille, zurückgezogene Frau, mit einem verschmitzten Lächeln.
Ich war keine Leuchte in Deutsch, Rechtschreibung und Komma Setzung hat nicht zu meinen Stärken gezählt. (noch immer nicht ;) )
Doch diese Frau hatte etwas, (blaue Brillengläser, durch Wohlwollen gekennzeichnet), dass durch die Fehler in Deutsch, in Komma Setzung und Rechtschreibung , hindurch geblickt hat und m i c h gesehen hat. Es war sehr wohltuend in ihrer Nähe zu sein und sie hat durch ihre Art dafür gesorgt, dass die Fehler, die ich machte, nicht an mir haften blieben, nichts über meinen Wert aussagten, sondern im Grunde nur der derzeitige Stand meines Irrtums waren. Sie konnte mich durch die Fehler schauen und ihre Art spiegelte mir, dass ich gut sei. Ich erinnere mich an ihre wohlwollende Art. (In Erinnerung Frau Würtz)

Da ist meine erste Mentorin, von der ich so unglaublich viel gelernt habe. In ihrer Art hat sie mich nun über 30 Jahre begleitet und sie im Besonderen hat die Gabe, mich durch diese blau gefärbten Gläser zu schauen. Von ihr stammt der von mir oft zitierte Satz „…see the Perfektion.“ (Linda Tellington Jones)
Nicht nur, dass ich das in ihrer Gegenwart empfinde, sondern sie hat mich gelehrt, bei meiner ‚Arbeit im Alltag, diese Brille mit den blauen Gläsern aufzusetzen, Ich muss mich zwar immer wieder selbst daran erinnern, doch diese Grundhaltung hat in mir Wurzeln geschlagen.

Vergangene Woche habe ich ein Seminar besucht und habe erneut die Erfahrung gemacht, wie es ist, wenn man vom Seminarleiter/ Coach durch eine blaue Brille geschaut wird. Die Fehler, die man im eigenen Lernprozess begeht, haben nicht diese Bedeutung und wirken nicht schwächend oder erniedrigend. Die Fehler werden im Grunde zu Treppenstufen auf einem Lernweg hin, in die eigene Kraft. Dies um so intensiver, je mehr ein Lehrer, Dozent, Elternteil, Therapeut oder Coach in der Lage ist, sein Gegenüber durch eine blaue Brille zu schauen. (Danke Herr Etrillard)

In all den Jahren habe ich die Erfahrung machen dürfen, dass Menschen, mir denen ich tiefer in Verbindung gehen konnte, weil sie ihre Nadeln aus der Hand gelegt haben und mir Raum gegeben haben, besonders nachhaltig für meinen Lernprozess waren.
Dadurch, dass sie, wahrscheinlich bewusst, die Nadeln aus der Hand gelegt haben und blaue Brillen aufgesetzt haben, konnte das wundersame Lernen geschehen, dass ist diese Art Lernen, die zwischen den Zeilen geschieht. Es ist die besondere Zutat der Menschen, von und mit denen wir lernen.

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Diese Menschen sind keine weichgespülten Softies. Sie können trotzdem streng, treibend, herausfordernd und manchmal hart sein. Sie vermitteln durch ihre Haltung etwas unausgesprochenes , etwas, dass im Lernprozess wie ein super Dünger wirkt.
Es ist eine einzigartige Kombination aus Güte, Demut, Wohlwollen und der Fähigkeit die Perfektion im Gegenüber zu sehen.

Lernen spielt sich in den Geheimgängen unseres Miteinanders ab.

Ich lade dich ein, folgende Fragen für dich zu reflektieren:

  • Gibt es in deiner Vergangenheit und in deinem gegenwärtigen Leben Menschen, von denen du einfach weißt, dass sie dich in deiner Größe sehen (durch eine blaue Brille)?
  • Wie oft am Tag siehst du die Menschen in deiner unmittelbaren Umgebung durch eine gelbe oder blaue Brille?
  • Erspüre in der Gegenwart eines Menschen, der dich wohlwollend betrachtet, wie angenehm und entspannend es sein kann? Stell dir vor, diese Person, würde dich ständig schulen, ändern, unterrichten oder fördern wollen?
  • Beobachte, wo du im Alltag deine auf das formale Lernen ‚genadelte' Energie abziehen kannst? Wie /wo kannst du sie auf die Beziehungsebene umlenken?

Gerne lese ich deine Erfahrungen und deine persönliche Wahrnehmung zu meiner Inspiration für diese Woche.

Kannst du durch Fehler hindurch die Perfektion schauen?

Kleiner Nachklang: Im übrigen schauen kleine Kinder uns Erwachsene durch eine Brille mit blauen Gläsern. Fast unumstößlich sehen sie bis zu einem gewissen Alter die Perfektion.


Von der NotWendigkeit immer wieder die Balance zu finden

wundersames-lernen_balanceWie soll man in Zeiten, in denen es als wesentlich wertvoller angesehen wird, wie effizient man als Mensch ist, wie viele Ausbildungen man hat, welche Ergebnisse man produziert und wie erfolgreich man in dieser oder jener Disziplin ist, seinen Schwerpunkt verlagern?

Wie kann man es schaffen in einer Welt, die sich sehr stark über ihre Produktivität definiert, eine Nische im eigenen Leben zu bauen, die gestattet einfach SEIN zu dürfen?

Dieser Text handelt von der NotWendigkeit immer wieder die Balance zu finden, statt die Kinder durch eine einseitige Verlagerung auf Stress, Effizienz, Produktivität und Erfolg, aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Unscheinbar und fast nebenbei impfen wir die Kinder mit gewissen Grundannahmen, die uns Erwachsenen unter Umständen gar nicht gut tun. Selbst gefangen in diesem ewigen Optimierungs- und Effizienz Wahn atmen Kinder diese stickige, von Reibung und Hitze gewärmte Atemluft. Ganz wesentliche Dinge, gerade die, die für eine gesunde und kräftigende Entwicklung erforderlich wären, geraten dann mal schnell auf das Abstellgleis.

Produktivität und Effizienz haben sicherlich ihre Bedeutung und Berechtigung und ich will ihre Erfolgsgeschichten in keiner Weise minimieren, doch ich glaube, dass es, gerade im Leben mit Kindern noch einen andern Altar gibt, den man ‚anbeten‘ könnte.

Es ist der Altar, der aus uns und unseren Kindern freudvolle Wesen macht, der keine menschlichen Roboter hervorbringt, sondern einen Blick auf die Freude und das Wunder und das Unerklärliche, das wir sind, gestattet.

Das ist für mich die Welt, aus der die Kinder kürzlich zu uns gekommen sind, mit der sie noch stark in Verbindung stehen und aus der sie ihre Kraft und Flexibilität beziehen.

Geopfert wird diese Verbindung mit dem wundersamen, nicht effizienten, manchmal nicht produktiven ganz schnell, je mehr die Kinder für den sogenannten Ernst des Lebens vorbereitet werden. Wenn Erwachsene sich nicht über die Bedeutung und die nährende Kinderzeit und Kinderwelt (beispielsweise des elementare Bedeutung des Spiels) im klaren sind, dann schälen Erwachsene die Kinder aus dieser Hülle, die diese jungen Menschen nährt und stärkt, heraus und opfert sie dann auf dem Altar der Effizienz und Produktivität.

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Ich finde, dass wir Erwachsenen hier eine neue Balance benötigen, damit die Kinder in unserer Umgebung wieder eine frische Atemluft aufnehmen können, nicht die verbrauchte, von Hitze und Reibung geschwängerte Luft.
In unserer unmittelbaren Umgebung, in der Erwachsene auch mal Ruhe finden und zu sich kommen können, sich mit wesentlichen Dingen verbinden können, finden Kinder dann auch wieder leichter zu sich, ihrem Körper und dem, was sie ganz unmittelbar stärkt.

Gerade gestern (an einem Samstag) war ich mit meiner Tochter in einem Einkaufszentrum. Es war sehr viel los, eine große Betriebsamkeit und Unrast war für mich wahrzunehmen. Eigentlich wollten wir noch eine Tasse Cafe zusammen trinken und haben einen Moment im Trubel still gestanden und wahrgenommen. Ganz unabhängig voneinander sind wir beide zu dem Schluss gekommen, dass es besser für uns wäre, nach Hause zu fahren.
Ganz nebenbei hatten wir uns in dieser Umgebung der Hektik und Betriebsamkeit  in kleine Roboter verwandelt und funktionierten in dem Setting ‚Einkaufszentrum‘. Doch es hat uns eine Menge Kraft gekostet. Ich bin dankbar, dass ich inzwischen das Gespür habe und mich bewusster dafür entscheiden kann, wann ich mich in diese Welt begebe und wann es wichtig ist mich wieder in eine andere Welt zu bewegen, eine, die mich nährt.

Vielleicht eine Anregung für dich, gerade in nächster Zeit einmal bewusst darauf zu achten, durch welche Tätigkeiten du welchen „Altar“ anbetest und vor allem auch eine Blick auf die Kinder zu haben, die in deiner unmittelbareren Umgebung 'deine Atemluft' aufnehmen, sei es die, die hitzig und aufgewärmt ist oder die, die kühler und frischer und nährender ist.
Es ist für mich nicht so sehr ein 'richtig' oder 'falsch' in diesen Welten, sondern vielmehr ein bewusster Tanz zwischen messbaren Ergebnissen, der Produktivität, der Effizienz, der Freude und dem Wunder. All das mag wertvoll sein, doch die Dosierung  macht es. Was meinst du?

 

Hier findest du die Möglichkeit dich für ein Unverbindliches Kennenlerngespräch einzutragen.

 


Nimm's selbst in die Hand und Schule nicht ganz so wichtig

wundersames-lernen-nimms-in-die-handIm Beitrag beschreibe ich, warum ich den Eindruck habe, dass sich wesentliche Entwicklungen auch mal schnell an Schule vorbei entwickeln und warum ich es für wichtig halte, als Eltern einen Plan B in Erwägung zu ziehen.

  • Ich frage mich, ob es nicht möglich sein könnte, dass wir Eltern mit unserer Verantwortlichkeit für Unterstützung und eine gute Ausbildung unserer Kinder nicht am völlig falschen Ende ansetzen?
  • Ich frage mich, wie es dahin kommen konnte, dass wir Eltern und Kinder in eine Maschinerie hineingezogen werden, die soweit, wie nur irgendwas entfernt ist, die Zukunft unserer Kinder zu sichern?
  • Ich frage mich, wie wir in Zeiten, in denen der Wandel fliegt, sich Erfordernisse und Anforderungen an junge Menschen mit einem Fingerschnipp ändern, noch immer auf ein Schulsystem vertrauen, dass nicht gerade flexibel und up to date wirkt?
  • Ich frage mich, wie groß die Angst von uns Eltern sein muss, Kinder in dieses Bildungssystem zu treiben, wo völlig offensichtlich ist, dass ein Abitur, ein gutes Zeugnis oder gar ein Hochschulabschluss in keiner Weise mehr einen Arbeitsplatz garantiert?
  • Ich frage mich, was es braucht, damit Eltern und Verantwortliche innehalten und sich fragen, was Erwachsene und Kinder wirklich benötigen, um zukunftsfähig leben und arbeiten zu können?

Erst kürzlich sprach ich mit einer Frau, die in beratender Funktion in der Industrie arbeitet.  Sie hat mir berichtet, dass es an jungen Menschen fehlt, die skills entwicklen konnten, die heute benötigt werden. Es gibt zu wenige dieser jungen, eigenverantwortlichen, kreativen, flexiblen und beweglichen Menschen, die teamfähig und selbstbewusst sind. Junge Menschen, die mit ihrem eigenen Inneren verbunden sind.

Daneben meinte sie, dass diese, durch althergebrachte ungeschmeidige, wenig aussagefähige Bewerbungsverfahren vielleicht nicht an passender Stelle ankommen könnten.

Manche großen Firmen, verlassen sich seit langem nicht mehr auf Zeugnisse und die Aussagekraft der Noten, sondern entwickeln ganz eigene Verfahren um, die Personen zu finden, die sie benötigen.
Ja, Firmen müssen inzwischen richtig Geld in die Hand nehmen, um Spezialisten zu bezahlen, die für sie die richtigen Personen recruiten.

Wenn sich die Dinge vor und nach Schule so stark und schnell verändern, dann frage ich mich, warum es uns Eltern so schwer fällt loszulassen von dem Bild von Schule und das diese und nur diese ein Weg ermöglicht, der junge Menschen befähigt.

Nimm's selbst in die Hand und Schule nicht ganz so wichtig.

Wo können wir umdenken und selbst beweglich und flexibel werden, uns aufmachen und den Erfordernissen selbst eine andere Bedeutung zu geben, selbst Verantwortung übernehmen?

Mir begegnen der Zeit viele Eltern, die in gewisser Weise die Verantwortlichkeiten zu sich zurücknehmen und mutig andere Wege gehen. Ich nehme viele davon als ein Vorbild dafür, dass es die richtige Richtung nicht mehr gibt. Es ist längst nicht mehr so, dass der Weg Schulabschluss- Abitur, Hochschulstudium deinem Kind einen sicheres und zukunftsfähiges Leben ermöglicht.

Es sind Eltern, die für sich selbst erkannt haben, dass auch sie selbst sich recken und strecken wollen um weiter zulernen, sich zu verändern und zu wachsen. Sie haben erkannt, dass sie selbst Dinge entwickeln wollen, sich aufmachen wollen, um Haltungen zu entwickeln, die zukunftsfähig sind.
Vor einigen Tagen habe ich in einem Vortrag von Betrand Stern den Begriff ‚Enkeltauglich‘ gehört.

Ich erlebe Eltern, die durch ihre eigene Haltung und ihr Wissen eine ganz andere Form von Bildung ermöglichen. Sie haben erkannt, dass es für ihre Familien und deren Zukunft ganz andere Erfordernisse braucht, um das Leben zu können, was sie ihrem Inneren entspricht.

Ich möchte dich heute ermutigen, dir einen Moment Zeit zu nehmen und dich mit diesen Fragen zu beschäftigen. Ich halte es für ausgesprochen wichtig, das Pferd in gewisser Weise von hinten aufzuzäumen.

Es ist wichtig von gewissen Ideen loszulassen, um mehr Freiheit und Flexibilität zu leben. Es ist wichtig den Druck auf die Kinder zu minimieren und damit diese Kräfte, die auf dich und dein Kind einwirken, anders zu kanalisieren:

  • Frage dich, welche Fähigkeiten und Stärken du hast, die du dir unabhängig von deiner Schulbildung angeeignet hast? Welcher geschätzt Prozentsatz davon hat direkt mit deiner Schulbildung zu tun?
  • Was glaubst du welche Fähigkeiten und Fertigkeiten von deinem Kind für eine zukunftsfähiges Leben gefragt wären und wo genau es das lernen könnte?
  • Manchmal ist das, was du im Moment für den einfacheren Weg hältst der, der auf Sicht gesehen nicht zu den besten Ergebnissen führt? Gibt es so etwas im Zusammenleben mit den Kindern?
  • Wo gehst du vielleicht faule Kompromisse ein, wissend, dass du vielleicht hier und da vor unbequemen Veränderungen scheust?

Vielleicht hast du in nächster Zeit einmal Gelegenheit ein intelligentes Gespräch mit deinem Kind zu führen, um zu erfahren, wo es, wie seine Zukunft sieht. Lass es träumen und phantasieren, ohne mit deinem Verstand, den möglichen Weg zu bewerten und kommentieren. Ich gehe fest davon aus, dass dieses, was sich da in den Kindern zeigen möchte der eigentliche Motor ist, der den Kindern den Weg zeigt. Als hinderlich und kontraproduktiv für den Weg der Kinder, erlebe ich unsere, verstaubten Bilder von Beruf und Erfolg. Ich unterstütze diese eigenen Bilder, die die Kinder haben.

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Erst vor wenigen Wochen hat mir mein jüngster Sohn erzählt, dass er gerne Müllmann werden möchte. Er fand es toll, da hinten auf dem Auto zu stehen und diese ‚Freiheit’ zu haben. Es sind genau diese kleinen Bemerkungen, diese Dinge, die er wahrnimmt, die für ihn stimmig sind, die es zu unterstützen gilt, dass er über Zeit gesehen, genau das herausfindet, was es für ihn ist. Es ist nicht an mir, diese Dinge zu bewerten, sie haben für ihn eine Bedeutung in diesem Moment. Über Jahre wandeln sich diese inneren Bilder, aber diese sind es, die ihm den Weg leiten. Ich bin immer daran interessiert diese Bilder in den Kindern zu schützen und zu erhalten, denn darin entfaltet sich ihr persönlicher Weg.

Meine Rolle sehe ich unter anderem darin, dieses innere Feuer der Kinder zu erhalten. Denn bei allen offensichtlichen Unwägbarkeiten, vertraue ich zu großen Teilen, auf die innere Weisheit der Kinder, jene Kraft, die zu allen Zeiten deren Weg weist.


Wie Eltern auf das unsichtbare 'Konto Selbstliebe' einzahlen können.

wundersames-lernen_selbstwirksamkeit„Stop! Nein!“

Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass ein Baby oder Kleinkind alle 9 Minuten ein ‚Nein‘ erfährt.

In einigen Fällen mag das sinnvoll und sichernd für das Leben des Kindes sein. In vielen anderen Fällen ist es hingegen mit Sicherheit so, dass die ‚Nein‘, die von Erwachsenen zum Ausdruck gebracht werden, einen mehr erzieherischen und Macht ausübenden Charakter haben.

Gerade im Leben mit Kleinkindern versuchen viele Eltern ihrem ‚Nein‘ mit der Hoffnung Ausdruck zu geben, dass sich im Kinde etwas heranbilden würde, dass es sogleich lernt und (versteht), dass man dies und jenes nicht macht. Man erhofft sich durch diese Erziehungsmaßnahmen beim Kleinkind, dass sich in ihm eine Art ‚Verständnis‘ heranbildet und wenn dieses Verständnis dann oft genug untermauert und bestärkt und dann verstanden wäre, es dieses und jenes nicht mehr tun würde.

Dabei ist es in vielen Fällen so, dass das, was das Kleinkind zu versuchen gedenkt, der Ausdruck seines inneren Antriebes und seines ureigenen Interesses ist. Es ‚muss‘ in diesem Moment genau das tun und seine Motivation ist eine ganz andere, als die Erwachsen zur selben Zeit meinen.

  • Nein, du darfst das nicht nicht auf den Boden schmeissen, es geht kaputt. (Vor einiger Zeit ist der Mama was aus der Hand gefallen, das ist kaputt gegangen. Es hat so ein tolles Geräusch gemacht)
  • Nein, du darfst jetzt nichts essen, damit du gleich Hunger auf ‚was Richtiges‘ hast. (Mama kocht, es riecht gut und sie schleckert immer mal am Essen, ich will auch was)
  • Nein, du darfst nicht mit dem Essen manschen. (Ob man da was mit bauen kann, das klebt so an den Fingern? Mama hat gestern Kuchenteig an den Fingern gehabt, ich auch, das hat Spaß gemacht. )
  • Nein, du darfst jetzt nicht raus gehen. (Ich habe draussen die Katze gesehen, ich will sie streicheln, sie hat nach mir gerufen, ich mag die Katze)
  • Nein, du darfst nicht mit der Regenjacke in die Kita gehen, die Sonne scheint. (Die Regenjacke ist eine schöne Jacke, so bunt und ausserdem ist es die, die ich gerade gefunden habe, klasse)
  • Nein, du darfst jetzt nicht Zähne putzen, dass machet man immer erst nach dem Abendessen, weil…. ( Ich habe im Fernsehen gerade die Werbung gesehen, da war ein kleiner Dino, der auf der Zahnbürste getanzt hat)

In meinen Seminaren erkläre ich, dass sich durch das eigenständige, selbstbestimmte Tun im Kinde etwas heranbildet, was das Kind, auf Sicht gesehen, stärkt. Dieses eigenständige, selbstermächtigte Tun stärkt die Selbstwirksamkeit und damit etwas im Kinde, was ihm Ausdruck, Kraft und Stärke gibt.

Im weitesten Sinne stärkst du durch dein Gewähren und Zulassen die Selbstliebe im Kind. Durch seine Selbstwirksamkeit lernt es, selbst sein unmittelbares Bedürfnis erkennen und daraufhin in Tatkraft und Tat umzusetzen. Es erfährt Wirksamkeit und damit erfährt es, dass es selbst einen Unterschied machen kann. Es hat etwas vollbracht. Es hat damit Gelegenheit durch sein Tun mit seinem Innersten in Kontakt zu sein und zu bleiben. Dies in sich abzubilden und dem Form zu geben, ist gelebte Selbstliebe.

Erwachsene, wie Kinder wollen wirksam sein, wollen etwas bewirken, ein Veränderung hervorbringen. Dies ist eines unserer Grundbedürfnisse. Dies zu erkennen ist in meinen Augen sehr wichtig.

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Die Beziehung zwischen Eltern und Kleinkindern ist oft sehr stark von Erziehungsgedanken und Erziehungstaten geprägt. Aus meiner Erfahrung wirkt sich eine übermächtige Beziehung, die mehr Erziehung- und Formungsgedanken des Kindes im Vordergrund hat, sehr stark auf die Erfahrung von Frieden und Leichtigkeit im Alltag mit Kind aus.

Ein Zuviel an Maßregelung und Verboten, sowie Erziehungsversuche, die jetzt düngen wollen, damit irgendetwas in Zukunft nicht mehr passiert, stauen eine Menge Energie im Kinde an, bringen kleine Kinder in die Enge.

Ich gehe fest davon aus, dass viele Probleme im Alltag, wie Schlafprobleme, Probleme bei Tisch und ähnliches, im Grunde angestaute, nicht gelebte, unterdrückte Impulse der Selbstwirksamkeit sind.

Eine völlig unterschätze Qualität von Erziehung ist, den Kindern in großem Maß die Gelegenheit zu geben gut mit dem ‚eigenen-inneren-Computer’ umzugehen. Das bedeutet für mich, den eigenen Bedürfnissen der Kinder, ihrem eigenen Antrieb, ihren Vorstellungen, gerade im Kleinkindalter eine große Bedeutung zu geben.

Dieser Gedanke ist heute noch immer widersprüchlich zu den Grundlagen der Erziehung in der weiter zurückliegenden Vergangenheit, in der man glaubte, dass man den Willen des Kindes brechen müsse, damit es uns später nicht auf der Nase herum tanzt und sich einfügt.

Ich bin nicht dieser Meinung. In der Generation meiner Eltern und in der meiner Großeltern, spielten deren Bedürfnisse eine sehr untergeordnete Rolle. In meiner Generation und der meiner KlientInnen geht es ganz mühsam darum, die eigenen Bedürfnisse überhaupt zu erkennen und sich dafür stark zu machen.

In der Generation der Kleinsten geht es in meinen Augen darum, diesen so oft als möglich die Gelegenheit zu geben, bei ihren Bedürfnissen bleiben zu können.

Jetzt ist die Zeit gekommen, in der es darum geht, dass sowohl Erwachsene, wie auch Kinder ihre Bedürfnisse erkennen und Mittel und Wege finden, auf sinnvolle Art darüber zu verhandeln, wohlwollende Ergebnisse zu erzielen.

Das ist mein Bedürfnis, das benötige ich, was ist dein Bedürfnis, was braucht du?

Eine neue Zeit hat längst begonnen, es ist eine Zeit, in der die Beziehung zum Kinde dazu dient, dass Eltern und Kinder gemeinsam wachsen.

 

Durch meine Beratungs- und Seminartätigkeit helfe ich Eltern eine neue Sicht auf die Herausforderungen zu bekommen, die sie im Alltag mit den Kindern haben. Ich helfe diese Orte im Innen und Außen zu ermöglichen, an denen ein miteinander Wachsen möglich wird. Hier findest du meine Angebote, vielleicht ist für dich etwas dabei?


FamilienUNTERNEHMungEN - Die innere Haltung macht die Musik.

wundersames Lernen_FührungSamstag Mittag. Ich schlage den Kindern vor, dass wir einen gemeinsamen Ausflug machen können. Ich wollte gerne mal wieder mit (fast) allen irgendwo hinfahren und ein gemeinsames Erlebnis haben. Ich hätte gerne mal etwas gemacht, was wir noch nie zusammen getan haben. Ich wollte mal dieses 3-4 Stunden Urlaubsfeeling haben. Dieses Gefühl, etwas mit erfrischter Wahrnehmung und mit Touristenblick angehen zu können.

Jetzt geht die Diskussion los. Über zwei Stunden, mit einigen Unterbrechungen, kommen wir zu keinem zufrieden stellenden Ergebnis.

Wenn Loriot uns hätte zuschauen und zuhören können, dann hätte er eine Menge Stoff für eine Episode seiner Comedy gehabt.

Es wurden ganz viele Vorschläge unterbreitet, aber es kam in keiner Weise zu einer Einigung.

Wir sollten zum Kletterpark fahren, ein paar Steine im Wald anschauen, in einen Wildpark fahren, Cafe trinken gehen, zu MC D fahren, Oma und Opa oder meine Schwester besuchen. Vieles kam auf den Tisch, doch es passierte n i c h t s.

Wenn es nur im Ansatz so aussah, als ob wir jetzt klar hätten, was passieren könnte, dann wurde von anderer Seite ein massiver Bremsklotz angesetzt. Wieder stoppte der Prozess.

Manchmal sind Einigungen in der Familie ziemlich schwer und das bedeutet dann allerdings auch, dass es zu keinerlei Bewegung kommt. Alles ist anstrengend, Prozesse dauern ewig und Stillstand scheint daraus zu resultieren. Das wäre ja im Grunde gar nicht so schlimm, wenn nicht doch alle etwas „Schönes“ zusammen machen wollten.

Gefühlte 7 mal war ich kurz davor das Projekt abzubrechen, und meiner Wege zu gehen. Doch dann hatte ich plötzlich eine Art Eingebung:

Ich habe mir vorgenommen gut gelaunt und nicht erbost mitzuteilen, dass ich in etwa 10 Min fahren würde. Zu dieser Zeit hatte ich selbst noch keine Ahnung, wo ich hin fahren würde. Mir war lediglich klar, dass ich los wollte und dieses feeling von ein wenig Abenteuer und etwas Neuem haben wollte.
Ich zog mich also um und als ich dann die Treppe hinunter kam, um weitere Vorbereitungen für die Abfahrt zu treffen, nahm ich wahr, dass alle fast fertig angezogen und in Aufbruchsstimmung waren. Sie waren guter Dingen, keiner war am meckern.

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Ich setze mich also ins Auto und nur wenige Minuten später waren alle da, startbereit und ein wenig aufgeregt. 
Jetzt ging das Rätselraten los. Sie wollten wissen, wo ich hinfahren würde und an jeder Kreuzung oder Abbiegung kamen Bemerkungen und Fragen.

„Da, wo wir hinfahren, kostet das Eintritt?“ „Wenn es nämlich keinen Eintritt kostet“, jaulte meine Tochter, um auf die Zustimmung der anderen zu haschen, „dann gehen wir nur in den Wald“ (Landkinder, eben)

Ich behielt mein Geheimnis ganz für mich alleine. Ich fuhr dahin, wo ich noch nie war, machte etwas mit den kids gemeinsam, was wir noch nicht zusammen gemacht haben und alle waren guter Dinge. Die Aufregung und das Miniurlaubsfeeling waren da.

Was war anders an diesem Tag?

Aus den vielen Jahren Erfahrung im Finden von Einigung, Erreichen von Zielen und Wohlwollen im Prozess, hatte ich mir vorgenommen mich nicht im Ärger und im üblichen Ausgang dieser Gespräche zu verfangen. Gespräche in dieser Dynamik enden oftmals in ‚keinen Schritt weiter kommen’. Ich wollte guter Dinge bleiben, positiv und vor allem wollte ich den Tanz leiten.

In meinen persönlichen Fragestellungen in meiner Familie habe ich immer wieder den Eindruck, dass es im Voraus gehen, mit meinen Kindern, immer wieder um richtig gute Führungsqualitäten geht. Nicht umsonst interessierte mich für Herangehensweisen und Lösungsstrategien von erfolgreichen Menschen. Ich beschäftige mich immer wieder gerne mit Biographien von Personen, die in ihrem Feld Einzigartiges geleistet haben und frage mich, wie man diese Ansätze wohl in ein neuzeitiges Familienleben integrieren kann.

Auch in Unternehmen haben sich die Führungsstile in den letzten Jahren sehr stark ändern müssen, um den Erfordernissen dieser Zeit zu genügen. Warum also nicht, auch im Bereich von Familie, Erziehung und Lernen, sich Anregungen, Unterstützung und Ansätze holen, die vielleicht hilfreich sein könnten, um die Kinder in diese neue Zeit zu begleiten.

Als Mutter werden einem viele dieser Führungsqualitäten abverlangt, entsprechend bezahlt werden sie (noch) nicht.

Hier findest du Info zum nächsten Tagesseminar. Eine wunderbare Gelegenheit sich mit den Themen um Erziehung und Lernen in wohlwollender Umgebung zu stärken.

 

 

 

FamilienUNTERNEHMungEN - Die innere Haltung macht die Musik.


Etwas mehr Ehrfurcht bitte.

Wundersames Lernen_EhrfurchtIch meine, es wäre gestern gewesen, als mein Sohn wutentbrannt vor dem Computer saß und das Computerspiel  'Autos bauen mit Willi Werkel' einfach nicht 'machte', was er wollte. Heute sitzt er unten und schraubt gerade mein Laptop auseinander, weil es ein Problem mit der Festplatte gibt, er studiert Informatik.

Ich meine, es wäre gestern gewesen, als mein Sohn diesen Nagel in die Steckdose steckte und im selben Moment sicher alle Schutzengel zugegen waren. Heute baut er mal eben eine Computermaus um, zeigt mir mit Stolz, wie man diese Technik umfunktionieren kann, programmiert mal gerade wieder ein neues Computerspiel.

Ich meine es wäre gestern gewesen, als meine Tochter als Baby stundenlang auf dem Rücken liegen konnte und diesen einen Gegenstand von rechts nach links in ihren Händchen bewegte, ihn beroch, in den Mund steckte und ich mich fragte, wie man so viel Interesse an einem Gegenstand und dessen Details haben kann. Heute kann sie stundenlang Entwürfe für beispielsweise Buchcover entwickeln, Gegenstände designen, einen Prototyp in 3D mal eben schnell ausschneiden und zusammenkleben. Sie studiert Creative Design.

Ich meine es wäre gestern gewesen, als mein Sohn etwas zu polterhaft mit kleinen Kindern war. Wenig Rücksicht kannte, den größten Nachtisch beanspruchte und völlig unbeirrt in aller Öffentlichkeit eine Szene lostreten konnte. Heute kümmert er sich sehr fürsorglich um kleine Kinder, kann zuvorkommend und vor allem rücksichtsvoll sein. Dies in einer Art, dass man sich fragen mag, von wo diese Fähigkeiten plötzlich da sind.

Ich meine es wäre gestern gewesen, als meine Tochter mit ihrer Windel am Po auf der Küchenanrichte gesessen hat. Sie hat beim Kochen zugesehen, mal im Topf gerührt, mal was dazu geschüttet, mal die Finger reingesteckt und abgeleckt. Heute kocht sie, ohne große Vorbereitung ein schmackhaftes Essen für 7 Personen, aus Dingen, die sie im Kühlschrank findet.

Ich meine es wäre gestern gewesen, als meine Tochter sich nicht anders zu helfen wusste, als zu wüten und ihren Geschwistern an den Haaren zu ziehen, wenn das Leben nicht so wollte, wie sie. Heute leitet sie sehr souverän Diskussionen, lässt andere zu Wort kommen, hat Mitgefühl für kleine Kinder, die an dieser Stelle stehen. Wirkt ausgleichend und beruhigend.

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Was ist inzwischen geschehen? Was ist in der Zwischenzeit alles passiert, wovon ich im Alltag kaum etwas mitbekommen habe?
Ich beobachte diese eintausend Schritte, die sich fast unbemerkt von mir vollzogen haben.

Ehrfürchtig stehe ich davor und frage mich täglich, an welcher Stelle ich dazu tun darf und an welcher Stelle es vielmehr angebracht ist,  als Elternteil aus dem Weg zu gehen ?

Was bleibt ist im Grunde eine Menge Ehrfurcht vor den Prozessen, des wundersamen Lernens. Vorgänge, die sich einfach vollziehen, wenn Lernen stimmig ist, wenn das Leben den Tanz führt.

Hierhin möchte ich die Aufmerksamkeit der LeserInnen richten. Lernen ist in vielen Fällen das, was sowieso geschieht.  In dem Zusammenhang wünsche ich mir:

Etwas mehr Ehrfurcht bitte.

 

Schon bald findet das nächste Tagesseminar hier in der Mühle statt. Nähere Info dazu findest du hier.