Dein Wille zählt. Wandlung in Erziehung und Lernen selbst gestalten.
Der WILLE, in einer anderen Form darüber nachzudenken, wer Kinder sind und was sie benötigen, ist für mich ein Schlüssel, die Herausforderungen dieser Zeit besser bewältigen zu können.
Noch immer ist es tief in den Erwachsenen (Eltern, wie Pädagogen) verwurzelt, dass sie diejenigen sind, die wissen, was richtig und angemessen für Kinder ist.
In der Vergangenheit war es so, dass es ganz klare Vorgaben und Vorlagen gab, wie man mit Kindern umzugehen hat. Es war darüber hinaus klar, wie sich Kinder zu verhalten haben, wenn sie in der Gegenwart von Erwachsen sind.
„Wenn das Brot spricht, dann schweigen die Krümmel.“
Ein Satz dieser Art ist nur ein Beispiel, für die Grundannahmen vergangener Zeiten.
Es gab zwar verschiedenen Ansätze und Empfehlungen, aber der Grundton war der, dass der Erwachsene weiß und das Kind sich danach zu strecken hat. Punkt.
In den letzen Jahren hat sich sehr viel in Familie und Erziehung verändert. In der gesamten Bandbreite von ‚ich sage dir, wo es langgeht‘ und ‚entscheide du selbst‘ ist heute alles möglich und auch in der Tat zu beobachten. Sich vermischende kulturelle Ansätze und Traditionen haben darüber hinaus auch noch einen weiteren Einfluss.
Das Ergebnis ist, dass die Verunsicherung und die Ohnmacht unter Erwachsenen (Eltern wie Pädagogen) sehr groß ist. Man ist so vielen Strömungen, Inspirationen und vor allem wirtschaftlichen Interessen ausgesetzt, dass man im Geiste ständig in Bewegung ist und nervös und kurzatmig auf der Suche, was nun der ‚richtige Weg‘ ist.
Nun gibt es mehr und mehr Kinder, die uns ganz klar verdeutlichen, dass es so nicht oder nicht weiter geht. Begegnen wir diesen ‚Störungen‘ weiterhin mit dem, was wir kennen, wird es enger und stressiger. Die Strukturen von Macht und Kontrolle , von Disziplinierung und Repressalien funktionieren in der Form nicht mehr.
Im selben Moment ist das ‚Neue‘, das andere, dass, was sich gerade entwickelt, noch nicht vollständig geboren.
Ich nehme es in den Strömungen war, ich beobachte, wie viele Eltern und Pädagogen sich aufmachen und diese neuen Strukturen ganz praktisch entwickeln und neue Wege gehen.
- Ich beobachte Eltern, die sich aufmachen und in anderen Strukturen leben möchten. Es gelten andere Werte als, mein Haus, mein Auto, mein Job.
- Eltern verkleinern sich, trennen sich von materiellen Gütern, um freier leben zu können.
- Eltern wollen mit ‚weniger‘ klar kommen.
- Eltern wollen andere Formen von Zusammenleben und/oder von Leben in Gemeinschaften erfahren, in denen die Erziehung und Begleitung von Kindern wieder eine andere Rolle spielt.
- Eltern wollen eine zukunftsfähigere Welt gestalten.
- Eltern packen ihr gesamtes Hab und Gut in ein Wohnmobil, leben und arbeiten unterwegs.
- Eltern nehmen Kinder aus der Schule und finden neue, andere Formen von Leben und Lernen.
- Mütter gebären wieder anders. Sie versuchen aus Krankenhäusern und Fremdbestimmung fern zu bleiben. Sie finden und erfinden andere Formen um, mehr das leben zu können, was sie in sich für wahr empfinden.
- Eltern lassen Kindern in weit entfernten Schulen gehen, sie dort in anderen Familien oder Lebensgemeinschaften leben, damit Kinder sich freier und selbstbestimmter entfalten können.
- Eltern experimentieren und gestalten neue Formen von Zusammenleben und arbeiten mit Kindern.
- Eltern und Pädagogen bilden Gemeinschaften, gründen neuere Formen von Schulen, die auf anderen Werten ruhen, in denen sich die Mitglieder wohler fühlen, es Raum für Entfaltung gibt.
- Eltern bauen neue Möbel, Möbel, wie etwa Familienbetten, die anderen Werten von Erziehung und Zusammenleben dienlicher sind.
- …
Ich hoffe, dass es für dich dienlich ist, zu erkennen, dass der Wille, sich selbst einer Wandlung zu unterziehen, Unsicherheiten auszuhalten, Ohnmacht zu begegnen in meinen Augen dringend erforderlich ist, um den Herausforderungen dieser Zeit zu begegnen.
Ich spreche mit Eltern, die sich diesem Prozess stellen und sich wandeln und bewegen und ich spreche mit Eltern, die sich gefangen fühlen in der Masse der Ansprüche, die auf sie einwirken.
Im ersten Fall, haben sich Erwachsene aufgemacht und Kinder und deren wahre Bedürfnisse als eine Art Leitstern gesehen. Sie haben damit begonnen die Bedürfnisse der Kinder sowie ihre eigenen Bedürfnisse überein zu bringen und im zweiten Fall, stecken Eltern mit einem Fuss in einer Art Fusskette fest, die ihnen sagt, dass sie unbeweglich und unmündig sind.
Ich verstehe, wenn ich unsere Wurzeln des Denkens um Erziehung und Lernen mit einbeziehe, dass es für vielen Menschen eine fette Herausforderung ist, die eignen Gewohnheiten und Ansätze einzutauschen gegen etwas, was in Struktur und Linie nicht messbar ist. Ich verstehe die Unsicherheiten, Ängste und Sorgen, denn das sogenannte Neue entzieht sich den Vorstellungen unseres Verstandes. Es ist ja neu, es ist ja anders, es will noch geboren werden und daher ist es anders und unverständlich. Es ist ein ‚Kind‘ dieser Zeit, das geboren wird. Es ist Veränderung, es ist Transformation. Wir können nicht weiter so tun, als ob sich alles wandelt nur die Themen um Erziehung und Lernen nicht. Wir als Erwachsen sind ein Teil des Wandels, wir bringen ihn hervor, wir reiten die Welle - oder eben nicht.
Somit ist da, wie eingangs erwähnt, zunächst nicht mehr und nicht weniger erforderlich, als der Wille, sich diesen Veränderungen zu stellen. Der Mut, zu lernen, die Welle reiten zu wollen.
Viele haben in meinen Seminaren und Beratungen erfahren, dass schon alleine dein Wille zählt, sich mutig in die Veränderungen zu begeben. In dem ersten Schritt liegt unterstützende Kraft.
Es braucht zunächst nur den Willen, den roten Faden aufzugreifen, der dich persönlich weiterträgt und in gewisser Weise für mehr Leichtigkeit sorgt. Damit bist du in der Lage Wandlung in Erziehung und Lernen selbst zu gestalten. Du machst dich auf den Weg an den Start und gewinnst Kraft.
Mein nächstes Tagesseminar findet am So 25.09.2016 statt. Info findest du hier.Ich freue mich, wenn du dabei bist.
Warum Schubladendenken Lernen verhindert und Liebe ermöglicht.
Was ich an Moshe Feldenkrais besonders geschätzt habe, war, dass er im Besonderen in der Lage war über Kategorisierungen oder Schubladendenken hinauszusehen. Wenn Menschen zu ihm in Behandlung kamen, so hatte er die besondere Gabe das im Menschen zu sehen, was ‚tiefer‘ liegt. Er konnte für Möglichkeiten schauen. Er hat nicht in Defiziten gedacht. Er hat im wahrsten Sinne des Wortes ERMÖGLICHT.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass er den Rollstuhl eines Menschen, der zu ihm kam, in gewisser Weise nicht ‚gesehen' hat, sondern in der Begegnung mit diesem Menschen ständig nach Möglichkeiten gesucht hat.
Moshe Feldenkrais und seine Arbeit, noch immer einzigartig. Ich bewundere diese Meister ihrer Arbeit, die in welchem Bereich auch immer, in der Lage sind den Menschen in seinem Potential zu sehen und nicht in seinen Schwächen.
Schaue ich mir hingegen an, welchen Kurs in Erziehung und Lernen genommen wird, dann erschrecke ich mich. Das, was momentan üblich ist, ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was Kinder, gerade auch die mit Besonderheiten, benötigen, um in ihr eigenes, persönliches Potential zu steigen.
Störung, Entwicklungsstörung, Defizit, ADHS, Dyskalkulie, schon sauber, Erstklässler, Freilerner, noch nicht so weit, Schulkind, behindert, Scheidungskind, Tragekind, Autist, hochbegabt, hochsensibel, aggressiv, Legastheniker, auffällig, praktisch bildbar, hörgeschädigt, sehbehindert, Kindergartenkind, ….
Nicht enden will meine Aufzählung der Kategorien, unter der wir Kinder einordnen und bewerten.
In meinen Augen haben wir uns verrannt.
Irgendwo auf dem Weg ist es geschehen, dass wir meinten, wenn wir nur alles untersuchen, kategorisieren und bewerten würden, dann könnten wir gezielter fördern und bessere Unterstützung geben.
Da mag einiges dran sein und hier und da mag die Hilfe angemessen und wohldosiert ankommen.
Doch in dieser Zeit erscheint es mir eher kontraproduktiv und extrem, welcher Apparat sich vor mir aufplustert.
Vielen Themen um Erziehung und lernen lastet eine ungeheure Schwere, Unbeweglichkeit und Bürokratie auf. Nichts geht einfach. Alles braucht eine riesige Organisation und Papierarbeit.
Das Selbstverständliche, das Simple und das Naheliegende ist verloren gegangen. Der gesunde Blick auf die Dinge, das ‚Normale‘ fehlt. Spontanität und Kreativität mit Kindern in Institutionen zu leben, ist denkbar schwierig. Konsequent weitergedacht fehlt darüber hinaus das, was Moshe Feldenkrais’ Stärke war.
Die Fähigkeit von Erwachsen für Möglichkeiten zu schauen. Die Fähigkeit das Simple und das Naheliegende zu tun. (Damit meine ich das es simpel ist, nicht unbedingt einfach.)
Um diese Fähigkeit hervorbringen zu können, ist es notwendig, die Liebe zu den Kindern an die erste Stelle zu rücken. Wir haben das vergessen. Wir sind dermassen im Tun und in der Zeitfalle verhaftet, dass wir Liebe unter Umständen nur noch portionsweise zu geben vermögen. Sie ist zu einer Art Ware geworden, die man dem Kind dann gibt, wenn man Zeit hat. Wenn man mit der Arbeit fertig ist, wenn man den Haushalt erledigt hat, wenn man Abends von der Arbeit kommt, wenn man eben zuvor noch etwas anderes zu tun hat.
Zuvor müssen zunächst die ‚wichtigen‘ Dinge erledigt werden.
Viele Erwachsene haben mit einer Menge Schuldgefühlen zu tun, nicht etwa, weil sie den Kindern keine Liebe geben würden, sondern weil sie ständig meinen, dass es zu wenig sei.
Dieses Empfinden können wir als Eltern nur haben, wenn sich der Schwerpunkt und die grundlegenden Dinge zu stark verlagert haben. Wir sind dann der Meinung, dass es nicht genug ist, was wir geben. Es kostet enorm viel Kraft. Wir haben den Blick darauf verloren, wie das Naheliegende geht.
Wir haben es geschafft Kindheit in einer Weise zu organisieren, dass das Wesentliche an zweiter Stelle kommt. Wir sind in dieser schnelllebigen Zeit so sehr damit beschäftigt zu tun, zu unterscheiden, einzuordnen und zu bewerten, dass das Bedeutsamste hintenan kommt.
Die Liebe steht nicht an erster Stelle.
Das Geben der einfachen Gesten ist im Trubel der Zeit verschüttet.
Wie nun könnte der Alltag aussehen, wenn die Liebe wahrlich an erster Stelle stehen würde?
Eine ziemlich unbequeme Frage. Sofort türmen sich vor mir alle JA-ABER dieser Welt auf.
- Wie soll das gehen?
- Ich muss doch arbeiten?
- Ich hätte es ja gerne anders, aber mein Partner.
- Wir leben nun mal in dieser Gesellschaft.
- Wie mache ich das, wenn ich mehrere Kinder habe?
- Ich muss das Haus abbezahlen.
- Was ist denn Liebe überhaupt?
…
Und wie so oft, liegen die Antworten für mich in den Kleinigkeiten, in den normalen, zwischenmenschlichen Gesten, im Wohlwollen, in Zeit, in nicht fordernder Berührung, in der Art, wie ich meinen Blick benutze, in der Art, wie ich meine Stimme benutze, in der Art, wie ich loslasse…
Es ist für mich ein nicht aufhörender Prozess mich täglich und ständig daran zu erinnern, was an erster Stelle kommt und mich darin zu schulen genau das (die Liebe) in meinem vielschichtigen Alltag zu geben. (vor allem auch mir selbst)
Mal fällt es mir schwerer, mal fällt es mir leichter.
Ist das für dich eine Option?
Gerne lese ich von dir dazu , gleich hier unten oder bei Facebook / google+. Freue mich, wenn du meine Gedanken teilst.
Liebe praktisch treiben.
In der Küche meiner Eltern hängt, seit ich denken kann, ein Wandteller aus Porzellan. Er trägt folgende Aufschrift:
Liebe kann man nicht beschreiben, Liebe muss man praktisch treiben.
Seit meiner Kindheit habe ich diesen Satz immer mit einer anderen Bedeutung versehen. Der Teller hängt seit eh und je dort, aber auf wundersame Art lese ich die Aufschrift mit einem sich wandelnden Verständnis.
- Ich erinnere mich, dass es in meiner Kindheit Zeiten gab, in denen ich mit dem ganzen Wandteller und erst recht mit seiner Bedeutung gar nichts anfangen konnte.
- Es gab Zeiten, da habe ich den Teller einfach nur als kitschig betrachtet.
- Später dann, in meiner Jugend war ich dann eher peinlich berührt, denn plötzlich rückten die Worte „… es treiben….“ in den Vordergrund meiner Betrachtung und ich konnte zu dieser Zeit überhaupt nicht verstehen, wieso meine Eltern, einen Teller dieser Art, in ihrer Küche hängen haben.
- Wenige Zeit später wandelte sich die Bedeutung dieses Tellers wieder. Mein Fokus lag nun auf dem Unerklärlichen in der Liebe, dem Mysterium der Liebe. Bei der Betrachtung des Wandschmucks begann ich nun eher zu philosophieren und mich und mein unbedeutendes, kleines Dasein im großen und ganzen Universum zu beleuchten.
Es mag gut sein, dass ich mich an dieser Stelle nicht an alle Interpretationen erinnere. Das ist auch gar nicht schlimm, denn der Teller hängt weiterhin an der Wand und inzwischen betrachte ich ihn wie ein Spiegel, der mir aufzeigt, wie sich meine Sicht auf die Dinge ändert, wie ich mich ändere, meine Betrachtungsweisen und Handlungsweisen.
Heute nun, liegt der Schwerpunkt meiner Betrachtung auf dem Wort „…praktisch…“.
Der Zeit beackere ich innerlich das Wort ‚praktisch‘ in Zusammenhang mit dem Wort ‚Liebe‘.
Mir fallen sofort viele kluge Sprüche bezüglich der Liebe ein. Und da ich ja hier über Kinder, Lernen und Erziehung schreibe, will ich den Satz -Liebe kann man nicht beschreiben, Liebe muss man praktisch treiben - auf das Leben mit Kindern beziehen.
Ich lasse dich ein Stück teilhaben an meiner derzeitigen Erkenntnissen dieses Wandzitats in der Küche meiner Eltern.
- Es gibt keine Worte für die Liebe zu meinen Kindern.
- Die Liebe zu den Kindern ist für mich still und ohne Tamtam.
- Die ganze Liebe, die ich in Momenten in mir trage ist wenig von Bedeutung, wenn ich es nicht vermag, sie durch meine Taten und Worte, durch meine Haltung praktisch spürbar zu machen.
- Ich habe den Eindruck, dass ich mich ständig dehnen und weiten muss, um auch Umstände zu bewältigen, die ich als nicht so knackig empfinde, damit Liebe fliessen kann.
- Das Wort ‚praktisch‘ in Zusammenhang mit der Liebe zu den Kindern hat mehr mit ‚geben‘ zu tun.
- -Liebe praktisch treiben- hat für mich mit aktiv weitergeben, Liebe versprühen zu tun.
- Wie ich Liebe betrachte und auszudrücken vermag wandelt sich. (Schau dir das kleine Video am Ende an, was Kinder unter Liebe verstehen....)
- Die Liebe geben, um sie erfahren zu können.
- Liebe erfahrbar machen/wahrnehmbar.
Gerade lausche ich einem berühmten Musiker. Er vermag durch die Art und Weise, wie er das Klavier spielt, die „Liebe praktisch zu treiben“. Er berührt dadurch Millionen Menschen. Liebe-praktisch-treiben!
Ich gehe fest davon aus, dass Kinder die Möglichkeit dazu hätte, ihr inneres Instrument derart fein zu spielen, wie Horowitz. Wenn wir Erwachsenen den Kindern gestatten können, ihre Einzigartigkeit zu leben, statt Einzigartigkeit auszugleichen und anzugleichen. An was eigentlich? Die Liebe ausgleichen, ausbremsen?
Vielen Dank, dass du mich bei meinem kleinen philosophischen Ausflug begleitet hast.
-Hier findest du den Link zu meinem nächsten Tagesseminar im September. Hier am Kraftort Köttingermühle lade ich dich ein eine völlig andere Betrachtung auf dich und das Leben mit deinem Kind zu bekommen.
-Nimm dir 8 min. und du spürst vielleicht wovon ich heute schreibe, zauberhaft: Horowitz spielt Schubert
-In diesem Video beschreiben Kinder, was für sie Liebe ist (sehenswürdig)
Der Traum vom Baumhaus-wenn Vorstellungen dem Erwachsenen im Weg stehen.
Der Traum vom Baumhaus-wenn Vorstellungen dem Erwachsenen im Weg stehen
„Mama, können wir wir ein Baumhaus bauen ? “ Mein Sohn ist etwa 6 Jahre alt und ist voller Enthusiasmus . Wie so oft bei diesen Fragen begibt sich mein Geist sofort in Fahrt. Vor meinem geistigen Auge sehe ich dieses perfekte Baumhaus, mit Fenstern, Fensterläden, 3 Zimmer, Küche, Bad, verwunschen, Treppenaufgang, Seilzug, Thermomix….., nein das nicht. Den Themomix habe ich lediglich erwähnt, um das ganze Bild an Details und Wohnkomfort aufzuzeigen.
Und sofort bin ich blockiert. Ich begebe mich in eine Art Verteidigungsposition. „Nein, ich kann jetzt nicht, wir müssen Onkel Erhard erst mal fragen, wie das geht, wir haben nicht genug Holz da, die Nägel sind zu klein, gleich regnet es, lass uns das erst mal im Buch anschauen….
Du verstehst sicherlich. Ich kenne mich, ich kenne diese beziehungsstabilisierenden Bemerkungen, die Mutter sich so pädagogisch - wertvoll einfallen lässt, nur um nicht gleich in Aktion geraten zu müssen.
Vor mir hat sich dieser gewaltige Berg aufgetan. Dieses Baumhaus, dass ich vor meinem geistigen Augen gesehen hatte, wäre für jeden inspirierten und motivierten Zimmermann eine 3 -monatige Herausforderung mit 12 Stundentag gewesen. Nein, ich konnte das nicht. Ich wollte das nicht. Ich wollte dieses verdammte Baumhaus jetzt nicht bauen müssen. Basta!
Einige Tage später hatte mein Sohn sich geholfen. Sein Baumhaus war entstanden. Mit der Hilfe eines erfahrenen und handwerklich begabten Mannes, hatte er sein Baumhaus gebaut. Die beiden hatten in mühseliger Arbeit ein ca. 30 cm langes Brett in einer Baumgabel verkeilt. In
Armeslänge Entfernung hatten sie an einem anderen Ast einen roten Eimer befestigt. Darin hatte er seine Schätze und Güter gelagert. Da saß er nun, mein Sohn, in seinem Baumhaus und war total glücklich. Stunden hat er da verbracht. Er saß auf dem Brett und fertig. Er war glücklich.
Ich wurde still und demütig, hatte mir mein Verstand wieder mal die Notbremse gezogen zu einem Moment von Miteinander und dem entstehen von etwas Besonderem, rein aus dem Moment heraus. Ohne Anspruch an Perfektion, ohne das Gefühl ein Wahnsinns -Projekt schieben zu müssen. Nein, das simple, das einfache, das naheliegende.
Ich kenne diese geistigen Sabotageakte, nicht nur im Leben mit meinen Kindern. Ich kenne diese Berge, die sich vor mir auftürmen und ich mich dann total blockiert fühle. Der Weg ist zu weit, die Aufgabe zu groß.
Dies war wieder eines dieser wunderbaren Beispiele dafür, wie es geschehen kann, dass ich selbst komplett im Weg stehen kann, wenn es darum geht, einfach nur eine schöne Zeit miteinander zu haben.
Die Vorstellungskraft der Kinder ist unübertroffen. Es braucht nicht das perfekte Baumhaus, manchmal genügt ein Brett und ein Eimer.
Hast du Geschichten dieser Art auch schon erlebt? Gerne lese ich deinen Kommentar zum ganz normalen Alltag. Geschichten zum Schmunzeln, eben.
Mein Baumhaus- wie beschränkt man als Erwachsener denken kann, bis man durch seine Kinder die wichtigen Dinge gezeigt bekommt.
Hier findest du Informationen zu meinem nächsten Mini-Retreat für Eltern und Pädagogen in dem Wohlfühlort Köttingermühle. Für den Fall, dass dein Weg zu weit ist, dann berate ich dich gerne ganz persönlich und exklusiv per Telefon. Meine Angebote dazu findest du hier.
In Erziehung Individualität zu ermöglichen ist schwer, aber dringend erforderlich.
Ich geniesse es ganz außerordentlich Kinder zu beobachten, die ganz und gar in ihr Spiel vertieft sind. Ich kann dir nicht genau sagen, was es ist, aber es löst in mir ein ‚inneres Lächeln‘ aus. Ich fühle mich dann selbst gut. Es beruhigt mich, lässt mich entspannen. Es fühlt sich an, als ob dieser seelisch/geistige Zustand des ‚bei-sich-seins‘, sich über die körperlichen Grenzen im Raum ausdehnt und auch mich gefangen nimmt.
Das Umgekehrte kenne ich auch. Lass mich beschreiben, wie ich meine Wahrnehmung bildlich darstellen würde.
Ich nehme dann in meiner Umgebung auf, wie kleine, gestresste, kurzatmige, sich hektisch bewegende Menschen kleine Nadelstiche in meine unmittelbare Umgebung aussenden, diese meinen inneren Raum betreten und mit aller Kraft versuchen sich in mir breit zu machen.
Ich gehöre zu den sensiblen Menschen, die solche Dinge einfach wahrnehmen können. Erklären kann ich es nicht, es ist einfach so. Schon in meiner Kindheit konnte ich ein Zimmer betreten und empfand Sekunden später, ob es den anderen im Raum gut ging oder nicht.
Kennst du das auch?
Und weil ich Feinheiten wahrnehmen konnte, habe ich als Kind den Fehler gemacht, dass ich diese feinen Wahrnehmungen immer auf mich bezogen habe und versucht habe Ausgleich zu schaffen oder Dinge zu tun, damit es den Leuten gut ging.
- Beim Bäcker stehend dachte ich, die Verkäuferin mag mich nicht.
- Bei den Großeltern dachte ich, der Opa ist wütend auf mich.
- Am familiären Esstisch habe ich so manches mal den Alltagsstress in so großem Mass wahrgenommen, dass ich zuviel gegessen habe und alles damit runterschlucken wollte
Erst sehr viel später habe ich zu unterscheiden gelernt, was zu den jeweiligen Menschen gehört und was zu mir. Noch heute muss ich sehr stark aufpassen, damit ich diese wichtige Differenzierung treffen kann.
Aus dieser Erfahrung weiß ich, dass gerade sensible Kinder unglaublich feine Antennen für Stimmungen, Emotionen und Befindlichkeiten haben. Sie sind noch sehr stark mir ihrer unmittelbaren Wahrnehmungskraft verbunden. Sie sind sehr ‚antennig‘.
Mit diesem heutigen Beitrag möchte ich verdeutlichen, dass Erwachsen (egal ob Eltern oder Fachleute ) über die sogenannte individuelle Betreuung sehr kritisch reden. Man erkennt zwar hier und da die absolute Notwendigkeit, aber kaum jemand weiß wie das geht. Es gibt noch immer wenig praktische Erfahrung darüber, wie man es im Alltag umsetzen könnte und im selben Moment eine gewissen Organisation noch gewährleistet werden kann.
Erwachsene, die mit Kindern zu tun haben, sind mit ihren Beobachtungen und Interventionen noch immer sehr defizitorientiert. Wir haben noch wenig Fähigkeiten individuelle Eigenarten , die Kinder haben, zunächst einmal neutral zu beobachten und vor allem dann auch als Stärke zu sehen.
(ungezählt sind die Fälle in den Einrichtungen inzwischen, in denen gewisse Lebensmittel nicht vertragen werden, bestimmte Krankheiten besondere Massnahmen erfordern oder bestimmte Auffälligkeiten Aufmerksamkeiten ziehen. Erwachsene lernen momentan wieder auf besondere Bedürfnisse einzugehen.)
Individualität in Familie und Einrichtung zu ermöglichen ist noch immer sehr schwer, da unsere pädagogischen Ansätze in älteren Ideen und bestimmten Traditionen wurzeln. Viele von diesen Ideen sind unter heutigen Lebenskonstrukten nicht mehr angemessen. Sie führen auf die eine oder andere Art direkt dazu, dass Kinder dieser Zeit ‚außer sich‘ geraten, nicht bei sich sein können bzw. bleiben können.
Wir Erwachsenen bringen diese unnatürlichen und gestressten Lebenskonstruktionen mit in sie hinein, indem wir die Einzelfälle zu vermeiden suchen, aus Sorge in Erklärungsnöte zu geraten. Da darf der Kleine im Kindergarten die Mama nicht anrufen, weil ja dann alle Kinder telefonieren wollen. Da darf ein Kind in der Schule nicht auf s WC gehen, wenn man muss, weil alle dann vielleicht gehen würden. Da muss man in der Kita sein Brot aufessen, weil die Erwachsenen diese Regel gemacht haben. Da muss man Mittags in der Kita schlafen, obwohl man gar nicht müde ist. Da müssen alle Kinder zu Hause abends um 8 ins Bett, obwohl sie unterschiedliche Schlafbedürfnisse haben. Da müssen Samstags alle mit zum stressigen Einkaufen, weil man noch keine Idee hat, wie man sich anders organisieren kann oder will.
Trotz dem umfassenden Wissen über die Entwicklung von Kindern und deren Bedürfnisse für eine stressfreie Entwicklung pflegen wir noch immer irrige Ideen, die noch zu Fehlinformationen und Stress, besonders unter Eltern führen:
- Wir glauben noch immer, dass Kinder in einer ganz bestimmten Zeit trocken sein sollten.
- Wir glauben noch immer, dass Kinder einen ganz bestimmten Schulschluss haben sollten.
- Wir glauben auch, dass Kinder sich mit 2 Jahren problemlos in einer Einrichtung von der Mutter abnabeln sollten, falls nicht, dann liegt es natürlich an der Mutter.
- Wir glauben auch, dass Kinder nach dem Abitur ein soziales Jahr oder ein Auslandsjahr haben sollten.
- Wir glauben an den organisierten und kontrollierten Mittagsschlaf.
- Wir glauben, dass Kinder das essen sollten, was andere, aber nicht das Kind selbst, für gesund halten.
Und damit alles, wie am Schnürchen läuft und die Kinder sich im Gleichschritt genau dahin begeben, was Erwachsene für angemessen halten, haben wir uns dann auch ausgefeilte Druckmechanismen ausgedacht.
- Darin spielt das Vergleichen mit anderen eine große Rolle, sei es durch Noten oder Markenjeans.
- Darin spielt eine übergroße Kontrolle eine Rolle, die mit Schutz und Sicherheit und versicherungstechnischen Erfordernissen begründet wird.
- Das Individuelle für die Kinder, aber auch für die Erwachsenen hat kaum eine Chance zu wachsen, weil der soziale Druck und die Strukturen für Gleichförmigkeit und Funktionalität gerade heute sehr gross ist.
In dem Zusammenhang dürfen wir uns nicht wundern, das Themen wie Stress, Depression. Burnout , Krankheiten aller Art unter Kindern und Erwachsenen eine so große Rolle spielen.
In meinen Augen ist es dringend erforderlich Themen um Betreuung, Bildung, Familie sehr stark zu individualisieren und sich vermehrt damit zu beschäftigen, wie das überhaupt geht?
Genau dabei bin ich behilflich. Ich stärke Eltern in diesem, ihrem Prozess, damit Kinder auf Sicht, freier und selbstbestimmter lernen-leben können und Eltern sich besser fühlen. Mir ist es ausserordentlich wichtig, dass Erwachsene und Kinder Hilfestellung bekommen, um in ihre eigene Kraft zu wachsen. In die eigene, individuelle Kraft zu wachsen ist von Vorteil, damit man in den ganzen Stürmen, Bewegungen und Meinungen weiß wer man ist, was man will, was man braucht und was nicht.
Ja, in Erziehung Individualität zu ermöglichen ist schwer, ich weiß, aber dringend erforderlich.
Hier findest du die Möglichkeit dich für ein intelligentes Kennenlerngespräch anzumelden.
Als Eltern die Welle reiten.
Als Eltern die Welle reiten. Einige Anregungen, damit Kinder in ihrer Einzigartigkeit nicht untergehen.
Für vielen Eltern mag es sehr weit hergeholt sein, was ich mit dem wundersamen Lernen bewegen möchte. Ich hingegen sehe es als meine ‚verdammte‘ Aufgabe an, unser inzwischen veraltetes Paradigma bezüglich Lernen und Bildung, heraus zu fordern und das ‚Neue‘ mit auf den Weg zu bringen.
Dieser Wechsel ist mitten im Gang. Traditionelle Sichtweisen und neuere Sichtweisen 'bekämpfen' sich und das alte Bild von ‚richtig‘ und ‚falsch‘ ist noch immer sehr stark.
Die Leidtragenden sind in vielen Fällen noch immer die Kinder. Sie sind gefangen in dem, was von Natur aus in ihnen steckt und dem, was man mit aller Macht aus Ihnen zu machen sucht.
Kinder werden super kreativ in ihren Anlagen geboren. Sie selbst spüren es, denn es fühlt sich toll an, wenn man der, der man ist, einfach sein darf. Es ist eine kräftigende Sache, wenn man seinem eigenen, inneren roten Faden folgen kann.
In unserer Kultur wird das kreative Denken und die damit verbundene, schöpferische Kraft schon von Anfang an unterbunden. Die Kinder werden in ihrem Sein entmutigt.
In einer konkurrierenden Gesellschaft wird kreatives Denken schon bei den Kleinsten Schritt für Schritt untergeackert.
Noch vor wenigen Jahrzehnten war die Bildung und Erziehung so konzipiert, dass Kreativität wenig erwünscht war. Hingegen war Gehorsam und Gleichzügigkeit eine wünschenswerte Tugend, die es zu fördern galt.
Wir sind derzeit mitten in einem großen Umbruch, was diese Ideen betrifft. Und das ist gut so. Es bedeutet nicht, dass die älteren Ansätze ihre Zeit und auch ihre Notwendigkeit hatten, nun aber ändern sich die Zeiten.
Meiner Meinung nach bleiben im 'alten' Bild von Gehorsam und Gleichzügigkeit zwei wesentliche Dinge auf der Strecke:
- Zum einen bleibt die Kreativität und die damit verbundene menschliche Schöpferkraft auf der Strecke. Das, was die Einzigartigkeit des Menschen ausmacht, kann sich nur schwer entfalten.
- Was darüber hinaus auf der Strecke bleibt, ist, dass die Kinder aus ihrem eigenen, schöpferischen Prozess heraus selbst genährt werden. Das aus sich selbst heraus genährt werden ist eine Art Perpetuum Mobile und sorgt für eine viel größere Zufriedenheit, Ausgeglichenheit und Gesundheit der Kinder. Sie lernen damit, dass Lernen ein Prozess ist, der nicht abgeschlossen ist, wenn man einen Schulabschluss hat, oder 65 Jahre alt ist. Wenn Kinder in ihrem Schaffen und in ihren Interessen selbst genährt werden, dann lernen sie, dass Lernen und Wachstum bestenfalls sehr lange anhält und sich selbst selbst weiter bringt.
Ich finde, wir beachten Zusammenhänge viel zu wenig. Ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit und einzufriedener und schöpferischer Alltag, haben eine Menge miteinander zu tun. Die natürlichen Zyklen und Lebensrhythmen spielen beim Lernen eine große Rolle. Werden sie nicht zugelassen oder die Kinder müssen zuviel Widerstand aufbauen um gesehen und wahrgenommen zu werden, dann wirkt sich das wiederum direkt auf die menschliche Lernfähigkeit aus:
- Kinder, die Selbstwirksamkeit erfahren, sind zufriedener
- Kinder die Selbstwirksamkeit erfahren, haben ein besseres Wissen über sich selbst und ihre Fähigkeiten. Ihre Selbsteinschätzung ist sensibilisiert, sie sind viel sicherer im Alltag.
- Kinder die Selbstwirksamkeit erfahren haben, müssen nicht in einem so großen Maß Widerstand aufbauen. Es gibt nicht so viele überflüssige Konflikte und miese Stimmung.
- Kinder die Selbstwirksamkeit erfahren, haben mehr bessere Möglichkeiten in ihren ‚flow‘ zu kommen. Sie haben darüber direkt Möglichkeiten zu der eigenen, gelebten Erfahrung dazu zu kommen.
- Kinder die Selbstwirksamkeit erfahren haben, haben viel bessere Vorraussetzungen Möglichkeiten zu ihrer persönlichen Meisterschaft in ihrem Tun und Sein zu zu entwickeln. Sie lernen über ihre eigenen "Strategien" effektiver zu lernen. Diese sind je individuell und wollen entwickelt sein
- Kinder die Selbstwirksamkeit erfahren, sind gesünder, sie ‚müssen‘ die Erfüllung ihrer Bedürfnisse nicht in so hohem Maß über ständige Krankheiten steuern.
Eltern, mit denen ich in Beratung und Seminar zu tun habe, sind alle mehr oder weniger damit beschäftigt die Welle einer ‚neuen‘ Zeit, auch im Leben mit Kindern, zu reiten.
Damit Eltern und Pädagogen leichter auf der Welle der Änderung reiten können und gestärkt im Gegenwind stehen können, schreibe ich dir hier nun einige Tips und Anregungen:
- Richte dein Augenmerk mehr auf die Freude beim Lernen, als auf Perfektion. Wir selbst haben die Möglichkeit den Spass am Lernen zu kultivieren. Künstler und Kreative erfahren auch Glück und Zufriedenheit beim Schaffensprozess. Fehler machen können, Risiko eingehen, Probleme lösen können und experimentieren. All das gehört zum eigentlichen Prozess und fördert Meisterschaft.
- Damit die Kinder vertrauensvoll in ihrem eigentlichen Lernprozess bleiben können, ist es wichtig, sie nicht zu vergleichen. (das machen sie in unsere Gesellschaft schon fast automatisch, selbst wenn ihre Umgebung das nicht fördert)
Kinder all zu oft in Vergleichs- und Wettbewerbssituationen zu stellen, ist mit Sicherheit ein Killer für selbstmotiviertes Lernen. - Wenn dein Kind im Moment in Schule und Betreuungssituation ‚gefangen‘ ist, weil du selbst im Moment keine Alternativen siehst, dann ist das einfach so. Kein Grund, sich als Eltern darüber schlecht zu fühlen. Vielleicht hast du in deinem privaten Umfeld Gelegenheit auf der Welle der Veränderungen zu surfen und dich darin weiter zu stärken. Das wird sich dann auch stärkend für dein Kind in seiner derzeitigen Lernumgebung auswirken.
„Jedes Kind ist ein Künstler.
Das Problem ist nur, wie man ein Künstler bleibt,
wenn man größer wird.“
Pablo Picasso
Ich wünsche mir sehr, dass meine heutigen Impulse für dich stärkend sind und langfristig zu mehr Freude und Zufriedenheit in deiner Familie führen. Auf bald.
Beste Grüße
Uta
Wenn ich dich auf deinem Weg stärken und unterstützen kann, dann melde dich einfach hier für mein Kennlerngespräch an.
Warum Wurzeln und Flügel Eltern auch nicht schaden können.
„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen. Wurzeln und Flügel“ Goethe
Was aber, wenn die dann großen Kinder diese Gaben nicht von ihren Eltern bekommen haben und nun ihrerseits wieder Eltern sind?
Ich bin der Meinung, dass es sehr wichtig ist, dass Eltern dieser Zeit sich um so mehr mit ihren eigenen Wurzeln und Flügeln befassen, denn sie haben Erdung und im selben Moment ein großes Maß an Freiheit eventuell nicht im gesunden Maß bekommen.
Jetzt sind sie Eltern und stehen jeden Tag vor der Herausforderung, das sogenannte Beste für ihr Kind zu wollen.
Doch was ist denn das sogenannte Beste ? Wie willst du sicher darin sein, was das „Beste“ ist, wenn du selbst in hohem Maße nachreifen könntest?
Wie willst du wissen, was das „Beste“ ist, wenn du durch deine eigene Erziehung und Bildung stark beeinflusst worden bist, man dir immer gesagt hat, was das Beste ist und du nicht gelernt hast, das Ganze zu hinterfragen?
Gerade weil wir Eltern nicht perfekt sind und es vor allem auch nicht sein müssen, ist es aber von großer Bedeutung, sich ein Stück mit den eigenen Wurzeln zu befassen, damit ich weiß, woher ich komme und warum ich so bin, wie ich bin. Ich lerne dann mehr über mich heraus zu finden. Das gibt mir Verständnis und Stärke. Ich kann alle Information, die bezüglich Erziehung und Lernen auf mich zukommt, besser in mir selbst verorten und werde nicht zum Spielball von allerhand Strömungen und Bewegungen.
Ich lerne, dass ich alles zunächst prüfen kann und in meinem eigenen System abgleichen kann. Erst dann kann ich sinnvoll reagieren. Ich lerne zu reagieren, nicht einfach nur blind und unreflektiert zu agieren.
Meiner Elterngeneration hat man gesagt, dass man Kinder nur alle vier Stunden füttern darf, egal wie intensiv sie schreien. Man hat ihnen gesagt, dass sie in einem anderen Bett schlafen müssen, den Teller aufessen müssen. Kein Widerwort geben dürfen und gehorsam sein müssen. Man hat dieser Generation auch gesagt, dass es bei alle dem nicht sonderlich von Bedeutung ist, was Kinder empfinden.
Heute nun, ist es von Bedeutung, den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. So sehr sogar, dass Eltern unter Umständen dabei am Stock gehen. Kinder müssen den Teller nicht aufessen, können mit ihren Händchen im Essen matschen. Man orientiert sich an Kuschel- und Nahrungsbedürfnissen, lässt sie im elterlichen Bett schlafen und fährt sie mit dem Auto zur Schule.
Dazu kommt noch, dass du als Elternteil in unterschiedlichstem Maße aus beiden Generationen beeinflusst bist. Darüber hinaus bist du in gewisser Weise mit Zellinformationen aus weiter zurückliegenden Zeiten angefüllt? Dann wirst du auch noch mit Vorstellungen der Visionäre über eine zukünftige Möglichkeit für Erziehung und Bildung 'bestäubt' ?
Was nun bitte ist das Beste für dein Kind?
Für mich folgt daraus, dass es für viele Eltern wenig hilfreich ist noch mehr Informationen aufzunehmen, was man anders und besser mit den Kindern machen könnte.
In meiner Arbeit ist es von großer Bedeutung Möglichkeit zu geben, die eigenen Wurzeln und Flügel zu erkunden. Ich möchte Eltern die Gelegenheit geben sich selbst gut zu tun. Damit meine ich Wege und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Eltern lernen können durch mehr Wissen darüber, wer sie persönlich sind und was sie persönlich brauchen. Für mich ist es sehr bedeutsam, dass Eltern in ihre eigen Kraft wachsen.
Dann braucht es das ganze ‚TrillaTralla‘ nicht mehr. Kinder dürfen Kinder sein und Eltern dürfen die sein, die sie sind. Alle zusammen können miteinander wachsen. Das ist mein Grund, warum Wurzeln und Flügel Eltern auch nicht schaden können.
Es ist mein Wunsch für ein entspannteres und freudvolleres Miteinander zwischen Erwachsenen und Kindern.
Wie siehst du das? Gerne lese ich deine Ideen dazu gleich hier untern auf der Seite oder bei Facebook.
Deine Uta
In meiner Beratung helfe ich Eltern bei der Erkundung ihrer eigenen Wurzeln und Flügel. Für mich der beste Weg Kinder und Eltern zu stärken. Bitte vereinbare hier ein kostenfreies Kennenlerngespräch mit mir.
Warum 'zuviel Milch' Entwicklung bremst. Eine kleine Erziehungsphilosophie
Eine Freundin hat mich mal gefragt, ob ich auch die Situation im Leben mit Kindern kennen, in der ich so am Ende bin, dass ich die Kinder einfach in’ s Auto packe (ich lebe auf dem Land), nur um im Supermarkt einen Liter Milch zu kaufen, den ich eigentlich gar nicht benötige.
Ich kenne diese Situation, oh ja!
Im Grunde ändert sich durch diesen „Milcheinkauf“ alles. Die Situation entspannt sich. Kaum eine Stunde später weißt du gar nicht mehr, warum du überhaupt in den Supermarkt gefahren bist.
Alle haben sich beruhigt. Jeder ‚geht‘ wieder seiner Wege.
Wenn ich mir eine auf Papier skizzierte Linie vorstelle, dann kann ich am linken Ende der Linie die Situation notieren, in der ich in einer schwierigen Situation mit den Kindern gerade mal eben einen Liter Milch kaufen gehe.
Am rechten Ende der Linie hätte ich viele Milchtüten eingezeichnet. Eine Milchschwemme im Haus.
Im ersten Fall habe ich einen Liter Milch zu viel im Haus, aus dem ich für Spass mal einen Pudding kochen könnte. Im anderen Fall, ertrinke ich in Milch, weil ich mich unter Umständen den eigentlichen Herausforderungen mit den Kindern nicht stelle.
Wenn ich nicht in Milch ertrinken will, dann bedeutet es, dass ich mich meinen inneren und äußeren Herausforderungen stellen muss. Dann könnte es eine gute Idee sein, meinen Automatismus des Milch kaufen s zu unterbrechen und mich beispielsweise zu fragen, was genau ich denn eigentlich möchte. Was ich brauche? Was ich vielleicht anders angehen könnte? Diesen Automatismus zu unterbrechen, kann schon recht unbequem sein, denn es bedeutet meistens Veränderung. Alle sind diese Drehorgel gewohnt und ‚mögen’ sie in gewisser Weise. Gewohnheit eben.
Wenn ich dann mehr Klarheit erlangt habe und meinem Drang Milch kaufen zu gehen, widerstanden habe, dann könnte es gut passieren, dass sich meine Herausforderungen mit den Kindern plötzlich entspannen.
Jetzt geschieht es aber dann, dass ich von ganz anderen Ecken und Enden Gegenwind bekomme, weil die gewohnte ‚Ordnung‘ auf wundersame Weise zerstört wurde. Jetzt erhalte ich unter Umständen erst mal Widerstand oder Gegenwind aus einer ganz anderen Richtung. (Partner, Schwiegereltern, beste Freundin…)
Es kann geschehen, dass sich alte Freundschaften auflösen, Veränderungen geschehen, Dinge und Personen, die nicht mehr zu dir passen, verlassen plötzlich, wie aus Zauberhand dein Leben.
Veränderung geschieht, dann liest du andere Bücher, machst andere, inspirierende Bekanntschaften und neue Freude treten in dein Leben, vieles ist dann anders.
Es geschieht, weil sich dein ‚innerer Magnet‘ verändert hat, andere Dinge eine Rolle spielen und du bereit für eine neue Schleife auf deiner ‚Entwicklungsspirale‘ geworden bist.
Kinder sind geradezu Meister, dich als Elternteil herauszufordern, wenn ihnen auf ihrer ‚Entwicklungsspirale‘ heftige Begrenzungen im Weg sind.
Veränderung ist angesagt, all das, unter Umständen ausgelöst durch nicht enden wollende Querelen und Auseinandersetzungen mit den Kleinsten, die mit präziser Zielgerichtetheit ihre Finger in deine Augen picken, bis du deinen Kopf abwendest und eine neue Richtung einschlägst.
Stehen zu bleiben und den Kindern bzw. den Umständen das ständige Picken zu gestatten, könnte dich erblinden lassen.
Nicht enden wollende Schlafprobleme, Kindergartenthemen, Schulthemen, Essensprobleme und vieles mehr können ein mehr oder weniger zarter Hinweis sein, dass du dich mit deiner Aufmerksamkeit und deinen Bemühungen einer anderen Richtung zuwenden könntest.
Aus deinem derzeitigen Blickwinkel gesehen, in dem dein Kind durch die Umstände dir wiederholt und wiederholt in die Augen pickt, glaubst du, dass alles schlecht wäre und du nur noch nicht den richtigen Schalter gefunden hättest. Du glaubst vielleicht, dass du krampfhaft alles in bekanntem Fahrwasser halten musst, was dir Sicherheit geben würde.
Doch deine Kinder gestatten es nicht. Sie fordern dich ständig heraus, zu lernen und dich weiter zu entwickeln, gnadenlos.
Im Grunde ist es so, als ob die Bodenplatte eines gewissen Stockwerks deines Hauses gereinigt wird, damit das nächste Stockwerk, deiner persönlichen Entwicklung darauf aufbauen kann, bis…..
ja bis….
du wieder 'zuviel Milch' im Haus hast und dann merkst du wieder, dass alles eng, klemmig, und problematisch ist…..
…auf ein Neues.
Hast du 'zuviel Mich' im Haus? Hier kannst du dich für ein kostenloses Kennenlerngespräch anmelden. Ich freue mich von dir zu lesen.
Warum viele Eltern unzufrieden sind?
Eltern bekommen in meinen Augen heute so viele tolle Informationen (Stöcke) zugeworfen. Leider fangen viele diesen Stock am falschen Ende auf und geraten noch tiefer in Verunsicherung, Unzufriedenheit und Ohnmacht.
Durch meine Beiträge mag ich nicht die Idee schüren, dass es irgendwo da draussen diese ‚Erziehungsheilslehre‘ gäbe. Wenn man das nur alles beachten und ‚richtig‘ machen würde oder endlich verstehen würde, oder es so machen würde wie diese oder jene Familie, die mir so fluffig und easy im Internet daher kommt, dann, ja dann wär ich als Mutter oder Vater viel besser, dann hätte ich deutlich weniger Probleme mit meinem Kind und alles wäre so ganz anders, als dieser öde, verdammte Alltag, den nur ich zu haben scheine. Viele andere wissen, wie es geht, nur ich nicht?
In den Beiträgen und Kongressen, die ich zum Thema Erziehung und Lernen verfolge, beobachte ich eine ähnliche Bewegung, wie sie mir auch in der spirituellen Szene oder den 'offensiv-anders-Kreisen‘ begegnet. Es entsteht ein kompliziertes und angebliches wertvolles Regelwerk, darüber, was man alles beachten und anders machen könnte. Das, was wir lernen müssten erscheint wie ein Fass ohne Boden.
Dieses Konzept wird nicht immer von den Machern, Autoren und Querdenkern hervorgebracht, aber leider von vielen Eltern so verstanden.
Ich lese auch hier im Internet die Anfragen von zahllosen Müttern, die Probleme haben , ihre Kinder ins Bett zu bringen, sie vielleicht unter Tränen bei der Tagesmutter zu lassen, deren Kleinkinder hauen, beißen und schlagen, Kinder, die in Kita und Schule Schwierigkeiten machen etc.
Ich habe den Eindruck, dass wir uns trotz aller zugänglichen Informationen, Kursen, Seminaren Austausch und Möglichkeiten für Ausstieg und das so genannte ‚Andere‘, weiter weg bewegen, von dem, was der Familie und dem Kind gut tut.
Für mich ist das Simple, das Einfache und das Naheliegende von größter Bedeutung, das, was ich auch leben kann, was meiner innersten Natur entspricht. Es ist völlig unspektakulär und daher leicht zu übersehen.
Wir meinen immer, dass die Lösungen so sehr mit Anstrengung und großem Aufwand verbunden sein müssten. Auch ich kann mich hier an der eigenen Nase packen. Es gibt Bereiche, in denen mir das nicht so eingängig ist, wie gerade im Bereich Erziehung und Lernen.
Ich nehme war, das selbst gut gemeinte Bestrebungen so aufgeplustert und verfälscht werden. Es entsteht neue ‚Erziehungsheilslehren’ und Strömungen und Trends im Umgang mit Kindern. Eltern rennen von dieser Bewegung zur nächsten. Massen bewegen sich - und alles wird bekloppter.
Wir alle auf der verzweifelten Suche, nach, .......was denn genau?
Das frage ich dich?
Ich habe den Eindruck, dass wir in Erziehungsfragen derzeit den Stock am falschen Ende aufgreifen. Wir bewegen uns, trotz bester und tollster Möglichkeiten, weiter weg von dem Naheliegenden, Simplen, von der Natur der Dinge.
Für mich steht da zu aller erst, dass ich mich als Mutter damit beschäftigen möchte, wer ich bin und wer ich in Bezug zu dieser Herausforderung, die ich in den Familienangelegenheiten habe, sein möchte. Erst viel später stellt sich mir die Frage nach dem Was und nach dem Wie.
Und hier greifen wir in meiner Auffassungen den Stock am falschen Ende auf. In Erziehungs- und Lernfragen werden wir durch die allgemeine Massenbewegung (auch im Internet) immer in die Wie und vielleicht Was Themen bewegt. Ich werde ständig in Denkprozesse verwickelt, die nicht hilfreich sein können, weil sie mich weiter von dem entfernen, wer ich bin.
Wenn ich das Ganze nicht auf den Boden dessen stellen kann, wer ich als Mutter bin, dann drehe ich mich im eigenen Quark und vor allem auch in dem Quark der anderen. Ich werde immer unsicherer und vor allem unzufriedner. Ich bin nicht in der Lage meine eigene Blüte erblühen zu lassen.
In der Natur der Dinge liegt, dass die Blume nicht versucht zu blühen, sie macht keine Selbstoptimierungskurse und vor allem schleift sie auch ihre ‚Ableger‘ oder ‚Samen‘ nicht in Selbstoptimierungskurse. Was die Blume macht? Sie wächst aus sich selbst heraus, öffnet und schliesst ihre Blüten, verschenkt ihren Duft. Die Blume ‚weiß’, dass auch ihre Ableger genau das sind, was sie sind. Aber sie v er s u c h t nicht, etwas zu tun. Die Blume i s t.
Somit möchte ich dich mit meinem heutigen Beitrag dazu ermutigen dich vermehrt als Blume zu begreifen, die nur das leben kann, was ihrer innersten Natur entspricht. Die Rose kann kein Gänseblümchen sein und die Kornblume keine Sonnenblume. Ich halte es bei den ganzen Wirrungen und Irrungen für super wichtig, dass Eltern sich darauf besinnen, wer sie sind und was persönlich sie mit den Kindern leben wollen.
Es ist sicherlich schwierig sich einer roboterhaften Existenz entgegenzustellen, die uns so stark mit all ihren Strömungen und Bewegungen beeinflussen will. Dabei geht schon mal schnell das Naheliegende und das Simple in Vergessenheit und die Chancen werden größer, sich in der quirligen und schnelllebigen Zeit zu verlieren.
Das eine Ende des Stockes ist das Simple und das Naheliegende, es bedeutet, die Blume zu erkennen, die du bist.
Die andere Seite des Stockes ist, die ganzen Informationen zu nehmen, die auf dich einstürmen und dich dann selbst mit dem aufzumischen und runterzuputzen, was du alles (noch) nicht kannst als Mutter, wo du angeblich noch nicht bist, was noch nicht hast, was andere haben. Du reibst dich ständig im Denken auf und in der Vorstellung, dass auf der anderen Seite des Flusses alles besser wäre.
Das raubt einem die Kraft, nicht notwendigerweise die Kinder.
Genau mit diesem Konflikt befasse ich mich primär bei meiner Beratung und daher ist ein Telefongespräch mit mir auch sehr effizient und nachhaltig. Ich helfe dir und unterstütze dich darin heraus zu finden, wer du in Bezug zu deinen Kindern bist und wie du das auch im Alltag umsetzen kannst.
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Warum viele Eltern unzufrieden sind? Finde es für dich persönlich heraus und komm in deine Kraft.
"Mama, wenn man kuschelt, repariert man sich gegenseitig"
Vor einigen Tagen habe ich diesen Spruch (*1. siehe Fussnote) bei Facebook gepostet und war in den darauf folgenden Tagen völlig überrascht, wie sehr dieser kleine Beitrag geliked und vor allem geteilt wurde. Ich habe mich gefragt, was genau dieser Ausspruch eines Kindes, in Männern und Frauen berührt und angesprochen hat, sodass viele Menschen diese Botschaft einem anderen Menschen durch eine Mausklick mitteilen wollten.
Ich für mich bin zu dem Schluss gekommen, dass es etwas sehr fundamentales und "tief liegendes" sein muss. Etwas, dass Männer wie Frauen gleichsam berührt, vielleicht etwas, dass eine in uns verwurzelte Sehnsucht auslöst oder etwas, das verbindet.
Als ich so darüber nachdachte, wie ich diesen Spruch für meinen wöchentlichen Beitrag aufbereiten könnte, erinnerte ich mich plötzlich an diese Begebenheit:
Einmal kam einer unserer Söhne ins Zimmer, während der Vater meiner Kinder (der nicht mehr mein Mann ist) und ich am "Kuscheln" waren. Das Wort Kuscheln habe ich in diesem Fall mit Anführungszeichen versehen, weil es nur die halbe Wahrheit ist. Wir waren nicht so recht am Kuscheln, sondern das Ganze hatte in gewisser Weise Fahrt aufgenommen, du verstehst?
Der kleine Sohn war noch ein "Pämpenkind" und war in diesem Alter durch den Anblick seiner Eltern noch in keiner Weise verlegen oder irritiert. Voll der Freude und motiviert riss er sich schier die Klamotten vom Leib. Stell dir nur diese Situation vor, wie er sich bemüht möglichst schnell diese Kleider loszuwerden. Du beobachtest, wie er durch einen Ruck am Klebeverschluss die 'Pämpe' öffnet, diese durch ihr Eigengwicht zu Boden plobbt und dieser kleine Mensch dann völlig motiviert hinzu springt und einfach "mitmachen" will.
Ich erinnere mich auch, dass diese Situation mich amüsiert hat und ich es toll fand, sein Vater hingegen, sich in diesem Moment gestört fühlte und ungehalten war. Ich nun, zwischen allen diesen menschlichen Bedürfnissen verwirrt, konnte die Situation in diesem Moment nicht souverän lösen und das Ganze bekam einen Drall, den ich nicht abwenden konnte. Es entstand eine Irritation. Ich denke, ich muss das hier nicht genauer erläutern. :)
Ich vermute, dass so viele Menschen sich durch diesen Facebook Post angesprochen fühlten, weil sie selbst sich als dieses kleine Wesen angesprochen fühlten, das am liebsten irgendwo dazu springen möchte und völlig unbedarft mitmachen möchte, bei etwas so nahe liegendem und bei etwas, was einfach nur gut tut. Es muss etwas sein, dass alt und jung gut tut und was mit dem, was man(n) landläufig für Sex hält, nichts zu tun hat.
Beim weiter darüber nachdenken bin ich dann bei dem sogenannten 'Kuschelhormon' gelandet. Mir fiel das Wort Oxytocin ein. Ja, das könnte ein grundlegendes, fundamentales, verbindendes Element sein?
Es hat eine sehr große Wirkung in unserem Körper und für unser menschliches Zusammenleben. Es schenkt uns Wohlgefühl, Vertrauen, Glücksgefühle und vor allem vermindert es Stress. Erinnere dich, in dem Zitat stand: Man repariert sich gegenseitig. Ich gehe davon aus, dass diese kuschelige, körperliche ‚Zugewandtheit' oder Zärtlichkeit allen Beteiligten hilft. Das tolle daran ist, dass sie den Geber und den Nehmer gleichermassen nährt. Dieses Kuscheln hat damit etwas ganz besonderes. Es ist hoffentlich nicht zweckgebunden oder zu irgend einem Ziel führend. Kuscheln ist bestenfalls - einfach das, was es ist.
Es will nichts, es ist nicht fordernd.
Ich vermute, dass so viele Menschen sich von diesem Zitat angesprochen fühlten, weil wir in der Gesellschaft in gewisser Weise an einem Mangel an Zärtlichkeit und bedingungsloser, körperlicher ‚Zugewandtheit‘ leiden.
Das Kuscheln ist so naheliegend und unverfälscht und wenn man unbedingt eine wissenschaftliche Erklärung herbei schleifen möchte, dann könnte man ja erklären, dass Oxytocin das Schlüsselwort ist, ein Hormon, dass zwischenmenschliche Beziehungen vertieft und stabilisiert, ein Hormon, welches entspannt, Ängste abbauen kann, dass Vertrauen stärkt, uns Schmerz anders wahrnehmen lässt, Stresshormone abbauen kann, darüber hinaus in der Sexualität eine verstärkte Rolle spielt und nicht zuletzt die Bindung zwischen Mutter und Kind stärkt.
Da ich mich ja mit dem wundersamen Lernen beschäftige, möchte ich heute darauf aufmerksam machen,das die Bedingungslosigkeit und das unvermittelte Wohlgefühl beim Kuscheln eine wesentliche Rolle spielt. Dabei wird wird ein Prozess in Gang gesetzt, der die Menschen auf unscheinbare Art nähren und wie das Kind behauptet hat, reparieren kann. Dieses bedingungslose Wohlgefühl, was auch durch Kuscheln entsteht ist ein ganz wesentliche Zutat für den menschlichen Lernprozess. Es ist Grundvoraussetzung und gleichsam Dünger für die reibungslose Entfaltung unseres möglichen Menschseins.
Für mich als Erwachsene ist darin aber auch ein Schatz verborgen, der mich vor vielen Jahren dazu inspiriert hat über dieses oben erwähnte „Kuscheln in Anführungsstrichen“, hat anders nachdenken lassen. Personen bzw. Bücher, die mich auf diesem Weg inspiriert haben, sind etwa folgende:
Ich freue mich, wenn du mir ein paar Zeilen schreibst, entweder hier, oder bei Facebook und auch, wenn du diesen Beitrag teilst. Auf bald. Lieben Gruß Uta
Anlässlich der Mühlengespräche haben wir diese recht persönlichen Themen um Kuscheln und „Kuscheln“ immer mal wieder gekreuzt und aus diesem Anlass haben wir beim letzen mal einen Frauenabend beschlossen. Der Termin findet am 29. Juni 2016 um 20 Uhr statt. Für den Fall, dass du dich für diesen geschlossenen Frauenabend interessierst, wende dich bitte mit einer persönlichen Nachricht an mich.
* 1 "Mama, wenn man kuschelt, repariert man sich gegenseitig" , Zitat aus dem Internet, facebook.com/gedankenseite