Wenn einer eine Falle baut. Freies selbstbestimmtes Spiel und was sich alles dahinter verbergen kann.

Wenn einer eine Falle baut. Freies selbstbestimmtes Spiel und was sich alles dahinter verbergen kann. 

Heute möchte ich mit meinem Text darauf hinweisen, wieviel Idee, Forschungsdrang, Erproben und letztlich Strategie in den Handlungen der Kinder steckt.

Ihre Fähigkeit Menschen für die eigenen Interessen ‚einzusetzen‘ haben sie lange erprobt. Sie üben all das in ihrem Alltag und lernen Lebenstauglichkeit
Ich schreibe darüber, weil man es als Eltern oder Fachperson nicht notwendigerweise im Alltag erkennt und versteht.

Unterbricht oder zerstört man diese unscheinbaren Vorgänge, hat das immer einen Effekt auf natürliche Lernprozesse. Wichtig ist in meinen Augen, dass man es erkennt. Erwachsene tendieren dazu Lernprozesse zu stören. Nicht immer dramatisch, nur gut, wenn man darum weiß.

Kürzlich habe ich mich mit einem jungen Mann über dessen Zeit in einem Waldkindergarten unterhalten. Ganz interessiert habe ich zugehört, was er mir von seinem Alltag dort berichtet hat.

Er wollte Vögel fangen.
Er konnte mir nicht mehr sagen, warum er das wollte.
Das Jagen und Hinterherrennen hinter den Vögeln war anstrengend, es hat auch einen Moment Spaß gemacht, war in seinen Augen aber nicht erfolgreich.
Er wollte einen wilden Vogel in den Händen halten.

Er kam also auf die Idee, eine Falle zu bauen.
Dazu hat er ein Loch gegraben und aus Ästen und allerhand Buschwerk eine Art Käfig gebaut. Viel Zeit hat er weiterhin dafür benötigt aus Ästen eine Form von Falltür zu konstruieren.
Du kannst dir vielleicht vorstellen, wieviel Konzentration, Versuch und Irrtum und Strategie hier erforderlich ist, ein Projekt dieser Art in einem ganz normalen Kindergartenalltag umzusetzen.

Beim Zuhören konnte ich mir regelrecht vorstellen, wie sehr er ‚gearbeitet‘ hat, um dieses Vorhaben umzusetzen.
Um ihn rum, andere Kinder, die hopsen, spielen, lachen, drüber klettern , vielleicht ‚mitspielen‘ wollen, oder zerstören möchten……
Wir sprechen hier über ein fünf bis sechs jähriges Kind.

Was ihm nun noch fehlte war Futter, um den entsprechenden Vogel auch in die Falle zu locken.
Seine Sozialisation hatte ihm zu dieser Zeit längst zu verstehen gegeben, dass man Vögel nicht einfach fangen darf. In anderen Ländern wäre das vielleicht ganz anders. Er ‚wusste‘ also, dass Erwachsene nicht mit seinem Anliegen, einen Vogel fangen zu wollen, umgehen konnten.
Es brauchte also eine Fähigkeit von ihm, die er in diesem Alter längst hat erlernen können/müssen.

Er wusste schon (5-6 Jahre alt), dass man die Erwachsene ‚anlügen‘ müsse, um Körner oder Müsli oder etwas ähnliches zu bekommen, damit man die Falle fertig stellen kann.
Auch hier konnte er offensichtlich schon bewusst strategisch vorgehen, er wusste, wie man die Erwachsenen ‚beeinflussen‘ muss, um zum Erfolg zu gelangen.
Er hat sich Sonnenblumenkerne organisiert.
Er konnte mir genau das Gefühl beschreiben, das er hatte, als er sich wieder mit der Hand voller Kerne, auf den Weg zu seiner Falle machte.

Die Falle wurde präpariert und nun folgte vermutlich der weitaus schwierigere Teil.
Man muss Geduld aufbringen, bis sich ein Vogel vielleicht in eine solche Falle bewegt.
Ein wirklich schwieriges Unterfangen, denn welcher Vogel würde dies im Sommer tun?
Welches Tier, würde sich in einer ganzen Horde von Kindern, mitten im Sommer in eine Falle bewegen?

Wie wird die Geschichte wohl ausgegangen sein?
Wird er auf der Lauer gelegen haben? Wie lange wird er geduldig gewesen sein? Wird er die Falle zurückgelassen haben können, wenn er am Nachmittag nach Hause ging? Wird er am nächsten Tag weiter schauen wollen,? Wird er es am nächsten Tag vergessen haben?Wird er ein ganz anderes Thema und eine andere Herausforderung haben?

Die kleine Geschichte habe ich dir erzählt, weil Kinder Themen haben, die sie innerlich bewegen.
Längst haben sie Projekte, Dinge, die sie herausfinden wollen, Dinge, sie sie zutiefst beschäftigen.

Wir Erwachsenen kriegen so viel davon leider nicht mit, weil wir oft nicht aufmerksam genug sind, um diese Feinheiten zu beobachten.
Wir haben unsere Aufmerksamkeitskanäle oft genug nicht fein abgestimmt, um diese Formen von wundersamem Lernen überhaupt wahrnehmen zu können. Wir bekommen dieses einzigartige Lernen nicht mit und meinen dann, das Schule oder frühe Bildung wichtig sei.

Eine Art Eulen nach Athen tragen praktizieren wir da.

Viel zu oft verletzen wir ihre Schöpferkraft und ihre Würde, indem wir sie pausenlos bitten, ihre Projekte zu beenden, abzuwandeln oder sie schlicht weg zu ignorieren, weil wir weiter müssen.

Weiter, wohin eigentlich?

Eltern und Pädagogen schätzen die Zusammenarbeit mit mir, weil ich es verstehe, eine Sicht auf die Welt von Kindern zu vermitteln, die es ihnen ermöglicht das Leben mit Kindern mit einer größeren Leichtigkeit zu versehen. Ein anderer Blick, ein anderes Verständnis hilft so schnell und sorgt für positive Veränderung. Hier findest du meine Kontaktdaten und hier meine Angebote. 


‚Loving backbone‘ in Erziehung.

‚Loving backbone‘ in Erziehung. Oder wie man allgegenwärtige Verunsicherung überwindet.

Am Wochenende hatte ich eine Jugendgruppe zu Gast hier in der Mühle. Das Gelände hatte sich in gewisser Weise in ein Zeltlager verwandelt.

Diese Jugendgruppe war schon zum zweiten mal zu Gast hier und ich hatte wieder einmal Gelegenheit bemerkenswerte junge Menschen kennenzulernen.

Vermutlich würdest du nicht glauben, wie friedvoll und ruhig diese Tage waren. Es waren alles Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 19 Jahren, die unter sehr schwierigen Bedingungen aufwachsen müssen und in einigen Fällen darüber hinaus auch noch schwere Krankheiten haben. Sie bedürfen der besonderen Betreuung, bis sie lernen, diese Dinge eigenverantwortlich zu handhaben. Eine doppelte Packung, wenn du so willst.

Es ist ganz sicher dem Vertrauen und Wohlwollen dieser sehr erfahrenen Betreuer zu verdanken, (und dem besonderen Ort ‚Köttigermühle‘ -grins-), dass hier eine so ruhige und ausgeglichene Stimmung auf dem Hof war.

Ich konnte mich gar nicht satt sehen, dabei die Menschen zu beobachten. Es waren so schöne Begegnungen, kurze Gespräche und Beobachtungen.

In ihrer Einrichtung haben sie im normalen Alltag sicherlich ein sehr getaktetes Leben zwischen institutionellen Rahmenbedingungen, Schule, Therapien, Arztbesuchen, Bettgezeiten und Freizeitveranstaltungen. Vergleichbar mit eben den Verstrickungen, mit denen wir alle zu tun haben. Vermutlich haben auch sie wenig Zeit für einfach SEIN dürfen.

Das war es genau, was deren Betreuer hier auf der Mühle für ihre Schützlinge wollten. Sie hätten in diesen Tagen natürlich auch ein fettes Programm abziehen können. Sie hätten die Möglichkeiten dieser Gegend voll und ganz ausschöpfen können.

Eine Fahrt auf der Lahn, ein Besuch im Museum, in den Tropfsteinhöhlen, hin zum Tiergehege und ab zum Kletterpark.
Aber nein, das war nicht deren Absicht. Da war die Mühle, die Wiesen, die Tiere, das Essen, ein paar Fussbälle, zwei kleine Ausflüge-das wars.

Dazwischen war Raum für all die Begegnungen und Möglichkeiten dieser Gruppe, die sich in deren institutioneller Heimatumgebung vermutlich kaum ergeben können, da einfach Alltag ist.
Hier ist ein Raum für Beziehung entstanden, für Gespräche, für Spiele, für Auseinandersetzungen und kleine Streitereien. Das ganz normale Chaos eben. Ein Chaos, was vielleicht anders ist, als das Alltagschaos. Darin liegt der Zauber.

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Die hauptverantwortliche Betreuerin hat eine langjährige Beziehung zu ihren Kids, die es ihr ermöglicht diese schwierigen Kinder an langen Leinen laufen zu lassen. Da war nicht alles durchgeplant und auf Listen aufgeschrieben, sondern sie hat es verstanden auf vertrauensvolle Art, das stinknormale Leben herein zu lassen. Das, was eben alles passiert, wenn man in einer Gruppe unterwegs ist, die ein so problematisches Potential haben kann, dass so mancher Verantwortliche sich nicht einmal mit dreien dieser Kids alleine irgendwo hinbegeben würde. Geschweige denn in eine Zeltfreizeit, noch dazu ohne festen Plan.

Ich war wieder berührt, wie respektvoll, diese jungen Menschen hier mit den Tieren, Gegenständen und auch mit mir umgegangen sind.

Die Kids haben, obwohl sie sicher auch ganz andere Erfahrungen in ihrem Leben haben, mir so viel Positives entgegengebracht, dass ich einfach immer wieder nur staunen musste.

  • Man hat sich bei mir entschuldigt, weil man einen meiner Gegenstände versehentlich kaputt gemacht hat (Kind 8 Jahre)
  • Man hat sich bei mir persönlich bedankt, weil ich ein veganes Gericht für sie gekocht hatte (junge Frau 19 Jahre)
  • Man hat versucht 😉 sich an die Hausregeln zu halten, die ich von meiner Seite, für die Freizeit aufgestellt hatte.

Ich schreibe dir das, denn es ist ‚draußen‘ so oft die Rede, von diesen schwierigen jungen Menschen, die eine härtere Hand bräuchten, oder mehr Disziplinierung oder ausgeklügelte Strafen, die jetzt ja auch immer mal gerne Konsequenzen genannt werden.

Ich habe hier durchaus eine Menge ‚Loving-backbone’ wahrgenommen. Es wurden ganz klar auch persönliche Grenzen vermittelt, ‚nein‘ gesagt, ‚das will ich nicht‘, ‚jetzt möchte ich aber, dass du…‘, ‚mach das jetzt‘, ‚du musst noch….‘ usw.

Mit ‚Loving-backbone‘ meine ich dieses feine Spiel zwischen dem Vertrauen in die ‚Richtigkeit‘ eines jungen Menschen und die Haltung ihn in seinem Sein zu respektieren, ihm die Möglichkeit zu geben, sein Innerstes, sei es auch noch so verletzt, zum Ausdruck zu bringen. Im Gegensatz zu dieser mehr fließenden und wohlwollenden Haltung, aber auch eine gewisse Form von Widerstand zu bieten. Einen guten festen Widerstand eben, der es einem Kind ermöglicht, seinen Platz zwischen gewissen unverrückbaren Eckpfeilern/ Begrenzungen zu finden. Sich auch innerhalb der Begrenzung zu finden, die andere Menschen vorgeben.

Beides eben. Das Fließende und das ‚Statische‘. Oder anderes ausgedrückt. Mit ‚Loving-backbone‘ meine ich so etwas wie das Anerkennen der Tatsache, dass es in Erziehung und Lernen eben die Welle und das Teilchen gibt. Das wir uns weg bewegen von diesen statischen Ideen und nun auch das Fließende und das wenig ‚Richtige‘ oder ‚Starre‘ mit ins Bild nehmen. Das sind für mich die Herzens- und Beziehungsqualitäten, die nun weiter ins Bild rücken.

Dieses Einfließen der Herzensqualitäten verunsichert viele Menschen. Sie verlieren ihre Sicherheit, denn die starren Regeln geben den Eltern und Pädagogen keinen Halt und keine Sicherheit mehr von außen. Die schwierige Aufgabe liegt darin, diese Sicherheit in Erziehungsfragen in der eigenen, sicheren guten Verbindung zur inneren Wahrheit zu finden, sei es auch noch so verunsichernd im Moment.

Ich hatte in den vergangenen Tagen, mit der Jugendgruppe, wieder viel gute Gelegenheit gelebte Erziehungsweisheit zu erfahren und zu beobachten.

Mir war es ein Anliegen, dich ein Stück teilhaben zu lassen, an meiner Erfahrung, dass (Erziehungs)-Weisheit sich oft in den unscheinbaren Kleinigkeiten zeigt.
Es ist also hilfreich, sich mit den eigenen Ansprüchen nicht all zu große Berge vor sich aufzuschütten. Hohe Berge, die man kaum zu erklimmen vermag.

Es ist vielmehr hilfreich, sich mit den machbaren Kleinigkeiten zu beschäftigen. Das, was man tun kann, um Kindern Wohlwollen und Vertrauen entgegenzubringen. Davon so viel und so gut es eben geht.

Hier findest du meine Angebote. Gerne kannst du mir auch schreiben, um einen ersten Kontakt mit mir aufzunehmen.


Natürliches Lernen der Kinder und Verlernen der Erwachsenen - Hand in Hand

Natürliches Lernen der Kinder und Verlernen der Erwachsenen – Hand in Hand

Es ist schon eine seltsame und eigenwillige Widersprüchlichkeit, die sich im Inneren einiger Eltern und/oder Pädagogen abspielt. Sie erzählen mir, was die Auseinandersetzung mit dem Versuch, Kindern ein freieres und selbstbestimmteres Leben/Lernen zu ermöglichen, mit Ihnen macht.
Da ist einerseits das deutlich spürbare Bedürfnis, mehr Wissen und Stärke um die Tatsache anzuhäufen, dass Menschen anders lernen und völlig andere Umgebungen bräuchten, um gedeihlicher aufwachsen zu können.
Im selben Moment ist da aber auch eine Angst vor mehr Wissen. Verdrängung des unguten Gefühls, dass aus diesem Wissen eigentlich auch Konsequenzen folgen ‚könnten-müssten-sollten‘.

Wenn sich Erwachsene mit diesen Themen auseinandersetzen, dann konfrontiert sie das ganz unmittelbar mit dem eigenen Schmerz, der Unterdrückung der eigenen Kreativität und vielleicht auch Schöpferkraft. Da kann auch eine Ohnmacht sein, darum zu wissen, dass Kinder etwas anderes benötigen, um gesund und stark aufwachen zu können. Eine Veränderung oder das Ermöglichen eines anderen Weges würde fest gewachsene Strukturen ins Wanken bringen. Man liest gerne darüber, man lässt sich inspirieren. Aber nicht zu viel davon, denn das würde das eigene Lebensmodell schon ganz schön ins Wanken bringen.

Erst kürzlich hat mir eine Mutter offenbart, dass sie nicht zu oft zu mir kommen kann. Sie spürt, die Wahrheit dessen, was die Auseinandersetzung mit mehr Freiheit und Selbstbestimmung für sich und ihre Kinder bedeuten würde. Ihr Mann, so sagt sie mir, kann da nicht mitgehen. Wenn sie öfter kommen würde und damit diese Themen in ihrer Familie eine größere Rolle spielen würden, dann würde es das ganze Familienkonstrukt gefährden. Sie trifft die Entscheidung, besser nicht zu oft zu kommen. Es tut ihr gut mit mir zu sprechen, aber im selben Moment bringt es sie in Unruhe.

Da ist eine andere Mutter. Vor einigen Tagen hat sie berichtet, dass sie sich für ihr Kind einen anderen Lernweg wünscht. Sie ist der tiefen Überzeugung, dass die Grundschule vor Ort langfristig nicht zu ihrer Familie und ihrem Kind passen wird. In ihrer Familie werden andere Werte gelebt und man fühlt sich nicht recht zugehörig zum Ort und den grundlegenden Vorstellungen von Schule und Erziehung. Aber man wohnt dort eben. Die Auseinandersetzung mit der persönlichen Wahrheit zu Erziehungsgedanken und den gelebten Tatsachen im derzeitigen Kindergarten, bringt sie kräftig in Konflikt. Dies insbesondere, da sie jetzt schon weiß, dass diese Themen in der Grundschule noch verstärkt werden. Das Thema zehrt unglaublich an ihr.

Diese und andere Beispiele verdeutlichen mir, wie sehr doch die Auseinandersetzung mit diesen, meinen Themen des wundersamen Lernens, die Erwachsenen ganz tief mit dem konfrontiert, was wir Kindern (uns selbst) antun. Nicht nur, dass mit der Beschäftigung mit diesen Themen, Verunsicherung geschürt wird, was den Lernweg der Kinder betrifft, sondern Erwachsene werden ganz unmittelbar mit dem in Kontakt gebracht, was sie als Kind wegstecken mussten.

In Gesprächen mit Fachpersonen wird immer wieder klar, wie sehr sie der persönliche Wunsch, eine Veränderung für die Kinder zu schaffen, an die Grenzen der institutionellen Richtlinien bringt. Persönliche Konflikte entstehen, in den meisten Fällen auch direkt mit den Kollegen oder mit angstvollen Eltern. Ein Arbeiten im Sinne der Entwicklung der Kinder, bedeutet immer automatisch ein hohes Maß an Reibung.

Vergangene Woche habe ich auf meiner Facebookseite die Frage gestellt, warum es Gesellschaft so schwer fällt, die Verspieltheit und Lebendigkeit der Kinder zuzulassen? Warum nur meinen wir, diese wunderbare, schöpferische und kreative Lebensenergien so früh in kontrollierte und ergebnisorientierte Bahnen lenken zu müssen?

Ich wollte meine Aufmerksamkeit auf die Tatsache richten, dass in unserer Gesellschaft das Schöpferische und Kreative der Kinder zu Gunsten von Produktivität und wirtschaftlicher Effizienz geopfert wird.

Der Unterschied ist ganz einfach:

Ein schöpferischer Mensch macht viele Fehler. Er ist unter Umständen wirklich unlogisch unterwegs. Er macht Unsinn. Er weiß noch nicht, wie etwas ‚richtig‘ geht. Er forscht und untersucht. Er schlägt ‚falsche‘ Richtungen ein. Dabei sammelt er ausgesprochen viel Erfahrungswissen. Und das Besondere daran, er hat die Chance Dinge herauszufinden, die noch nie zuvor jemand getan, oder herausgefunden hat.

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Wir haben aber die unausgesprochen gesellschaftliche Übereinkunft, dass wir Produzenten und Konsumenten hervorbringen. Ein Mensch, dem mitgeteilt wird, wie man etwas macht, wird zum Produzenten. Ein ein Produzent hat wenig Gelegenheit selbstbestimmt seinen Interessen zu folgen und Umstände zu erforschen. Ihm wird keine Zeit gegeben, in offenen Fragen zu leben, sich gut mit noch nicht geklärten Fragestellungen zu fühlen. Er wird so ausgebildet, dass man ihm Wissen gibt, dass andere erarbeitet haben. Er lebt damit, dass er meint zu wissen. Fehler machen empfindet dieser Mensch als schlecht. Im Gegensatz zum schöpferischen Menschen, „weiß“ dieser schon, wie etwas geht. Es braucht relativ wenig Aufwand, diesen Menschen auszubilden. Man lässt ihn einer bereits erstellten Blaupause folgen. Man vermittelt Wissen, vermeidet das Erlangen von Weisheit durch gelebte Erfahrung. Das ist wirtschaftlich und das Tolle daran ist, dass diese Menschen im selben Moment Konsumenten sein können. Das passt in derzeitige wirtschaftliche Vorstellungen.

Leider passt es nicht zum Wesen der Kinder, wenn man ihnen die Kreativität und Schöpferkraft nimmt. Wir erfahren gerade, wie uns diese Grundhaltung bezüglich Bildung und Lernen, mächtig um die Ohren fliegt.

Ein schöpferischer und kreativer Mensch bezieht sein genährt sein, aus einer anderen Quelle.
Kinder können das. Sie haben keine Angst doof dazustehen. Wenn Erwachsene sich ein Stück zurück bewegen und wieder ihre kreative und schöpferische Seite ‚entwringen‘, dann machen sie sich verletzlich. Sie müssen in dieser Gesellschaft den Mut aufbringen wenig erfolgreich, unwissend, vielleicht ein wenig doof dazustehen. Prestige und Stolz auf gesellschaftliches Angesehen sein, werden stark herausgefordert. Wenn man sich heraus bewegt, ein Produzent zu sein, dann ist es recht wahrscheinlich, dass man nicht notwendigerweise ein hohes gesellschaftliches Ansehen erfährt.

Zurück zu den Kindern. Kinder wollen schöpferisch und kreativ sein. Es ist ihre Natur. Erwachsen aber, gefangen in ihrem Blindflug aus den Kindern weitere Produzenten und Konsumenten zu machen, möchten das Kreative und Schöpferische recht schnell aus den Kindern austreiben, zumindest kanalisieren.
Ein schöpferisches und kreatives Kind kann nicht effizient sein. Es trödelt morgens und wenn die Eltern es eilig haben, wie die meisten, dann muss das Kind gerade mal ausprobieren, wie viel Saft man in ein Glas giessen kann, bevor es überläuft. Auch muss man wissen, ob man mit Mutters teurer Hautcreme gut auf dem Spiegel im Flur malen kann.
Kinder können nicht anders. Sie möchten gerne weiterhin und möglichst ungestört in ihrer rechten Gehirnhälfte surfen. Sie möchten ständig in Bewegung sein. Sie benötigen ein gewisses Chaos und kreieren aber in diesem Chaos eigenständig ihre innere Ordnung. Leider ist das nicht die Ordnung der Produzenten und der Erwachsenen.
Originalität und Einzigartigkeit haben genau hier ihren Ursprung. Leider zum Leidwesen der Erwachsenen.

Das Schulsystem ist viel zu sehr darauf aus, das Surfen der Kinder in ihrem kreativen Geist zu verhindern. Es ist geradezu dazu gemacht, unkreative Ja-Sager hervorzubringen. Ausbildung und Erziehung haben das unausgesprochene Ziel, das Schöpferische und Kreativ-Chaotische im Kind zu zerstören. Da hilft auch ein wenig Basteln im Kindergarten nichts oder die Wochenstunde Kunst oder Musik, deren Ergebnis dann auch noch durch Noten bewertet wird.

Berechenbarkeit, Geld, Macht, Statuts und Ansehen sind die angebeteten Götter. Das Natürliche und Kreative im Menschen und der automatische, sich selbst nährende Rückfluss für die Seele, gehen dabei verloren.

Das kannst du am ehesten noch beobachten, wenn du Kleinkinder beim Spiel zuschaust. Sie sind dermaßen verbunden mit ihrem Schaffensprozess, sie sind happy und genährt. So genährt, dass selbst der Erwachsene, beim schieren Zuschauen noch ein wenig davon abbekommen kann.

Um wundersames Lernen besser zu verstehen und als Erwachsener den Weg ‚zurück‘ zu gehen, ist es in meinen Augen notwendig, dass sich die Erwachsenen selbst aus dieser Falle befreien. Erst dann werden sie ein Verständnis dafür haben, dass Kinder völlig andere Voraussetzungen für ihren natürlichen Lernprozess benötigen.

Warum natürliches Lernen der Kinder mit dem Verlernen der Erwachsenen Hand in Hand geht.
…und warum das auch ein wenig schmerzhaft sein kann.

Auf diesem Befreiungsweg gibt es damit auch gewisse, unangenehme Durststrecken. Diese entstehen, weil du für deine Umgebung nicht mehr so leicht einzuordnen bist. Du benötigst den Mut, dich von dem zu lösen, was gesellschaftlich angesehen ist. Das wird schwierig sein. Wenn man wieder kreativ und schöpferisch unterwegs sein will, wird man sich mit dem anlegen müssen, was tief in uns eingeimpft wurde – eben zu funktionieren.

Erst, wenn Erwachsene beginnen, diese unbequemen Schritte selbst zu gehen, werden sie ein Verständnis dafür aufbringen, dass Kinder im Grunde eine völlig andere Lernumgebung und Ausbildung benötigen, um sich auch nur einen Hauch dem zu nähern, was Kinder eigentlich sind.

Sie sind die wahren Fachleute in Sachen ‚Lernen‘ und ‚Verlernen‘.

Hier findest du mein Angebot zu meiner Beratung. Denn genau mit diesen Fragestellungen bin ich Erwachsenen hilfreich. Mein Ziel ist es, dass Kinder freier und selbstbestimmter Lernen können. Dazu baue ich auf alle Erwachsenen, die diesen Weg ( gerne mit mir) gehen


In Verbindung sein mit inneren Welten. Woher kommt dein Heureka?

In Verbindung sein mit inneren Welten. Woher kommt dein Heureka?

Wann immer ich Babies, Kleinkinder oder Kinder beobachte, die selbstversunken ihrem Spiel nachgehen, öffnet sich mein Herz unmittelbar. Früher dachte ich, dass es an den kleinen Kindern liegt. Heute weiß ich, dass es mir bei Kindern einfach nur leichter fällt, die Tatsache in mich sickern zu lassen, dass sie mit etwas ganz Großem in Verbindung stehen. Bei dem einen oder anderen Erwachsenen kommt es ebenfalls bei mir an, aber es ist nicht so ‚einfacheindringlich’.

Was wirkt ist die Tatsache, dass diese Kinder in ihrem Spiel mit etwas verbunden sind, dass sich so gar nicht leicht in Worte fassen läßt. Es ist ihr unmittelbarer Zugang, sich in gewisser Weise rückzuverbinden mit der ‚Welt’, aus der sie vor kurzem erst gekommen sind. Das freie und selbstbestimmte Spiel ist persönlicher Eingang sich mit dem zu verbinden, was ich an dieser Stelle einfach mal als ‚SEIN‘ oder ‚einfachSEIN‘ bezeichnen möchte.
Es ist gibt so viele Qualitäten, die man in diesen Momenten beobachten kann. Hier möchte ich einfach nur einige nennen, damit du verstehen kannst, was ich meine.

Zunächst ist da einfach nur ihre Begeisterung für dieses ganz bestimmte Thema, was sie gerade haben. Sie sind zu 100 % ‚hooked in‘, wie einer meine Söhne es nennt. ‚Hooked in‘ bedeutet, dass er so tief mit etwas beschäftigt ist, dass er kaum etwas um ihn herum mitbekommt. Es bedeutet, dass er in keinem Fall gestört werden möchte. Es bedeutet, er hat in diesem Momenten ein außergewöhnlich hohes Maß an Konzentration hat. ‚Hooked in‘ sein, heißt in diesem Fall auch, dass eine Qualität an Aufregung oder bestimmte Hormone damit verbunden sind. Wenn ich sehe, dass jemand ‚hooked in‘ ist, dann sieht es für mich so aus, dass jede Körperzelle in voller ‚Aufmerksamkeit‘ ist, das ganze System macht den Eindruck, dass es in diesem Moment hochsensitiv ist und die Qualitäten von tun, machen und sein, sind Eins.

Dieses ‚hooked in‘ benötigt keine Gegenstände, die man dem Körper bearbeitet. Schon ganz kleine Babies zeigen diese Qualität. Bei ihnen kannst du sie erkennen, wenn sie mit 100% iger Aufmerksamkeit mit etwas beschäftigt sind. Jede Körperzelle scheint mit einer bestimmten Sache beschäftigt zu sein. Alles ‚arbeitet‘ zusammen. Für das Erwachsenenauge tut sich vielleicht fast gar nichts. Man denkt, es strampelt oder zappelt ja nur. Intern aber bauen sich gerade die komplexesten Verschaltungen auf. Es lernt beispielsweise gerade etwas über seine kleine Hand und deren Koordination mit den Augen. Oder das Baby erspürt seine Füße und die Verbindung der Füße zum Becken und dem unteren Rücken. Wenn es seine kleine Fersen auf den Boden haut, lernt es Zusammenhänge in seinem Körper erkennen und bewusst steuern. Das Kind lernt die Kompexitäten seines Körpers, seine Bewegung und seine Handlungsfähigkeit kennen.

Diese Bewegungsqualitäten kommen aus dem tiefsten Inneren. Auch schon jetzt benötigen sie keinen Erwachsenen, der dem Kind etwas beibringen möchte. Es benötigt den aufmerksamen und geduldigen Erwachsenen, der ein wohlwollender Zeuge dieses wundersamen Lernprozesses ist. Letztendlich ist es pures Leben, dass sich ausdrücken möchte.

Ich beschreibe dir heute diese Feinheiten, um dir einmal mehr zu verdeutlichen, dass die eigentlichen Lern-Lebensprozesse aus dem Inneren aufsteigen und diese Feinheiten, letztendlich auch bei uns Erwachsenen unsere volle Aufmerksamkeit haben möchten, damit ein lebenslanger und freudvoller Lernprozess wieder an seinen Platz der puren Lebensfreude und Leichtigkeit rücken kann.

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Vor einigen Tagen war ich krank. Nachdem die Grippe im vollem Gang war, hatte ich Nachts sehr heftige Kopf- und Gliederschmerzen. Mein Körper war von einer großen Unruhe ergriffen und die starken Schmerzen, die mich nicht schlafen ließen, hatten dazu geführt, dass mein Körper wie in einem Dauerkrampfzustand war. Ich war in diesem Moment nicht in der Lage entspannend auf diese Körperkrämpfe zu wirken. Ein ekelhaftes Gefühl.
Als ich mich des Nachts unruhig im Bett hin und her bewegte und durch die Erschöpfung vom nicht schlafen können, in einem eigenwilligen Halb-wach-halb-Schlaf-Zustand war, kamen mir plötzlich rote Tüten aus der Apotheke in den Sinn, die mit Acetylsalicylsäure gefüllt sind. Merkwürdig!

Wie entsteht ein seltsames Bild dieser Art in meinem System?

Eines meiner Pferde, (es ist seit über 22 Jahren tot) musste seinerzeit Acetylsalicylsäure (Aspirin) einnehmen. Aus diesem Grund gab es im Pferdestall diese kleine Päckchen, die Ähnlichkeit mit einem Kilo Mehl hatten. Es waren rote Papiertüten, mit einer medizinisch-chemischen Aufschrift.

Im Halbschlaf kamen mir nun der Ort in den Sinn, wo ich damals ( vor 25 Jahren !) diese Medizin aufbewahrte. Vor meinem geistigen Auge sah ich diese Apothekenverpackung.
Ich dachte für einen Moment darüber nach, welch merkwürdigen Kapriolen mein Fiebergeist dreht, als ich plötzlich ein Heureka Erlebnis hatte.

Die plötzliche Erkenntnis schoß geradezu durch mein System. Acetylsalicylsäure ist Aspirin. Stimmt! Eine Aspirin wäre es nicht das, was es jetzt braucht?

Ich bin kein Freund von Schmerztabletten und habe in der Regel keine Schmerzmittel im Haus. Ich wusste aber diese eine Stelle, an der so etwas liegen könnte? Ich stand auf und durchsuchte mitten in der Nacht dieses eine Kästchen in der Küche, in der sich all dieser Kleinkram sammelt, der nicht so recht eine Aufbewahrung hat. Ich war auf der Suche nach einer einzigen Aspirin. Ich fand sie.

Ich nahm die einzige Tabeltte, die ich im Haus hatte und konnte kurz danach völlig erschöpft einschlafen. Am nächsten Tag ging es mir wesentlich besser, weil ich entspannt, ‚schmerzfrei’ schlafen konnte.

Ein kleines, für mich sehr eingängiges Beispiel dazu, von wo Erkenntnis, im wahrsten Sinne des Wortes aufsteigt. Die aufsteigenden Bilder oder Erkenntnis sind je individuell. Sie kommen aus dem Inneren.

Ob Kind oder Erwachsener. Der wahre Raum, dem wir bezüglich dem Lernen und der Entwicklung mehr Bedeutung und mehr Aufmerksamkeit schenken müssen, ist der innere Raum. Es ist der, in dem sich die hochkomplexen Feinheiten abspielen können.

Mißachtet, unterschätzt, missbraucht und weggedrückt werden diese Qualitäten heutzutage durch die völlig verdrehte Welt von aufgezwungenem und fehlgeleitetem Lernen. Diesen Text heute habe ich geschrieben, um ein wenig Zeugnis zu geben, von den feinen Prozessen, die sich in uns allen abspielen (groß wie klein). Es ist so leicht, diese Feinheiten der Entwicklung durch unsere unsensiblen und getakteten und rationalen Vorgaben zu überrollen.

Viele aber wissen um die Bedeutung dieser Welten. Sie setzten sich vehement dafür ein, Kindern diesen Bezug zur eigenen inneren Wahrheit zu erhalten.
Damit sich diese wieder ändern kann, dazu brauchen wir dich. Dein Einsehen, dein Wissen und die Erkenntnis, woher die Erkenntnis eigentlich kommt. Hilf mit die Feinheiten und hochkomplexen Zusammenhänge für ein gedeihliches Aufwachsen für Kinder zu ermöglichen.

Menschen, die in Sachen Bildung (insbesondere für Kinder) heute vielfältige und andere Wege gehen, sind keine verrückten Spinner. Sie haben erkannt, dass die Art und Weise, wie Menschen Lernen andere, gedeihlichere Bedingungen benötigen. Bedingungen, die auf die Erkenntnissen fussen, dass wir die Kinder nicht anfüllen können, sondern vielmehr gefragt sind, die Voraussetzungen in der Form zu gestalten, dass sich diese wundersamen, einzigartigen Lernprozesse je individuell entfalten dürfen.

“Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken.“ Galileo Galilei

 

Finde hier meine Angebote, die dich auf vielfältige Art und Weise darin unterstützen, den Feinheiten und Kompexitäten im Zusammenleben mit Kindern mehr Raum zu geben. Dies insbesondere in einer Welt, die verhärtend und abstumpfend wirkt. 


Freies und unstrukturiertes Spiel ist fundamental und völlig unterschätzt

Freies und unstrukturiertes Spiel ist fundamental und völlig unterschätzt

In diesen turbulenten Zeiten, in denen schon die Kleinsten in ihrer Lebensströmung so stark kanalisiert und organisiert werden, geht viel Freiheit und ‚Einfachsein‘ dürfen, als eigentliches Grundrecht der Kinder verloren.

Um dem entgegen zu wirken, möchte ich heute einen Aspekt aufgreifen und den Wert des freien, unstrukturierten Spiels beleuchten.

Was ist eigentlich der Wert dessen, wenn sich die Kleinsten nach ihren eigenen Maßgaben mit den Elementen ihrer unmittelbaren Umgebung beschäftigen können?
Die Antwort ist so simpel, dass man als Erwachsener, der einigermaßen gesund ist und alle seine Sinne uneingeschränkt nutzen kann, kaum je daran denken würde.

Es geht um die ganz selbstverständlichen Dinge, über die du vermutlich im Alltag kaum nachdenkst. Es sei denn, du hast im Moment eine Einschränkung und musst deine Sinne auf eine ungewohnte Weise nutzen. Sagen wir mal, du hast deine dominante Hand gebrochenen musst jetzt die andere nutzen? Oder du hast Kopfschmerzen und alles ist dir zu laut. Vielleicht hast du auch deine Sehkraft verloren und kannst ohne Hilfsmittel nicht lesen, was hier steht?

Es geht um den Umgang des Kindes mit Gewicht, Struktur, Geruch, Geschmack, Temperatur und all den so selbstverständlichen Parametern, die unseren Alltag strukturieren. Die Kleinsten erkunden die bestimmte Ordnung, die Dinge haben, deren Gleichheit und Ungleichheit.

Im Haushalt und an den ganz lebensnahen Tätigkeiten finden Sie großes Interesse. Einmal, weil es der Erwachsene tut, aber auch weil die Auseinandersetzung mit diesen alltäglichen Notwendigkeiten, genau diese Strukturen trifft, die sie gerade ganz natürlich aufbauen.
Es geht um waschen, tragen, rühren, schneiden, teilen, ordnen, in Unordnung bringen, stapeln, fegen, reinigen, von A nach B transportieren, aufnehmen, ablegen, verstecken, wiederfinden, Ruhe finden, aktiv sein etc.

Durch diese vermeintlich profanen Tätigkeiten organisieren sie im eigenen System eine höhere Ordnung und bereiten damit eine zukünftig benötigte Strukturen vor.
Für die Kleinsten ist es ausgesprochen wichtig, dass sie selbst Herr oder Herrin über dieses wichtige Spiel sind. Eigenmächtig entscheiden sie, wie lange sie genau das tun, was sie tun und wie intensiv sie in dieser Tätigkeit verschwinden. Von einer zur anderen Sekunde kann es zu Ende sein, was sie tun. Der Putzlappen, mit dem sie eben noch leidenschaftlich gewischt haben, wird einfach fallen gelassen. Das Thema ist für heute ‚abgegessen‘ und vorbei. Vielleicht steht jetzt etwas ganz anderes an. Das kann eine Phase von Ruhe sein, oder die nächste Aktivität. Das Kind ist im Fluss.

Nun kommt aber der Erwachsene auf die Bühne. Eben hat der Kleine noch so schön und innig gespielt. Jetzt liegt der Putzlappen auf dem Boden. Genau in dem Moment wollen wir erziehen und dem Kind klarmachen, dass zu Ende gebracht werden muss, was kürzlich angefangen wurde. Für das Kleinkind ist das aber völlig uninteressant. Die Sache ist vorbei.

Hier steht jetzt die Tür für ein typisches Gewitter offen, dass sich am Horizont zusammenbraut.
Das Kind hat seinen Lerneffekt gehabt, es hat im freien und selbstbestimmten Spiel sein Ergebnis gehabt.

Was auch immer das war, muss sich dem Erwachsenen nicht notwendigerweise erschliessen.
Für Erwachsene ist das ganz schwer zu verstehen. Aber in diesem Aufbau und unter Umständen schnellen Abschluss liegt der Wert des freien und selbstbestimmten Spiels. Es entsteht die Bodenplatte für lebenslanges Lernen, die die Kleinsten genau in dieser Art selbst entstehen lassen. Mit jeder weiteren Erfahrung, die im Prozess immer wieder eine neue innere Balance herstellen möchte, wird Stufe um Stufe ( schau dir mein Logo oben links auf meiner Seite an  ) das eigene innere Potential angeregt und zur Vervollkommenung getrieben.
Alles als Grundlage für eine höhere Ordnung, die demnächst angegangen wird. Für den Erwachsenen mag das vielleicht wieder unverständlich sein, es mag sich der Erwachsenenlogik entziehen, es mag nicht stringend sein? Das ist alles möglich. Was sich aber vollzieht ist die rigorose Entfaltung des eigenen Entwicklungsplans.

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Es ist noch immer eine Zeit, indem niemand dem Kleinkind etwas beibringen kann, den sein Entwicklungsplan läuft nach seinem Grundmuster.

Wenn es für diesen Plan eine liebevolle Unterstützung gibt, Wohlwollen, Verständnis und Raum, dann ist alles gut. Der Tag und die Nacht laufen größtenteils mit Leichtigkeit, weil die innersten Bedürfnisse genährt werden.

Erlebnisse, die sich für den Gesamtorganismus stimmig anfühlen, versehen die kleinsten Menschen mit einem Wohlgefühl. Eine Vielzahl von Eindrücken kann das Kind dann an sich heran lassen und diese können verdaut und integriert werden.

Wenn es aber ein ‚zuviel‘ und damit einen Stressfaktor gibt, der nicht eingeordnet werden kann, dann sind die Erlebnisse zwar da, aber sie werden innerlich aufgestapelt. Innerlich aufgestapelt führen sie zu einer Menge Ungleichgewicht, dass wir Erwachsenen dann ganz schnell wieder in irgendeiner Form abstrafen. Ein unschöner Kreislauf entsteht und macht Probleme. Die Kinder suchen sich dann ganz andere Kanäle, um ihren Dampf abzulassen.

Sie sind weinerlich, finden keine Ruhe, sie entwickeln eigenwillige Ticks oder fordern mit großem TamTam ganz gewisse Rituale ein. Das sind keinen netten Rituale , sondern, es sind die nervigen, mit emotional geladenem Charakter. Sie sind dann ständig wütend, oder machen auch wieder in die Hose.

All diese Zeichen sind letztlich wieder das gesunde Verhalten eines Organismus, um überflüssigen Dampf abzulassen.
Somit kann ein Kind, dass noch nicht trocken ist, obwohl die Umgebung der Meinung ist, dass es das vielleicht sein sollte, letztendlich gerade dadurch ein gesundes Verhalten zeigen.

Diese Kleinkindzeit, mit all ihren besonderen Erfordernissen, ist der Nährboden für spätere Haltungen, Denkweisen und dem Verhalten, dass den Erwachsenen ausmacht.

Mir ist es ausgesprochen wichtig, den Raum zu kreieren, in dem Erwachsene es schaffen, bessere und noch bessere Voraussetzungen zu schaffen, in denen sich Entwicklung vollziehen kann, die mehr den Bedürfnissen der Kleinsten entspricht.

 

Bitte ruf mich an oder schreibe mir, wenn gerade die Zeit mit den Kleinsten deine Kraft überstrapaziert. Ich kann dich darin unterstützen, deine Herausforderung mit anderen Augen zu sehen und eine Haltung zu entwickeln, die euch allen gemeinsam den Alltag erleichtert.

 Hier findest du mein Angebot.


Wenn wir nicht aufwachen, dann ist es ganz schnell vorbei mit der Kindheit

©IdaHenrich
Wenn wir nicht aufwachen, dann ist es ganz schnell vorbei mit der Kindheit

Wenn wir nicht aufwachen, dann ist es ganz schnell vorbei mit der Kindheit, so wie sie meine Vorfahren und ich noch kannten.

Es wird vermutlich nicht mehr viel Zeit vergehen, dann werden Eltern es für selbstverständlich halten ein Kind schon nach wenigen Wochen oder Monaten in eine Institution zu geben. Man wird dann vergessen haben, wie es war, als die Kinder einfach ein Bestandteil von Familienleben waren.

Mütter werden sich nicht mehr vorstellen können, wie ein Alltag mit einem Kleinkind aussieht. Man wird sich selbst für umbedeutsam oder überfordert halten, wenn man einen ganzen Tag mit Kind verbringen soll. Man wird sich schlecht fühlen, wenn man bis 08.27 Uhr im Bett liegt und dann aufsteht, um den Tag zu beginnen.
Man wird nicht mehr wissen, wie ein unverplanter Tag aussehen könnte. Man ist nicht mehr in der Lage einen Haushalt zu führen und gleichzeitig ein bis zwei Kinder zu betreuen. Darin wird man überfordert sein.
Man wird keine Vorstellung mehr davon haben, wie es ist, wenn man Kleinkindern einfach nur bei ihrem Schaffenswerk zuschaut. Die Zufriedenheit und das Vertrauen in den natürlichen, kindlichen Lernprozess wird unterspült werden und man wird in Sorge sein, wenn das Kleinkind für 5 Tage zu Hause bleiben muss, weil es krank ist. In innerlichem Aufruhr ist man dann, weil man sich  einredet, dass das Kleinkind etwas an Input in einer Betreuungseinrichtung verpasst haben könnte.
Man wird seine Vorstellungen in Erziehungsfragen nicht mehr selbstbestimmt als Eltern vertreten können, sondern man wird beginnen alle Fragen bezogen auf Kindheit immer mehr unter dem Aspekt des reibungslosen Funktionierens eines Kindes in einer Betreuungseinrichtung zu sehen.

Nicht geringere Auswirkungen wird das Ganze auf die Betrachtung von Gesundheit und Krankheit im Leben eines Kindes haben. Man wird die Kinderkrankheiten, die früher zwar lästig waren, aber für selbstverständlich und letztendlich entwicklungsfördernd angesehen wurden, ‚weggedoktert‘ haben. Man weiß dann die Windpocken nicht mehr von Masern zu unterscheiden können. Vor allem wird man komplett vergessen haben, was ein Kind dann braucht, damit es jegliche Krankheit gut überwinden kann.

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Das freie und selbstbestimmte Spiel, mit allen seinen unzähligen und unsagbar wichtigen Bedeutungen wird man eingebaut haben, in kleine überschaubare Zeitfenster: Da wird dann auf dem Stundenplan eines 3, 5 Jährigem stehen: Dienstags von 9:30 - 10.15 Freispiel in der Gruppe Schmetterling. Es wird keine Vorstellung mehr davon geben, was freies Spiel überhaupt ist.

Es werden weitere Dienstleistungsunternehmen entstehen, die dich freundlich und top strukturiert dabei unterstützen werden, die Kindheit deiner Liebsten zu organisieren. Du wirst vermutlich gar keine Gelegenheit haben, dir überhaupt die Frage zu stellen, ob du entscheidest, dein Kind zu Hause zu haben. Die Frage einer möglichen Rente wird aber interessanterweise noch immer ein Problem sein. (autsch!)

Das gemeinsame Essen am Familientisch wird keine Selbstverständlichkeit mehr sein, weil du mit deinem Planer App kaum noch Zeitfenster frei hast, in denen alle bei Tisch sitzen und einfach nur dummes Zeug daher reden und Spass haben.

Ach, und nicht zu vergessen. Die Kinder werden erhebliche Schwierigkeiten in ihrer Bewegungsentwicklung haben, denn sie sitzen von klein auf entweder im MaxiCosi oder im Autositz. Sie werden nicht gelernt haben, wie die Koordination von Auge und Hand mit der Koordination der Hüften zusammenhängt. Sie werden nicht sicher auf den eigenen Füssen stehen, geschweige denn rückwärts laufen können.  Ihr Dasein wird wenig Raum haben, für unverplante, aber existentielle Zeit auf dem Fussboden beim Spielen...

Das ist aber gar nicht so schlimm, denn dann musst du einfach nur wieder etwas Zeit einplanen, um sie später dann zum Therapeuten zu fahren, weil man dich in der Betreuungseinrichtung mehrfach darauf angesprochen hat, dass etwas mit dem Kleinen nicht stimmt.

Wenn wir nicht aufwachen, dann wird diese Kindheit, die eigentlich so selbstverständlich, schlicht und immer effizient daher kommen könnte, einfach durch einen völlig verfrühten und unangebrachten Bildungsbeginn ersetzt. Die Kindheit wird auf diesem Weg immer mehr durchorganisiert und professionalisiert. Eltern sein, wird nicht mehr selbstverständlich und kraftvoll sein, sondern Eltern werden immer mehr die zweite Geige spielen, weil man ihnen einredet, dass das Schlichte und Natürliche nicht genug ist. Man wird sie in einem Tätigkeitstaumel halten. Immer nah an der Angst, dass das, was gebracht wird, nicht ausreichend sein könnte.

Man wird weiter forschen und die unmöglichsten Dinge erfinden und am Kinde ausprobieren, wie man Entwicklung und Entfaltung optimieren könnte, immer in unmittelbarer Abhängigkeit von einen Mittel, das man einnehmen sollte, einer Programm, das man durchlaufen müsste, oder der Anwendung der nun wirklich neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Was ist also zu tun? Wo gilt es aufzuwachen? Wo gilt es Verantwortung zu übernehmen? Wo ist es bedeutsam, sich gut zu informieren, damit man sich nicht eintüten und verunsichern läßt?
Wo ist es wichtig sehr genau hin zu spüren, was für deine Familie stimmig ist? Wo musst du ‚eigenSINNigSEIN‘?

Fragen über Fragen, die ich auch in meinem neuen Buch bewege. Dieser Text hier ist in Anlehnung an die letze Geschichte "(Glücklicherweise) aufgewacht" im Buch entstanden und das Bild zum Blog ist eine Illustration von meiner Tochter Ida. Sie soll dir veranschaulichen, wohin wir uns bewegen, wenn wir nicht aufwachen.


Wenn ‚Lernen’ doch nur wieder unspektakulär und nährend sein könnte...

Wenn ‚Lernen’ doch nur wieder unspektakulär und nährend sein könnte, ein ganz normaler Teil des Alltags?

Kürzlich stand ich, in einen Türbogen gelehnt, und habe eine ganze Weile meine Kinder beobachtet. Es war Samstag und ich fand zwei der Kinder am Küchentisch in ihre Schularbeiten vertieft. Sie waren so konzentriert und ganz von sich aus in ihr Studium vertieft, dass sie mich zunächst nicht wahrgenommen haben.

Während ich so dastand und den Umstand beobachtet habe, gingen eine Menge Dinge in mir vor:

Ich war gerührt, weil sie einfach so konzentriert und bei sich waren. Ich freute mich, dass es so einfach mitten im Leben, mitten im ‚Alltagsgedöns‘ stattfand. Da lag der Hund am Boden, da war der Küchentisch nicht unbedingt aufgeräumt, da spielte etwas Musik, da war jemand am Kochen und ich kam gerade von draußen rein.

Ich fragte mich dann, wie es sein kann, dass diese Kinder, die in einem freien und selbstbestimmten Lernfeld leben oder gelebt haben, einfach so an einem Tisch, mitten im Trubel sitzen und sich mit Schuldingen befassen? In den Ferien?

Ich beschreibe dir diese Szene der grundsätzlichen und unspektakulären Einfachheit wegen. Die Szene ist so unbedeutend und selbstverständlich, dass sie eigentlich gar nichts besonderes darstellen würde, wenn da nicht ein Umstand wäre, den es doch zu beleuchten gilt.

Die Dinge gesehen, ohne mein Zutun. Sie beschäftigen sich mit was auch immer, ohne, dass ich sie dazu angehalten hätte. Sie tun es, weil sie selbst sich diese Aufgaben stellen und gewisse Dinge erledigen wollen, weil sie es wollen.

Wie kann eine Haltung dieser Art entstehen? Ich glaube, dass viele Eltern und pädagogische Fachpersonen sich diese Fragen viel zu wenig stellen?

Wie müsste ich mich verhalten, damit junge Menschen wachsen können und sich mit Dingen beschäftigen, die sie genau in dem Moment interessieren. ( Es ist etwas ganz anderes, wenn du es täglich hervorbringen möchtest, dass Kinder sich mit dem beschäftigen sollen, was sie gerade nicht interessiert.) Ich schreibe ganz bewusst in diesem Moment, weil es könnte schon in wenigen Augenblicken etwas anderes sein.

Ich behaupte, dass die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass sich die Kinder mit sinnvollen Dingen beschäftigen, wenn es den Erwachsenen mehr und mehr gelingt, diese Räume zu eröffnen, in denen die Kinder sein dürfen, wer sie sind und den Dingen folgen können, die sie nun mal gerade interessieren.

Hier ist ein erste Anregung für dich. Ich umschreibe dir, was du versuchen kannst, in deinem Alltag zu pflanzen. Dabei handelt es sich um ein stetiges Bearbeiten dieses Ackers. Es ist eine Haltung. Nichts, was einem einfach zufliegt :

Ich müsste mich so verhalten, dass ich Schritt für Schritt damit aufhöre zu bewerten womit sich die Kinder beschäftigen. Ich müsste meine ‚Benotung’ herausnehmen. Ich müsste es schaffen, nicht die Verstandesleistungen, später das schulische Lernen in Konkurrenz zu den anderen Beschäftigungen (Seins Zuständen) im Alltag zu stellen. Das ist sicher nicht leicht, auch ich entwickele mich darin.

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Auch dieser kurze Bericht ist in Gefahr eine Bewertung darzustellen. Die Tatsache, dass ich dir das schreibe bedeutet, dass es nur ein Bericht ist, eine Minutenaufnahme aus meinem Leben. Ich habe etwas Zeit und Aufmerksamkeit in die Beschreibung dieser Minuten gelegt, um dir zu eine Idee zu vermitteln, wie pfiffig, das elterliche Ego sein kann. Es kann sogar einen Bericht, dieser Art nutzen, um die Bedeutung des schulischen Lernens, quasi von hinten durch die Küche, aufzuplustern.
Wenn ich aber beschrieben hätte, dass die Kinder an einem Ferientag am Küchentisch sitzen die eine ein Computerspiel macht und der andere mit dem Taschenmesser Löcher in meinen Küchentisch ritzt, dann hättest du vermutlich nicht gedacht, dass es etwas gibt, über das man jetzt schreiben könnte.
Es sind also meine Bewertungen und meine Vorstellungen, die völlig hinderlich sind, dass jemand frei und selbstbestimmt seinen Interessen folgen kann.

  • Jetzt musst du aber mal aufhören zu spielen.
  • Hast du die Hausaufgaben schon gemacht?
  • Ich frage XY jetzt nicht mir behilflich zu sein. Er/sie ist gerade so eifrig am Lernen.
  • Erst Hausaufgaben machen, dann kannst du rausgehen.
  • Schuldinge sind wichtiger als…
  • Ja, wenn das für die Schule ist, dann…
  • Wir müssen von Omas Geburtstag etwas früher nach Hause fahren, weil XY schreibt schon gleich am Montag eine Prüfung.

Wenn man als Erwachsener nicht aufpasst, beginnt man damit das eigene Leben und das der Kinder immer unter dem Aspekt Schule (zukünftiges Leben) zu bewerten, zu organisieren und dann auch zu führen.

Damit ist ein Schritt getan, Freiheit und Selbstbestimmung in Lerndingen (im Schulalter) zu strangulieren. Dieser Prozess des Strangulierens ist ein langsamer Prozess. So unmerklich. Man bemerkt den Verlust an Lebensenergie und Freude  nur langsam. In diesem Fall merkt man es vielleicht erst dann, wenn der Kraftaufwand so groß geworden ist, dass man damit begonnen hat, sich zu beschweren und auch der Schulthemen müde geworden ist.

Viele werden jetzt vielleicht bemerkten: „Ja, aber wenn ich es nicht tue, wenn ich mich nicht darum kümmere, wenn ich nicht diejenige bin, dann passiert nichts, dann interessieren XY die Hausaufgaben nicht?“

Du hast Recht. So ist es. So hat es sich entwickelt. Du bist die- oder derjenige geworden, der dafür verantwortlich geworden ist.

Und ja, es gibt viele gute Gründe dafür. Da bin ich sicher. Da ist die Sorge um die Zukunft der Kinder. Da ist, diese Lehrerin, die so gar kein Verständnis dafür hat, dass du vielleicht der Meinung bist, dass die Hausaufgaben die Angelegenheit der Kinder sind. Da ist die Anstrengung ewig dieses Spagat machen zu müssen zwischen deinen Wertvorstellungen und den Vorstellungen der Schule. Da sind die anderen Mütter, die dich als etwas ‚unmütterlich‘ empfinden, weil du nicht in der Art Sorge für dein Kind trägst, die sie für angemessen halten?

In allen Fällen ist es so, dass es gut sein kann, dass du aus dem Blick verloren hast, was du eigentlich wolltest? Was sollte nochmal das Ergebnis deiner Erziehung sein? Was war dir wichtig? Wie wolltest du, dass dein Kind dasteht, als Jugendlicher? Was war das, was dir wichtig war? Wo und warum ist da unter Umständen etwas auf der Strecke geblieben?

Und wo bist du jetzt ? Welche Rolle hast du eingenommen? Wie ist deine Funktion in diesem Spiel entstanden? Wo möchtest du als Elternteil stehen? Wie müsste es für dich laufen, damit du sagen kannst: passt ! Kannst du irgendetwas tun, um die Umstände wieder mehr deinen Vorstellungen anzugleichen?

Gerne lese ich von dir und möchte wissen, wo haben diese Fragen vielleicht eine gewisse Betroffenheit ausgelöst?

Vielleicht hast du Zeit und Lust eine Nacht und zwei Tage hier in der Köttingermühle zu verbringen. Ich biete dir eine Übernachtung im neuen Scheunen-Loft  und zwei Beratungssitzungen an. Eine wunderbare Gelegenheit eine besondere Zeit mit mir, an einem besonderen Ort zu verbringen. Schreib' mir eine email und ich sende dir mein Angebot.

 

Hier findest du Informationen zu meinen Angeboten:

www.wundersameslernen.de/angebote/

und hier findest du Informationen zu meinen nächsten Seminaren hier in der Köttingermühle :

www.wundersameslernen.de/termine/


Unterschiedliche Positionen in Erziehungsfragen?

Wie unterschiedliche Positionen in Erziehungsfragen transformiert werden können.

Kennst du diese Wippen für Kinder, die es meistens auf den etwas veralteten Kinderspielplätzen gibt? Diese Gestelle, die wie eine Waage aussehen. Auf die eine Seite setzt sich dein Kind und du setzt dich auf die andre Seite. Wegen deinem höheren Gewicht musst dabei ein wenig weiter zur Mitte hin rutschen, damit überhaupt ein Schaukelspaß entsteht.

Eine solche Schaukel benötigen wir nun für eine kleine gedankliche Reise.

In deiner Vorstellung setzt du nun eine gewichtige Person auf die eine Seite, jemanden der der festen Überzeugung ist, dass man einiges an Aufwand betreiben muss, damit ein Kind die rechten Sachen lernt. Jemand, der gerne das Heft in der Hand hat, was den Lernprozess des Kindes betrifft. Jemand, der sich als verantwortungsvoll begreift, wenn er dafür sorgt, dass das Kind lernt. Diese Person hat ein Bild von Lernen verinnerlicht, was etwas mit Mühe, Anstrengung, Disziplin, Abarbeiten, Kontrolle und externer Beurteilung zu tun hat. Seine Erwachsenenrolle übernimmt diese Person, in dem sie sich ‚in das Leben‘ des Kindes begibt und zu organisieren und vor allem hervorzubringen sucht, dass das, was diese Person unter lernen oder Erziehung versteht, auch auf den Weg gebracht wird. Es geht nicht ohne den Erwachsenen und vor allem ohne seinen unermüdlichen Einsatz. Diese Person findet das unter Umständen auch nicht so toll, ständig schieben, organisieren und vor allem vorausplanen zu müssen, damit das Kind lernt. Es ist sicher anstrengend, aber man tut es so. Die Widerstände der jungen Menschen sind manchmal nervenaufreibend und kräftezehrend, aber die Aufgabe des Erziehenden besteht nun mal darin, den Zögling zu bewegen und in Gang zu halten. Der junge Mensch ist faul und muss in die rechte Richtung bewegt werden. Punkt.

Auf die andere Seite kannst du eine ebenso schwere Person setzen, die eine gänzlich andere Vorstellung vom Lernprozess des Kindes hat. Diese Person geht zunächst mal davon aus, dass Lernen etwas ist, was dem jungen Menschen einfach inne ist. Von klein auf, so glaubt dieser Mensch, weiß das Kind zu lernen. Der Mensch auf der anderen Seite dieser Schaukel ist jemand, der Kinder einfach lieber beobachtet. Er ist fasziniert wahrzunehmen, was sich alles vollzieht im Kind. Diese Person mag lieber ‚draußen‘ bleiben und das eigentliche Lernen dem Kind selbst überlassen. Diese Person vergleicht den Lernprozess im Grunde lieber mit dem Spiel des Kindes. Sie wünscht sich, dass Spielen und vor allem, was diese Person unter spielen versteht, eine ewige Blaupause für Entwicklung und Lernen ist. Diese Person sucht nicht zu kontrollieren und zu organisieren. Vielmehr sieht dieser Erwachsene seine Aufgabe darin, Räume für Kinder in der Form zu gestalten, dass das jeweilige Kind, in seinem Alter solche Umstände vorfindet, die Lernen ermöglichen.  Einmal in Gang gesetzt und ermöglicht, so hofft man hier, ist Lernen etwas, was sich einfach weiter aus sich selbst generiert. Lernen wird nicht als anstrengend und zu organisieren betrachtet. Vielmehr sucht man das Selbstverständnis in der Art zu erklären, dass sowohl der Erwachsene, als auch das Kind von diesem Prozess genährt wird. Die gute Beziehung untereinander wird hier als sehr bedeutsam angesehen. Kinder lernen selbst und immerzu, wenn man sie nur läßt. So versteht dieser Mensch seinen Ansatz und ist damit nicht so sehr in einer ‚Macherrolle‘. Lernen geschieht einfach.

Zum Wohle eines Kindes beginnen wir nun diese beiden Personen miteinander spielen zu lassen. Wir stellen uns vor, dass diese Menschen mit ihren unterschiedlichen Einstellungen miteinander schaukeln wollen. Dafür benötigen wir ein gutes Stück Phantasie, denn für gewöhnlich wollen diese beiden Personen nicht miteinander schaukeln. Sie wollen nicht miteinander spielen.

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Heute gehen wir einfach mal davon aus, dass es etwas Größeres gibt, als das eine der beiden Personen Recht hat. Heute stellen wir uns einfach mal vor, dass diese Personen miteinander einen wertvollen, spielerischen Austausch haben könnten.

Man kann sich gedanklich leicht dahin begeben, dass jede der beiden Personen versuchen möchte seine Position mit Gewicht zu versehen und die andere Person da oben ‚in der Luft verhungern‘ lassen würde. Kennst du diese Momente beim Schaukeln auf der Wippe? Du machst dich einfach ‚schwer‘ und lässt den anderen da oben ‚bammeln‘. Die andere Person hat die Füße nicht am Boden und kann sich nicht ‚schwer‘ machen.

Für einen Moment macht das vielleicht Spaß, aber dann könnte es wieder darum gehen, weiter miteinander zu spielen.

Welche Haltung also wäre wichtig, um wieder miteinander zu schaukeln? Wohin müsste ich mich bewegen? Wie könnten sie beide einen freudvollen Rhythmus aufbauen?

Ich selbst bin ein mittleres Kind. Meine Aufgabe in meiner Kernfamilie war es seit jeher zu vermitteln. Ich tue mich mit den Extremen schwer und finde es bedeutsam beide Seiten anzuschauen und sich in irgendeiner Form in ein Spiel oder in einen Dialog zu begeben.

Ich sehe die Kinder, wie sie mittig auf der Wippe/ Schaukel sitzen. Beide Seiten versuchen das Kind zu sich hin zu bewegen. Sie sind der Meinung, dass das Kind unter der eigenen Vorstellung besser aufwachsen und lernen würde.

Ich wünsche mir mehr Freiheit und mehr Verständnis und mehr miteinander, selbst wenn man unterschiedlicher Meinung ist.

Ich wünsche mir von und miteinander zu lernen und einen Dialog, der nicht so schnell ‚gewichtig‘ und eigenmächtig wird. Ich wünsche mir einen Dialog und ein gemeinsames Spiel, dass die Kinder im Auge behält und eine gewisse Vielfalt ermöglicht. Eine Haltung, die den Kindern ermöglicht in der eigenen Balance zu bleiben. Einen Blick auf das, was Spielen und Lernen ermöglicht.

Ich sehe, dass diese beiden Personen auf der Wippe mit diesem Balken verbunden sind. Ich sehe, dass man sich entlang auf dem Balken aufeinander zu bewegen kann, um ein Miteinander zum Wohl des Kindes entstehen zu lassen. Ich sehe, dass dieses Spiel auf dieser Schaukel nicht funktioniert, wenn man sich nicht aufeinander zu bewegt und sei es nur mit einem wohlwollenden und freundlichen Augenkontakt.

Ich hoffe, dass mein Gedankenausflug dich bereichert hat. Ich hoffe, dass er dir Gelegenheit gibt, einen anderen Blick auf die Dinge zu werfen. Etwas mehr Klarheit und eine geschmeidigere Positionierung ermöglicht. Alles im Hinblick auf die Kinder, die in irgendeiner Form immer zwischen den erwachsenen Personen und all ihren Meinungen zu stehen scheinen.

Wohlwollen und Freundlichkeit auch unter Menschen mit den unterschiedlichen Einstellungen bezüglich Erziehung und Lernen, ist es, was den Kindern gut tut.  Nicht notwendigerweise das  sie sich ‚schwer’ machen in einer Postion und Geisteshaltung.

Die Fähigkeit miteinander zu spielen gewinnt damit eben auch für die Erwachsenen und all ihre so gewichtigen Einstellungen an Bedeutung.

Starre, Verbissenheit und Rechthaberei spielt mit Wohlwollen, Geschmeidigkeit und Beweglichkeit - zum Wohle aller.

Hier findest du Informationen zu meinen Beratungen. Gerade wenn es unterschiedliche Ansätze in deinem Umfeld gibt, dann kann ich dir zur Seite stehen.


Sechs Gründe, warum unser Bild von Schule für mich eine Entwicklungsbremse darstellt.

In meiner unmittelbaren Umgebung ernte ich nicht gerade viel Verständnis für die zugegebenermaßen recht eigenwilligen Schullaufbahn meiner Kinder. Ich bin sicher, dass viele von euch, die sich bezüglich der Betreuung und der Bildung ihrer Kinder aufgerufen fühlen sich irgendwie anders zu orientieren, wissen wovon ich spreche.

Es geht mir bei weitem nicht um den richtigen Weg für Kinder, sondern zunächst einmal um den Weg, der sich für mich stimmig anfühlt und der in irgend einer Form in meinen Möglichkeiten liegt.
Diejenigen von euch, die unsere Schullaufbahn mit verfolgt haben, wissen vielleicht, dass ich seit jeher ein wenig dazu tendiert habe, die Welt ein kleines Stück aus den Angeln zu heben, damit es passt, damit es für mich und meine Kinder stimmig ist.

An dieser Stelle möchte ich nicht näher darauf eingehen, was genau unsere Geschichte ist, dass kannst du hier nachlesen.

Dieses Spagat ist mir unmöglich.

Holprig, aber unser (Schul)Weg.

Heute nenne ich dir einige Gründe, die mich dazu geführt haben das Thema Schule und das Thema Kilometer, die überbrückt werden müssen, um verträgliche, wohlwollende Schule zu ermöglichen, aus einer anderen Perspektive zu sehen. Die Maßeinheit Kilometer und die Maßeinheit Zeit habe ich für mich und die Kinder  "neu" definieren müssen. Auch die Bedeutung des Zahlungsmittels Geld, muss ich recht eigenen Maßstäben unterziehen, sonst ist das Projekt Schule und Kinder nicht ‚denkbar‘.

Meine Motivation andere Wege zu gehen, Möglichkeiten für Lernen und Entwicklung zu geben, die der Entfaltung von menschlichem Potential dienen, ist ausgesprochen hoch.
Ein Spagat ist mir nur sehr schwer möglich.

Schule lehrt, dass Kinder sich anpassen müssen.
In der Schule lernen Kinder sich anzupassen und das zu tun, was irgendeine Autorität von ihnen verlangt. Auf Sicht gesehen wird von ihnen erwartet, sich nicht mehr auf ihre eigene, innere Stimme zu verlassen und sich für ihre Bedürfnisse einzusetzen. Sie lernen zu gehorchen, man sagt ihnen, was sie tun sollen, ob sie es wollen oder nicht. Man sagt ihnen, wann sie zur Toilette gehen dürfen und wann nicht, man verlangt von ihnen sich stundenlang auf Stühlen sitzend gehorsam zu verhalten. Es geht im wesentlichen darum Information aufzunehmen und das Gedächtnis zu trainieren. Es ist wirklich keine Wunder, dass daraus Krankheit und Depression entsteht. Kein Erwachsener würde derart fremdbestimmt und ausweglos leben wollen. Kindern mutet man das einfach zu.

Kinder lernen noch immer, was sie denken sollen, nicht, wie man seinen Geist optimal entfalten kann.
Durch das einseitige Trainieren des Gedächtnisses und das wirklich einseitige Schulen des Verstandes, lernen Kinder nicht, ihre eigentlichen Kapazitäten zu entfalten. Sie lernen nicht, wie sie ihr logisches Denken in einer Art nutzen können, dass ihnen ermöglichen würde, ihre Fähigkeiten des kritischen Denkens und der Kreativität zu entfalten. Stattdessen sagt man ihnen, was richtig sei und was sie glauben möchten. Man erschwert das eigenständige, auch (selbst)reflektierende Denken der Kinder. Junge Menschen werden zu Automaten erzogen. Das ist eine ungeheuer traurige Verschwendung an menschlichem Potential.

Schule lehrt Kindern, Angst zu haben, Fehler zu machen.
Gleich zu Beginn ihrer Schulzeit macht man Kindern durch dieses unsäglichen Strukturen klar, dass Fehler machen unerwünscht und verkehrt ist. Sie können gar nicht anders, als die Erkenntnis gewinnen, dass Fehler machen völlig unangemessen ist und man diese unbedingt vermeiden müsse.
‚Fehler machen' ist dazu da, damit Menschen, in eine Form von Weisheit hineinwachsen können, Fehler sind ein Dünger unseres Erkenntnisprozesses. Schule und der Weg des Lernens in Schule ist eine Fehlleitung für die Entfaltung menschlichen Denkens.

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Die grundlegenden nährende, gesund erhaltende und zutiefst erfüllende Bedeutung des Spiels müssen Kinder in der Schulzeit opfern.
Die schiere Freude am Spiel, Die Möglichkeit völlig unnütze Dinge tun zu können, die keine meßbaren Ergebnisse zur Folge haben sowie einfach nur Spaß haben, all diese ‚Zutaten’ für eine gesunde Entwicklung, müssen sie nun in der Schule hinter sich lassen. Völlig unnatürlich beginnen Erwachsene das Leben der Kinder in wertvolle Lernzeit und nicht so wertvolle Spielzeit zu unterteilen. Erst die Arbeit, dann das Spiel. Man holt sie mit großer Selbstverständlichkeit aus dieser seelisch nährenden „Spielheit“ heraus und konfrontiert sie mit dem sogenannten Ernst des Lebens. Man verlangt von ihnen, die Dinge ernst zu nehmen, sich durch Anstrengung und Sorge vor der Zukunft, zusammenzureißen und meßbare Ergebnisse zu produzieren.
Kein Wunder, dass diese wenig hinterfragte Haltung Kindern unglaublichen Streß zumutet. Aus freudvollen, lernbegierigen, neugierigen jungen Menschen, macht man depressive und hyperaktive junge Menschen, die keine entspannte Zeit mehr im Hier und Jetzt verbringen können, die Schönheit des Moments nicht mehr wahrnehmen können. Verrückte Welt.

Kinder lernen in der Schule, dass sie den jetzigen Moment, den sie vielleicht gerne selbstbestimmt, in einer gewissen Art ‚jetzt‘ erleben würden, für irgendein ‚morgen‘ opfern müssen.
Kinder leben sehr stark im hier und jetzt. Es ist der Moment, aus dem sie ihre Stärke und ihr Sein beziehen. Sie leben immer in diesem Moment. sie müssen die Hausaufgaben für morgen machen. Gute Noten erarbeiten, damit sie später mal bessere Chancen haben. Sie müssen in den richtigen Fächern gut sein, damit sie sich die Zukunft nicht verbauen. Sie müssen jetzt Durst haben, weil sie erst in der Pause trinken können. Sie müssen jetzt still sitzen, weil Sport erst übermorgen ist. Sie müssen jetzt aufpassen, damit sie für später nichts verpassen. Kinder werden durch unsere unreflektierte Art von Bildung so in eine nicht existente Zukunft konditioniert, dass sie den falschen Eindruck gewinnen müssen, immer erst für später etwas erreichen zu müssen, damit sie dann, wenn das geschafft ist, glücklich und zufrieden sein können.
(Wenn sie dann erwachsen sind, geben sie dann wieder viel Geld, für Therapie, oder diesen Meditation Kurs aus, der ihnen lehren soll, im hier und jetzt glücklich zu sein.)

Kinder sind kreativ, sie können gar nicht anders.
Kinder haben eine unerschöpfliche Vorstellungskraft. Ihr Denken (oder auch nicht-denken) ist wild und ungebremst. In der Schule wird Kreativität mit einem großen Aufwand unmöglich gemacht. Dafür gibt es viele Gründe. Ein Grund ist der, dass Kunst auf der Karriereleiter nicht sehr beliebt ist. Kreativität, so wie wir sie derzeit verstehen, scheint wenig profitabel zu sein. Man sieht keinen Sinn und Zweck in den Künsten. Wir gestatten den Kindern nicht, sich durch den individuellen Ausdruck durch ihr kreativen Werke, selbst zu erfahren. Man gestattet ihnen nicht, ihr unmittelbares Empfinden zum Ausdruck zu bringen und verdonnert sie stattdessen, sich in wenig inspirierenden Klassenräumen aufzuhalten und sich mit langweiligen Dingen zu beschäftigen. All das hält sie genau davon ab ihr Potential in einer Art zu entfalten, wie sie es könnten, wenn man sie nicht unterrichten würde, ‚unkreativ' zu sein. Hätte jungen Menschen die Chance, ihre Kreativität weiterhin leben und entfalten zu können, dann würde genau dieses Heranbilden einer je individuellen Kreativität der Gesellschaft dienen. Nicht jeder würde ein Musikus werden, oder ein Maler, aber jeder würde seine einzigartige Stärke entfalten können, wenn ihm gestattet wäre sein Potential nicht unterdrücken zu müssen.

„Schulen, wie wir sie kennen, sind obsolet.“ Sugata Mitra

Heute habe ich dir exemplarisch einige Bedenken aufgezählt, die mich eine große Kritikerin des derzeitigen Bildes von Bildung und dem Entfalten des eigentlichen, menschlichen Potentials sein lassen.
Ich sehe viele Erwachsene in dieser Zwickmühle, aber mein Eindruck ist, dass die Zahl derer enorm wächst, die bezüglich Bildung und Erziehung, Dinge kritisch hinterfragen und neue Werte leben und hervorbringen möchten.
Gerne lese ich von dir und freue mich über deine persönlichen Aktionen und Aktivitäten, von denen ich weiß, dass sie alle nicht leicht umzusetzen sind. Ich möchte dich hier sehr unterstützen, damit auch du dich nicht alleine fühlst, Gleichgesinnte findest und Unterstützer auf deinem Weg.

Bei Interesse an meiner Beratung bekommst du hier nähre Informationen zu meinen Angeboten. 

 

 

 

Sechs Gründe, warum unser Bild von Schule für mich eine Entwicklungsbremse darstellt.


In Erziehung Individualität zu ermöglichen ist schwer, aber dringend erforderlich.

Wundersames Lernen Individualtät (klein)Ich geniesse es ganz außerordentlich Kinder zu beobachten, die ganz und gar in ihr Spiel vertieft sind. Ich kann dir nicht genau sagen, was es ist, aber es löst in mir ein ‚inneres Lächeln‘ aus. Ich fühle mich dann selbst gut. Es beruhigt mich, lässt mich entspannen. Es fühlt sich an, als ob dieser seelisch/geistige Zustand des ‚bei-sich-seins‘, sich über die körperlichen Grenzen im Raum ausdehnt und auch mich gefangen nimmt.

Das Umgekehrte kenne ich auch. Lass mich beschreiben, wie ich meine Wahrnehmung bildlich darstellen würde.
Ich nehme dann in meiner Umgebung auf, wie kleine, gestresste, kurzatmige, sich hektisch bewegende Menschen kleine Nadelstiche in meine unmittelbare Umgebung aussenden, diese meinen inneren Raum betreten und mit aller Kraft versuchen sich in mir breit zu machen.

Ich gehöre zu den sensiblen Menschen, die solche Dinge einfach wahrnehmen können. Erklären kann ich es nicht, es ist einfach so. Schon in meiner Kindheit konnte ich ein Zimmer betreten und empfand Sekunden später, ob es den anderen im Raum gut ging oder nicht.

Kennst du das auch?

Und weil ich Feinheiten wahrnehmen konnte, habe ich als Kind den Fehler gemacht, dass ich diese feinen Wahrnehmungen immer auf mich bezogen habe und versucht habe Ausgleich zu schaffen oder Dinge zu tun, damit es den Leuten gut ging.

  • Beim Bäcker stehend dachte ich, die Verkäuferin mag mich nicht.
  • Bei den Großeltern dachte ich, der Opa ist wütend auf mich.
  • Am familiären Esstisch habe ich so manches mal den Alltagsstress in so großem Mass wahrgenommen, dass ich zuviel gegessen habe und alles damit runterschlucken wollte

Erst sehr viel später habe ich zu unterscheiden gelernt, was zu den jeweiligen Menschen gehört und was zu mir. Noch heute muss ich sehr stark aufpassen, damit ich diese wichtige Differenzierung treffen kann.

Aus dieser Erfahrung weiß ich, dass gerade sensible Kinder unglaublich feine Antennen für Stimmungen, Emotionen und Befindlichkeiten haben. Sie sind noch sehr stark mir ihrer unmittelbaren Wahrnehmungskraft verbunden. Sie sind sehr ‚antennig‘.

Mit diesem heutigen Beitrag möchte ich verdeutlichen, dass Erwachsen (egal ob Eltern oder Fachleute ) über die sogenannte individuelle Betreuung sehr kritisch reden. Man erkennt zwar hier und da die absolute Notwendigkeit, aber kaum jemand weiß wie das geht.  Es gibt noch immer wenig praktische Erfahrung darüber, wie man es im Alltag umsetzen könnte und im selben Moment eine gewissen Organisation noch gewährleistet werden kann.

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Erwachsene, die mit Kindern zu tun haben, sind mit ihren Beobachtungen und Interventionen noch immer sehr defizitorientiert. Wir haben noch wenig Fähigkeiten individuelle Eigenarten , die Kinder haben, zunächst einmal neutral zu beobachten und vor allem dann auch als Stärke zu sehen.
(ungezählt sind die Fälle in den Einrichtungen inzwischen, in denen gewisse Lebensmittel nicht vertragen werden, bestimmte Krankheiten besondere Massnahmen erfordern oder bestimmte Auffälligkeiten Aufmerksamkeiten ziehen. Erwachsene lernen momentan wieder auf besondere Bedürfnisse einzugehen.)

Individualität in Familie und Einrichtung zu ermöglichen ist noch immer sehr schwer, da unsere pädagogischen Ansätze in älteren Ideen und bestimmten Traditionen wurzeln. Viele von diesen Ideen sind unter heutigen Lebenskonstrukten nicht mehr angemessen. Sie führen auf die eine oder andere Art direkt dazu, dass Kinder dieser Zeit ‚außer sich‘ geraten, nicht bei sich sein können bzw. bleiben können.

Wir Erwachsenen bringen diese unnatürlichen und gestressten Lebenskonstruktionen mit in sie hinein, indem wir die Einzelfälle zu vermeiden suchen, aus Sorge in Erklärungsnöte zu geraten. Da darf der Kleine im Kindergarten die Mama nicht anrufen, weil ja dann alle Kinder telefonieren wollen. Da darf ein Kind in der Schule nicht auf s WC gehen, wenn man muss, weil alle dann vielleicht gehen würden. Da muss man in der Kita sein Brot aufessen, weil die Erwachsenen diese Regel gemacht haben. Da muss man Mittags in der Kita schlafen, obwohl man gar nicht müde ist. Da müssen alle Kinder zu Hause abends um 8 ins Bett, obwohl sie unterschiedliche Schlafbedürfnisse haben. Da müssen Samstags alle mit zum stressigen Einkaufen, weil man noch keine Idee hat, wie man sich anders organisieren kann oder will.

Trotz dem umfassenden Wissen über die Entwicklung von Kindern und deren Bedürfnisse für eine stressfreie Entwicklung pflegen wir noch immer irrige Ideen, die noch zu Fehlinformationen und Stress, besonders unter Eltern führen:

  • Wir glauben noch immer, dass Kinder in einer ganz bestimmten Zeit trocken sein sollten.
  • Wir glauben noch immer, dass Kinder einen ganz bestimmten Schulschluss haben sollten.
  • Wir glauben auch, dass Kinder sich mit 2 Jahren problemlos in einer Einrichtung von der Mutter abnabeln sollten, falls nicht, dann liegt es natürlich an der Mutter.
  • Wir glauben auch, dass Kinder nach dem Abitur ein soziales Jahr oder ein Auslandsjahr haben sollten.
  • Wir glauben an den organisierten und kontrollierten Mittagsschlaf.
  • Wir glauben, dass Kinder das essen sollten, was andere, aber nicht das Kind selbst, für gesund halten.

Und damit alles, wie am Schnürchen läuft und die Kinder sich im Gleichschritt genau dahin begeben, was Erwachsene für angemessen halten, haben wir uns dann auch ausgefeilte Druckmechanismen ausgedacht.

  • Darin spielt das Vergleichen mit anderen eine große Rolle, sei es durch Noten oder Markenjeans.
  • Darin spielt eine übergroße Kontrolle eine Rolle, die mit Schutz und Sicherheit und versicherungstechnischen Erfordernissen begründet wird.
  • Das Individuelle für die Kinder, aber auch für die Erwachsenen hat kaum eine Chance zu wachsen, weil der soziale Druck und die Strukturen für Gleichförmigkeit und Funktionalität gerade heute sehr gross ist.

In dem Zusammenhang dürfen wir uns nicht wundern, das Themen wie Stress, Depression. Burnout , Krankheiten aller Art unter Kindern und Erwachsenen eine so große Rolle spielen.

In meinen Augen ist es dringend erforderlich Themen um Betreuung, Bildung, Familie sehr stark zu individualisieren und sich vermehrt damit zu beschäftigen, wie das überhaupt geht?

Genau dabei bin ich behilflich. Ich stärke Eltern in diesem, ihrem Prozess, damit Kinder auf Sicht, freier und selbstbestimmter lernen-leben können und Eltern sich besser fühlen. Mir ist es ausserordentlich wichtig, dass Erwachsene und Kinder Hilfestellung bekommen, um in ihre eigene Kraft zu wachsen. In die eigene, individuelle Kraft zu wachsen ist von Vorteil, damit man in den ganzen Stürmen, Bewegungen und Meinungen weiß wer man ist, was man will, was man braucht und was nicht.

Ja, in Erziehung Individualität zu ermöglichen ist schwer, ich weiß, aber dringend erforderlich.

 

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