In meiner unmittelbaren Umgebung ernte ich nicht gerade viel Verständnis für die zugegebenermaßen recht eigenwilligen Schullaufbahn meiner Kinder. Ich bin sicher, dass viele von euch, die sich bezüglich der Betreuung und der Bildung ihrer Kinder aufgerufen fühlen sich irgendwie anders zu orientieren, wissen wovon ich spreche.

Es geht mir bei weitem nicht um den richtigen Weg für Kinder, sondern zunächst einmal um den Weg, der sich für mich stimmig anfühlt und der in irgend einer Form in meinen Möglichkeiten liegt.
Diejenigen von euch, die unsere Schullaufbahn mit verfolgt haben, wissen vielleicht, dass ich seit jeher ein wenig dazu tendiert habe, die Welt ein kleines Stück aus den Angeln zu heben, damit es passt, damit es für mich und meine Kinder stimmig ist.

An dieser Stelle möchte ich nicht näher darauf eingehen, was genau unsere Geschichte ist, dass kannst du hier nachlesen.

Dieses Spagat ist mir unmöglich.

Holprig, aber unser (Schul)Weg.

Heute nenne ich dir einige Gründe, die mich dazu geführt haben das Thema Schule und das Thema Kilometer, die überbrückt werden müssen, um verträgliche, wohlwollende Schule zu ermöglichen, aus einer anderen Perspektive zu sehen. Die Maßeinheit Kilometer und die Maßeinheit Zeit habe ich für mich und die Kinder  „neu“ definieren müssen. Auch die Bedeutung des Zahlungsmittels Geld, muss ich recht eigenen Maßstäben unterziehen, sonst ist das Projekt Schule und Kinder nicht ‚denkbar‘.

Meine Motivation andere Wege zu gehen, Möglichkeiten für Lernen und Entwicklung zu geben, die der Entfaltung von menschlichem Potential dienen, ist ausgesprochen hoch.
Ein Spagat ist mir nur sehr schwer möglich.

Schule lehrt, dass Kinder sich anpassen müssen.
In der Schule lernen Kinder sich anzupassen und das zu tun, was irgendeine Autorität von ihnen verlangt. Auf Sicht gesehen wird von ihnen erwartet, sich nicht mehr auf ihre eigene, innere Stimme zu verlassen und sich für ihre Bedürfnisse einzusetzen. Sie lernen zu gehorchen, man sagt ihnen, was sie tun sollen, ob sie es wollen oder nicht. Man sagt ihnen, wann sie zur Toilette gehen dürfen und wann nicht, man verlangt von ihnen sich stundenlang auf Stühlen sitzend gehorsam zu verhalten. Es geht im wesentlichen darum Information aufzunehmen und das Gedächtnis zu trainieren. Es ist wirklich keine Wunder, dass daraus Krankheit und Depression entsteht. Kein Erwachsener würde derart fremdbestimmt und ausweglos leben wollen. Kindern mutet man das einfach zu.

Kinder lernen noch immer, was sie denken sollen, nicht, wie man seinen Geist optimal entfalten kann.
Durch das einseitige Trainieren des Gedächtnisses und das wirklich einseitige Schulen des Verstandes, lernen Kinder nicht, ihre eigentlichen Kapazitäten zu entfalten. Sie lernen nicht, wie sie ihr logisches Denken in einer Art nutzen können, dass ihnen ermöglichen würde, ihre Fähigkeiten des kritischen Denkens und der Kreativität zu entfalten. Stattdessen sagt man ihnen, was richtig sei und was sie glauben möchten. Man erschwert das eigenständige, auch (selbst)reflektierende Denken der Kinder. Junge Menschen werden zu Automaten erzogen. Das ist eine ungeheuer traurige Verschwendung an menschlichem Potential.

Schule lehrt Kindern, Angst zu haben, Fehler zu machen.
Gleich zu Beginn ihrer Schulzeit macht man Kindern durch dieses unsäglichen Strukturen klar, dass Fehler machen unerwünscht und verkehrt ist. Sie können gar nicht anders, als die Erkenntnis gewinnen, dass Fehler machen völlig unangemessen ist und man diese unbedingt vermeiden müsse.
‚Fehler machen‘ ist dazu da, damit Menschen, in eine Form von Weisheit hineinwachsen können, Fehler sind ein Dünger unseres Erkenntnisprozesses. Schule und der Weg des Lernens in Schule ist eine Fehlleitung für die Entfaltung menschlichen Denkens.

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Die grundlegenden nährende, gesund erhaltende und zutiefst erfüllende Bedeutung des Spiels müssen Kinder in der Schulzeit opfern.
Die schiere Freude am Spiel, Die Möglichkeit völlig unnütze Dinge tun zu können, die keine meßbaren Ergebnisse zur Folge haben sowie einfach nur Spaß haben, all diese ‚Zutaten’ für eine gesunde Entwicklung, müssen sie nun in der Schule hinter sich lassen. Völlig unnatürlich beginnen Erwachsene das Leben der Kinder in wertvolle Lernzeit und nicht so wertvolle Spielzeit zu unterteilen. Erst die Arbeit, dann das Spiel. Man holt sie mit großer Selbstverständlichkeit aus dieser seelisch nährenden „Spielheit“ heraus und konfrontiert sie mit dem sogenannten Ernst des Lebens. Man verlangt von ihnen, die Dinge ernst zu nehmen, sich durch Anstrengung und Sorge vor der Zukunft, zusammenzureißen und meßbare Ergebnisse zu produzieren.
Kein Wunder, dass diese wenig hinterfragte Haltung Kindern unglaublichen Streß zumutet. Aus freudvollen, lernbegierigen, neugierigen jungen Menschen, macht man depressive und hyperaktive junge Menschen, die keine entspannte Zeit mehr im Hier und Jetzt verbringen können, die Schönheit des Moments nicht mehr wahrnehmen können. Verrückte Welt.

Kinder lernen in der Schule, dass sie den jetzigen Moment, den sie vielleicht gerne selbstbestimmt, in einer gewissen Art ‚jetzt‘ erleben würden, für irgendein ‚morgen‘ opfern müssen.
Kinder leben sehr stark im hier und jetzt. Es ist der Moment, aus dem sie ihre Stärke und ihr Sein beziehen. Sie leben immer in diesem Moment. sie müssen die Hausaufgaben für morgen machen. Gute Noten erarbeiten, damit sie später mal bessere Chancen haben. Sie müssen in den richtigen Fächern gut sein, damit sie sich die Zukunft nicht verbauen. Sie müssen jetzt Durst haben, weil sie erst in der Pause trinken können. Sie müssen jetzt still sitzen, weil Sport erst übermorgen ist. Sie müssen jetzt aufpassen, damit sie für später nichts verpassen. Kinder werden durch unsere unreflektierte Art von Bildung so in eine nicht existente Zukunft konditioniert, dass sie den falschen Eindruck gewinnen müssen, immer erst für später etwas erreichen zu müssen, damit sie dann, wenn das geschafft ist, glücklich und zufrieden sein können.
(Wenn sie dann erwachsen sind, geben sie dann wieder viel Geld, für Therapie, oder diesen Meditation Kurs aus, der ihnen lehren soll, im hier und jetzt glücklich zu sein.)

Kinder sind kreativ, sie können gar nicht anders.
Kinder haben eine unerschöpfliche Vorstellungskraft. Ihr Denken (oder auch nicht-denken) ist wild und ungebremst. In der Schule wird Kreativität mit einem großen Aufwand unmöglich gemacht. Dafür gibt es viele Gründe. Ein Grund ist der, dass Kunst auf der Karriereleiter nicht sehr beliebt ist. Kreativität, so wie wir sie derzeit verstehen, scheint wenig profitabel zu sein. Man sieht keinen Sinn und Zweck in den Künsten. Wir gestatten den Kindern nicht, sich durch den individuellen Ausdruck durch ihr kreativen Werke, selbst zu erfahren. Man gestattet ihnen nicht, ihr unmittelbares Empfinden zum Ausdruck zu bringen und verdonnert sie stattdessen, sich in wenig inspirierenden Klassenräumen aufzuhalten und sich mit langweiligen Dingen zu beschäftigen. All das hält sie genau davon ab ihr Potential in einer Art zu entfalten, wie sie es könnten, wenn man sie nicht unterrichten würde, ‚unkreativ‘ zu sein. Hätte jungen Menschen die Chance, ihre Kreativität weiterhin leben und entfalten zu können, dann würde genau dieses Heranbilden einer je individuellen Kreativität der Gesellschaft dienen. Nicht jeder würde ein Musikus werden, oder ein Maler, aber jeder würde seine einzigartige Stärke entfalten können, wenn ihm gestattet wäre sein Potential nicht unterdrücken zu müssen.

„Schulen, wie wir sie kennen, sind obsolet.“ Sugata Mitra

Heute habe ich dir exemplarisch einige Bedenken aufgezählt, die mich eine große Kritikerin des derzeitigen Bildes von Bildung und dem Entfalten des eigentlichen, menschlichen Potentials sein lassen.
Ich sehe viele Erwachsene in dieser Zwickmühle, aber mein Eindruck ist, dass die Zahl derer enorm wächst, die bezüglich Bildung und Erziehung, Dinge kritisch hinterfragen und neue Werte leben und hervorbringen möchten.
Gerne lese ich von dir und freue mich über deine persönlichen Aktionen und Aktivitäten, von denen ich weiß, dass sie alle nicht leicht umzusetzen sind. Ich möchte dich hier sehr unterstützen, damit auch du dich nicht alleine fühlst, Gleichgesinnte findest und Unterstützer auf deinem Weg.

Bei Interesse an meiner Beratung bekommst du hier nähre Informationen zu meinen Angeboten. 

 

 

 

Sechs Gründe, warum unser Bild von Schule für mich eine Entwicklungsbremse darstellt.