Dieses Spagat ist mir unmöglich

Spagat LernenDieses Spagat ist mir unmöglich - Warum das Vertrauen der Eltern die tragende Kraft für Lernen ist.

Ich gehöre nicht zu den Müttern, die in der Lage sind ein Spagat zu machen zwischen ihrem Wissen darüber, dass sie mit dem Konzept Schule nicht klar kommen und andererseits Mittel und Wege zu finden, ihre Kinder in irgendeiner Form durch das Konzept Schule zu bugsieren.

Es war und ist mir völlig unmöglich.

Es gibt ein Foto von mir, darauf sieht man mich zum Tag der Einschulung meiner ersten Tochter vor ca. 17 Jahren. Auf dem Foto siehst du mich in leisen Tränen. Es waren nicht etwa diese Freudentränen einer stolzen Mutter, die am Tag der Einschulung diesen neuen Lebensabschnitt mit dem Kind feiert . Ich war nicht die Frau, die das so bunt aufgebauschte Ereignis im Leben unserer Kleinsten mit einer selbstgebastelten Schultüte zu versüßen suchte. Wenn du das Bild sehen könntest, dann würdest du mir ansehen, dass ich schon wusste, dass es heftig wird für mein Kind, hineinzuwachsen in ein solch starres System aus völlig verstaubten Ansichten darüber, wie wohl der menschliche Geist (nicht das Herz) effizient heranzubilden sei. Du würdest mir ansehen, dass ich wusste, dass es nach wenigen Wochen vorbei sein würde mit der freudvollen Aufregung zum Thema Schule, dass ich Druck anwenden müsste, um mein Kind in etwas hinein zu biegen, von dem ich überhaupt nicht überzeugt war.

Nein, bei mir waren es Tränen der Verzweiflung.
Ich hatte schon eine Ahnung, was da auf mich zukommen würde. Ich müsste irgendwie diesem wunderbaren, lebendigen lebensfrohen, wissbegierigen und begeisterungsfähigen Kind klar machen, dass die Uhren jetzt anders laufen würden und müsste mit all den anderen Erwachsenen in die selbe Kerbe schlagen mit dem Spruch:

„Nun beginnt der Ernst des Lebens!“

Genau das, war mir schon damals unmöglich. Viel zu intensiv hatte ich mich seit meinem 16. Lebensjahr mit dem Thema Lernen beschäftigt. Schon in diesen frühen Jahren habe ich Ansätze zu Schule und Bildung kritisch hinterfragt und was noch viel bedeutsamer war, meine eigenen Fragen gestellt:

  • Ich wollte wissen, warum etwas, das mir eigentlich Spass machte - das Lernen - so künstlich und ineffizient gemacht werden musste?
  • Ich wollte wissen, warum ich als Kind mit Angst und Druck versehen wurde, um mich mit Dingen zu beschäftigen, die nicht meine erste Wahl an Interesse waren?
  • Ich wollte wissen, warum ich mir nicht Wissen in einer Form aneignen konnte, die genau zu mir gepasst hätte?
  • Ich wollte wissen, was mit mir los war? Irgendwie funktionierte meine Nervensystem nach anderen Spielregeln, als die, die man von mir und den anderen Kindern erwartete? (Ist heute noch so)

Meine Interessen und damaligen Fragestellungen haben mich direkt zu Mentoren geführt, die meinen persönlichen Forschungen nahrhaftes Futter geben konnten. Die Begegnung mit Linda Tellington Jones und durch sie auch mit den Ideen von Moshe Feldenkrais ermöglichten mir am eigenen Körper, ganz persönlich zu erfahren, dass Lernen völlig anders funktioniert, als man es den Kindern und vor allem den Erwachsenen weismachen will:

  • Lernen funktioniert wunderbar, wenn es sich an eigenen Interessen orientieren darf.
  • Lernen funktioniert wunderbar, wenn Kinder in Bewegung sein dürfen.
  • Lernen funktioniert wunderbar, wenn es Erwachsene gibt, die sich deinen Stärken und deiner Einzigartigkeit widmen, die in Beziehung mit dir sein können und wollen.
  • Lernen funktioniert wunderbar, wenn es seiner eigenen Zeit folgen darf.
  • Lernen funktioniert wunderbar, wenn die Umgebung so vorbereitet ist, dass das entsprechende Kind seinen Interessen folgen kann, nicht in seinem Forscherdrang ausgebremst und umgelenkt wird.
  • Lernen funktioniert wunderbar, wenn es altersgemischt sein kann, jeder mit jedem und jeder von jedem, ‚der Chemie miteinander hat‘.
  • Lernen funktioniert wunderbar, wenn es einfach sein darf und nicht künstlich neu aufgepeppt werden muss.
  • ….

Die Tatsache, dass ich diese Umstände an meinem eigenen Körper erfahren hatte und mich auch theoretisch intensiv damit befasst hatte, machten es mir quasi unmöglich, meine Kind vertrauensvoll diesem erwiesenermassen nicht funktionierenden System anzuvertrauen.

Und dann geschah das Unglaubliche. Das Leben selbst verhalf uns in der Familie durch Umstände, die ich mir hätte niemals ausdenken können. Meine erste Tochter hatte Lese- Rechtschreibschwierigkeiten und auf wundersame Weise spitzen sich die Begebenheiten an der Schule zu. Gerade in der Art, die nach einer neuen und anderen Lösung schrie. Bis heute habe ich keine Ahnung, woher ich die Kraft und Überzeugung nahm, die Tochter kurzerhand, nach nur wenigen Wochen, von der Schule abzumelden. Ich hatte noch keine rechte Lösung, wie es weiter gehen könnte. Sie hatte einfach viel zu viel Stress, die Familie hatte viel zu viel Stress und irgendwie war klar, dass es so nicht weiter gehen könnte.

Mit diesem tatkräftigen Entschluss öffnete sich eine Tür in eine Richtung, die mich und die Familie über die Jahre immer tiefer in einen wunderbaren Weg hineinführte. Wäre ich ihn nicht gegangen, hätte ich einen hoffnungslosen Kampf aufnehmen müssen, um meine Tochter vor der Sonderschule zu bewahren. Der helle Wahnsinn, denn, wie viele Kinder, ist sie einfach nur ‚andersbegabt‘.

 

„In dem Augenblick, in dem man sich endgültig einer Aufgabe verschreibt, bewegt sich die Vorsehung. Alle möglichen Dinge, die sonst nie geschehen wären, geschehen, um einem zu helfen. Ein ganzer Strom von Ereignissen wird in Gang gesetzt durch die Entscheidung und sorgt für zahlreiche unvorhergesehene Zufälle, Begegnungen, Hilfen. Was immer du kannst, beginne es. Kühnheit trägt Macht, Genius, Magie. Beginne JETZT!“

Johann Wolfgang von Goethe

 

Dieser Weg war nicht einfach, aber entsprach zu 100% meiner Überzeugung als Mutter und Pädagogin. Es war ein Weg, der zu meiner Familie passte.
Über die Jahre und nach nunmehr 6 Kindern ist mein Vertrauen in die Kinder und in ihrem ganz persönlichen Lernweg sehr gewachsen.
Einzig und allein das Vertrauen in diesen persönlichen Lernweg der Kinder gibt mir die Kraft darauf zu setzen, dass eine geglückte Zukunft der Kinder nicht von der Erlangung eines bestimmten Schulabschlusses abhängt. Ich, als Mutter bin gefragt hier in mein Vertrauen zu gehen, um den Kindern zu ermöglichen ihren persönlichen Weg finden zu können.

Ich bin in keiner Weise eine Handlangerin oder Vollstreckerin eines nicht funktionierenden Bildungssystems. Dieses Spagat vermag ich nicht zu machen. 


Meine Kraft und meine Überzeugung den Kindern mehr Vertrauen zu schenken als dem System, hat mich zu einer Art Löwin werden lassen. Von dieser Kraft und Überzeugung gebe ich anderen Familien heute sehr gerne ab, ja, ich werde von anderen darum gebeten. Mein Traum ist es, dass mehr und mehr Kinder selbstbestimmt und freudvoll lernen können, ganz so, wie es in ihnen angelegt ist.
Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass es ihre einzige Chance ist, sie in dieser Art lernen zu lassen. Nichts anderes, als das ‚möglichst - nahe - dran‘ bleiben, an ihrem eigenen inneren Navigationssystem, bereitet sie auf diese hochkomplexen Zeiten vor, die uns erwarten.

Daher denke nach, wie du in deiner Familie Wege für deine Kinder entwickeln kannst, die zu euch passen, statt die Kinder passend zu machen für etwas anderes, als was sie sind.

Einzigartig.

 

Für den Fall, dass du etwas Löwenkraft benötigst, dann melde dich bei mir. Ich stärke Eltern auf ihrem Weg für ein selbstbestimmtes und freudvolles Lernen ihrer Kinder.

Ruf mich an, oder

das nächste Tagesseminar findet am So 22.05.16 statt, nähere Informationen dazu findest du hier: 

www.wundersameslernen.de/termine/

In der kommenden Woche kannst du hier lesen, wie meine persönliche Geschichte weiter geht. Ich freue mich, wenn du wieder dabei bist.


Mütter-Aikido.Mal schön geschmeidig bleiben

IMG_8559Als Mutter im selben Moment geschmeidig, in Balance und glasklar sein können.

Du hast sicher auch ein paar Herausforderungen mit deinem Kind? Um für Erleichterung zu sorgen, Anregungen und Inspirationen zu bekommen, bist du bestimmt auch online unterwegs und liest Bücher, befragst deine Freundinnen und Bekannte. Dann kennst du sicher auch das Problem, dass das Maß an Verwirrung zunimmt. Du hast bestimmt schon bemerkt, dass deine Entlastung im Grunde nicht leichter wird, sondern die Unsicherheiten werden unter Umständen größer. Es fühlt sich nicht gut an.

In dieser schnelllebigen Zeit ist es daher von besonders großer Bedeutung Mittel und Wege zu finden, wie du selbst gut mit dir verbunden bleiben kannst und alleine dadurch schon ein sicherer Anker für dein Kind werden kannst.

Ich habe selbst beobachtet, wie das Begleiten meiner Kinder eine große Flexibilität und im selben Moment eine sichere Standkraft von mir benötigt. Manchmal habe ich den Eindruck, dass auf eine Art Mutter-Aikido betreibe. Ich muss gut und sicher im Gleichgewicht sein, um meine Herausforderungen und Fragestellungen mit den Kindern flexibel, geschmeidig und im selben Moment klar und überzeugend bewerkstelligen zu können. 

Es ist eine Klarheit erforderlich, die ich mir jeden Tag erarbeiten muss. Wenn ich für mein Wohlsein und für meine Klarheit sorge, macht das den Alltag wesentlich leichter, als wenn ich meinen Aufgaben hinterher hechten muss. Dann bekommen meine Herausforderungen zu viel viel Speed und  es gelingt mir nicht mehr so leicht das Momentum (diese unsichtbare Kraft, die alles im Trott rollen und fahren lässt) anzuhalten und aus dem täglichen Hamsterrad auszusteigen.

Mein großes Anliegen ist es, als Mutter in einer Art vor die Fragestellungen zu kommen, die ich mit den Kindern habe.

Hier muss ich meinen täglichen „Schub“ anhalten und alleine das benötigt eine gewisse Kraft. Du sitzt als Mutter am Steuerrad des Dampfers deiner Familie und beschliesst nun diesen Dampfer anzuhalten, weil du Zeit benötigst, um einen neuen Kurs ein zuleiten, die Karten zu studieren, ein anderen Hafen an zulaufen. Du stellst dir  beispielsweise vor einen Zeitraum für deine persönlichen Dinge einzubauen und im selben Moment spürst du das, was ich mit ‚Momentum‘ meine. Es ist  all das, von dem du meinst, dass es nicht möglich ist.  Das unangenehme Gefühl, das du nicht haben möchtest, wegen dem du beschließt im Hamsterrad zu bleiben. Du kannst dir vielleicht vorstellen, dass von deinem Entschluss diesen Dampfer an zuhalten, bis zu dem Moment, da er wirklich steht, ein gutes Stück Zeit vergeht. Aber es ist wichtig, sonst fährst du und fährst du und vergeudest deinen Treibstoff und deine Kraft. Du drehst dich im Kreis und das Meer und Wind bestimmen deinen Kurs, aber nicht du.

Alle auf dem Schiff kommen angelaufen, wollen den Kurs bestimmen, wollen sich beschweren, wollen für Unruhe sorgen und du bist immer hinter den Aufgaben, angestrengt damit beschäftigt alle Anliegen zu bearbeiten, aber nicht mehr den Kurs zu bestimmen.

Um wieder auf Kurs zu kommen und deine Kräfte gut ein zusetzen, brauchst du ein gutes Navigationssystem und das ist in deinem Körper. Leider haben wir uns so sehr von all den äußeren Informationen und den Interessen von anderen Menschen ablenken lassen, dass wir nicht mehr so sehr ein Gespür für das haben, was für uns richtig und wahr ist.

In diesen ereignisreichen und schnellen Zeiten wünsche ich dir Kraft und Gelegenheit bei der Umstellung auf dein inneres Navigationssystem, finde Möglichkeiten den Dampfer anzuhalten, das Momentum, was sich aufbaut auszuhalten. Ich wünsche dir Gelegenheit bei dir selber anzukommen,  damit du nicht in all den unterschiedlichen und manchmal sogar sich widersprechenden Informationen bezüglich deines Kindes ertrinkst.

Bei dieser Umstellung und Wegfindung bin ich dir gerne behilflich.

Vereinbare auf diesem Formular noch heute ein kostenloses Orientierungsgespräch. 

www.wundersameslernen.de/telefon-coaching/

Falls du in der Nähe wohnst, dann lade ich dich zum nächsten Tagesseminar

"Wie du Stress und ‚genervt sein‘ im Alltag mit deinem Kind
in Leichtigkeit und Freude verwandelst."

Es findet am 11.10.15 statt. Info findest du hier:

www.wundersameslernen.de/termine/
Liebe Grüße

Uta Henrich

 


Übersexualisierung effektiv entgegen wirken

11896349_937031769687908_2993832890506306555_oWie du von klein auf der Übersexualisierung deiner Tochter entgegen wirken kannst.

Es ist eben nicht so ganz egal, was du zum Anziehen kaufst und welche Brotdose deine Tochter für den Kindergarten hat. Du findest es vielleicht total süß, wenn deine kleine Tochter in die ‚Rosa‘ Zeit kommt und die Prinzessin Lilly Fee Phase beginnt, wenn sie Barbie Puppen sammeln und dieses und jene Klamotte haben wollen, weil ein sexy Star sie trägt. Wenn sie ein Schulmäppchen mögen, weil alle anderen das auch haben. Wenn sie schon mit 3 beginnen wollen sich die Fußnägel zu lackieren, oder sich mit 7 die Haare färben wollen.

Durch diese Zeiten bin ich mit allen meinen Töchtern gegangen, aber ich war auch achtsam, ich habe das auch kritisch gesehen, aus meiner heutigen Sicht vielleicht auch ein wenig zu kritisch.  Oder vielleicht doch nicht?

Wenn wir als Mütter nicht sehr achtsam und bewusst sind in dieser Zeit, dann lernen unsere  kleinen Töchter  von klein auf schon folgendes:

  • Du benötigst ganz tolle Klamotten, genau wie dieser Star, dann erst bist du gut.
  • Dein Aussehen und Körpergewicht ist das aller wichtigste an dir.
  • Dein Körper ist nie gut genug in seiner natürlichen und einzigartigen Form.
  • Du musst auf eine ganz bestimmte Art und Weise aussehen, bestimmte Dinge haben, um dazu zu gehören.
  • Sex ist etwas, dass du eintauscht für Zugehörigkeit, Liebe und Macht. (siehe die übersexualisierten Kinderklamotten und das Aussehen der Puppen…)

Sie lernen es nicht nur durch unsere Anschaffungen und „Selbstverständlichkeiten“, die sie im TV und den anderen Medien wahrnehmen, sondern auch auch in ihrer Wahrnehmung der eigenen Mutter. Hören sie mich über mein Körpergewicht jammern? Nehmen sie wahr, dass ich meinen Körper wertschätze und achte?  Können sie eintauchen, in eine natürliche Selbstverständlichkeit von Körperlichkeit, oder ist da immer ein tool oder ein Ding oder eine Notwendigkeit vorgeschaltet, die der Körper benötigt, um angemessen, geliebt und wertgeschätzt zu sein: „Wie süß du in diesem Kleidchen aussiehst“?

Wie kannst du deine kleinen Töchter stärken, damit sie kraftvoll bei sich bleiben können, während sie von den Medien als großer Markt ins Visier genommen werden?

  • Im Alter 0-2 halte ich es für besonders Wichtig, dass sie erfahren können, dass sie geliebt sind,  so wie sie sind. Achte auf neutrale, zweckmäßige und bequeme Kleidung. Mache sie nicht zum verlängerten Arm deines Modebewusstseins. In dieser Zeit, ist es von großer Bedeutung sich sicher mit sich selbst zu fühlen und nicht von Erwachsnen auf eine Bühne gestellt zu werden.
  • Im Alter von 2-5 heisst das Stichwort Erfahrungen machen dürfen, den eigenen Körper erfahren dürfen durch Bewegung, Freies Spielen, Klettern, in Matsch hopsen, sich schmutzig machen dürfen. Das Bewusstsein und die Achtsamkeit der Erwachsenen entscheidet schon hier so früh über die eigene Selbstwahrnehmung und Wertschätzung des eigenen, natürlichen Körpers und nicht der Hülle, die wir darüber stülpen, um etwas zum Ausdruck zu bringen.
  • Im Alter 5-10 spielen die Freude eine vermehrte Rolle und schon hier zeigt sich, ob dein Kind sein Eigenbild leben darf und kann, oder ob es der Masse folgt, um sich dazu gehörig zu fühlen. Es spielt eine große Rolle, wie du für deine Tochter da bist, wenn sie hin und her fallen zwischen zur Masse gehören wollen und ihren eigenen Stil entwickeln dürfen. Eine sehr  wertvolle Zeit, die längst schon darüber entscheidet, wie sie ihre eigenen Vorstellungen leben, wenn sie dann später Jugendliche sind.
  • indem ich Bewusstheit darüber entwickele, wie und ob ich mich achte und wertschätze. Die Töchter nehmen sehr genau wahr, wie ich mich selbst wohlwollend betrachte.

Hast du je darüber nachgedacht, dass du in deiner Familie schon von Anfang den Samen legst, welches Bild deine Tochter von sich selbst trägt, wenn sie dann mal Jugendliche ist?

Durch meine Impulse möchte ich immer wieder darauf aufmerksam machen, wie unsere Kinder lernen und wie wichtig es für uns Eltern und Pädagogen ist, die Augen zu öffnen und zu erkennen, dass die Kinder so viel zwischen den Zeilen lernen, während wir meinen ihre Ausbildungen zu gestalten. Was für ein Irrsinn!

Hier ist ein kleiner Film von einer Frau in Tasmanien, die eher aus Versehen eine  Bewegung losgetreten hat. Sie hat aus einer Leidenschaft heraus alte Puppen erworben und dann die Schminke und die Kleidung ersetzt. Sie hat auf ihre Art der Übersexualisierung von Kindern entgegen gewirkt. Ich finde das inspirierend und interessant. Schau dir an, welche Wirkung die Puppen vorher und nachher haben und entscheide, welche Wirkung das Spielzeug hat, dass deine Tochter hat? Wie unterstützt du die Selbstwahrnehmung deiner Tochter? Welches Bild von deiner Tochter trägst du in dir, wenn  du daran denkst, dass sie groß ist? Wie siehst du sie? Durch welche deiner Entscheidungen unterstützt du welches Bild.  Wie gehst du mit dem Thema um?

https://youtu.be/lG-7e1vaB18

Wenn ich die Zeit noch einmal zurück schrauben könnte, dann würde ich heute noch mehr Wert auf noch achtsamere und wertschätzendere Körperberührungen legen. Ich würde noch mehr Ruhe und Stille einbringen. Ich würde selbst mehr Spaß und Freude in Bewegung und Berührung mit den Mädels teilen. Ich würde mehr mit den Kindern tanzen und lachen. Ich würde den Körper bunt bemalen. Ich würde mehr Spass, Genuss und Freude teilen?

Ich würde  Angst und Sorge und Ablehnung bezüglich des eigenen Körpers in Spass und Freude und Wertschätzung verwandeln.

Was würdest du tun, um deinem Kind ein gesundes und freudvolles Körpergefühl zu erhalten?

 

Ich freue mich, wenn du dich gleich auf dieser Seite in meinen Newsletter einträgst. Mir ist es ein Anliegen zu inspirieren und Impulse zu geben, dass Lernen weit mehr bedeutet, als wir für gewöhnlich meinen.


Warum unsere Kinder Angler sind.

IMG_7771In meinem Audio erkläre ich dir, warum unsere Kinder Angler sind und warum es für sie existentiell wichtig ist, ab und an einen "Erwachsenen Fisch" an der Angel zu haben. Du bekommst Info darüber, dass das 'Lernen/Leben' mit unseren Kindern in gewissen Kreisläufen stattfindet und das wir uns gegenseitig nähren und stärken, wenn wir es nur zulassen. Lernen ist wundersam. Gerne lese ich deinen Kommentar, gleich hier unten auf der Seite.

Lieben Gruß

Uta Henrich

 

 


Präsent sein im eigenen Körper, ein Tip

phil 038Kennst du das auch, dass du Runde um Runde in deinem Hamsterrad drehst und auf allen Ebenen unzufrieden bist. Du hörst eigentlich nicht richtig zu, wenn die Kinder dir etwas erzählen oder du beschäftigst dich mit allerhand nebensächlichen Tätigkeiten, nur um die Betriebsamkeit, die deinen Gedankenmotor in Gang hält, nicht zu verlangsamen.
Hier kommt mein kleiner Tip für dich: Halte über den Tag verteilt immer mal wieder für einen Moment inne und verbinde dich mit deinem  Körper - Innen(raum). Das kannst du tun, indem du immer mal wieder für einige Sekunden die Augen schließt, tief aus und ein atmest, oder einige male kräftig mit den Füssen aufstampfst. Das wird dir helfen wieder präsent zu sein und mit neuer Bewusstheit deine Aufgaben zu erledigen. Es wird dir mit der Zeit helfen wieder eine größere Präsenz zu entwickeln, um für dich und damit auch für die Kinder da zu sein.
Diese Sekunden gebe ich mir immer wieder über den Tag verteilt. (…an der Ampel, zu Wartezeiten, am Telefon, in Gesprächen, am Computer…)

Falls du eine guten Tip hast, wie du dich immer wieder mit dir selbst verbindest, so lese ich ihn gerne, gleich hier unten auf der Seite.

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Kopffüssler, wie wir sie erziehen

UnknownKopffüssler, wie wir sie erziehen und was Bewusstheit der Erwachsenen für Kinder hervorbringen könnte.

Unsere derzeitigen Ideen von Erziehung und Bildung machen aus unseren Kindern Kopffüssler und das leider von Anfang an. Dabei wäre es so wichtig als Erwachsener alles, was möglich ist zu tun, damit mein Kind seinen Körper und seine Körperlichkeit erfahren kann und langsam darauf aufbauen kann. Statt dessen sind wir Erwachsenen unaufhörlich damit beschäftigt die Kinder aus ihrem eigenen Rhythmus, aus ihren eigenen Empfindungen heraus zu holen.

Das ich als Eltern und Betreuerin weiß, was für das Kind richtig ist, steckt noch immer sehr tief in unseren Wurzeln. Langsam, ganz langsam dringt es zu uns durch, dass Kinder von Anfang an ein inneres Wissen haben, ihrem eigenen, inneren roten Faden zu folgen.

Je mehr ich in der Lage bin zu vertrauen, zu spüren, in Beziehung zu sein, desto mehr ermögliche ich dem Kind sein eigenes Potential zu schöpfen und zu entfalten. Dazu ist es oftmals notwendig einen kleinen Schritt zurück zu treten und demütig zu beobachten, statt zu wissen. In den Gruppen rede ich oftmals davon, wie wichtig es ist, „aus dem Kind heraus zu treten“, damit es selbst seine Erfahrungen machen kann. Viel wichtiger noch, dem Kind Zeit zu geben, bis seine eigenen Erfahrungen überhaupt in ihm ankommen dürfen. So schnell sind wir als Erwachsene und Pädagogen oft, mit dem Bewerten und Kommentieren, dass Kinder kaum Zeit bekommen, dass Erfahrungen im eigenen System ankommen dürfen. (Kinder SEIN dürfen)

Hier nun einige Beispiele, sie sollen dir einfach Inspiration geben , dich selbst zu beobachten. In keinem Fall sind sie dazu gedacht, dich schlecht fühlen zu lassen. Sie sind einfach Bestandteil, von der Unzahl an Fehlern, die wir als Eltern und Pädagogen sowieso täglich begehen. Gedacht sind sie, um Aufmerksamkeit und Bewusstheit und ein kleines Schmunzeln zu erzeugen. Es geht darum bewusst Mensch zu sein und die  Anzahl der Fehler, die wir sowieso machen ein wenig zu reduzieren. Nobody is perfect. Sei lieb zu dir:

-Du lässt das Neugeborene schreien, um es zu erziehen, damit es lernt, dass es mit dir nicht machen kann, was es will

-Du fütterst/stillst den Säugling, wenn du meinst, dass er jetzt essen sollte, du fütterst/ stillst es jetzt nicht, weil du meinst, dass es doch nicht schon wieder Hunger haben kann

-Du manipulierst den Schlaf des Kindes, wenn du was vor hast. Du lässt es nicht schlafen, oder meinst ,es müsste doch jetzt müde sein

-Du willst dein Kind möglichst lange stillen und gibst ihm keine andere Nahrung, obwohl es längst danach eifert

-Du bestimmst, wann es zu essen hat, was und wie viel (gestern hat es doch auch ein ganzes Schälchen gegessen...?)

-du vergleichst dein Kind ständig mit seinen Geschwistern oder den Kindern deiner Nachbarin(Julia war doch auch schon mit 2, 5 sauber, Max ist schon mit 10 Monaten gelaufen)

-Du bestimmst was genau dein Kind anziehen soll, weil es dir peinlich sein könnte, wie dein Kind seine Kleidung zusammen stellt

-Du redest in Anwesenheit deines Kindes oft über dein Kind

-Du erklärst und kommentierst vor anderen Erwachsenen dein Kind, als ob es sich nicht selbst zeigen könnte....

-Du bittest dein Kind auf der Strasse vor XY zur Seite zu treten, als ob das Kind nicht als Person wahrnehmbar wäre und von XY selbst angesprochen werden könnte.

-Dein Kind kann kaum eine Aktivität vollenden, ohne das du es nicht kommentierst. Du lässt es die Spülmaschine nicht einräumen, ohne Bemerkungen. Es kann keine Mahlzeit zu sich nehmen, ohne. Es kann sich nicht anziehen, ohne. Es kann nicht mit Freunden sein, ohne. Es kann seinen freie Zeit nicht verbringen, ohne. Es kann nicht über seine Gesundheit entscheiden, ohne. Es kann seine Freunde nicht wählen, ohne.

-…

Notiere dir 3 Bespiele, die du für 3 Tage ausprobieren möchtest, um dein Kind in seinem SEIN zu belassen, oder zu experimentieren und dich in deinem Hamsterrad zu beobachten.

Bespiele:

-Für heute kommentiere ich keine Gewohnheiten meines Kindes

-Für heute kontrolliere ich nicht, was mein Kind isst.

-Für heute rede ich nicht vor meinem Kind über mein Kind (auch nicht bei Säuglingen)

-für heute schaue ich, was es mit mir macht, wenn mein Kind am Computer sitzt, ohne zu  agieren.

-Ich berühre mein Kind heute mehrmals liebevoll, ohne etwas zu wollen

-Ich lächele, wenn mein Kind den Raum betritt

-….

Wenn du magst, notiere gleich hier unten auf der Seite, was du für heute einmal ausprobieren möchtest? Einfach so!

 

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