Perfektion als Liebestöter des Lernens

Bildschirmfoto 2015-01-16 um 12.13.07

Im Einkaufszentrum, ganz in meiner Nähe, waren in der Vorweihnachtszeit viele, viele Weihnachtsbäumchen aufgestellt, die von den Kindergärten der Umgebung geschmückt worden waren.

Diese Bäumchen sprachen Bände über die Ansprüche, umgesetzte pädagogische Konzepte und Werte der jeweiligen Institution.
Die Initiative Pusteblume und der städtische Kindergarten XY und der e.V. Villa Kunterbunt , jeder Kindergarten sprach durch die Blume zu mir.
Ich konnte Bäumchen betrachten, die perfekt geschmückt waren. Ein wahres Designerstück, farblich ausgewogen. Es gab Bäumchen, die ökologische Ansprüche erkennen liessen. Es gab die Bäumchen der kreativen Erzieherinnen, die Bäumchen, die im Weihnachtsstress mit den Kindern schnell mal eben zusammengestrickt worden waren. Es gab den farblosen und uninteressanten Baum. Ich habe auch einige, wenige Bäumchen erkennen können, an denen Kinder wirklich und wahrhaftig geschmückt und gearbeitet hatten. Sie waren daran zu erkennen, dass die Sternchen nicht „richtig“ ausgeschnitten waren, die Figuren sehr kindlich aufgeklebt waren, da gab es ein Engelchen mit 3 Augen oder völlig unförmige Figuren. Farblich eine wilde, je individuelle, bunte Blumenwiese, die durch ihren Gesamteindruck bestach.

Diese Weihnachtsbäumchen haben zu mir gesprochen und mir das Dilemma unserer Kinder beschrieben. Beim Schmücken des Baumes ging es hier und da nicht um die Selbstwirksamkeit der Kinder, es ging nicht um deren kreativen Ausdruck, es ging nicht um Spass und Freude beim Tun, es ging nicht darum selbstvergessenen eigenem kreativen Flow zu folgen. Es ging nicht darum, etwas zu tun und damit dem inneren Antrieb zu folgen.
Alles Dinge, die heute um so mehr von Nöten wären, damit Kinder ihren Geist und ihr kreatives Potential entfalten können.

Du konntest an den Bäumchen erkennen, dass sich Erwachsene hier gezeigt haben.Sie haben ihr Bild von Anspruch vermittelt. Sie haben wahre Designerbäume geliefert, von Eltern oder Pädagogen nachgearbeitete Kunstwerke, alle gleich, alle mit der selben Handschrift versehen, alle dem Versuch folgend ein möglichst perfektes Bäumchen ab zuliefern, dass den Ansprüchen einer perfekten Fasade dient.

Und ich war froh, an den wenigen Ausnahmen erkennen zu können, dass hier Kinder kreative und selbstgenügsame Momente hatten. Sie hatten die Gelegenheit Werke zu produzieren, die nicht von Erwachsenen bewertet wurden, zensiert oder nachgebessert.

Ich werde in den den Seminaren oder in der Beratung immer wieder von Müttern angesprochen, die einen großen Konflikt tragen, dass sie den Kindern beim Spiel, beim Backen, beim gemeinsamen Kochen gerne mehr Raum bieten möchten. Sie haben erkannt, wie wichtig es für die Entwicklung der Kinder ist, selbstwirksam, ohne Bewertung tätig zu sein, aber sie tragen einen großen Schmerz in sich, weil sie nicht wissen, wie sie das den Kindern ermöglichen können, weil sie immer das perfekte Ergebnis dessen, was entstehen soll, vor Augen tragen. (auch das Perfekte Bild ihres Kindes )
Sie fragen mich: „Ich kann das verstehen, diesen Anspruch, dass die Kinder dies und das benötigen, um sich gut und freudvoll entwickeln zu können, aber ich weiß nicht, wie ich das zu Hause im Alltag umsetzen soll?“

Diese Frage kann ich gut verstehen und ich habe diesen Text geschrieben, um dir zu verdeutlichen, dass auch du mal dieses Kind gewesen sein könntest, dessen Tun, Wirken und Handeln permanent bewertet wurde und ein erster Schritt ist in meinen Augen, dies zu erkennen und möglichst liebevoll mit dir selbst umzugehen und zu sehen, dass dein Selbstausdruck, deine Selbstwirksamkeit immer sehr stark an Bedingungen geknüpft war und du im Moment gar nicht anders kannst, als das zu erkennen und achtsam mit dir um zugehen. Erst dann kannst du deinen Kindern einen anderen Raum für ihre Entfaltung geben.

(Und ganz am Rande bemerkt: vielleicht ist die Perfektion in so manchem anderen Bereich vielleicht auch ein richtiger Liebestöter :)

Am kommenden Samstag 24.01.15 findet ein offenes Treffen zum WundersamenLernen hier in der Köttingermühle statt, Hier hast du Gelegenheit dieThemen zur Entfaltung von deiner und der Kreativität deiner Kinder völlig neu zu betrachten. Ich freue mich, wenn du dabei bist:
Nähere Infos zum Seminar findest du hier:

www.wundersameslernen.de/termine/


...gewichtige Meinung zum Thema Fernsehen

IMG_5110Noch eine gewichtige Meinung zum Thema Fernsehen

Der folgende Text umfasst Ausschnitte einer Unterhaltung einer Gruppe von Eltern, die sich zum Thema Fernsehkonsum ihrer Kinder unterhalten. 

Die einzelnen Elternteile vermitteln Tipps, Einstellungen, Weltanschauungen und Ähnliches. Was bleibt, ist die Frage: Wie gehst du mit dem Thema um?

Viel Spaß dabei!

Frau Dr. phil. Ertzfeld
„ Nun, Sie können den Fernseher einfach abschaffen. Lesen Sie mal wieder ein Buch – beschäftigen Sie sich doch mal wieder mit den lieben Kleinen ! – Spielen Sie doch heute einfach mal: ‚ Wir bauen einen Fernseher!“

Fam. Jost
„Bei uns ist das ganz einfach, wir haben ne Zeitschaltuhr gekauft, seither ist alles paletti ! „

Herr Winterstein
„Bei uns gibt es feste Zeiten, die Kinder dürfen nur von 17 Uhr bis 19 Uhr fernsehen. Am Wochenende auch einmal von 16.30 Uhr bis 19 Uhr!“

Fr Jeschke
„ Unsere kleine Sophie darf jeden Abend das Sandmännchen sehen. Dann geht sie zu Bett. Sie ist jetzt 16 Jahre alt. Das klappt immer noch prima!“

Hr. Keiner
„In unserem Haus gibt es keinen Fernseher!

Frau Stein-Büdenbender
„Da kann ich mich nur anschließen. Unsere Margarete, Balthasar und Anna besuchen den Waldorf-Kindergarten. Schon zu Rudolf Steiners Zeiten gab es keinen Fernseher und die neuen Medien im Videozeitalter verletzen die kleinen Seelen und es werden den Kindern nicht wieder gut zu machende Schäden zugefügt!“

Hr. Würz
„Ist mir doch wurscht! Laß die Bande doch glotzen. In der Zeit können die schon mal nix anstellen!“

Fr Pfeiffer
„Wir markieren alle gemeinsam mit einem Farbstift pädagogisch wertvolle Sendungen in der Fernsehzeitung. Und wenn das Wetter mal schlecht ist und die Kinder nicht im Garten spielen können---------------daaaaannnn dürfen sie fernsehen!“

Hr. Meier
„Über Fernsehen machen wir uns keine Gedanken.... Bei uns klappt das mal mehr und mal weniger...!“

Hr. Gades
„Neueste neurophysiologische Untersuchungen haben ergeben, dass die Kinder der Neuzeit andere Gehirnstrukturen und Funktionen haben. Das Fernsehen unterstützt die Gehirnentwicklung des Kindes im neuen Medienzeitalter. Unsere Kinder müssen täglich 6,5 Stunden TV schauen!“

Hr. Schneider
„“Bei uns läuft die Glotze eh’ den ganzen Tag. Sonst ist es so still im Haus. ‚ Mer weiß ja sonst net worüber mer sich unterhalten soll!“

Fr Probst
„Mein Mann hat beruflich beim Fernsehen zu tun, da wollen wir nicht noch zu Hause damit konfrontiert sein!“

Hr. Hartmann
„Jedes unserer Kinder hat seinen eigenen Fernseher. Wir hatten die ständige Streiterei so satt!“

Fr Kopf
„Meine Güte, lernen Sie doch endlich mal Ihre Kinder zu akzeptieren, wie sie sind, auch mit dem Fernseher!“

Fr. Leidener
„Wissen Sie, bei all dem Schlechten was man so hört über den Fernseher. Mein Mann und ich schalten ihn ganz gern mal für die Kinder ein, wenn wir mal ungestört für..........na ja, sie wissen schon........., sein wollen. Man kommt ja sonst zu nichts!“

Hr. Beck
„All die Gewalt im Fernsehen – Kein Wunder, die Jugend von heute!“

Fr. Ackermann
Mein Mann und ich, wir haben den Fernseher auf dem Speicher versteckt und..... wenn die Kinder abends im Bett sind, dann...........

Hr. Schrad
Unser Sohn besucht den Waldkindergarten. Er hat sich dort in seiner Hütte mit viel Mühe aus Moos, Steinen und Holz einen Fernseher gebaut. Unglaublich, dass das von den Pädagoginnen nicht unterbunden wird...!“

Was ist nun richtig zum Thema Fernsehen?
Willst du dich hier noch anschließen – oder besser nicht?
:)

Der nächste Filmabend  :) findet am 15.01.15 um 20:00 statt. Wir treffen uns in angenehmer Runde, schauen einen Ausschnitt eines Films und nutzen den Inhalt als Einstieg in das Wundersame Lernen. Info findest du auf der Seite: www.wundersameslernen.de/termine/


1001 Frage zur Kompetenz von Kleinkindern

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1001 Frage zur Kompetenz von Kleinkindern

Die 2- Jährige steht auf einem Stuhl am Esstisch. Alle Familienmitglieder sind am Essen. Jeder bedient sich: Brot , Butter, Käse, Marmelade...

Sie nimmt sich eine Scheibe Brot

Nimmt eine Scheibe Salami

Beißt in die Salami

Legt die Salami aufs Brot

Patscht mit den Händen darauf

Nimmt die Wurst wieder runter

Beisst in die Wurst

Legt sie abermals aufs Brot

Beisst in Brot und Salami

Nimmt die Marmelade

Steckt das Messer in die Marmelade

Schmiert Marmelade auf die Salami

Nimmt die Butter

Schmiert Butter auf das Salami-Marmelade-Brot

Die Butter ist verschmutzt

Sie beisst in das Brot

Nimmt Salami, Butter, Marmelade vom Brot

Holt sich die Leberwurst

Schmiert große Klumpen Leberwurst aufs Brot

Beisst in das Brot, die Klumpen fallen runter

Sie isst die Klumpen ohne Brot

 

Jetzt ist sie satt!

 

Sitzt Du als Erwachsener neben deiner Tochter , so tauchen 1001 Frage auf, die du alle in dieser kurzen Sequenz beantworten kannst.

 

Ist es sicher, dass sie auf dem Stuhl steht?

Bestehe ich darauf, dass sie ein Lätzchen anzieht?

Sie will sicher kein Lätzchen anziehen, denn die anderen Kinder haben auch kein Lätzchen an.

Das könnte bedeuten, dass ich sie nach dem Essen komplett umziehen muss?

Ist das überhaupt ein gutes Essen für sie?

Salami und Leberwurst zum Frühstück ?

Brot ohne Wurst?

Wurst ohne Brot?

Marmelade mit Wurst?

Ist es zu vertreten, dass sie so mit dem Essen rumsaut?

Die Butter, die Leberwurst, alles sieht jetzt unappetitlich aus?

Kann sie sich so vollwertig ernähren?

Was würde meine Mutter oder meine Schwiegermutter sagen, wenn sie das sieht?

Vielleicht muss ich nach dem Essen putzen?

Lernt das Kind nicht dadurch verschwenderisch mit Nahrungsmitteln umzugehen?

Es gibt so viele Kinder, die hungern müssen, ist es zu vertreten, was ich hier tue?

Ist es für das Kind förderlich, wenn es so viel nach seinem Lustempfinden entscheidet?

Wenn sie hier so isst, was mache ich , wenn ich mit ihr im Restaurant bin?........

Klarheit in diesen unzähligen Fragen zu erlangen und damit deinem Kind seinen Entwicklungsprozess zu zugestehen ist eine Herausforderung. Es bedeutet, dass du Bewusstheit über das zu erlangen, was eigentlich in dir vorgeht, während dein Kind sich ganz natürlich seinen Interessen widmet. Dem Kind Kompetenz zuzugestehen, bedeutet den Moment zuzulassen, gewähren zu lassen, Raum zu geben  und sich nicht in sorgenvolle Gedanken aus Vergangenheit und Zukunft zu verstricken. Es bedeutet  Hingabe an das Jetzt, an den Moment. Und genau das ist es, was Erwachsenen so schwer fällt. Da sind die heilsamen Sekunden. Den Kindern diese Augenblicke zu ermöglichen  und zu erhalten, bedeutet für den Erwachsenen zurückzutreten und still zu werden. Dann können unsere Kinder lernen, dann entspannt sich ganz vieles im Zusammenleben mit den Kindern.

In meinen Beratungen im Leben mit Säuglingen und Kleinkindern verhelfe ich dir sehr gerne zu mehr Klarheit. Diese neu entwickelte Klarheit hilft unmittelbar mehr Zufriedenheit und Wohlwollen in der Familie zu entwickeln.

Das Zusammenleben mit den ganz Kleinen entspannt sich sofort und du findest mehr Freude und Gelassenheit.
Ruf mich einfach an und wir vereinbaren einen Termin:

Uta Henrich (Tel) 06477-911911 9 oder (mobil) 0170 815 7979


Vertrauen und Lernen/ Audio (5min)

Foto0869Heute  erzähle ich euch über die Bedeutung von sogenannten Fortschritten und Rückschritten bezüglich des Lernens. Beispielhaft am Thema des Trocken Werdens von Kleinkindern. Du kannst den Inhalt auf jede Altersstufe übertragen. Ich freue mich auf deine Kommentare.

 

https://soundcloud.com/wundersameslernen/vertrauen-pendel1-sep14


WUNDERSAMESLERNEN, was ich will

p1190890…gewidmet den Kindern

Der Geschmack von Luft – der Duft von Liebe – das Geräusch von Apfel – das Gewicht von Angst – das Sehen von Unsichtbarem

Die Art und Weise, wie kleine Kinder lernen entspricht viel mehr dem Weben eines bunten Teppichs, als dem linearen „Abarbeiten“ dessen, was Erwachsene für einen gelungenen Lernprozess halten. Der Antrieb des Kindes oder der innere Drang Erfahrungen zu machen, ist eine der bedeutsamsten Grundlagen zur Entfaltung von menschlichem Potential. Es gilt unter allen Umständen diesen inneren Antrieb in den Kindern und Erwachsenen anzuerkennen, zu beobachten und zu ermöglichen. Es ist die Grundlage einer Pädagogik, die vom Kinde ausgeht. WundersamesLernen richtet seine Aufmerksamkeit auf alle Aspekte, die  das Lernen (auch noch) ausmachen. Es ist ein bedeutender Blick zwischen die Zeilen.

In unserer Unwissenheit erlauben wir den Kindern nicht, sich mit allen Sinnen, auf unterschiedlichste Arten mit der Welt auseinander zusetzen, parallel dazu jagen wir sie in Erfahrungen hinein, die ihrem Entwicklungsstand gar nicht angemessen sind.
Entweder blockieren wir ihren Antrieb das Unbekannte zu erforschen oder wir setzen sie in Betreuungs- und Lerneinrichtungen Bedingungen aus, die sie nicht menschengerecht lernen lassen.
Ein Weg aus diesem Stress für die Kinder, der sich in Krankheit, Stress, Aggression, Rückzug, Protest, Emotional sein und Widerstand zeigt ist für mich das Aufzeigen, dass Lernen und Wachstum des Menschen viel umfassender ist, als wir meinen. Damit Kinder gesund wachen können und sich entfalten dürfen, benötigen sie viel mehr Freiraum, Spiel, Beziehung, Freude, als lineare Lernstrukturen, die den menschlichen Geist und menschliches Potential einschränken können.
Wie das geht? Vieles davon ist eigentlich bekannt, wird aber geflissentlich vergessen, vieles müssen wir völlig neu entwickeln.
ICH WILL INSPIRIEREN, BERÜHREN UND BEWEGEN.
Bist du daran interessiert diesen Prozess mit zu gestalten? Lernen, step by step zum möglichen Menschen? Was können Erwachsene tun oder auch unterlassen, damit sich mehr vom möglichen Menschen entfalten darf? Themengruppe “menschliche” Bildung? Anregungen ? Austausch? Vernetzung?
Initiative? Begegnung? Transformation?
Bist du dabei? Schreib mir deinen Anregungen und Ideen, gleich hier unten auf der Seite:

 


Gespräch mit dem Hufschmied

DSC_0139Gespräch mit dem Hufschmied-Lernen quer gedacht 

Gestern hatte ich ein interessantes Gespräch mit dem Hufschmied über das Lernen.

Wie so oft sitze ich daneben und beobachte ihn bei seiner Arbeit, während wir einen Plausch halten. Immer wieder kann ich beobachten, wie er mit den Fingerspitzen den Huf abstreicht und quasi mit seinen Händen Maß nimmt, ob es korrekt ist, was er tut, oder ob er hier und da noch einmal nachsetzen muss. Die Beobachtung läuft quasi am Rande ab, während wir uns über dies und das austauschen. Wir reden über den Winter und was, dieser mit seinen Händen getan hätte, dass er Risse an den Fingerspitzen bekommen hätte und das er im Zusammenhang mit seiner Arbeit doch lieber kalte, trockene Winter mag. Er bemerkt, dass er mit Handschuhen nicht arbeiten könne…..Und da, auf einmal, rattert und prickelt es in mir: 

Ja, er kann natürlich nicht mit Handschuhen arbeiten, da er ein Fühl -Mensch ist. Er arbeitet und erhält das feedback dessen, was er tut, immer wieder über seine Hände. Das ist etwas, was man nicht über den Verstand lernen kann. Es ist ein Erfahrungswert, der sich lediglich über das Tun und nicht über das Denken definiert. Ich erzähle ihm über meine Beobachtung und meine Erklärung und wir teilen ein weiteres Puzzle Stück über seine Arbeit. Wenn der Schmied das Hufeisen mit dem Nagel befestigt, so führt er die ersten Hammerschläge leicht und vortastend durch und wenn er den Eindruck hat, dass die Richtung stimmt, dann werden die Schläge bestimmter und fester. Jetzt erhält der erfahrene Hufschmied sein Feedback über das Gehör. Jawohl! Der Hufschmied hört, ob der Nagel der optimalen Linie folgt, oder ob er Gefahr läuft zu vernageln und damit das Pferd zu verletzen. Der Schmied hört, ob der Nagel gut und sicher Kommt.

Ich erzähle euch diese Geschichten, um damit zu verdeutlichen, dass das menschliche Lernen und verfeinern der Fähigkeiten so viel mit dem einfachen Tun und dem direkten feedback über die Sinne zu tun hat. Diese Art Lernen ist fundamental und mit entscheidend für ein glückliche Entwicklung der Kinder.

Leider berauben wir die Kinder in Heim, Kindergarten und Schulen so sehr und so oft dieser unglaublichen Fähigkeiten, die der Hufschmied bei der Ausübung seiner Tätigkeit völlig unbedacht benutzt und die ihn Schritt für Schritt zur Perfektion seiner Arbeit führen. (Im Seminar sage ich immer wieder, dass Lernen zwischen den Zeilen stattfindet) Wir reißen die Kinder unbedacht aus diesem einzigartigen Lernsystem heraus, stören den eigentlichen Lernprozess, rationalisieren das Lernen, wundern uns über all die Schwierigkeiten, die Kinder in der Schule haben und müssen nun das Rad neu erfinden, damit wir Lernstoff transportieren können. Was für ein Irrsinn?

Unser angeregtes Gespräch erhält eine neue Richtung, indem wir über seine Tochter reden und deren Herausforderungen in der Schule. Uns beiden wird in diesem Gespräch klar, wie sehr unsere eingestaubten, gewöhnlichen Lernsysteme an dem vorbei gehen, was Kinder eigentlich bräuchten, um ihre individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln, sich beim Lernen sicher und wohl zu fühlen, dein Eindruck zu haben, ich bin gut, so wie ich bin, Sicherheit, Freude und Spass zu erfahren, um diesen einzigartigen, lebenslangen Lernprozess in Gang zu halten.

Ich treffe sie überall, diese Menschen, die wissen, dass sich in Sachen Bildung eine Menge ändern müsste, damit Kinder natürlich lernen können, ohne Angst Druck und Stress. 

Ich freue mich darüber und stelle im selben Moment die Frage:

Was tust du dafür?

Gerne lese ich hier deine Anregungen und Kommentare.

 

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Wie Erklärungen das Lernen verhindern

IMG_1081Wie Erklärungen das Lernen verhindern

Im Umgang mit Kindern findest du überall Erklärungen. Kinderbücher transportieren die angeblich wichtigen Themen „pädagogisch wertvoll“. Kauf-Spiele sind fertig ausgeklügelt, lassen oftmals wenig Erfahrungsspielraum. In den Bildungseinrichtungen wird den Kindern fast das ganze Leben e r k l ä r t.

Hier werden sie kopfmäßig informiert, wie Regen funktioniert, dass man davon nass wird. Bäume versorgen uns demnach mit Sauerstoff. Kinder werden belehrt, wie man sich sozial verhält, bekommen erklärt, wie man artig und lieb sein sollte. Viele Kinder kooperieren, das Ergebnis, das sie ihre eigenen Bedürfnisse unterdrücken.

Leider funktioniert es überhaupt nicht. Schau dich mal in deiner unmittelbaren Umgebung, sowie in Schulen und Kindergärten um. Mehr Aggression denn je, mehr Stress, mehr Gewalt, mehr Hilflosigkeit, mehr Druck…..In unserem Bild von Erziehung und Bildung, verwechseln wir Erklärungen liefern, mit LERNEN. Je kleiner die Kinder sind, um so wichtiger ist es, dass sie selbst herausfinden, wie die Dinge funktionieren. Es ist wichtig, dass sie an Hand ihrer eigenen Fragestellungen forschen können und den Dingen selbst auf den Grund gehen können, ohne, dass Erwachsene ihnen die Zusammenhänge erklären. Es ist wichtig, dass sie dabei in die Tiefe ihrer Forschung gehen können. Sie müssen schütten dürfen, verschütten dürfen, schneiden, matschen, sich anziehen, was ihnen gefällt, Fehler machen dürfen, kochen dürfen, Staub saugen, bohren, im Regen spazieren gehen dürfen, nass werden dürfen, in die Hose machen dürfen, zuviel Sonnencreme verbrauchen dürfen, auf dem Boden liegen dürfen, in Ruhe träumen dürfen….

Damit bedeutet LERNEN, etwas selbst entdecken zu dürfen, den Fragestellungen, die ich habe, die von mir persönlich entwickelte Bedeutung geben dürfen. Durch diese Art Lernen bekommt die Welt eine Bedeutung, die unmittelbar mit meinen sinnlichen Erfahrungen in Verbindung steht. Damit hat die Welt um mich herum einen Zusammenhang, den ich selbst gebildet habe. Ich kann dann auch eine Beziehung oder Liebesbeziehung mit meiner Umwelt eingehen.

Das ist die Art, wie Kinder eigentlich Intelligenz entwickeln. So können Menschen lernen, sich entfalten und damit ein Leben lang Schüler sein. Lebenslanges Lernen wird dadurch erst möglich.

Durch das unaufhörliche Erklärungen liefern, mit denen wir auch in Betreuungs- und Bildungseinrichtungen immer früher beginnen, machen wir die Kinder zu Plagiaten, wo wir alles tun sollten, um diesen kleinen, rebellischen Geist am Forschen zu halten.

Ganz neben bei bemerkt, ist es ein wesentlicher Faktor für ihre geistige und körperliche Gesundheit, selbstwirksam zusein und nicht ein Leben aus zweiter Hand zu führen, anderer Menschen Erklärungen zu übernehmen und damit formbar und manipulierbar zu sein.

Unbequem, aber wahr für mich.

Ich freue mich auf deine Erfahrung zu diesem Thema, gleich hier unten auf der Seite?

 

 

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Konsum und Kids

Clara 1.2 jpg.Was Kinder eigentlich lernen, wenn sie pausenlos mit Informationen gefüttert werden, ist  in jeder Hinsicht Konsum. Fragst du dich auch, wo das noch enden soll mit dem Konsumrausch im Umgang mit Kindern? Ist es möglich, dass wir die Kinder mit Informationen füttern, die sie in der Form längst nicht mehr benötigen?  Ist es möglich, dass Konsumieren erlernt ist?

Wir bringen den Kindern von Klein auf bei, dass die Aufnahme von Information sehr wichtig sei und wir haben (noch schlimmer) die Vorstellung, dass dies Lernen sei. Damit verramschen wir den fabelhaften Geist der Kinder und limitieren damit von Anfang an deren Möglichkeiten ihre eigentlichen, menschlichen Fähigkeiten heran zu bilden.

Kinder sollen ständig Informationen konsumieren. Sie werden in häuslicher Umgebung, Kindergarten, Schule, in den Medien ohne Unterlass mit Input gefüttert. Sie werden gelehrt Konsument zu sein. Sie werden gelehrt Verbraucher zu sein. Wir verbrauchen die Welt.

Wie man wirklich lernt? Wie man den menschlichen Geist heranbildet, die Tugenden von helfen, teilen, geben, heilen, Mitgefühl zeigen etc., heranbildet ist uns der Zeit abhanden bekommen.

- Was können wir als Erwachsene tun, um Kindern ihr volles Potential zu ermöglichen ?

-Was ist das überhaupt?

Wundersames Lernen bietet ein Gegengewicht, möchte informieren, aufwecken, sinnvolle Fragestellungen für Erwachsene untersuchen.

-Wie siehst du dich und deine Kinder in den Konsum Fragen?

-Was kosten die Weihnachtsgeschenke deiner Kinder?

-Hat dir dein Kind einmal gesagt, dass es eigentlich alles hat und nichts benötigt?