Lieber authentisch kantig als verkrampft pädagosch wertvoll.

Lieber authentisch kantig als verkrampft pädagosch wertvoll.

Die Sache mit Freiheit und Selbstbestimmung im Leben mit Kleinkindern ist noch immer ein eigenwilliges Thema.
Interessanterweise am wenigsten für die Menschen, die diesen Weg gehen und sich als Erwachsene selbst darin entfalten.
Ja, es ist ein Entfaltungsweg.

 

 

Alleine diese Betrachtungsweise will nicht so recht in unsere gängigen Vorstellungen von Erziehung und Lernen passen. Man wehrt sich stark gegen ein Bild, dass die Erwachsen mit in ein Entfaltungsbild nehmen möchte.
Man muss Kindern ja schließlich eine Ansage machen. Man möchte außerhalb des ‚Bildes‘ stehen und bedeutsamen Einfluss nehmen.

Von vielen kommen kritisierend die ganzen Plattitüden, die du alle kennst.
In dem Zusammenhang fallen unmittelbar die Worte ‚laissez-faire‘ und ‚antiautoritäre Erziehung‘. Das habe ja alles nicht geklappt. Das würde man ja sehen.

Auch hier erkenne ich eine Doppelmoral.

Das, was man als Scheitern im Zusammenhang mit mehr Freiheit und mehr Selbstbestimmung betrachten möchte, ist natürlich auch nicht zu greifen. Wie eine nasse Seife flutschen immerwährende Kritikpunkte durch die Finger.
Welche Kinder sind denn nun gut gelungen?
Die, die sich still einfügen und anpassen oder die, die sich auflehnen und Signale geben, dass etwas Grundsätzliches nicht zu stimmen scheint?

Schau dir alleine die Dynamik an, die ein gedeihliches Aufwachsen der Kinder ausmacht. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute und jede Sekunde ist die Herausforderung im Leben mit Kindern eine Punktlandung irgendwo zwischen ihrem Bedürfnis nach Bindung und ihrem Streben nach Autonomie zu machen. Jeder Tag fordert letztendlich deine Fähigkeit dynamisch zwischen diesen Bedürfnissen zu gleiten und im selben Moment ein großes Maß an Sicherheit zu geben.
(Dann haben wir noch nicht einmal mit im Bild, dass jeder Erwachsene ja auch diese Grundbedürfnisse hat. Diese Betrachtung macht die Herausforderung noch komplexer)

Diese notwendigen Punktlandungen sagen mir, dass sich jede Methode disqualifiziert. Die Essenz ist, dass es eine Haltung bedarf, die ein gewisses ‚Fließen‘ und ‚Geschmeidigkeit‘ erfordert. So manches mal auch ein klares ‚Stop’.
Im Fluss sein, bedeutet, dass jemand eine Haltung entwickeln konnte, die ganz grundsätzlich von einem Wohlwollen zum Kind geprägt ist.

Jede Methode macht ein Kind zum Objekt, wo sich viele Menschen doch bereits aufgemacht haben mit Kindern eine Subjekt-Subjekt Beziehung leben zu wollen.

Von dort aus, kann ich eine positive Haltung zu den Kindern leben und habe bestenfalls die Freiheit, mich jede Minute neu zu entscheiden.

„Heute mag ich keine ‚gute-Nachtgeschichte‘ lesen. Ich habe keine Lust. Ich möchte gleicht mit meiner Freundin telefonieren. …“
Ich muss auch nicht so verkrampft pädagogisch wertvoll sein, sondern kann den Kleinsten gegenüber durchaus auch zum Ausdruck bringen, dass ich jetzt etwas anderes machen möchte.

Der sichere Hafen, den die Kleinsten abfragen liegt nicht in einer Methode, dem Abendritual oder dem, was eben gerade hipp ist.
Der sichere Hafen liegt darin, sich als Erwachsener selbst mit in dieses Entfaltungsbild zu nehmen. Sich tief in sich selbst zu gründen. Im weitesten Sinn bedeutet es für mich den Anspruch von Integrität zu leben und so authentisch zu sein, wie es mir eben gerade möglich ist.

Spüren, was sich ‚stimmig’ in Übereinstimmung mit dem eigenen Wesen anfühlt.

Was meine Beratung für das Leben mit den Kleinsten so erfolgreich macht, ist meine Stärke, den Eltern sowie Fachpersonen die eigene Fähigkeit zu spüren wieder mehr erfahrbar zu machen. Was dann folgt, ist auch dazu zu stehen. 

Es sieht zunächst nach einem Umweg aus, wo doch Methoden, Fachvorträge, Onlinkurse und Bücher vordergründig eine verstandesmäßige Lösung bieten.

Nach meiner Erfahrung gehen diese Dinge so oft am Wesentlichen vorbei. Sie versprechen schnelle Hilfe, die dem Verstand so naheliegend erscheinen.
Für mich sind die Wege in Erziehung und Lernen andere. Sie sind je individuell, entstehen zumeist aus dem Moment heraus und haben in den meisten Fällen mit einer tiefgreifenden Veränderung der Erwachsenen zu tun.
Werden diese Schritte gegangen, wird vieles leichter. Manchmal einfach schon dadurch, dass man eine Haltung entwickelt und diese dann wundersam wirkt. Die Sichtweise eines gemeinsamen Entfaltungsweges mit den Kindern ist oft wie ein kleiner Durchbruch wahrzunehmen.


Wie kann man Selbstbestimmung in gesundheitlichen Angelegenheiten ermöglichen?

Aufnahme: www.zahnarztpraxis-baldus.de

Wie kann man die Selbstbestimmung der Kinder in gesundheitlichen Angelegenheiten ermöglichen?

Wie lernt man, den Kindern die eigenen Entscheidungen beim Arzt zuzugestehen. Wie kann man verantwortlich sein und sich im selben Moment raus halten, beim Arzt?

Eine grundlegende Haltung von mir ist die Freiheit und die Selbstbestimmung der Kinder, auch in gesundheitlichen Belangen.

Heute erzähle ich dir eine Geschichte, die sich vor einigen Wochen zugetragen hat. Sie soll dir verdeutlichen, wie ich ich im Alltag mit den Kindern lerne und im selben Moment Umstände navigiere, wenn sie mir ins Auge springen.

Ich habe einen wundervollen Zahnarzt. Was ich an ihm schätze, ist seine Haltung und sein Dialog im Umgang mit den Kindern und mir. Nicht unerwähnt soll an dieser Stelle aber auch bleiben, dass ich die Qualität seiner Arbeit und seiner ‚Berührung‘ im Mund sehr schätze. Sie ist professionell, dabei achtsam und fein. Wenn wir einen Termin haben, so kommen wir meist innerhalb von 10 Minuten dran. Das ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit, für mich aber ein Zeichen seiner Haltung gegenüber der Patienten. Ich mag es, mich mit Menschen zu umgeben, die eine Haltung vertreten, die den Bedürfnissen der Menschen zugewandt ist. Dafür fahre ich gerne 60 Minuten.

Vergangene Woche hatte mein Sohn ein Anliegen und benötigte einen kurzfristigen Zahnarzttermin.
Als er auf dem Stuhl im Behandlungszimmer saß, hat der Zahnarzt sich dafür entschieden, den fragwürdigen Zahn nochmal ein paar Monate unter Beobachtung zu stellen. Er hat meinem Sohn erklärt, dass der Zahn damit nochmal die Gelegenheit habe, sich zu remineralisieren. Wenn das nicht klappen würde, dann könne man diesen Zahn später immer noch behandeln.

Mein Sohn fragte nun, ob er irgendetwas dazu tun könne, um dem Zahn zu ‚helfen‘. Der Zahnarzt fing also an, etwas zu grinsen und sprachlich zu ‚eiern‘. Mit einen lächelnden Blick in meine Richtung nahm ich wahr, dass er in gewisser Weise im Konflikt war, weil er nicht recht wusste, wie er meinem Sohn vermitteln konnte, dass er eine fluoridhaltige Zahnpasta benutze solle.

Er wusste von mir, dass ich keine Freundin von Zahnpasta mit Fluorid bin und bei den kleinen Kindern auch das Versiegeln mit Fluoridlack verweigert habe.

Nun saß ich in dieser Situation beim Zahnarzt und in dieser Sekunde wurde mir klar, dass ich den Zahnarzt ‚freisprechen‘ musste, damit er meinen Sohn vollumfänglich beraten konnte. (Mein Sohn hatte mich gebeten mit in den Behandlungsraum zu gehen.)

Im selben Moment war ich in der Situation meinem 12 jährigen Sohn vermitteln zu müssen, dass er ebenfalls frei in den Entscheidungen über seinen Körper ist. Ich möchte ja, dass die Kinder mehr und mehr in die getragene Verantwortung für den eigenen Körper wachsen. Das wiederum bedeutet, dass ich mich, je nach Alter mehr und mehr dezent zurückziehen muss, damit sie auch zu ihren eigenen Erkenntnissen kommen. Laufen diese mir noch so sehr zu wider.

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Nachdem ich also wahrnahm, dass wir hier eine Herausforderung in Fragen der Integrität hatten. Der Zahnarzt bezüglich seiner Integrität, ich bezüglich meiner Integrität und ein junger Mensch auf dem Weg herausfinden zu müssen, was für ihn stimmt, sagte ich mit freundlichem Lächeln zum Zahnarzt, : „Tun sie einfach so, als ob ich nicht dabei wäre!“
Er fing die Vorlage auf, nickte verstehend und bestätigend, dann begann er seinerseits damit, dem Sohn seine Sicht auf die Dinge zu erklären. Und das hat er dann richtig gut gemacht.

Danach war ich gespannt, was nun passieren würde.

Auf dem Nachhauseweg im Auto kam irgendwann die Rede auf die Sache mit der Zahnpasta. Ich nun, von meinen Kindern als „Ökomutti“ eingestuft, die immer diese alternativen Zahnpasten im Haus hat, wurde nun gefragt, ob wir nicht diese vom Zahnarzt empfohlene Zahnpasta kaufen könnten.

Ich teilte ihm mit, dass wir sowieso noch in den Drogeriemarkt fahren müssten und dann könne er ja da schauen, ob er die empfohlene Zahnpasta dort finden würde.

Gesagt, getan. Er hat sich die entsprechende Zahnpasta gekauft und damit einen weitern Schritt in die Verantwortung über seinen eigenen Körper getan.

Ich habe einen weiteren Schritt ‚raus aus seinem Leben‘ getan. Vielleicht sind das Kleinigkeiten für dich, für mich sind diese kleinen Beispiele aber immer wieder Möglichkeiten, wie ich ganz bewusst die Kinder in die „Freiheit“ gebe. Das tue ich, in dem ich mich an ganz bestimmten Stellen aus deren Leben und deren Entscheidungen hinausschleiche.

In der Summe und von Anfang an durchgeführt, sind diese kleinen und vielleicht unspektakulären „Returns“ an die Kinder aber die kleinen Tropfen, die irgendwann das Glas anfüllen, das eine gute Grundlage für selbstbestimmte Entscheidungen der Kinder wird. Wenn sie daraus trinken, so ist es dann ihr eigener Weg.
Allen diesen kleinen ‚Returns’ gemein ist, das dieses Herausnehmen aus den Lebens- und Entscheidungsfindungen der Kinder immer etwas mit einer gewissen Demut zu tun hat. In den meisten Fällen sind es kleine Ego-Tode für mich.
Ich muss bei diesen vielleicht kleinen und mehr oder weniger wichtigen Entscheidungen des Alltags daher kommen und meine persönlichen Meinung ganz hinten anstellen. Ist es auch manchmal noch so schwer.
So, haben die Kinder die Gelegenheit in ihre eigenen Belange hineinzuwachsen. So werden sie in die Lage versetzt, selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen, die sie persönlich tragen und bewältigen können.

Diese Situationen kann man nicht nach einem Sachbuch oder Ratgeber erlernen. Sie entstehen immer aus dem Moment heraus. Wie hier, in dieser Situationen im Behandlungszimmer des Zahnarztes. Was man dafür braucht ist, ist so manches mal, den Willen den Kindern den Ball zu überlassen und die Fähigkeit, die eigene Meinung für nicht allzu bedeutsam zu halten. In anderen Fällen kann es auch geschehen, dass wir wirklich ein Thema diskutieren müssen und ich aber auch zum Ausdruck bringe, was mir wichtig wäre.

Gerade in gesundheitlichen Angelegenheiten ist das ein ganz feiner Grat, auf dem ich mich da bewegen muss, um die Bestimmung über den eigenen Körper zu erhalten oder zu ermöglichen. Je kleiner die Kinder, um so feinere Sensoren bedarf es.

Gerne lese ich dazu, welche Fragen der heutige Beitrag bei dir aufwirft. Ich freue mich auch, wenn du diesen Beitrag teilst. Ich berate dich gern auf den verschlungenen Wegen der Kinder in eine selbstbestimmte und zufriedene Lebensart. Hier findest du meine Angebote.


Wie alt muss man sein, um Entscheidungen zu treffen? Z.B. Fleisch essen oder nicht

Wie alt muss man sein, um Entscheidungen zu treffen? Z.B. Fleisch essen oder nicht.

Heute habe ich dir 3 kleine Geschichten geschrieben. Gemeinsam ist ihnen die Tatsache, dass ich sie alle drei persönlich erlebt habe. Darüber hinaus die Tatsache, dass sie alle etwas mit einer Entscheidung zu tun haben, als Kind Fleisch zu essen oder eben nicht.
Vordergründig könnte man meinen, dass ich etwas über Fleischkonsum im Kindesalter schreiben möchte. Tiefgründiger gesehen, haben die Geschichten damit zu tun, dass Kinder Entscheidungen, auf Grund von Erlebnissen treffen, die sie gemacht haben. Es sind ihre Entscheidungen, egal welche, manchmal schwierigen oder gar traumatischen Ereignisse dazu geführt haben. Ich habe die Erzählungen bewusst ohne Bewertung gelassen, damit sie auf eine gewisse Art offen bleiben und du sie auf deine Umstände und Vorstellungen übertragen kannst.

Ich muss so etwa 4 Jahre alt gewesen sein, als ich von Bekannten meiner Eltern mitgenommen wurde, um die Familie bei sich zu Hause zu besuchen. Dieser Besuch gehörte vermutlich zu den ersten Ausflügen zu ‚fremden‘ Menschen, bei denen meine Eltern nicht dabei waren.

Ich war so beeindruckt von den Hasen, die sie hinter dem Haus in diesen typischen Hasenkäfigen hatten. Schon von klein auf hatte ich einen großen Bezug zu Tieren und so war ich ein wenig hin und hergerissen, zwischen meiner Faszination für diese weichen, empfindsamen Tiere, mit den großen Augen und der Tatsache, dass sie in diesen engen Kästen leben mussten, die einen so eigenwilligen, intensiven Geruch verbreiteten. Bei aller Faszination fühlte es sich nicht recht an.

Mit einer gewissen Scheu und im selben Moment mit Neugier empfand ich mich in dieser fremden Umgebung leicht verunsichert. Eine Wohnungseinrichtung, die so ganz anders war, als unser zu Hause.
Die Aufregung über das Neue war sicher mit einer ersten Auslandsreise in ein fremdes Land vergleichbar, die eine Erwachsener tut. Du bist unterwegs, einer anderen Umgebung ausgesetzt, anderen Gerüchen, anderen Ritualen, du übertrittst erstmalig gewisse vertraute Grenzen, ganz ohne den Schutz, der dich für gewöhnlich umgibt. Du bist sehr verletzlich.

Auch die Gerüche beim Kochen waren mir fremd und so geschah es, dass das Mittagessen auf dem Tisch stand.
Es war eine seltsame, dicke, mehlig blasse Suppe, deren Geruch mir schon der Magen verschloss.
Ich sollte essen und man wollte mir mit Sicherheit gut. Aber man zwang mich diesen Eintopf mit Hasenfleisch zu essen. Irgendwie bekam ich heraus, dass es sich um genau das Fleisch dieser Tiere handelte, die ich noch kurze Zeit zuvor gestreichelt und ‚liebgehabt‘ hatte.

Etwas Schweres lag auf meinem Magen und verschloss meinen Bauch, aber darauf nahmen die Erwachsenen keine Rücksicht, sondern zwangen mich diesen widerlichen Eintopf zu essen. Wie in Wachs gegossen saß ich am Mittagstisch, nicht in der Lage aufzuspringen und zu gehen. Ich aß gegen meine Natur.

Das war ein sehr nachhaltiges Erlebnis und hat meine Beziehung zu Hasenfleisch ein für alle mal geprägt. Seither habe ich nie wieder auch nur ein Stück davon anrühren können. Ich hatte eine Entscheidung getroffen.

Vielleicht war ich etwa 8 Jahre alt. Es war die Zeit, wo ich mit meinen Schulkameraden in Klicken durch das Dorf zog und wir Baumhäuser bauten oder am Bach spielten. Es war eine herrliche und unbeschwerte Zeit. An diesem Tag wollte ich wieder los, aber das war nicht ganz so einfach, denn ich sollte meine kleine Schwester mitnehmen. In dem Moment war sie ein absoluter Klotz am Bein, der einem schon das Spiel mit den Freunden verderben konnte. „Wenn du deine Schwester nicht mitnimmst, dann bleibst du auch zu Hause, hörte ich die Großen sagen.“ Und so geschah es, dass ich dieses kleine, hilflose Ding mitschleifte und sie unterwegs sicher heftig spüren lies, wie sehr mich ihre Anwesenheit doch nervte.
Auf dem Weg zum Haus der Freunde kamen wir an dem Szenario einer Hausschlachtung vorbei. Da standen wir nun am Straßenrand und hatten Einblick in den Innenhof. Wieder, wie in Wachs gegossen, standen wir beide da. Ich, die Große und an der Hand meine kleine Schwester. Ich weiß nicht warum, aber wir liefen nicht weg.Wir sahen und hörten und rochen alles.Wir hörten das Schwein quieken, wir hörten den Schuss, wir sahen das Messer, das Blut, das Tier in der Zinkwanne, der merkwürdige Geruch,wenn das Tier gebrüht wird. Die Leiter an der es aufgehängt wird, damit es nun gespalten werden kann usw.
Diesmal hatte es nachhaltige Folgen für meine Schwester, denn sie konnte von diesem Tag für lange Zeit kein Fleisch mehr essen. Es war ein Erlebnis, dass wir nicht mit den Großen zu Hause teilen konnten. Ich glaube, wir haben das bis heute mit uns alleine ausgemacht.
Sie hatte eine Entscheidung getroffen, kein Fleisch mehr zu essen. Ich hingegen konnte nach dem Anblick noch Fleisch essen.

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Ich muss so etwa 29 Jahre alt gewesen sein und war im Jahr zuvor das erste mal Mutter geworden. Heute war ein besonderer Tag, denn meine älteste Tochter, vielleicht 13 oder 14 Monate alt, würde zum ersten mal mit meiner jüngeren Schwester und ihrem Freund einen Ausflug machen. Die Tasche war gepackt und alle waren sicher gleichermaßen aufgeregt, aber eben aus den unterschiedlichsten Gründen.
Bis zu diesem Tag hatte ich ein vegetarisches Baby. Sorgsam hatte ich ihre Nahrung gewählt und darauf geachtet, dass sie kein Fleisch zu sich nahm.
Nach einigen Stunden kamen alle 3 beschwingt und freudig zurück. Sie hatten eine gute Zeit miteinander verlebt. Diese Energie konnte man regelrecht spüren, als sie zur Tür herein kamen.
Wir setzten uns alle an den Tisch und ich bewunderte dieses Kind, dass nun in einigen Stunden um Zentimeter gewachsen war. Ich konnte ihr regelrecht ansehen, wie sie die Zeit mit ihrer Lieben genossen hatte und sich erst mal wieder langsam und leicht verunsichert auf mich zu bewegte.
Die Schwester erzählte mit großer Leidenschaft, was sie so alles unternommen hätten und das sie schließlich auch noch die Schwiegermutter besucht hätten. Bei ihr habe man den Tisch gedeckt und Brote gegessen und die Tochter habe nach der Fleischwurst gefragt. Sie habe sie unbedingt essen wollen. So sehr, dass das Brot dazu völlig uninteressant gewesen sei. Sie habe ein Stück Wurst in der linken gehabt und ein anderes Stück in der Rechten. Sie habe die Wurst regelrecht gestopft. So sehr, dass man sich schon fast Sorgen gemacht hätte, dass es vielleicht doch ein wenig zu viel hätte sein können. Da ging sie nun hin, meine Vorstellung von einem vegetarischen Baby. Meine Tochter (gerade ein Jahr alt) hatte eine Entscheidung getroffen.

Alle drei Geschichten habe ich bewusst offen gelassen und bin nicht weiter darauf eingegangen, wie es denn weiter gegangen ist. Auch kannst du erahnen, welchen Wandel meine Entwicklung zu Fleisch über die Jahre genommen hat. Und diese Entwicklung ist noch nicht zu Ende.

Wichtig ist mir aber, dass es nun auf die Erwachsenen ankommt, auf ihre Art und Weise diese Entscheidungen zu akzeptieren und zu unterstützen. Dies genau so lange, bis diese sich wandeln wollen.
Oft habe ich schon erlebt, dass diese gewichtigen Entscheidungen von Kindern eben nicht von den Erwachsenen mit getragen wurden, weil man dem Kind unterstellt hat, dass es noch so klein sei.
Hat man die wahren Geschichten, die dazu geführt haben, nicht im Bewusstsein, weil man unter Umständen eben nicht dabei war, so kann es sein, dass man die Integrität eines Kindes munter verletzt, nicht wissend, was eigentlich seinerzeit zu irgendeiner Entscheidung eines jungen Menschen geführt hat.

Vertraust du in die Entscheidungen deiner Kinder? Ist es manchmal schwer, weil deren Weg, auch wenn sie noch so klein sein mögen, manchmal gegen deine Überzeugung geht oder dir unverständlich ist?  Ab wann kann ein Kind denn nun eigene Entscheidungen bezüglich seiner Nahrung oder anderer Bedürfnisse treffen?

Gerne lese ich von dir.


Blinder Gehorsam. Warum ich Kinder lieber sehend wissen möchte.

Blinder Gehorsam. Warum ich Kinder lieber sehend wissen möchte.

Noch immer steckt Gefügigkeit und Gehorsam tief in unseren Ansätzen zu Erziehung und Lernen. Sich dieser Haltungen bewusst zu werden und sie an die Oberfläche zu holen, halte ich für eine wichtige Aufgabe. Wenn man genau hinschaut, findet man den Wunsch nach blindem Gehorsam in vielen Bereichen.

Vor einigen Tagen habe ich einen Videoausschnitt gesehen, in dem ein Schäferhund gezeigt wurde, der bei einem Wettbewerb oder einer Gehorsamkeitsprüfung eine besondere Medaille gewonnen hat. Ich sah also einen Hund, der auf dem Wettbewerbsplatz neben seinem ‚Herren‘ saß und innerlich gespannt wie ein Flitzebogen war. Ich sah ein ‚Herrchen‘, der gut durchtrainiert war und der in seiner ganzen Erscheinung wie ein Soldat aussah. Er verzog keine Miene und man hatte den Eindruck, dass er einen Stock verschluckt haben könnte. Der Wettbewerb startete und die beiden liefen los. Offensichtlich war die Aufgabe, dass der Hund seinem ‚Herrchen’ folgt, das ganze ohne Leine und mit einem Minimum an körperlich sichtbaren Anweisungen.

Der Hund war in der Art trainiert, dass er mit dem Kopf beim Laufen in den Himmel schaute. Eine unnatürliche Haltung für einen Hund. Das Ganze sah etwas skurril aus, aber offensichtlich entsprach es den gestellten Anforderung, ja wurde sogar als ausgezeichnet angesehen. Da der Hund in dieser Körperhaltung wenig sehen kann, kann er gehorsam sein. Mir fiel unmittelbar das Wort „Blinder Gehorsam“ ein. Man kann ihn in Mensch und Tier hervorbringen. Es funktioniert, dabei werden Topleistungen erbracht. Dem Auge eines sensiblen Betrachters entgeht nicht der Preis, der dafür gezahlt wird. Würde geht dabei verloren und noch viel mehr.

Äußerlich betrachtet sah alles korrekt aus. Man konnte den Eindruck haben, dass die beiden ein starkes Team sind. Und doch fand ich es einfach nur widerlich. Genauso widerlich, wie wenn ich so manche Pferdeveranstaltung anschaue. Wenn ich mir die Trainingsmethoden dazu betrachte, dann weiß ich, dass diese superintelligenten Tiere durch allerhand Methoden und Hilfsmittel in der Art trainiert werden, dass sie nicht gut sehen können. Manche Pferde werden so trainiert, dass sie den Kopf auf unnatürliche Weise nach unten halten müssen. So können sie wenig sehen.
Sie werden ihrer Sinnesstärke beraubt. Sie dürfen nicht Pferd sein. Gehorsam und Gefügigkeit werden so erzwungen.

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Äußerlich sieht man ein ‚korrekt’ gerittenes Pferd (vorgeführten Hund). So manchem Betrachter entgeht aber nicht, dass es ein Pferd ist, dass in eine Haltung gezwungen wurde, die von ihm verlangt, sich in so großem Maße unterzuordnen, dass die ganze Erscheinung oder das Pferd-Mensch Team eher einer roboterhaften Darbietung gleichkommt.
Die Natur des Lebewesens wurde mit List und so manches mal auch mit Gewalt unterdrückt, so dass es vordergründig eine gute Performance sein kann, hintergründig ist es seelischer und körperlicher Missbrauch.

Gehorsam, auch bei Kindern wird immer in gewisser Weise erzwungen. Das Dumme ist, dass es funktioniert. Vordergründig funktionieren unsere erzieherischen Maßnahmen und Interventionen noch immer. Gewünschte Leistungen werden erbracht, doch der Preis ist immer hoch. Etwas geht dabei immer verloren. Ein Funkeln in den Augen, eine Lebendigkeit im körperlichen Ausdruck, eine tiefe nährende Atmung, die Würde, die Integrität uvm.

Ich glaube, dass wir uns erst ganz am Anfang davon befinden, eine Vorstellung davon zu bekommen, wie ein Leben mit Kindern aussehen kann, in dem die alten Formen der Disziplinierung und das Einfordern von sofortigem und unbedingtem Gehorsam auf ein Höchstmaß minimiert werden.
Zu sehr stecken diese alten Vorgehensweisen, wie man Menschen ( und Tier) zum ‚Funktionieren‘ bringt, in uns drin. Es braucht ein großes Maß an Bewusstheit, um diese eingebrannten Muster langsam und respektvoll aus dem eigenen System zu schleichen.

Gerade die Kinder der heutigen Zeit scheinen hier große Lehrmeister zu sein. Viele, die ich kenne, fordern die Erwachsenen geradezu heraus, ihre Ideen zu Gehorsam und Erziehung gnadenlos zu hinterfragen. Und das mit gutem Grund.
Vor wie nach wird ein Umdenken in Erziehung und Lernen nicht durch das Umlegen irgendeines Schalters hervorgebracht, sondern durch ein erhöhtes Bewusstsein und den Willen sich dem unbequemen Nichtwissen zu stellen, wie es denn anders gehen könnte? Wir müssen das regelrecht 'neu' in Erfahrung bringen, den Mut aufbringen uns nach unserer inneren Wahrheit neu zu erfinden.
Viele haben sich auf den Weg gemacht. Dafür bin ich ausgesprochen dankbar.

Nachsatz: Auch was Hunde und Pferde betrifft, so weiß ich einfach, dass es anders geht. Topleistungen können erbracht werden und sie gründen auf eine wundervolle, würdige Beziehung.

Gerne lese ich von dir.


Die Zahngesundheit der Kinder und andere ‚Untiefen‘ der Mundhöhle

Die Zahngesundheit der Kinder und andere ‚Untiefen‘ der Mundhöhle.

Glaubst du es wirklich, dass dein Kind schlechte Zähne bekommt, wenn es an diesem Abend oder in drei Tagen die Zähne nicht richtig putzt?
Das Thema Zähne putzen ist in vielen Familien ein großes Thema. Gerade in der vergangenen Woche ist es mir mehrfach begegnet.

Grund genug einmal einen Blick in die ‚Untiefen’ der Mundhöhle zu werfen.

  • „Mein Mann putzt unserem Sohn seit 2 Jahren die Zähne. Dazu nimmt er ihn jeden Abend auf den Arm, d.h. wenn ich ehrlich bin, nimmt er ihn in eine Art Schwitzkasten.“
  • „Komm Sophie, w i r müssen jetzt die Zähne putzen“! (Sophie ist 7 Jahre alt)
  • „Die Zahnärztin hat gesagt, dass wir dem Kleinen in jedem Fall die Zähne putzen müssen. Sie gibt uns zu verstehen, dass wir Schuld an jeder Karies seien, die ein Kind haben kann. Er ist 8 Monate alt.“
  • „Die Kinder müssen im Kindergarten 2 x am Tag die Zähne putzen, um eine bestimmte Uhrzeit essen und nur dann. Sie müssen das essen, was die Erzieherinnen ihnen auftragen. Auch müssen sie eine willkürliche, gesellschaftliche Reihenfolge der Lebensmittel einhalten. Sie dürfen die Yoghurt erst nach dem Brot essen und nicht davor.“
  • „Solange die Kinder die Zähne nicht geputzt haben, lese ich ihnen keine Gutenachtgeschichte. Wenn sie nicht schnell genug sind, dann gibt es eben keine mehr.“

Um es gleich vorne weg zu sagen. Zähne putzen ist mir enorm wichtig. Doch es ist mir nicht so wichtig, dass ich die Integrität der Kinder einem möglichen (nur in der Vorstellung kariösem) Zahn opfern würde.

Doch genau das erlebe ich in vielen Fällen. Wir bauen da eine heilige Kuh um den schlichten, simplen und einfachen Vorgang der Zahnpflege. Die Integrität der Kinder wird dabei oftmals geopfert.

In diesem sich hochschaukelnden Themenkomplex vermischen sich ganz vielen Einzelthemen. Ich erlebe es oft, dass der einfache Menschenverstand in dem Wirrwarr verloren geht. Angst, Verunsicherung, Schuld und veraltete Erziehungsvorstellungen vermischen sich mit den künstlich aufgeplusterten ‚Zahnkomplexitäten‘. Unnötige Verletzungen körperlicher und seelischer Art entstehen, all das müsste nicht sein, wenn wir uns nur mal ein Stück entspannt zurücklehnen und 5 gerade sein lassen würden.

Die Zahngesundheit hängt von den unterschiedlichsten Faktoren ab. Da ist das Zähneputzen nur einer davon. Nicht zu unterschätzen ist die Zahnpflege, aber sie ist eben nur ein Aspekt. Daneben spielt die Ernährung eine Rolle, die allgemeine Gesundheit, eine gewisse Veranlagung mag bedeutsam sein, das Alter usw.

Die Lippen und der Mund sind ein hochsensibles Gebiet. Nicht nur, dass erste Erfahrungen an dieser Stelle gemacht werden. Der Mund ist der ummittelbare Eingang für die erste äußere Nahrung, das Stillen von jedweden Bedürfnissen findet genau hier zunächst eine Zentrale. Der Mund berührt, untersucht, empfindet, nimmt auf, spuckt aus, zeigt in seinen feinen Nuancen jedwede Gefühlsregung. Der Mund freut sich, zeigt Abneigung, küsst oder verschliesst sich.

Eine Ort, der in hohem Maße sensibel ist, embryologisch gesehen auch als Anfang des Darms, sprich der Möglichkeit für Verdauung (auch im übertrageneren Sinne)  gesehen werden kann, sollte damit nicht einfach nur als Öffnung gesehen werden. Man macht es sich viel zu einfach, wenn man den Mund des Kindes einfach nur als irgendeine Öffnung sieht, die gefüttert werden will und dessen weiße Beißerchen um jeden Preis gereinigt sein müssen.

Wir haben es hier mit weit mehr zu tun. Wir haben es mit der Körperöffnung eines einzigartigen Kindes zu tun. Mit einem unmittelbaren, direkten Zugang zu seiner Person und Persönlichkeit.
Das ist ein Ort und ein Thema,. mit dem wir in meinen Augen viel sensibler und achtsamer umgehen müssen. Es geht eben nicht nur um die Gesundheit und Sauberkeit der Zähne, sondern es geht um viel mehr. Es geht, wenn man so will, um Missbrauch, wenn man nicht das nötige Feingefühl und einen gewissen Weitblick aufbringt. Den Weitblick braucht man nicht nur für die Perspektive, dass das Kind mit möglichst wenig Karies zu tun hat. Man braucht den Weitblick eben auch für das Wahren der Integrität eines jungen Menschen, dessen Mund und Zahnraum eben ein zutiefst sensibler und intimer Raum ist. Es ist eben der Mund des Kindes.

Genau da fängt es an, was das Thema Zahnpflege in der Familie entspannen könnte. Ich schreibe es einfach nochmal hier hin:

Der Mund und die Zähne, sind der Mund und die Zähne des Kindes. Es ist nicht dein Mund, es sind nicht dein Zähne.

Es geht um die langfristige Zahnpflege, darum die Zähne gesund zu erhalten. Es geht auch um die langfristige gesunde Persönlichkeit, um einen starken, selbstbewussten Menschen zu begleiten. Das bedeutet, dass ich mich in gewisser Weise auch aus dem ’Mund’ des Kindes heraushalten muss.

Damit stellt sich die Frage, wie ich als Eltern von jungen Menschen, diesen scheinbaren Widerspruch leben kann? Wie kann ich Zahngesundheit und Vorsorge betreiben und im selben Moment Selbstfürsorge ermöglichen?

  • Das geht ganz gewiss nicht, in dem ich die Kleinsten in den Schwitzkasten nehme, um ihnen die Zähne zu putzen.
  • Das geht auch nicht, indem ich Sophie an das Zähneputzen erinnern will, aber von „wir müssen rede…“
  • Es geht auch nicht, indem ich einer Zahnärztin gestatte, mit Schuldgefühlen um sich zu werfen. Es geht vermutlich nicht mit einer Zahnärztin, die nicht in der Lage ist, das Thema Zahngesundheit in größeren Zusammenhängen, vor allem wohlwollend zu sehen, mich und mein Kind respektvoll zu behandeln.
  • Es geht auch nicht mit einer Erwachsenenmacht (Kinderbetreuung und Elternhaus), die persönliche Vorlieben und Essgewohnheiten einer allgemeinen und willkürlichen Vorstellung zur Ernährung opfert. Einer Gesellschaft, die ein Riesengedöns aus einem, im Grunde schlichten Vorgang macht.
  • Das geht auch nicht, mit den subtilsten Manipulationen von Erpressung, bis hin zu angeblich kinderfreundlichem bunten, schrillen und unterhaltsamen Kinderzahntrallala. Aus guten Grund war ich schon immer auf Kriegsfuß mit der blöden Zahnfee.

Und wie so oft, wenn ich etwas schreibe, dann gibt es hier keine Tricks und Tips an der Zahnputzfront, sondern Nahrhaftes, um sich selbst aufrecht hinzustellen und gängige Praktiken zu hinterfragen. Es ist mir wichtig Ideen zu geben, um zu einer eigenen, stimmigen Wahrheit zu finden und diese dann zu vertreten und zu leben.

Ist es wirklich wahr, dass es so schlimm ist, wenn er heute die Zähne mal nicht putzt, das vielleicht für 3 Wochen?

Ist es wirklich wahr, dass ich den kurzfristigen Erfolg mit Machtmissbrauch (ich putzen dir die Zähne) an diesem Abend, der langfristigen gesunden Integrität des Kindes opfern sollte? Gibt es einen besseren Weg? Wie könnte der aussehen?

Ist es wirklich wahr, dass das Kind allen Lack und alles Gedöns auf die Zähne braucht, um diese gesund zu erhalten?

Ist es wirklich wahr, dass die Neunjährige das Lippenbändchen im Mund operativ entfernt haben muss, damit sich schon bei dem jungen Kind die Zahnlücke schließt? (wirklich so erlebt)

Ist es wirklich wahr, dass mein Kind eine Zahnspange braucht?

Ist es wahr, die Sache mit dem Fluorid in der Zahnpasta?

Ich wünsche mir einen Weg zur einer simplen Einfachheit, zum Naheliegenden. Das könnte sein, die Zahnbürste in die Hand zu nehmen, sich selbst die Zähne zu putzen und davon auszugehen, dass die Kinder es auch tun werden. Es könnte auch bedeuten, bestimmte Dinge kritisch zu hinterfragen, nicht ein falsches und verlogeneres Bild dazu im eigenen Haus entstehen lassen. Es könnte auch sein, eine Zahngesundheit, zunächst im Inneren entstehen zu lassen, die sich dann ganz eigenSINNig im eigenen Familien-Feld entfalten kann.

Vielleicht bis du beim WundersamenLernen-Camp im Oktober dabei? Da werden wir in entspannter Atmosphäre vielerlei Themen berühren, mit denen wir in Familie und Alltag zu tun haben. Info findest du hier.


Erst die Würde und dann das 1x1.

Es war nicht recht, meine erste Tochter in die Regelschule einzuschulen. Das weiß ich ziemlich genau, denn ich musste zur Einschulung weinen. Nicht etwa vor Rührung sondern aus purer Enttäuschung und auch vor Wut. Ich war ungehalten mit mir selbst, weil es mir damals nicht möglich war in Alternativen zu handeln. Da war lediglich dieses Gefühl im Bauch, dass es nicht stimmig war, das es schlichtweg verkehrt war, sie in die Schule unseres Ortes einzuschulen.

Mit der Einschulung trafen Welten aufeinander. Damals hätte ich es noch nicht in Worte fassen können, wie sehr meine Wertvorstellungen an eine menschengerechte Bildung eines jungen Menschen, strapaziert waren. Durch die Erfahrung der Einschulung und erste Erlebnisse warteten meine Überzeugungen regelrecht darauf,  an der Oberfläche auftauchen zu können. Es war schon in mir drin, dass Lernen für Kinder völlig anders laufen müßte, als das, was ich selbst erfahren hatte und vor allem als das, was ich nun zum Thema Schule für meine Kinder hatte.

Diese inneren Überzeugungen konnte ich deutlich wahrnehmen, mit dem Empfinden das die äußeren Umstände für meine Kinder und meine Überzeugungen für einen gesunden menschlichen Lernprozess nicht übereinstimmten.

Schon vor der Geburt meiner ältesten Tochter, war ich der festen Überzeugung , dass Lernen zu 100% in der Verantwortung des Kindes liegt und das ich nichts „tun“ müsste, um hier bestimmte Richtungen vorzugeben. Alles was sie brauchen würde, würde durch die richtigen Personen und die geeigneten Umstände auf sie zu kommen. Mein Kind würde einfach mit uns Leben und fertig.

Ich müsste lediglich eine Umgebung gestalten, in der sie ungestört spielen kann. Spielen wäre dann die Art, wie sich mein Kind die Umwelt erschließt (wie sie lernt) und hat mit Gesellschaftsspielen und ‚pädagogisch wertvoll‘ miteinander spielen nichts zu tun. Auch wenn das natürlich mal dazugehören kann. Es wäre nicht gut eine Art Spiel zu promoten, mit der ich als Erwachsene Lernen ‚in‘ ihr hervorbringen müsste.

Ich dachte auch, dass ich einfach wollte, dass das, was um uns herum ist, ihr Spielfeld ist. Wenn ich auch gestehen muss, dass ich damals große Schwierigkeiten hatte den Fernseher oder die neuen Technologien als Spielfeld zu sehen. Nach fast 25 Jahren habe ich diese Einstellung mehr und mehr relativieren können. Es sind über die Jahre einfach die Werkzeuge unserer Zeit geworden und der Umgang mit ihnen erschließt den Kindern etwas, was in ihrer Zeit erschlossen und weiter entwickelt sein will. Sie brauchen den artgerechten Zugang dazu, so wie unsere Vorfahren lernten mit Axt und Feuer umzugehen. (Mit Axt, Feuer und Natur sollten sie meiner Meinung nach dennoch umgehen können. Dieses enorm wichtige Wissen ist ein Wissen, dass ihren Wurzeln entspringt und sie 'rück(ver)bildet' mit ihrem Urgrund.)

Ich war auch der Überzeugung, dass es für mein Kind schon früh wichtig sein könnte, Zeiten mit ganz anderen Personen zu verbringen. Ich habe hier eine Menge Erfahrung gesammelt. Ich habe beobachtet dürfen, wie sehr mein Kind es genoß mit anderen Menschen Zeit zu verbringen, zu spielen, Ausflüge zu machen oder gar ins Bett gebracht zu werden. Das konnte nur im Vertrauen zu diesen Personen wachsen, nicht etwa in Kontakt zu Personen, die zwar Zeit mit ihr verbrachten, sie aber ohne Unterlaß bewerteten. Es ist schon richtig, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind zu erziehen. Nur eben keine künstliche Schulumgebung, die nichts anderes zu tun hat, als diesen jungen Menschen zu bewerten und in Form zu biegen. Mit Lernen, so wie ich es verstehe, hat das erst mal nichts zu tun.

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Daran schließt sich eine weitere Erkenntnis an, die unmittelbar aus der Beobachtung meiner Kinder gewachsen ist. Sie entscheiden, mit wem sie sein und spielen wollen. Ihr eigenes, inneres Wissen ist sehr fein gestimmt. Wie kann es auch anders sein? Denn so vieles beruht auf Resonanzen, die Menschen miteinander haben oder eben nicht. Das kenne ich doch von mir auch. Wie könnte ich da auf die Idee kommen, dass mein Kind jetzt, ab dem Schulalter nur noch mit Gleichaltrigen unterwegs sein sollte? Hast du schon einmal gesehen, wie toll große Kinder mit wesentlich kleineren Kindern spielen können? Wie kleinere Kinder still und sehr wachsam einfach nur in der Umgebung von größeren Kindern sind und quasi alles aufsaugen, was sie wahrnehmen. Sie sind einfach nur dabei und sowohl Ältere als auch Jüngere haben etwas davon. Als Erwachsener würde man aber kaum je auf die Idee kommen, diese Altersgruppen zusammen zu stecken. Erwachsene haben leider in vielen Fällen sehr wenig Gespür für die Feinheiten des Lernprozesses. Wir sind hölzern geworden. Anders kann ich mir nicht erklären, dass wir Kindern das zumuten, was wir ihnen bezüglich Lernen zumuten.

Denke ich an meine Kindheit zurück, so habe ich die Zeiten mit deutlich älteren Leuten sehr genossen. ( Ich habe selbst von älteren Kinder auch Stress gehabt, aber das Zusammensein mit anderen Altersgruppen hatte so etwas fast unaussprechliches. Es gehört einfach dazu. Man ist eingebunden und ist dabei und lernt. Dieses unzensierte ‚dabeisein’ einfach sein dürfen hat so viel mit Lernen zu tun. In unserer Gesellschaft, die so sehr auf ‚tun’ und Ergebnisse produzieren getrimmt ist, geht so viel verloren, was für gesunde Lernprozesse förderlich wäre. Kennst du das?

Ich habe zwar damals, als meine älteste Tochter eingeschult wurde, noch gedacht, dass es zum Thema Schule um den Erwerb der Kulturtechnik geht, das die Kinder das 1x1, Schreiben und Lesen lernen, doch erst viele Jahre später hat sich mir erst erschlossen, was das Lernen wirklich ausmacht, dass ich mir für (meine) Kinder wünsche.

Heute, mit sechs Kindern und vielen Erfahrungen mit Schulen und Lehrern, die ebenfalls meine oder ähnliche Werte transportieren möchten, bin ich der Überzeugung, dass es tausendfach von Bedeutung ist, die Kinder in eine stabile, demokratische und vor allem erfahrende Gemeinschaft einzuflechten.  Für mich ist völlig zweitrangig geworden, in irgendeiner Form auf das Erlernen der Kulturtechniken zu bestehen oder dies zu forcieren. Wenn die anderen Voraussetzungen stimmen, dann kann das Erlernen der Basics kaum verhindert werden.

Mit ‚erfahren‘ meine ich, dass es wertvoll ist, wenn die (Schul)gemeinschaft Erfahrung hat, wie man mit Konflikten umgeht. Was man tun muss, damit Mobbing keine Rolle spielt. Wie sich die Gemeinschaft zeigt, damit es den jüngeren möglich wird in eine Eigenverantwortung hinein zuwachsen.

Dies sind beispielsweise Grundvoraussetzungen, dass sich jedes Kind in der Gemeinschaft gesehen und gehört fühlt. Sie müssen das Gefühl haben ein wertvoller Teil der Gemeinschaft zu sein und auch, das sie Einfluss auf die Gemeinschaft haben. Sie brauchen das Gefühl sich auch Fehler und Vergehen in der Gemeinschaft erlauben zu können und trotzdem ein geliebter Teil der Gemeinschaft zu sein.

Zu allererst die Dinge die ich aufgezählt habe und dann das 1x1. So würde ich meine Vorstellung von Schule heute beschreiben. Das ist die Voraussetzung, damit selbstbestimmtes und würdevolles Lernen überhaupt möglich wird. Das Wort ‚würdevoll‘ habe ich hier ganz bewusst gewählt. Die Würde als Voraussetzung für gesundes Lernen, wird in meinen Augen noch viel zu sehr außer Acht gelassen. Sie ist eine wesentliche Zutat für das Lernen. Zuerst kommt die Sicherheit und das Aufgehoben sein in einer Lerngemeinschaft. Dann erst erhöhen sich die guten Voraussetzungen für einen gesunden Lernprozess der Kinder.
Solange wir die Integrität der Kinder nicht beachten und etwas naiv meinen, dass es zunächst um Lesen, Schreiben und Rechnen geht, haben wir etwas gehörig mißverstanden.

Eltern und Pädagogen, die meine Beratung in Anspruch nehmen, befinden sich ganz deutlich in einem Prozess der Wandlung ihrer Ansichten und Herangehensweisen bezüglich Erziehung und Lernen. Sie wünschen sich im Alltag ihre Herausforderungen mit den Kindern auf andere Art und Weise stemmen zu können. Sie kommen zu mir, wenn sie erkannt haben, dass es keine Methoden und keine Konzepte mehr gibt, die sie mit ihren Umständen weiterbringen. Sie kommen, wenn sie sich aufgemacht haben, andere Qualitäten in sich aufzutun. Ich freue mich, wenn wir uns kennenlernen. Hier findest du mein Angebot.


Mehr Klarheit statt 1001 Erziehungsratgeber.

wundersames Lernen KlarheitGlücklicherweise gibt es (meines Wissens) kein Buch oder keine Liste, dass mir die 10 viel versprechendsten oder erfolgsversprechendsten Werte ‚verkaufen’ will, die ich als Elternteil vertreten müsste, damit es im Leben mit meinen Kindern rund läuft.

Mir bleibt im Grunde gar nichts anderes übrig, als mich selbst auf den Weg zu machen und in einem mehr oder weniger mühsamen Prozess, die Werte zu kristallisieren, die mir und meiner Familie gut tun.

Ich habe gerade sehr intensive Wochen verbracht, in der alle Kinder, teilweise mit Freunden, hier im Haus waren. Mit dem Besuch von weiteren Familienmitgliedern waren wir an manchen Tagen bis zu 13 Personen im Haus. Früher hätten mich Aktionen dieser Art ‚gekilled‘. Heute lebe ich sie, genieße sie und führe alle Familienmitglieder entlang an bestimmten Werten, die für mich persönlich bedeutsam sind.

Die Werte geben mir ein sicheres Fundament und auch Orientierung, wenn es drunter und drüber geht. Über die Jahre haben ich in der Familie die Gelegenheit nutzen müssen, herauszufinden, was mir wichtig ist und wovon ich tief in meinem Inneren überzeugt bin. Inzwischen habe ich den Eindruck, dass ich über die Jahre Gelegenheit hatte/habe, immer genauer herauszufinden, was mir wichtig ist, wo meine Grenzen sind, was ich im Grunde ablehne und an welchen Stellen ich Kompromisse machen sollte.

Mein Prozess bezüglich den Erziehungsfragen und den Herausforderungen, die sich daraus ergeben, sind vielmehr eine Frage geworden, mir als Mutter treu zu bleiben, als mich an Konzepten und Trends zu orientieren.

Für mich kann ich heute sagen, dass es mir wesentlich bedeutsamer ist, Wege zu finden, mir treu zu bleiben, als vielmehr Erziehungsratgeber zu studieren und mich von jedem Trend anpusten zu lassen.

Meine Überzeugungen zu erkunden und Mittel und Wege zu finden, meinem Empfinden treu zu bleiben oder treu zu werden, sind keine einfachen Vorgänge, die mal eben getan sind, sondern sie sind ein Prozeß.

Manche Menschen mögen sie vielleicht in kurzer Zeit angehen, mit sich selbst in Klausur gehen und andere sehen es mehr als einen sich langsam kristallisierenden Prozeß, der sich über lange Zeit entfaltet.

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Ein Großteil meiner Kunden befindet sich bezüglich der eigenen Erziehungsfragen mitten im Prozeß und ist dabei, genauso wie ich, Klarheit zu entwickeln und Erziehungsfragen mehr und mehr auf bestimmten Werten ruhen zu lassen.
Sie sind mitten auf ihrem Weg, sich ihre ureigenen Werte bewusst zu machen, herauszufinden, was ihnen wichtig ist. Sie stellen sich diesem endlos erscheinenden Weg des Überprüfens und Reflektierens.
Das tun wir als Erwachsen, im Leben mit Kindern dann genau so lange, bis wir das nährende und stärkende Wissen haben, das unsere Handlungen im Leben mit den Kindern, das eigenen Selbst reflektieren. Daraus entsteht in bestimmten Bereichen im Zusammenleben mit den Kindern eine Leichtigkeit und eine Selbstverständlichkeit, die nicht ‚hinerzogen‘ werden kann, sondern in der bestimmte Umstände, scheinbar einfach, in ihren Platz fallen.

Für mich ist diese stärkende und nährende Erfahrung im Zusammenleben mit Kindern so bedeutsam, dass ich sie gerne mit Erwachsenen teile, die sich auf den Weg gemacht haben, ihre Fragen und Herausforderungen, an anderen Stellen, als in konzeptionellen Trickkisten zu suchen.

Ich lade dich ein, dich gemeinsam mit mir auf die Reise zu machen, deine Fragestellungen bezüglich Erziehung und Lernen, als interessanten Forschungsweg zu sehen, Schönheit und Einzigartigkeit zu entdecken.
Dazu kannst du mit mir einen unverbindliches Kennenlerngespräch vereinbaren oder zum nächsten Tagesseminar hier zur Mühle kommen, Info findest du hier.

 

Mehr Klarheit statt 1001 Erziehungsratgeber.


Von der Integrität und wo sie schnell mal geopfert wird.

wundersames-lernen-integritaetIm Garten meiner Eltern stand eine einzigartige Fichte. Ihr Stamm war geteilt und die beiden Hälften umarmten sich wie ein Liebespaar. Es war ein ganz besonderer Baum, nicht gerade, stramm und stark, sondern gewunden, krumm und eben Besonders. Die beiden Hälften waren gerade auf dem Weg die dritte Umschlingung zu beginnen, als mein Vater die Entscheidung traf, eine der beiden Hälften abzusägen. Er entschied sich für den schwächer aussehenden Teil des Baumes. Er begründete diesen Entschluss damit, das er dem Baum einen Gefallen tun würde. Es würde die verbleibende Hälfte stärken und der Baum könne sich besser entwickeln. Schließlich könne sich dann noch ein starker, gerader Baum daraus entwickeln....
Dem Baum wurde seine Hälfte genommen und er starb.

Heute erinnert nur noch der stumpfe, abgesägte Baumstamm an den einzigartigen Baum. Meine Mutter nutzt den Baumstumpf als Abstellmöglichkeit für eine bepflanzte Blumenschale.

Die Einzigartigkeit unserer Kinder und was wir Erwachsenen unter Umständen daraus machen:

Es gibt in mir ein sehr ausgeprägtes ‚immer bereits wissen‘, was wohl gut für meine Kinder ist. Es bedarf eines großen Aufwandes von mir, dieses „immer bereits wissen“ klein zu halten und statt dessen zuzuhören und mit den Kindern zu sein.

Ja wir Eltern, wir wissen, was richtig ist:

  • Wir wissen, was sie essen sollen , was nicht
  • Wie sie essen sollen , wie nicht
  • Wo sie schlafen sollen , wo nicht
  • Wann sie schlafen sollen, wann nicht
  • Mit was sie spielen sollen , mit was nicht
  • Mit wem sie spielen sollen, mit wem nicht
  • Wir wissen was sie anziehen sollen, was nicht
  • Wir wissen was die angemessene Kleidung ist und was nicht
  • Wir wissen, was der richtige Kindergarten ist und was nicht
  • Welche Schule man besucht und welche nicht
  • Mit welchen Menschen man sich am besten umgibt und mit welchen nicht
  • Wir wissen wie viel Fernsehen angemessen und wie viel nicht, welche Computerprogramme und welche nicht.
  • Wir haben eine Meinung wie das Kinderzimmer auszusehen hat und wie nicht.
  • Wann man produktiv und aktiv zu sein hat und wann nicht.
  • Wie man die Haare zu schneiden hat und wie nicht.
  • ...

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Versetzte dich in folgende Situationen und empfinde, was die reine Vorstellung mit dir macht?

  • Du hast keine Ahnung, was das ‚Richtige‘ für dein Kind ist.
  • Dein Kind isst, was es meint, was gut für es ist und wie viel gut für es ist.
  • Es isst den Nachtisch vor der Suppe und das Fleisch ohne das Gemüse.
  • Es schläft in deinem Bett oder im Wohnzimmer auf der Couch, oder auf einer Decke vor seinem Bett.
  • Es schläft nachmittags um Fünf, weil es da müde ist und abends um 10 Uhr, weil es dann noch den Abend mit dir verbringen kann.
  • Es ist o.k., das es nicht mit dem teuren Spielzeug spielt, das du ihm geschenkt hast. Es ist o.k. das es mit seinem Spielzeug genau so spielt, wie es selbst das möchte, dabei geht es vielleicht kaputt?
  • Es ist prima, das es genau mit dem Kind spielt, obwohl du die Mutter nicht leiden kannst, oder die Eltern für sozial nicht angemessen hältst.
  • Du kannst damit sein, das dein Kind in einer Farbkombination das Haus verlässt und jeder im Supermarkt von dir denken muss, dass du dich nicht angemessen um dein Kind kümmerst.
  • Du hältst es aus, das dein Kind immer ohne Jacke geht.
  • Du bist zufrieden, dass dein Kind diese Lehrerin hat und in jene Klasse geht, die einen 60% Ausländeranteil hat.
  • Du kannst gut damit sein, dass dein 16 jähriger Sohn eine Beziehung mit einer 19-Jährigen hat.
  • Du kannst gut damit sein, dass dein Kind den ganzen Samstag vor der Glotze liegt oder einen Film sieht, den du für nicht so angemessen hältst.
  • Du hältst es so lange aus, ohne ein Wort zu sagen, bis dein Kind sein Zimmer selbst aufräumt.
  • Du kannst gut damit sein, dass dein Kind/ Teenager ein Nickerchen macht, obwohl du gerade Stress hast und es viel Arbeit gibt.
  • Du kannst gut damit sein, dass dein Teenager die Haare, die lange nicht geschnitten wurden, abschneidet und rot einfärbt.

Wenn du bis hierhin weiter gelesen hast, kann es sein, dass in dir der innere Dialog entspringt, dass die antiautoritäre Erziehung ja schließlich auch nicht das Gelbe vom Ei war und das dieses Grenzenlose im Umgang mit den Kindern ja auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann. Aber, was bitte ist denn nun richtig? Was will sie denn nur diese Autorin?

Sie will ihre Kinder befähigen, dass die Kinder so oft als möglich sie selbst sein können, dass sie sich annehmen können, so wie sie sind und dass sie erkennen und erfahren können, dass alle Menschen in einem Boot sitzen.

Auf dem Weg dahin schlage ich einen ganz individuellen, manchmal verschlungenen Weg ein zwischen Nicht-wissen und wissen, zwischen manchmal direktiv sein und nicht direktiv sein, zwischen zulassen und bestimmen.

Ein ‚richtig‘ und ein ‚falsch‘ im Umgang mit den Kindern gibt an gewissen Stellen nicht, nur meine Verpflichtung, meine Integrität und die der Kinder so oft als möglich zu wahren. Das kann nicht immer geradeaus und simpel sein. Es braucht, dass man sich als Erwachsener selbst da heraus schält, sich selbst entfaltet und entwickelt. Tag für Tag.

Du fragst dich vielleicht: Integrität der Kinder, gibt es denn das? Schließlich muss man sie doch zu einem „brauchbaren" Mitglied dieser Gesellschaft erziehen? Irgendwie muss man ihnen doch sagen wo es lang geht? Man kann sie doch nicht einfach lassen?

Ich denke, dass es da so etwas gibt in den Kindern, das sehr wohl weiß, was angemessen ist, etwas, das es zu schützen gilt, etwas, das es nicht abzusägen gilt, etwas, das je individuell ist, einzigartig und das man schlecht in Worte fassen kann. Wenn man diesen Teil des Kindes absägt, um einen anderen Teil vermeintlich zu stärken, dann stirbt das ganze Bäumchen. Bei der Fichte im Garten meiner Eltern war das ganz offensichtlich, bei Kindern ist das nicht ganz so leicht zu sehen: Man sieht es in ihren Augen und daran wie sie sich in die Welt stellen. Für den ungeübten Betrachter sind sie ganz normale Kinder, für den erfahrenen Betrachter sind sie ein 'abgesägtes Bäumchen', dessen Stumpf man als Abstellfläche für einen Blumentopf nutzt.

Das nächste Tagesseminar Wie du Stress und ‚genervt sein‘ im Alltag mit deinem Kind in Leichtigkeit und Freude verwandelst findet am 18.02.16 statt. Hier findest du nähere Informationen.

 

 

 

Von der Integrität und wo sie schnell mal geopfert wird.

 

 


Klarheit und Kinder oder Alkohol und Nebel ?

BlogDysfunktional2Klarheit und Integrität für Kinder oder Alkohol und Nebel

Bezüglich der Erziehung meiner Kinder frage ich mich immer wieder, was ich tun kann, damit sie möglichst oft die Gelegenheit haben ihre Integrität zu wahren und zu lernen, nach ihren Werten zu leben.  Für eine glückliches, gesundes und zufriedenes Leben, halte ich es für ausgesprochen wichtig, die eigene Integrität wahren zu lernen, statt sich buckelnd in eine dysfunktionale Welt einzufügen. Ich stelle mir Fragen darüber, was ich tun kann, um dies von klein auf zu ermöglichen?

Meine Tochter war zu einer dieser Partys eingeladen, deren Motto es war eine vorbestimmte Menge Alkohol zu trinken, um in diese Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Ich rede hier nicht von ein oder zwei Flaschen Bier.
Sie sprach mich an , weil sie verunsichert war und nicht wusste, ob sie hingehen sollte. Sie wusste nicht recht, wie sie dem Gruppenzwang standhalten konnte, denn es ging ganz klar darum in eine Gemeinschaft aufgenommen zu werden , dazu zu gehören, dabei zu sein. In den Wochen davor fackelten die Gespräche immer wieder auf, sie wollte meinen Rat und meine Empfehlung.
Auch ich war in dieser Frage herausgefordert, durch diese zwei Strömungen, die mich umspülten:

A) „Das haben wir hier auf dem Land schon immer so gemacht. Es ist eine Tradition. Das schweißt die Jugendlichen zusammen. Es ist ein Ritual. Das muss man nicht so ernst nehmen. Dann gehört man eben dazu…..“

B) „Sich durch Alkohol saufen dazu gehörig zu fühlen, was für ein Irrsinn. Mobbing und
Gruppenzwang entstehen in dieser Umgebung. Eltern unterschätzen diese „Spielchen“, denn
was zum Thema Alkohol und Drogen unter Jugendlichen los ist, hat mit ‚früher‘ nichts mehr zu
zu tun. Es ist schlimmer geworden. ….

Auch meine Tochter wurde von diesen Strömungen umspült, die sich in ihrer Wahrnehmung natürlich in anderer Art zeigten.

Ich fragte sie, wer sie denn in einigen Jahren sein wolle? Ich fragte sie, wie sie sich nach der Party fühlen wolle? Ich fragte sie, was ihre Ideen zu dieser Party seien? Ich fragte sie nach Bildern, die sie von sich selbst hatte, welche Wünsche sie für sich selbst hatte…usw.
Dann lies ich sie zur Party gehen.

Viel später dann erfuhr ich, dass sie an dem Abend nicht bei dem Ritual mitgemacht habe und in aller Stille bewunderte ich ihre Stärke.

Ich erzähle dir diese kleine Geschichte, weil ich dir aufzeigen möchte, dass ich die Kraft entwickelt habe, um meinen Kindern andere Möglichkeiten aufzuzeigen. Ich möchte, dass sie ihrem Gespür folgen und nicht einfach mitlaufen und sich zu saufen, nur um sich dann dazugehörig zu fühlen. Wozu sich zu etwas zugehörig fühlen, was auf die Dauer nicht gesund und stärkend sein kann?

Schritt für Schritt möchte ich, dass meine Kinder wach sind und lernen:

  •  auf ihre eigene innere Führung zu achten.
  • ihre Vorstellungskraft zu nutzten für das Leben, dass sie persönlich leben möchten.
  • ihre Gesundheit zu feiern, ihr Körper zu kennen, und ihre persönliche Art zu finden sich zu entfalten.
  • fähig zu werden nein zu sagen und Grenzen zu setzen
  • eine positive Einstellung zu entwickeln.
  • für sich selber zu denken.
  • ihre eigene innere Stärke zu erleben. ( die sie hier demonstriert hat)
  • ihre Fähigkeiten zu verfeinern eine Leben lang eine Selbstlerner/in zu sein
  • ein hohes Selbstbewusstsein zu entwickelnihre eigenen Emotionen wahrzunehmen und auf gesunde Art und Weise zu verarbeiten
    ….

Um meinen Kindern diese Dinge lehren zu können, muss ich mich selbst damit auseinandersetzen. Ich muss diesen Treppenweg Stufe für Stufe selbst erklimmen. Daher ist in meinem Logo vom WundersamenLernen auch eine Treppe abgebildet. Sie ist für mich eine Sinnbild für meine eigene Entwicklung als Mutter, damit ich vor meinen Kindern weiß, wovon ich spreche, wenn ich selbst meine Integrität wahren will und mich in einer Welt zurechtfinden muss, die oftmals nicht meinen Werten und Vorstellungen von gesundem Miteinander entspricht.

Hier sind drei Fragen, die ich dir heute in diesem Zusammenhang stellen möchte:

Wie soll dein Kind in seinem Leben dastehen, wenn es erwachsen ist?

Welches Bild hast du von deinem Kind, wenn es erwachsen ist?

Was bist du bereit dafür zu tun?

Ich gehe fest davon aus, dass deine innere Klarheit und Richtung, dir Stärke und Kraft für die Erziehung deiner Kinder gibt und sich viele Problem im Alltag positiv verändern, wenn du dieser inneren Arbeit ein wenig deiner Aufmerksamkeit gibst. Deine Kinder wachsen mit an dem Weg, den du gehst.

Diesen zu erforschen und Klarheit darin zu erlangen, dabei bin ich dir sehr gerne behilflich. Ruf mich einfach an, wir vereinbaren einen inspirierenden Gesprächstermin.

Tel. 06477 - 911 911 9


Wie Gehorsam Intelligenz verhindert

Wie Gehorsam die Entwicklung von Intelligenz verhindert

Dein Kind soll den Tisch decken und du verlangst von ihm, dass es dies angemessen tun möge. Du bestehst darauf, das die Gabel links und das Messer rechts vom Teller liegt. Das Kind will das so nicht tun, es  möchte das Besteck so platzieren, wie es selbst das für angemessen hält. Eintausend mal hast du das bereits erklärt und du verlangst einfach, dass es deinem Wunsch entsprechend erledigt wird, basta! Weil du es nicht  immer wiederholen möchtest und deinen Erziehungsprozess in Sachen Tischkultur für immer abschliessen möchtest, verlangst du einfach Gehorsam und unterstreichst das Ganze mit einer Prise Druck und Angst. „ 1000 mal habe ich das bereits erklärt, wenn du das jetzt nicht tust, dann kannst du zum Nachtisch kein Eis bekommen, oder wir gehen morgen nicht ins Kino, oder du darfst heute Abend kein Fernsehen schauen, oder….“

Kinder sind zu Anfang ihres Lebens zuwendungsbedürftig und benötigen sehr lange unsere Unterstützung. Darin liegt allerdings eine große Möglichkeit für menschliche Entwicklung, wenn wir es nur sehen würden. Als Säugetier benötigen sie in der Zeit des Wachsens sehr lange die Pflege und Betreuung von Erwachsnen. Wir Eltern und Pädagogen nutzen das sehr  oft aus und es gelingt leider nicht so oft, diese Schwäche und Hilflosigkeit der Kinder in Stärke, Unabhängigkeit, Individualität zu verwandeln und damit in Intelligenz. Eltern und Pädagogen achten darauf, dass Kinder gehorsam sind. Gehorsam wird belohnt und Ungehorsam wird bestraft. Denn das macht das Zusammenleben mit ihnen vordergründig viel einfacher. Gehorsame Kinder machen keine Schwierigkeiten, sagen Ja. Und mit diesem erzwungenen Ja können wir sie kontrollieren und manipulieren.Ungehorsame Kinder können nein sagen, sind damit unter Umständen anstrengend, denn sie bieten uns ein echtes Gegenüber. Den Gehorsam erzwingen wir in der Regel mit Angst und Druck. Da haben wir so unsere Mittelchen, die funktionieren.( bis sie nicht mehr funktionieren) Durch den erzwungenen Gehorsam nehmen wir den Kinder die Möglichkeit Verantwortung zu übernehmen und ihre eigene Intelligenz zu nutzen. Wenn ich für jemanden anderen gehorsam bin, dann muss ich selbst keine Verantwortung für mein Handeln übernehmen, denn die trägt ja derjenige, der das Sagen hat.

Dadurch trainieren wir den Kindern ihre eigene Intelligenz und Verantwortung regelrecht ab, denn intelligente Kinder fragen: Wieso soll ich die Gabel nach links legen und das Messer nach rechts?

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Ungehorsam sein bedeutet in meinen Augen nicht kategorisch nein zu sagen, sondern es bedeutet  selbst zu entscheiden, dieses oder jenes zu tun, Verantwortung zu übernehmen. Ein ehrliches Ja kann nur von einem Kind kommen, dass auch 'nein' sagen kann. Wenn es möglichst oft die Gelegenheit hat selbst abzuwägen, selbst zu entscheiden, seine Intelligenz zu nutzen. Wenn du es unterstützt Dinge nicht einfach nur hin zunehmen, dann förderst du seine Intelligenz und seine Integrität.

Wenn ich dann nicht einfach Gehorsam verlange, sondern ein Dialog entstehen kann, um die Gabel und Messer Frage zu klären, dann erhalte ich vielleicht die Antwort, dass  viele von uns beim Essen mit nur einer Gabel, diese in der rechten Hand haben und es somit auch einen gewissen Sinn machen würde, das Besteck auf eine andere Art zu decken. Mit dieser Information hätte ich eine intelligente Grundlage, um meine Wertvorstellungen zum Thema Tischkultur zu hinterfragen. Wie wir uns dann entscheiden, wäre eine spannende Frage. Über diese Art intelligenter Bemerkungen der Kinder bin ich immer wieder erstaunt. Sie geben mir Anlass zum Schmunzeln. Intelligente Kinder, wie hübsch anstrengend.

Eine Bekannte hat einmal zu mir gesagt: „Ich finde selbstbewusste, intelligente Kinder klasse, ich selbst will keine haben!“

Wenn das Thema 'Gehorsamkeit' ein Thema mit deinem Kind ist, ihr immer wieder an den selben Stellen 'aneinanderrasselt', dann sprich mich gerne an. Viele meiner Kundinnen schätzen die erfrischend andere Art, mit der ich mit dir dieses Thema besprechen kann. Hier findest du mein Angebot.