Zwischen ‚do what you love‘ und ‚das Leben ist kein Ponyhof‘
Anhand eines persönlichen Beispiels, beschreibe ich ganz aktuelle, persönliche Herausforderungen, die sich natürlicherweise in einer Familie stellen, wenn man sich aufgemacht hat, einen Weg mit mehr Freiheit und Selbstbestimmung zu gehen.
Das Bedürfnis den Kindern keinen blinden Gehorsam mehr abzuverlangen wird unter vielen Erwachsenen immer größer. Die Rufe nach mehr Selbstbestimmung in Erziehung und Lernen werden lauter. Die Initiativen von Menschen, Kindern mehr Selbstbestimmung zu ermöglichen werden vielfacher und vielschichtiger. Der Wunsch Bildung und Erziehung nicht mehr zu verordnen, sondern in Beziehung zu gehen und gemeinsam zu wachsen, liegt am Zahn der Zeit.
Nichts desto trotz müssen all diese Schritte erst einmal gegangen werden. Fertige Lösungen sind in Entwicklung, aber keinesfalls fertig. Wie auch?
Die Wege sind alles andere als einfach und auch ganz gewiss keine ausgetreten Pfade. Aber die Luft bei diesem vermeintlichen Aufstieg in etwas Neues wird klarer. Sie riecht gut. Sie nährt den Körper mit frischem Sauerstoff, läßt durchatmen und wenn man dann bei der Wanderung oberhalb der Baumgrenze angekommen ist, dann fühlt es sich gut an. Man hat mehr Überblick und eine Gefühl von Weite in der Brust.
In wenigen Tagen wird meine Tochter sich in einer neuen Initiative umschauen. Sie hat sich auf die Reise gemacht, weil es ihr in der Schule, die sie derzeit besucht zu eng wird. Sie wird im Moment ein beklemmendes Gefühl nicht los, dass sich wie ein Eisenring um ihren Brustkorb schliesst.
Als Kind, dass sich im Leben schon recht früh für einen freien und selbstbestimmten Lernweg aufgemacht hat, ist der nun gewählte Weg in einer Regelschule, mit bestimmten Bedingungen und Sichtweisen, sehr gewöhnungsbedürftig.
Sie, wie viele junge Menschen auf einem von Selbstbestimmung getragenen Weg, hat einige wesentliche Dinge gelernt, von den sie jetzt schmerzlich erfahren muss, dass sie in keiner Weise eine Selbstverständlichkeit sind.
Früher hat sie zu großen Teilen erfahren dürfen, dass Spiel und Lernen keine Gegensätze sind.
Sie ist nun konfrontiert mit der immer noch sehr verbreiteten Ansicht:
Erst die Arbeit dann das Spiel. Das Arbeit etwas anstrengendes ist, dass sie mühevoll ist, dass man da durch muss, dass der Ernst des Lebens irgendwann beginnt und man sich besser darauf vorbereitet. Das das Leben kein Ponyhof ist.
Sie ist nun eingebunden in eine Gemeinschaft, die ihr die Mühen und Lasten des Lernens als Wahrheit verkaufen will. Die ihr sagt, dass sie sich besser mal zusammenrissen solle, dass nun der Spass der Kindheit vorbei sei, dass man sich an ein Druck- und Regelwerk gewöhnen müsse, dass der Stress, den man ihr zufügt, zu ihrem eigenen Besten sei.
Nimmst du diesen perfiden Geruch des emotionalen Missbrauchs wahr, der in diesen Grundeinstellungen liegt?
Da ist dieser junge Mensch, der schon viele Jahre nach einer ganz anderen Grundannahme lebt und es damit ‚weit‘ gebracht hat . Nun ist diese Jugendliche in diesem anderen Lernsetting gefragt, diese wohl funktionierenden Voraussetzungen für ein frei und selbstbestimmtes Lernen zu kreuzigen.
- Alles, was sie bisher gelernt hat, hat sie in einem sehr großen Maß selbst gewählt. Man hat heraus gefunden, dass ein großes Maß an Selbstbestimmung über das eigene Tun, förderlich für die Gesundheit des Menschen ist (für groß und klein)
- Sie hat gelernt, was sie gewählt hat auch in einem großen Maß nach ihren Regeln und in ihrer Art durchzuführen. Natürlich gibt es ein Regelwerk, doch darin ist sie völlig frei, es in der Form umzusetzen, wie es ihrer ‚Art‘ entspricht. Dadurch hat sie gelernt ein hohes Maß an Kreativität entfalten und leben zu können.
- Sie hat erfahren dürfen, dass ihre Entscheidungen für ihr Tun und für den Alltag in großem Maß von innen geleitet sind. Die Freude am eigenen Tun und die Auseinandersetzung mit diesen selbstgewählten Themen geben den Treibstoff. Eine wundervolle Art, die Kräfte aus dem eigenen Inneren zu beziehen und nicht von äußeren Faktoren oder guten Noten abhängig zu machen. Ihr Tun in ihrem Alter war nicht in so großem Maß von der Erlangung eines spezifischen Ergebnisses abhängig. Es ging vielmehr um das Tun, den Prozess und nicht um ein möglichst gutes, fertiges Ergebnis. Auch diese Grundvoraussetzung ist ein unmittelbarer, wichtiger Faktor für Kreativität und Querdenken.
Interessanterweise haben junge Menschen, die diese Wege gehen genau jene Skills, die heute am Arbeitsmarkt gefragt sind. Es sind Jobs, die dieser Qualitäten bedürfen. Es sind Jobs, die in ihren Aufgaben komplex sind. Eine große Flexibilität und Beweglichkeit ist erforderlich. Es sind Jobs, die kein großes Maß an Kontrolle bedürfen, die in der Eigenverantwortung getragen sind.
Ich gehe fest davon aus, dass sich durch diese neuen Wege und Erfordernisse ganz andere Erziehungsstile und Bildungswege entwickeln müssen.
Wenn ich früher mal gedacht habe, dass die Wege für meine Kinder leichter werden, wenn sie freier und selbstbestimmter lernen können, dann weiß ich heute, dass es nur die halbe Wahrheit ist. Die ganze Wucht des anderen Weges kommt nämlich in dieser oder jener Form auf sie zurück. Es wird dann ihre Aufgabe sein, hier neues Verständnis zu bauen. Spannend.
Ich selbst erfahre mich darin mehr demokratische Strukturen in der Familie etablieren und leben zu wollen. Durch das Ermöglichen eines großen Maßes an Selbstbestimmung, bin ich sensibel darin geworden jungen Menschen keinen blinden Gehorsam abzuverlangen. Insgesamt muss ich mich selbst herausschälen aus einem autoritären Erziehungsstil und hier selbst Brücken in mir selbst bauen. Von meiner Herkunft, hin in ein neues Bild.
Für junge Menschen, die ein gutes Stück in diesen freieren und ‚selbstbestimmteren Wegen gegangen sind, kann es unter Umständen schwierig sein vermeintlich zurück zu gehen. Einmal diesen Weg eingeschlagen, bedeutet im Grunde genommen weiter auf holprigen Wegen zu gehen. Nach meiner Erfahrung mit meinen Kindern, ist der Weg zurück in ein mehr konservatives Lern- und Arbeitsfeld meist schwierig.
Das darf man aber auch nicht so eindimensional sehen, da auch diese jungen Menschen, die dann unter Umständen selbstgewählt in bestimmte Strukturen lernen und arbeiten, dann genau da an einem richtigen Platz sind, um notwendige Veränderungen voran zutreiben.
Wie es mit meiner Tochter weitergeht, kann ich noch nicht sagen. Sie muss schauen, sie muss sich dort einfühlen. Es sind ganz viele Faktoren mit auf der Waagschale, die sie in ihren selbstgewebten Lebens-Lernweg einbeziehen wird. Faktoren die links und rechts dessen liegen, was ich als Mutter hier zu beschreiben suche. Sie ist nun in einem Alter, in dem sie ihre Entscheidungen sehr eigenständig trifft.
Ich möchte euch ermutigen mit den Kindern gemeinsam diese ‚neuen‘, wenig ausgetretenen Pfade zu gehen. Alles ist im Grunde da, die Herausforderung besteht darin, es zu entdecken und sich zu eigen zu machen.
Junge Menschen tragen so Vieles in sich. Wenn die Älteren beginnen, gemeinsam mit ihnen die Fußfesseln zu entfernen, dann kann was Tolles daraus werden.
Ich war ungehorsam, was für ein Glück.
Als meine Tochter nach einigen Wochen signalisierte, dass diese Art Lernen in der Schule für sie nicht mehr tragbar ist, habe ich sie nach eingehender Prüfung aus dieser Schule abgemeldet, um eine andere, passendere Formen für das Kind zu finden.
Entgegen vieler wohlwollender Meinungen und den kopfschüttelnden Einstellungen der Vertreter der Schule, habe ich sie unvermittelt nicht mehr zu Schule gehen lassen, ohne das zu dieser Zeit eine wirkliche Lösung in Sicht war. Es war nur klar, dass der gegenwärtige Zustand untragbar war.
Ich war ungehorsam, was für ein Glück.
Als einer meiner Söhne nach wenigen Wochen nicht mehr in den Kindergarten gehen wollte und sich mit Händen und Füssen gewehrt hat, habe ich ihn dort nicht mehr hingebracht. Entgegen jeder Empfehlung des pädagogischen Fachpersonals und meiner unmittelbaren Umgebung, habe ich mich auf seine Seite stellen müssen. Ich habe mir eine Menge Vorwürfe und Ratschläge anhören müssen.
Ich war ungehorsam, was für ein Glück.
Ich konnte gar nicht anders, als ungehorsam sein. Während der Geburt meiner ersten Tochter, die dann gegen meine Vorstellung, doch im Krankenhaus stattfinden musste, war es mir unmöglich der Anweisung der Hebamme zu folgen. Ich sollte mich während der immer kraftvoller werdenden Wehen auf den Rücken legen. Ich konnte nicht und musste während der Geburt 'ungehorsam' sein.
Zu dieser Zeit hatte ich noch nichts darüber gelesen, dass die Rückenlage die denkbar ungeeignetste Position für eine Geburt ist. Allein mein Körperempfinden hat es mir unmöglich gemacht, mich auf den Rücken zu legen.
Später erfuhr ich dann, dass diese Hebamme noch nie ein Kind in der Hocke entbunden hat.
Ich war ungehorsam, was für ein Glück.
In meiner unmittelbaren Umgebung versammeln sich eine Menge Eltern und pädagogisches Fachpersonal, die alle, auf ihre persönliche Weise, eine Form von Umgehorsamkeit leben.
Sie tun dies aus ihrer tiefen Überzeugung heraus, dass viele Herangehensweisen im Umgang mit Kindern in dieser Zeit nicht mehr tragbar sind.
Um mich herum nehme ich all diese kleinen und großen ‚Widerständler‘ war, die sehr motiviert versuchen, die Welt für sich und ihre Lieben ein wenig besser zu machen.
Kürzlich habe ich in einem Vortrage von Richard David Precht, die Formulierung ‚enkeltauglich‘ gehört. Ja, es sind Menschen, die sich in ihrer Art dafür einsetzen, dass die Welt ‚enkeltauglich‘ werden kann.
Es sind Menschen, die der tiefen Überzeugung sind, dass sie selbst aktiv sein müssen. Sie haben erkannt, dass sie handeln müssen und zwar jetzt!
Es ist ihnen nicht möglich zu warten, bis etwas geschieht.
Sie selbst stehen auf, führen Gespräche in Einrichtungen, gründen Initiativen, leisten ein Ehrenamt und versuchen in irgendeiner Form durch ihre Umgehorsamkeit bestehende Strukturen zu dehnen und zu weiten.
Oft ist es so, dass diese Menschen, auf subtile Art für das bestehende System unbequem sind. In konservativen Strukturen sind sie nicht gerne gesehen.
Sie sind ungehorsam, was für ein Glück.
Ich stärke
tolle Eltern und einzigartige Kinder
EigenSINNig zu SEIN.
Hier findest du Teil 1 meiner Reihe zum Thema Umgehorsamkeit im Leben mit Kindern. Es ist sehr bedeutsam ungehorsam sein zu können. (in diesem Fall, dann natürlich manchmal unbequem für die Eltern ;) Wieviel Ungehorsam darf' s denn sein?
Finde hier Information zu meinem Beratungsangebot und hier die Einladung zu meinem nächsten Tagesseminar
Wieviel ‚Ungehorsam‘ darf s denn sein?
Wieviel ‚Ungehorsam‘ darf s denn sein?
Ich frage mich, was es denn so schwierig macht, dass die Ungehorsamkeit der Kinder so ein aufreibendes Thema ist? Wieso fällt es uns bloß so schwer Umgehorsamkeit als einen notwendigen Teil der Entwicklung anzusehen? Wieso kennen wir uns in Erziehung und Lernen wesentlich besser mit den Extremen von absolutem Gehorsam und dem Gegenteil davon aus? Wieso ist es so schwierig den Teil, der zwischen den Extremen liegt, auch als notwendiges Entwicklungsfeld zu sehen? Wovor haben wir eigentlich Angst, wenn wir dem Kleinkind ein größeres Maß an Spielraum zugestehen? Wieso können wir ein Stück des ungehorsam seins, nicht als einen notwendigen Schritt in der Entwicklung junger Menschen sehen?
Es ist vielmehr so, als ob wir diese notwendigen Schritte des sprengen von Grenzen, durch rigide Maßnahmen zu unterbinden suchen. Würden wir das in kleinem überschaubaren Rahmen erkennen und sehen, dann müssten die Reaktionen der jungen Menschen nicht notwendigerweise immer skurriler und deutlicher werden.
Es ist die notwendige Folge, dem Erwachsenen eine Aufmerksamkeit abzugewinnen, für etwas, dass sich im Kinde ausdehnen möchte.
Könnte es sein, dass es der Identitätsbildung dient, ungehorsam zu sein?
Diese Verhaltensweisen, die du schon bei den Kleinsten beobachten kannst, sind notwendig und ich wette, dass jeder Erwachsene ein kleine Geschichte dazu erzählen kann.
Ich beispielsweise, sollte als Kind meinen Mittagsschlaf halten. Ich war aber nicht müde und so habe ich mich mit einem Stapel Bücher auf dem WC eingeschlossen und dort eine Zeit verbracht, von der ich wusste, dass sie nicht erlaubt gewesen wäre. Ich habe das heimlich getan. (Dies und noch viel mehr)
Auch meine Kinder habe ich über Jahre, bei viel Umgehorsamkeit beobachtet. Ich bin immer wieder erstaunt darüber, was mir die Großen heute erzählen und was ich damals wie heute so gar nicht mitbekommen habe. Fühle ich mich im Nachhinein belogen oder betrogen? Bin ich verärgert, dass sie nicht gehorsam waren? Nein, ich muss eher lachen.
Mit meinem Text möchte ich mich heute für den kleinen Ungehorsam aussprechen. Ich möchte dich aufmerksam machen und dazu einladen, damit nachsichtig umzugehen. Ihn als wertvoll und stärkend zu betrachten, nicht als den Versuch deine Erziehungsbemühungen zu untergraben, dich zu betrügen und zu hintergehen. Es ist unter Umständen nicht erforderlich, den Ungehorsam als eine Form zu sehen, der aus dem ‚kleinen Verbrecher’ unter Umständen schnell ein 'großer Verbrecher' werden lassen könnte, wenn er nicht sofort mit aller Macht und Deutlichkeit unterbunden wird.
Vielmehr halte ich es für wesentlich förderlicher und stärkender für das Zusammenleben, mit den Kleinsten, wenn du der Situation ein entspanntes Einlenken, ein Lächeln, ein Stück Nachsicht, oder ein verschmitztes Grinsen abgewinnen könntest, wohl wissend, dass der Erwachsene darum weiß, dass hier in einem verträglichen Rahmen gerade eine Umgehorsamkeit stattfindet.
Jeder weiß darum, es wird auch gewisse Konsequenzen haben, aber man lächelt darüber und nimmt das Ganze nicht so bierernst.
Wenn dein Kind ungehorsam ist, dann kratzt es irgendwo an dir? Es reißt vielleicht eine kleine oder große Wunde auf.
Genau dies scheint mir der interessantere Punkt deiner Betrachtung in der Entwicklung aller Beteiligten zu sein.
- Was genau treibt dich um, wenn dein Kleinkind keine Jacke anziehen will?
- Was verärgert dich, wenn dein Kind vor dem Essen etwas anderes gegessen hat?
- Was geschieht in dir, wenn dein Sohn nicht baden will?
- Was passiert mit dir, wenn dein Kind morgens trödelt, nicht das macht, was du willst?
- Was genau geschieht, wenn dein Kind partout nicht hinten im Auto sitzen will und du es eilig hast?
Was genau geschieht? Kannst du erkennen, dass es nicht unbedingt etwas mit Jacke, Essen, Baden, Trödeln oder einem Sitzplatz in einem Auto, zu tun hat?
Kannst du sehen, dass es daneben all diese verborgenen, kleinen Heimlichkeiten des Ungehorsams gibt, um diese kleine Person zu einer Persönlichkeit heranwachsen zu lassen?
Es braucht in meinen Augen eine Menge Geschmeidigkeit, Nachsicht und ein inneres Lächeln, manchmal ein Verschließen der Augen, in unserem Verhalten als Erwachsene, damit die Kleinsten Raum gewinnen, und sich herantasten können, an, wer sie sind. Unbeschreiblich, um wieviel sich die Dinge des Alltags entspannen können.
Wieviel ‚Ungehorsam‘ darf s denn sein?
Ich lade dich ein, dich gemeinsam mit mir auf die Reise zu machen, deine Fragestellungen bezüglich Erziehung und Lernen, als interessanten Forschungsweg zu sehen, Schönheit und Einzigartigkeit zu entdecken.
Dazu kannst du mit mir einen unverbindliches Kennenlerngespräch vereinbaren oder zum nächsten Tagesseminar hier zur Mühle kommen, Info findest du hier.
Finde hier Teil 2 meiner kleinen Reihe Umgehorsamkeit. Diesmal aus der Sicht der Erwachsenen. Umgehorsamkeit ist in diesen Tagen an vielen Ecken und enden erforderlich. Ich lade zum kleinen und vielleicht auch großen Ungehorsam ein: Ich war ungehorsam, was für ein Glück
Die Natur der Dinge und die Kinder
Heute hat mein Blogartikel ein ganz anderes Gesicht, als du es vielleicht von mir gewohnt bist. Es ist der Versuch etwas zum Ausdruck zu bringen, was ich gerade im Leben mit Kindern für sehr bedeutsam halte, was aber in unserer hochkomplexen und schnelllebigen Zeit vielleicht verloren geht und die Missachtung dieser natürlichen Rhythmen und Gegebenheiten uns Eltern Kraft nimmt. Gerne lese ich deine Anmerkung zu meinem heutigen 'Blogartikel' .
Es war eine seltsame Zeit. Mutter Natur hatte den Schnee in ihrem Garten ausgebreitet und es war bitterkalt. Die Natur hatte sich zur Ruhe gelegt, sie wollte mal ein kleines Weilchen die Beine hochlegen.
Um sie herum all die geschäftige Betriebsamkeit, der nicht stoppende Anspruch daran, messbare Ergebnisse zu produzieren, effektiv zu sein und diesen riesigen Berg zu erklimmen, der nur den einen Weg kennt, der bergauf führt.
Um sie herum spielte das Kind im Schnee. Es bohrte mit seinem Zeigefinger kleine Löcher in die Schneedecke, nur um sie nach Sekunden wieder mit den Händen zu zuklopfen. Es baute kleine Hügel und zertrat diese Minuten später mit den Füßen. Es brabbelte vor sich hin und war guter Dinge.
Es war vertieft in ein Spiel von Schöpfung und Niedergang, von stirb und werde. Die kleinen Hände und Füße in Bewegung. Mutter Natur saß daneben und entspannte sich. Es war ein Spiel, dass ihr wohl bekannt war, in dessen Hintergrund sie sich ausruhen konnte. Ein Spiel, dass zu ihrem Wesen gehörte, wie Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
Wie sehr doch geht das Wissen um die Bedeutung des Wandels der Dinge verloren. Wie versteckt ist die nährende Kraft der Zyklen. Wie groß ist die Illusion, dass wir ständig Spätsommer und Ernte haben könnten. Im Supermarkt das ganze Jahr frische, knackige Äpfel. Die Illusion von ständiger Verfügbarkeit und ständigem Aufstieg, den Herbst, den Tod und den Abstieg vergessen. Die Kraft spendende, nährende Art des natürlichen Wandels.
Wenn Mutter Natur die Beine hochlegt, sollte ich es auch können. Die Kinder, um mich herum, im Schnee spielend.
Uta Henrich
Ich freue mich auf ein unverbindliches Kennenlerngespräch mit dir oder darauf, dich zum nächsten Tagesseminar hier in der Mühle zu sehen, Info findest du hier.
Die Natur der Dinge und die Kinder
Mehr Klarheit statt 1001 Erziehungsratgeber.
Glücklicherweise gibt es (meines Wissens) kein Buch oder keine Liste, dass mir die 10 viel versprechendsten oder erfolgsversprechendsten Werte ‚verkaufen’ will, die ich als Elternteil vertreten müsste, damit es im Leben mit meinen Kindern rund läuft.
Mir bleibt im Grunde gar nichts anderes übrig, als mich selbst auf den Weg zu machen und in einem mehr oder weniger mühsamen Prozess, die Werte zu kristallisieren, die mir und meiner Familie gut tun.
Ich habe gerade sehr intensive Wochen verbracht, in der alle Kinder, teilweise mit Freunden, hier im Haus waren. Mit dem Besuch von weiteren Familienmitgliedern waren wir an manchen Tagen bis zu 13 Personen im Haus. Früher hätten mich Aktionen dieser Art ‚gekilled‘. Heute lebe ich sie, genieße sie und führe alle Familienmitglieder entlang an bestimmten Werten, die für mich persönlich bedeutsam sind.
Die Werte geben mir ein sicheres Fundament und auch Orientierung, wenn es drunter und drüber geht. Über die Jahre haben ich in der Familie die Gelegenheit nutzen müssen, herauszufinden, was mir wichtig ist und wovon ich tief in meinem Inneren überzeugt bin. Inzwischen habe ich den Eindruck, dass ich über die Jahre Gelegenheit hatte/habe, immer genauer herauszufinden, was mir wichtig ist, wo meine Grenzen sind, was ich im Grunde ablehne und an welchen Stellen ich Kompromisse machen sollte.
Mein Prozess bezüglich den Erziehungsfragen und den Herausforderungen, die sich daraus ergeben, sind vielmehr eine Frage geworden, mir als Mutter treu zu bleiben, als mich an Konzepten und Trends zu orientieren.
Für mich kann ich heute sagen, dass es mir wesentlich bedeutsamer ist, Wege zu finden, mir treu zu bleiben, als vielmehr Erziehungsratgeber zu studieren und mich von jedem Trend anpusten zu lassen.
Meine Überzeugungen zu erkunden und Mittel und Wege zu finden, meinem Empfinden treu zu bleiben oder treu zu werden, sind keine einfachen Vorgänge, die mal eben getan sind, sondern sie sind ein Prozeß.
Manche Menschen mögen sie vielleicht in kurzer Zeit angehen, mit sich selbst in Klausur gehen und andere sehen es mehr als einen sich langsam kristallisierenden Prozeß, der sich über lange Zeit entfaltet.
Ein Großteil meiner Kunden befindet sich bezüglich der eigenen Erziehungsfragen mitten im Prozeß und ist dabei, genauso wie ich, Klarheit zu entwickeln und Erziehungsfragen mehr und mehr auf bestimmten Werten ruhen zu lassen.
Sie sind mitten auf ihrem Weg, sich ihre ureigenen Werte bewusst zu machen, herauszufinden, was ihnen wichtig ist. Sie stellen sich diesem endlos erscheinenden Weg des Überprüfens und Reflektierens.
Das tun wir als Erwachsen, im Leben mit Kindern dann genau so lange, bis wir das nährende und stärkende Wissen haben, das unsere Handlungen im Leben mit den Kindern, das eigenen Selbst reflektieren. Daraus entsteht in bestimmten Bereichen im Zusammenleben mit den Kindern eine Leichtigkeit und eine Selbstverständlichkeit, die nicht ‚hinerzogen‘ werden kann, sondern in der bestimmte Umstände, scheinbar einfach, in ihren Platz fallen.
Für mich ist diese stärkende und nährende Erfahrung im Zusammenleben mit Kindern so bedeutsam, dass ich sie gerne mit Erwachsenen teile, die sich auf den Weg gemacht haben, ihre Fragen und Herausforderungen, an anderen Stellen, als in konzeptionellen Trickkisten zu suchen.
Ich lade dich ein, dich gemeinsam mit mir auf die Reise zu machen, deine Fragestellungen bezüglich Erziehung und Lernen, als interessanten Forschungsweg zu sehen, Schönheit und Einzigartigkeit zu entdecken.
Dazu kannst du mit mir einen unverbindliches Kennenlerngespräch vereinbaren oder zum nächsten Tagesseminar hier zur Mühle kommen, Info findest du hier.
Mehr Klarheit statt 1001 Erziehungsratgeber.
Warum es wichtig sein könnte, als Eltern nicht eingleisig zu denken?
Nein, es wird nicht unbedingt einfacher mit Schulkind vorgegebene Wege zu verlassen.
Es wird nur ganz anderes- stimmiger eben.
Früher gab es einfach nur diesen einen vorbestimmten Schulweg. Man hat die Kinder in einer gewissen Art auf eine Schiene gesetzt, den Abfahrtszeitpunkt bestimmt und ab ging die Post. Hier und da eine Weiche, einplötzlicher Notstop mit Weiterfahrt im nachfolgenden Zug oder ein Ausstieg ein paar Haltestellen , vor dem erdachten oder erwünschten Ausstiegsziel.
Das Credo war einfach - Augen zu, mitfahren, aushalten und aussitzen.
Heute ist das anders.
Ich setze mich sehr stark für alternative ‚Transportmöglichkeiten‘ ein und habe über die Jahre, mit sechs Kindern eine Menge Erfahrung sammeln dürfen.
Nachdem für mein Leben klar war, dass Züge nicht notwendigerweise das Transportmittel der Wahl für mich und meine Kinder sind, war ich gezwungen, Alternativen zu erkunden.
Ich beschäftige mich mit dem Fußweg, dem Bus, der Straßenbahn, der U- Bahn und dem Flugnetz bezüglich der Bildung meiner Kinder. Bei einigen der Kinder liegt auch wieder ein Stück Zugnetz auf ihrem Weg.
Ich schwöre nicht auf das eine Netz, sondern halte es für sehr bedeutsam, dass die Kinder Straßen-schlau werden und in der Lage sind, die Netze nach ihren Vorgaben wechseln und ‚nutzen‘ zu können. Sie mögen auch den Weg vom Gate am Flugplatz zur U-Bahn und von da in die Straßenbahn finden, unter Umständen weiter aufs Land, ein Stück zu Fuß usw. .
Ich hoffe, dass mein Bild dir verdeutlichen kann, dass für mich der Wert des je-individuellen Bildungsweges meiner Kinder in der Flexibilität und Beweglichkeit und Orientierungsfähigkeit liegt.
In einer hyperkomplexen Welt halte ich es für ausgesprochen bedeutsam, dass sie Spuren wechseln können um beweglich, flexibel und wendig sein zu können.
Dann ist es so, dass meine Kinder älter werden und immer mehr geleitet und bewegt sind von ihren eigenen, inneren Vorstellungen und Ideen.
Unterwegs kann es schon mal schnell geschehen, dass ein Kind sich, nach ca. 12 Jahren möglichst freiem und selbstbestimmten Lernen, in einem Zug vorfindet, dessen Streckennetz und Innenausstattung lange nicht angepasst und optimiert wurde.
Dann leidet das Kind, denn es kann längst alle anderen Verkehrsnetze bedienen, Tickets kaufen und sich sicher und selbstbestimmt fortbewegen. Es ist in der Lage, sich online Auskunft zur Abfahrtszeit zu verschaffen und versteht den Zug längst als Transportmittel.
Doch der Schaffner im Zug und alle Fahrtgäste im Zug sagen dem jungen Menschen, dass Zug fahren, das einzige Mittel der Wahl wäre und man sich hier anpassen müsse und sich unter die strengen Richtlinien im Zug zu fügen hätte, sonst würde man nie am Ziel ankommen.
„Das musst du einfach mal aushalten, Augen und durch!“ „Stell dich nicht so an!“ Das sind Sätze, die der junge Mensch allenthalben hört.
Jetzt ist er sehr verunsichert, denn eigentlich weiß der junge Mensch um U-Bahn, Straßenbahn, Flugzeug , Auto und Fußweg.
Von mir als Mutter braucht es gute Kraft, den Jugendlichen in seinem eigenen, selbstbestimmten Weg zu unterstützen. Ich brauche immer wieder gute Mittel, um dem jungen Menschen die richtigen Fragen zu stellen, damit er Gelegenheit hat, bei sich sein und bleiben zu können.
Die Verunsicherung bei den kurzen Zugstrecken, die er ab und an einnimmt ist so groß, dass es langen Atem braucht, um den jungen Menschen zu vermitteln, dass sie vielleicht goldrichtig auf ihrem Weg sind und dass unter Umständen, viele Leute im Zug, sowie der Schaffner einfach nicht wissen, wohin sie fahren und sich lediglich sicher fühlen, weil sie alle in diesem einen Zug sitzen und das schon immer so getan haben.
Wenn Zug fahren schwierig ist und es dich und deine Familie viel Kraft kostest, dann kann es für alle Beteiligten heilsam sein, ein Stück Bus zu fahren, vielleicht auch das Flugzeug zu nehmen. Umsteigen und sich in der komplexen Welt selbstbestimmt zurechtfinden zu lernen, erscheint mir heute bedeutsamer zu sein, als sich lediglich auf die Bahn zu verlassen.
Es führen viele Wege nach Rom.
Wir Erwachsenen müssen unter Umständen selbst wieder umsteigen lernen und eigene Zielfindung als positiv betrachten lernen. Den eigenen Weg, der noch so quer und vielschichtig sein kann, als einzigartig und zu mir passend, einordnen lernen.
Konfuzius hat einmal gesagt: „Der Weg ist das Ziel.“
Das nächste Tagesseminar Wie du Stress und ‚genervt sein‘ im Alltag mit deinem Kind in Leichtigkeit und Freude verwandelst findet am 18.02.16 statt. Hier findest du nähere Informationen.
Warum es wichtig sein könnte, als Eltern nicht eingleisig zu denken?
Von der Integrität und wo sie schnell mal geopfert wird.
Im Garten meiner Eltern stand eine einzigartige Fichte. Ihr Stamm war geteilt und die beiden Hälften umarmten sich wie ein Liebespaar. Es war ein ganz besonderer Baum, nicht gerade, stramm und stark, sondern gewunden, krumm und eben Besonders. Die beiden Hälften waren gerade auf dem Weg die dritte Umschlingung zu beginnen, als mein Vater die Entscheidung traf, eine der beiden Hälften abzusägen. Er entschied sich für den schwächer aussehenden Teil des Baumes. Er begründete diesen Entschluss damit, das er dem Baum einen Gefallen tun würde. Es würde die verbleibende Hälfte stärken und der Baum könne sich besser entwickeln. Schließlich könne sich dann noch ein starker, gerader Baum daraus entwickeln....
Dem Baum wurde seine Hälfte genommen und er starb.
Heute erinnert nur noch der stumpfe, abgesägte Baumstamm an den einzigartigen Baum. Meine Mutter nutzt den Baumstumpf als Abstellmöglichkeit für eine bepflanzte Blumenschale.
Die Einzigartigkeit unserer Kinder und was wir Erwachsenen unter Umständen daraus machen:
Es gibt in mir ein sehr ausgeprägtes ‚immer bereits wissen‘, was wohl gut für meine Kinder ist. Es bedarf eines großen Aufwandes von mir, dieses „immer bereits wissen“ klein zu halten und statt dessen zuzuhören und mit den Kindern zu sein.
Ja wir Eltern, wir wissen, was richtig ist:
- Wir wissen, was sie essen sollen , was nicht
- Wie sie essen sollen , wie nicht
- Wo sie schlafen sollen , wo nicht
- Wann sie schlafen sollen, wann nicht
- Mit was sie spielen sollen , mit was nicht
- Mit wem sie spielen sollen, mit wem nicht
- Wir wissen was sie anziehen sollen, was nicht
- Wir wissen was die angemessene Kleidung ist und was nicht
- Wir wissen, was der richtige Kindergarten ist und was nicht
- Welche Schule man besucht und welche nicht
- Mit welchen Menschen man sich am besten umgibt und mit welchen nicht
- Wir wissen wie viel Fernsehen angemessen und wie viel nicht, welche Computerprogramme und welche nicht.
- Wir haben eine Meinung wie das Kinderzimmer auszusehen hat und wie nicht.
- Wann man produktiv und aktiv zu sein hat und wann nicht.
- Wie man die Haare zu schneiden hat und wie nicht.
- ...
Versetzte dich in folgende Situationen und empfinde, was die reine Vorstellung mit dir macht?
- Du hast keine Ahnung, was das ‚Richtige‘ für dein Kind ist.
- Dein Kind isst, was es meint, was gut für es ist und wie viel gut für es ist.
- Es isst den Nachtisch vor der Suppe und das Fleisch ohne das Gemüse.
- Es schläft in deinem Bett oder im Wohnzimmer auf der Couch, oder auf einer Decke vor seinem Bett.
- Es schläft nachmittags um Fünf, weil es da müde ist und abends um 10 Uhr, weil es dann noch den Abend mit dir verbringen kann.
- Es ist o.k., das es nicht mit dem teuren Spielzeug spielt, das du ihm geschenkt hast. Es ist o.k. das es mit seinem Spielzeug genau so spielt, wie es selbst das möchte, dabei geht es vielleicht kaputt?
- Es ist prima, das es genau mit dem Kind spielt, obwohl du die Mutter nicht leiden kannst, oder die Eltern für sozial nicht angemessen hältst.
- Du kannst damit sein, das dein Kind in einer Farbkombination das Haus verlässt und jeder im Supermarkt von dir denken muss, dass du dich nicht angemessen um dein Kind kümmerst.
- Du hältst es aus, das dein Kind immer ohne Jacke geht.
- Du bist zufrieden, dass dein Kind diese Lehrerin hat und in jene Klasse geht, die einen 60% Ausländeranteil hat.
- Du kannst gut damit sein, dass dein 16 jähriger Sohn eine Beziehung mit einer 19-Jährigen hat.
- Du kannst gut damit sein, dass dein Kind den ganzen Samstag vor der Glotze liegt oder einen Film sieht, den du für nicht so angemessen hältst.
- Du hältst es so lange aus, ohne ein Wort zu sagen, bis dein Kind sein Zimmer selbst aufräumt.
- Du kannst gut damit sein, dass dein Kind/ Teenager ein Nickerchen macht, obwohl du gerade Stress hast und es viel Arbeit gibt.
- Du kannst gut damit sein, dass dein Teenager die Haare, die lange nicht geschnitten wurden, abschneidet und rot einfärbt.
Wenn du bis hierhin weiter gelesen hast, kann es sein, dass in dir der innere Dialog entspringt, dass die antiautoritäre Erziehung ja schließlich auch nicht das Gelbe vom Ei war und das dieses Grenzenlose im Umgang mit den Kindern ja auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann. Aber, was bitte ist denn nun richtig? Was will sie denn nur diese Autorin?
Sie will ihre Kinder befähigen, dass die Kinder so oft als möglich sie selbst sein können, dass sie sich annehmen können, so wie sie sind und dass sie erkennen und erfahren können, dass alle Menschen in einem Boot sitzen.
Auf dem Weg dahin schlage ich einen ganz individuellen, manchmal verschlungenen Weg ein zwischen Nicht-wissen und wissen, zwischen manchmal direktiv sein und nicht direktiv sein, zwischen zulassen und bestimmen.
Ein ‚richtig‘ und ein ‚falsch‘ im Umgang mit den Kindern gibt an gewissen Stellen nicht, nur meine Verpflichtung, meine Integrität und die der Kinder so oft als möglich zu wahren. Das kann nicht immer geradeaus und simpel sein. Es braucht, dass man sich als Erwachsener selbst da heraus schält, sich selbst entfaltet und entwickelt. Tag für Tag.
Du fragst dich vielleicht: Integrität der Kinder, gibt es denn das? Schließlich muss man sie doch zu einem „brauchbaren" Mitglied dieser Gesellschaft erziehen? Irgendwie muss man ihnen doch sagen wo es lang geht? Man kann sie doch nicht einfach lassen?
Ich denke, dass es da so etwas gibt in den Kindern, das sehr wohl weiß, was angemessen ist, etwas, das es zu schützen gilt, etwas, das es nicht abzusägen gilt, etwas, das je individuell ist, einzigartig und das man schlecht in Worte fassen kann. Wenn man diesen Teil des Kindes absägt, um einen anderen Teil vermeintlich zu stärken, dann stirbt das ganze Bäumchen. Bei der Fichte im Garten meiner Eltern war das ganz offensichtlich, bei Kindern ist das nicht ganz so leicht zu sehen: Man sieht es in ihren Augen und daran wie sie sich in die Welt stellen. Für den ungeübten Betrachter sind sie ganz normale Kinder, für den erfahrenen Betrachter sind sie ein 'abgesägtes Bäumchen', dessen Stumpf man als Abstellfläche für einen Blumentopf nutzt.
Das nächste Tagesseminar Wie du Stress und ‚genervt sein‘ im Alltag mit deinem Kind in Leichtigkeit und Freude verwandelst findet am 18.02.16 statt. Hier findest du nähere Informationen.
Von der Integrität und wo sie schnell mal geopfert wird.
Auch „dumm sein“ dürfen hat seine Zeit.
Auch „dumm sein“ dürfen hat seine Zeit. Ich plädiere für mehr Unbedarftheit für Kinder.
Stell dir vor, dass du vor einem Kleinkind stehst. In deiner linken Hand hast du 4 Münzen a 50 Cent. In deiner rechten Hand hast du eine ganze Hand voll 1 Cent Münzen, die einen Gesamtwert von einem Euro haben.
Wenn du das Kleinkind fragst, in welcher Hand du mehr Geld hast, dann wird es höchstwahrscheinlich deine rechte Hand wählen, die einfach voll ist und einen Haufen Geld enthält.
Viele Erwachsene können sich an dieser Stelle über die „Unbedarftheit“ des Kindes freuen. Wir haben Spaß an seiner ‚Blauäugigkeit‘ und haben ein Wissen in uns, dass es in wenigen Jahren ganz automatisch eine andere Sicht auf die Dinge haben wird.
Im Moment mag ich das Wort ‚unbedarft‘ sehr. Es ist ein Wort, dass nicht sehr gebräuchlich ist. Mit dem Wort verbinde ich eine gewisse Naivität und Arglosigkeit.
Und genau davon benötigen unsere kleinen Kinder eine gute Menge. Damit sie frei und selbstbestimmt lernen können, ist es wichtig, dass wir ihnen die Unbedarftheit zugestehen.
Dieses blauäugig sein zu dürfen ist es, was den Kindern den eigenen, selbstbestimmten Lernweg ermöglicht.
Viel zu früh und unaufhörlich wird dieser von Erwachsenen, durch unsere nachhaltige Konzentration auf den rationalen Verstand, korrumpiert.
Dadurch, dass wir schon so früh beginnen den Kleinsten diese Unbedarftheit zu nehmen, manipulieren wir genau das, was sie für den reibungslosen Aufbau ihres eigenen Verständnisses von den Dingen, benötigen.
Fälschlicherweise glauben Erwachsene, dass sie Lernen beschleunigen und optimieren würden, wenn sie eingreifen, korrigieren, erklären oder zeigen, wie es besser gehen würde.
Leider ist genau das Gegenteil der Fall. Wir verhindern den eigenständigen Aufbau des ureigenen Lernweges dieses Kindes.
Ich mache dir hier ein paar Beispiele, die das verdeutlichen können:
- Wenn dein Kind beispielsweise die Farben erlernt, so ist es nicht notwendig, dass du seine Farbebezeichnungen korrigierst, sondern es reicht im Grunde, den ganz normalen Alltag mit den Farben zu leben. Damit kann es sein eigenes „Farbgerüst“ aufbauen, dass sich vielleicht ganz anders , unter Umständen viel differenzierter heranbildet, als du vielleicht meinst. Es ist vielmehr spannend zu beobachten, wie das Kind das macht, als es zu korrigieren.
- Wenn dein Kind noch nicht weiß, dass 2,00 € mehr Geld ist, als eine Hand voll 1 Cent Stücke, dann freu dich, dass es eine Wahl getroffen hat, die für das Kind stimmig ist. Eine gewisse Zeit später kommt es selbst zu Erkenntnissen dieser Art und bis dahin wurde, seine Art zu „rechnen“ nicht korrumpiert. Das gibt dem Kind Selbstsicherheit und Selbstvertrauen.
- Wenn dein Kind eine Amsel auf einem Dach sitzen sieht und sie als Adler bezeichnet, dann freue dich darüber und mache lediglich eine Bemerkung, dass es ein schöner Vogel ist. Dein Kind wird ganz von alleine herausfinden, was ein Adler ist und was eine Amsel ist. Wir müssen ihnen das nicht beibringen. Bei ganz kleinen Kindern halte ich es für sehr wichtig, einfach ihre Freude und ihre Art der Wahrnehmung anzuerkennen und eben gerade nicht zu korrigieren.
- Wenn dein Kind Dinge sieht, die für dich unsichtbar sind, dann gib ihm nicht das Gefühl, dass es ‚verkehrt‘ oder ‚unwahr‘ ist, was es wahrnimmt. In „seiner Welt“ ist das in dem Moment so und in „deiner Welt“ ist das in dem Moment nicht so. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich halte es für so wichtig der Unbedarftheit der Kinder eine große Chance zu geben. Vielleicht ist es ja vielmehr so, dass ihre Wahrnehmung viel weiter und geöffneter ist, als je ein Erwachsener erahnen könnte.
Für deren Entwicklung ist es so wichtig, ihnen zu gestatten naiv, arglos und blauäugig zu sein. Von ganz alleine „erarbeiten“ sie sich ihren Weg durch den Dschungel all dessen, was es für sie persönlich zu lernen gilt. Für den Aufbau ihres eignen Lerngerüsts und den Erhalt ihrer Freude am lebenslangen Lernen, benötigen sie in den seltensten Fällen die Korrekturen der Erwachsenen.
Sich diese Dinge zu vergegenwärtigen ist sehr wichtig. Beim Aufwachsen und Lernen geht es um so viel mehr, als den Erwerb der Kulturtechniken und das nahtlose Eingliedern in ein Erwerbsleben.
Letztendlich geht es um das Erforschen des menschlichen Geistes und den Aufbau des selben im gleichen Moment.
Wenn wir uns an die Betrachtungsweise gewöhnen könnten, dass ein jedes Kind ein Flugzeug während dem Flug baut, dann bekommen wir eine Ahnung von dieser enormen Fähigkeit, die es vielmehr anzuerkennen und zu bestaunen gilt.
Diese Wahnsinnsleistung korrigieren zu müssen ist, als ob man dem Meer sagen will, wie Wellen machen geht.
Das nächste Tagesseminar Wie du Stress und ‚genervt sein‘ im Alltag mit deinem Kind in Leichtigkeit und Freude verwandelst findet am 18.02.16 statt. Hier findest du nähere Informationen.
Wenn wir doch wissen, dass Fremdbestimmung krank macht, dann …
Wenn wir doch wissen, dass Fremdbestimmung krank macht, dann …
...wäre mehr Selbstbestimmung eine interessante Alternative für Groß und Klein.
Ich weiß, dass es wirklich ein unbequemes Thema ist.
Man steckt mitten drin in dieser Dynamik aus Stress, Turbulenzen und einer gewissen Zunahme von Komplexität der eigenen Lebensthemen.
Man wuselt so vor sich hin. Ständig auf der Suche nach Gleichgewicht zwischen Tempo, up to date sein, getrieben sein und Stress. Gleichzeitig ist man auf der Suche nach einer angemessenen Lebensqualität und Lebensfreude.
Die meisten, mit denen ich zu tun habe, sind in irgendeiner Art damit beschäftigt, dem hohen Maß an Fremdbestimmung zu entfliehen und eine Lebensform zu erkunden, vielleicht zu finden, die ihnen ganz persönlich gut tut.
Viele Erwachsene haben für sich erkannt, dass es die Selbstbestimmung ist, die für das eigene Wohlbefinden und damit auch für Gesundheit, von wesentlicher Bedeutung ist.
Es erhält Menschen gesund, wenn sie eine Wahl haben und sie Entscheidungen selbst treffen können. Es macht Menschen krank, wenn sie sich Tagein und Tagaus wie Maschinen im Kreis drehen, sich ohnmächtig fühlen, ohne Macht, eine Veränderung eigenständig hervorbringen zu können.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass Erwachsene so sehr damit beschäftigt sind ihr Gleichgewicht in diesen grundlegenden Fragestellungen zu finden, dass sie gar nicht in der Lage sind, ihre beklemmende Situation, direkt auf das Leben der Kinder zu übertragen und Kinder genau davor zu bewahren.
Erwachsene sind so geschäftig aus der Tretmühle auszusteigen, dass es fast ein Zuviel zu sein scheint, auch noch die Kinder dem System von Druck und Stress zu entziehen.
Erwachsene ringen um ein gesundes Gleichgewicht und stopfen die Kinder im selben Moment in Lebenszusammenhänge, die den selben Stress und ähnliche ungesunde Kreisläufe hervor bringen.
Keine Chance sich diesem Weg zu entziehen.
- Im Herzen wissen Erwachsene darum, dass es nicht ganz unproblematisch ist, Babys und Kleinkinder zu früh und zu lange in überfüllten und unter Umständen, mit gestresstem Personal ausgestatteten Einrichtungen, betreuen zu lassen.
- Im Herzen wissen Erwachsene, dass Druck und Stress wenig kompatibel sind mit lebenslangem, freudvollen Lernen.
- Im Herzen wissen Erwachsene, dass es für Kinder nicht gesund und förderlich ist, sie allzuoft aus dem eigenen Tempo zu bewegen, so wie es einem selbst nicht gut tut. Und trotzdem vermögen wir nicht die Bremse zu betätigen.
Für mich tun sich an dieser Stelle wichtige und sehr unbequeme Fragen auf:
Wieso tun wir das? Wieso zwängen wir die Kinder, wider unserm besseren Herzenswissen, in Strukturen hinein, von denen wir ganz tief drinnen wissen, dass genau diese selben Strukturen uns selbst nicht gut tun?
Ich würde es für sehr bedeutsam halten, sich für die Kinder wie ein Fels in die Brandung zu stellen.
Das wäre im Grunde die logische Schlussfolgerung, wenn man die Erfahrung gemacht hat, dass einem gewisse Strukturen nicht zuträglich sind.
Es ist ein verdammter Tanz zwischen Fremdbestimmung und Selbstbestimmung. Eine fette Herausforderung für Erwachsene sich mühsam den Weg in ein selbstbestimmteres Leben zu ertasten und zu erarbeiten. Ich frage mich nur immer wieder, warum wir die Kinder die gleiche Strasse hinunter schicken?
Ganz vielleicht liegt eine mögliche Lösung für Groß und Klein genau darin, den Kindern einen möglichst freien und selbstbestimmten Weg zu ermöglichen. Und ganz vielleicht leiten uns die Prozesse mit den Kindern selbst in einen Weg, der uns gut tut? Möglicherweise leiten uns die natürlichen Bedürfnisse der Kinder und das Ermöglichen der selben genau dahin, wo wir seit langem versuchen hin zu gelangen?
Ein erster Schritt wäre für mich, sich Zeit zu nehmen und diese aufgeworfenen Fragen für das eigene Leben und das Leben der Kinder zu untersuchen. Sich zu fragen welche Gemeinsamkeiten die Themen um Fremdbestimmung und Selbstbestimmung bei Groß und Klein haben? Und ob eine mögliche Lösung für Groß und Klein für mehr Lebensfreude und Lebensqualität nicht möglicherweise an ganz anderen Stellen, mit anderen Erfordernissen zu finden sein könnte?
Gerne lese ich deine Ideen dazu. Entweder gleich hier unten auf der Seite, gerne aber auch bei Facebook.
Hier findest du Info zu meinem nächsten Tagesseminar. Eine wunderbare Gelegenheit deine aktuellen Themen zu Lebensfreude und Lebensqualität im Leben mit deinen Kindern zu reflektieren und erste Schritte einzuleiten, die dich deinem persönlichen Traum einen Stück näher bringen. Wer bist du als Eltern und wer willst du sein? Info findest du hier.
Unbefangen sein dürfen als Grundlage für Lernen verstehen.
Unbefangen sein dürfen als Grundlage für Lernen verstehen. Wie Kleinkinder Lernen lernen.
In meinem heutigen Beitrag möchte ich mit einer vorgestellten Lupe etwas tiefer in die Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern hineinschauen. Ich will mit dir untersuchen, welche Bedeutung die Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern hat, damit sich Lernen weiterhin gut entfalten kann.
In den letzten Wochen hatte ich insbesondere Anfragen von Eltern mit Kleinkindern. Eltern beschreiben, wie sie in der Begegnung mit ihrem Kleinkind in die Enge geraten. Ruckzuck fällt immer das Wort Trotzphase und wie anstrengend es mit dem Kind sei. Wenn ich den Geschichten zuhöre, dann sehe ich vor meinem geistigen Augen zwei Parteien, die sich, bis unter die Arme bewaffnet gegenüber stehen.
- Da ist, das Kind, dass getragen werden möchte, aber die Eltern nicht können, oder wollen.
- Da ist das Kind, dass nicht in s Bett gehen möchte.
- Da ist das Kind, dass diese Jacke nicht anziehen möchte.
- Da ist das Kind, dass nicht in den Kindergarten möchte.
- Da ist das Kind dass die Wurst ohne Brot essen möchte.
- Da ist das Kind, dass nicht in das Tragetuch möchte.
- Da ist das Kind, dass ausschliesslich von Mama dies und das möchte.
- ...
Demgegenüber die Eltern, die aus Sorge von diesen Forderungen aufgefressen zu werden, ihrerseits in die Trickkiste greifen. Sie reagieren ebenfalls mit mehr oder weniger Manipulation auf diese intensiv und oftmals lautstark und unnachgiebig erfragten Forderungen.
Beim Zuhören sehe ich gegnerische Truppen vor meinem geistigen Auge stehen, die auf beiden Seiten versuchen mehr und mehr aufzurüsten.
Eltern berichten mir, wie sie seit Wochen oder Monaten im Kampf sind und das Kind doch endlich verstehen müsse. Man könne sich doch den Forderungen eines kleinen Zwerges nicht derart ausliefern. Wo solle das hinführen?
Seit Wochen oder Monaten sind Erwachsene diesen Weg gegangen, aber es hat sich nicht wirklich viel geändert. Vielmehr ist es noch anstrengender geworden. Unmerklich hat man in der Familie seinen Lebensradius eingeschränkt. Man geht dann halt nicht mehr mit Kind in den Supermarkt; man kauft diese oder jene Lebensmittel, die ‚kindgerecht' verpackt sind, bunt und lustig, damit es was ißt; man geht nicht mehr zu diesen Freunden, weil…; das Kind wird dann nur noch von Mama ins Bett gebracht, sie kann dann eben abends nicht mehr weg gehen.
Man lässt sich viele Tricks einfallen oder schränkt sein Leben ein und glaubt auf diese Weise, die ‚Angelegenheit‘ in den Griff zu bekommen.
Leider ist das in den seltensten Fällen so, vielmehr schränkt man sich ein, gerät noch mehr unter Stress und verliert die Geschmeidigkeit und Freude im Alltag mit den Kindern.
In meinen Augen ist eine mögliche Lösung in diesen Fragestellungen an einer ganz anderen Stelle zu suchen. Erwachsene sollten abrüsten, die Waffen nieder legen und die Lösung langfristig gesehen an einer ganz anderen Stelle suchen.
Gerade im Leben mit Kleinkindern kommt es zu diesen krassen Forderungen, weil sie zu oft in ihrem Tun eingeschränkt werden, Eltern vielleicht geistig nicht präsent sind.
Wir verstehen nicht, dass es nicht nur darum geht, dass sie mit einem relativ großen Maß an Freiheit etwas tun dürfen, sondern auch, dass wir möglichst oft geistig anwesend sind. In Beziehung sind.
Das ist eine Aussage, die auf den ersten Blick nicht sehr einfach verständlich ist, denn Eltern sagen mir: „Wir geben dem Kind doch so viel Freiraum. Es kann doch so viel tun, es kann forschen und untersuchen. Ich verstehe das nicht?“
Ich versuche dann zu erklären, dass es hier darum geht, dass Kinder unbefangen sein dürfen, dass sie sich sicher fühlen dürfen. Nur, wenn sie dieses sichere Gefühl in einer Beziehung haben, ist es ihnen möglich das zu tun, was sie mögen.
Wenn das Kind möglichst oft tun kann, was es mag, ist es in der Lage viel mehr über sich selbst heraus zu finden.
Es geht nicht so sehr, darum, was es alles tun darf, sondern vielmehr darum, dass es sich, wenn es Dinge tut, sicher fühlen kann. Dazu ist es wichtig, gerade mit den kleinsten ‚geistig anwesend‘ zu sein.
Dieser leichte Schlenker ist oftmals sehr schwer zu verstehen, denn gerade ‚bewaffneten‘ Eltern erklären mir, was das Kind alles tun darf. Und ja, sie haben in der Tat Recht damit. Diese Kinder dürfen sehr viel tun, aber, sie fühlen sich nicht unbefangen und frei. Sie fühlen sich nicht verbunden und unbefangen. Sie sind in gewisser Weise auf der Suche 'eines Geistes' zu sein. Kennst du das Gefühl, wenn du mit jemandem in einem Raum bist, mit dem du dich in dem Moment verstehst? Ihr könnt im Grunde verschiedene Dinge tun und doch seit ihr 'eines Geistes'. Das fühlt sich so gut an. Das ist es, was nährt. Es ist eine Nahrung, die auf den ersten Blick so unscheinbar wirkt, doch sie hat enorme Wirkung.
Es ist diese Unbefangenheit und das gute Gefühl und die Sicherheit, die eine gute Lerngrundlage ausmacht. Es ist die Geschmeidigkeit, mit der wir Erwachsenen reagieren, wenn wir etwas nicht wollen. Es ist diese Fähigkeit nein sagen zu können und den anderen trotzdem nicht in ein unzulängliches Gefühl zu stellen. Es ist diese Klarheit, dass da ein -Nein- kommen kann und der andere schon damit klar kommen wird; dass man ihm zutraut auch mit einem unangenehmen
Gefühl klar zu kommen.
Gerade im Leben mit Kleinkindern ist es sehr wichtig, dass sie in der Beziehung zu den Erwachsenen eine Unbefangenheit entfalten können.
Der enorme Vorteil ist nun, dass ihr Verhalten den Erwachsenen gegenüber nicht von Widerständen und unterdrückten Gefühlen geprägt sein muss. Sie haben es nicht so sehr nötig impulsiv zu reagieren, sondern können in ihrem Spielraum sicher agieren, aktiv tätig sein, viel über sich selbst herausfinden, ohne von Erwachsenen ‚erzogen‘ zu werden. Dieses ‚bei-sich-sein-dürfen‘ hat eine enorme Auswirkung auf den Alltag. Bis in die Situation des zu Bett gehen am Abend hinein macht sich dieses unbefangen sein können deutlich bemerkbar.
Die Auswirkung einer auf Vertrauen basierenden Beziehung ist für den Lebens-Lernweg von so großer Bedeutung. Es erleichtert den Umgang miteinander ungemein. Ein Kind, dass sich sicher fühlt, drückt auf seine Weise Respekt aus.
Dies ist eine wichtige Voraussetzung für Lernen überhaupt.
Ich hoffe, dass ich mit dem Beitrag zum Ausdruck bringen konnte, wie unmittelbar Lernen und Beziehung zusammenhängen. Ein möglichst geschmeidiges Miteinander mit den Kleinsten ermöglicht, dass sie nicht in so großem Maß Widerstände und ihre angestauten Gefühle bearbeiten müssen. Diese gebundene Kraft fehlt ihnen beim Lernen und wachsen im Alltag und macht das Familienleben starrer, eingeschränkter, gestresster und freudloser für alle Beteiligten.
Wie so oft liegt die Lösung für eine fette Herausforderung im Leben mit den Kleinsten genau in der Richtung, wo wir sie so gar nicht vermuten würden.
Hast du ein Thema dieser Art mit deinem Kleinkind. Ich helfe dir gerne mit einer ‚Taschenlampe' an einer anderen Stelle nach Lösungen zu suchen. Erwachsene schätzen mein Fähigkeit quer zu denken und Lösungen an den tollsten Stellen zu suchen. Hier findest du meine Kontaktdaten.
Das nächste Seminar, in dem wir Themen dieser Art praktisch erfahrbar machen, so dass du sie in anderer Form in deinen Alltag integrieren kannst findet am Sa 18.02. 17 hier bei mir in der Köttingermühle statt. Info dazu findest du auch hier.