Vergleichen und Angleichen meiner Kinder

wundersames Lernen VergleichenDas Vergleichen und Angleichen meiner Kinder. Mein Weg dies zu unterlassen ist lang, aber interessant.

Als meine Kinder noch recht klein waren habe ich diese Bemerkungen recht oft gehört. „Er hat den selben Mund wie Opa!“ Oder. „Schau mal, sie lacht genau wie Tante Minni.“  Ja und auch ich kann mich nicht freimachen davon. Ich habe diese Ähnlichkeiten gesehen und ich sehe sie noch heute. Es ist wie in kleines Wunder anzusehen, wenn dieses Kind den Löffel, mit genau der speziellen Eigenart hält, wie es Oma getan hat.

Dieser leicht schiefe Gang, mit dem zur Seite geneigten Kopf? Wie kommt es, dass der Sohn es in genau der gleichen Weise tut, wie sein Vater? Er ist doch erst vier Jahre alt? Meine Beobachtungen sind so eindeutig. Kein Wunder, dass ich hinterfrage und vergleiche. Hat das alles etwas mit den Genen zu tun, oder ist es erlernt? Ein Gen, dass die Handhaltung eines Löffelchens vererbt? Oder ist es vielleicht doch erlernt?

Hat das Kind von Oma diesen besonderen Tick erlernt, wie es das Löffelchen hält, mit dieser einzigartigen Fingerposition. Komisch? Es hat Oma doch nur ab und an gesehen?

Der Sohn, der exakt denselben Gang entwickelt hat, wie sein Vater, diese Eigenart, die linke Hand auf dem Rücken zu tragen, und diese nach links geneigte Kopfhaltung - das gibts doch nicht?

Wie haben die Kinder das bloß erlernt? Hast du eine Antwort?

Es gibt eine weitere Form des Vergleichens , die noch tief greifender ist. Wahrscheinlich kennen die meisten Eltern von zwei oder mehreren Kindern, diese Art, die eigenen Kinder miteinander zu vergleichen. Wie nur kann es geschehen, dass das erste und das zweite Kind so extrem unterschiedlich ist? Wie können zwei Kinder aus einem „Stall“ so unterschiedliche Neigungen haben.

Ist dein erstes Kind immer ‚in action‘, laut, ausladend in den Bewegungen, gut und unauffällig in der Schule, dann ist dein zweites Kind unter Umständen still und leise, bewegt sich nicht so viel, hat fein abgestimmte Bewegungen und es gibt eine Menge Herausforderungen zum Thema Schule.
Wie nur hat sich das Leben das ausgedacht? Wie kann es sein, dass die Unterschiede in den Kindern so eklatant sind?

Ich bin diesen nicht hinterfragten Vergleichen zwischen meinen ersten Kindern auch aufgesessen. Zu dieser Zeit meinte ich ganz sicher, dass das erste Kind mit jenen Eigenschaften so sein müsste wie das Zweite und umgekehrt. Es hat mich Jahre (und vielleicht noch einige Kinder mehr in meiner Erfahrung) gekostet, bis ich verstanden hatte, wie einzigartig meine Kinder sind. Erst heute weiß ich, dass ich sie nicht hätte vergleichen dürfen und sollen. Wahrscheinlich habe ich es getan, um mir seinerzeit mit zwei kleinen Kindern Erleichterung zu verschaffen. Ich habe mir einfach die pflegeleichten Eigenschaften ‚erwählt‘ und mir gewünscht, dass einfach beide so zu sein hätten. Ich wünschte mir, dass beide Kinder ruhig und nicht ausladend sind und anders herum habe ich mir gewünscht, dass beide keine Schwierigkeiten in Kindergarten und Schule ‚machen‘.

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Bei den erste beiden Kindern habe ich nicht gewusst, wie bedeutsam es gewesen wäre, sie als einzigartiges Individuum zu sehen und zu behandeln. Was ich mir in meinem Kopf konstruierte, war eher unbewusst und entsprach dem Wunsch mir das Leben zu erleichtern. Wären sie doch alle so hübsch pflegeleicht wie A) in dieser Eigenschaft und B) in jener Art. Das wärs!

  • Heute weiß ich, dass die Einzigartigkeit von Kindern anzuerkennen mehr bedeutet, als nur das Vergleichen der Kinder zu unterlassen.
  • Heute weiß ich, dass es von Bedeutung ist, dieses Kind als einzigartige Schöpfung mit unbegrenzten Möglichkeiten anzuerkennen.
  • Heute weiß ich, dass es viel unterstützender ist, dieses Kind JETZT in diesem Augenblick als ‚total’ und ‚ganz‘ zu betrachten und es nicht in Kategorien als verbesserungswürdig zu halten.
  • Heute weiß ich, wie wichtig es ist, mir über die wirklich einzigartigen Eigenschaften meines jeweiligen Kindes, bewusst zu sein.
  • Heute weiß ich, dass Selbstvertrauen und vor allem Selbstwertgefühl wachsen können, wenn ich meinem Kind gestatte, anders zu SEIN und nicht so zu sein, wie die anderen.
  • Heute weiß ich, wie wichtig es ist, dass sie in möglichst großem Maß in ihrem eigenen Rhythmus ‚„tanzen“ können, ohne über die Maßen verglichen und unausgesprochen kritisiert zu werden.

Was ich schreibe, fügt sich für mich in einen größeren Zusammenhang ein. Heute möchte ich diese Einzigartigkeit und Perfektion in jedem sehen können. Ich möchte möglichst unvoreingenommen schauen können und dies nicht nur auf meine Kinder bezogen, sondern überhaupt in meiner Wahrnehmung meiner Mitmenschen gegenüber.

„See the perfection“ (sieh die Perfektion), sagt meine geschätzte Lehrerin Linda Tellington Jones immer wieder.

Diese Haltung zu entwicklen fällt mir gar nicht so einfach, denn diese nicht hinterfragte Haltung des Vergleichens wurde uns auch mit der 'Schulmilch' eingeflößt.
Die Perfektion in anderen Menschen anerkennen zu können, geht Hand in Hand mit dem Zugeständnis an meine eigene Einzigartigkeit.

Milliliter für Milliliter entgifte ich meinen Körper von all der „Schulmilch“ und all den anderen Dingen, die man mir eingeflößt hat.
Die Einzigartigkeit der Kinder, wundersam darf ich sie wahrnehmen lernen. Mein Prozess und der meiner Kinder gehen Hand in Hand.

Gerne lese ich deine Erkenntnisse in diesem Zusammenhang, entweder gleich hier unten auf der Seite oder auch gerne bei Facebook .

 

 

Am kommenden Sonntag findet ein weiteres Tagesseminar zum Wundersamen Lernen statt. Ist schön, wenn ich dich in diesem Zusammenhang hier in der Mühle begrüßen darf. Info dazu findest du hier. Oder ruf mich einfach an, wenn du Fragen hast. Ich freue mich.


Ich mache es mir echt leicht als Mutter, meinen die anderen.

Wundersames Lernen StiefmutterblogDiesen Beitrag habe ich für eine Blogparade geschrieben, die von Susanne Petermann im Rahmen ihres Stiefmutterblogs ausgeschreiben wurde. Das Thema lautet:
Was macht mich zu einer Mutter? Der Titel hat mich sofort angesprochen und mit meinem Beitrag schreibe ich mit einem Blick auf Mütter, die in unserer Gesellschaft mit einem großen Maß an Unverständnis und vor allem Vorurteilen behaftet werden. Ja, ich gehöre auch zu diesen Müttern.
Über diesen link stiefmutterblog findest du weitere interessante Beiträge und hast bis Ende des Monats auch noch Gelegenheit selbst dort mitzumachen.

Ich mache es mir echt leicht als Mutter, meinen die anderen.
Ja, das stimmt - aber ganz anders als du denkst.

„Du machst es dir echt leicht“, meinte eine Freundin kürzlich zu mir. Andere Frauen aus meiner unmittelbaren Umgebung sprechen es nicht aus. Es ist ihnen aber anzumerken, dass sie nicht so wirklich mit meinem Weg der Mutterschaft einverstanden sind. Meist wird das Thema höflich nicht erwähnt. Man erkundigt sich, freundlich interessiert, nach meinen Kindern. Aber so wirklich gefragt hat mich noch nie jemand, wie ich es schaffe meine Kinder in dieser Art loszulassen.

Die Liste der Vorurteile ist wirklich groß, daher habe ich in der Vergangenheit bewusst dazu geschwiegen. Ich habe nicht soviel darüber erzählt, dass meine Kinder alle ein Internat besuchen oder besucht haben.
Ich habe sechs Kinder im Alter zwischen 23 und 9 Jahren. Im vergangen Jahr hat auch mein jüngster Sohn das Haus verlassen. Auch er wollte, wie alle seine Geschwister, auch dieses Internat mit dem Namen Summerhill - school in England besuchen, dass den Kindern ein möglichst freies und selbstbestimmtes Leben ermöglicht.

Die Kinder leben dort in einer großen demokratischen Gemeinschaft. Der Unterricht ist völlig freiwillig. Man kann ihn besuchen oder eben auch etwas anderes tun. Die Belange der Schule werden im meeting geregelt. Dieses meeting findet mehrmals wöchentlich statt. Erwachsene und Kinder haben bei Entscheidungsprozessen gleiche Rechte.

Fast ein Jahr hat mein Prozess darin gebraucht, bis ich in der Lage war, auch dieses, mein jüngstes Kind in der Art loszulassen. Bis dahin hatte ich 24 Jahre immer Kinder im Haus. Einen Tag vor seinem achten Geburtstag ist er schwups mit seinen Geschwistern in den Flieger gestiegen und hat damit einen neuen Abschnitt in seinem Leben begonnen. Er hat es prima gemacht. Er fühlt sich dort wohl. Manchmal höre ich 2-3 Wochen nichts von ihm.

Ob ich es mir leicht mache?
Nein, überhaupt nicht.

Mütter, die ihre Kinder in ein Internat geben, oder beim getrennt lebenden Vater wohnen lassen, werden noch immer nicht wirklich als ‚gute‘ Mutter gesehen. Man versteht nicht, warum sie denn Kinder bekommen und dann angeblich nicht bei sich haben wollen? So zumindest wird es ihnen unterstellt.

Gefragt hat mich im Grunde noch nie jemand, was für mich der ausschlaggebende Punkt ist, dass sie zeitweise nicht hier im Haus leben und um die Ecke zur Schule gehen?
(Dass sie die andere Hälfte des Jahres dann zu Hause sind und zwar den ganzen Tag, das zählt nicht)
Man erkennt nicht, dass es eine erarbeitete Stärke als Mutter ist, die Kinder in dieser Art loszulassen. Im öffentlichen Bild wird es leider oftmals als ein Mangel an ‚richtiger‘ Liebe oder Mangel an diesem ‚Mutterliebeding‘ gesehen.

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Würdest du mich jetzt fragen, dann würde ich antworten, dass mein Wunsch nach, sowie meine Überzeugung für ein freies und selbstbestimmtes Leben-Lernen der Kinder so groß ist, dass ich diese inneren Schritte des Loslassens und erneuten Abnabelns gegangen bin und weiterhin gehe.

Mache ich mir das leicht?
Nein, überhaupt nicht.

  • Ich lasse los, zu wissen, was sie den ganzen Tag tun.
  • Ich lasse los, ob sie in den Unterricht gehen oder nicht.
  • Ich lasse los, mich über die Maßen einzumischen, wie sie ihr Leben verbringen.
  • Ich lasse los, darauf zu schauen für was sie ihre Geld ausgeben.
  • Ich lasse los, mit wem sie ihre Zeit verbringen.
  • Ich lasse los, wann sie ins Bett gehen.
  • Ich lasse los, dass ich nicht unbedingt in ihrer Nähe sein kann, wenn sie mal krank sind.
  • Ich lasse los, mich in irgendeiner Form einzumischen, welche Interessen sie in beruflicher Hinsicht haben.
  • Ich lasse los, welche verstaubten Ideen ich zu erzieherischen Maßnahmen habe.
  • Ich lasse los, was ein Bild einer ‚guten‘ Mutter ist.
  • Ich lasse los, welche eingeschränkten Ideen ich zum Thema Bildung der Kinder habe.
  • Ich lasse los, dass die Kinder ein Abitur benötigen, um ein zufriedener Mensch zu sein.
  • Ich lasse los, welche Ideen ich zu Bindung und Beziehung habe.
  • Ich lasse los, welche Ideen ich zum Zusammenleben in einer Familie habe.

Wenn Helikoptermütter ihre Kinder in einer recht engen Umlaufbahn umkreisen, dann befindet sich meine Umlaufbahn irgendwo da draußen im Universum.

Bedeutet es, dass es eine gestörte oder zu lose Verbindung zwischen uns gibt?
Nein, überhaupt nicht.

Es bedeutet, dass jeder Meter, den ich losgelassen habe, erarbeitet ist. Es ist ein Prozess des langsam zulassen und ersetzen von physischer Nähe hin zu einer anderen Form von Verbindung oder Beziehung. Es it ein bewusster Weg von 'Vertrauen wieder erlernen'. Es hat mit fallen lassen, oder die Kinder gar sich selbst zu überlassen gar nichts zu tun.
Für mich ist es eine Haltung, die ich entwicklt habe und die Kraft, dies zu erreichen wurde aus meinen Werten und Vorstellungen gespeist, sie sind sehr stark in diesem möglichst freien Leben-Lernen für meine Kinder verwurzelt. Um das hervorzubringen, muss ich mich diesem freien, selbstbestimmten Lernprozess selbst stellen. Ich muss mich in einer Art nach entfalten und herausfinden, was auch für mich stimmig und wichtig ist und das versuche ich mit den Ideen der Kinder in Einklang zu bringen.

 

Mache ich mir das leicht?
Nein, überhaupt nicht.

Und im selben Moment werden die Dinge auf wundersame Art leichter im Zusammenleben mit den Kindern. Aber ganz anders, als du denkst.

 

Gerne teile ich meine Expertise mit dir. Mein nächstes Tagesseminar findet am So 25.06.17 statt. Info findest du hier: www.wundersameslernen.de/termine/


Warum wir das Recht auf Kindheit nicht verwirken dürfen.

Uta Henrich (1)Warum wir das Recht auf Kindheit nicht verwirken dürfen.

Tja, irgendwie ist es unterwegs verloren gegangen, dass die Kinder ein Recht auf ihre Kindheit haben. Vor einigen Tagen hatte ich in einem Text im Internet von ‚unseren Kindern‘ geschrieben und ein Leser hatte mich umgehend darauf aufmerksam gemacht, dass es nicht unsere Kinder sind, sondern die Kinder sich selbst gehören. Ja, er hatte Recht damit. Ich wollte zwar etwas Bestimmtes damit zum Ausdruck bringen, aber ja - ich habe verstanden, was er meinte. Umgehend kam mir der Text von Kahlil Gibran in den Sinn. Du kennst ihn sicherlich, aber es lohnt sich immer und immer wieder ihn zu lesen.

 

Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch, und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken, denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen, denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.
Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern.

Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden.
Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit, und er spannt euch mit seiner Macht, damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.
Lasst euren Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein; denn so wie er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist.
Khalil Gibran
(geb. 1883 gest. 1931) libanesisch-amerikanischer Dichter
(aus: Der Prophet)

In diesen Zeiten vergessen wir nur all zu schnell, dass die Kindheit ein Persönlichkeitsrecht ist.
Was haben wir daraus gemacht?

Irgendwie haben wir die Idee gebildet, dass diese Kindheit in einem Blitztempo zu durchlaufen sei. Alles wird organisiert und getaktet. Und wir haben auch glaubwürdige Erklärungen dafür heranzogen.

Die meisten Erklärungen haben etwas mit Arbeit und Beruf zu tun.

Sowohl bezogen auf den Fakt, dass wir als Eltern ja arbeiten müssen, damit….,
als auch auf die Idee, dass die Kinder eine straffe Ausbildung benötigen, damit….
Auf eine eigentümliche Art verschwindet das Natürliche an der Kindheit, dass, was man nicht so leicht in Worte fassen kann. Das, was sich nicht organisieren lässt, das was seine eigen Zeit erfordert, das, was träumen und spielen will, das was sich nicht messen lässt - du verstehst bestimmt.

Mir scheint, dass wir überall Leistung, Konkurrenz, Anforderungen, Bedingungen, Erfordernisse und Druck sehen, mit dem wir zu rechtfertigen suchen, dass wir diese Kindheit in die Hand nehmen und organisieren und optimieren und ausrichten müssen.
Zu viel im Leben der Kinder orientiert sich am Thema Schule, Beruf und einer bestimmten Art erfolgreich zu sein. Mir geht hier das Individuelle verloren, das Einzigartige, das, was im Kinde verborgen ist und was sich aus sich selbst heraus zum Ausdruck bringen möchte. Dieses ‚Etwas‘ wird von Strukturen, Plänen und sich immer schneller drehenden angeblichen Erfordernissen aufgefressen.

Wir tun so, als ob diese Kindheit eine Art Vorspiel des eigentlich ‚wahren’ Lebens als Erwachsener sei.

Mir scheint hier die Frage angebracht, ob es nicht an der Zeit sein könnte, dass du für dich als Eltern heraus findest, wo in diesem ganzen Spiel du dich aufstellen möchtest.
Gehörst du zu den Eltern, die den Kindern ihre Kindheit erhalten möchte, die Umgebungen kreieren, in denen Kinder Kind sein dürfen oder gehörst du zu den Eltern, die in die Kita laufen und sich hier sogleich erkundigen, ob hier Chinesisch schon in der Vorschule angeboten wird. Wo in diesem Spannungsfeld würdest du dich sehen und warum?

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Dem allen zu Grunde liegt in meinen Augen eine verständliche Verunsicherung und in manchen Fällen auch Angst der Eltern. Wir selbst sind ja auch durch unsere eigenen Geschichten gegangen und wollen im Grunde nur gut.
Was aber fehlt, ist eine Menge Selbstvertrauen, Stärke und vor allem Mut, damit wir den Kindern ein Stück von dem zurückgeben können, was ihnen eigentlich gehört.
Für mich ist dieses Recht auf die eigene, möglichst unverstellte Kindheit von so unermesslicher Bedeutung, weil sie für mich genau die Basis ist, die Kinder benötigen, um in ihren Zeiten kraftvoll die Erfordernisse ihrer Zeit bewältigen zu können. Sie ist im Grunde die tragende Kraft, die sie benötigen, um die Herausforderungen ihrer Generation stemmen zu können.

Sprich mit anderen Erwachsenen, lies Biographien und du wirst herausfinden, dass es ganz individuelle Dinge waren, die die Einzelpersonen in schwierigen Zeiten gestärkt haben. Es waren solche Dinge, wie der besondere Kontakt zu dieser Großmutter, oder die Begegnung mit jenem Menschen, oder ein Gegenstand, den man von jemanden bekommen hat. Oder eine besonders schwierige Situation oder Krankheit, die man schon in der Kindheit stemmen musste. Ich wette, in vielen Fällen, war es nicht die Fremdsprache in der Vorschule oder das Abitur. Es waren Begegnungen, Beziehungen oder Ereignisse, die den Erwachsenen auf lange Sicht die Kraft gegeben haben, dass sie etwas schaffen und daraus gestärkt hervorgehen.
Ich will das Augenmerk in Erziehung und Lernen wieder mehr auf die Persönlichkeit der Kinder richten und die kann sich nun mal besser entfalten, wenn die Kinder ihr Recht auf ihre Kindheit behalten dürfen, denn darin liegt für sie ein unermesslicher Schatz verborgen.

„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
Antoine de Saint-Exupéry

Bitte nimm meinen Text hier zum Anlass und finde heraus, was eigentlich du gerne in deinem Kind stärken und erhalten möchtest. Wo vertraust du und wo selbst bist du heute verunsichert und kannst selbst eine gute Unterstützung benötigen. Wenn das der Fall ist, dann ruf mich einfach an.

Ich stärke Eltern, ihren Weg mit den Kindern selbstbestimmt und freudvoll zu gehen und unterstütze in dem Spannungsfeld, indem sie jeweils unterwegs sind.

In diesem Zusammenhang schau dir bitte meine Angebote offline oder online an. Hier kannst du Kontakt mit mir aufnehmen. 


Holprig, aber unser (Schul) Weg

SchulwegHolprig, aber unser (Schul) Weg.
Warum ich einen holprigen Weg in Sachen Schule bevorzuge.

Heute kannst du meine Fortsetzung der Geschichte der vergangenen Woche lesen, darüber, warum ich für meine Kinder lieber einen holprigen (Schul) Weg vorziehe. Naheliegend wäre es ja durchaus gewesen die älteste Tochter seinerzeit in der Schule zu lassen und darauf zu bauen, dass sie sich schon daran gewöhnen wird und davon auszugehen, dass sie da einfach durch muss.

Mir war es schlicht und ergreifend nicht möglich.

Bei der Art Gespräche die ich bis zu diesem Zeitpunkt in der Schule hatte, war mir ebenfalls klar, dass ich dort nichts verändern würde.
Das Lehrerzimmer trug noch denn Muff der 70 iger und man hatte mir im Erstgespräch nach einer 5 minütigen Blitzdiagnose mitgeteilt, dass meine Tochter autistische Züge teilen würde. Das war die Originalformulierung. Ich habe sie mir gut behalten. Was willst du als junge Eltern gegen ein solches Pfund an top-qualifizierter Pädagogik schon sagen?

Ich kenne einige Eltern, die diese Auseinandersetzungen aufgenommen haben und sich in dieser Art wie ein Felsblock für ihre Kind in die Brandung gestellt haben. Mir war es nicht möglich.

Wir haben unsere Tochter kurzerhand nach nur wenigen Wochen von der Schule abgemeldet. Wir hatten zu dieser Zeit noch keine konkrete Idee, wie es weiter gehen könnte. Klar war lediglich, dass es so mit dem Stress nicht weiter gehen würde. Ich hatte auch keinen Sorge, dass sie etwas verpassen würde. Ich hatte ja über 6 Jahre Gelegenheit zu beobachten, wie wundervoll ein Kind lernen kann, auch ohne Schule. Da war ich völlig im Vertrauen.

Wir waren zu dieser Zeit in Kontakt mit einem pensionierten Lehrer und daraus war zunächst die Idee entstanden, die Kinder einfach an einigen Tagen zu Hause zu unterrichten. Ich hatte mich zu dieser Zeit schon ausgiebig mit homeschooling beschäftigt, die Ideen zu unschooling waren mir zu dieser Zeit noch nicht über den Weg gelaufen. Mir war aber auch klar, dass dies kein Konzept für mich als Mutter war und unsere älteste Tochter signalisierte schon nach einiger Zeit , dass sie andere Kinder vermisste.

Ich begann Gespräche an anderen Schulen zu führen und meldete sie dann an einer anderen Grundschule an. Das Lernklima war hier einfacher für sie und mein Eindruck, war, dass ihr wesentlich mehr Wohlwollen entgegengebracht wurde. Auch unsere zweite Tochter wurde in die erste Klasse dort eingeschult.

Irgendwie klemmte die Schulthematik noch immer und die Familie trug eine gewisse Schwere um das Thema. Daher war ich noch immer auf der Suche nach Alternativen.

Auf dem Heimweg von einer Kindertheater Veranstaltung in einer 80 km entfernten Stadt, bemerkte ich zu meinem damaligen Ehemann, dass es hier eine Freie, alternative Schule gäbe. Ob die Distanz wohl zu bewältigen wäre? Ob das eine Alternative wäre? Wir haben uns das Ganze Gottseidank kräftig schön geredet und dann zur freien Schule die Fühler ausgestreckt. Als ob alles schon für uns vorbereitet gewesen sei, haben wir umgehend einen Hospitationstermin erhalten.
Dort endlich fand ich dann das vor, was meiner Vorstellung zu dieser Zeit viel näher kam.

  • Die Kinder spielten in der Schule.
  • Die Kinder waren freundlich.
  • Es gab altersgemischte Gruppen.
  • Manche Kinder waren barfuß.
  • Die Kinder konnten nach eigenem Ermessen in dem großen Außengelände spielen.
  • Es gab keine Hausaufgaben.
  • Es gab täglich gleiche Anfangs- und Endzeiten der Schule für alle Kinder.
  • Die Schule fing um 9 Uhr an, man konnte die Kinder aber auch schon früher bringen.
  • Es gab eine Gemeinschaft von Eltern, die schon über 15 Jahre Erfahrung in dieser ‚neuen Form‘ von Miteinander in einer Initiative hatten.
  • Es war eine lernende Gemeinschaft und die Begegnung mit der Lehrerin war für mich wegweisend und sehr positiv. Sie auf Augenhöhe mit den Kindern und mit mir. Kein arrogantes, bevormundendes Verhalten von oben herab.

Die Kinder hatten richtig Freude beim Hospitieren und signalisierten, dass sie auch gerne zu dieser Schule gehen würden. Ihre jeweilige Motivation war sehr unterschiedlich und ihre Wahrnehmungen der Situation auch.

Für meine älteste Tochter die fünfte Veränderung in nur 1,5 Jahren. Ich fragte mich nicht , ob es zumutbar wäre. Es war vielmehr das konsequente Hineinwachsen in eine Situation, die mehr zu den Bedürfnissen unserer Familie passte. Es war wie eine logische Fortsetzung von Ereignissen und Entscheidungen, die mehr zu uns passten.

Es gab auch hier Vor- und Nachteile. Unter anderem musste über Zeit eine Struktur geschaffen werden die es ermöglichte täglich 320 km zu bewältigen, neben dem ‚normalen Familienchaos‘.

Noch heute bin ich so dankbar für diesen mutigen Schritt. Was folgte war ein etwa 10 jähriger intensiver Kontakt mit dieser Schule, Arbeit in der Elterninitiative, in verschiednen Arbeitsgruppen, Begegnungen und Erfahrungen im Feld einer freien Schule. Alle unsere 6 Kinder haben über die Jahre diese Schule bzw. den dazugehörigen Kindergarten besucht.
Den Kindern hat diese Schule eine Menge Sicherheit und Stabilität gegeben, sie haben sich wohl gefühlt. Für mich als Mutter war es eine sehr lehrreiche, wichtige und nährende Erfahrung. Auch mir hat die Schule eine Menge Sicherheit und Stabilität gegeben.

Ich wünsche allen Eltern dieses Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit, Leichtigkeit und vor allem Wohlwollen.

Für mich hat sich dort erstmals bestätigt: Lernen darf einfach sein, auch für die Eltern.

Der Anfang für meine Töchter war durchaus holprig und der Weg alles andere als naheliegend und den Qualitäten einer breit ausgebauten Strasse entsprechend. Aber dann hat sich ein sehr stabiles, wohlwollendes, förderliches Feld ergeben, indem die Kinder gedeihen konnten.

Ich als Mutter konnte mich im Loslassen üben. Ich musste meine Energie nicht darin einsetzen mich wie ein Fels in die Brandung zu stellen und die Kinder zu schützen. Ich musste meine Energie nicht dafür aufwenden die Kinder vor unnatürlichen nicht ‚artgerechten‘ Lernansätzen zu schützen. Ich musste nicht gegen Respektlosigkeit angehen oder zu unzähligen Elterngesprächen gehen, wo man mir mitteilen würde, dass meine Kinder nicht dies und das…. und ich doch bitte schön dafür sorgen sollte, damit…..
Ich wurde nicht zum Hebel eines Systems gemacht, dass erwiesenermassen nicht funktioniert, ich musste nicht manipulieren, nicht kontrollieren, keinen Druck ausüben, sondern ich durfte als Mutter Vertrauen lernen und Loslassen praktizieren.

Davon will ich dir in der kommenden Woche weiter berichten, denn in meiner persönlichen Geschichte, um den Lebens-Lernweg meiner Kinder geht es in starkem Maße um Vertrauen und um Loslassen als Mutter. Diese beiden Zutaten ermöglichen in meinen Augen eine förderliche Lernerfahrung für Kinder.
Wenn ich als Mutter das Vertrauen und Loslassen in ein System (z.B. Schule) nicht hervorbringen kann, dann verhindere ich in meinen Augen den natürlichen Lernprozess der Kinder. Ich kann sie nicht an einer längeren Leine laufen lassen, was eigentlich Schritt für Schritt angemessener wäre. Ich muss mich als Mutter verbiegen, um die Kinder zu verbiegen.

Das ist einer meiner Vorwürfe an unser derzeitiges Schulsystem. Es gestattet mir als Mutter in keiner Weise zu vertrauen und loszulassen. Ständig werde ich hineingezogen in ein Feld, mit dem ich eigentlich nichts mehr zu tun haben sollte. Ich werde instrumentalisiert, wenn ich nicht achtsam bin. Die Gefahr ist dadurch ziemlich groß, dass ich die Beziehung zu meinen Kindern ruinieren muss.
Das ist der Schmerz und der Konflikt, den mir viele Eltern berichten. ich kann es nur allzu gut verstehen.

Die Kinder in diesem System, du kannst es bei mir immer wieder lesen, haben in meinen Augen kaum eine Chance heraus zu finden, wer sie sind und was sie benötigen, um ein gesundes und ausgeglichenes Leben zu führen, ohne dass ihre Eltern sich als Fels in die Brandung stellen - nicht so einfach !

Doch dazu kommende Woche mehr, wenn ich dir beschreibe, wie der Weg für meine Kinder weiterging und warum ich genau so gehandelt habe.

Den ersten Teil dieser persönlichen Geschichte findest du hier:

https://wundersameslernen.de/dieses-spagat-ist-mir-unmoeglich/

Ich freue mich, wenn du mir schreibst oder per Telefon Kontakt mit mir aufnimmst. Wir können sprechen! Profitiere von meinen Jahren an Erfahrung in diesem Feld.


Dieses Spagat ist mir unmöglich

Spagat LernenDieses Spagat ist mir unmöglich - Warum das Vertrauen der Eltern die tragende Kraft für Lernen ist.

Ich gehöre nicht zu den Müttern, die in der Lage sind ein Spagat zu machen zwischen ihrem Wissen darüber, dass sie mit dem Konzept Schule nicht klar kommen und andererseits Mittel und Wege zu finden, ihre Kinder in irgendeiner Form durch das Konzept Schule zu bugsieren.

Es war und ist mir völlig unmöglich.

Es gibt ein Foto von mir, darauf sieht man mich zum Tag der Einschulung meiner ersten Tochter vor ca. 17 Jahren. Auf dem Foto siehst du mich in leisen Tränen. Es waren nicht etwa diese Freudentränen einer stolzen Mutter, die am Tag der Einschulung diesen neuen Lebensabschnitt mit dem Kind feiert . Ich war nicht die Frau, die das so bunt aufgebauschte Ereignis im Leben unserer Kleinsten mit einer selbstgebastelten Schultüte zu versüßen suchte. Wenn du das Bild sehen könntest, dann würdest du mir ansehen, dass ich schon wusste, dass es heftig wird für mein Kind, hineinzuwachsen in ein solch starres System aus völlig verstaubten Ansichten darüber, wie wohl der menschliche Geist (nicht das Herz) effizient heranzubilden sei. Du würdest mir ansehen, dass ich wusste, dass es nach wenigen Wochen vorbei sein würde mit der freudvollen Aufregung zum Thema Schule, dass ich Druck anwenden müsste, um mein Kind in etwas hinein zu biegen, von dem ich überhaupt nicht überzeugt war.

Nein, bei mir waren es Tränen der Verzweiflung.
Ich hatte schon eine Ahnung, was da auf mich zukommen würde. Ich müsste irgendwie diesem wunderbaren, lebendigen lebensfrohen, wissbegierigen und begeisterungsfähigen Kind klar machen, dass die Uhren jetzt anders laufen würden und müsste mit all den anderen Erwachsenen in die selbe Kerbe schlagen mit dem Spruch:

„Nun beginnt der Ernst des Lebens!“

Genau das, war mir schon damals unmöglich. Viel zu intensiv hatte ich mich seit meinem 16. Lebensjahr mit dem Thema Lernen beschäftigt. Schon in diesen frühen Jahren habe ich Ansätze zu Schule und Bildung kritisch hinterfragt und was noch viel bedeutsamer war, meine eigenen Fragen gestellt:

  • Ich wollte wissen, warum etwas, das mir eigentlich Spass machte - das Lernen - so künstlich und ineffizient gemacht werden musste?
  • Ich wollte wissen, warum ich als Kind mit Angst und Druck versehen wurde, um mich mit Dingen zu beschäftigen, die nicht meine erste Wahl an Interesse waren?
  • Ich wollte wissen, warum ich mir nicht Wissen in einer Form aneignen konnte, die genau zu mir gepasst hätte?
  • Ich wollte wissen, was mit mir los war? Irgendwie funktionierte meine Nervensystem nach anderen Spielregeln, als die, die man von mir und den anderen Kindern erwartete? (Ist heute noch so)

Meine Interessen und damaligen Fragestellungen haben mich direkt zu Mentoren geführt, die meinen persönlichen Forschungen nahrhaftes Futter geben konnten. Die Begegnung mit Linda Tellington Jones und durch sie auch mit den Ideen von Moshe Feldenkrais ermöglichten mir am eigenen Körper, ganz persönlich zu erfahren, dass Lernen völlig anders funktioniert, als man es den Kindern und vor allem den Erwachsenen weismachen will:

  • Lernen funktioniert wunderbar, wenn es sich an eigenen Interessen orientieren darf.
  • Lernen funktioniert wunderbar, wenn Kinder in Bewegung sein dürfen.
  • Lernen funktioniert wunderbar, wenn es Erwachsene gibt, die sich deinen Stärken und deiner Einzigartigkeit widmen, die in Beziehung mit dir sein können und wollen.
  • Lernen funktioniert wunderbar, wenn es seiner eigenen Zeit folgen darf.
  • Lernen funktioniert wunderbar, wenn die Umgebung so vorbereitet ist, dass das entsprechende Kind seinen Interessen folgen kann, nicht in seinem Forscherdrang ausgebremst und umgelenkt wird.
  • Lernen funktioniert wunderbar, wenn es altersgemischt sein kann, jeder mit jedem und jeder von jedem, ‚der Chemie miteinander hat‘.
  • Lernen funktioniert wunderbar, wenn es einfach sein darf und nicht künstlich neu aufgepeppt werden muss.
  • ….

Die Tatsache, dass ich diese Umstände an meinem eigenen Körper erfahren hatte und mich auch theoretisch intensiv damit befasst hatte, machten es mir quasi unmöglich, meine Kind vertrauensvoll diesem erwiesenermassen nicht funktionierenden System anzuvertrauen.

Und dann geschah das Unglaubliche. Das Leben selbst verhalf uns in der Familie durch Umstände, die ich mir hätte niemals ausdenken können. Meine erste Tochter hatte Lese- Rechtschreibschwierigkeiten und auf wundersame Weise spitzen sich die Begebenheiten an der Schule zu. Gerade in der Art, die nach einer neuen und anderen Lösung schrie. Bis heute habe ich keine Ahnung, woher ich die Kraft und Überzeugung nahm, die Tochter kurzerhand, nach nur wenigen Wochen, von der Schule abzumelden. Ich hatte noch keine rechte Lösung, wie es weiter gehen könnte. Sie hatte einfach viel zu viel Stress, die Familie hatte viel zu viel Stress und irgendwie war klar, dass es so nicht weiter gehen könnte.

Mit diesem tatkräftigen Entschluss öffnete sich eine Tür in eine Richtung, die mich und die Familie über die Jahre immer tiefer in einen wunderbaren Weg hineinführte. Wäre ich ihn nicht gegangen, hätte ich einen hoffnungslosen Kampf aufnehmen müssen, um meine Tochter vor der Sonderschule zu bewahren. Der helle Wahnsinn, denn, wie viele Kinder, ist sie einfach nur ‚andersbegabt‘.

 

„In dem Augenblick, in dem man sich endgültig einer Aufgabe verschreibt, bewegt sich die Vorsehung. Alle möglichen Dinge, die sonst nie geschehen wären, geschehen, um einem zu helfen. Ein ganzer Strom von Ereignissen wird in Gang gesetzt durch die Entscheidung und sorgt für zahlreiche unvorhergesehene Zufälle, Begegnungen, Hilfen. Was immer du kannst, beginne es. Kühnheit trägt Macht, Genius, Magie. Beginne JETZT!“

Johann Wolfgang von Goethe

 

Dieser Weg war nicht einfach, aber entsprach zu 100% meiner Überzeugung als Mutter und Pädagogin. Es war ein Weg, der zu meiner Familie passte.
Über die Jahre und nach nunmehr 6 Kindern ist mein Vertrauen in die Kinder und in ihrem ganz persönlichen Lernweg sehr gewachsen.
Einzig und allein das Vertrauen in diesen persönlichen Lernweg der Kinder gibt mir die Kraft darauf zu setzen, dass eine geglückte Zukunft der Kinder nicht von der Erlangung eines bestimmten Schulabschlusses abhängt. Ich, als Mutter bin gefragt hier in mein Vertrauen zu gehen, um den Kindern zu ermöglichen ihren persönlichen Weg finden zu können.

Ich bin in keiner Weise eine Handlangerin oder Vollstreckerin eines nicht funktionierenden Bildungssystems. Dieses Spagat vermag ich nicht zu machen. 


Meine Kraft und meine Überzeugung den Kindern mehr Vertrauen zu schenken als dem System, hat mich zu einer Art Löwin werden lassen. Von dieser Kraft und Überzeugung gebe ich anderen Familien heute sehr gerne ab, ja, ich werde von anderen darum gebeten. Mein Traum ist es, dass mehr und mehr Kinder selbstbestimmt und freudvoll lernen können, ganz so, wie es in ihnen angelegt ist.
Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass es ihre einzige Chance ist, sie in dieser Art lernen zu lassen. Nichts anderes, als das ‚möglichst - nahe - dran‘ bleiben, an ihrem eigenen inneren Navigationssystem, bereitet sie auf diese hochkomplexen Zeiten vor, die uns erwarten.

Daher denke nach, wie du in deiner Familie Wege für deine Kinder entwickeln kannst, die zu euch passen, statt die Kinder passend zu machen für etwas anderes, als was sie sind.

Einzigartig.

 

Für den Fall, dass du etwas Löwenkraft benötigst, dann melde dich bei mir. Ich stärke Eltern auf ihrem Weg für ein selbstbestimmtes und freudvolles Lernen ihrer Kinder.

Ruf mich an, oder

das nächste Tagesseminar findet am So 22.05.16 statt, nähere Informationen dazu findest du hier: 

www.wundersameslernen.de/termine/

In der kommenden Woche kannst du hier lesen, wie meine persönliche Geschichte weiter geht. Ich freue mich, wenn du wieder dabei bist.


Kindergarten und Schule kontrollieren…

RusramQbic'MindGames

Kindergarten und Schule kontrollieren...

  • Kindergarten und Schule kontrollieren, wie unsere Kinder Zeit verbringen.
  • Kindergarten und Schule kontrollieren, was sie tun.
  • Kindergarten und Schule kontrollieren, was sie lesen.
  • Kindergarten und Schule kontrollieren, was sie essen.
  • Kindergarten und Schule kontrollieren, wann sie essen dürfen und wann nicht.
  • Kindergarten und Schule kontrollieren, wann sie eine frische Windel bekommen, bzw. wann sie zur Toilette gehen dürfen und wann nicht.
  • Kindergarten und Schule kontrollieren, wie sie ihre Zeit verbringen.
  • Kindergarten und Schule kontrollieren, neben wem sie sitzen sollen und neben wem nicht.
  • Kindergarten und Schule kontrollieren, wann sie wach und wann sie müde sein sollen.
  • Kindergarten und Schule kontrollieren, für was sie sich wann interessieren sollen.
  • Kindergarten und Schule kontrollieren die Anzahl der Menschen, mit denen sie sich in einem Raum befinden sollen.
  • Kindergarten und Schule kontrollieren, wann sie drin und wann sie draussen sein sollen.
  • Kindergarten und Schule kontrollieren, was sie wann lernen sollen und was und wann sie was nicht lernen sollen.
  • Kindergarten und Schule kontrollieren, wann sie mit wem kommunizieren dürfen.
  • Kindergarten und Schule kontrollieren in großem Maß was und wann sie was denken sollen.

Das Erschreckende daran ist, für wie selbstverständlich viele das derzeitige Bild von Kindergarten und Schule halten. Ich bin froh, dass mir Menschen begegnen, die traditionelle Herangehensweisen an Betreuung und Bildung kritisch hinterfragen und viele Vorgehensweisen nicht für selbstverständlich halten. Ich führe nährende Gespräche mit Eltern und Pädagogen, die sich aus tiefstem Herzen wünschen mehr Freiheit mit ihren Kindern leben zu können. Diese Erwachsenen sind sehr bemüht alternative Wege zu gehen, für Vielfalt im Bildungs- und Betreuungsbereich zu sorgen. Sie gründen Initiativen, machen Angebote, fahren hunderte von Kilometern, ziehen um, spenden Geld, bilden Fahrgemeinschaften, nehmen gerichtliche Auseinandersetzungen auf sich, geben Geld für alternative Formen von Betreuung oder Schule aus, geben sich mit weniger Lohn in alternativen Projekten zufrieden, schicken Kinder in weit entfernt liegende Schulen, erfinden Arbeit und Familie neu und sind sehr bemüht ein neues Konzept von Erziehung und Lernen zu entwickeln und zu leben.

In dieser turbulenten Zeit, halte ich es für sehr bedeutsam, wenn Erwachsene andere Wege mit Kindern gehen, denn das alte System von Macht und Kontrolle über Kinder funktioniert nicht mehr und wir müssen das neue Flugzeug während des Fluges bauen, eine tolle Herausforderung. Hier fühlen sich viele Eltern gefangen und gelähmt und ich helfe auf dem Weg in eine neue Zeit , die nicht so sehr auf Macht und Kontrolle setzt, als vielmehr auf Beziehung, Wohlwollen und Gleichwürdigkeit.

Ein Flugzeug während dem Flug zu bauen. Hier habe ich eine Menge Erfahrung sammeln dürfen, die ich gerne mit dir teilen mag. Wenn du mehr Leichtigkeit und Freiheit und Freude mit deinen Kindern leben magst und mehr deinem ‚Herzens-Bild‘ in Sachen Bildung und Betreuung folgen möchtest, der Zeit aber nur ‚wenn‘ und ‚aber‘ siehst, dann begleite ich dich richtig gerne in deine Klarheit. Aus dieser entsteht ein Weg, der für dich und dein Kind passt und sich nicht wie ein quälender Kompromiss für alle Beteiligten anfühlt. 

Ruf mich einfach an. 


Wenn Kinder in ihrem Element sind

IMG_6514Zusammenhänge von freiem Spiel und Alltagsproblemen mit dem Kind erkennen lernen.

Wenn Kinder so oft als möglich "in ihrem Element" sein können, erübrigen sich oftmals die üblichen Probleme um Schlafen, Essen, Sauber werden. Durch meine Beschreibung der Bedeutung des 'im Element sein dürfens' erläutere ich dir die Bedeutung dessen und gebe dir damit eine interessante Anregung, wie du die Herausforderungen mit deinem Kleinkind auf wundersame Weise angehen kannst.

Mein heutiger Blog Beitrag diesmal als Video (4,5 min), schau mal:

https://youtu.be/nDc8Vos9dDc

Für Unterstützung im Umlernprozess von Erziehung hin zu Beziehung stehe ich dir gerne zu Verfügung. Ruf mich einfach an:

Telefon: 06477 -911 911 9

 


Alte Bärte in Erziehung abschneiden

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Wie du alte und lange Bärte in Erziehung abschneiden kannst.

Es passiert mir immer wieder, dass sich die alten, langen Bärte der Erziehung in mein Zusammenleben mit den Kindern schleichen.

So geschehen gerade vor kurzer Zeit, als es einen heftigen Streit zwischen meinem 12 jährigen Sohn und mir gab. Es ging um den Klassiker. Ich hatte den Eindruck, dass er zu wenig hilft und betonte, dass ich hier kein Hotel betreiben würde. Er meinte, dass er keine Lust hätte immer die „Frauenarbeit“!!! zu machen, sprich in der Küche zu helfen. Als ich ihm Vorschläge machte, was es so an „Männerarbeit“!!! zu tun gäbe, kamen wir natürlich auch nicht zusammen, denn eigentlich wollte er gar nicht helfen. „Der X hat heute auch noch nichts gemacht und Y macht immer nur, was ihr Spass macht!“ Du kennst sicher die üblichen Bemerkungen, die dann aus der Tasche gezogen werden, nur, um hier eine wenig Krawall zu machen und die Diskussion in Gang zu halten, wobei eigentlich alles in etwa 15 Minuten erledigt wäre.

Was soll ich sagen, eins kam zum anderen und es hat richtig geknallt im Haus, die Türen flogen und es machte sich diese unangenehme Stille breit. Jeder ging zu Bett und die Sachen waren nicht geklärt oder an dem Punkt, mit dem ich hätte gut und friedvoll schlafen können.

Es hat mich große Teile der Nacht gekostet, ich fühlte mich nicht wohl und wusste nicht, wie ich am nächsten Morgen den Ball zuspielen würde, denn wir würden uns ja wieder begegnen und dann …..?

Am nächsten morgen hörte ich „zufällig“ in irgendeinem  Podcast (leider weiß ich nicht mehr wer und wo, ist aber auch egal, denn das große Universum schmeisst mir natürlich die Informationen zu, die ich benötige, wenn ich sie nur wahrnehmen kann), dass ich für die Beziehung verantwortlich bin. Uff!

Und dann bin ich plötzlich wieder auf der Spur, dann weiß ich, was zu tun ist im neuen Bewusstsein im Umgang mit Kindern, dann weiß ich wieder, dass es nicht um Angst und Kontrolle geht, dass es um Beziehung geht, dass es nicht um Bestrafung geht um Ausgrenzung, um Machtausübung, um Erziehung im alt her gebrachten Sinn.

Ich erinnere mich wieder, wie ich den alten, langen Bart abschneiden kann. Irgendwann gehe ich in sein Zimmer, setze mich an das Fußende seines Bettes und beginne damit ihm freundlich und mitfühlend die Unterschenkel und Füße zu massieren. Der Ball, den ich zuwerfe ist auffangbar und wohlwollend. Nach ein paar Minuten räkelt er sich, wird langsam wach, grinst mich an und sagt:

„Mama, vergiss alles, was ich gestern gesagt habe.“

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WundersamesLernen bedeutet für mich diese langen, alten Bärte in Erziehung abzuschneiden, die uns das Zusammenleben mit den Kindern so schwer machen, die so viel Emotionen zwischen Erwachsenen und Kindern stapeln und auftürmen, dass keine Kraft und kein Sinn mehr für die eigentliche Bedeutung des menschlichen Lernens bleibt. Alle Kraft wird aufgezehrt und es bleibt so wenig übrig, für das, was eigentlich so natürlich und naheliegend ist, damit Menschen ihr volles Potential entfalten können.

Durch meine Beratung helfe ich dir, diesen kraftzehrenden Vorstellungen auf die Spur zu kommen,  damit Kindern wieder Luft zu geben, für das, was in unser aller Lernprozess eigentlich ansteht.

Bitte ruf mich einfach an und vereinbare mit mir einen 15 minütigen, kostenlosen Probetermin.

Tel. 06477 911 911 9


Vertrauen und Lernen/ Audio (5min)

Foto0869Heute  erzähle ich euch über die Bedeutung von sogenannten Fortschritten und Rückschritten bezüglich des Lernens. Beispielhaft am Thema des Trocken Werdens von Kleinkindern. Du kannst den Inhalt auf jede Altersstufe übertragen. Ich freue mich auf deine Kommentare.

 

https://soundcloud.com/wundersameslernen/vertrauen-pendel1-sep14


WUNDERSAMESLERNEN, was ich will

p1190890…gewidmet den Kindern

Der Geschmack von Luft – der Duft von Liebe – das Geräusch von Apfel – das Gewicht von Angst – das Sehen von Unsichtbarem

Die Art und Weise, wie kleine Kinder lernen entspricht viel mehr dem Weben eines bunten Teppichs, als dem linearen „Abarbeiten“ dessen, was Erwachsene für einen gelungenen Lernprozess halten. Der Antrieb des Kindes oder der innere Drang Erfahrungen zu machen, ist eine der bedeutsamsten Grundlagen zur Entfaltung von menschlichem Potential. Es gilt unter allen Umständen diesen inneren Antrieb in den Kindern und Erwachsenen anzuerkennen, zu beobachten und zu ermöglichen. Es ist die Grundlage einer Pädagogik, die vom Kinde ausgeht. WundersamesLernen richtet seine Aufmerksamkeit auf alle Aspekte, die  das Lernen (auch noch) ausmachen. Es ist ein bedeutender Blick zwischen die Zeilen.

In unserer Unwissenheit erlauben wir den Kindern nicht, sich mit allen Sinnen, auf unterschiedlichste Arten mit der Welt auseinander zusetzen, parallel dazu jagen wir sie in Erfahrungen hinein, die ihrem Entwicklungsstand gar nicht angemessen sind.
Entweder blockieren wir ihren Antrieb das Unbekannte zu erforschen oder wir setzen sie in Betreuungs- und Lerneinrichtungen Bedingungen aus, die sie nicht menschengerecht lernen lassen.
Ein Weg aus diesem Stress für die Kinder, der sich in Krankheit, Stress, Aggression, Rückzug, Protest, Emotional sein und Widerstand zeigt ist für mich das Aufzeigen, dass Lernen und Wachstum des Menschen viel umfassender ist, als wir meinen. Damit Kinder gesund wachen können und sich entfalten dürfen, benötigen sie viel mehr Freiraum, Spiel, Beziehung, Freude, als lineare Lernstrukturen, die den menschlichen Geist und menschliches Potential einschränken können.
Wie das geht? Vieles davon ist eigentlich bekannt, wird aber geflissentlich vergessen, vieles müssen wir völlig neu entwickeln.
ICH WILL INSPIRIEREN, BERÜHREN UND BEWEGEN.
Bist du daran interessiert diesen Prozess mit zu gestalten? Lernen, step by step zum möglichen Menschen? Was können Erwachsene tun oder auch unterlassen, damit sich mehr vom möglichen Menschen entfalten darf? Themengruppe “menschliche” Bildung? Anregungen ? Austausch? Vernetzung?
Initiative? Begegnung? Transformation?
Bist du dabei? Schreib mir deinen Anregungen und Ideen, gleich hier unten auf der Seite: