Was ich werden will? All das, und.....

Schule-2Was ich werden will? All das, und noch viel mehr.

„Was willst du denn mal werden?“ Bist du das in deiner Kindheit auch oft gefragt worden? Ich erinnere mich gut. Es war mir nie möglich, diese Frage ganz klar zu beantworten. Ich konnte weder sagen Prinzessin, noch Lehrerin , noch Bäckerin, noch Ärztin. Diese Frage hat mich immer leicht mit Stress versehen. Konnte ich doch damals noch nicht ahnen, dass man meine Antwort vielleicht doch noch nicht so genau genommen hätte. Die Erwachsenen haben sich im stillen über meine Antwort amüsiert, hatten sie mir doch einige Jahre voraus und das angeblich genau Wissen darüber, was in meinem Leben möglich ist und was nicht.

Hätte ich in meiner Kindheit gesagt, dass ich Prinz Albert von Monaco heiraten werde und Prinzessin werde, dann hätte man mir amüsiert und im selben Moment mit einem Ausdruck des Bedauerns, über die baldige Desillusionierung, über den Kopf getätschelt.

Bei mir war es aber so, dass ich es nicht so punktgenau ein orten konnte, auch später noch nicht. Mir sind die Ent-Scheidungen im Grunde sehr schwer gefallen. Gab es doch so unglaublich viel, was mich interessierte. Von meinen Grundneigungen hätte ich Ärztin, Psychologin, Lehrerin, Bäuerin, Philosophin, Solopreneurin, Autorin, Wissenschaftlerin, Künstlerin, Tierärztin, Rednerin, Trainerin, Unternehmerin, Stifterin und Organisatorin werden können.

Für viele Dinge habe ich ein Riesen Interesse gehabt, habe mich bis über beide Ohren hineingestürzt, in relativ kurzer Zeit sehr viel gelernt und dann hat es mich gelangweilt und etwas Neues ist in mein Leben gekommen, für das ich das selbe Riesen Interesse aufgebracht habe. Dann das nächste und dann das nächste.

Im Grunde hätte ich gerne einfach so weitergelernt , wäre meinen Interessen gefolgt, hätte es zu einer gewissen Perfektion gebracht und dann das nächste.

Heute verstehe ich etwas mehr davon, wie ich gestrickt bin und verfolge mit aller Konsequenz diese Interessen und freue mich dann Jahre später, wie wundervoll sich alles zusammenfügt.

Und nun stell dir ein Kleinkind vor, dass in deiner Küche einen Löffel findet und einen Topf. Es nimmt die Gegenstände und bearbeitet sie. Es macht Töne damit, es schleppt Topf und Löffel hin und her. Es transportiert andere Gegenstände in dem Topf. Es schleift den Topf über den Boden. Es rollt den Topf. Es setzt sich auf den Topf. Es verpackt den Topf in einem Küchentuch, packt in wieder aus und dann ganz plötzlich  (nach ca. einer Stunde schöpferischer Konzentration) lässt es den Gegenstand los, geht weiter, startet ein neues Projekt und widmet sich diesem Thema mit dem selben Maß an Interesses, an Forscherdrang und an aufgeregtem Wissen wollen. Eher wahrscheinlich ist es, dass es in diesem Alter müde ist und einfach einschläft.

Kann ich denn als Mutter ahnen, dass sich mit diesem „lapidaren“ Spiel eine Nervensystem konstruiert, dass am liebsten sein ganzes Leben in dieser Art schöpferisch tätig wäre. Was für ein Geschenk diese Art des Spiels, wenn möglich ein Leben lang zu betreiben.

Mit meinem Artikel möchte ich dich heute fragen dein Kind (und vielleicht auch dich) unter diesem Aspekt zu beobachten:

Ist es wirklich richtig Kindern zu sagen, dass sie sich für eine Sache entscheiden müssen, wenn sie ihren Lernprozess verfolgen?

Ist es wirklich richtig Kindern zu sagen, dass man eine Sache auch fertig macht, wenn man sie einmal angefangen hat?

Kann es sein, dass dein Kind im Grunde ganz viele Neigungen entwickeln möchte ?

Schau dich in deinem Bekanntenkreis um. Wer von deinen Bekannten arbeitet in dem Beruf, den er mal erlernt hat ? Und wer macht im Grunde etwas ganz anderes?

Kann es sein, dass das Folgen von den eigenen Neigungen ganz eigenen Gesetzen folgt?

Kann es sein, dass der Moment, in dem dein Kind den Topf im Leben fallen lässt und sich einer anderen Sache zuwendet, ein toller selbstbestimmter Moment ist und kein Fehler?

Kann es sein, dass wir unsere Bildung- und Betreuungseinrichtungen dehnen und weiten müssen, damit auch diese multitalentierten und vielseitig interessierten Kinder dort ihren Raum finden und nicht ständig gespiegelt bekommen, dass sie verkehrt sind?

Kann es sein, dass wir in dieser hochkomplexen Zeit gerade diese Kinder benötigen, die sich auf ihre ureigene Art so vielseitig bilden und ihre vielfachen Talente kreativ einbringen ?

Kann es sein, dass dein Bild von dem, was beruflich für dein Kind möglich ist und was nicht, dein Kind von vorne herein in seinen Möglichkeiten einschränkt?

Gehört dein Kind mehr zu den Persönlichkeiten, die schon kurz nach der Geburt „wissen“, dass sie einmal Forscher in der Molekularbiologie werden wollen und sich auf dieses und jenes Fachgebiet spezialisieren wollen oder ist dein Kind im Moment eher dieses Multitalent, dass ganz vielen Neigungen folgt und du darauf vertrauen kannst, dass garantiert etwas ganz tolles, ebenfalls einzigartiges dabei heraus kommen wird?

Die Kinder sind so wundervoll offen und interessieret und vielseitig und bewegt und kreativ und effektiv in ihrer ganz persönlichen Art. Mit dem wundersamenLernen möchte ich uns Erwachsene dazu anregen, diesen „offenen Geist“ zu erhalten und darauf zu vertrauen, dass sie schon alles nötige mitbringen. Erwachsene müssen es nicht krampfhaft hervorbringen. Es ist schon alles da.

 

Wenn dich Themen dieser Art interessierten, dann könnte auch dieser Artikel interessant sein:

https://wundersameslernen.de/kindergarten-und-schule-kontrollieren/

Das nächste Tagesseminar hier bei mir in der Mühle findet am 24.01.16 statt. Info dazu findest du hier:

www.wundersameslernen.de/termine/

Ich freue mich, wenn wir in Kontakt bleiben.


Übersexualisierung effektiv entgegen wirken

11896349_937031769687908_2993832890506306555_oWie du von klein auf der Übersexualisierung deiner Tochter entgegen wirken kannst.

Es ist eben nicht so ganz egal, was du zum Anziehen kaufst und welche Brotdose deine Tochter für den Kindergarten hat. Du findest es vielleicht total süß, wenn deine kleine Tochter in die ‚Rosa‘ Zeit kommt und die Prinzessin Lilly Fee Phase beginnt, wenn sie Barbie Puppen sammeln und dieses und jene Klamotte haben wollen, weil ein sexy Star sie trägt. Wenn sie ein Schulmäppchen mögen, weil alle anderen das auch haben. Wenn sie schon mit 3 beginnen wollen sich die Fußnägel zu lackieren, oder sich mit 7 die Haare färben wollen.

Durch diese Zeiten bin ich mit allen meinen Töchtern gegangen, aber ich war auch achtsam, ich habe das auch kritisch gesehen, aus meiner heutigen Sicht vielleicht auch ein wenig zu kritisch.  Oder vielleicht doch nicht?

Wenn wir als Mütter nicht sehr achtsam und bewusst sind in dieser Zeit, dann lernen unsere  kleinen Töchter  von klein auf schon folgendes:

  • Du benötigst ganz tolle Klamotten, genau wie dieser Star, dann erst bist du gut.
  • Dein Aussehen und Körpergewicht ist das aller wichtigste an dir.
  • Dein Körper ist nie gut genug in seiner natürlichen und einzigartigen Form.
  • Du musst auf eine ganz bestimmte Art und Weise aussehen, bestimmte Dinge haben, um dazu zu gehören.
  • Sex ist etwas, dass du eintauscht für Zugehörigkeit, Liebe und Macht. (siehe die übersexualisierten Kinderklamotten und das Aussehen der Puppen…)

Sie lernen es nicht nur durch unsere Anschaffungen und „Selbstverständlichkeiten“, die sie im TV und den anderen Medien wahrnehmen, sondern auch auch in ihrer Wahrnehmung der eigenen Mutter. Hören sie mich über mein Körpergewicht jammern? Nehmen sie wahr, dass ich meinen Körper wertschätze und achte?  Können sie eintauchen, in eine natürliche Selbstverständlichkeit von Körperlichkeit, oder ist da immer ein tool oder ein Ding oder eine Notwendigkeit vorgeschaltet, die der Körper benötigt, um angemessen, geliebt und wertgeschätzt zu sein: „Wie süß du in diesem Kleidchen aussiehst“?

Wie kannst du deine kleinen Töchter stärken, damit sie kraftvoll bei sich bleiben können, während sie von den Medien als großer Markt ins Visier genommen werden?

  • Im Alter 0-2 halte ich es für besonders Wichtig, dass sie erfahren können, dass sie geliebt sind,  so wie sie sind. Achte auf neutrale, zweckmäßige und bequeme Kleidung. Mache sie nicht zum verlängerten Arm deines Modebewusstseins. In dieser Zeit, ist es von großer Bedeutung sich sicher mit sich selbst zu fühlen und nicht von Erwachsnen auf eine Bühne gestellt zu werden.
  • Im Alter von 2-5 heisst das Stichwort Erfahrungen machen dürfen, den eigenen Körper erfahren dürfen durch Bewegung, Freies Spielen, Klettern, in Matsch hopsen, sich schmutzig machen dürfen. Das Bewusstsein und die Achtsamkeit der Erwachsenen entscheidet schon hier so früh über die eigene Selbstwahrnehmung und Wertschätzung des eigenen, natürlichen Körpers und nicht der Hülle, die wir darüber stülpen, um etwas zum Ausdruck zu bringen.
  • Im Alter 5-10 spielen die Freude eine vermehrte Rolle und schon hier zeigt sich, ob dein Kind sein Eigenbild leben darf und kann, oder ob es der Masse folgt, um sich dazu gehörig zu fühlen. Es spielt eine große Rolle, wie du für deine Tochter da bist, wenn sie hin und her fallen zwischen zur Masse gehören wollen und ihren eigenen Stil entwickeln dürfen. Eine sehr  wertvolle Zeit, die längst schon darüber entscheidet, wie sie ihre eigenen Vorstellungen leben, wenn sie dann später Jugendliche sind.
  • indem ich Bewusstheit darüber entwickele, wie und ob ich mich achte und wertschätze. Die Töchter nehmen sehr genau wahr, wie ich mich selbst wohlwollend betrachte.

Hast du je darüber nachgedacht, dass du in deiner Familie schon von Anfang den Samen legst, welches Bild deine Tochter von sich selbst trägt, wenn sie dann mal Jugendliche ist?

Durch meine Impulse möchte ich immer wieder darauf aufmerksam machen, wie unsere Kinder lernen und wie wichtig es für uns Eltern und Pädagogen ist, die Augen zu öffnen und zu erkennen, dass die Kinder so viel zwischen den Zeilen lernen, während wir meinen ihre Ausbildungen zu gestalten. Was für ein Irrsinn!

Hier ist ein kleiner Film von einer Frau in Tasmanien, die eher aus Versehen eine  Bewegung losgetreten hat. Sie hat aus einer Leidenschaft heraus alte Puppen erworben und dann die Schminke und die Kleidung ersetzt. Sie hat auf ihre Art der Übersexualisierung von Kindern entgegen gewirkt. Ich finde das inspirierend und interessant. Schau dir an, welche Wirkung die Puppen vorher und nachher haben und entscheide, welche Wirkung das Spielzeug hat, dass deine Tochter hat? Wie unterstützt du die Selbstwahrnehmung deiner Tochter? Welches Bild von deiner Tochter trägst du in dir, wenn  du daran denkst, dass sie groß ist? Wie siehst du sie? Durch welche deiner Entscheidungen unterstützt du welches Bild.  Wie gehst du mit dem Thema um?

https://youtu.be/lG-7e1vaB18

Wenn ich die Zeit noch einmal zurück schrauben könnte, dann würde ich heute noch mehr Wert auf noch achtsamere und wertschätzendere Körperberührungen legen. Ich würde noch mehr Ruhe und Stille einbringen. Ich würde selbst mehr Spaß und Freude in Bewegung und Berührung mit den Mädels teilen. Ich würde mehr mit den Kindern tanzen und lachen. Ich würde den Körper bunt bemalen. Ich würde mehr Spass, Genuss und Freude teilen?

Ich würde  Angst und Sorge und Ablehnung bezüglich des eigenen Körpers in Spass und Freude und Wertschätzung verwandeln.

Was würdest du tun, um deinem Kind ein gesundes und freudvolles Körpergefühl zu erhalten?

 

Ich freue mich, wenn du dich gleich auf dieser Seite in meinen Newsletter einträgst. Mir ist es ein Anliegen zu inspirieren und Impulse zu geben, dass Lernen weit mehr bedeutet, als wir für gewöhnlich meinen.