Echt jetzt? Es ist Zeit "Nein" zu sagen.

Echt jetzt? Es ist Zeit "Nein" zu sagen.

Ich habe derzeit den Eindruck, dass der ganze Irrsinn bezogen auf Kinder, Erziehung, Familie und Lernen gerade an die Oberfläche spült. Viele Menschen nehmen Tendenzen wahr, die man nicht für möglich gehalten hätte.
Bei allem, was sich zeigt, weiß ich im selben Moment, dass es Ausnahmen gibt. Ich erlebe es täglich. Das finde ich tröstlich.

Aber es reicht nicht.

Ich habe die Gelegenheit mehr denn je meine Wut und meine Ungeduld in der Tiefe anzuschauen.
Es sind sehr bedenkliche Ideen und Praktiken, die wir Kindern zumuten.

  • Da könnte ich anfangen bei dem, was wir jungen Menschen in den letzten 4 Jahren angetan haben.
    Wie wir sie bessern Wissens auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene misshandelt haben. Wie wir (als Gesellschaft) geschwiegen haben und mitgemacht haben.
  • Da ist die Tatsache, dass wir schon die Kleinsten von den Eltern und deren Einfluss zu trennen suchen. Wider all unserem Wissen zu einem gedeihlichen Aufwachsen.
  • Täglich schicken wir Kinder in ein System, dass zutiefst krank ist.
  • Es baut auf Angst und Kontrolle auf. Maßnahmen gleiten den Erwachsenen aus der Hand.
    Gewalt, Mobbing und Manipulation nehmen in den Einrichtungen (man beachte das Wort) ein Maß an, das nicht mehr zu handhaben scheint.
  • Schon in Grundschulen zeigen sich gesellschaftliche Auswüchse, die mir die komplette Ohnmacht der Erwachsenen aufzeigt. Ja, ich nehme mich da gerne mit ins Bild.

Weiß ich doch, wie schwer es ist, „nein“ zu sagen zu einer Welt, die dem gesunden Aufwachsen nicht dient.

In der Folge

„Ja“ zu sagen, zu der Entscheidung, mein Kind da nicht mehr hinzuschicken.
„Ja“ zu sagen, zu dem Wunsch, dem Kind eine bessere Umgebung zu ermöglichen.
„Ja“ zu sagen, zu der Entscheidung nicht mehr im derzeitigen Bildungssystem arbeiten zu können.
„Ja", zu sagen für menschliche Lebensvorstellungen und Haltungen.

„Ja“ sagen für gewisse Werte und deren Umsetzung im Alltag, ohne vielleicht zu wissen, was morgen ist.

Erst kürzlich habe ich ein Gespräch mit Eltern geführt, die genau auf diesem Sprungbrett standen. Und ich habe sie bewundert.
Ich weiß genau, wie sich das anfühlt. Ich kenne das, ich bin in den letzten 30plus Jahren, bezogen auf Erziehung und Lernen mehrmals an dieser Stelle gestanden - und - gesprungen.

Ich frage dich:

  • Wollen wir sorglose Kindheit weiterhin verunglimpfen?
  • Wollen wir es wirklich zulassen, dass nun die Kinder in der Schule auf Krieg vorbereitet werden sollen?
  • Wollen wir weiterhin zulassen, dass ihre gesunde Identitäts-Ausreifung durch schräge Vorstellungen in Bildungsplänen, in krankhafte Verunsicherungen getrieben werden?
  • Wollen wir sie von ihrem Körper und ihrem eigenen Empfindungen zukünftig noch mehr in eine maschinenhafte und konsumgesteuerte Identität jagen?
    Wollen wir wirklich, dass uns Angst, Kontrolle und Verunsicherung als wertvolle Grundlage in Erziehungsprozessen verkauft werden soll?

Echt jetzt?

Wir können von Tieren lernen. Sie beschützen ihre Kinder! Wo sind diese Erwachsen?

Ich ziehe den Hut vor allen Eltern und Pädagogen, die „nein“ sagen und vielleicht auf etwas wackeligen Füßen neue Wege gehen.

Welche Zukunft wünscht du dir für Kinder und wie möchtest du sie ab heute vertreten? Wie sieht die Welt aus, in der du leben möchtest?


Wie Bildschirme die gesunde Selbstregulation der Kinder gefährden

Wie Bildschirme die gesunde Selbstregulation der Kinder gefährden.

Kürzlich hatte ich ein sehr interessantes Gespräch mit Christelle Schläpfer. Es ging um die Herausforderungen von Eltern und Pädagogen mit den Bildschirmen.

Was ich dabei besonders interessant fand, war unser Austausch zu Selbstregulation und Bildschirm.

 

Wir sprachen darüber, dass eine unterschätzte Gefahr für ganz junge Menschen, deren verminderte Möglichkeit zur Ausbildung der Selbstregulation ist.

Dies kann schnell geschehen, wenn die Bildschirme oft eingesetzt werden, um Kinder „zu beschäftigen“.

Ich nehme inzwischen oft wahr, wie Geräte dazu eingesetzt werden, um die Kleinsten in Restaurant, Auto, bei Oma, im eigenen Wohnzimmer, beim Essen und im Wartezimmer zu „organisieren“. Wird das zu einer lieb gewonnenen Angewohnheit, wird man sich der Folgen unter Umständen hammerhart bewusst, wenn es zu spät ist.

Man bemerkt dann vermutlich in der Zukunft, wie der von Eltern genutzte Einsatz der Geräte, einen Mechanismus in Gang setzt, der das kindlichen Nervensystem auf eigenwillige Weise prägt.

Die Fähigkeit zur Selbstregulation wird gewissermaßen aus dem feinen, kindlichen System heraus, nach außen verlagert. Regulation kann nur noch erschwert vom eigenen System, aber immer öfter über ein von außen gesteuerte Instanz kontrolliert (und manipuliert) werden.

Das wunderbare Prinzip der Selbstregulation des Organismus, das inzwischen leider bei vielen Kindern schon von Geburt an leidet, wird zusätzlich geschwächt.

Die Folgen sind desaströs. Man wird diesen fahrenden Dampfer immer schwerer anhalten können.
Süchte werden quasi im frühen Alter durch die Hintertür „eingespeist“. Man erkennt die Folgen nicht bei dem unmittelbaren Einsatz der Tablets und Handys, vielmehr muss man sich im Klaren darüber werden, dass man die Kleinsten in gewisser Weise auf ein Gerät programmiert.

Wir hatten in diesem wirklich sehr komplexen Gespräch, in dem es alles andere als einfache Lösungen gibt einen guten Austausch, was man wohl tun könnte, um junge Menschen zu eigenverantwortlichen Menschen im Umgang mit den Medien zu begleiten.

Christelle hat dazu wirklich weit gedacht und tolle Ansätze, die gut mit dem wundersamenLernen schwingen. Du kannst sie in diesem Zusammenhang zu allen Themen um Cybermobbing, Mobbing und die fachlichen, wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesen Themen ansprechen.

Mich kannst du kontaktieren, wenn diese Themen dir in der Familie Kopfweh bereiten und du einen Austausch benötigst, der dir einen gangbaren Weg ermöglicht. Kontrolle und Manipulation sind hier von Erwachsenen noch immer die Handlungsstränge, die wir bedienen, weil Eltern wie Pädagogen fast ohnmächtig von der Wucht dieser Herausforderung getroffen sind.

Die Lösungen sind feingliedrig und in jedem Fall prozesshaft, denn auch hier sind intelligente Erwachsene gefordert, den Weg beim Gehen zu entwickeln. Hierzu möchte ich dich ermutigen. Sprich mich gerne an.

 

Foto: ludovic-toinel/unsplash


Irgendwie haben wir da etwas verdreht

Irgendwie haben wir da etwas verdreht

Wir schicken die Kinder in Kindergarten und Schule und und setzen sie dann auf das Pferd einer Art, akademischer Verstandesbildung.

Dann geht im sozialen Miteinander, der jungen Menschen so einiges schief.

Mobbing und ein künstlich konstruierter Wettbewerb erschweren tagtäglich das, was wir für Schule halten.

Dabei sollte es im Grunde genau umgekehrt sein im Leben junger Menschen.

Die psychosoziale Entwicklung der Kinder und das freie Spiel, sollte im Vordergrund stehen.

Wenn die Kinder emotional stabil sind, Ausgeglichenheit und Lebensfreude leben können, dann sorgt der Verstand von ganz alleine für sich selbst. Lernen wird zum Selbstläufer.

Um es bildhaft zu verdeutlichen:

Ein gedeihliches Miteinander ist sowohl in der Wurzel als auch in der Frucht eines Baumes zu erkennen.

Ich gehe davon aus, dass ein jedes Kind gerne seinem ‚Lernfaden‘ folgt, wenn es aus seinem Inneren heraus, dazu bereit ist.
Durch unsere sehr kräfteraubende Vorstellung von Lernen und Erziehung haben wir so ziemlich alles auf den Kopf gestellt.

Es wird sich in Erziehung und Lernen nicht wirklich etwas ändern können, bis wir erneut dieses unsägliche Konstrukt auf den Kopf stellen.

Lebensfreude, Spiel, und nährende Beziehungen sind die Grundlage.
Alleine schon die Neurophysiologie zeigt uns doch, dass ein Lernen mit „Stress im Blut“ nicht funktioniert. Der Mensch reagiert mit Kampf, Flucht oder Eingefroren sein. All das können wir bei Kindern erkennen.
Man weiß das!
Warum wird es nicht mit aller Konsequenz umgesetzt?
Lernen und Angst gehen nicht miteinander Hand in Hand.

Der ermöglichte Tanz zwischen dem Streben nach Autonomie und Eingebunden sein in Gemeinschaft könnte so zu starken Individuen und einer guten Gemeinschaft führen.
Einzigartigkeit einerseits und Teil eine freundlichen Gesellschaft zu sein, müssen sich nicht widersprechen.

Bitte nutze das Gespräch mit mir, um dein gutes Gefühl und dein Wissen darum, dass Dinge anderes laufen könnten, an den rechten Platz zu rücken. Das ist meine Stärke.

 

Foto: Meik Merkelbach MM-Photo


Mein Kind will nicht in den Kindergarten oder in die Schule

Kindergarten und Schule verweigern

Mein Kind will nicht in den Kindergarten oder in die Schule

Wenn du nach einem Rezept für ein „Quick-Fix“ suchst, dann besser hier nicht weiterlesen.

 

Dein Kind geht nicht in den Kindergarten oder in die Schule?

Vielleicht sollte es sein Recht haben.

Hat es dort Gelegenheit sein Leben zu leben?

Zu Hause wird dieses Kind unter Umständen auf eine Art erzogen, die den Anspruch hat junge Menschen als gleichwürdig zu betrachten und zu begleiten.
Das bedeutet, dass man es in seinem Wesen wahrnimmt. Man geht auf seine Bedürfnisse ein, so gut es geht. Vielleicht signalisiert dieser junge Mensch, dass er heute nicht in die Kita möchte?
In dieser Familie pflegt man auch eine Art miteinander zu sein, die sich in einer wohlwollenden Sprache, bewussten Berührung und Wahrnehmung ausdrückt. Man ist achtsam und geht respektvoll miteinander um. (Man übt sich zumindest darin, sieht diese Haltung als Lebensweg)

Dieser junge Mensch, der nun auf Kindergarten und Schule trifft, hat es sehr schwer. In vielen Einrichtungen für Kinder hat man schlicht weg diese Haltung noch nicht.

Sie passt nicht ins ‚Betriebssystem‘.

Man sieht sich nicht als lernenden Organismus. Man sieht noch lange nicht die Idee von der Gleichwürdigkeit der Kinder.

Viele Kinder, ob aus bewussten oder weniger bewussten Haushalten, erleben in ihrem Alltag in den Einrichtungen psychische und physische Gewalt. Sie haben Ängste. Wenn sie nicht durch einen überbordenden Bewegungsdrang oder unangemessenes Verhalten auffallen, dann leiden sie oft auf stille Art.

 

  • Da sind die Kleinsten, die in der Kita gezwungen werden zu essen, egal ob sie Hunger haben oder etwas nicht mögen. Sicher werden sie auch aufs Kinderklo gesetzt , wenn sie nicht müssen.
  • Nicht zu vergessen, die Kinder, die mit genervten, gestressten dann mal schnell gewaltvollen Händen gewickelt werden.
  • Da sind ältere Kinder im Schulsystem, die den ganzen Tag in Ängsten leben müssen, weil sie sich vor Noten, Druck, bestimmten Lehrern fürchten. Ebenso wie vor Tobias aus der Nachbarklasse oder Lisa, am Nachbartisch. Diese mobben nämlich von Anfang an ganz bestimmte Kinder in der Klasse.

 

Nein, die meisten Kinder haben da keine Chance ohne beschützende Flügel mit klar zu kommen. Das müssen wir einfach sehen.

Wir Erwachsenen tendieren garantiert dazu, uns diese ganze aufgetakelte Bildungsidee schön zureden.

Wie kann es sein, dass all diese Umstände das Leben eines jungen Menschen bestimmen und wir die Signale des Unwohlseins der Kinder übersehen?
Dein Kind sagt, es will nicht in diese Einrichtung gehen, egal ob Kita oder Schule. Und nun?
Das angemessen zu behandeln, ist wirklich schwer.

  • Es würde bedeuten, dass man die Einrichtung konfrontiert.
  • Man müsste allerhand unangenehme Gespräche führen.
  • Man müsste es aushalten, dass man einfach andere Wege geht, egal was die Schwiegermutter sagt.
  • Man müsste eine Struktur schaffen, die es ermöglicht, dass das Kind immer wieder zu Hause bleiben kann, wenn es da aus seinem Inneren heraus nicht hingehen kann.
  • Man müsste seinen Frieden damit haben, dass das Kind auch außerhalb der Schule lernen kann.
  • Man müsste das Kind als gleichwürdig in seinen Empfindungen ansehen und als Erwachsener alles tun, um einem jungen Menschen den Rücken zu stärken.
  • Man müsste beginnen das ganze Konzept zu hinterfragen.
  • Vielleicht müssen manche jungen Menschen gar nicht 9-13 Jahr ein die Schule gehen, weil sie ganz fix darin sind, andere Wege zu entwickeln?
  • Man müsste diese elende Schulpflicht, du weißt schon….
    Diese Liste kann ich ellenlang weiterführen.

Und weil das so schwer ist im Alltag wirklich aufrichtig zu leben mit den Kindern, winden wir uns lieber. Wir fühlen uns dann so ein bisschen schlecht. Im tiefsten Inneren wissen wir, dass es einfach nicht richtig ist, die Kinder wieder da hinein zu schicken. Wir fühlen uns weiterhin ein bisschen schlecht, weil wir irgendwo tief drin wissen, dass es nicht stimmt, was wir tun.
Daher haben wir bewusst oder unbewusst folgenden Bypass auf den Weg gebracht.

Wir lassen es zu, dass all die kleinen und großen Verweigerer diskriminiert und manipuliert werden. Sie werden pathologisiert und dann wie kleine Verbrecher behandelt. Einfach so, als ob die Kinder noch nicht so weit sind, oder nicht richtig sind.

Dies, obwohl die Wahrscheinlichkeit recht groß ist, das die kleinen Verweigerer einfach nur recht haben. Sie signalisieren im einen oder anderen Fall, dass da ganz was Wesentliches nicht stimmen kann.

Sie sind unter Umständen genau die Kinder, die uns den Weg weisen könnten. Ihr Empfinden für einen notwendigen menschlichen Umgang miteinander könnte uns in eine neue Zeit führen.

Doch wir Erwachsenen machen sie passend für etwas von dem wir lange wissen, das es für Kinder wenig funktioniert.

„Die Schule sollte kindergeeignet gemacht werden und nicht die Kinder schulgeeignet.“

A.S. Neill

Leider ist es noch immer so, dass Eltern wie pädagogische Fachpersonen die eigene Überforderung mit den Gegebenheiten dieser Zeit, über den Rücken der Kinder abwälzen.

Hören oder lesen wollen wir das nicht.

Ein sinnvoller Ausgangspunkt für eine Veränderung für Kinder hinein in eine gedeihliche Zukunft scheint mir ganz schlicht die Fähigkeit der Erwachsenen zu sein, die eigene Ohnmacht wahrzunehmen. Sie zu spüren und von hier aus zu beginnen. Die innere Arbeit ist vermutlich das Einzige, was wahrlich eine Veränderung für die Kinder der Zukunft hervorbringt.

Ich weiß genau, wie sich das anfühlt, wenn man verstrickt ist und das tiefste Innere eigentlich mutig an die Oberfläche quellen möchte.
Ich kann helfen, damit du dich hier wieder besser fühlst und damit wieder mehr Frieden und Ruhe in die Familie einkehren kann.

Schreib mir gerne einen Kommentar gleich hier untern. Hier findest du meine Kontaktdaten, falls du das Gespräch mit mir suchen möchtest.


Erst die Würde und dann das 1x1.

Es war nicht recht, meine erste Tochter in die Regelschule einzuschulen. Das weiß ich ziemlich genau, denn ich musste zur Einschulung weinen. Nicht etwa vor Rührung sondern aus purer Enttäuschung und auch vor Wut. Ich war ungehalten mit mir selbst, weil es mir damals nicht möglich war in Alternativen zu handeln. Da war lediglich dieses Gefühl im Bauch, dass es nicht stimmig war, das es schlichtweg verkehrt war, sie in die Schule unseres Ortes einzuschulen.

Mit der Einschulung trafen Welten aufeinander. Damals hätte ich es noch nicht in Worte fassen können, wie sehr meine Wertvorstellungen an eine menschengerechte Bildung eines jungen Menschen, strapaziert waren. Durch die Erfahrung der Einschulung und erste Erlebnisse warteten meine Überzeugungen regelrecht darauf,  an der Oberfläche auftauchen zu können. Es war schon in mir drin, dass Lernen für Kinder völlig anders laufen müßte, als das, was ich selbst erfahren hatte und vor allem als das, was ich nun zum Thema Schule für meine Kinder hatte.

Diese inneren Überzeugungen konnte ich deutlich wahrnehmen, mit dem Empfinden das die äußeren Umstände für meine Kinder und meine Überzeugungen für einen gesunden menschlichen Lernprozess nicht übereinstimmten.

Schon vor der Geburt meiner ältesten Tochter, war ich der festen Überzeugung , dass Lernen zu 100% in der Verantwortung des Kindes liegt und das ich nichts „tun“ müsste, um hier bestimmte Richtungen vorzugeben. Alles was sie brauchen würde, würde durch die richtigen Personen und die geeigneten Umstände auf sie zu kommen. Mein Kind würde einfach mit uns Leben und fertig.

Ich müsste lediglich eine Umgebung gestalten, in der sie ungestört spielen kann. Spielen wäre dann die Art, wie sich mein Kind die Umwelt erschließt (wie sie lernt) und hat mit Gesellschaftsspielen und ‚pädagogisch wertvoll‘ miteinander spielen nichts zu tun. Auch wenn das natürlich mal dazugehören kann. Es wäre nicht gut eine Art Spiel zu promoten, mit der ich als Erwachsene Lernen ‚in‘ ihr hervorbringen müsste.

Ich dachte auch, dass ich einfach wollte, dass das, was um uns herum ist, ihr Spielfeld ist. Wenn ich auch gestehen muss, dass ich damals große Schwierigkeiten hatte den Fernseher oder die neuen Technologien als Spielfeld zu sehen. Nach fast 25 Jahren habe ich diese Einstellung mehr und mehr relativieren können. Es sind über die Jahre einfach die Werkzeuge unserer Zeit geworden und der Umgang mit ihnen erschließt den Kindern etwas, was in ihrer Zeit erschlossen und weiter entwickelt sein will. Sie brauchen den artgerechten Zugang dazu, so wie unsere Vorfahren lernten mit Axt und Feuer umzugehen. (Mit Axt, Feuer und Natur sollten sie meiner Meinung nach dennoch umgehen können. Dieses enorm wichtige Wissen ist ein Wissen, dass ihren Wurzeln entspringt und sie 'rück(ver)bildet' mit ihrem Urgrund.)

Ich war auch der Überzeugung, dass es für mein Kind schon früh wichtig sein könnte, Zeiten mit ganz anderen Personen zu verbringen. Ich habe hier eine Menge Erfahrung gesammelt. Ich habe beobachtet dürfen, wie sehr mein Kind es genoß mit anderen Menschen Zeit zu verbringen, zu spielen, Ausflüge zu machen oder gar ins Bett gebracht zu werden. Das konnte nur im Vertrauen zu diesen Personen wachsen, nicht etwa in Kontakt zu Personen, die zwar Zeit mit ihr verbrachten, sie aber ohne Unterlaß bewerteten. Es ist schon richtig, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind zu erziehen. Nur eben keine künstliche Schulumgebung, die nichts anderes zu tun hat, als diesen jungen Menschen zu bewerten und in Form zu biegen. Mit Lernen, so wie ich es verstehe, hat das erst mal nichts zu tun.

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Daran schließt sich eine weitere Erkenntnis an, die unmittelbar aus der Beobachtung meiner Kinder gewachsen ist. Sie entscheiden, mit wem sie sein und spielen wollen. Ihr eigenes, inneres Wissen ist sehr fein gestimmt. Wie kann es auch anders sein? Denn so vieles beruht auf Resonanzen, die Menschen miteinander haben oder eben nicht. Das kenne ich doch von mir auch. Wie könnte ich da auf die Idee kommen, dass mein Kind jetzt, ab dem Schulalter nur noch mit Gleichaltrigen unterwegs sein sollte? Hast du schon einmal gesehen, wie toll große Kinder mit wesentlich kleineren Kindern spielen können? Wie kleinere Kinder still und sehr wachsam einfach nur in der Umgebung von größeren Kindern sind und quasi alles aufsaugen, was sie wahrnehmen. Sie sind einfach nur dabei und sowohl Ältere als auch Jüngere haben etwas davon. Als Erwachsener würde man aber kaum je auf die Idee kommen, diese Altersgruppen zusammen zu stecken. Erwachsene haben leider in vielen Fällen sehr wenig Gespür für die Feinheiten des Lernprozesses. Wir sind hölzern geworden. Anders kann ich mir nicht erklären, dass wir Kindern das zumuten, was wir ihnen bezüglich Lernen zumuten.

Denke ich an meine Kindheit zurück, so habe ich die Zeiten mit deutlich älteren Leuten sehr genossen. ( Ich habe selbst von älteren Kinder auch Stress gehabt, aber das Zusammensein mit anderen Altersgruppen hatte so etwas fast unaussprechliches. Es gehört einfach dazu. Man ist eingebunden und ist dabei und lernt. Dieses unzensierte ‚dabeisein’ einfach sein dürfen hat so viel mit Lernen zu tun. In unserer Gesellschaft, die so sehr auf ‚tun’ und Ergebnisse produzieren getrimmt ist, geht so viel verloren, was für gesunde Lernprozesse förderlich wäre. Kennst du das?

Ich habe zwar damals, als meine älteste Tochter eingeschult wurde, noch gedacht, dass es zum Thema Schule um den Erwerb der Kulturtechnik geht, das die Kinder das 1x1, Schreiben und Lesen lernen, doch erst viele Jahre später hat sich mir erst erschlossen, was das Lernen wirklich ausmacht, dass ich mir für (meine) Kinder wünsche.

Heute, mit sechs Kindern und vielen Erfahrungen mit Schulen und Lehrern, die ebenfalls meine oder ähnliche Werte transportieren möchten, bin ich der Überzeugung, dass es tausendfach von Bedeutung ist, die Kinder in eine stabile, demokratische und vor allem erfahrende Gemeinschaft einzuflechten.  Für mich ist völlig zweitrangig geworden, in irgendeiner Form auf das Erlernen der Kulturtechniken zu bestehen oder dies zu forcieren. Wenn die anderen Voraussetzungen stimmen, dann kann das Erlernen der Basics kaum verhindert werden.

Mit ‚erfahren‘ meine ich, dass es wertvoll ist, wenn die (Schul)gemeinschaft Erfahrung hat, wie man mit Konflikten umgeht. Was man tun muss, damit Mobbing keine Rolle spielt. Wie sich die Gemeinschaft zeigt, damit es den jüngeren möglich wird in eine Eigenverantwortung hinein zuwachsen.

Dies sind beispielsweise Grundvoraussetzungen, dass sich jedes Kind in der Gemeinschaft gesehen und gehört fühlt. Sie müssen das Gefühl haben ein wertvoller Teil der Gemeinschaft zu sein und auch, das sie Einfluss auf die Gemeinschaft haben. Sie brauchen das Gefühl sich auch Fehler und Vergehen in der Gemeinschaft erlauben zu können und trotzdem ein geliebter Teil der Gemeinschaft zu sein.

Zu allererst die Dinge die ich aufgezählt habe und dann das 1x1. So würde ich meine Vorstellung von Schule heute beschreiben. Das ist die Voraussetzung, damit selbstbestimmtes und würdevolles Lernen überhaupt möglich wird. Das Wort ‚würdevoll‘ habe ich hier ganz bewusst gewählt. Die Würde als Voraussetzung für gesundes Lernen, wird in meinen Augen noch viel zu sehr außer Acht gelassen. Sie ist eine wesentliche Zutat für das Lernen. Zuerst kommt die Sicherheit und das Aufgehoben sein in einer Lerngemeinschaft. Dann erst erhöhen sich die guten Voraussetzungen für einen gesunden Lernprozess der Kinder.
Solange wir die Integrität der Kinder nicht beachten und etwas naiv meinen, dass es zunächst um Lesen, Schreiben und Rechnen geht, haben wir etwas gehörig mißverstanden.

Eltern und Pädagogen, die meine Beratung in Anspruch nehmen, befinden sich ganz deutlich in einem Prozess der Wandlung ihrer Ansichten und Herangehensweisen bezüglich Erziehung und Lernen. Sie wünschen sich im Alltag ihre Herausforderungen mit den Kindern auf andere Art und Weise stemmen zu können. Sie kommen zu mir, wenn sie erkannt haben, dass es keine Methoden und keine Konzepte mehr gibt, die sie mit ihren Umständen weiterbringen. Sie kommen, wenn sie sich aufgemacht haben, andere Qualitäten in sich aufzutun. Ich freue mich, wenn wir uns kennenlernen. Hier findest du mein Angebot.


Emotionale Verletzungen bei Kindern

Emotionale Verletzungen bei Kindern - man sieht sie nicht, also gibt es sie nicht?

Wundersames Lernen Emotionale VerletzungAuch gestern habe ich darüber geschrieben, was kürzlich einer jungen Studentin passierte. Sie wurde von ihren Dozenten (gleich 3 auf einmal) auf massive Art und Weise kritisiert, und das nicht in einer Form, die sie hätte durch konstruktive Kritik wachsen lassen.

Sie hat sich im Gespräch an mich gewandt, weil sie verletzt war.

Sie war nicht durch die Tatsache verletzt, dass das Ergebnis ihres Examens nicht so prickelnd gewesen wäre. Das hat sie selbst gewusst.

Verletzt war sie durch die Art und Weise, wie ihre Dozenten sie behandelt hatten. Sie hatten ihre Person der Art kritisiert, die viel tiefer rein ging. Sie hatten sie durch ihre Bemerkungen, ihre verletzenden Worte an einer Stelle berührt, die aufgrund der Prüfungs- und Stresssituationen ohnehin weit geöffnet war. Die Studentin ist eine reflektierte, junge Frau. Sie kann für Unterstützung sorgen, jüngere Kinder können das unter Umständen noch nicht.

Reichhaltig sind die Geschichten, die Eltern mir berichten, in denen ihre Kinder von so genannten Fachleuten verletzt wurden. Es sind heutzutage glücklicherweise nicht mehr so oft die Schläge, Kopfnüsse oder Schlüsselbund Treffer am Kopf, sondern diese subtilen, emotionalen Verletzungen, in denen Erwachsene ihre Schutzbefohlenen richten, runterrichten, Prognosen über ihren Erfolg oder nicht Erfolg im Leben machen, sie als Looser bezeichnen oder wirklich einzigartige Talente oder Fähigkeiten verkennen und im ‚Gleichrichtungsmodus‘ plattbügeln.

Neben körperlichen Verletzungen sind emotionale Verletzungen nicht weniger bedeutsam. Das tragische an der Sache ist, dass diese Art der Verletzungen nicht minderschwer sind. Sie sind allerdings nicht zu greifen, man "sieht" sie nicht, man kann sie daher auch nicht leicht ahnden, weil sie von Fachpersonal (und Eltern) so leicht geleugnet werden können.
Nach diesen Verletzungen können sich Erwachsene sehr leicht ‚über‘ Kinder stellen und behaupten, es sei einfach nur ein Spaß gewesen, oder eben nicht passiert. Auch das habe ich mehrfach erlebt. Kinder und Eltern werden sogar darüber hinaus auch noch als Lügner hingestellt.

Mit dem wundersamen Lernen widme ich mich sehr gern wenig Beachtung findenden Grundvoraussetzungen für das menschliche Lernen. In diesem Fall ist es die Tatsache, dass es ein gewisses, vertrauensvolles Beziehungsklima braucht, welches überhaupt die optimalen Grundvoraussetzungen erst ermöglichen kann. Wenn Kinder tagtäglich in die Schule gehen, mit dem Empfinden, dass der Lehrer sie eigentlich nicht mag oder sieht, dann kann Lernen schon mal gar nicht gesund klappen. Emotionale Verletzungen sind extrem kontraproduktiv.

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Verbreitet ist noch immer diese ‚Scheunenidee’ Idee vom Lernen. Man glaubt noch immer, dass man da nur eine Luke im Kind öffnen müsste und dann das Stroh in die Scheune einfüllen müsste.

  • Man beachte noch immer viel zu wenig, dass das WIE des emotionalen Zustandes der Erwachsenen und auch der Kinder der wesentliche Nährboden für das Lernen ist. Wir schenken den eigentlichen guten Umständen, d.h. dem eigentlichen Nährboden noch immer viel zu wenig Beachtung.
  • Wir glauben noch immer viel zu sehr, dass es vollkommen ‚wurscht' ist, wie wir mit den Kindern umgehen Hauptsache sie lernen.
  • Wir glauben noch immer , dass es vollkommen in Ordnung ist, Sie im 45 min. Takt in Klassenräume einzusperren. Hauptsache sie lernen.
  • Wir glauben auch noch immer, nur durch die Tatsache, dass wir sie nun auch noch nachmittags durch organisieren und sie da ein warmes Mittagessen im einer 15 min. Pause bekommen, dass Sie lernen.
  • Wir glauben auch noch immer, dass es von wenig Bedeutung ist, was sie soeben auf dem Pausenhof erlebt haben. Wir denken, das was nicht im Klassenraum statt findet, hat nichts mit lernen zu tun. Das es im Klassenraum nun ‚emotional clean‘ sein müsse, man sich benimmt und einfach weiter lernt, wie vor der Pause.
  • Wir sehen auch noch immer keine Zusammenhänge, die erklären würden, dass Kinder heute morgen nicht in Kita oder Schule wollten, weil sich die Eltern gestern Abend gestritten haben.
  • Wir erkennen noch immer nicht, dass das Kind zu dem wird, was es selbst über sich denkt. Hier haben Erwachsene einen enormen Einfluss. Zum Guten, wie zum Schlechten.
  • Wir können uns drehen und wenden wie wir wollen. Bezüglich der menschlichen Lernfähigkeit hängt nun mal ganz viel voneinander ab.

Vergiss nicht, dass die Kinder von klein auf Gedanken haben und diese werden durch unseren 'Input' als Erwachsene geformt. (die Art, wie wir mit ihnen sind) Was die Kinder denken, kann in positiver Weise von dir gestärkt werden. Das geschieht durch die Art und Weise, wie wir den Kindern auf Augenhöhe begegnen.

 

Das Glück Deines Lebens hängt von der Beschaffenheit Deiner Gedanken ab. 
Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken.

Marc Aurel

Deine Kinder werden ‚das‘, was sie selbst über sich denken. Da haben wir als Erwachsene eben eine große Verantwortung und können das positiv oder negativ beeinflussen.

Inspiriert durch die Gespräche der vergangenen Woche, möchte ich dir mitteilen, dass es Eltern gibt, die primär den Selbstwert ihrer Kinder stärken möchten, indem sie ihnen auf Augenhöhe begegnen. Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortung zu ermöglichen ist für dieses Eltern sehr bedeutsam. Oftmals kollidieren sie dann mit den Interessen von anderen Eltern oder den primären Interessen unserer Institutionen und lassen sich dann leicht verunsichern.
Gerade als Elternteil ist es hier sehr von Bedeutung eine klare Positionierung und Idee von deinen primären Interessen in Erziehung und Lernen zu haben, damit du dein Kind problematischen Situationen gut stärken kannst.

Ich finde das ist schon mal einen tieferen Gedanken wert.

Selbstwertgefühl und Lernen. Wo siehst du dich in diesem Zusammenhang? Was ist dein primärer Fokus im Kontakt zu deinem Kind?

Wenn du als Elternteil in schwierigen Situationen bist und eine kompetente Gesprächspartnerin suchst, um selbst zu deiner Klarheit zu finden, dann ruf mich an oder vereinbare ein unverbindliches Kennenlerngespräch mit mir. HIER.