Ich mache es einfach umgekehrt.

SchuldgefühleWie du mit der Endlosschleife Stress - Schuldgefühle besser und besser umgehen lernst.

Kennst du das? Mal wieder bist du ein wenig aus getickt, weil dein Kind nicht rechtzeitig ins Bett gegangen ist. Den ganzen Tag hast du dich  auf die stillen Minuten am Abend gefreut. Nun liegt dein Kind im Bett, aber du hast Schuldgefühle, weil die weitläufig empfohlene Abendroutine dir etwas aus der Hand geglitten ist. Es wurde mal wieder laut. Auch du fühlst dich wieder schlecht darüber.

Der Tag mit dem Kleinkind war ziemlich anstrengend. Du hast beschlossen dich auf den Weg zum Spielplatz zu machen. Du dachtest, es sei eine gute Idee. Das Anziehen ist ein einziges Gequengel, endlich geht es los an die frische Luft. Doch der ganze Ausflug ist ein einziger Stress, Gejammer auf dem ganzen Weg, Tränen, alles läuft quer. Du fühlst dich schlecht und hast Schuldgefühle.

Du hast schon dieses komische Gefühl im Bauch. Gleich kommt dein Kind nach Hause. Am Nachmittag gibt es einiges zu tun, Termine müssen eingehalten werden. Du weißt ganz genau, wenn du es nicht schaffst, dass sie jetzt die Hausaufgaben macht, dann wird es gegen Abend noch problematischer. Der ganze Nachmittag ist von diesem untergründigen Stress getragen. Und? Natürlich geht es alles schief. Von 2 Uhr bis 20.00 Uhr läuft alles so ein wenig gequetscht und stressig. Du fühlst dich schlecht.

Dies sind ein paar Beispiele aus dem ganz normalen Alltag mit unseren Kindern. In der Regel ist es so, dass wir als Eltern auf eine Art hinter dem Verhalten der Kindern hinterher laufen. Unsere Stimmung und unser Gelingen eines positiven Tages machen wir als Eltern in der Regel vom mehr oder weniger Gelingen der Aufgaben und Stimmungen im Leben mit den Kindern abhängig. Über die Jahre habe ich die Erfahrung gemacht, dass dieses ‚hinterher rennen‘ und meinen Tag vom Gelingen der 1001 Aufgaben und der Stimmung des Kindes abhängig zumachen, ausgesprochen anstrengend und Kräfte zehrend ist. Reagieren auf die Vorlagen meiner Kinder bringt mich, wenn ich nicht durch Bewusstheit aus diesem Hamsterrad aussteige, immer in eine Art Zugzwang. Ich bin dann immer in der Verlegenheit reagieren zu müssen. Das Ergebnis ist, dass ich dem Tag mit seinen Erfordernissen hinterher renne und einer Art Reaktionsschleife ‚ausgeliefert‘ bin. In mir türmt sich dann ein großer Berg an Emotionen. Irgendwann, vielleicht schon gegen Mittag, bin ich dann am Ende, weil im Leben mit den Kindern natürlich so viel geschieht, was mich von Dingen abhält, die mich stärken könnten. (So bilde ich mir das dann ein.) Ich meine dann immer etwas anderes brauchen zu müssen, damit es mir daaaannnnnn besser geht. Ich bin immer im ‚wenn… dann… Modus‘ gefangen und das raubt, gerade im Leben mit kleinen Kindern, die letzen Nerven.

Wenn das Kind sein Mittagsschläfchen macht, dann kann ich…
Wenn das Kind abends im Bett liegt, dann werde ich….
Wenn meine Mutter die Kinder am Wochenende nimmt, dann kann ich…
Wenn mein Sohn die Hausaufgaben schon um 2 Uhr macht, dann ist es abends um 18 Uhr nicht so anstrengend, dann ….

Irgendwann, auf  meinem Weg in dieser Endlosschleife, habe ich die Entscheidung getroffen, dieses Muster einfach umzukehren. Ich habe beschlossen, dass ich die Entscheidung selbst treffe, wer ich im Zusammenleben mit meinen Kinder sein möchte. Das entscheide ich jeden Tag neu. Auf eine Art gebe ich mir selbst ein Motto oder ein Vorstellung von dem, wie ich als Mutter sein möchte und dann handele ich danach. Diese Entscheidung hat mir im stressigen Alltag sehr geholfen und heute möchte das mit dir teilen.
Vor zwei Tagen musste ich Erbrochenes aufwischen und habe diese Gelegenheit bewusst genutzt. Ich habe mir nicht gestattet, mich selbst in einen Modus zu begeben, in dem ich Opfer der Situation war, mich beschwert hätte, den anderen Kindern demonstriert hätte, wie anstrengend es ist, wie schwer ich es es doch habe ….
Stattdessen habe ich mich in die Schuhe meiner Tochter gestellt, ihr mein Mitgefühl ausgedrückt, mir vorgestellt, wie zusätzlich schwierig es für sie wäre, wenn sie in ihrer schwachen Situation, auch noch das Päckchen ihrer Mutter tragen müsste.
Was soll ich sagen, ich habe mich beim Aufwischen des Erbrochenen selbst gestärkt und alles war gut.

 

Was man lernen muss, um es zu tun, das lernt man, indem man es tut.    Aristoteles

 

Ich selbst gebe mir dadurch das „learning by doing“. Ich kehre die landläufige Einstellung, dass ich erst entspannt sein muss, um mich entspannen zu können einfach um. Ich kehre um, dass ich erst mutig sein muss, um etwas Mutiges zu tun. Ich kehre um, dass ich es erst motiviert sein muss, um etwas Tolles hervor zu bringen. Dass ich erst selbst angefüllt mit Liebe sein muss, bevor ich sie weiter geben kann. Ich kehre es einfach um, treffe die Entscheidung liebevoll zu sein und in ganz vielen Fällen gelingt es mir im Alltag.
Im Grunde läuft es darauf hinaus, dass ich jeden morgen die Entscheidung darüber treffe, was für ein Mensch ich heute sein möchte und dann handele ich danach. Diese Bewusstheit bringt mich aus dem Hamsterrad des reagieren-müssens und genervt seins. Diese Entscheidung führt mich zu besseren Resultaten im Alltag und zu wesentlich mehr Gelassenheit in der Familie. (in den meisten Fällen jedenfalls :)  ).

Bitte probiere es einfach mal aus und ich freue mich über deine Kommentare, hier, oder auf meiner Seite bei Facebook.

 

Hast du dir schon die Info zu meinem nächsten Tagesseminar (24.01.16) angeschaut? Du findest sie hier: www.wundersameslernen.de/termine/

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Alte Bärte in Erziehung abschneiden

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Wie du alte und lange Bärte in Erziehung abschneiden kannst.

Es passiert mir immer wieder, dass sich die alten, langen Bärte der Erziehung in mein Zusammenleben mit den Kindern schleichen.

So geschehen gerade vor kurzer Zeit, als es einen heftigen Streit zwischen meinem 12 jährigen Sohn und mir gab. Es ging um den Klassiker. Ich hatte den Eindruck, dass er zu wenig hilft und betonte, dass ich hier kein Hotel betreiben würde. Er meinte, dass er keine Lust hätte immer die „Frauenarbeit“!!! zu machen, sprich in der Küche zu helfen. Als ich ihm Vorschläge machte, was es so an „Männerarbeit“!!! zu tun gäbe, kamen wir natürlich auch nicht zusammen, denn eigentlich wollte er gar nicht helfen. „Der X hat heute auch noch nichts gemacht und Y macht immer nur, was ihr Spass macht!“ Du kennst sicher die üblichen Bemerkungen, die dann aus der Tasche gezogen werden, nur, um hier eine wenig Krawall zu machen und die Diskussion in Gang zu halten, wobei eigentlich alles in etwa 15 Minuten erledigt wäre.

Was soll ich sagen, eins kam zum anderen und es hat richtig geknallt im Haus, die Türen flogen und es machte sich diese unangenehme Stille breit. Jeder ging zu Bett und die Sachen waren nicht geklärt oder an dem Punkt, mit dem ich hätte gut und friedvoll schlafen können.

Es hat mich große Teile der Nacht gekostet, ich fühlte mich nicht wohl und wusste nicht, wie ich am nächsten Morgen den Ball zuspielen würde, denn wir würden uns ja wieder begegnen und dann …..?

Am nächsten morgen hörte ich „zufällig“ in irgendeinem  Podcast (leider weiß ich nicht mehr wer und wo, ist aber auch egal, denn das große Universum schmeisst mir natürlich die Informationen zu, die ich benötige, wenn ich sie nur wahrnehmen kann), dass ich für die Beziehung verantwortlich bin. Uff!

Und dann bin ich plötzlich wieder auf der Spur, dann weiß ich, was zu tun ist im neuen Bewusstsein im Umgang mit Kindern, dann weiß ich wieder, dass es nicht um Angst und Kontrolle geht, dass es um Beziehung geht, dass es nicht um Bestrafung geht um Ausgrenzung, um Machtausübung, um Erziehung im alt her gebrachten Sinn.

Ich erinnere mich wieder, wie ich den alten, langen Bart abschneiden kann. Irgendwann gehe ich in sein Zimmer, setze mich an das Fußende seines Bettes und beginne damit ihm freundlich und mitfühlend die Unterschenkel und Füße zu massieren. Der Ball, den ich zuwerfe ist auffangbar und wohlwollend. Nach ein paar Minuten räkelt er sich, wird langsam wach, grinst mich an und sagt:

„Mama, vergiss alles, was ich gestern gesagt habe.“

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WundersamesLernen bedeutet für mich diese langen, alten Bärte in Erziehung abzuschneiden, die uns das Zusammenleben mit den Kindern so schwer machen, die so viel Emotionen zwischen Erwachsenen und Kindern stapeln und auftürmen, dass keine Kraft und kein Sinn mehr für die eigentliche Bedeutung des menschlichen Lernens bleibt. Alle Kraft wird aufgezehrt und es bleibt so wenig übrig, für das, was eigentlich so natürlich und naheliegend ist, damit Menschen ihr volles Potential entfalten können.

Durch meine Beratung helfe ich dir, diesen kraftzehrenden Vorstellungen auf die Spur zu kommen,  damit Kindern wieder Luft zu geben, für das, was in unser aller Lernprozess eigentlich ansteht.

Bitte ruf mich einfach an und vereinbare mit mir einen 15 minütigen, kostenlosen Probetermin.

Tel. 06477 911 911 9


Menschenbildung

546906_447248381991279_794141914_nMENSCHENBILDUNG - EIN BLICK ZWISCHEN DIE ZEILEN

Der Geschmack von Luft - der Duft von Liebe - das Geräusch von Apfel - das Gewicht von Angst - das Sehen von Unsichtbarem Die Art und Weise, wie kleine Kinder lernen entspricht viel mehr dem Weben eines bunten Teppichs, als dem linearen „Abarbeiten“ dessen, was Erwachsene für einen gelungenen Lernprozess halten.

Der Antrieb des Kindes oder der innere Drang Erfahrungen zu machen, ist eine der bedeutsamsten Grundlagen zur Entfaltung von menschlichem Potential. Es gilt unter allen Umständen diesen inneren Antrieb in den Kindern (und Erwachsenen) anzuerkennen, zu beobachten und zu ermöglichen. Es ist die Grundlage einer Pädagogik, die vom Kinde ausgeht, deren Wurzeln wir bei vielen Klassikern der Pädagogik finden.

In unserer Unwissenheit erlauben wir den Kindern nicht, sich mit allen Sinnen, auf unterschiedlichste Arten mit der Welt auseinander zusetzen, parallel dazu jagen wir sie in Erfahrungen hinein, die ihrem Entwicklungsstand gar nicht angemessen sind.

Entweder blockieren wir ihren Antrieb das Unbekannte zu erforschen oder wir setzen sie in Betreuungs- und Lerneinrichtungen Eindrücken aus, die die ihrem ureigenen Lernprozess zuwider laufen.

Ein Weg aus diesem Stress für die Kinder, der sich in Krankheit, Stress, Aggression, Rückzug, Protest, Emotional sein und Widerstand zeigt ist für mich das Aufzeigen, dass Lernen und Wachstum des Menschen viel umfassender ist, als wir meinen. Damit Kinder gesund wachen können und sich entfalten dürfen, benötigen sie viel mehr Freiraum, Spiel, Beziehung, als lineare Lernstrukturen, die den menschlichen Geist und menschliches Potential einschränken können. Die Menschenbildung muss um den "Raum zwischen den Zeilen" erweitert werden.

Wie das geht? Vieles davon ist eigentlich bekannt, wird aber geflissentlich ignoriert, vieles müssen wir völlig neu entwickeln. Bist du daran interessiert diesen Prozess mit zu gestalten? Ich freue mich auf deine Kommentare und Unterstützung, gerne hier auf dieser Seite, siehe unten.

www.wundersameslernen.de