In Erziehung Individualität zu ermöglichen ist schwer, aber dringend erforderlich.
Ich geniesse es ganz außerordentlich Kinder zu beobachten, die ganz und gar in ihr Spiel vertieft sind. Ich kann dir nicht genau sagen, was es ist, aber es löst in mir ein ‚inneres Lächeln‘ aus. Ich fühle mich dann selbst gut. Es beruhigt mich, lässt mich entspannen. Es fühlt sich an, als ob dieser seelisch/geistige Zustand des ‚bei-sich-seins‘, sich über die körperlichen Grenzen im Raum ausdehnt und auch mich gefangen nimmt.
Das Umgekehrte kenne ich auch. Lass mich beschreiben, wie ich meine Wahrnehmung bildlich darstellen würde.
Ich nehme dann in meiner Umgebung auf, wie kleine, gestresste, kurzatmige, sich hektisch bewegende Menschen kleine Nadelstiche in meine unmittelbare Umgebung aussenden, diese meinen inneren Raum betreten und mit aller Kraft versuchen sich in mir breit zu machen.
Ich gehöre zu den sensiblen Menschen, die solche Dinge einfach wahrnehmen können. Erklären kann ich es nicht, es ist einfach so. Schon in meiner Kindheit konnte ich ein Zimmer betreten und empfand Sekunden später, ob es den anderen im Raum gut ging oder nicht.
Kennst du das auch?
Und weil ich Feinheiten wahrnehmen konnte, habe ich als Kind den Fehler gemacht, dass ich diese feinen Wahrnehmungen immer auf mich bezogen habe und versucht habe Ausgleich zu schaffen oder Dinge zu tun, damit es den Leuten gut ging.
- Beim Bäcker stehend dachte ich, die Verkäuferin mag mich nicht.
- Bei den Großeltern dachte ich, der Opa ist wütend auf mich.
- Am familiären Esstisch habe ich so manches mal den Alltagsstress in so großem Mass wahrgenommen, dass ich zuviel gegessen habe und alles damit runterschlucken wollte
Erst sehr viel später habe ich zu unterscheiden gelernt, was zu den jeweiligen Menschen gehört und was zu mir. Noch heute muss ich sehr stark aufpassen, damit ich diese wichtige Differenzierung treffen kann.
Aus dieser Erfahrung weiß ich, dass gerade sensible Kinder unglaublich feine Antennen für Stimmungen, Emotionen und Befindlichkeiten haben. Sie sind noch sehr stark mir ihrer unmittelbaren Wahrnehmungskraft verbunden. Sie sind sehr ‚antennig‘.
Mit diesem heutigen Beitrag möchte ich verdeutlichen, dass Erwachsen (egal ob Eltern oder Fachleute ) über die sogenannte individuelle Betreuung sehr kritisch reden. Man erkennt zwar hier und da die absolute Notwendigkeit, aber kaum jemand weiß wie das geht. Es gibt noch immer wenig praktische Erfahrung darüber, wie man es im Alltag umsetzen könnte und im selben Moment eine gewissen Organisation noch gewährleistet werden kann.
Erwachsene, die mit Kindern zu tun haben, sind mit ihren Beobachtungen und Interventionen noch immer sehr defizitorientiert. Wir haben noch wenig Fähigkeiten individuelle Eigenarten , die Kinder haben, zunächst einmal neutral zu beobachten und vor allem dann auch als Stärke zu sehen.
(ungezählt sind die Fälle in den Einrichtungen inzwischen, in denen gewisse Lebensmittel nicht vertragen werden, bestimmte Krankheiten besondere Massnahmen erfordern oder bestimmte Auffälligkeiten Aufmerksamkeiten ziehen. Erwachsene lernen momentan wieder auf besondere Bedürfnisse einzugehen.)
Individualität in Familie und Einrichtung zu ermöglichen ist noch immer sehr schwer, da unsere pädagogischen Ansätze in älteren Ideen und bestimmten Traditionen wurzeln. Viele von diesen Ideen sind unter heutigen Lebenskonstrukten nicht mehr angemessen. Sie führen auf die eine oder andere Art direkt dazu, dass Kinder dieser Zeit ‚außer sich‘ geraten, nicht bei sich sein können bzw. bleiben können.
Wir Erwachsenen bringen diese unnatürlichen und gestressten Lebenskonstruktionen mit in sie hinein, indem wir die Einzelfälle zu vermeiden suchen, aus Sorge in Erklärungsnöte zu geraten. Da darf der Kleine im Kindergarten die Mama nicht anrufen, weil ja dann alle Kinder telefonieren wollen. Da darf ein Kind in der Schule nicht auf s WC gehen, wenn man muss, weil alle dann vielleicht gehen würden. Da muss man in der Kita sein Brot aufessen, weil die Erwachsenen diese Regel gemacht haben. Da muss man Mittags in der Kita schlafen, obwohl man gar nicht müde ist. Da müssen alle Kinder zu Hause abends um 8 ins Bett, obwohl sie unterschiedliche Schlafbedürfnisse haben. Da müssen Samstags alle mit zum stressigen Einkaufen, weil man noch keine Idee hat, wie man sich anders organisieren kann oder will.
Trotz dem umfassenden Wissen über die Entwicklung von Kindern und deren Bedürfnisse für eine stressfreie Entwicklung pflegen wir noch immer irrige Ideen, die noch zu Fehlinformationen und Stress, besonders unter Eltern führen:
- Wir glauben noch immer, dass Kinder in einer ganz bestimmten Zeit trocken sein sollten.
- Wir glauben noch immer, dass Kinder einen ganz bestimmten Schulschluss haben sollten.
- Wir glauben auch, dass Kinder sich mit 2 Jahren problemlos in einer Einrichtung von der Mutter abnabeln sollten, falls nicht, dann liegt es natürlich an der Mutter.
- Wir glauben auch, dass Kinder nach dem Abitur ein soziales Jahr oder ein Auslandsjahr haben sollten.
- Wir glauben an den organisierten und kontrollierten Mittagsschlaf.
- Wir glauben, dass Kinder das essen sollten, was andere, aber nicht das Kind selbst, für gesund halten.
Und damit alles, wie am Schnürchen läuft und die Kinder sich im Gleichschritt genau dahin begeben, was Erwachsene für angemessen halten, haben wir uns dann auch ausgefeilte Druckmechanismen ausgedacht.
- Darin spielt das Vergleichen mit anderen eine große Rolle, sei es durch Noten oder Markenjeans.
- Darin spielt eine übergroße Kontrolle eine Rolle, die mit Schutz und Sicherheit und versicherungstechnischen Erfordernissen begründet wird.
- Das Individuelle für die Kinder, aber auch für die Erwachsenen hat kaum eine Chance zu wachsen, weil der soziale Druck und die Strukturen für Gleichförmigkeit und Funktionalität gerade heute sehr gross ist.
In dem Zusammenhang dürfen wir uns nicht wundern, das Themen wie Stress, Depression. Burnout , Krankheiten aller Art unter Kindern und Erwachsenen eine so große Rolle spielen.
In meinen Augen ist es dringend erforderlich Themen um Betreuung, Bildung, Familie sehr stark zu individualisieren und sich vermehrt damit zu beschäftigen, wie das überhaupt geht?
Genau dabei bin ich behilflich. Ich stärke Eltern in diesem, ihrem Prozess, damit Kinder auf Sicht, freier und selbstbestimmter lernen-leben können und Eltern sich besser fühlen. Mir ist es ausserordentlich wichtig, dass Erwachsene und Kinder Hilfestellung bekommen, um in ihre eigene Kraft zu wachsen. In die eigene, individuelle Kraft zu wachsen ist von Vorteil, damit man in den ganzen Stürmen, Bewegungen und Meinungen weiß wer man ist, was man will, was man braucht und was nicht.
Ja, in Erziehung Individualität zu ermöglichen ist schwer, ich weiß, aber dringend erforderlich.
Hier findest du die Möglichkeit dich für ein intelligentes Kennenlerngespräch anzumelden.
Klarheit und Kinder oder Alkohol und Nebel ?
Klarheit und Integrität für Kinder oder Alkohol und Nebel
Bezüglich der Erziehung meiner Kinder frage ich mich immer wieder, was ich tun kann, damit sie möglichst oft die Gelegenheit haben ihre Integrität zu wahren und zu lernen, nach ihren Werten zu leben. Für eine glückliches, gesundes und zufriedenes Leben, halte ich es für ausgesprochen wichtig, die eigene Integrität wahren zu lernen, statt sich buckelnd in eine dysfunktionale Welt einzufügen. Ich stelle mir Fragen darüber, was ich tun kann, um dies von klein auf zu ermöglichen?
Meine Tochter war zu einer dieser Partys eingeladen, deren Motto es war eine vorbestimmte Menge Alkohol zu trinken, um in diese Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Ich rede hier nicht von ein oder zwei Flaschen Bier.
Sie sprach mich an , weil sie verunsichert war und nicht wusste, ob sie hingehen sollte. Sie wusste nicht recht, wie sie dem Gruppenzwang standhalten konnte, denn es ging ganz klar darum in eine Gemeinschaft aufgenommen zu werden , dazu zu gehören, dabei zu sein. In den Wochen davor fackelten die Gespräche immer wieder auf, sie wollte meinen Rat und meine Empfehlung.
Auch ich war in dieser Frage herausgefordert, durch diese zwei Strömungen, die mich umspülten:
A) „Das haben wir hier auf dem Land schon immer so gemacht. Es ist eine Tradition. Das schweißt die Jugendlichen zusammen. Es ist ein Ritual. Das muss man nicht so ernst nehmen. Dann gehört man eben dazu…..“
B) „Sich durch Alkohol saufen dazu gehörig zu fühlen, was für ein Irrsinn. Mobbing und
Gruppenzwang entstehen in dieser Umgebung. Eltern unterschätzen diese „Spielchen“, denn
was zum Thema Alkohol und Drogen unter Jugendlichen los ist, hat mit ‚früher‘ nichts mehr zu
zu tun. Es ist schlimmer geworden. ….
Auch meine Tochter wurde von diesen Strömungen umspült, die sich in ihrer Wahrnehmung natürlich in anderer Art zeigten.
Ich fragte sie, wer sie denn in einigen Jahren sein wolle? Ich fragte sie, wie sie sich nach der Party fühlen wolle? Ich fragte sie, was ihre Ideen zu dieser Party seien? Ich fragte sie nach Bildern, die sie von sich selbst hatte, welche Wünsche sie für sich selbst hatte…usw.
Dann lies ich sie zur Party gehen.
Viel später dann erfuhr ich, dass sie an dem Abend nicht bei dem Ritual mitgemacht habe und in aller Stille bewunderte ich ihre Stärke.
Ich erzähle dir diese kleine Geschichte, weil ich dir aufzeigen möchte, dass ich die Kraft entwickelt habe, um meinen Kindern andere Möglichkeiten aufzuzeigen. Ich möchte, dass sie ihrem Gespür folgen und nicht einfach mitlaufen und sich zu saufen, nur um sich dann dazugehörig zu fühlen. Wozu sich zu etwas zugehörig fühlen, was auf die Dauer nicht gesund und stärkend sein kann?
Schritt für Schritt möchte ich, dass meine Kinder wach sind und lernen:
- auf ihre eigene innere Führung zu achten.
- ihre Vorstellungskraft zu nutzten für das Leben, dass sie persönlich leben möchten.
- ihre Gesundheit zu feiern, ihr Körper zu kennen, und ihre persönliche Art zu finden sich zu entfalten.
- fähig zu werden nein zu sagen und Grenzen zu setzen
- eine positive Einstellung zu entwickeln.
- für sich selber zu denken.
- ihre eigene innere Stärke zu erleben. ( die sie hier demonstriert hat)
- ihre Fähigkeiten zu verfeinern eine Leben lang eine Selbstlerner/in zu sein
- ein hohes Selbstbewusstsein zu entwickelnihre eigenen Emotionen wahrzunehmen und auf gesunde Art und Weise zu verarbeiten
….
Um meinen Kindern diese Dinge lehren zu können, muss ich mich selbst damit auseinandersetzen. Ich muss diesen Treppenweg Stufe für Stufe selbst erklimmen. Daher ist in meinem Logo vom WundersamenLernen auch eine Treppe abgebildet. Sie ist für mich eine Sinnbild für meine eigene Entwicklung als Mutter, damit ich vor meinen Kindern weiß, wovon ich spreche, wenn ich selbst meine Integrität wahren will und mich in einer Welt zurechtfinden muss, die oftmals nicht meinen Werten und Vorstellungen von gesundem Miteinander entspricht.
Hier sind drei Fragen, die ich dir heute in diesem Zusammenhang stellen möchte:
Wie soll dein Kind in seinem Leben dastehen, wenn es erwachsen ist?
Welches Bild hast du von deinem Kind, wenn es erwachsen ist?
Was bist du bereit dafür zu tun?
Ich gehe fest davon aus, dass deine innere Klarheit und Richtung, dir Stärke und Kraft für die Erziehung deiner Kinder gibt und sich viele Problem im Alltag positiv verändern, wenn du dieser inneren Arbeit ein wenig deiner Aufmerksamkeit gibst. Deine Kinder wachsen mit an dem Weg, den du gehst.
Diesen zu erforschen und Klarheit darin zu erlangen, dabei bin ich dir sehr gerne behilflich. Ruf mich einfach an, wir vereinbaren einen inspirierenden Gesprächstermin.
Tel. 06477 - 911 911 9