Wo Verbundenheit und Freiheit sich die Hand geben.
Wo Verbundenheit und Freiheit sich die Hand geben. Wie meine Kinder‚über mich‘ hinaus wachsen.
Für mich waren es immer ganz besondere Momente, wenn eines meiner Kinder vom einen auf den anderen Tag dazu in der Lage war, sich körperlich von mir weg zubewegen. Bis zu diesem Tag, waren sie abhängig davon, dass ich in ihrer Nähe war, oder durch andere Personen dafür Sorge tragen musste, dass sie sicher waren.
Auch in den Tagen davor waren sie schon in der Lage sich von mir abzuwenden und „ihrer Wege zu gehen“, nur mit dem Unterschied, dass sie nicht ihren gesamten Körper weg bewegen konnten.
Beispielsweise, wenn sie nach einem intensiven Austausch ermüdet waren, dann konnten sie nicht weg von mir, aber sie waren in der Lage, sich innerlich von mir abzuwenden. Dies haben sie vielleicht dadurch signalisiert, dass sie ihr kleines Köpfchen einfach nur zur Seite abgewendet haben und sich nun zurück auf sich selbst beziehen wollten.
Jetzt, ganz plötzlich waren sie in der Lage ihren kleinen Körper von mir weg zu bewegen. Es ist ihr erster ‚Schritt’ hinein in ihren eigenen Weg. Was für ein interessanter Moment im Leben zwischen Mutter und Kind ?
Ich habe schon damals gerne über solche einzigartigen Momente philosophiert und in meiner Vorstellung gibt es so eine Art imaginäres Gummiband zwischen uns.
Dieses imaginäre Band bildet sich unmittelbar nach dem Moment der Durchtrennen der wirklichen Nabelschnur.
Das imaginäre Band war meine visualisierte Bindung zu dem Kind. Dadurch das ich diejenige war, die sich schon bewegen konnte, so war es auch an mir, dieses Band so zu behandeln, dass es nicht zu sehr unter Spannung geriet. Ich war verantwortlich, ich habe den Spannungszustand in meiner Hand. Ich kümmere mich darum, dass die Verbindung stimmt, dass sie nicht zu oft, zu viel strapaziert wird. Denn der kleine Mensch am anderen Ende dieses Bandes, benötigt ein super großes Maß an Sicherheit. Das imaginäre Band sollte über längeren Zeitraum nicht zu schlaff und nicht zu gespannt sein. Es ist so unter Spannung, dass man sich angenehm über das Band empfinden kann. Kannst du dir das vorstellen? Vielleicht vergleichbar mit einem Hund an der Leine. Er geht gut mit dir, zieht nicht zu sehr an der Leine und auch hängst die Leine nicht zu sehr durch. Du kannst den Hund (über die Leinenverbindung) gut erspüren.
Manchmal, durch Umstände, die wir nicht immer in der Hand haben, wird dieses imaginäre Band schon in ganz frühen Tagen überstrapaziert. Beispielsweise, wenn Mutter oder Kind nach einer Geburt in medizinische Behandlung müssen. Dann kann es geschehen, dass das Band überdehnt wird und fortan nicht mehr so recht in seine ursprüngliche Form findet. Dann braucht es eine Menge guter Erfahrungen an beiden Enden des Bandes, damit es wieder in seine eigentliche Elastizität zurück findet. (Resilienz)
Solange es nicht ganz gerissen ist, hat es eine enorme Fähigkeit zu heilen.
Nun ist es also so weit. Das Kind kann sich erstmalig eigenständig von mir weg bewegen. Dieses kleine Baby ist fortan in der Lage selbst Einfluss zu nehmen auf den Spannungszustand dieses Bandes. Es kann selbst entscheiden, es kann selbst Einfluss nehmen auf den Dehnungszustand und damit auf sein Gefühl von Sicherheit. Es kann selbst entscheiden, wie weit es sich von mir entfernt, um sich weiterhin sicher zu fühlen. Erstmalig hat das Kind das Ganze in der Hand. Es wird eigenständig, obwohl es noch lange nicht selbst ‚stehen’ kann.
Ich fand immer, dass dies ganz besondere Momente waren, die ich mit großer Aufmerksamkeit betrachtet habe und meine Schlüsse und Folgerungen daraus gezogen habe.
Einige meiner Kinder haben in diesen jungen Tagen, das Band sehr kurz gehalten und immer einen gewissen Spannungszustand angestrebt, der ihnen ein Gefühl von Sicherheit gegeben hat.
Eine meiner Töchter konnte von Anfang an, im wahrsten Sinne des Wortes, an einer langen Leine laufen. Sie war beispielsweise von Anfang an in der Lage, sich an diesem imaginären Band, recht weit von mir weg zu bewegen. Sie benötigte relativ wenig Spannung auf dem Band. Es konnte, wie ein loser Zügel, weit durchhängen.
Wenn sie dann mal in Gefahr war, dann hat sie ihren Weg an dem Band zurück, ähnlich wie an einem Ariadne Faden, gefunden. Sie hat sich zurück an den Ort bewegt, den sie mit Sicherheit verbunden hat - bei mir. Nur, um wenige Minuten später wieder ihre Freiheit zu suchen und sich aufzumachen, zu schauen, was es da ‚draussen‘ so alles gibt.
Andere meiner Kinder, benötigten immer diesen leichten Spannungsaufbau und das elastische Empfinden des Bandes. Sie brauchten diese Form von Sicherheit.
Eine andere meiner Töchter war über sehr lange Zeit damit beschäftigt einfach nur die Spannungszustände des Bandes zu erkunden, indem sie weg krabbelte und zurück kam und weg krabbelte und zurück kam und so weiter und so fort. Sie suchte nicht irgendwas da draussen, sondern erkundete dieses Band und sich und mich an beiden Enden.
Es gibt unzählige dieser Momente, die ich mir bis heute mit Hilfe dieses vorgestellten Gummibandes erkläre. Meine Kinder sind jetzt teilweise groß und doch denke ich in Gummibändern und das hilft mir enorm. Die Vorstellung tut mir gut, die teilweise großen Distanzen zu überbrücken.
Einige meiner Kinder leben viele Monate nicht in meiner Nähe und trotzdem helfe ich mir, indem ich an diese imaginären Gummibänder denke und nehme so über große Distanzen ‚Fühlung‘ auf.
Ich habe dir ein Vorstellungsbild geben wollen, wie ich persönlich mit den Themen um Verbundenheit, Nähe Geborgenheit und Bindung umgehe. Diese gedankliche Vorstellung hilft mir, denn für eine gesunde Entwicklung braucht es eben auch das andere Ende. In diesem Fall ist es Freiheit, Autonomie Potentialentfaltung und die Sicherheit immer wieder die Komfortzone zu verlassen.
Wir wollen nun mal wachsen und im selben Moment ein sicheres Gefühl von Verbundenheit haben.
Wir brauchen beides.
Diese Vorstellung von dem flexiblen Gummiband hilft mir bei diesem wirklich fundamentalen Dilemma zwischen Verbundenheit und Freiheit.
Im Leben mit den Kindern ist es eine ewige Frage, diesem Raum zwischen Verbundenheit und Freiheit eine geschmeidige und gleichzeitig solide Grundlage zu geben.
Irgendwo da, findet Lernen statt.
Mein nächstes Tagesseminar hier in der Mühle findet am 18.02.17 statt. Das Thema: Wie du Stress und ‚genervt sein‘ im Alltag mit deinem Kind in Leichtigkeit und Freude verwandelst. Info findest du hier
"I have a dream" bezüglich Schule
"I have a dream" Auch ich habe einen Traum bezüglich Schule und Lernen
Ich habe einen Traum, dass unsere Kinder eines Tages richtig gerne in die Schule gehen, dass es ein Ort ist, indem sie sich sicher und geborgen fühlen.
Ich habe einen Traum, dass Schulen Orte sind, die Kinder je individuell sehen und jedes Kind begleiten, wie es ihm würdig ist, wo es egal ist, ob ein Kind mit 5 lesen kann oder mit 10.
Ich habe einen Traum, in dem betonierte Schulhöfe aufgerissen werden und hügelige Flächen entstehen, wo es nach Erde, Gras und Blumen duftet, wo man im Winters Schlitten fahren kann, mit Bäumen, auf die man klettern kann – ohne Schutzhelm.
Ich habe einen Traum, dass sich die Eltern eines Tages erheben werden und gemäß ihren eigenen Erfahrungen und Erkenntnissen leben werden, dann werden wir die Wahrheit für selbstverständlich halten, dass Kinder Freilerner sind und unsere verkorksten und verkünstelt interessant gemachten Angebote nicht benötigen, um ihren wunderbaren, menschlichen Geist heran zu bilden.
Ich habe einen Traum, dass es Schulen gibt, in denen Eltern und Kinder beim Infoabend wirklich willkommen sind, wo man den neu beginnenden Lebensabschnitt feiert, wo man Eltern und Kinder versteht und nicht bevormundet.
Ich habe einen Traum von einer Schule, die den Eltern mitteilt, dass sie sich entspannen und zurücklehnen dürfen, weil Eltern nicht mehr das bearbeiten müssen, was Schule nicht leistet, wo Eltern nicht ihre Kinder verbiegen müssen für ein System, dass keinen glücklichen und damit starken Kinder hervorbringt.
Ich habe einen Traum von einer Schule, die Eltern nicht vor einen Karren spannt, der längst zerfallen und völlig unnütz geworden ist. Der mit der Anzahl von Computern für Kinder wirbt und nicht bemerkt, dass jedes Kind längst den Eltern mehr zur Technik zeigt, als die Eltern und Lehrer je verstehen werden.
Ich habe den Traum von einer Gesellschaft, die ihren Kindern kein Ritalin geben muss oder in der erste Klasse vom Heilpraktiker Gernlerntropfen oder Konzentrationsglobuli verschrieben bekommt.
Ich habe den Traum von einem Bildungsministerium, dessen vorrangiges Ziel es ist, Eltern und Kindern zu dienen, um die Heranbildung des menschlichen Geistes zu ermöglichen. Ein System, dass sich ehrfürchtig auf die Knie begibt, bekennt, dass wir vieles nicht wissen, Bildung und mögliche Menschenbildung neu erforschen müssen, das Kinder uns den Weg weisen und nicht machtorientierte, wirtschaftliche Interessen.
Ich habe einen Traum, dass Eltern aufstehen, ihre Kinder nicht länger in Schulen schicken, die im Juni noch die Schnee - und Winterbilder der Kinder an der Wand hängen haben ( die auch noch alle gleich aussehen), wo Schulhöfe aussehen wie Freigang im Gefängnis, wo es Zwang, Tränen, Gewalt, Kontrolle, Konkurrenz, Aggression, Ungerechtigkeit, Bevormundung, öde Langeweile und Hoffnungslosigkeit gibt.
In meinem Traum ist die Schule ein offenes, großes Spielhaus für Erwachsene und Kinder, in dem Erfahrungen gemacht werden dürfen, eine Ort , an dem Beziehungen gedeihen können, wo es keine Noten gibt, keine Hausaufgaben, keine Blöcke und Pausen....ein Ort, an dem Kinder spielen, rennen, klettern, laufen, an dem sie ruhen können, ein zweites zu Hause. Erwachsene, deren Berufung es ist Kinder zu begleiten und nicht zu erziehen. Eltern und Lehrer, die wahrhaftig in Beziehung sind, auf gleicher Augenhöhe, keine stinkenden Toiletten, gutes Essen, wenn man Hunger hat und nicht nach Vorschrift zu einer bestimmten Zeit.
Ich habe einen Traum, in dem das vorrangige Ziel unserer Bemühungen als Erwachsene , der gegenwärtige glückliche Moment für Kinder ist. Alles andere geschieht fast von selbst.
Lasst uns aufstehen, diesen verstaubten, alten Dreck hinter uns lassen, den Staub aus den Schulen klopfen und den derzeitigen Stand des völligen Irrtums erkennen.
Ich träume davon „Kinder zu ermöglichen“ und die Konzentration der Erwachsenen darauf zu richten, was darüber hinaus möglich ist für ein, dem Menschen gerechtes und würdiges Lernen.
Was ist dein Traum bezüglich Schule und Lernen?
Gerne lese ich deine Gedanken dazu gleich hier unten auf der Seite.
Manchmal braucht es Mut
Wie "Lernschwierigkeiten" dein Auftrag für Wachstum sein können.
Es war schon eine hammerharte Entscheidung, als wir unsere älteste Tochter nach einigen Wochen, im ersten Schuljahr, von der Grundschule abmeldeten. Das erforderte all meinen Mut. Was wir vor etwa 17 Jahren noch nicht wussten, war, dass sie Legasthenikerin ist. Was nach den anstrengenden Schultagen zu Hause ankam bedeutete im Grunde, dass es ihr nicht gut ging. Emotionen um das Thema Schule, Hausaufgaben und Schulkameraden türmten sich in einer Weise zu Hause auf, die einfach nicht mehr angenehm war.
Schon damals hatte ich mich eingehend mit anderen Lernformen beschäftigt und für mich war schon zu der Zeit klar, dass Lernen völlig anders funktioniert, als das , was Kinder in Schule erfahren müssen.
Was ich für mein Kind definitiv nicht wollte war, dass sie sich in der Schulzeit fast ausschliesslich mit dem beschäftigen musste, was sie in der dargebotenen Form, nicht konnte. Was noch schlimmer war, dass sie an einem Schultag fast ausschliesslich über das definiert wurde, was sie bei all den überragenden Fähigkeiten, die sie hat, nicht konnte. Sie hatte mit Lesen, Schreiben und Rechnen Schwierigkeiten und das Ergebnis davon war, dass sie mit nahezu allem Probleme hatte, mit dem die Grundschule sie konfrontierte.
Wir waren recht bestimmt und selbstsicher in der Entscheidung, sie einfach aus der Schule zu nehmen und in Sachen Bildung eigene Wege zu gehen. Es war eine nicht einfache, aber sehr gute Entscheidung, denn der Weg war noch nicht zu sehen und vor allem in Deutschland nicht erlaubt.
Damals hätte ich mir von Menschen Hilfe gewünscht, die mich verstehen, die mich als Mutter stützen und mir helfen meinen Weg für mein Kind zu finden. Ich hätte mir Hilfe von Menschen gewünscht, die mich mit positiven Wegen und Beispielen begleiten und unseren individuellen Weg mit Wohlwollen gestützt hätten. Ich hätte mir jemanden an meiner Seite gewünscht, der mich darin bestärkt hätte, dass mein Kind nicht defizitär ist, sondern einfach nur „andersbegabt“. Ich hätte Rückendeckung gebraucht, mich gegen all den Gegenwind zu stärken, der in meiner unmittelbaren Umgebung stärker und stärker zu stürmen begann.
Heute kann ich sagen, dass es die einzig richtige Entscheidung war, sie hat uns und vor allem unserer Tochter, auf einen einzigartigen Weg geschickt, der ihr ermöglicht hat, kompromisslos ihre Stärken zu entwickeln.
Ich bin dankbar für diesen Lernweg für meine Tochter und die Gnade, die mir Gelegenheit gegeben hat, in Sachen Bildung für Kinder ein sehr starkes Rückgrat zu entwickeln.
Mein Rückgrat zu individuellen Lernwegen meiner sechs Kinder, so wie das Vertrauen in deren selbstbestimmten Weg ist „Bombe“ geworden und die Kinder konnten damit natürlichere Wege des Lernens finden. Die Zufriedenheit im Familienalltag und der Frieden um die Lernthemen sind ein sehr angenehmer Nebeneffekt. In meine Beratungen fließen all diese reichhaltigen Erfahrungen ein und ich kann dir eine Hilfe sein, den Weg für dich und dein Kind zu entwickeln, der zu euch passt. Lernen kann einfach sein, wenn wir Erwachsenen unser Bild von Lernen dehnen und weiten. Dabei helfe ich gerne.
Ruf mich einfach an, weitere Info zu meinen persönlichen Angebot für dich, findest du unter:
www.wundersameslernen.de/angebote/
WUNDERSAMESLERNEN, was ich will
Der Geschmack von Luft – der Duft von Liebe – das Geräusch von Apfel – das Gewicht von Angst – das Sehen von Unsichtbarem
Die Art und Weise, wie kleine Kinder lernen entspricht viel mehr dem Weben eines bunten Teppichs, als dem linearen „Abarbeiten“ dessen, was Erwachsene für einen gelungenen Lernprozess halten. Der Antrieb des Kindes oder der innere Drang Erfahrungen zu machen, ist eine der bedeutsamsten Grundlagen zur Entfaltung von menschlichem Potential. Es gilt unter allen Umständen diesen inneren Antrieb in den Kindern und Erwachsenen anzuerkennen, zu beobachten und zu ermöglichen. Es ist die Grundlage einer Pädagogik, die vom Kinde ausgeht. WundersamesLernen richtet seine Aufmerksamkeit auf alle Aspekte, die das Lernen (auch noch) ausmachen. Es ist ein bedeutender Blick zwischen die Zeilen.
In unserer Unwissenheit erlauben wir den Kindern nicht, sich mit allen Sinnen, auf unterschiedlichste Arten mit der Welt auseinander zusetzen, parallel dazu jagen wir sie in Erfahrungen hinein, die ihrem Entwicklungsstand gar nicht angemessen sind.
Entweder blockieren wir ihren Antrieb das Unbekannte zu erforschen oder wir setzen sie in Betreuungs- und Lerneinrichtungen Bedingungen aus, die sie nicht menschengerecht lernen lassen.
Ein Weg aus diesem Stress für die Kinder, der sich in Krankheit, Stress, Aggression, Rückzug, Protest, Emotional sein und Widerstand zeigt ist für mich das Aufzeigen, dass Lernen und Wachstum des Menschen viel umfassender ist, als wir meinen. Damit Kinder gesund wachen können und sich entfalten dürfen, benötigen sie viel mehr Freiraum, Spiel, Beziehung, Freude, als lineare Lernstrukturen, die den menschlichen Geist und menschliches Potential einschränken können.
Wie das geht? Vieles davon ist eigentlich bekannt, wird aber geflissentlich vergessen, vieles müssen wir völlig neu entwickeln.
ICH WILL INSPIRIEREN, BERÜHREN UND BEWEGEN.
Bist du daran interessiert diesen Prozess mit zu gestalten? Lernen, step by step zum möglichen Menschen? Was können Erwachsene tun oder auch unterlassen, damit sich mehr vom möglichen Menschen entfalten darf? Themengruppe “menschliche” Bildung? Anregungen ? Austausch? Vernetzung?
Initiative? Begegnung? Transformation?
Bist du dabei? Schreib mir deinen Anregungen und Ideen, gleich hier unten auf der Seite: