Hast du schon von dem Vertrauens-Bildungs-Strang gehört?
Drei kleine Episoden, die Auskunft darüber geben, wie Vertrauen wachsen kann.
In drei kleinen Episoden, dargestellt aus dem Leben mit 3 verschiedenen Altersstufen, beschreibe ich die Bildung eines 'unsichtbaren Vertrauens-Bildungs-Strangs' .
Ich beobachtete mein Kleinkind. Es kann noch nicht sicher auf den Beinen stehen und ist doch in der Lage die Treppe in unserem Haus eigenständig und sicher zu bewältigen. Ich sitze etwa 4 m entfernt am Tisch und bin in keiner Weise beunruhigt oder kurz davor aufzuspringen und dieses Kind zu retten.
Wenn eine fremde Person im Raum wäre, dann wäre sie gestresst und würde mich unter Umständen für verantwortungslos halten.
Was hat dazu geführt, dass ich ein derartiges Vertrauen aufbringen kann? Wie ist es geschehen, dass ich Vertrauen kann?
Es ist dazu gekommen, weil ich in den Monaten davor Zeit mit dem Kind verbracht habe und es auf der Treppe beobachtet habe und begleitet habe. Ich habe das in den Momenten und Minuten getan, in denen sich das Kind für die Treppe interessiert hat. Es war sein selbstgeleitetes Interesse, dies genau in diesen Zeiten zu tun. Ich habe das so lange getan, bis mein Bauchgefühl mir Meter für Meter gestattet hat, mich auch anderen Tätigkeiten zu widmen, als unmittelbar aufpassen zu müssen, begleiten zu müssen, Sicherheit geben zu müssen. Das Kind hat durch sein Interesse für die Treppenstufen meinen Takt vorgegeben, bis ich mich wieder langsam daraus entfernen konnte. Ich habe mich dem gewidmet, als es nötig war, mit dem Ergebnis, dass ich später Frieden hatte, wann immer das entsprechende Kind (ich habe 6 Kinder) auf der Treppe war. Durch die Zeit, die ich dem Thema ‚Treppe‘ gewidmet habe, als es unmittelbar anstand, habe ich später die Freiheit gewonnen, nicht in Sorge sein zu müssen. Ich habe das Vertrauen gelernt, durch mein mich Widmen an dem Thema ‚Treppe‘, als es ‚akut ‘war. Später habe ich dadurch Freiheit erlangt. Ich musste nicht mehr aufpassen, wenn Treppen in der Nähe waren. Ich habe das Vertrauen bilden können, dass mein Kind die Treppen bewältigen kann.
In meinen Augen zieht sich diese Art von Vertrauensbildung durch den Prozess des Heranwachsens der Kinder. Das Vertrauen, welches ich bei dem Kleinkind entfalten konnte, damit es frei und selbstgeleitet die Treppe erkunden kann, verwandelt sich im Zusammenleben mit einem älteren Kind einfach nur in eine andere Formen.
So, wie sich das Kleinkind für die Treppenstufen interessierte, so interessiert sich ein älteres Kind vielleicht für das Burger essen und Cola trinken bei Mc D.
Ich wähle bewusst ein Beispiel, von dem ich vermute, dass manche Eltern damit Schwierigkeiten haben könnten.
Wenn ich bei dem Kleinkind meine Aufgabe darin sah, zu begleiten und Sicherheit zu geben, so sehe ich die Aufgabe bei einem 8-jährigen unter Umständen darin, eine Art Reibestein oder Widerstand zu sein. Doch ich lasse ihn gewähren, denn ich ermögliche auch ihm die selbstgeleiteten Interessen und Fragestellungen. In diesem Fall vielleicht etwas wie Burger essen und Cola trinken.
Ich bin da, aber ich sage auch ab und an, was ich davon halte. Unter oder über allem liegt mein Vertrauen, dass er es für sich selbst heraus finden wird, so, wie das Kleinkind die Treppe bewältigen gelernt hat.
Das Ergebnis ist, dass er mir mit etwa 12 Jahren erklärt, dass Zucker in großen Maßen nicht gesund sei und er nun für einige Zeit versuchen wolle auf Zucker zu verzichten. Er habe dazu einen Film bei YouTube gesehen. Ich beobachte ihn, ich nehme wahr, wie sehr er sich bemüht. Er schafft es heute und scheitert morgen und übermorgen. Nächste Woche hat er es 3 Tage geschafft, dann wieder nicht. Das Ergebnis nach Wochen oder Monaten. Er trinkt keine Cola mehr aus Überzeugung und hat festgestellt, dass ihm das Essen bei Mc D. nicht so gut in Bauch bekommt. Ich kommentiere nicht, so, wie ich auch das Treppen erklettern nicht kommentiere oder erkläre. Ich war einfach nur präsent.
Mein Vertrauens-Bildungs-Strang ist über die Jahre dicker geworden, aber es geht weiter.
Nur als Ausschnitt, gewissermaßen als Vergrößerung habe ich dir die Geschichte von Treppe, Burger und Cola erzählt, aber es gibt natürlich viele Vertrauens-Bildungs-Stränge, die sich gebildet haben.
Doch meine Episoden sind noch nicht zu Ende.
Nun stehen wenige Jahre später vielleicht die Themen um Alkohol an.
Hier nun gibt es eine Geschichte von einem meiner Kinder, in der sich meine Rolle im Spiel des selbstgeleiteten Lernens erneut ändern musste.
Auch hier bin ich der Meinung, dass ich es nicht in den jungen Menschen ‚hineinerziehen‘ kann. Vertrauen ist von mir gefragt, aber in dieser Situation nicht nur gepaart mit mir als Reibestein, oder Widerstand. Ich sehe mich bei den älteren Kindern auch als die Person, die intelligente Fragen stellt. Fragen, die dem Jugendlichen nun Ideen geben können, wie er denn da stehen möchte? Wer er denn sein möchte, bezogen auf das Thema Alkohol? Um den Vertrauens-Bildungs-Strang bei den Älteren wachsen zu lassen, verwandelt sich meine Präsenz in andere Formen von Gesprächen. Ich verwickele sie gerne in Diskussionen, will wissen wo sie stehen und wer sie sind?
Ich vertraue und stelle damit auch Fragen, die dazu dienen, dass sich die jungen Menschen Gedanken machen, wer sie denn sein möchten, bezüglich Alkohol?
Mir ist völlig klar, dass sie Alkohol trinken werden, wenn sie mit ihresgleichen unterwegs sind. Ich kann es nicht ändern und auch nicht in sie ‚hineinerziehen‘.
Doch ich kann ihnen helfen, eine Art Vision zu erstellen, wer sie sein möchten?
Ich vertraue dann, dass dieses entstehende, innere Bild ihnen eine Art Leitstern ist. Und auch hier, ähnlich, wie bei dem Beispiel mit Burger und Cola, weiß ich, dass sie scheitern werden und gewinnen werden und scheitern werden und gewinnen werden.
Ich bleibe bei meinem Bild des Vertrauens, so gut ich kann. Auch mir ist dieser Leitstern, den ich als Bild für die Kinder gebildet habe, wichtig. Der Leitstern, den ich sehe, gibt mir Kraft, wissend, dass die Kids da draussen unterwegs sind.
Mit diesen drei kleinen Geschichten wollte ich dir den ungeheuren Wert des selbstgeleiteten Lernens beschreiben. Diese Vertrauens-Bildungs-Stränge ersetzen in meiner Vorstellung die durchtrennte Nabelschnur. Es ist in meiner Verantwortung sie entstehen zu lassen. Ich gehe davon aus, dass ein gesundes Wachstum, nach dem Abnabeln genau durch diese Verbindung ersetzt wird.
Sicherheit und verbunden sein erfahren zu können und im selben Moment Freiheit für eigene Entscheidungen haben zu können, halte ich für sehr wichtig. Das selbstgeleitete Lernen der Kinder geht mit meiner Entwicklung in meine Fähigkeit zu Vertrauen, Hand in Hand. Es ist keine geradlinige Entwicklung, sondern eine von auf und ab, eine von vor und zurück. Es ist ein dynamisches, menschliches Lernen.
So beschreibe ich dir ein Stück meines Weges, weg vom den Erziehungsgedanken, die Verhaltensweisen in Kindern, mit Druck, Macht und Beschämung hervor bringen wollen, hin zu einem Weg, der seine Kraft mehr aus dem Aufbau einer guten Verbindung oder Beziehung speist.
Das selbstgeleitete oder selbstbestimmte Lernen der Kinder ist, wie in den drei Episoden beschrieben, der durchgängige, rote Faden, der in den Kindern in allen Altersstufen erhalten sein will.
Ich frage mich immer wieder:
Was kann ich tun, um dieses freie, selbstgeleitete Lernen der Kinder zu erhalten?
Und?
Was kann unterlassen, um dieses freie, selbstgeleitete Lernen zu erhalten?
Wie kann ich loslassen, Freiheit geben und im selben Moment in Verbindung sein?
Mit dieser Haltung habe ich tolle Erfahrungen gemacht.
Wenn du gerne an diesen teilhaben möchtest oder du den Eindruck hast, dass du Unterstützung in deinen persönlichen Fragestellungen mit Kindern benötigst, dann vereinbare eine unverbindliches Kennenlerngespräch mit mir. Ich freu mich, wenn ich mein Wissen mit dir teilen kann.
Hast du schon von dem Vertrauens-Bildungs-Strang gehört?
Von der NotWendigkeit immer wieder die Balance zu finden
Wie soll man in Zeiten, in denen es als wesentlich wertvoller angesehen wird, wie effizient man als Mensch ist, wie viele Ausbildungen man hat, welche Ergebnisse man produziert und wie erfolgreich man in dieser oder jener Disziplin ist, seinen Schwerpunkt verlagern?
Wie kann man es schaffen in einer Welt, die sich sehr stark über ihre Produktivität definiert, eine Nische im eigenen Leben zu bauen, die gestattet einfach SEIN zu dürfen?
Dieser Text handelt von der NotWendigkeit immer wieder die Balance zu finden, statt die Kinder durch eine einseitige Verlagerung auf Stress, Effizienz, Produktivität und Erfolg, aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Unscheinbar und fast nebenbei impfen wir die Kinder mit gewissen Grundannahmen, die uns Erwachsenen unter Umständen gar nicht gut tun. Selbst gefangen in diesem ewigen Optimierungs- und Effizienz Wahn atmen Kinder diese stickige, von Reibung und Hitze gewärmte Atemluft. Ganz wesentliche Dinge, gerade die, die für eine gesunde und kräftigende Entwicklung erforderlich wären, geraten dann mal schnell auf das Abstellgleis.
Produktivität und Effizienz haben sicherlich ihre Bedeutung und Berechtigung und ich will ihre Erfolgsgeschichten in keiner Weise minimieren, doch ich glaube, dass es, gerade im Leben mit Kindern noch einen andern Altar gibt, den man ‚anbeten‘ könnte.
Es ist der Altar, der aus uns und unseren Kindern freudvolle Wesen macht, der keine menschlichen Roboter hervorbringt, sondern einen Blick auf die Freude und das Wunder und das Unerklärliche, das wir sind, gestattet.
Das ist für mich die Welt, aus der die Kinder kürzlich zu uns gekommen sind, mit der sie noch stark in Verbindung stehen und aus der sie ihre Kraft und Flexibilität beziehen.
Geopfert wird diese Verbindung mit dem wundersamen, nicht effizienten, manchmal nicht produktiven ganz schnell, je mehr die Kinder für den sogenannten Ernst des Lebens vorbereitet werden. Wenn Erwachsene sich nicht über die Bedeutung und die nährende Kinderzeit und Kinderwelt (beispielsweise des elementare Bedeutung des Spiels) im klaren sind, dann schälen Erwachsene die Kinder aus dieser Hülle, die diese jungen Menschen nährt und stärkt, heraus und opfert sie dann auf dem Altar der Effizienz und Produktivität.
Ich finde, dass wir Erwachsenen hier eine neue Balance benötigen, damit die Kinder in unserer Umgebung wieder eine frische Atemluft aufnehmen können, nicht die verbrauchte, von Hitze und Reibung geschwängerte Luft.
In unserer unmittelbaren Umgebung, in der Erwachsene auch mal Ruhe finden und zu sich kommen können, sich mit wesentlichen Dingen verbinden können, finden Kinder dann auch wieder leichter zu sich, ihrem Körper und dem, was sie ganz unmittelbar stärkt.
Gerade gestern (an einem Samstag) war ich mit meiner Tochter in einem Einkaufszentrum. Es war sehr viel los, eine große Betriebsamkeit und Unrast war für mich wahrzunehmen. Eigentlich wollten wir noch eine Tasse Cafe zusammen trinken und haben einen Moment im Trubel still gestanden und wahrgenommen. Ganz unabhängig voneinander sind wir beide zu dem Schluss gekommen, dass es besser für uns wäre, nach Hause zu fahren.
Ganz nebenbei hatten wir uns in dieser Umgebung der Hektik und Betriebsamkeit in kleine Roboter verwandelt und funktionierten in dem Setting ‚Einkaufszentrum‘. Doch es hat uns eine Menge Kraft gekostet. Ich bin dankbar, dass ich inzwischen das Gespür habe und mich bewusster dafür entscheiden kann, wann ich mich in diese Welt begebe und wann es wichtig ist mich wieder in eine andere Welt zu bewegen, eine, die mich nährt.
Vielleicht eine Anregung für dich, gerade in nächster Zeit einmal bewusst darauf zu achten, durch welche Tätigkeiten du welchen „Altar“ anbetest und vor allem auch eine Blick auf die Kinder zu haben, die in deiner unmittelbareren Umgebung 'deine Atemluft' aufnehmen, sei es die, die hitzig und aufgewärmt ist oder die, die kühler und frischer und nährender ist.
Es ist für mich nicht so sehr ein 'richtig' oder 'falsch' in diesen Welten, sondern vielmehr ein bewusster Tanz zwischen messbaren Ergebnissen, der Produktivität, der Effizienz, der Freude und dem Wunder. All das mag wertvoll sein, doch die Dosierung macht es. Was meinst du?
Hier findest du die Möglichkeit dich für ein Unverbindliches Kennenlerngespräch einzutragen.
Ich mache es mir echt leicht als Mutter, meinen die anderen.
Diesen Beitrag habe ich für eine Blogparade geschrieben, die von Susanne Petermann im Rahmen ihres Stiefmutterblogs ausgeschreiben wurde. Das Thema lautet:
Was macht mich zu einer Mutter? Der Titel hat mich sofort angesprochen und mit meinem Beitrag schreibe ich mit einem Blick auf Mütter, die in unserer Gesellschaft mit einem großen Maß an Unverständnis und vor allem Vorurteilen behaftet werden. Ja, ich gehöre auch zu diesen Müttern.
Über diesen link stiefmutterblog findest du weitere interessante Beiträge und hast bis Ende des Monats auch noch Gelegenheit selbst dort mitzumachen.
Ich mache es mir echt leicht als Mutter, meinen die anderen.
Ja, das stimmt - aber ganz anders als du denkst.
„Du machst es dir echt leicht“, meinte eine Freundin kürzlich zu mir. Andere Frauen aus meiner unmittelbaren Umgebung sprechen es nicht aus. Es ist ihnen aber anzumerken, dass sie nicht so wirklich mit meinem Weg der Mutterschaft einverstanden sind. Meist wird das Thema höflich nicht erwähnt. Man erkundigt sich, freundlich interessiert, nach meinen Kindern. Aber so wirklich gefragt hat mich noch nie jemand, wie ich es schaffe meine Kinder in dieser Art loszulassen.
Die Liste der Vorurteile ist wirklich groß, daher habe ich in der Vergangenheit bewusst dazu geschwiegen. Ich habe nicht soviel darüber erzählt, dass meine Kinder alle ein Internat besuchen oder besucht haben.
Ich habe sechs Kinder im Alter zwischen 23 und 9 Jahren. Im vergangen Jahr hat auch mein jüngster Sohn das Haus verlassen. Auch er wollte, wie alle seine Geschwister, auch dieses Internat mit dem Namen Summerhill - school in England besuchen, dass den Kindern ein möglichst freies und selbstbestimmtes Leben ermöglicht.
Die Kinder leben dort in einer großen demokratischen Gemeinschaft. Der Unterricht ist völlig freiwillig. Man kann ihn besuchen oder eben auch etwas anderes tun. Die Belange der Schule werden im meeting geregelt. Dieses meeting findet mehrmals wöchentlich statt. Erwachsene und Kinder haben bei Entscheidungsprozessen gleiche Rechte.
Fast ein Jahr hat mein Prozess darin gebraucht, bis ich in der Lage war, auch dieses, mein jüngstes Kind in der Art loszulassen. Bis dahin hatte ich 24 Jahre immer Kinder im Haus. Einen Tag vor seinem achten Geburtstag ist er schwups mit seinen Geschwistern in den Flieger gestiegen und hat damit einen neuen Abschnitt in seinem Leben begonnen. Er hat es prima gemacht. Er fühlt sich dort wohl. Manchmal höre ich 2-3 Wochen nichts von ihm.
Ob ich es mir leicht mache?
Nein, überhaupt nicht.
Mütter, die ihre Kinder in ein Internat geben, oder beim getrennt lebenden Vater wohnen lassen, werden noch immer nicht wirklich als ‚gute‘ Mutter gesehen. Man versteht nicht, warum sie denn Kinder bekommen und dann angeblich nicht bei sich haben wollen? So zumindest wird es ihnen unterstellt.
Gefragt hat mich im Grunde noch nie jemand, was für mich der ausschlaggebende Punkt ist, dass sie zeitweise nicht hier im Haus leben und um die Ecke zur Schule gehen?
(Dass sie die andere Hälfte des Jahres dann zu Hause sind und zwar den ganzen Tag, das zählt nicht)
Man erkennt nicht, dass es eine erarbeitete Stärke als Mutter ist, die Kinder in dieser Art loszulassen. Im öffentlichen Bild wird es leider oftmals als ein Mangel an ‚richtiger‘ Liebe oder Mangel an diesem ‚Mutterliebeding‘ gesehen.
Würdest du mich jetzt fragen, dann würde ich antworten, dass mein Wunsch nach, sowie meine Überzeugung für ein freies und selbstbestimmtes Leben-Lernen der Kinder so groß ist, dass ich diese inneren Schritte des Loslassens und erneuten Abnabelns gegangen bin und weiterhin gehe.
Mache ich mir das leicht?
Nein, überhaupt nicht.
- Ich lasse los, zu wissen, was sie den ganzen Tag tun.
- Ich lasse los, ob sie in den Unterricht gehen oder nicht.
- Ich lasse los, mich über die Maßen einzumischen, wie sie ihr Leben verbringen.
- Ich lasse los, darauf zu schauen für was sie ihre Geld ausgeben.
- Ich lasse los, mit wem sie ihre Zeit verbringen.
- Ich lasse los, wann sie ins Bett gehen.
- Ich lasse los, dass ich nicht unbedingt in ihrer Nähe sein kann, wenn sie mal krank sind.
- Ich lasse los, mich in irgendeiner Form einzumischen, welche Interessen sie in beruflicher Hinsicht haben.
- Ich lasse los, welche verstaubten Ideen ich zu erzieherischen Maßnahmen habe.
- Ich lasse los, was ein Bild einer ‚guten‘ Mutter ist.
- Ich lasse los, welche eingeschränkten Ideen ich zum Thema Bildung der Kinder habe.
- Ich lasse los, dass die Kinder ein Abitur benötigen, um ein zufriedener Mensch zu sein.
- Ich lasse los, welche Ideen ich zu Bindung und Beziehung habe.
- Ich lasse los, welche Ideen ich zum Zusammenleben in einer Familie habe.
- …
Wenn Helikoptermütter ihre Kinder in einer recht engen Umlaufbahn umkreisen, dann befindet sich meine Umlaufbahn irgendwo da draußen im Universum.
Bedeutet es, dass es eine gestörte oder zu lose Verbindung zwischen uns gibt?
Nein, überhaupt nicht.
Es bedeutet, dass jeder Meter, den ich losgelassen habe, erarbeitet ist. Es ist ein Prozess des langsam zulassen und ersetzen von physischer Nähe hin zu einer anderen Form von Verbindung oder Beziehung. Es it ein bewusster Weg von 'Vertrauen wieder erlernen'. Es hat mit fallen lassen, oder die Kinder gar sich selbst zu überlassen gar nichts zu tun.
Für mich ist es eine Haltung, die ich entwicklt habe und die Kraft, dies zu erreichen wurde aus meinen Werten und Vorstellungen gespeist, sie sind sehr stark in diesem möglichst freien Leben-Lernen für meine Kinder verwurzelt. Um das hervorzubringen, muss ich mich diesem freien, selbstbestimmten Lernprozess selbst stellen. Ich muss mich in einer Art nach entfalten und herausfinden, was auch für mich stimmig und wichtig ist und das versuche ich mit den Ideen der Kinder in Einklang zu bringen.
Mache ich mir das leicht?
Nein, überhaupt nicht.
Und im selben Moment werden die Dinge auf wundersame Art leichter im Zusammenleben mit den Kindern. Aber ganz anders, als du denkst.
Gerne teile ich meine Expertise mit dir. Mein nächstes Tagesseminar findet am So 25.06.17 statt. Info findest du hier: www.wundersameslernen.de/termine/
Präsent sein im eigenen Körper, ein Tip
Kennst du das auch, dass du Runde um Runde in deinem Hamsterrad drehst und auf allen Ebenen unzufrieden bist. Du hörst eigentlich nicht richtig zu, wenn die Kinder dir etwas erzählen oder du beschäftigst dich mit allerhand nebensächlichen Tätigkeiten, nur um die Betriebsamkeit, die deinen Gedankenmotor in Gang hält, nicht zu verlangsamen.
Hier kommt mein kleiner Tip für dich: Halte über den Tag verteilt immer mal wieder für einen Moment inne und verbinde dich mit deinem Körper - Innen(raum). Das kannst du tun, indem du immer mal wieder für einige Sekunden die Augen schließt, tief aus und ein atmest, oder einige male kräftig mit den Füssen aufstampfst. Das wird dir helfen wieder präsent zu sein und mit neuer Bewusstheit deine Aufgaben zu erledigen. Es wird dir mit der Zeit helfen wieder eine größere Präsenz zu entwickeln, um für dich und damit auch für die Kinder da zu sein.
Diese Sekunden gebe ich mir immer wieder über den Tag verteilt. (…an der Ampel, zu Wartezeiten, am Telefon, in Gesprächen, am Computer…)
Falls du eine guten Tip hast, wie du dich immer wieder mit dir selbst verbindest, so lese ich ihn gerne, gleich hier unten auf der Seite.
www.wundersameslernen.de