(Mögliche) Stufen der menschlichen Entwicklung. Lernen das gedeihlich ist.

(Mögliche) Stufen der menschlichen Entwicklung. Lernen das gedeihlich ist.

Es gibt Dinge, die sind unbekannt
und es gibt Dinge, die sind bekannt,
dazwischen gibt es Türen. William Blake

Lange bevor ich selbst Kinder hatte ( vor knapp 30 Jahren), habe ich mich sehr intensiv mit dem Thema Bewegung und Lernen beschäftigt. Vor wie nach ist es ein Riesenfeld für mich und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht bemerke, was ich alles nicht weiß in diesem Zusammenhang.

Meine eigenen Kinder und die Beschäftigung mit dem ganz normalen profanen Alltag, haben mich wie ein Strudel immer tiefer hineingezogen in die Themen um Persönlichkeitsentwicklung und Lernen.
Ganz zu Anfang, als meine älteste Tochter Baby und Kleinkind war, habe ich das Bewegungslernen studiert, indem ich viel Zeit damit verbracht habe, sie einfach nur zu beobachten. Durch meine Feldenkrais-Ausbildung, die ich schon mit Anfang 20 abgeschlossen hatte, hatte ich ja selbst eine Grundlage geschaffen, die es mir ermöglicht hat, das eigene Bewegungslernen nochmals selbst zu durchlaufen, vor allem zu erspüren.
Aufbauend auf diesem Empfindungswissen, habe ich die eigenen Kinder beobachtet und konnte dadurch Bewegung, Spüren, Lernen und Verhalten tiefer ergründen und begreifen.

Ich hatte mir die Grundlage geschaffen, dass im Aufbau all dieser feinen und kleinen Bewegungen der Babies der Schatz verborgen liegt, der für ihre weitere Entwicklung von größter Bedeutung ist.
So ist im Grunde nicht die Tatsache das Wunder, dass ein Baby irgendwann auf den eigenen Füssen steht und läuft. Vielmehr besteht für mich das Grandiose darin, wie alle kleinen Schrittchen, von der ersten Saugbewegung an, bis hin zur Koordination des Gleichgewichts, Information über das eigene ‚ICH‘ in den Zellen und Muskeln ‚bindet‘, quasi eine ‚Ich-Struktur‘ in jedes kleine Wesen eingraviert. Diese ist so einzigartig, wie ein jeder Fingerabdruck. Diese Abläufe sind universal. Egal ob dieses Kind in der hintersten Mongolei lebt oder im Zentrum von Frankfurt. Wo und wie ist dieses Wissen orchestriert?

Ich habe alle meine 6 Kinder beim ‚Erarbeiten‘ der Treppenstufen im eigenen Haus beobachtet. Ich wollte wissen, wie sie ‚Treppe‘ lernen, wenn man es ihnen nicht beizubringen sucht, sondern sie sich die Treppe selbst forschend erarbeiten. D.h. mir war es von Anfang an wichtig, so wenig wie möglich in ihrer Bewegungsentwicklung als Störfaktor zu agieren.

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Derzeit schreibe ich sehr unregelmäßig. Es kann also gut möglich sein, dass etwas Zeit vergeht, bis du von mir liest.
Neben Informationen und Inspirationen rund um das wundersame Lernen und wundersameVerLernen, weise ich auf meine Beratung, meine Seminare, Einzelbehandlungen, meine Möglichkeiten für Übernachtung in der Mühle sowie aktuelle Angebote hin.

Ich dachte, wenn das alles so wunderbar gemacht ist, dann muss es Haltungen von mir geben, die förderlich sein könnten, aber auch welche, die extrem störend für diese wundersamen Abläufe sein müssten? Ich musste mir dazu ein Bild machen. Ich musste herausfinden, was denn förderlich aus sich selbst heraus sein könnte und was den natürlichen Abläufen sehr entgegen wirken würde.
Damals hatte ich noch nichts von Emmi Pikler gehört. Als mir ihre Arbeit am anderen Ende der Welt durch eine ‚zufällige‘ Begegnung mit Magda Gerber entgegen kam, dauerte es noch Jahre, bis ich die Themen im Zusammenleben mit meinen eigenen Kindern übereinander brachte. Es war, als ob das Universum mich immer mit den passenden Menschen oder Ideen zusammenbrachte. Manchmal dauerte es aber Jahre, bis ich die Botschaften, bezogen auf Persönlichkeitsentwicklung und Lernen, selbst entdeckte, eigene, tiefgründige Erfahrungen damit machte.

Dieser wundersame Lernprozess, den ein Kind durchläuft stoppt nicht einfach beim Jugendlichen oder Erwachsenen, nein, er dreht sich einfach weiter um die eigene Körperachse. Wie, als wenn man auf einer Spirale entlang läuft, wird man auf unerklärliche Art, immer wieder vorbei geleitet an den eigenen Kern- und Entwicklungsthemen. Beim Kleinkind ist es das Erlernen von Bewegung, Sprechen und Gehen, da schon ganz individuell choreographiert. Beim Erwachsenen sind es die Themen, die jeden zu einem einzigartigen Wesen machen. Was sind die Themen, an denen du immer wieder vorbeigeleitet wirst? Wo entlang bewegt sich deine Entwicklungsspirale?

Als die Kinder älter wurden, blieb die Erfahrung hängen, die ich machte, als ich jedes Kind auf seinem Treppenweg auf unserer Wendeltreppe (Spirale) im Haus beobachtete. Doch ich bewegte mich tiefer in die Themen.
Ich begann damit, die Bewegungsentwicklung der Kinder nunmehr nicht nur unter einem entwicklungsphysiologischen Aspekt zu betrachten, sondern begann mehr und mehr die Treppe, die Bewegungsentwicklung unter einem psychologischen Aspekt zu beobachten. Ich untersuchte (vor allem in meinem Leben) die Bewegung und die Psychologie, die Emotionen und deren Bedeutung für einen gesunden Lernprozesse.
Auf diesem meinem Treppenweg (Spirale) wurde ich an den unterschiedlichsten psychologischen Schulen/ Richtungen vorbeigeleitet, immer mit einem Augenmerk auf den Ideen, wie Kinder lernen und was es (von mir) braucht, damit ihr Weg gedeihlich ist.

Weiterhin habe ich Treppen und Treppenstufen studiert und habe damit begonnen diese Ideen von Bewegungsentwicklung und Lernen nunmehr in spirituellen Zusammenhängen zu untersuchen. Ich wollte diese Themen in einer Dissertation bearbeiten und war dazu einige Jahre in der Wisdom Universität (USA) eingeschrieben. Ich habe viele Kurse besucht, die mich bis ans andere Ende der Welt geführt haben. Immer auf der Grundlage: Bewegung, Persönlichkeitsentwicklung und Lernen zu erforschen, um gangbarere Wege für Kinder zu entwicklen, damit diese sich mehr an dem entlang entfalten könnten, was für sie natürlich und gedeihlich wäre.

Kleine Treppe im historischen Museum, endet unter einer Betondecke

Auf meiner eigenen Lernspirale unterwegs, begann ich nun jedwede Treppen, die mir vor allem auf Reisen begegneten als eine Art Orakel für meinen persönlichen Lernweg zu betrachten. Ich schaute mir Treppen an und wollte wissen, welche Informationen diese Treppe an dieser Stelle meines Lebens für mich haben könnte? Beispielsweise präsentierte mir das Leben diese Treppe in Florenz, nachdem meine langjährige Ehe nur wenige Tage zuvor ein plötzliches Ende fand.

Eines meiner Studienseminare führe mich nach Chartres in der Nähe von Paris. Gleich hinter der Kathedrale von Chartres, der Ort an dem in einer Kathedrale eine Labyrinth eingebaut ist (Spiral-Lern-Weg) kam dann folgende Information zu mir.
In einer Cafepause erwähnte ich einer Frau gegenüber, dass ich Schwierigkeiten hätte, das Thema dieses Seminars zu verstehen. Ich sei verunsichert, ob ich hier richtig sei? Sie nun bemerkte folgenden Satz, der für mich ein Hinweis sein sollte, wie sich mein Lernweg weiterhin entfalten sollte. Sie sagte auf Englisch: „Das ist nicht schlimm. Hier geht es nicht um Verstehen und Verstand. Wir sind nur eine Mysterien-Schule.“ Ich war da goldrichtig im Kurs, aber mein Verstand schlug Haken, wie ein Hase, der aus Furcht rennt.
Wieder dauerte es einige Zeit, bis sich mir dieser Kernsatz erschloss.
Das Verstandeslernen ist bedeutsam, aber nicht alles. Zwischen dem Verstand und anderen Zugängen zu Wissen, denen Kinder noch viel näher sind als Erwachsene, gibt es Türen. (In dem Zusammenhang noch einmal das Zitat von Blake: Es gibt Dinge, die sind unbekannt und es gibt Dinge, die sind bekannt, dazwischen gibt es Türen.)

Wenn wir als Kinder über Jahre damit beschäftigt sind, Wissen in uns aufzubauen und zu lernen, dann ist das bedeutsam, aber nicht der einzige Weg der Erkenntnis. Dieses einzigartige Lerngerüst zu erstellen, was ich oben bereits erwähnt habe, ist wichtig, aber nicht der einzig ‚richtige Lernweg‘.
Damit wir uns gesund weiterentwickeln können, geht es beim Erwachsenen irgendwann darum, diesen Weg des Lernens in einen ‚Weg des Verlernens‘ zu verwandeln. (uns den ursprünglichen Ansätzen der Kinder zu nähern)
Wie auf dem Bild einer sich drehenden Doppelspirale/Treppe (Doppelhelix/ DNA) gibt es einen Weg, der gleichzeitig nach oben und nach untern führt.
Während ich als Erwachsene auf einem lebenslangen Lernweg mich auf der Spirale entlang bewege, um Wissen aufzubauen, kehrt sich irgendwann der vermeintliche Weg um. Ich beginne damit alles je aufgebaute und angesammelte Wissen wieder zu verlernen.

Und damit beziehe ich mich auf das eingangs erwähnte Zitat von William Blake:

„Es gibt Dinge, die sind unbekannt
und es gibt Dinge, die sind bekannt,
dazwischen gibt es Türen.“

Die Lernwege der Kinder sind wundersam, genau wie die der Erwachsenen. Damit Erwachsene wie Kinder ihr volles Potential entfalten können, ist es in meinen Augen wichtig, sich auf den Treppenspiralwegen wahrlich zu begegnen und mit und voneinander zu lernen. Auf der Spirale gibt es vermeintlich treppauf und treppab. Da ist der Ort, wo wir uns mit den Kindern treffen sollten.

Die Haltung, dass Erwachsene einzig zu wissen glauben, wo es lang geht, erscheint mir eine Sackgasse zu sein. Ist die Haltung der Erwachsenen nicht mit Demut und dem Willen gepaart auch treppab zu steigen oder gewisse Zeit einfach nur still zu sitzen, dann fahren Erwachsene die Welt vor die Wand. Das ewige Tun findet nicht zum Sein.
Kinder sind Meister im Aufsteigen, Absteigen oder im Sitzen auf eben einer ganz bestimmten Stufe ihres Treppenweges. Sieh dir dazu den kleinen Videoausschnitt unten an, der ein Gedicht von A.A. Milne vertont. Es geht um eben gerade diese Treppenstufe, auf der man sich jetzt befindet.

Dort, auf einer ganz bestimmten Stufe sind Kinder richtig, bis Erwachsene des Weges kommen und Kinder fälschlicherweise fehlleiten, ihnen vorgaukeln, dass nur ein Ziel- und Ergebnisorientierter Aufstieg sei wahrhaftes Lernen. Für mich führt dieser Weg ganz klar in eine Sackgasse. Eine Sackgasse der möglichen Entwicklung der Kinder. Eine Sackgasse für die Lösung der Probleme dieser Zeit.

Was meinst du ?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Die Zahngesundheit der Kinder und andere ‚Untiefen‘ der Mundhöhle

Die Zahngesundheit der Kinder und andere ‚Untiefen‘ der Mundhöhle.

Glaubst du es wirklich, dass dein Kind schlechte Zähne bekommt, wenn es an diesem Abend oder in drei Tagen die Zähne nicht richtig putzt?
Das Thema Zähne putzen ist in vielen Familien ein großes Thema. Gerade in der vergangenen Woche ist es mir mehrfach begegnet.

Grund genug einmal einen Blick in die ‚Untiefen’ der Mundhöhle zu werfen.

  • „Mein Mann putzt unserem Sohn seit 2 Jahren die Zähne. Dazu nimmt er ihn jeden Abend auf den Arm, d.h. wenn ich ehrlich bin, nimmt er ihn in eine Art Schwitzkasten.“
  • „Komm Sophie, w i r müssen jetzt die Zähne putzen“! (Sophie ist 7 Jahre alt)
  • „Die Zahnärztin hat gesagt, dass wir dem Kleinen in jedem Fall die Zähne putzen müssen. Sie gibt uns zu verstehen, dass wir Schuld an jeder Karies seien, die ein Kind haben kann. Er ist 8 Monate alt.“
  • „Die Kinder müssen im Kindergarten 2 x am Tag die Zähne putzen, um eine bestimmte Uhrzeit essen und nur dann. Sie müssen das essen, was die Erzieherinnen ihnen auftragen. Auch müssen sie eine willkürliche, gesellschaftliche Reihenfolge der Lebensmittel einhalten. Sie dürfen die Yoghurt erst nach dem Brot essen und nicht davor.“
  • „Solange die Kinder die Zähne nicht geputzt haben, lese ich ihnen keine Gutenachtgeschichte. Wenn sie nicht schnell genug sind, dann gibt es eben keine mehr.“

Um es gleich vorne weg zu sagen. Zähne putzen ist mir enorm wichtig. Doch es ist mir nicht so wichtig, dass ich die Integrität der Kinder einem möglichen (nur in der Vorstellung kariösem) Zahn opfern würde.

Doch genau das erlebe ich in vielen Fällen. Wir bauen da eine heilige Kuh um den schlichten, simplen und einfachen Vorgang der Zahnpflege. Die Integrität der Kinder wird dabei oftmals geopfert.

In diesem sich hochschaukelnden Themenkomplex vermischen sich ganz vielen Einzelthemen. Ich erlebe es oft, dass der einfache Menschenverstand in dem Wirrwarr verloren geht. Angst, Verunsicherung, Schuld und veraltete Erziehungsvorstellungen vermischen sich mit den künstlich aufgeplusterten ‚Zahnkomplexitäten‘. Unnötige Verletzungen körperlicher und seelischer Art entstehen, all das müsste nicht sein, wenn wir uns nur mal ein Stück entspannt zurücklehnen und 5 gerade sein lassen würden.

Die Zahngesundheit hängt von den unterschiedlichsten Faktoren ab. Da ist das Zähneputzen nur einer davon. Nicht zu unterschätzen ist die Zahnpflege, aber sie ist eben nur ein Aspekt. Daneben spielt die Ernährung eine Rolle, die allgemeine Gesundheit, eine gewisse Veranlagung mag bedeutsam sein, das Alter usw.

Die Lippen und der Mund sind ein hochsensibles Gebiet. Nicht nur, dass erste Erfahrungen an dieser Stelle gemacht werden. Der Mund ist der ummittelbare Eingang für die erste äußere Nahrung, das Stillen von jedweden Bedürfnissen findet genau hier zunächst eine Zentrale. Der Mund berührt, untersucht, empfindet, nimmt auf, spuckt aus, zeigt in seinen feinen Nuancen jedwede Gefühlsregung. Der Mund freut sich, zeigt Abneigung, küsst oder verschliesst sich.

Eine Ort, der in hohem Maße sensibel ist, embryologisch gesehen auch als Anfang des Darms, sprich der Möglichkeit für Verdauung (auch im übertrageneren Sinne)  gesehen werden kann, sollte damit nicht einfach nur als Öffnung gesehen werden. Man macht es sich viel zu einfach, wenn man den Mund des Kindes einfach nur als irgendeine Öffnung sieht, die gefüttert werden will und dessen weiße Beißerchen um jeden Preis gereinigt sein müssen.

Wir haben es hier mit weit mehr zu tun. Wir haben es mit der Körperöffnung eines einzigartigen Kindes zu tun. Mit einem unmittelbaren, direkten Zugang zu seiner Person und Persönlichkeit.
Das ist ein Ort und ein Thema,. mit dem wir in meinen Augen viel sensibler und achtsamer umgehen müssen. Es geht eben nicht nur um die Gesundheit und Sauberkeit der Zähne, sondern es geht um viel mehr. Es geht, wenn man so will, um Missbrauch, wenn man nicht das nötige Feingefühl und einen gewissen Weitblick aufbringt. Den Weitblick braucht man nicht nur für die Perspektive, dass das Kind mit möglichst wenig Karies zu tun hat. Man braucht den Weitblick eben auch für das Wahren der Integrität eines jungen Menschen, dessen Mund und Zahnraum eben ein zutiefst sensibler und intimer Raum ist. Es ist eben der Mund des Kindes.

Genau da fängt es an, was das Thema Zahnpflege in der Familie entspannen könnte. Ich schreibe es einfach nochmal hier hin:

Der Mund und die Zähne, sind der Mund und die Zähne des Kindes. Es ist nicht dein Mund, es sind nicht dein Zähne.

Es geht um die langfristige Zahnpflege, darum die Zähne gesund zu erhalten. Es geht auch um die langfristige gesunde Persönlichkeit, um einen starken, selbstbewussten Menschen zu begleiten. Das bedeutet, dass ich mich in gewisser Weise auch aus dem ’Mund’ des Kindes heraushalten muss.

Damit stellt sich die Frage, wie ich als Eltern von jungen Menschen, diesen scheinbaren Widerspruch leben kann? Wie kann ich Zahngesundheit und Vorsorge betreiben und im selben Moment Selbstfürsorge ermöglichen?

  • Das geht ganz gewiss nicht, in dem ich die Kleinsten in den Schwitzkasten nehme, um ihnen die Zähne zu putzen.
  • Das geht auch nicht, indem ich Sophie an das Zähneputzen erinnern will, aber von „wir müssen rede…“
  • Es geht auch nicht, indem ich einer Zahnärztin gestatte, mit Schuldgefühlen um sich zu werfen. Es geht vermutlich nicht mit einer Zahnärztin, die nicht in der Lage ist, das Thema Zahngesundheit in größeren Zusammenhängen, vor allem wohlwollend zu sehen, mich und mein Kind respektvoll zu behandeln.
  • Es geht auch nicht mit einer Erwachsenenmacht (Kinderbetreuung und Elternhaus), die persönliche Vorlieben und Essgewohnheiten einer allgemeinen und willkürlichen Vorstellung zur Ernährung opfert. Einer Gesellschaft, die ein Riesengedöns aus einem, im Grunde schlichten Vorgang macht.
  • Das geht auch nicht, mit den subtilsten Manipulationen von Erpressung, bis hin zu angeblich kinderfreundlichem bunten, schrillen und unterhaltsamen Kinderzahntrallala. Aus guten Grund war ich schon immer auf Kriegsfuß mit der blöden Zahnfee.

Und wie so oft, wenn ich etwas schreibe, dann gibt es hier keine Tricks und Tips an der Zahnputzfront, sondern Nahrhaftes, um sich selbst aufrecht hinzustellen und gängige Praktiken zu hinterfragen. Es ist mir wichtig Ideen zu geben, um zu einer eigenen, stimmigen Wahrheit zu finden und diese dann zu vertreten und zu leben.

Ist es wirklich wahr, dass es so schlimm ist, wenn er heute die Zähne mal nicht putzt, das vielleicht für 3 Wochen?

Ist es wirklich wahr, dass ich den kurzfristigen Erfolg mit Machtmissbrauch (ich putzen dir die Zähne) an diesem Abend, der langfristigen gesunden Integrität des Kindes opfern sollte? Gibt es einen besseren Weg? Wie könnte der aussehen?

Ist es wirklich wahr, dass das Kind allen Lack und alles Gedöns auf die Zähne braucht, um diese gesund zu erhalten?

Ist es wirklich wahr, dass die Neunjährige das Lippenbändchen im Mund operativ entfernt haben muss, damit sich schon bei dem jungen Kind die Zahnlücke schließt? (wirklich so erlebt)

Ist es wirklich wahr, dass mein Kind eine Zahnspange braucht?

Ist es wahr, die Sache mit dem Fluorid in der Zahnpasta?

Ich wünsche mir einen Weg zur einer simplen Einfachheit, zum Naheliegenden. Das könnte sein, die Zahnbürste in die Hand zu nehmen, sich selbst die Zähne zu putzen und davon auszugehen, dass die Kinder es auch tun werden. Es könnte auch bedeuten, bestimmte Dinge kritisch zu hinterfragen, nicht ein falsches und verlogeneres Bild dazu im eigenen Haus entstehen lassen. Es könnte auch sein, eine Zahngesundheit, zunächst im Inneren entstehen zu lassen, die sich dann ganz eigenSINNig im eigenen Familien-Feld entfalten kann.

Vielleicht bis du beim WundersamenLernen-Camp im Oktober dabei? Da werden wir in entspannter Atmosphäre vielerlei Themen berühren, mit denen wir in Familie und Alltag zu tun haben. Info findest du hier.


Kopfüber abtauchen und gestärkt auftauchen aus dem Erziehungs-Schlamm

wundersames Lernen philosophischen ErziehungsgeschichteKopfüber abtauchen und gestärkt auftauchen aus dem Erziehungs-Schlamm

Das Schicksal hat mich mit meinen Kindern sehr reich beschenkt. Noch ohne sie war mein Leben zwar ausgefüllt und auch betriebsam, aber mit jedem Kind in meiner Familie, kam immer wieder jemand daher, die mir aufzeigte, was bis dahin gefehlt hat. Alle Themen, die ich bisher mit meinen Kindern hatte und habe, inspirieren mich für folgendes ‚Bild‘, dass ich mit diesem Artikel für dich skizzieren möchte.

Herausforderungen, die ich in meiner Familie habe, empfinde ich als eine Art Kopfsprung in einen tiefen See. Am Grunde des Sees, im aufgewühlten Schlamm, muss ich nach Edelsteinen suchen, die ich dann an die Oberfläche bringen darf. Je wilder ich mich aufführe, je mehr ‚Gedöns‘ ich mache, um so schwieriger wird es im Schlamm die Edelsteine zu bergen.

Habe ich sie dann schließlich an die Oberfläche gebracht, so kann ich sie an einem feinen Seil auffädeln und kann mich damit schmücken. Mit der Zeit wird eine wundervolle Halskette daraus.
Bevor die Kinder da waren, habe ich mich auch mit einer Halskette geschmückt, die Steine waren allerdings aus Plastik und billigen Imitaten. Dann kamen meine Kinder daher, rissen mir voller Lebensenergie die Halskette vom Hals und haben sie dann weg geworfen. Sie wollen mich, warum auch immer, mit Echtheit und Authentizität ‚geschmückt‘ wissen.
Da stand ich nun, verunsichert und ohne Halskette, die zuvor ein billiger und aufgesetzter Glimmer war. Ohne diese alte Plastikkette war ich mir fremd musste vieles, was ich bis zu dieser Zeit an billigem ‚Schmuck‘ angesammelt hatte, neu erlernen.

In den Beratungsgesprächen erlebe ich Frauen an einem ähnlichen Punkt. Die Kinder sind da und fordern uns an einer Stelle, an der wir unsere alte Halskette unter Umständen noch nicht ablegen wollen. Die Themen und Herausforderungen, die wir mit ihnen haben, zwingen uns auf mehr oder weniger sanfte Art in unseren eigenen See abzutauchen und am schlammigen Grund nach der wahren und eigentliche Lösung zu suchen. Gestärkt und als Edelstein geborgen können wir den Stein dann vielleicht auf unsere Kette auffädeln.
Dazu müssen wir die alte Plastikkette loswerden. Loslassen ist unter Umständen ziemlich schwer.

Und das alles dauert seine Zeit. Wenn du in den See abtauchst, dann findest du über die Jahre viele, kleine Steine, die dann über kurz oder lang die Schönheit und Einzigartigkeit deiner persönlichen Kette ausmachen. 
Unser Verstand möchte am liebsten ein einziges mal abtauchen und mit dabei möglichst sofort und umgehend einen Riesenstein bergen, von dem du dann glaubst, dass er ein für alle mal eine Lösung bringen würde.
In dieser Art funktioniert es in der Erziehung leider nicht. Dein Kind lehrt dich auf wundersame Art dich zu fügen und dich auf deinen Weg zu machen, alles, was du bis dahin dachtest zu verlernen. Die Themen um Erziehung und Lernen sind hier eine fette, persönliche Herausforderung.

Die Kinder haben mir die billige und imitierte Halskette vom Hals gerissen und mich gezwungen, in den See einzutauchen und die bedeutsamen, echten Steine zu suchen, damit ich sie nun aufreihen kann.

Gerade gestern hat mir meine Tochter eine von ihr illustrierte Bildergeschichte gezeigt. Sie hat mir ihre Wahrnehmung der Kindheit in Bezug zu unseren Tieren, unseren Essessgewohnheiten, unseren Erziehungsgewohnheiten, ihre geheimen Spiele mit ihren Geschwistern usw., erzählt.

Beim Zuhören wurde mir klar, wie Eltern und Kinder sich gegenseitig bei ihrer Entwicklung und Entfaltung unterstützen.
Ich bin froh, dass ich mich dahin begeben konnte, dies zuzulassen. Nachdem die Kinder mir die Halskette mit großer Macht vom Hals gerissen hatten, habe ich begonnen, nicht der alten Kette hinterher zu weinen, die Kinder beschuldigt, sie bedroht und gebeten, die Teile wieder aufzusammeln und zu reparieren. Ich habe das schäbige Ding gehen lassen und habe mich auf Schatzsuche begeben.

Das alte loszulassen, einen neuen Weg zu finden, in meinen See abzutauchen, Edelsteine zu bergen, hat mir geholfen Schritt für Schritt in Beziehung zu gehen und die Tatsache anzuerkennen, dass wir uns auf diese Art gegenseitig nähren können, statt uns jeweils die Energie zu rauben.

 

Inspiriert für diese Geschichte hat mich ein Gespräch mit meiner Tochter Ida. Ihre Erinnerung an ihre Kindheit hat sie wundevoll in Szene gesetzt. Einen Eindruck kannst du hier gewinnen.

Bitte schreibe mir, ob das skizzierte 'Bild' von Teich und Edelsteinen und Schlamm und See bei dir Anklang gefunden hat. Es war das erste mal, dass ich eine Geschichte dieser Art geschrieben habe? Gerne lese ich deine Anregungen dazu.


Was ich werden will? All das, und.....

Schule-2Was ich werden will? All das, und noch viel mehr.

„Was willst du denn mal werden?“ Bist du das in deiner Kindheit auch oft gefragt worden? Ich erinnere mich gut. Es war mir nie möglich, diese Frage ganz klar zu beantworten. Ich konnte weder sagen Prinzessin, noch Lehrerin , noch Bäckerin, noch Ärztin. Diese Frage hat mich immer leicht mit Stress versehen. Konnte ich doch damals noch nicht ahnen, dass man meine Antwort vielleicht doch noch nicht so genau genommen hätte. Die Erwachsenen haben sich im stillen über meine Antwort amüsiert, hatten sie mir doch einige Jahre voraus und das angeblich genau Wissen darüber, was in meinem Leben möglich ist und was nicht.

Hätte ich in meiner Kindheit gesagt, dass ich Prinz Albert von Monaco heiraten werde und Prinzessin werde, dann hätte man mir amüsiert und im selben Moment mit einem Ausdruck des Bedauerns, über die baldige Desillusionierung, über den Kopf getätschelt.

Bei mir war es aber so, dass ich es nicht so punktgenau ein orten konnte, auch später noch nicht. Mir sind die Ent-Scheidungen im Grunde sehr schwer gefallen. Gab es doch so unglaublich viel, was mich interessierte. Von meinen Grundneigungen hätte ich Ärztin, Psychologin, Lehrerin, Bäuerin, Philosophin, Solopreneurin, Autorin, Wissenschaftlerin, Künstlerin, Tierärztin, Rednerin, Trainerin, Unternehmerin, Stifterin und Organisatorin werden können.

Für viele Dinge habe ich ein Riesen Interesse gehabt, habe mich bis über beide Ohren hineingestürzt, in relativ kurzer Zeit sehr viel gelernt und dann hat es mich gelangweilt und etwas Neues ist in mein Leben gekommen, für das ich das selbe Riesen Interesse aufgebracht habe. Dann das nächste und dann das nächste.

Im Grunde hätte ich gerne einfach so weitergelernt , wäre meinen Interessen gefolgt, hätte es zu einer gewissen Perfektion gebracht und dann das nächste.

Heute verstehe ich etwas mehr davon, wie ich gestrickt bin und verfolge mit aller Konsequenz diese Interessen und freue mich dann Jahre später, wie wundervoll sich alles zusammenfügt.

Und nun stell dir ein Kleinkind vor, dass in deiner Küche einen Löffel findet und einen Topf. Es nimmt die Gegenstände und bearbeitet sie. Es macht Töne damit, es schleppt Topf und Löffel hin und her. Es transportiert andere Gegenstände in dem Topf. Es schleift den Topf über den Boden. Es rollt den Topf. Es setzt sich auf den Topf. Es verpackt den Topf in einem Küchentuch, packt in wieder aus und dann ganz plötzlich  (nach ca. einer Stunde schöpferischer Konzentration) lässt es den Gegenstand los, geht weiter, startet ein neues Projekt und widmet sich diesem Thema mit dem selben Maß an Interesses, an Forscherdrang und an aufgeregtem Wissen wollen. Eher wahrscheinlich ist es, dass es in diesem Alter müde ist und einfach einschläft.

Kann ich denn als Mutter ahnen, dass sich mit diesem „lapidaren“ Spiel eine Nervensystem konstruiert, dass am liebsten sein ganzes Leben in dieser Art schöpferisch tätig wäre. Was für ein Geschenk diese Art des Spiels, wenn möglich ein Leben lang zu betreiben.

Mit meinem Artikel möchte ich dich heute fragen dein Kind (und vielleicht auch dich) unter diesem Aspekt zu beobachten:

Ist es wirklich richtig Kindern zu sagen, dass sie sich für eine Sache entscheiden müssen, wenn sie ihren Lernprozess verfolgen?

Ist es wirklich richtig Kindern zu sagen, dass man eine Sache auch fertig macht, wenn man sie einmal angefangen hat?

Kann es sein, dass dein Kind im Grunde ganz viele Neigungen entwickeln möchte ?

Schau dich in deinem Bekanntenkreis um. Wer von deinen Bekannten arbeitet in dem Beruf, den er mal erlernt hat ? Und wer macht im Grunde etwas ganz anderes?

Kann es sein, dass das Folgen von den eigenen Neigungen ganz eigenen Gesetzen folgt?

Kann es sein, dass der Moment, in dem dein Kind den Topf im Leben fallen lässt und sich einer anderen Sache zuwendet, ein toller selbstbestimmter Moment ist und kein Fehler?

Kann es sein, dass wir unsere Bildung- und Betreuungseinrichtungen dehnen und weiten müssen, damit auch diese multitalentierten und vielseitig interessierten Kinder dort ihren Raum finden und nicht ständig gespiegelt bekommen, dass sie verkehrt sind?

Kann es sein, dass wir in dieser hochkomplexen Zeit gerade diese Kinder benötigen, die sich auf ihre ureigene Art so vielseitig bilden und ihre vielfachen Talente kreativ einbringen ?

Kann es sein, dass dein Bild von dem, was beruflich für dein Kind möglich ist und was nicht, dein Kind von vorne herein in seinen Möglichkeiten einschränkt?

Gehört dein Kind mehr zu den Persönlichkeiten, die schon kurz nach der Geburt „wissen“, dass sie einmal Forscher in der Molekularbiologie werden wollen und sich auf dieses und jenes Fachgebiet spezialisieren wollen oder ist dein Kind im Moment eher dieses Multitalent, dass ganz vielen Neigungen folgt und du darauf vertrauen kannst, dass garantiert etwas ganz tolles, ebenfalls einzigartiges dabei heraus kommen wird?

Die Kinder sind so wundervoll offen und interessieret und vielseitig und bewegt und kreativ und effektiv in ihrer ganz persönlichen Art. Mit dem wundersamenLernen möchte ich uns Erwachsene dazu anregen, diesen „offenen Geist“ zu erhalten und darauf zu vertrauen, dass sie schon alles nötige mitbringen. Erwachsene müssen es nicht krampfhaft hervorbringen. Es ist schon alles da.

 

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https://wundersameslernen.de/kindergarten-und-schule-kontrollieren/

Das nächste Tagesseminar hier bei mir in der Mühle findet am 24.01.16 statt. Info dazu findest du hier:

www.wundersameslernen.de/termine/

Ich freue mich, wenn wir in Kontakt bleiben.