Eine eigenwillige Reflexion auf (Kinder)Geburtstag
Eine eigenwillige Reflexion auf (Kinder)Geburtstag
Es ist ganz gut möglich, dass ich mich mit diesem Beitrag so richtig in die Nesseln setze. Anläßlich meines eigenen Geburtstags heute, möchte ich etwas über ‚Kindergeburtstag‘ schreiben.
Es ist für mich ein Thema, von dem ich denke, dass es bedeutsam ist, den Kindergeburtstag in irgendeiner Form im ‚Griff‘ zu behalten. Mit 6 Kinder, da weiß ich, wovon ich rede.
Ich erinnere mich noch sehr gut an den Beginn meiner Auseinandersetzung mit dem Thema, als meine älteste Tochter noch sehr klein war.
Ich wünschte mir, diesen ‚leisen‘ Umgang mit Geburtstag, dieses stille, anerkennende Sein an einem solchen Feiertag. Ich wünschte mir, dass die Kinder es mitbekommen, wie sehr sie gefeiert werden und willkommen sind. Was für ein besonderer Tag.
Ich erinnere mich auch, wie die älteste Tochter bis zu ihrem zweiten Lebensjahr einfach nur 10-15 Luftballons bekam und es sie glücklich machte. Ich erinnere mich an strahlende Kinderaugen und eine stille, ganz verkörperte Freude. Wundervoll.
Doch dann, ganz ohne mein aktives Zutun, beginnt die Welt den Geburtstag zu kapern. Freudig kommen die Gäste, mit bunten Päckchen, lauten und quietschenden Geschenken und einer großen Tasche voller Erwartungen. Erwartungen an ein Kind, wie es zu regieren hätte, wie Freude auszusehen hätte, wie man ein Päckchen auspackt und wie sich Geschwisterkinder verhalten müssten.
Weiter geht es damit, wie diese Welle von Konsum, Erwartung und Partyaction das Haus einnimmt.
Ich sehe, wie der Erwachsene vor dem Kleinkind steht und es animiert sich zu freuen und zu hopsen und zu quietschen, weil man die überschwängliche, künstliche Freude in das Kind hineinlegen will. Erwachsenen wollen sich schließlich mitfreuen.
Diese injizierte Freude kommt mir manchmal wie ein Parasit vor. Sie ist sich nicht selbst genug. Sie muss in die Kinder hineingelegt werden, um sich selbst laben zu können.
Schritt für Schritt, Geburtstag für Geburtstag wird die stille, unscheinbare, von innen aufkeimende Freude durch künstliche Welt ersetzt. Der Schein und das Entrückt sein müssen von der eigenen stillen, inneren Freude ablenken. Diese aufgepfropfte Freude kriecht durch jede Ritze und macht sich am Kuchentisch breit.
Für mich gibt es einen Unterschied zwischen Freude und Freude. Sie muss nicht notwendigerweise still und zurückhaltend sein, aber ich wünsche mir nichts mehr, als das sie die eigene Freude, das eigene Empfinden sein darf.
Ich erinnere mich auch an einen eigenen Geburtstag in der Kindheit. Die Tante hatte mir, mit so viel Mühe, diese Wollkleidchen genäht. Stunden investiert und einen weißen Kragen dran genäht.
Und ich stand da, eingefroren und starr. Ganz entsetzlich hat das Ding gekratzt und nun habe ich zu allen gesagt: „Ich will alles, nur das Kleidchen nicht anziehen.“ Noch heute bekomme ich diese Geschichte erzählt. Zur Cafetrinkenszeit am Nachmittag sicher wieder neu. Die Geschichte ist, dass ich damals die Mutter blamiert und mich undankbar gezeigt habe.
Da sind weiterhin Erwartungen, dass die Geschenke gefallen müssen und man sich freuen muss. Das man sich am Geburtstag mit allen Kindern gut vertragen muss. Man muss, so die Erwartung schon als Kind den ganzen Tag strahlen und alles im Griff haben.
Dabei ist dieser Tag in der Regel ein Tag voller Tretmienen. Ich spreche aus Erfahrung. Ich höre inzwischen die Geschichten der älteren Kinder. Dann wird mir um so klarer, wie sehr dieser besondere Tag im Jahr aufgeladen wird mit den unglaublichsten Erwartungshaltungen und Enttäuschungen. Meist habe ich sie als Mutter an diesen Tagen garnicht wahrnehmen können. Erst am Abend hat sich eine Schleuse geöffnet und manchmal das ganze Leid des Tages offenbart.
Da war sie traurig, weil sie nicht das richtige Geschenk bekommen hat. Da wollte er eigentlich gar nicht feiern, wurde aber dazu überredet. Da wollte sie die blöde Freundin nicht einladen, jemand hat sie aber überzeugen wollen, denn sie ist ja die Tochter der Freundin der Mutter. Da hat er aber ein größeres Geschenk bekommen, als das Geschwisterkind im vergangen Jahr. Da hat der Bruder mit der besten Freundin gespielt und daher die ganze Party ruiniert. Es wurde dann doch nicht das Lieblingsessen gekocht. Die Geschenke der Freundin waren dann doch nicht richtig. Auf dem Geburtstag des Freundes gab es eine große Tüte voll Geschenke, die eigene Mutter macht das nicht, das ist peinlich.
Am Abend dann sind oft die Bauchschmerzen da, nicht nur, wegen dem Übermaß an Essen, sondern der Bauch ist auch angefüllt mit dieser Überdosis an Emotionen, die gut sortiert sein wollen, wo aber den ganzen Tag über die Zeit nicht da war. So mancher Kindergeburtstag endet Abends in Tränen, weil die Emotionen den ganzen Tag über keine Zeit ließen sich selbst im eigenen System zu sortieren.
So oft habe ich den Eindruck, dass dieser Geburtstagsstress selbst gemacht ist. Irgendwann früher oder später erlauben wir es, dass die Welt, damit meine ich die Gesellschaft mit all ihrem Pomp und Tschingderassabum, die noch zarte Welt der Kinder überrollt. Irgendwann kommt sie durch die Haustür, die Welt, und nimmt die Kinder aus ihrem eigenen Empfinden, aus ihrer bunten, sehr persönlichen Innenwelt.
Diese bunte und eigene Innenwelt, die, die uns nährt und satt hält, die nichts braucht und selbst genügsam ist, wird überrollt und erobert von der anderen Welt, die so laut und fordernd daher kommt.
Und meine Herausforderung als Mutter bestand für mich seit jeher darin, zu versuchen ein gewisses Gleichgewicht zu halten. Die Fahne oben zu halten für die stillen und leisen Töne, für das eigene Gespür und Empfinden. Für ein anderes Bild von Geburtstag. Für genau das, was die Gelegenheit geben könnte, die Freude und Dankbarkeit zu erfahren für das Leben. So schlicht und simpel, dass es nicht der Rede wert zu sein scheint. Aber eben nur so scheint, denn das wäre es eigentlich, was ich den Kindern so gerne vermittelt hätte, wenn die Pauken und Trompeten und die Gier nach Geschenken nicht so selbstverständlich übernehmen würden.
Ich habe mich damit garantiert unbeliebt gemacht bei den Kindern. Ich war sicher hier und da langweilig und altbacken, unflexibel und verbohrt, wenn ich bestimmte Dinge und Auswüchse bezüglich eines Kindergeburtstages, nicht durch die Haustür hereingelassen hatte. Ich bin keine Tortenbäckerin und auch keine Animateurin und Party-planerin. Ich möchte einfach, dass es ein schöner Tag ist, auch mit Zeit. Ich mochte es eher klein als groß. Aber die Kinder haben über Zeit natürlich ihre eigenen Vorstellungen entwickelt. Klar!
Es war mir aber auf Sicht nicht möglich dem viel entgegen zu setzen. Der Druck ist ausgesprochen groß.
Doch das Beispiel mit den Kindergeburtstagen empfinde ich als so passend dafür, was exemplarisch geschieht, wenn die „Welt“ die Kinder überrollt, statt ihnen Gelegenheit zu geben sich langsam und selbstbestimmt einzufügen und den eignen Platz zu finden. Dies um so besser, wenn es aus der tiefen Verbundenheit mit dem eignen Empfinden und Wesen geschehen kann.
Und dann gehe ich nun heute meinen eigenen Geburtstag an, wohl schauend und empfindend und mit großer Dankbarkeit, aber eben nicht nur für die von Gratulanten gegebenen Geschenke. Insbesondere aber für das eine Geschenk.
Warum ich Summerhill für einen tollen Ort für Kinder halte
Warum ich Summerhill für einen tollen Ort für Kinder halte. Die Tatsache, dass es eine Schule ist, ist mir fast nebensächlich.
Unsere Ideen von Bildung und Erziehung sind sehr stark vom WERDEN MÜSSEN geprägt. Diese agilen Zeiten rauben den Kindern das SEIN DÜRFEN. Es ist ein ins Ungleichgewicht gefallenes Bild. Wenn man sich in dieser hyperkomplexen und schnelllebigen Zeit für mehr Seinsqualitäten stark macht, wird man schnell zur Projektionsfläche für Ohnmacht, Stress und Ärger.
Ich bin bei einer Party und irgendjemand, der mich kennt, erwähnt ganz beiläufig, dass meine Kinder zur Summerhill Schule gehen. Vielleicht hat die Person das nur getan, um ein wenig Fahrt in die Gespräche zu geben, eine interessante Unterhaltung anzukurbeln.
Dann geht diese Art Gespräch los, die immer nach dem selben Mustern abläuft.
Ich selbst würde die Unterhaltung nicht anregen. Nach den vielen Jahren, die meine Kinder zur Summerhill Schule gehen, hat sich die Art und Weise der Diskussionen, die dann aufflackern, kaum geändert.
Es entsteht eines dieser Vakuums, dass man mit Worten nicht füllen kann, sondern nur mit persönlicher Erfahrung. Daher ist es immer wieder schwer darüber zu reden.
Und im Grunde kann ich gar nicht wirklich darüber reden, denn ich selbst bin ja nicht dort zur Schule gegangen. Ich bin ja ‚nur‘ Mutter von den sechs Kindern, die alle nach Summerhill gegangen sind, oder noch dort leben. Ich werde damit sofort zu einer Zielscheibe für mannigfaltige Projektionen von Eltern.
„Also, wenn ich meinen dreizehnjährigen dort hin geben würde, das könnte nicht klappen. Ich muss ja so schon ständig hinter ihm her, damit er was tut.“ höre ich dann. Gleich gefolgt von dieser Aussage: „Mein Kind weggeben in ein anderes Land und das noch in dem Alter, das kann ich mir nicht vorstellen.“ Dann geht es weiter mit den Geschichten, um die Kinder der Bekannten, die auch zu einem Internat geschickt wurden und die heute drogenabhängig sind deren Lebenskonzept gescheitert zu sein scheint.
Nur um die Betroffenheit und Emotion ein wenig zu dämpfen, verlagert sich das Ganze dann auf die Probleme der hiesigen Schulen, um den ganz normalen Alltag und die Herausforderungen um Hausaufgaben, G8 oder G9, sowie dem enormen Druck, der heute in den Schulen herrscht. Es geht dann weiter mit der Belastung der Mütter, wenn sie berufstätig sind und in diesen Zeiten versuchen müssen, die Kinder durch das Schulsystem zu bugsieren.
Ich sitze dann meistens ziemlich still da, denn ich habe inzwischen die Erfahrung gemacht, dass man mir die Leichtigkeit und die Freude an dieser Art Zusammenleben mit den Kindern nicht abnimmt.
Wenn ich zu Anfang dieser Konversation, als alle interessiert waren und hören wollten, wie sich mein Leben und das der Kinder gestaltet, noch geredet habe, dann werde ich im folgenden immer schweigsamer.
Über all die Jahre habe ich noch keine Lösung gefunden, mit diesen Verdrängungsmechanismen der Interessenten umzugehen, die mir dann mit großer Macht entgegen strömen.
- Man ist ob der exotischen Art und Weise, Schule zu begreifen, sehr interessiert.
- Man hört ein wenig zu.
- Man überträgt diese radikalen Gedanken auf den eigenen Alltag.
- Man kommt zu dem Schluss, dass man sich diese Freiheit und Lebensfreude nicht vorstellen kann.
- Man beginnt etwas zu zerschiessen, was seit über 100 Jahren ein erfolgreiches Konzept ist. Gründe findet man vielfach und je individuell.
Normalerweise könnte man dann hier die Frage stellen, wie man dieses Konzept wohl auf hiesige Ideen von Bildung übertragen könnte? Man könnte sich Fragen stellen, was dies gesellschaftlich zu bedeuten hätte? Man könnte positive Beispiel aus dem Nähkästchen zaubern. Man könnte über andere gut funktionierende Konzepte sprechen.
Aus irgendeinem, mir bislang unerklärlichen Grund ist das aber nicht möglich, stattdessen beginnt nun die Talfahrt auf dem Weg hin zur mir bekannten Verleugnung eines Weges, den es seit über 100 Jahren gibt. Mit dem ultimativen Argument, dass diese Art Konzepte für mehr Freiheit und Selbstbestimmung nicht umsetzbar sind.
Einer oder eine der Partygäste lenkt nun mehr oder weniger offensichtlich das Thema auf die Finanzierung eines solchen Bildungsweges für die Kinder. Man weiß von der Cousine des Nachbarn, was die Internat-Schule kostet. Daraufhin werden die Schulgebühren der Montessori Schule im Nachbarort diskutiert.
Daraus schließt man, dass dies ein Luftschloss ist. Man spricht mich aber nicht an, wie ich das mache.
Und ich rede in diesem Zusammenhang auch sehr wenig darüber. Das ist immerhin eine private Angelegenheit. Es ist ein brenzliges Thema. Denn auch das, was sich im Zusammenhang mit der Finanzierung dieses Weges aufgetan hat, ist ein Wunderwerk. Es ist ein ähnliches Wunderwerk, was alle die Initiativen möglich machen, die quer durch Europa kleine, alternative Einrichtungen gründen und das Unmögliche möglich machen. So viel sei gesagt:
Das es in unserem Fall möglich geworden ist und das es nach unzähligen Herausforderungen bis jetzt möglich geblieben ist, ist das Ergebnis meines Wunsches nach einer möglichst freien und selbstbestimmten Bildung für die Kinder. (Ähnlich dem Wunsch der Macher all der Initiativen) Es hat etwas von Kompromisslosigkeit, was mir die Kraft gibt. Es ist das Ergebnis von unzähligen Gesprächen, die ich mit Menschen geführt habe und es hat etwas mit einem Kreis von Unterstützern zu tun. Es ist das Werk eines stillschweigenden Kooperationsgedanken bestimmter Menschen für eine Idee. (siehe auch die unzähligen Macher freier Schulen)
Ich habe darüber nachgedacht, was allen diesen Unterstützern gemeinsam ist. Es ist der Grundgedanke, dass die psychosoziale Entwicklung Vorrang hat. Das bedeutet, dass Lernen ein Selbstläufer ist, wenn es den Kindern gut geht, sie eine stabile Bindung erfahren und sie nah an ihrem Leben bleiben können. Wenn sie forschen können, den eigenen inneren Fragestellungen folgen können und dafür möglichst viel Zeit haben. Denn Zeit haben spielt hier eine große Rolle.
Jetzt bist du an der Reihe. Du hast die Wahl, dass du mich und meine Arbeit als Projektionsfläche nutzen kannst. Du kannst alleine in diesem Text viele Dinge finden, die dich erkennen lassen, dass dir dein selbstbestimmter Weg nicht möglich ist, weil du beginnst, dich mit mir und meinem Weg zu vergleichen.
Oder du nutzt diese Vorlage und machst dir Gedanken für deinen kompromisslosen Bildungsweg, der gerade so radikal ist, wie es dir persönlich möglich ist. Du nimmst diese Gedanken, von denen die meisten sie ganz schnell abwiegeln würden, weil es ihnen zu konfrontativ wird und baust deinen/euren Weg daraus auf.
Wenn du mit mir auf der Party sitzen würdest und ich inzwischen rausgefunden hätte, wie ich im Gespräch die Menschen besser stärken kann, statt deren Blitzableiter zu werden, dann würde ich dich so gerne teilhaben lassen, an meiner Überzeugung und meiner Kraft für einen funktionierenden Weg.
Ich würde dich einladen, dich diesen Fragestellungen ganz persönlich zu stellen und nichts unversucht zu lassen, um diesen deinen Werten und Vorstellungen in deiner Familie Raum zu geben, auch wenn es am Anfang nur ein Quadratzentimeter ist. Hier notiere ich dir, was für mich und meine Kinder bisher sehr gut funktioniert hat. Bitte lies in Ruhe, beobachte deine innere Zensur, die vermutlich sofort auf den Plan kommt und sagt: „Das geht nicht, klappt nicht!“ Weise die Zensur in Schranken und schaue nach Möglichkeiten, die dich und dein Kind weiterbringen.
Ich wünsche mir sehr, dass du diese Aufzählung einfach nur als Grundlage dafür nimmst, was alles möglich sein könnte, wenn mehr Menschen den Mut aufbringen, diese Wege für Kinder einzuschlagen. Das muss gar nicht in einem Internat in England sein, sondern kann vom Grundgedanken her einfließen, wo auch immer du dich bewegst. Mein Ziel ist mehr Freiheit und Selbstbestimmung für Kinder, damit ein lebenslanger freudiger Lernprozess wieder Grundrecht der Menschen werden kann. Damit das wahr werden kann, wünsche ich mir, dass viele Erwachsene, viele kleine Schritte an vielen Stellen machen. Und ich weiß, dass diese Schritte recht anstrengend sein können.
Hier nun einige Gedanken, die über die Jahre Grundlage des Lernprozesses meiner Kinder geworden sind. Vielleicht hat das eine oder andere Ähnlichkeit mit deinen Erfahrungen? Vielleicht ist es aber auch unvorstellbar. Ich will dir mit dieser sicher unvollständigen Aufzählung zeigen, dass es in meinem Leben gelebte Realität ist und so oder ähnlich könnte es auch bei dir sein. Wo lebst du Kompromisse und mit wem musst du intelligente Gespräche führen, um eine Veränderung zu sein?
Meine Kinder leben 3 x 11 Wochen nicht zu Hause, sondern in einem anderen Land in einer Schule mit einem Konzept für ein großes Maß an Freiheit und Selbstbestimmung. ( Sie sind etwa 33 Wochen im Jahr in England und etwa 19 Wochen im Jahr zu Hause. )
Die Kinder entscheiden völlig frei ob und wann sie in den Unterricht gehen.
Die Kinder entscheiden, welchen Unterricht sie besuchen und welchen nicht.
Ich werde von der Schule nicht informiert, was die Kinder tun und was nicht.
Ich muss ein großes Maß an Vertrauen aufbringen. Mir bleiben Parameter, ob die Kinder gerne wieder in die Schule gehen. Ich führe ab und an Telefongespräche mit ihnen. Je nach Lebensthemen, die sie haben, ist das mal mehr und mal weniger der Fall.
Obwohl das englische Essen für die Kinder immer wieder ein schwieriges Thema ist, gehen sie trotzdem gerne zur Schule.
Die Kinder leben in einer demokratischen Gemeinschaft und regeln ihr Leben weitestgehend selbst.
Die Kinder leben mit einer großen Anzahl an Regeln in der Lebensgemeinschaft ( Schule). Der Unterschied zu den Regeln, von denen Erwachsene üblicherweise reden: Die Regeln werden von der Gemeinschaft gemacht, in der sie ein wertvolles Mitglied sind. Es sind also keine Regeln, die wegen ihnen von Erwachsenen getroffen werden. Es sind Regeln, an denen sie Anteil haben, auch in der Einhaltung oder Nichteinhaltung.
Es geht um das gegenwärtige Lebensglück und wie es zustande kommen könnte und nicht darum, was die Kinder für eine erdachte Zukunft tun müssten, um dann vielleicht irgendwann mal glücklich zu sein.
Der eigenen innere Antrieb des Menschen wird als ausgesprochen bedeutsam gesehen. Sein Erhalt für fundamental.
Es geht nicht darum die Kinder gemäß den Bedürfnissen einer Gesellschaft und deren ‚Arbeitsmarkt zu formen. Es geht nicht darum, die Kinder für eine Universität oder für ein Wirtschaftsunternehmen vorzubereiten.
Es geht nicht um verbindliche Lehrpläne. Es geht nicht um erlernten Stoff zu überprüfen ( es sei denn, die Schüler bitten darum)
Die Kinder kommen gerne nach Hause und sie fahren auch gerne wieder weg. Beides eben.
Es geht nicht um die primäre Übermittlung von Wissen.
Lerntempo spielt eine völlig untergeordnete Rolle.
Sogenannte Kategorien, wie Hochsensibilität, Hochbegabung, ADHS, Legasthenie, Dyskalkulie etc. wird keine übergeordnete Bedeutung gegeben. Jeder ist sowieso ‚andersbegabt‘.
Es ist ein ungeheuer befreiendes Gefühl, wenn man als Eltern nicht konspirativ in ein System hineingezogen wird, um Kinder ‚ans Lernen zu kriegen’. Eigentlich wäre vieles ein Selbstläufer, wenn nur genug Erwachsen umdenken und wahrnehmen, dass es für die Kinder und für die ganze Familie ganz anders laufen könnte.
Dieses ‚ganz anders’ müssen wir gestalten, wir müssen dafür aufstehen und dieses Recht zurückerobern. Jeder nach seinen Möglichkeiten, aber gemeinsam in der Idee.
Hier findest du Information zu meinem nächsten Tagesseminar und meiner Beratung.
Klarheit und Kinder oder Alkohol und Nebel ?
Klarheit und Integrität für Kinder oder Alkohol und Nebel
Bezüglich der Erziehung meiner Kinder frage ich mich immer wieder, was ich tun kann, damit sie möglichst oft die Gelegenheit haben ihre Integrität zu wahren und zu lernen, nach ihren Werten zu leben. Für eine glückliches, gesundes und zufriedenes Leben, halte ich es für ausgesprochen wichtig, die eigene Integrität wahren zu lernen, statt sich buckelnd in eine dysfunktionale Welt einzufügen. Ich stelle mir Fragen darüber, was ich tun kann, um dies von klein auf zu ermöglichen?
Meine Tochter war zu einer dieser Partys eingeladen, deren Motto es war eine vorbestimmte Menge Alkohol zu trinken, um in diese Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Ich rede hier nicht von ein oder zwei Flaschen Bier.
Sie sprach mich an , weil sie verunsichert war und nicht wusste, ob sie hingehen sollte. Sie wusste nicht recht, wie sie dem Gruppenzwang standhalten konnte, denn es ging ganz klar darum in eine Gemeinschaft aufgenommen zu werden , dazu zu gehören, dabei zu sein. In den Wochen davor fackelten die Gespräche immer wieder auf, sie wollte meinen Rat und meine Empfehlung.
Auch ich war in dieser Frage herausgefordert, durch diese zwei Strömungen, die mich umspülten:
A) „Das haben wir hier auf dem Land schon immer so gemacht. Es ist eine Tradition. Das schweißt die Jugendlichen zusammen. Es ist ein Ritual. Das muss man nicht so ernst nehmen. Dann gehört man eben dazu…..“
B) „Sich durch Alkohol saufen dazu gehörig zu fühlen, was für ein Irrsinn. Mobbing und
Gruppenzwang entstehen in dieser Umgebung. Eltern unterschätzen diese „Spielchen“, denn
was zum Thema Alkohol und Drogen unter Jugendlichen los ist, hat mit ‚früher‘ nichts mehr zu
zu tun. Es ist schlimmer geworden. ….
Auch meine Tochter wurde von diesen Strömungen umspült, die sich in ihrer Wahrnehmung natürlich in anderer Art zeigten.
Ich fragte sie, wer sie denn in einigen Jahren sein wolle? Ich fragte sie, wie sie sich nach der Party fühlen wolle? Ich fragte sie, was ihre Ideen zu dieser Party seien? Ich fragte sie nach Bildern, die sie von sich selbst hatte, welche Wünsche sie für sich selbst hatte…usw.
Dann lies ich sie zur Party gehen.
Viel später dann erfuhr ich, dass sie an dem Abend nicht bei dem Ritual mitgemacht habe und in aller Stille bewunderte ich ihre Stärke.
Ich erzähle dir diese kleine Geschichte, weil ich dir aufzeigen möchte, dass ich die Kraft entwickelt habe, um meinen Kindern andere Möglichkeiten aufzuzeigen. Ich möchte, dass sie ihrem Gespür folgen und nicht einfach mitlaufen und sich zu saufen, nur um sich dann dazugehörig zu fühlen. Wozu sich zu etwas zugehörig fühlen, was auf die Dauer nicht gesund und stärkend sein kann?
Schritt für Schritt möchte ich, dass meine Kinder wach sind und lernen:
- auf ihre eigene innere Führung zu achten.
- ihre Vorstellungskraft zu nutzten für das Leben, dass sie persönlich leben möchten.
- ihre Gesundheit zu feiern, ihr Körper zu kennen, und ihre persönliche Art zu finden sich zu entfalten.
- fähig zu werden nein zu sagen und Grenzen zu setzen
- eine positive Einstellung zu entwickeln.
- für sich selber zu denken.
- ihre eigene innere Stärke zu erleben. ( die sie hier demonstriert hat)
- ihre Fähigkeiten zu verfeinern eine Leben lang eine Selbstlerner/in zu sein
- ein hohes Selbstbewusstsein zu entwickelnihre eigenen Emotionen wahrzunehmen und auf gesunde Art und Weise zu verarbeiten
….
Um meinen Kindern diese Dinge lehren zu können, muss ich mich selbst damit auseinandersetzen. Ich muss diesen Treppenweg Stufe für Stufe selbst erklimmen. Daher ist in meinem Logo vom WundersamenLernen auch eine Treppe abgebildet. Sie ist für mich eine Sinnbild für meine eigene Entwicklung als Mutter, damit ich vor meinen Kindern weiß, wovon ich spreche, wenn ich selbst meine Integrität wahren will und mich in einer Welt zurechtfinden muss, die oftmals nicht meinen Werten und Vorstellungen von gesundem Miteinander entspricht.
Hier sind drei Fragen, die ich dir heute in diesem Zusammenhang stellen möchte:
Wie soll dein Kind in seinem Leben dastehen, wenn es erwachsen ist?
Welches Bild hast du von deinem Kind, wenn es erwachsen ist?
Was bist du bereit dafür zu tun?
Ich gehe fest davon aus, dass deine innere Klarheit und Richtung, dir Stärke und Kraft für die Erziehung deiner Kinder gibt und sich viele Problem im Alltag positiv verändern, wenn du dieser inneren Arbeit ein wenig deiner Aufmerksamkeit gibst. Deine Kinder wachsen mit an dem Weg, den du gehst.
Diesen zu erforschen und Klarheit darin zu erlangen, dabei bin ich dir sehr gerne behilflich. Ruf mich einfach an, wir vereinbaren einen inspirierenden Gesprächstermin.
Tel. 06477 - 911 911 9