Das bisschen Haushalt. Eigenheiten zur Mithilfe im Haushalt verstehen lernen.

Das bisschen Haushalt. Eigenheiten zur Mithilfe im Haushalt verstehen lernen.

Ich weiß nicht genau, wie es geschieht? Noch weniger habe ich eine Idee, warum es geschieht? (Naja, ein wenig vielleicht schon 😉)

Die Einstellung zur Mithilfe im Haushalt durchläuft bei meinen Kindern (6) immer einen seltsamen Wandlungsprozess. Von der absoluten Freude beim Helfen, über Phasen von Desinteresse und maximalem Widerstand, bis hin zur Selbstverständlichkeit bei der Übernahme von Verantwortung in den täglichen und wöchentlichen Aufgaben.

Wenn es gestern vielleicht noch so war, dass kleine Aufgaben im Haushalt durch Rebellion und organisierten Widerstand boykottiert wurden, so kann es heute plötzlich so sein, dass meine Anfrage auf Mithilfe folgendermaßen kommentiert wird. Das entsprechende Kind antwortet mit einem emotionslosen, fast schon fröhlichen Sing-Sang in der Stimme: „Ja, mach ich, kein Ding!“

Kennst du das? Die Küche muss nach dem Essen wieder in eine akzeptable Form gebracht werden und von Seiten der Kinder treffen dich unzählige spitze Lamentierpfeile.

  • „Ich schon wieder…“
  • „Ich habe keine Lust…“
  • „Der XY hat aber auch nicht…“
  • „Ich muss immer mehr machen als XY…“
  • „Ich mach’s später… (nie ;) )“

Kommentare dieser Art werden immer von einer gewissen Lautstärke begleitet. Tätigkeiten, die in zehn Minuten erledigt sein könnten, werden mit soviel Widerstand und Emotion aufgeladen und verzögert, dass daraus gut ein Stündchen werden kann.

Was ist das immer ätzend.

Nach all den Jahren mit den Kindern kenne ich inzwischen viele Argumente und Strategien. Wüßte man es nicht besser, könnte man fast vermuten, dass es für diese Abläufe zur Mithilfe im Haushalt ein Gen oder ein biologisches Programm gibt?

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Inzwischen habe ich eine gewisse Gelassenheit entwickelt, denn ich habe gelernt, dass sich irgendwann im Alter zwischen 14 und 16 wieder ein unerklärlicher Wandel in den jungen Menschen vollzieht.

Es ist, als ob sich im Jugendlichen ein Schalter umlegt. Etwas ganz Wesentliches ist, von mir unbemerkt, in sein Leben gekommen.

Ich nenne es mal AKZEPTANZ. Ich nehme an, der Jugendliche akzeptiert schlicht und ergreifend, dass der Haushalt Aufgabenverteilung benötigt. Der junge Mensch sieht sich plötzlich als Teil dieser Aufgabe. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, dass sich neben der Akzeptanz sogar etwas wie Freude am gemeinsamen Schaffen einstellen kann. 
Plötzlich gewinnen die Aufgaben eine Leichtigkeit, ja, ich habe sogar erlebt, das gemeinsame Freude in der Arbeit entstehen kann.

So haben wir also alle unsere Aufgabe in diesem gemeinsamen Miteinander. Die Jugendlichen erleben ihre Veränderung, indem sie geschmeidig werden und akzeptieren lernen, dass es Aufgaben höherer Ordnung gibt, in die man sich einbringen kann, um einer Gemeinschaft zu dienen. Sie wandeln sich vom Widerstand zur Akzeptanz, vielleicht sogar zur Freude im Tun.

Meine wundersame Wandlung folgt einer ähnlichen Art. Ich erfahre mich im Reibestein sein, im Zielscheibe sein von Widerstand und im Aushalten von Missmut. Ich entwickele mich im selben Prozess hin zu dieser starken Tanne, die einfach fest verwurzelt ist, sie entwickelt starke Äste, mit denen sie die jungen Menschen geschmeidig zu leiten sucht. Auch ich muss das Akzeptieren lernen.

Ob sich diese Anregungen in deine Familiensituation übertragen lassen, weiß ich nicht? Vielleicht sind meine ‚Bilder‘ aber hilfreich für dich? Ich würde mich darüber freuen.

Ich wollte dich das einfach wissen lassen. Vielleicht bist du gerade im Moment Zielscheibe des gesammelten Unmuts, des Widerstands und der Rebellion eines jungen Menschen. Ich finde, dass es bedeutsam ist, fest verwurzelt im ‚Feuer‘ zu stehen und im selben Moment geschmeidige Äste zu entwickeln, die sich im Wind bewegen können. Wenn du guter Dinge bist, nicht verzweifelst, nicht übermäßig bewertest, freundlich und stark sein kannst, dann kann es gut passieren, dass ihr gemeinsam in diese Selbstverständlichkeit wachsen könnt, die der Haushalt und alle Verantwortlichkeiten erforderlich machen.

Werden sich alle Beteiligten morgen wieder um das bisschen Haushalt drücken wollen?

Natürlich werden sie.

Durch meine Beratung begleite ich dich gerne für ein wenig mehr Geschmeidigkeit, Klarheit und Akzeptanz.  Sprich mich gerne an. 


Alte Bärte in Erziehung abschneiden

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Wie du alte und lange Bärte in Erziehung abschneiden kannst.

Es passiert mir immer wieder, dass sich die alten, langen Bärte der Erziehung in mein Zusammenleben mit den Kindern schleichen.

So geschehen gerade vor kurzer Zeit, als es einen heftigen Streit zwischen meinem 12 jährigen Sohn und mir gab. Es ging um den Klassiker. Ich hatte den Eindruck, dass er zu wenig hilft und betonte, dass ich hier kein Hotel betreiben würde. Er meinte, dass er keine Lust hätte immer die „Frauenarbeit“!!! zu machen, sprich in der Küche zu helfen. Als ich ihm Vorschläge machte, was es so an „Männerarbeit“!!! zu tun gäbe, kamen wir natürlich auch nicht zusammen, denn eigentlich wollte er gar nicht helfen. „Der X hat heute auch noch nichts gemacht und Y macht immer nur, was ihr Spass macht!“ Du kennst sicher die üblichen Bemerkungen, die dann aus der Tasche gezogen werden, nur, um hier eine wenig Krawall zu machen und die Diskussion in Gang zu halten, wobei eigentlich alles in etwa 15 Minuten erledigt wäre.

Was soll ich sagen, eins kam zum anderen und es hat richtig geknallt im Haus, die Türen flogen und es machte sich diese unangenehme Stille breit. Jeder ging zu Bett und die Sachen waren nicht geklärt oder an dem Punkt, mit dem ich hätte gut und friedvoll schlafen können.

Es hat mich große Teile der Nacht gekostet, ich fühlte mich nicht wohl und wusste nicht, wie ich am nächsten Morgen den Ball zuspielen würde, denn wir würden uns ja wieder begegnen und dann …..?

Am nächsten morgen hörte ich „zufällig“ in irgendeinem  Podcast (leider weiß ich nicht mehr wer und wo, ist aber auch egal, denn das große Universum schmeisst mir natürlich die Informationen zu, die ich benötige, wenn ich sie nur wahrnehmen kann), dass ich für die Beziehung verantwortlich bin. Uff!

Und dann bin ich plötzlich wieder auf der Spur, dann weiß ich, was zu tun ist im neuen Bewusstsein im Umgang mit Kindern, dann weiß ich wieder, dass es nicht um Angst und Kontrolle geht, dass es um Beziehung geht, dass es nicht um Bestrafung geht um Ausgrenzung, um Machtausübung, um Erziehung im alt her gebrachten Sinn.

Ich erinnere mich wieder, wie ich den alten, langen Bart abschneiden kann. Irgendwann gehe ich in sein Zimmer, setze mich an das Fußende seines Bettes und beginne damit ihm freundlich und mitfühlend die Unterschenkel und Füße zu massieren. Der Ball, den ich zuwerfe ist auffangbar und wohlwollend. Nach ein paar Minuten räkelt er sich, wird langsam wach, grinst mich an und sagt:

„Mama, vergiss alles, was ich gestern gesagt habe.“

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WundersamesLernen bedeutet für mich diese langen, alten Bärte in Erziehung abzuschneiden, die uns das Zusammenleben mit den Kindern so schwer machen, die so viel Emotionen zwischen Erwachsenen und Kindern stapeln und auftürmen, dass keine Kraft und kein Sinn mehr für die eigentliche Bedeutung des menschlichen Lernens bleibt. Alle Kraft wird aufgezehrt und es bleibt so wenig übrig, für das, was eigentlich so natürlich und naheliegend ist, damit Menschen ihr volles Potential entfalten können.

Durch meine Beratung helfe ich dir, diesen kraftzehrenden Vorstellungen auf die Spur zu kommen,  damit Kindern wieder Luft zu geben, für das, was in unser aller Lernprozess eigentlich ansteht.

Bitte ruf mich einfach an und vereinbare mit mir einen 15 minütigen, kostenlosen Probetermin.

Tel. 06477 911 911 9