Wenn Erwachsene dem Lernen im Weg stehen.

Wenn Erwachsene dem Lernen im Weg stehen. Wenn Eltern schwimmen wollen, aber dabei nicht nass werden wollen.

Heute stehe ich wie eine Tanne in der Überzeugung, dass Freiheit und Selbstbestimmung, in und für die Erziehung von Kindern, von größter Bedeutung ist.

Ich bin unumstößlich darin. Das fällt mir immer wieder auf, wenn ich bemerke, dass ich Menschen damit verunsichere, verschrecke oder gar verärgere.

Ich war nicht immer so stark in meiner Überzeugung. Es gab Zeiten, in denen ich vielleicht ähnlich verunsichert war, wie du es vielleicht heute bist.

Bezüglich meiner Ansätze in der Erziehung der Kinder, später auch der Bildung der Kinder, war ich hier in meiner Umgebung des Westerwaldes eine Vorreitern. Natürlich hat man mir eine Menge Gegenwind gegeben, aber ich war zu den Zeiten in den Ideen von Freiheit, Selbstwirksamkeit und Gleichwürdigkeit schon recht verwurzelt, so dass ein bißchen Wind mir nichts anhaben konnte.

Heute weiß ich, dass dieser Wind notwenig war, meine Wurzeln (Überzeugungen) zu stärken. Mit dem Wachstum meiner Wurzeln und dem späten sichtbar machen meines Weges wurden auch die Anforderungen größer, die an mich als ‚Baum‘ gestellt werden.

Der kleine Baum war der, der versucht hat, die Kinder möglichst  nach den eignen Maßstäben hat entscheiden zu lassen. (bezogen auf Nahrung, Kleidung, Entscheidungen des Alltags…) Der etwas größere Baum war der, der das erste Kind aus der Schule genommen hat, ohne zu der Zeit eine echte Alternative zu haben. Noch etwas stärker war ich verwachsen, als ich die Kinder in eine freie Alternativschule gebracht habe und die Umstände über Jahre so organisiert habe, dass sie für unsere Familie passten. Noch stärker wurde ich mit der Trennung vom Vater der Kinder. Die ganze schöne Vorstellung vom Lebenslernweg meiner Kinder geriet mächtig ins Trudeln. Doch meine Wurzeln waren hilfreich und ich konnte weiter wachsen und Möglichkeiten schaffen, die nicht im Traum vorstellbar gewesen wären. Das Leben hat sie hervorgebracht, mit dem Treibstoff meines Wunsches für diese Art Lernweg für meine Kinder.

Noch größer wurde die Tanne, als sie den jüngsten Sohn, mit gerade acht Jahren, in ein Internat gab, dass ihm die Möglichkeit gab seinen Geschwistern zu folgen. Er wollte auch in der Summerhill-School sein. Doch für mich war es sehr schwer, denn er war der Jüngste und Kleinste. Sein Umzug nach England, hat für mich bedeutet, von einem auf den anderen Tag das ‚aktive Mutter sein‘ loszulassen. Dieses Loslassen wurde plötzlich notwendig,  viele Jahre, bevor Kinder für gewöhnlich aus dem Haus gehen.

Noch immer bin ich in diesem Wachstumsprozess und die Entscheidungen der Kinder und das, was ich dazu tun kann oder eben nicht, wandeln mich, stärken meine Wurzeln. Der Weg der Kinder formt meinen Weg im selben Moment mit, fordert meinen Wandel und meine Veränderung.

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Wenn ich mir wünsche, dass die Schule ein Wachstums und Entwicklungsraum ist, dann bedeutet es notwendigerweise auch für mich, dass ich diesen Wachstums- und Entwicklungsweg mitgehen muss.

Viele Eltern sitzen leider noch der Idee auf, dass sie die Kinder zwar auf eine freiere Form von Schule geben möchten, aber versuchen trotzdem von ‚hinten‘ die Kinder und im weitesten Sinne auch die Schule zu beeinflussen, weil sie ihre ‚Hausaufgaben’ als Eltern nicht machen ‚möchten‘.

Sie geben, die Kinder in eine freie Schule oder Initiative, wünschen sich, dass die Kinder schwimmen, wollen aber im selben Moment nicht, dass die Kinder nass werden.(Sie als Eltern nass werden)

Die große Herausforderung für die Eltern besteht in meinen Augen darin, dass neben den Wurzeln der Kinder, vor allem auch die Wurzeln der Eltern gestärkt werden. Dadurch, dass du dein Kind in einer alternativen Form lernen läßt, bist du gefragt dich zu stabilisieren, damit deine Wurzeln an Stärke bekommen können.

Dein Kind lernt zwar auf eine alternative Art und Weise, aber deine Fragen an eine sichere Zukunft für dein Kind werden herausgefordert. Es ist, wie eine Form der persönlichen Nachentfaltung und bietet für Eltern große Chancen für persönlichen Wachstum.

Je mehr du den Kindern die Freiheit und das Abenteuer des Lernweges zugestehst, desto mehr wird ganz automatisch der Gegenspieler herausgefordert und das ist in diesem Fall unser elterliches Bedürfnis nach Sicherheit.

Wenn du dir dessen nicht bewusst bist, dass hier deine Ängste und Unsicherheiten herausgefordert werden, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass du zu den Eltern gehörst, die in der Institution eine Menge Wirbel machen.

  • Dann willst du vielleicht Freiheit für dein Kind, aber dann doch sicher stellen, dass es in den Englisch Unterricht geht.
  • Du willst die Selbstbestimmung, willst aber darauf bestehen, dass dein Kind sich vorzugsweise vegan ernährt.
  • Du willst das freie Spiel in der Schule eine große Rolle spielt, aber dann bitte auch festgesetzte Lernzeiten durchsetzen.

Du versuchst unbewusst dein Bedürfnis nach Sicherheit dem Kind oder der Institution auf die Schultern zu packen.

Dem Wunsch nach freieren Formen des Lernens für dein Kind, steht oft die Angst der Eltern entgegen, ob sie wohl das richtige getan haben, wenn das Kind dann vielleicht mit 9 noch immer nicht lesen kann, oder die Schreibschrift mir 11 noch immer so krakelig aussieht.

Plötzlich plustert sich deine elterliches Bedürfnis nach Sicherheit für dein Kind ( geregelte Schule, Noten, Abitur) , wie eine übergroßes Monster vor dir auf. Es konfrontiert dich mit deinen Ängsten und deinen Unsicherheiten.

Dann brauchst du unter Umständen eine Menge gute Unterstützung und Kraft, das alles ok sein kann und alles zur rechten Zeit an seinen Platz fallen wird.

Dieses Hin- und Hergleiten von uns Eltern ist gar nicht schlimm. Es ist völlig verständlich und sogar gut, dass es das Gleiten gibt. Wichtig ist lediglich, dass du dir dessen bewusst bist. Es braucht ein gutes Wissen, dass Lernen bei den Kleinsten und eben auch bei uns Eltern zwischen  Abenteuer und Sicherheit pendelt.

Es braucht eine gute Unterstützung und ein Wissen darüber, dass es zunächst einfach nur die Bereitschaft braucht diese Formen von freierem Lernen und  sich entwickeln anzugehen. Dann erkenne ich als Elternteil, dass ich da mitten drin in dem Boot sitze und ganz unmittelbar gefragt bin dieses Boot auf Kurs zu halten, auch wenn es draußen mal ein wenig stürmen kann.

Auf Kurs halte ich das Boot, in dem ich mich als Erwachsener um mein Gleichgewicht kümmere, statt zu versuchen das Lernschiffchen der Kinder  (oder der Schule) ständig in eine andere Richtung zu schicken.

Ich halte es für sehr sinnvoll, wenn sich Erwachse vermehrt um ihr eigenes Gleichgewicht in diesem noch wackeligen Boot des freien und selbstbestimmten Lernens kümmern.

Dazu zähle ich gute Gespräche mit Menschen, die den Weg schon lange gehen. Lesen von und über die Vordenker und Reformpädagogen, Gespräche mit den eignen Kindern, ohne deren vermeintliche Defizite einzusetzen, um die ganze Initiative zu schütteln. Alle Unterstützungsstrukturen sind bedeutsam, die den Kindern helfen, ihren persönlichen Weg im Lebenslernweg zu entfalten, ohne das die Erwachsenen sie zu sehr, mit ihren verständlichen Unsicherheiten auf dem ‚neuen‘ Weg, belasten. 

Mit meiner Arbeit verstehe ich mich  als eine Art Lernbegleiterin für Erwachsenen. Ich helfe ihnen ihre eigenen Hausaufgaben zu machen, damit Kinder mit großem Maß an Freiheit und Selbstbestimmung lernen können. Bis wir Bewusstheit darin entwickelt haben, stehen wir Erwachsenen da doch leider oft im Weg.

Nutze meine Beratung, wenn du dir Unterstützung wünschst, um deine Unsicherheiten an ihren Platz zu rücken. Hier findest du mein Angebot.


Erziehung auf den Kopf gestellt

IMG_8291Heute stelle ich mich mal auf den Kopf, um dir meine Impulse für Erziehung und Lernen zu geben.

 

 

 

 

 

 

Es ist nicht der richtige Kindergarten,

  • nicht das Tragen des Kindes
  • nicht die richtige Schule
  • nicht der richtige Brei
  • nicht das Familienbett
  • nicht das Freilernen
  • nicht das Stillen
  • nicht der richtige Kinderwagen
  • nicht der Spezialschulranzen
  • nicht das pädagogisch wertvolle Spielzeug
  • nicht die gesunde biodynamische Nahrung
  • nicht das nicht gameboy Spielen
  • nicht die Waldspielgruppe
  • nicht das Voltigieren
  • nicht das Trocken werden bis xy Monate
  • nicht die Hausgeburt
  • nicht die Projektwoche in der Schule
  • nicht das Windelfrei sein
  • ….

was den Unterschied in der Beziehung zum Kind macht und uns Erwachsenen hilft einen Schritt aus Erziehung hin zu Beziehung zu machen.
Wie so oft liegt der wahre Unterschied in dem Unsichtbaren verborgen und all die Dinge, die ich aufgezählt habe sind lediglich nur Anzeichen oder Ergebnisse oder Sachen, die das Unsichtbare verkörpern.
Sie spiegeln die Gedanken von Menschen, die mit Kindern einen anderen Weg gehen möchten. Sie haben für sich erkannt, dass Vertrauen in das Kind und Respekt dem Kind als gleichwürdigem Wesen gegenüber von großer Bedeutung sind, um Kinder aufzuziehen, die sich geborgen fühlen können und im selben Moment mit einem großen Maß an Freiheit ihre Selbstständigkeit entwickeln können.

Welche deiner Gedanken und Einstellungen werden durch deine täglichen Vorgänge und Anschaffungen verkörpert?

Das Neue dieser Zeit liegt für mich darin verborgen, die Bedürfnisse der Kinder feinfühlig zu erkennen und immer wieder neue Mittel und Wege zu finden, diese mit meinen Bedürfnissen in Einklang zu bringen. Was sind denn deine Bedürfnisse ? Es ist also ein sich ständig wandelnder Prozess, der sich täglich neu zusammen würfelt. Er will in jeder Familie und auch in der pädagogischen Institution von Moment zu Moment verhandelt und bearbeitet sein. Das bedarf einer auf den Kopf gestellten Einstellung der Erwachsenen. Es bedarf der Fähigkeit und Freiheit Dinge neu zu erfinden und sich damit gut zu fühlen.
Im Gegensatz zu einem Erziehungs- und Bildungssystem, dass vorschreiben möchte, was richtig und was falsch ist.
In diesen veralteten Strukturen finden viele, viele Mütter und Väter heute keine Sicherheit mehr, weil es diese darin nicht mehr gibt. Sich auf zumachen, mit allen Unsicherheiten, den eigenen Weg mit den Kindern zu erkennen, die eigene Klarheit zu finden, damit die Kinder in diesem Rahmen freudvoll und sicher lernen können, darin sehe ich als meine Aufgabe.

Lernen und Erziehung auf den Kopf gestellt.

Wenn du für dich erkannt hast, dass du in den ‚alten‘ Strukturen keine Sicherheit mehr findest, dich die vielen Ansätze eher verunsichern, als stärken, du andere Wege gehen möchtest, dir aber manchmal das Handwerkszeug fehlt, dann bin ich dir gerne behilflich.

Ruf mich einfach an, wenn es Fragestellungen, mit deinem Kind gibt, die du gerne auf neue und effektive Art betrachten möchtest, damit sich dein Alltag leichter und freudvoller gestalten und anfühlt.

Gerne kannst du auch zum nächsten Tagesseminar kommen.

Es findet am 22. Mai 2016 statt. Info findest du hier:

www.wundersameslernen.de/termine/


Unvollkommen starten, auf Perfektion warten ?

PERFEKTIONLIEBER UNVOLLKOMMEN STARTEN, STATT AUF PERFEKTION ZU WARTEN

Es ist gar nicht so einfach, sich als Mutter unvollkommen zu zeigen. Halte doch mal kurz inne und überlege dir mindestens fünf Dinge, die dir seit gestern mit deinen Kindern in die ‚Hose‘ gegangen sind.

Du wolltest die liebevolle, geduldige Mutter sein, als du deine Kinder ins Bett gebracht hast, aber jede deiner Gesten war von genervt sein durchzogen. Deine Berührungen beim Umziehen und Waschen des Kindes waren einen Tick zu ruppig und ungeduldig. Deine Stimme war fordernd und treibend, damit sie nun bald endlich im Bett liegen.

Schon gleich am frühen Morgen warst du angeödet, weil dich diese elende Morgenroutine nervt. Soll das etwa die nächsten 15 Jahre so weiter gehen? Du bist müde, die Kinder sind es auch. Du musst sie aber antreiben, damit sie pünktlich am Bus oder in der Kita sind. Du fühlst dich schlecht.

Eigentlich wolltest du nachmittags was Schönes mit den Kindern machen, aber dann bekommst du diese email oder diesen Telefonanruf und schon bist du geistig abwesend, weil du deine innere Waschmaschine betätigst. Die Kinder spüren das, quengeln und fordern deine Aufmerksamkeit und schon wieder ist es fast ausgeschlossen, diese liebevolle und geduldige und mitfühlende Mutter zu sein, die alle deine Freundinnen 24/7 sind, nur du nicht. Mit diesen Gedanken dreht die innere Waschmaschine weitere Runden im Schleudergang.

In einer Welt, die von uns oft die Maßgenauigkeit und Pünktlichkeit verlangt, die uns seit Schultagen für ‚keine Fehler machen‘ belohnt, die Stille, Ruhe und nicht betriebsam sein für eine Krankheit hält, ist es so verdammt schwer, als Mutter unvollkommen zu sein.

Wir befinden uns mitten im Übergang in eine neue Zeit im Umgang mit Kindern, (diese Übergangszeit gibt es vermutlich ewig) aber nun stecken wir also mitten drin in der Herausforderung, in der Kinder nicht mehr mit Strafe, Macht, Kontrolle und Dominanz erzogen werden.

Gleichwürdigkeit, Augenhöhe, Verständnis und Mitgefühl sind der Dünger dieser Zeit. Und das klappt ja auch alles prima, wir sind als Eltern so nett und verständnisvoll, bis es aber nicht mehr klappt, und dann? Kennst du dieses große, schwarze Loch vor dir, was sich auftut, wenn es Interessenskonflikte gibt. Du möchtest es während dem Konflikt anders machen, doch es ist, als ob dir das Handwerkszeug fehlt, um in schwierigen und konträren Situationen klar und sicher zu bleiben.

Und schon wieder läuft der Schleudergang auf vollen Touren.

In den vergangenen Jahren habe ich mühsam gelernt dieses schwarze Loch zu verkleinern. Es hat mir sehr geholfen zu verstehen, dass es nicht irgendwo da draußen einen Schalter zu finden gilt. Diesen umgelegt, würde aus mir sofort diese geduldige, in sich ruhende und allwissende Mutter machen. Ich habe gelernt und lerne weiterhin (wundersam), dass ich auf meinem ganz persönlichen Stufenweg bin, mir das Wissen um das Leben mit Kindern, in einer neuen Zeit, anzueignen. Ich darf Fehler machen, ich muss nicht perfekt sein. Ich kann einen inneren Raum betreten, der mich stärkt. Ich verkleinere das große, schwarze Loch, was sich oftmals vor mir auftut, indem ich einen inneren Raum in mir betrete und Schritt für Schritt aufhelle. Ziemlich unangenehm manchmal, aber auf Sicht gesehen, sehr hilfreich. Ich muss nicht mehr so verdammt perfekt sein.

Ein interessanter Weg, gespickt mit wundersamem Lernen und einer Menge Entspannung im Zusammenleben mit den Kindern.

Diese Entspannung zu erleben, diese Umlernprozesse zu begleiten, dabei bin ich dir gerne behilflich. Ich weiß, wovon ich rede.

ES IST BESSER UNVOLLKOMMEN ZU STARTEN,

ALS AUF PERFEKTION ZU WARTEN.

Der nächste Mühlenabend findet am Mi 24.06.15 um 20 Uhr  statt. Wir treffen uns wieder in dieser spannenden, aber auch entspannten Runde. Info findest du hier:

www.wundersameslernen.de/termine/

Und falls du nicht so weit fahren magst, dann ruf mich einfach an, wir verabreden einen Termin am Telefon. Ich freue mich

Tel. 06477 911 911 9


Auf den Spuren der Freiheit beim Lernen

IMG_1284pAngefangen hat alles mit meiner Liebe zu Pferden. Mit acht Jahren habe ich Stunden damit verbracht, Pferde auf einer Weide zu beobachten. Ich liebe diese Tier, die Anmut und Kraft, mit der sie sich bewegen. Ich liebe es, sie beim Spiel zu beobachten, wie sie sich im Dreck wälzen, wie sie buckeln und in der Sonne ruhen.

Ich wollte unbedingt Reitunterricht haben, bittete und bettelte, bis ich im Alter von 10 Jahren endlich Unterricht nehmen durfte.

Meinen ersten Reitunterricht hatte ich in einem Stall, in dem Dressurpferde ausgebildet wurden. Sie wurden gut versorgt, doch sie standen in einem geheizten Stall, ohne Fenster, mit wenig Tageslicht, mit Gitterboxen, die keinen Kontakt der Pferde untereinander möglich machten. Sich in ihrer natürlichen Form bewegen durften sie sich nicht, sie hatten keinen Weidegang oder ein Leben außerhalb von Reithalle und Box.

Ich war noch ein junges Mädchen, noch ganz geöffnet für die Eindrücke von Natur, Bewegung, Freude, Energie und Kraft.

Diese Pferde in dieser Reitanlage sprachen durch ihre Augen zu mir. Ich konnte wahrnehmen, dass es den Tieren nicht gut ging, das das Leben, die Kraft, Freude und Lebendigkeit, aus ihren Augen verschwunden war. Als Kind vermochte ich es nicht mit Worten auszudrücken, doch für mich stimmte etwas nicht. Da war ein Riesenkonflikt in mir. Ich liebte Pferde, deren Ausdruck von Kraft und Freiheit. Ich wollte reiten lernen, auf dem Rücken der Pferde Freiheit atmen, durch ihre Kraft getragen sein, mit ihrem warmen Atem berührt werden. Doch durch den Kontakt mit den Pferden in diesem Stall wurde ich eher traurig. Auf einer tieferen Ebene konnte ich von diesen Tieren nicht das bekommen, wofür sie standen und ich konnte den Tieren nicht das geben, dessen sie würdig waren.

Es ist die Freiheit, die Natur und die Kraft, die in dem natürlichen Sein und ‚werden wollen‘ steckt, der ich mit meinen Bemühungen um das wundersameLernen Ausdruck verleihen möchte.

So, wie ich damals, obwohl ich Pferde so sehr liebte, diesen Pferdestall verlies und mich aufmachte, um andere Formen von Leben mit Pferden zu erkunden; genauso verlies ich später mit meinen Kindern den üblichen Weg von Lernen und Erziehung. Schon sehr früh in meinem Leben habe ich mich für die Freiheit und den natürlichen Ausdruck allen Seins aufgemacht.

So, wie ich Pferde in Offenstallhaltung und auf der Weide haben wollte, sowie frei laufende Hühner, so wollte ich für meine Kinder einen Raum kreieren, der mit möglichst großer Freiheit, Möglichkeiten für selbstbestimmtes Lernen schafft.

Ich wollte das, weil ich ähnlich, wie bei den Pferden, dieses wilde, freie, fröhliche und liebende Wesen in den Augen der Kinder sehen wollte. Ich wollte keine Trauer, Resignation, Langeweile, wie in den Augen der eingesperrten und auf Erfolg getrimmten Pferde.

Wie ich das getan habe und noch tue, kannst du lesen, wenn du immer mal wieder auf meiner Internetseite vorbeischaust. Vielleicht magst du dich auch für meinen Newsletter eintragen, damit erhältst du dann immer mal wieder Info über das WundersameLernen und alles was da wachsen möchte.


Gibt es Lernen jenseits Bewertungen und Noten?

IMG_2522Es ist einer dieser warmen, milden Frühlingstage. Mein Sohn kann seit einem Tag Fahrrad fahren. Wir fahren gemeinsam ein Stück entlang des Teerweges, gleich hinter dem Haus. Jul fährt vorneweg. Ich genieße den Anblick, die warme Frühlingsluft streichelt meine Haut. Das Gefühl von Leichtigkeit und Bewegung, sowie die Sonne auf der Haut, alles ist ein Genuss, bis es vor mir kracht. Jul ist aus nicht erkennbaren Gründen gestürzt. Er weint, ist erschrocken und hat sich weh getan.

Ich tröste ihn und nachdem er sich nach einigen Minuten beruhigt hat, steigt er wieder auf und unsere Fahrt wird fortgesetzt. Bis zum Abend hin konnte ich mir nicht erklären, warum er eigentlich gefallen ist. Guter Weg, viel Platz, keine Steine, kein kaputtes Rad? Ich frage ihn: Was ist eigentlich passiert? Warum bist du gefallen? Ganz selbstverständlich antwortet er:

„Ich musste mich am Bauch kratzen!“

Ich muss schmunzeln und bin froh, dass wir am Abend darüber lachen konnten. Da war eine Tätigkeit, das Rad fahren, da war ein „Fehler“ (sich am Bauch kratzen), der begangen wurde, das Resultat war ein Sturz.

Stell dir kurz vor ein Pädagoge hätte ihm für diese Leistung eine Note 4 oder 5 gegeben oder einen Eintrag im Klassenbuch.

„Jul kratzt sich beim Radfahren am Bauch und Stürzt, Note 5!“

Was hätte diese oder jede andere Bewertung seines Tuns wohl mit dem Fortschreiten seiner Fähigkeiten und Fertigkeiten zu tun? Was würde das mit einem lebenslangen Lernprozess tun?

Ich wünsche mir ein Lernen ohne Bewertungen und Noten, aus Sicht der Kinder sowieso  zumeist ungerecht und unqualifiziert, dem Leben und Lernen entgegen. 

Was meinst du dazu?

 

 

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