Müssen Kinder überhaupt kommunizieren lernen? Missverständnisse und Konflikte entstehen in einer fehlgeleiteten Welt.

Müssen Kinder überhaupt kommunizieren lernen? Missverständnisse und Konflikte entstehen in einer fehlgeleiteten Welt.

Vielleicht müssen kleine Kinder gar nicht lernen zu kommunizieren? Vielleicht können sie es bereits? Was wäre, wenn sich ihre Form der Kommunikation in großem Maß unserer Wahrnehmung entzieht? Unter Umständen sind es die Erwachsenen die (ver)lernen könnten, was sie sich unter Kommunikation, Entwicklung und Lernen vorstellen.

Bitte begleite mich auf eine Gedankenreise. Ich möchte versuchen dazustellen, dass Kommunikation, Lernen und Entwicklung auf anderen Gedanken gründen könnten, damit sich Kinder gesund entwickeln können.

Das Kind wurde soeben geboren.

Es kommt aus einem geschützten Raum, in dem Kommunikation, auch auf den feinsten Ebenen, 24/7 stattgefunden hat. Die feinen Ebenen sind Übersetzungsstrukturen all der komplexen Zusammenhänge und Wachstumsvoraussetzungen beider Körper. (Mutter und Kind)

Dem Kind wurde beispielsweise ‚mitgeteilt‘, wie es der Mutter geht, welchen emotionalen Zustand sie hat, was sie gegessen hat und ob sie das Kind in Freude erwartet oder ob sie es im tiefsten Inneren ablehnt.

Auch das Kind hat kommuniziert. Es hat sich mitgeteilt und auf den feinsten Ebenen versucht, mit der Mutter, über die Nabelschnur hinaus, in Kontakt zu treten.

Es hat versucht die Mutter in eine Welt der Zeitlosigkeit und auf bestimmte subtile Formen der Kommunikation einzuladen. Es hat auf seine Art kommuniziert, ob es ihm gut geht oder eben nicht. Hat sie es wahrnehmen können? Hat sie Unaussprechliches SPÜREN können?

Beide sind Seelenwesen, die einen Körper haben.
Kommunikation findet auch statt, wenn sie weit über Nervenstränge und Hormonausschüttung hinaus geht.

Hat man sich gegenseitig verstanden? Hat man sich wahrgenommen? War man offen für subtile Formen der Kommunikation?

Schon zu dieser Zeit im Mutterleib hat eine ständige Kommunikation, über die Möglichkeit der Sinne hinaus stattgefunden. Feinheit.

Nun ist das Kind geboren und Kommunikation verändert sich. Sowohl bei der Mutter als auch beim Kind verlagern sich die Voraussetzungen für Kommunikation.

Die Sinne spielen nun eine Rolle. Dies, damit die biologischen Prozesse so ablaufen können, und Überlebensprogramme im System ihren Abschluss finden können. Bestimmte Hormone, die zuvor für den Geburtsprozess benötigt wurden, müssen nun ‚zurück gefahren‘ werden. Andere Hormone werden nun benötigt. Sie müssen ‚angeschoben‘ werden. Kreisläufe schließe sich bestenfalls, damit sie nicht unnötig im System von Mutter oder Kind weiter dahin ‚trudeln‘.
Biologische Regelkreisläufe möchten/ müssen an ihren Platz finden, damit Entwicklung und gute Kommunikation stattfinden kann.

Eine Mutter oder ein Kind, die noch mit Stresshormonen durchspült sind, können keine feinen Signale wahrnehmen, fein kommunizieren. Missverständnissen und Konflikten sind damit Tür und Tor geöffnet.

Stresslevel möchten gesenkt werden, damit Kommunikation auf feineren Ebenen wieder stattfinden kann.

Das kannst du damit vergleichen, dass wenn ein Mensch unter Hunger und Stress leidet und seine System in Aufruhr ist, er kein Potential für Ästhetik, Kunst und Kultur hat. Feinheiten werden im Überlebensmodus / Stressmodus für den Moment ausgeschaltet. Der Mensch funktioniert zwar, aber nicht so, wie es sein könnte, wenn er ein Minimum an Sicherheit hätte.

Kommunikation findet auf den unterschiedlichsten Ebenen statt. Damit sie wertvoll für alle Beteiligten ist, benötigt sie ein gutes Angebunden sein, eine gute Erdung an die darunter liegen Struktur oder Matrix.
Das Wort Bindung spielt hier eine große Rolle. (Mutter)Erdung ist wichtig.

Im Fall des Babies ist die darunter liegende Struktur die Mutter (Matrix). Soeben war es noch im Mutterleib, war über die Nabelschnur gebunden. Nun ist es geboren, die Nabelschnur wurde durchtrennt.

Damit das Kind in Sicherheit die feineren Strukturen der Kommunikation mit der Mutter wieder aufbauen kann, muss es auf den sicheren Grund der bereits vorhandnen Matrix zurückfinden. In diesem Fall ist Wärme, Augenkontakt, Geruch, Saugen an der Brust und das Herzfeld der Mutter nötig, um den Stresslevel im neuen und unbekannten Feld zu senken. Das ist enorm wichtig, um weiter lernen und wachsen zu können. Das Selbe gilt auf andere Art für die Mutter. Auch sie benötigt Gelegenheit auf die darunter liegende Matrix an Sicherheit und bereits Bekanntem aufbauen zu können.

Ist dieser Kreislauf für beide abgeschlossen, kann Wachstum stattfinden. Mutter und Kind umschließen ihren Raum und starten gemeinsam einen ersten Schritt in eine neue Lern- und Lebensphase.
Auch der Vater liegt nun physisch mit im Bild.

Kommunikation erreicht einen neuen Level, aufbauend auf der darunter liegen Struktur. Alles muss neu miteinander „verbendelt“ werden.

Dafür braucht es ein gehöriges Maß an Sicherheit für alle Beteiligten.

Was neu „verbendelt“ wird sind also nicht nur die Neuronen, sondern im selben Moment das Maß an Aufruhr oder Ruhe im System.

Ein großes Maß an Ruhe im zwischenmenschlichen System ist von Bedeutung, um biologische Prozesse gut durchschreiten zu können. Lernen zu können.

Ich berichte immer wieder davon, das Lernen und Angst/Stress nicht gut miteinander Hand in Hand gehen. In einem unnatürlichen und von aussen manipulierten Geburtsprozess hat alles unter Umständen schon seinen Anfang.

Wenn kleine Kinder gesund und kraftvoll aufwachsen sollen, dann müssen sie immer wieder Gelegenheit haben, sich mit der ‚darunter liegenden Matrix (das System, dass zuvor Sicherheit geben hat) rückzuverbinden, um einen sicheren Schritt in die Freiheit und Selbstbestimmung tun zu können.

Das kennst du vielleicht?
Dein Kleinkind kommt angelaufen oder angekrabbelt, wenn es eine Verunsicherung hat. Du nimmst es in den Arm. Es tankt dort für einen Moment auf, nur um im nächsten Moment wieder loszulaufen.

Je stärker man sich auf Sicherheit gründen kann, desto selbstsicherer kann sich der (junge) Mensch heranbilden.

Er fällt nicht so leicht für Manipulation und Unsicherheit. Der Mensch vermag es dann, sich immer wieder auf „sicherem Grund zu gründen“.

Stärke und Eigenmächtigkeit kann sich aufbauen und der junge Mensch verliert sich nicht so schnell in den Dingen, von denen wir ständig das Gefühl haben, die Kinder davor schützen zu müssen.

Das Netz, die Medien, der Konsum verlieren an Bedeutung, wann der junge Mensch gute Gelegenheit hatte, sich auf sich selbst zu gründen. Das auf sich selbst Gründen lernt er von Geburt an, wenn die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden.

Da haben wir mit unserer derzeitigen Sicht auf die Dinge, eine Menge Luft nach oben, denn unser gegenwärtigen Vorstellungen zu Geburt und Lernen gründen die Kinder auf Unsicherheit. Angst und Verängstigung sind noch immer Grundlage vieler medizinischer und auch pädagogischer Sichtweisen. Ein Fehler mit fatalen Folgen.

Alles baut hingegen aufeinander auf, hat eine darunter liegende, Sicherheit und Stabilität gebende Matrix (Mutter).

Irgendwann im Leben, wird sie vordergründig nicht mehr benötigt (die Mutter/Matrix), weil der jungen Mensch die Gelegenheit hatte, Sicherheit und Stärke in dIe eigene Matrix aufzubauen.

Immer seltener und subtiler gründet der nun Heranwachsende sich in der äußeren Mutter, weil er gute Gelegenheit hatte, sie in sich selbst heranzubilden.

Der Kreis hat sich geschlossen, um sich spriralartig auf eine neue Ebene der Entwicklung zu bewegen.
Die Möglichkeit wundersam zu lernen und sich zu bilden ist endlos, wenn alles sicher auf Mutter Erde ( die Natur der Dinge) sich gründen kann.

Damit wir in dieses Menschenrecht auf artgerechte Lebensweise und Bildung zurück finden können, ist es erforderlich wundersam zu verlernen. Konflikte und Missverständnisse lassen sich oftmals klären, wenn man Kindern und Erwachsenen dazu verhilft, schrittweise ihre innere Natur zurück zu erobern, d.h. 'Wesentlich zu werden.'

Lernen geht anders.

Schreib' mir, wenn dich diese Themen ansprechen und/ oder du meine Unterstützung möchtest.

 


Eine Schule, an der der Erwerb der Kulturtechniken nicht an erster Stelle steht?

Eine Schule, an der der Erwerb der Kulturtechniken nicht an erster Stelle steht? Warum weiß dein Nachbar nichts davon?

Weiterhin bleibt es für viele Erwachsene wenig vorstellbar, dass es eine Schule geben könnte, an der das Erlernen der Kulturtechniken nicht an erster Stelle steht.
Viele Erwachsene sind so sehr von dem Gedanken geprägt, dass Schule dazu da ist, den Kindern Lesen, Schreiben und Rechnen zu vermitteln, dass sie die daneben liegenden, mindestens eben so wichtigen Zutaten für einen lebenslangen und nährenden Lebens- und Lernprozess, nicht erkennen möchten.

Im Selbstverständnis vieler Erwachsener ist das ein sehr unbequemer Gedanke. Man würde das derzeit gelebte Konzept von Bildung und Lernern ernsthaft überdenken müssen. Man sucht also die Fehler ‚da drüben’ bei den anderen, in diesem Fall bei Eltern oder bei den Pädagogen.

Aus einer gewissen Perspektive betrachtet, ist das heimische Umfeld unser aller Kinder so vielschichtig. Dies sowohl vom jeweiligen Erziehungsansatz her, als auch von den individuellen Umständen und Möglichkeiten der einzelnen Familien.
Mir erscheint das so, als ob die Vielschichtigkeit der Ansprüche, Probleme und Anforderungen es besonders leicht macht, dass man den schwarzen Buben in Bildungs- und Erziehungsfragen von links nach rechts und wieder zurück verschiebt. Vom Elternhaus an die Schule und von der Schule in das Elternhaus. Immer hin und her.

Die brisanten Fragestellungen zu den Themen der sogenannten bildungsfernen Familien, den angeblich hoch- oder minderbegabten, den langsamen und den schnellen Kinder, all das ist uns doch seit ewigen Zeiten bekannt.

Die Schieberei der Probleme und die allzeit gegenwärtige Beschwerde ist ein sich selbst fortbewegendes Perpetuum Mobile.
Die Vielfalt an Möglichkeiten, wo im Erziehungs- und Bildungsprozess ein Knackpunkt bei jemand anderem gefunden werden kann, ist so groß. Es scheint richtig schwer zu sein, einmal still zu halten und zu entwickeln, wie man diesen Wirbelwind an Gedanken zu dem, was alles da drüben, bei den ‚anderen‘, verkehrt läuft, zum stoppen bringt.

Dabei könnte es, nach meiner Vorstellung, relativ leicht sein, wenn man sich den Anforderungen der Entwicklungsphase von jungen Schulkindern stellt. Sprich, wenn man mehr und mehr vom Kind aus denkt.

Dazu müssten wir unser Augenmerk vermehrt auf die Dinge richten, von denen wir im Moment meinen, dass sie mit einer großen Selbstverständlichkeit einfach da sein sollten. Schulen erwarten das von den Eltern. Eltern haben, warum auch immer, heute ganz andere Ansätze von Erziehung. Viele Erwachsene meinen, dass wir das Erlernen der Kulturtechniken in irgendeiner merkwürdigen Art von dem Erlernen der sozialen Umstände abkapseln könnten.

Wir haben aus unserem Bild in Erziehung und Lernen die wesentlichen Dinge heraus seziert und wundern uns, wenn uns an Schulen und Kindergärten, die sozialen Umstände um die Ohren fliegen.

In meinen Augen sollten wir einige wichtige Dinge wieder an ihren Platz rücken:

  • Wir müssen beleuchten, wie Kinder mit ihrem Körper lernen und die Körperlichkeit des jungen Menschen wieder in den Vordergrund rücken. Das ist ihr „Werkzeug“ , sich mit der konkreten Welt auseinander zusetzten.
  • Die Beachtung der Körperlichkeit und des ‚Bauchgefühls‘ der Kinder, würde ihnen automatisch gestatten ein besseres Gefühl ihrer Selbst zu entwickeln. Erst daraus können sie einen gesunden Denkprozess entwickeln.
  • Sie müssen Zeit und Gelegenheit haben, wie man mit anderen zurecht kommt, wie man Konflikte löst und wie überhaupt man mit anderen kooperiert. In unserem gegenwärtigen Ansatz, durch all die Taktung und durchorganisierte Struktur und die Kultur der Bewertung bleibt dafür schlichtweg wenig ‚Zeit‘ und Gelegenheit.
  • Auch fehlen unter Umstände Erwachsene, die für das Erlernen dieser sogenannten Selbstverständlichkeiten, eine wirkliches Vorbild sein könnten.
  • Kinder müssen Möglichkeiten haben, zu erlernen, wie die eigenen Emotionen und auch die der anderen eingeordnet werden müssen und wie man damit umgeht, ohne dass man selbst Verletzungen weitergibt.

Viele Umstände in Kindergarten und Schule könnten leichter sein, wenn wir die Dinge wieder an ihren Platz rücken würden und das Erlernen der Kulturtechniken in einem Meer der unterschiedlichsten Bedingungen und Voraussetzungen verstehen würden.

Das würde bedeuten, dass sich die Vertreter der Institutionen und die Eltern, nicht vordergründig in der künstlich aufgeblasenen Bedeutung der Kulturtrechniken, begegnen könnten, sondern in der Schnittmenge der von Wohlwollen und Vertrauen basierten Beziehungen.

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Wenn die Erwachsenen, Eltern wie Pädagogen, sich einig in der Idee wären, dass ihre erste Priorität sein könnte, Kinder vornehmlich darin zu unterstützen, dass diese so wenig, als nur irgend möglich, in emotionalem Stress sind.

Das ist, auch neurophysiologisch die Grundlage, dass Lernen überhaupt in einem nährenden und gesunden Rahmen stattfinden kann.

Die gelebte Trennung und das Ignorieren von den grundlegenden Zusammenhängen von Körper, Geist und Seele, macht es ausgesprochen schwer, dass Eltern und Pädagogen je zusammenarbeiten, zusammen entwicklen und zusammen lernen, wie man ein geändertes Bild von Erziehung und Lernen überhaupt entfalten könnte.

Eine Hoffnung hätte ich, wenn Erwachsene zu verstehen beginnen, dass es bei den meisten Fragestellungen bezüglich Lernen und sich entwickeln, um die Reduktion von Stress geht. Damit wäre ein erster Schritt getan, dass Lernen per se wieder zu einem Selbstläufer werden kann.

Erwachsene sollten sich, nach meiner Vorstellung in der Schnittmenge für mehr Leichtigkeit und der Reduktion von Stress einig werden. Die Überbetonung der Schulung des rationalen Verstandes trifft die Familien zu Hause in gleicher Weise wie die Institutionen. Insofern könnten sich Eltern, wie Fachleute in diesem Raum begegnen, der von allen verlangt, mehr Wert oft den Aspekt der Beziehung zu legen. Erwachsene hätten einen gemeinsamen Nenner, dessen Umsetzung für alle hinlänglich groß genug ist. Kaum einer könnte sich 'über' den anderen stellen. Die meisten haben hier Bedarf für eine persönliche Nachentfaltung.

Viele werden sich jetzt vielleicht fragen: „Wie soll das denn gehen:“ 
Und dann muss ich wieder auf alle die Initiativen und Schulen verweisen, in denen diese Erkenntnisse erfolgreich gelebt wird. Dies unter Umständen mehr als seit 100 Jahren. Es sind Institutionen die ein Verständnis von sich, tragen, dass sie selbst sich pausenlos  weiter entwickeln, organisch lernen und wachsen. Sie lernen - ständig.

Warum, frage ich dich, gelangt die Erkenntnis so langsam in die breite Öffentlichkeit?

 

Hier findest du mein Beratungsangebot zum wundersamenLernen und hier den link zu meinem neuen Buch Jenseits aller Erziehungsvorstellungen, dass gerade vor wenigen Tagen erschienen ist. Freue mich von dir zu lesen oder zu hören.

 


Für das Leben sollen die Kinder lernen. Für welches bitte?

Für das Leben sollen die Kinder lernen. Für welches bitte?

Ich kann es wirklich gut verstehen, wenn ein Kind sich folgende Frage stellt : „Was meinen Erwachsene eigentlich damit, wenn sie behaupten, dass ich für das Leben lerne?“
Aus ihrer Sicht müssen wir Erwachsene schon einigermaßen schräg daher kommen, wenn wir sie mit unseren merkwürdigen Ideen zu Erziehung und Bildung von ihrem Leben weg bewegen.

Für die Kinder existiert ja nur der gegenwärtige Moment und genau da findet das Leben statt. Wieso sollte man sich als Kind Gedanken machen, was nach dem Kindergarten kommt oder nach der Schule? Das ist es nämlich, was Erwachsene sich vorstellen, wenn sie behaupten, dass es wichtig sei, für das Leben zu lernen.

Ich denke, dass wir die Kraft und das heilsame Verweilen der Kinder im jetzigen Moment völlig unterschätzen. Wir trennen die Kinder von ihrem Leben in der Gegenwart. Hier sind die wesentlichen Schätze und Ressourcen für sie verborgen.

Unsere Vorstellung von Lernen ist beschnitten auf das Anhäufen und Abspulen von Informationen. Dabei sind wir so sehr 'mit-einem-immer-nur-noch-mehr-an-Information' beschäftigt, dass die eigentlichen Seinsqualitäten eines Kindes erdrückt werden und wir uns im Bereich Erziehung und Lernen in einer sehr ungesunden Spirale befinden.

Wann werden wir verstehen, dass das Anhäufen von Wissen und das Durchorganisieren von Kindheit nicht Sinn und Zweck eines gesunden Entfaltungsprozesses sein kann?

Vielmehr würde es darum gehen, Kindern den Raum zu geben, in dem sie lernen, Körper, Geist und Seele in einem gewissen Gleichgewicht zu entfalten. Dazu bräuchten sie Gelegenheiten, in denen sie selbst aktiv und selbstbestimmt Entscheidungen treffen könnten und handeln könnten, ohne das Erwachsene ständig ihr Leben organisieren und zensieren.

Wie sollen Kinder je lernen, wenn sie ohne Unterlass belehrt werden? Wie können junge Menschen zu den Feinheiten finden, wenn man allgemein der Meinung ist, dass sie diese Information doch einfach nur platt übernehmen müssten? Was das Schlimmste daran ist, dass all diese Berge von Unterrichtsstoff weder deren Bedürfnisse trifft, noch deren Gefühle und inneren Interessen gefragt sind. Es geht nur um das stumpfe Übernehmen.

Ein Lernen, dass sinnvoll wäre, würde doch gerade Eigeninitiative und persönliches Engagement unterstützen. Es würde Selbstwirksamkeit als Motor haben, dessen Energie sich dadurch immer wieder selbst erhalten und erneuern würde.

Wir hingegen setzen auf das Pferd, das Fakten konsumieren soll? Wir haben eine künstliche Lernwelt geschaffen, die noch immer ihren Sinn in einem Anhäufen und Verarbeiten von immer detaillierteren Puzzleteilen sieht. In dieser Welt, hat Lernen nichts mit emotionalen Zusammenhängen zu tun.
Kinder sollen das alles schlucken und Erwachsene werden zu Vollzugsbeamten, die immer mehr Disziplinierungsmassnahmen und Druck benötigen, weil die sozialen und emotionalen Bedürfnisse zuvor fein säuberlich weg seziert wurden, sich, aber nun gewaltsam und sehr eigenwillig überall ihren Weg bahnen.

Kinder lernen zwar tonnenweise Wissen anzuhäufen, aber durch das von den sozialen Umständen und der emotionalen Intelligenz künstlich abgetrennten Faktenvermittlung, bleibt das Menschliche auf der Strecke. All das fliegt uns im Moment um die Ohren.

  • Wo lernen die Kinder, auf ihre und die Bedürfnisse der anderen zu lauschen?
  • Wo lernen sie Konflikte, die sie ja jeden Tag haben, zu lösen?
  • Wo lernen sie etwas über ihr eigenes Wohlbefjnden und das der Anderen, auch wie sie damit angemessen umgehen?
  • Wo lernen sie etwas über Zufriedenheit oder wie man dem folgt, was einen im Leben interessiert oder gar ruft?

Es gilt nicht nur, dass sie darüber etwas lernen, sondern das sie schlichtweg auch die Möglichkeit haben, überhaupt derlei Erfahrungen zu machen. Natürlich mit dem Verständnis, dass man dazu auch eine gehörige Portion Fehler machen muss.

Das ganz normale Leben eben.

Wo können sie es führen? Wo können sie derlei Erfahrungen machen, wo wir Erwachsene nicht diese künstliche, fein säuberlich sezierte Fakten- und Informationswelt geschaffen haben?

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Kein Wunder also, dass junge Menschen, sich die Frage stellen, für welches Leben, sie denn lernen sollen? Sie haben völlig recht mit dieser Frage, denn wir Erwachsenen haben da die bedeutsamsten Dinge heraus seziert, weil wir eine recht primitive Vorstellung davon haben, was Lernen bedeutet.

Und wieder stelle ich mir die Frage, ob sie nicht alle Recht haben, die jungen Menschen?
Recht haben, mit all ihrem Aufbegehren, mit ihren Störungsbildern, Aggressionsbereitschaft, Burnout-Symptomen, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Schulverweigerung und all den unzähligen Brennpunkt Themen?

Ja, für das Leben sollen sie lernen, meinen die Erwachsenen. Und die jungen Menschen regieren überaus intelligent, wenn sie sich fragen, was die Erwachsenen wohl damit meinen? Sie reagieren auch intelligent, wenn sie uns all diese Bilder der Störung zeigen.

Es ist in der Tat fragwürdig.

 

Hier bekommst du Informationen zu meinem nächsten Tagesseminar am 09.06.18. 


Einzigartigkeit als Mindset

Image-1Einzigartigkeit - Wie du durch die Veränderung deines Mindsets unmittelbar Stress abbauen kannst und deinem Kind ein unbezahlbares Geschenk machen kannst.

Hat auch dein Kind sogenannte Defizite? Meine Kinder und ich, wir alle haben total viele Defizite. Ich habe Kinder, die nicht so viel Ahnung von Mathe haben (ich auch nicht). Ich habe Kinder, die können manche Worte nicht richtig schreiben. Ich habe Kinder die zu bestimmten Zeiten in ihrem Leben nicht recht wussten, wie man Konflikte löst, dabei haben sie sich im selben Moment sehr vehement für Gerechtigkeit eingesetzt. Ich habe Kinder, die keine Ahnung haben, wie man einen Pinsel benutzt und andere Kinder, die nicht so recht sportlich sind, aber Bewegung lieben. Ich habe ein Kind, dass grundsätzlich Schuhe verkehrt herum angezogen hat, ein anderes, dass aus Wut immer mal wieder das Telefon auf den Boden geschmissen hat.

Wenn ich meine Kinder an dem allgemein gültigen Bild messe, wie Kinder zu sein haben, nämlich perfekt, dann ist es recht schlecht gestellt um meine Kinder. Dann bin ich als Mutter Tag und Tag damit beschäftigt einen gewissen Mangel zu organisieren und auszugleichen. Alleine das schon bringt mich als Mutter in eine denkbar schlechte Ausgangssituation. Unter dieser Voraussetzung ist es sehr schwer souverän zu sein und die kraftvolle Führung in der Familie zu übernehmen.

Ich bin sehr froh, dass ich schon vor über 20 Jahren die Entscheidung getroffen habe, meine Kinder als einzigartig zu betrachten. Diese Entscheidung dient mir als wichtige Ausgangslage für meine Unterstützungsstruktur in der Familie.
Meine Kinder als einzigartig zu betrachten, stärkt mich als Mutter und erfordert im selben Moment eine völlig veränderte Haltung von mir als Mutter.
Wenn ich meine Kinder als einzigartig betrachte und in ihre Entscheidungen und Entwicklungsprozesse vertraue, dann bedeutet dies, dass ich gegenüber sogenannten Fachleuten, Vertretern von Schule und Kindergarten, Verwandten und Bekannten eine geänderte Grundhaltung haben kann. Ich komme in Gesprächen und Verhandlungen nicht aus dem Mangel, sondern aus einer gewissen Stärke, aus Vertrauen und Einsicht.

Wenn du deine Kinder als einzigartig betrachtest und dies eine Grundannahme in deinem Leben wird, dann hat dies eine sehr positive Wirkung auf viele Bereiche deines Lebens. Eine Veränderung deines mindsets, also eine Veränderung einer Grundannahme über dein Kind, kann dir Kraft und eine deutliche Stärkung in schwierigen Situationen geben. Die Veränderungen deiner Denkweise zum Thema Einzigartigkeit oder Defizit könnte sich folgendermaßen auswirken:

  • Du stehst hinter deinem Kind und stärkst sein ‚so sein‘, das kann dir Kraft geben, statt dich gegenüber anderen immer wie ein Aal zu winden. Du gewinnst an Klarheit.
  • Die Integrität deines Kindes bekommt mehr Bedeutung, als Aussagen von Außenstehenden. Das bedeutet, dass sich unter Umständen zeigt, wer deine wahren Freunde und Unterstützer sind.
  • Zeit und sich Zeit lassen spielen fortan eine geänderte Rolle in deinem Familienleben. Prioritäten, Klarheit und Zeit für das Wesentliche könnten ein positives Ergebnis sein.
  • Du beginnst das Familienleben zu endschleunigen, statt noch mehr in noch weniger Zeit hervor bringen zu wollen.
  • Du bekommst als Mutter mehr die Rolle etwas in deinem Kind bewahren zu wollen, als noch mehr , noch höher, noch weiter, noch besser hervor bringen zu müssen. Das kann eine ungeheure Entspannung sein.
  • Das ständige Vergleichen und der damit verbundene Versuch Dinge zu entschuldigen oder auszugleichen, verliert sich. Du bist nicht mehr mit Mangel und dem unendlichen Ausgleich beschäftigt, sondern du versorgst und umsorgst Fülle. Wie entspannend.
  • Du beginnst die Verschiedenheit deiner Kinder wertzuschätzen und ihre Gaben zu sehen, statt eine Bild zu haben, wie ein Kind sein müsste. Welche Erleichterung.
  • Du wirst mehr zur Freundin von Permakultur und Vielfalt (Einzigartigkeit), statt von Monokultur und Ertrag (nie genug/Defizit). Das verändert deine Sicht auf viele Dinge bezüglich deiner Familie und lässt heilende Strukturen wachsen.
  • Du gehst davon aus, dass im Kind schon alles drin ist, nicht, dass du noch viel hinzufügen musst. Damit kannst du dem Kind die Verantwortung für seine eigenes Lebensdesign geben, für seinen Spass am Lernen und seine eigenen Interessen.

Über die Jahre habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich im Zusammenleben mit dem Kind der Alltag um so mehr erleichtert und freudvoll gestalten kann, je früher ich als Mutter damit beginne, dieses mindset der Einzigartigkeit zu leben und zu ermöglichen.
Es entstehen deutlich weniger Widerstände und Herausforderungen, die den Alltag im Leben mit dem Kind so erschweren können.

Das ist meine Einladung an dich über die Einzigartigkeit als mindset nachzudenken, sie Schritt für Schritt in deinem Leben mit den Kindern einzubauen, denn es ist nicht zu spät.

Und was das Allerwichtigste ist: Du selbst bist natürlich auch einzigartig. Denk darüber nach.

Mein nächstes Tagesseminar findet am 24.01.16 statt. Es gibt eine auf 7 Personen begrenzte Teilnehmerzahl. Info zum Seminar findest du hier:

www.wundersameslernen.de/termine/