Müssen Kinder überhaupt kommunizieren lernen? Missverständnisse und Konflikte entstehen in einer fehlgeleiteten Welt.

Müssen Kinder überhaupt kommunizieren lernen? Missverständnisse und Konflikte entstehen in einer fehlgeleiteten Welt.

Vielleicht müssen kleine Kinder gar nicht lernen zu kommunizieren? Vielleicht können sie es bereits? Was wäre, wenn sich ihre Form der Kommunikation in großem Maß unserer Wahrnehmung entzieht? Unter Umständen sind es die Erwachsenen die (ver)lernen könnten, was sie sich unter Kommunikation, Entwicklung und Lernen vorstellen.

Bitte begleite mich auf eine Gedankenreise. Ich möchte versuchen dazustellen, dass Kommunikation, Lernen und Entwicklung auf anderen Gedanken gründen könnten, damit sich Kinder gesund entwickeln können.

Das Kind wurde soeben geboren.

Es kommt aus einem geschützten Raum, in dem Kommunikation, auch auf den feinsten Ebenen, 24/7 stattgefunden hat. Die feinen Ebenen sind Übersetzungsstrukturen all der komplexen Zusammenhänge und Wachstumsvoraussetzungen beider Körper. (Mutter und Kind)

Dem Kind wurde beispielsweise ‚mitgeteilt‘, wie es der Mutter geht, welchen emotionalen Zustand sie hat, was sie gegessen hat und ob sie das Kind in Freude erwartet oder ob sie es im tiefsten Inneren ablehnt.

Auch das Kind hat kommuniziert. Es hat sich mitgeteilt und auf den feinsten Ebenen versucht, mit der Mutter, über die Nabelschnur hinaus, in Kontakt zu treten.

Es hat versucht die Mutter in eine Welt der Zeitlosigkeit und auf bestimmte subtile Formen der Kommunikation einzuladen. Es hat auf seine Art kommuniziert, ob es ihm gut geht oder eben nicht. Hat sie es wahrnehmen können? Hat sie Unaussprechliches SPÜREN können?

Beide sind Seelenwesen, die einen Körper haben.
Kommunikation findet auch statt, wenn sie weit über Nervenstränge und Hormonausschüttung hinaus geht.

Hat man sich gegenseitig verstanden? Hat man sich wahrgenommen? War man offen für subtile Formen der Kommunikation?

Schon zu dieser Zeit im Mutterleib hat eine ständige Kommunikation, über die Möglichkeit der Sinne hinaus stattgefunden. Feinheit.

Nun ist das Kind geboren und Kommunikation verändert sich. Sowohl bei der Mutter als auch beim Kind verlagern sich die Voraussetzungen für Kommunikation.

Die Sinne spielen nun eine Rolle. Dies, damit die biologischen Prozesse so ablaufen können, und Überlebensprogramme im System ihren Abschluss finden können. Bestimmte Hormone, die zuvor für den Geburtsprozess benötigt wurden, müssen nun ‚zurück gefahren‘ werden. Andere Hormone werden nun benötigt. Sie müssen ‚angeschoben‘ werden. Kreisläufe schließe sich bestenfalls, damit sie nicht unnötig im System von Mutter oder Kind weiter dahin ‚trudeln‘.
Biologische Regelkreisläufe möchten/ müssen an ihren Platz finden, damit Entwicklung und gute Kommunikation stattfinden kann.

Eine Mutter oder ein Kind, die noch mit Stresshormonen durchspült sind, können keine feinen Signale wahrnehmen, fein kommunizieren. Missverständnissen und Konflikten sind damit Tür und Tor geöffnet.

Stresslevel möchten gesenkt werden, damit Kommunikation auf feineren Ebenen wieder stattfinden kann.

Das kannst du damit vergleichen, dass wenn ein Mensch unter Hunger und Stress leidet und seine System in Aufruhr ist, er kein Potential für Ästhetik, Kunst und Kultur hat. Feinheiten werden im Überlebensmodus / Stressmodus für den Moment ausgeschaltet. Der Mensch funktioniert zwar, aber nicht so, wie es sein könnte, wenn er ein Minimum an Sicherheit hätte.

Kommunikation findet auf den unterschiedlichsten Ebenen statt. Damit sie wertvoll für alle Beteiligten ist, benötigt sie ein gutes Angebunden sein, eine gute Erdung an die darunter liegen Struktur oder Matrix.
Das Wort Bindung spielt hier eine große Rolle. (Mutter)Erdung ist wichtig.

Im Fall des Babies ist die darunter liegende Struktur die Mutter (Matrix). Soeben war es noch im Mutterleib, war über die Nabelschnur gebunden. Nun ist es geboren, die Nabelschnur wurde durchtrennt.

Damit das Kind in Sicherheit die feineren Strukturen der Kommunikation mit der Mutter wieder aufbauen kann, muss es auf den sicheren Grund der bereits vorhandnen Matrix zurückfinden. In diesem Fall ist Wärme, Augenkontakt, Geruch, Saugen an der Brust und das Herzfeld der Mutter nötig, um den Stresslevel im neuen und unbekannten Feld zu senken. Das ist enorm wichtig, um weiter lernen und wachsen zu können. Das Selbe gilt auf andere Art für die Mutter. Auch sie benötigt Gelegenheit auf die darunter liegende Matrix an Sicherheit und bereits Bekanntem aufbauen zu können.

Ist dieser Kreislauf für beide abgeschlossen, kann Wachstum stattfinden. Mutter und Kind umschließen ihren Raum und starten gemeinsam einen ersten Schritt in eine neue Lern- und Lebensphase.
Auch der Vater liegt nun physisch mit im Bild.

Kommunikation erreicht einen neuen Level, aufbauend auf der darunter liegen Struktur. Alles muss neu miteinander „verbendelt“ werden.

Dafür braucht es ein gehöriges Maß an Sicherheit für alle Beteiligten.

Was neu „verbendelt“ wird sind also nicht nur die Neuronen, sondern im selben Moment das Maß an Aufruhr oder Ruhe im System.

Ein großes Maß an Ruhe im zwischenmenschlichen System ist von Bedeutung, um biologische Prozesse gut durchschreiten zu können. Lernen zu können.

Ich berichte immer wieder davon, das Lernen und Angst/Stress nicht gut miteinander Hand in Hand gehen. In einem unnatürlichen und von aussen manipulierten Geburtsprozess hat alles unter Umständen schon seinen Anfang.

Wenn kleine Kinder gesund und kraftvoll aufwachsen sollen, dann müssen sie immer wieder Gelegenheit haben, sich mit der ‚darunter liegenden Matrix (das System, dass zuvor Sicherheit geben hat) rückzuverbinden, um einen sicheren Schritt in die Freiheit und Selbstbestimmung tun zu können.

Das kennst du vielleicht?
Dein Kleinkind kommt angelaufen oder angekrabbelt, wenn es eine Verunsicherung hat. Du nimmst es in den Arm. Es tankt dort für einen Moment auf, nur um im nächsten Moment wieder loszulaufen.

Je stärker man sich auf Sicherheit gründen kann, desto selbstsicherer kann sich der (junge) Mensch heranbilden.

Er fällt nicht so leicht für Manipulation und Unsicherheit. Der Mensch vermag es dann, sich immer wieder auf „sicherem Grund zu gründen“.

Stärke und Eigenmächtigkeit kann sich aufbauen und der junge Mensch verliert sich nicht so schnell in den Dingen, von denen wir ständig das Gefühl haben, die Kinder davor schützen zu müssen.

Das Netz, die Medien, der Konsum verlieren an Bedeutung, wann der junge Mensch gute Gelegenheit hatte, sich auf sich selbst zu gründen. Das auf sich selbst Gründen lernt er von Geburt an, wenn die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden.

Da haben wir mit unserer derzeitigen Sicht auf die Dinge, eine Menge Luft nach oben, denn unser gegenwärtigen Vorstellungen zu Geburt und Lernen gründen die Kinder auf Unsicherheit. Angst und Verängstigung sind noch immer Grundlage vieler medizinischer und auch pädagogischer Sichtweisen. Ein Fehler mit fatalen Folgen.

Alles baut hingegen aufeinander auf, hat eine darunter liegende, Sicherheit und Stabilität gebende Matrix (Mutter).

Irgendwann im Leben, wird sie vordergründig nicht mehr benötigt (die Mutter/Matrix), weil der jungen Mensch die Gelegenheit hatte, Sicherheit und Stärke in dIe eigene Matrix aufzubauen.

Immer seltener und subtiler gründet der nun Heranwachsende sich in der äußeren Mutter, weil er gute Gelegenheit hatte, sie in sich selbst heranzubilden.

Der Kreis hat sich geschlossen, um sich spriralartig auf eine neue Ebene der Entwicklung zu bewegen.
Die Möglichkeit wundersam zu lernen und sich zu bilden ist endlos, wenn alles sicher auf Mutter Erde ( die Natur der Dinge) sich gründen kann.

Damit wir in dieses Menschenrecht auf artgerechte Lebensweise und Bildung zurück finden können, ist es erforderlich wundersam zu verlernen. Konflikte und Missverständnisse lassen sich oftmals klären, wenn man Kindern und Erwachsenen dazu verhilft, schrittweise ihre innere Natur zurück zu erobern, d.h. 'Wesentlich zu werden.'

Lernen geht anders.

Schreib' mir, wenn dich diese Themen ansprechen und/ oder du meine Unterstützung möchtest.

 


Die Sehnsucht des Herzens

Die ‚Sehnsucht des Herzens‘ sich vollends im jungen Menschen entfalten zu können, wird überhört. Ich behaupte einfach mal, dass sich das Herz so gerne mit dem Kopf verbinden würde.

Mich packt es ganz besonders, wenn ich Kinder beobachten kann, wie sie je individuell damit beschäftigt sind ihre Welt aufzubauen, zu steuern und auf ihre Art, Expertise im Lernen zu erreichen. Damit meine ich nicht das ‚schulische Lernen‘, sondern mehr die Art und Weise, wie sie es schaffen das Vermögen zu erlangen, ihre Welt zu steuern.

An dieser Stelle ist die Entwicklung noch lange nicht zu Ende, denn eigentlich geht es nun darum, uns über die Grenzen dieser Welt hinaus zu entfalten. Damit meine ich die Bewegung vom Konkreten zum Abstrakten, von den niederen zu den höheren Zentren des Gehirns, oder die Bewegung vom Rudimentären zum Feinen. Mit anderen Worten, die Fähigkeit Herz und Hirn zu verbinden. Eigentlich ginge es hier los. Hier würde es spannend.
An dieser Stelle tritt das Herz auf die kleine Bühne.

Im Zuschauerraum wenige Gäste. Die Mehrzahl der Menschen sind alle mit den großen Bühnen dieser Welt beschäftigt. Hier läuft die Show.
Bildung und Erziehung gehen größtenteils diese Wege. Wir leben in einer Welt, die uns glauben machen möchte, dass es nur ein Lernen bezogen auf Gehirn und Nervensystem gäbe. Dieser Blick auf die menschliche Entwicklung muss ständig beschallt, aktiviert und gefördert werden.
Die leisen Töne auf der kleinen Bühne interessieren nur wenige.

Mehr denn je habe ich den Eindruck, das die natürliche Entwicklung der Kinder zu scheitern droht. Ohne es zu merken, werden Familien immer mehr Opfer einer technisierten Vorstellung von einem Körper-Geist Modell. Der Sog ist ein Denkkonstrukt, das viel Gedöns benötigt, um messbare Ergebnisse zu erzielen.
Die Idee ist, dass unserer menschliches Grundgerüst nicht gut genug wäre und durch‚Technologie und Tschingderassabum verbessert und verfeinert werden müsste.

Das, obwohl wir die eigenen Bordmittel ( unser einzigartiges, eigenes ‚Instrument‘ ) noch lange nicht ausgereizt haben. Wir Menschen haben unsere Möglichkeiten noch nicht einmal erfasst. Ich habe den Eindruck, sie werden uns regelrecht verschwiegen oder wir werden in einem Dauerstrudel der Verwirrung gehalten.

Zu Beginn dieses Textes habe ich dir beschrieben, wie sehr es mich berührt, wie Kinder ihren Intellekt entfalten. Intellekt forscht, will neue Dinge herausfinden, addiert 1 und 1. Der Intellekt ist immerzu damit beschäftigt Probleme und Fragestellungen zu lösen. Der Intellekt wird gefüttert und liebt das Lineare, das Logische, die Technologie und die Wissenschaft.

Doch damit ist es nicht zu Ende, denn eigentlich möchte sich der Intellekt mit der Intelligenz verbinden. Das Herz ruft. Können wir es noch hören?
Der Intellekt ist der Spielpartner des Gehirns, die Intelligenz ist die Spielpartnerin des Herzens, das, was alles Leben verbindet.

Sie möchte nicht vordergründig forschen, erkunden und Probleme lösen.
Sie möchte wollwollend der Erde dienen. Sie möchte erhalten, teilen, sie sucht nach Gleichgewicht, einem gesunden Maß in allem, sie strebt nach Weisheit.

Die verzwickte Sache ist, dass das Herz von Geburt an seinen Weg durch alle Ritzen sucht. Es will weich und geschmeidig gehalten bleiben im Kinde. Es möchte gefüttert, gesehen und genährt werden. Wird es das in zu geringem Maße in den ersten Lebensmonaten/-jahren, dann verhärtet es und schrumpft.
Ist es verhärtet und etwas eingeschrumpft, dann kann es die volle menschliche Entwicklung nicht vollziehen. Das hat Auswirkungen über alle nächsten Generationen.

Das Herz, im übertragenen Sinne, verliert an Kraft und eine Verbindung von Herz und Kopf wird erschwert.
Das bedeutet für mich, dass der mitfühlenden, emphatische Mensch sich nur schwer entfalten kann.
Hier werden die leisen Töne benötigt, das Stille, das Achtsame, das Unspektakuläre. Das Herz möchte glücklicherweise immerzu Gelegenheit haben, sich nach zu entfalten, falls es als Kind allzu sehr verletzt wurde.

Meine Arbeit durch das ‚WundersameLernen‘ möchte ein paar Gäste in den Zuschauerraum des kleinen Theaters einladen.
Es gibt noch Karten.


Natürliches Lernen der Kinder und Verlernen der Erwachsenen - Hand in Hand

Natürliches Lernen der Kinder und Verlernen der Erwachsenen – Hand in Hand

Es ist schon eine seltsame und eigenwillige Widersprüchlichkeit, die sich im Inneren einiger Eltern und/oder Pädagogen abspielt. Sie erzählen mir, was die Auseinandersetzung mit dem Versuch, Kindern ein freieres und selbstbestimmteres Leben/Lernen zu ermöglichen, mit Ihnen macht.
Da ist einerseits das deutlich spürbare Bedürfnis, mehr Wissen und Stärke um die Tatsache anzuhäufen, dass Menschen anders lernen und völlig andere Umgebungen bräuchten, um gedeihlicher aufwachsen zu können.
Im selben Moment ist da aber auch eine Angst vor mehr Wissen. Verdrängung des unguten Gefühls, dass aus diesem Wissen eigentlich auch Konsequenzen folgen ‚könnten-müssten-sollten‘.

Wenn sich Erwachsene mit diesen Themen auseinandersetzen, dann konfrontiert sie das ganz unmittelbar mit dem eigenen Schmerz, der Unterdrückung der eigenen Kreativität und vielleicht auch Schöpferkraft. Da kann auch eine Ohnmacht sein, darum zu wissen, dass Kinder etwas anderes benötigen, um gesund und stark aufwachen zu können. Eine Veränderung oder das Ermöglichen eines anderen Weges würde fest gewachsene Strukturen ins Wanken bringen. Man liest gerne darüber, man lässt sich inspirieren. Aber nicht zu viel davon, denn das würde das eigene Lebensmodell schon ganz schön ins Wanken bringen.

Erst kürzlich hat mir eine Mutter offenbart, dass sie nicht zu oft zu mir kommen kann. Sie spürt, die Wahrheit dessen, was die Auseinandersetzung mit mehr Freiheit und Selbstbestimmung für sich und ihre Kinder bedeuten würde. Ihr Mann, so sagt sie mir, kann da nicht mitgehen. Wenn sie öfter kommen würde und damit diese Themen in ihrer Familie eine größere Rolle spielen würden, dann würde es das ganze Familienkonstrukt gefährden. Sie trifft die Entscheidung, besser nicht zu oft zu kommen. Es tut ihr gut mit mir zu sprechen, aber im selben Moment bringt es sie in Unruhe.

Da ist eine andere Mutter. Vor einigen Tagen hat sie berichtet, dass sie sich für ihr Kind einen anderen Lernweg wünscht. Sie ist der tiefen Überzeugung, dass die Grundschule vor Ort langfristig nicht zu ihrer Familie und ihrem Kind passen wird. In ihrer Familie werden andere Werte gelebt und man fühlt sich nicht recht zugehörig zum Ort und den grundlegenden Vorstellungen von Schule und Erziehung. Aber man wohnt dort eben. Die Auseinandersetzung mit der persönlichen Wahrheit zu Erziehungsgedanken und den gelebten Tatsachen im derzeitigen Kindergarten, bringt sie kräftig in Konflikt. Dies insbesondere, da sie jetzt schon weiß, dass diese Themen in der Grundschule noch verstärkt werden. Das Thema zehrt unglaublich an ihr.

Diese und andere Beispiele verdeutlichen mir, wie sehr doch die Auseinandersetzung mit diesen, meinen Themen des wundersamen Lernens, die Erwachsenen ganz tief mit dem konfrontiert, was wir Kindern (uns selbst) antun. Nicht nur, dass mit der Beschäftigung mit diesen Themen, Verunsicherung geschürt wird, was den Lernweg der Kinder betrifft, sondern Erwachsene werden ganz unmittelbar mit dem in Kontakt gebracht, was sie als Kind wegstecken mussten.

In Gesprächen mit Fachpersonen wird immer wieder klar, wie sehr sie der persönliche Wunsch, eine Veränderung für die Kinder zu schaffen, an die Grenzen der institutionellen Richtlinien bringt. Persönliche Konflikte entstehen, in den meisten Fällen auch direkt mit den Kollegen oder mit angstvollen Eltern. Ein Arbeiten im Sinne der Entwicklung der Kinder, bedeutet immer automatisch ein hohes Maß an Reibung.

Vergangene Woche habe ich auf meiner Facebookseite die Frage gestellt, warum es Gesellschaft so schwer fällt, die Verspieltheit und Lebendigkeit der Kinder zuzulassen? Warum nur meinen wir, diese wunderbare, schöpferische und kreative Lebensenergien so früh in kontrollierte und ergebnisorientierte Bahnen lenken zu müssen?

Ich wollte meine Aufmerksamkeit auf die Tatsache richten, dass in unserer Gesellschaft das Schöpferische und Kreative der Kinder zu Gunsten von Produktivität und wirtschaftlicher Effizienz geopfert wird.

Der Unterschied ist ganz einfach:

Ein schöpferischer Mensch macht viele Fehler. Er ist unter Umständen wirklich unlogisch unterwegs. Er macht Unsinn. Er weiß noch nicht, wie etwas ‚richtig‘ geht. Er forscht und untersucht. Er schlägt ‚falsche‘ Richtungen ein. Dabei sammelt er ausgesprochen viel Erfahrungswissen. Und das Besondere daran, er hat die Chance Dinge herauszufinden, die noch nie zuvor jemand getan, oder herausgefunden hat.

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Wir haben aber die unausgesprochen gesellschaftliche Übereinkunft, dass wir Produzenten und Konsumenten hervorbringen. Ein Mensch, dem mitgeteilt wird, wie man etwas macht, wird zum Produzenten. Ein ein Produzent hat wenig Gelegenheit selbstbestimmt seinen Interessen zu folgen und Umstände zu erforschen. Ihm wird keine Zeit gegeben, in offenen Fragen zu leben, sich gut mit noch nicht geklärten Fragestellungen zu fühlen. Er wird so ausgebildet, dass man ihm Wissen gibt, dass andere erarbeitet haben. Er lebt damit, dass er meint zu wissen. Fehler machen empfindet dieser Mensch als schlecht. Im Gegensatz zum schöpferischen Menschen, „weiß“ dieser schon, wie etwas geht. Es braucht relativ wenig Aufwand, diesen Menschen auszubilden. Man lässt ihn einer bereits erstellten Blaupause folgen. Man vermittelt Wissen, vermeidet das Erlangen von Weisheit durch gelebte Erfahrung. Das ist wirtschaftlich und das Tolle daran ist, dass diese Menschen im selben Moment Konsumenten sein können. Das passt in derzeitige wirtschaftliche Vorstellungen.

Leider passt es nicht zum Wesen der Kinder, wenn man ihnen die Kreativität und Schöpferkraft nimmt. Wir erfahren gerade, wie uns diese Grundhaltung bezüglich Bildung und Lernen, mächtig um die Ohren fliegt.

Ein schöpferischer und kreativer Mensch bezieht sein genährt sein, aus einer anderen Quelle.
Kinder können das. Sie haben keine Angst doof dazustehen. Wenn Erwachsene sich ein Stück zurück bewegen und wieder ihre kreative und schöpferische Seite ‚entwringen‘, dann machen sie sich verletzlich. Sie müssen in dieser Gesellschaft den Mut aufbringen wenig erfolgreich, unwissend, vielleicht ein wenig doof dazustehen. Prestige und Stolz auf gesellschaftliches Angesehen sein, werden stark herausgefordert. Wenn man sich heraus bewegt, ein Produzent zu sein, dann ist es recht wahrscheinlich, dass man nicht notwendigerweise ein hohes gesellschaftliches Ansehen erfährt.

Zurück zu den Kindern. Kinder wollen schöpferisch und kreativ sein. Es ist ihre Natur. Erwachsen aber, gefangen in ihrem Blindflug aus den Kindern weitere Produzenten und Konsumenten zu machen, möchten das Kreative und Schöpferische recht schnell aus den Kindern austreiben, zumindest kanalisieren.
Ein schöpferisches und kreatives Kind kann nicht effizient sein. Es trödelt morgens und wenn die Eltern es eilig haben, wie die meisten, dann muss das Kind gerade mal ausprobieren, wie viel Saft man in ein Glas giessen kann, bevor es überläuft. Auch muss man wissen, ob man mit Mutters teurer Hautcreme gut auf dem Spiegel im Flur malen kann.
Kinder können nicht anders. Sie möchten gerne weiterhin und möglichst ungestört in ihrer rechten Gehirnhälfte surfen. Sie möchten ständig in Bewegung sein. Sie benötigen ein gewisses Chaos und kreieren aber in diesem Chaos eigenständig ihre innere Ordnung. Leider ist das nicht die Ordnung der Produzenten und der Erwachsenen.
Originalität und Einzigartigkeit haben genau hier ihren Ursprung. Leider zum Leidwesen der Erwachsenen.

Das Schulsystem ist viel zu sehr darauf aus, das Surfen der Kinder in ihrem kreativen Geist zu verhindern. Es ist geradezu dazu gemacht, unkreative Ja-Sager hervorzubringen. Ausbildung und Erziehung haben das unausgesprochene Ziel, das Schöpferische und Kreativ-Chaotische im Kind zu zerstören. Da hilft auch ein wenig Basteln im Kindergarten nichts oder die Wochenstunde Kunst oder Musik, deren Ergebnis dann auch noch durch Noten bewertet wird.

Berechenbarkeit, Geld, Macht, Statuts und Ansehen sind die angebeteten Götter. Das Natürliche und Kreative im Menschen und der automatische, sich selbst nährende Rückfluss für die Seele, gehen dabei verloren.

Das kannst du am ehesten noch beobachten, wenn du Kleinkinder beim Spiel zuschaust. Sie sind dermaßen verbunden mit ihrem Schaffensprozess, sie sind happy und genährt. So genährt, dass selbst der Erwachsene, beim schieren Zuschauen noch ein wenig davon abbekommen kann.

Um wundersames Lernen besser zu verstehen und als Erwachsener den Weg ‚zurück‘ zu gehen, ist es in meinen Augen notwendig, dass sich die Erwachsenen selbst aus dieser Falle befreien. Erst dann werden sie ein Verständnis dafür haben, dass Kinder völlig andere Voraussetzungen für ihren natürlichen Lernprozess benötigen.

Warum natürliches Lernen der Kinder mit dem Verlernen der Erwachsenen Hand in Hand geht.
…und warum das auch ein wenig schmerzhaft sein kann.

Auf diesem Befreiungsweg gibt es damit auch gewisse, unangenehme Durststrecken. Diese entstehen, weil du für deine Umgebung nicht mehr so leicht einzuordnen bist. Du benötigst den Mut, dich von dem zu lösen, was gesellschaftlich angesehen ist. Das wird schwierig sein. Wenn man wieder kreativ und schöpferisch unterwegs sein will, wird man sich mit dem anlegen müssen, was tief in uns eingeimpft wurde – eben zu funktionieren.

Erst, wenn Erwachsene beginnen, diese unbequemen Schritte selbst zu gehen, werden sie ein Verständnis dafür aufbringen, dass Kinder im Grunde eine völlig andere Lernumgebung und Ausbildung benötigen, um sich auch nur einen Hauch dem zu nähern, was Kinder eigentlich sind.

Sie sind die wahren Fachleute in Sachen ‚Lernen‘ und ‚Verlernen‘.

Hier findest du mein Angebot zu meiner Beratung. Denn genau mit diesen Fragestellungen bin ich Erwachsenen hilfreich. Mein Ziel ist es, dass Kinder freier und selbstbestimmter Lernen können. Dazu baue ich auf alle Erwachsenen, die diesen Weg ( gerne mit mir) gehen


Wie alt muss man sein, um Entscheidungen zu treffen? Z.B. Fleisch essen oder nicht

Wie alt muss man sein, um Entscheidungen zu treffen? Z.B. Fleisch essen oder nicht.

Heute habe ich dir 3 kleine Geschichten geschrieben. Gemeinsam ist ihnen die Tatsache, dass ich sie alle drei persönlich erlebt habe. Darüber hinaus die Tatsache, dass sie alle etwas mit einer Entscheidung zu tun haben, als Kind Fleisch zu essen oder eben nicht.
Vordergründig könnte man meinen, dass ich etwas über Fleischkonsum im Kindesalter schreiben möchte. Tiefgründiger gesehen, haben die Geschichten damit zu tun, dass Kinder Entscheidungen, auf Grund von Erlebnissen treffen, die sie gemacht haben. Es sind ihre Entscheidungen, egal welche, manchmal schwierigen oder gar traumatischen Ereignisse dazu geführt haben. Ich habe die Erzählungen bewusst ohne Bewertung gelassen, damit sie auf eine gewisse Art offen bleiben und du sie auf deine Umstände und Vorstellungen übertragen kannst.

Ich muss so etwa 4 Jahre alt gewesen sein, als ich von Bekannten meiner Eltern mitgenommen wurde, um die Familie bei sich zu Hause zu besuchen. Dieser Besuch gehörte vermutlich zu den ersten Ausflügen zu ‚fremden‘ Menschen, bei denen meine Eltern nicht dabei waren.

Ich war so beeindruckt von den Hasen, die sie hinter dem Haus in diesen typischen Hasenkäfigen hatten. Schon von klein auf hatte ich einen großen Bezug zu Tieren und so war ich ein wenig hin und hergerissen, zwischen meiner Faszination für diese weichen, empfindsamen Tiere, mit den großen Augen und der Tatsache, dass sie in diesen engen Kästen leben mussten, die einen so eigenwilligen, intensiven Geruch verbreiteten. Bei aller Faszination fühlte es sich nicht recht an.

Mit einer gewissen Scheu und im selben Moment mit Neugier empfand ich mich in dieser fremden Umgebung leicht verunsichert. Eine Wohnungseinrichtung, die so ganz anders war, als unser zu Hause.
Die Aufregung über das Neue war sicher mit einer ersten Auslandsreise in ein fremdes Land vergleichbar, die eine Erwachsener tut. Du bist unterwegs, einer anderen Umgebung ausgesetzt, anderen Gerüchen, anderen Ritualen, du übertrittst erstmalig gewisse vertraute Grenzen, ganz ohne den Schutz, der dich für gewöhnlich umgibt. Du bist sehr verletzlich.

Auch die Gerüche beim Kochen waren mir fremd und so geschah es, dass das Mittagessen auf dem Tisch stand.
Es war eine seltsame, dicke, mehlig blasse Suppe, deren Geruch mir schon der Magen verschloss.
Ich sollte essen und man wollte mir mit Sicherheit gut. Aber man zwang mich diesen Eintopf mit Hasenfleisch zu essen. Irgendwie bekam ich heraus, dass es sich um genau das Fleisch dieser Tiere handelte, die ich noch kurze Zeit zuvor gestreichelt und ‚liebgehabt‘ hatte.

Etwas Schweres lag auf meinem Magen und verschloss meinen Bauch, aber darauf nahmen die Erwachsenen keine Rücksicht, sondern zwangen mich diesen widerlichen Eintopf zu essen. Wie in Wachs gegossen saß ich am Mittagstisch, nicht in der Lage aufzuspringen und zu gehen. Ich aß gegen meine Natur.

Das war ein sehr nachhaltiges Erlebnis und hat meine Beziehung zu Hasenfleisch ein für alle mal geprägt. Seither habe ich nie wieder auch nur ein Stück davon anrühren können. Ich hatte eine Entscheidung getroffen.

Vielleicht war ich etwa 8 Jahre alt. Es war die Zeit, wo ich mit meinen Schulkameraden in Klicken durch das Dorf zog und wir Baumhäuser bauten oder am Bach spielten. Es war eine herrliche und unbeschwerte Zeit. An diesem Tag wollte ich wieder los, aber das war nicht ganz so einfach, denn ich sollte meine kleine Schwester mitnehmen. In dem Moment war sie ein absoluter Klotz am Bein, der einem schon das Spiel mit den Freunden verderben konnte. „Wenn du deine Schwester nicht mitnimmst, dann bleibst du auch zu Hause, hörte ich die Großen sagen.“ Und so geschah es, dass ich dieses kleine, hilflose Ding mitschleifte und sie unterwegs sicher heftig spüren lies, wie sehr mich ihre Anwesenheit doch nervte.
Auf dem Weg zum Haus der Freunde kamen wir an dem Szenario einer Hausschlachtung vorbei. Da standen wir nun am Straßenrand und hatten Einblick in den Innenhof. Wieder, wie in Wachs gegossen, standen wir beide da. Ich, die Große und an der Hand meine kleine Schwester. Ich weiß nicht warum, aber wir liefen nicht weg.Wir sahen und hörten und rochen alles.Wir hörten das Schwein quieken, wir hörten den Schuss, wir sahen das Messer, das Blut, das Tier in der Zinkwanne, der merkwürdige Geruch,wenn das Tier gebrüht wird. Die Leiter an der es aufgehängt wird, damit es nun gespalten werden kann usw.
Diesmal hatte es nachhaltige Folgen für meine Schwester, denn sie konnte von diesem Tag für lange Zeit kein Fleisch mehr essen. Es war ein Erlebnis, dass wir nicht mit den Großen zu Hause teilen konnten. Ich glaube, wir haben das bis heute mit uns alleine ausgemacht.
Sie hatte eine Entscheidung getroffen, kein Fleisch mehr zu essen. Ich hingegen konnte nach dem Anblick noch Fleisch essen.

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Ich muss so etwa 29 Jahre alt gewesen sein und war im Jahr zuvor das erste mal Mutter geworden. Heute war ein besonderer Tag, denn meine älteste Tochter, vielleicht 13 oder 14 Monate alt, würde zum ersten mal mit meiner jüngeren Schwester und ihrem Freund einen Ausflug machen. Die Tasche war gepackt und alle waren sicher gleichermaßen aufgeregt, aber eben aus den unterschiedlichsten Gründen.
Bis zu diesem Tag hatte ich ein vegetarisches Baby. Sorgsam hatte ich ihre Nahrung gewählt und darauf geachtet, dass sie kein Fleisch zu sich nahm.
Nach einigen Stunden kamen alle 3 beschwingt und freudig zurück. Sie hatten eine gute Zeit miteinander verlebt. Diese Energie konnte man regelrecht spüren, als sie zur Tür herein kamen.
Wir setzten uns alle an den Tisch und ich bewunderte dieses Kind, dass nun in einigen Stunden um Zentimeter gewachsen war. Ich konnte ihr regelrecht ansehen, wie sie die Zeit mit ihrer Lieben genossen hatte und sich erst mal wieder langsam und leicht verunsichert auf mich zu bewegte.
Die Schwester erzählte mit großer Leidenschaft, was sie so alles unternommen hätten und das sie schließlich auch noch die Schwiegermutter besucht hätten. Bei ihr habe man den Tisch gedeckt und Brote gegessen und die Tochter habe nach der Fleischwurst gefragt. Sie habe sie unbedingt essen wollen. So sehr, dass das Brot dazu völlig uninteressant gewesen sei. Sie habe ein Stück Wurst in der linken gehabt und ein anderes Stück in der Rechten. Sie habe die Wurst regelrecht gestopft. So sehr, dass man sich schon fast Sorgen gemacht hätte, dass es vielleicht doch ein wenig zu viel hätte sein können. Da ging sie nun hin, meine Vorstellung von einem vegetarischen Baby. Meine Tochter (gerade ein Jahr alt) hatte eine Entscheidung getroffen.

Alle drei Geschichten habe ich bewusst offen gelassen und bin nicht weiter darauf eingegangen, wie es denn weiter gegangen ist. Auch kannst du erahnen, welchen Wandel meine Entwicklung zu Fleisch über die Jahre genommen hat. Und diese Entwicklung ist noch nicht zu Ende.

Wichtig ist mir aber, dass es nun auf die Erwachsenen ankommt, auf ihre Art und Weise diese Entscheidungen zu akzeptieren und zu unterstützen. Dies genau so lange, bis diese sich wandeln wollen.
Oft habe ich schon erlebt, dass diese gewichtigen Entscheidungen von Kindern eben nicht von den Erwachsenen mit getragen wurden, weil man dem Kind unterstellt hat, dass es noch so klein sei.
Hat man die wahren Geschichten, die dazu geführt haben, nicht im Bewusstsein, weil man unter Umständen eben nicht dabei war, so kann es sein, dass man die Integrität eines Kindes munter verletzt, nicht wissend, was eigentlich seinerzeit zu irgendeiner Entscheidung eines jungen Menschen geführt hat.

Vertraust du in die Entscheidungen deiner Kinder? Ist es manchmal schwer, weil deren Weg, auch wenn sie noch so klein sein mögen, manchmal gegen deine Überzeugung geht oder dir unverständlich ist?  Ab wann kann ein Kind denn nun eigene Entscheidungen bezüglich seiner Nahrung oder anderer Bedürfnisse treffen?

Gerne lese ich von dir.


Vertrauensaufbau und Stressabbau gehen Hand in Hand

Vertrauensaufbau und Stressabbau gehen Hand in Hand

Im Bereich Erziehung und Lernen haben wir die fragwürdige Handlungsweise gebildet, dass Kinder nur durch den Aufbau von Druck zu etwas bewegt werden könnten. Machen sie dann nicht, was wir wollen, werden wir harsch und ungehalten. Das Gefühl von Ohnmacht und Wut steigt bei allen Beteiligten auf. Für eine Beziehung, die auf Vertrauen aufbauen kann, ist im Gegensatz dazu, das Reduzieren des Stresslevels nötig. Das fällt Erwachsenen aber ungeheuer schwer, weil es dem zuwider läuft, was wir für Erziehung halten. 

Das Wort ‚Vertrauen‘ im Zusammenhang mit Erziehung und Lernen ist mir in der vergangenen Woche gleich vielfach begegnet.

Es hat in diversen Gesprächen eine große Rolle gespielt und ich habe mich gefragt, was denn eigentlich geschehen ist, dass Erwachsene das Vertrauen in den kindlichen Lernprozess verloren haben? Was ist geschehen, dass wir meinen, einen solchen Aufwand fahren zu müssen, um Kinder im wahrsten Sinne des Wortes ‚ans Lernen zu kriegen‘? Wir lassen uns so viel ‚Gedöns‘ einfallen, um irgendetwas hervor zu kitzeln, was eigentlich im Fluss wäre, wenn Erwachsene nur wieder beginnen könnten, zu vertrauen. Daraus folgt unmittelbar, dass Kinder ihr Vertrauen, auch in Erwachsene, minimieren.

Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass die Ursachen mannigfach sind. Es gibt historische Ursachen, gesellschaftliche Einstellungen, die sich tradiert haben, es gibt wirtschaftliche Interessen, sowie religiöse Vorstellungen. Allen gemein ist, dass das Vertrauen in natürliches Lernen und Miteinander keine solide Basis für Beziehung bietet.

Irgendwie geschieht es unter all den Umständen, dass das Wesen der Kinder aus dem Blick gerät.

Dadurch muss eine Menge Energie in die jeweilig künstlich konstruierte Idee von Erziehung und Lernen gegeben werden, die wir gesellschaftlich für angemessen halten. Diese entspricht aber nicht notwendigerweise den Bedürfnissen der Kinder. Man muss viel Aufwand betreiben um die künstliche Maschinerie in Gang zu halten.

Weiter habe mich dann gefragt, was jeder einzelne Tun kann, um das Vertrauen auf beiden Seiten (Erwachsene wie Kinder) wieder wachsen zu lassen. Mir kommt es vor, als ob wir regelrecht wieder lernen müssten uns ein Stück natürlichen Grund, ein Quentchen unverfälschtes Lernen und Miteinander wieder zurück zu erobern.

Mir sind in dem Zusammenhang einige Punkte eingefallen, die das Vertrauen zwischen Erwachsenen und Kindern wieder stärken können. Das Vertrauen ist nicht einfach da, sondern will wie ein kleines Pflänzchen anerkannt und gepflegt werden. Es muss wieder wachsen, damit dieses künstliche Gedöns wegfallen kann, was Kindern, wie Erwachsenen, den Alltag so aufreibt.

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Damit Vertrauen wachsen kann, ist es wichtig, dass Erwachsene freundlich und klar daher kommen. (Klingt sicher selbstverständlich und lapidar, ist es aber nicht) Ein Miteinander möglichst ohne viel Tamtam ist hilfreich. Warum? Damit das Miteinander möglichst entspannt und stressfrei sein kann. Wenn die Kommunikation nicht auf dieser Grundlage läuft, dann ist unsere Beziehung zu den Kindern (Berührung, wie Sprache) der Ausgangspunkt für Stress und Unsicherheit. Vertrauen bietet hier eine wesentlich bessere Grundlage, als Dominanz.
Wer Stress und Unsicherheit kompensieren muss, kann nicht lernen, wird starr im Nervensystem. Beide Seiten kämpfen, Vertrauen kann sich so nicht wachsen.

Als Erwachse haben wir die Vorstellung, dass Kinder gehorchen müssten. Wenn das nicht klappt, dann werden wir ungehalten oder harsch. Wir verlangen die Konsequenz in der Umsetzung der Vorgaben von den Kindern. Um eine vertrauensvolle Beziehung zu haben, müssen wir diesen Grundgedanken überdenken. Die Konsequenz in der Umsetzung von Fragestellungen an die Kinder müssen wir eher von uns selbst erwarten. Die Konsequenz mir selbst gegenüber sanft und klar dran zu bleiben, bis etwas umgesetzt ist. Die Freiheit mir selbst gegenüber, meine Anforderungen jederzeit kleiner machen zu können. Ziele kleiner stecken zu können, damit beide Seiten vertrauen (lernen) können. Wenn ich flexibel und geschmeidig bleiben kann, dann hilft das extrem für das Aufbauen einer vertrauensvollen Beziehung.

Erwachsene sind es so sehr gewohnt Druck aufzubauen, um einen Erwartung an ein Kind in folgsames Handeln umzusetzen.
Wenn das stete Druck aufbauen nicht zum gewünschten Erfolg führt, dann fallen uns oft keine Alternativen ein. Dann fühlt man sich ohnmächtig und baut im selben Moment noch mehr Stress auf.
Das führt auf beiden Seiten zu noch mehr Verkrampfung.

Eine Herangehensweise, die unseren üblichen Gedanken zu Erziehung völlig entgegen läuft, ist es den Stress und Druck abzubauen und zu vermindern. Das Ergebnis ist, dass die Kinder sich aus dem Feld von Angst heraus bewegen können. Das Feld von Angst sollte sehr wenig die Grundlage von Erziehung und Lernen sein. Wo Angst ist, kann kein Vertrauen wachsen, kann wenig Liebe sein.

Auch wenn es deinen Vorstellungen entgegen läuft, probiere es das nächste mal einfach aus. Was kann passieren?

Erwachsene wie Kinder begeben sich auch neurophysiologisch wieder in einen weicheren Raum, alles wird stressfreier. Ein mögliches ‚ja‘ kann so leichter fallen. Ein ‚Ja‘ im Befolgen eines Wunsches oder  auch ein ‚Ja‘ im Aussteigen aus einer brenzligen Situation, im Nachgeben als Erwachsener, hin zum Vertrauensaufbau.

Unsere innere Haltung und Einstellung zum Kind und der gegenwärtigen Situation spricht lauter und schneller, als jedes Wort.
Ob ich denke, dass diese kleine Kröte wieder schlecht drauf ist und innerlich ein Gefühl habe, als ob ich ihr an die Gurgel gehen könnte oder ob es mir gelingt nachsichtig zu sein und Mitgefühl zu empfinden, macht einen großen Unterschied.
Wenn ich es nun aber gar nicht bin, entspannt und stressfrei, dann sprechen auch hier meine Emotionen, schneller und lauter, als alles, was ich mir vielleicht in meinem Kopf ausgedacht habe.

Hier habe ich ebenfalls die Möglichkeit Stress zu reduzieren, indem ich als Erwachsene versuche aus einer fordernden Haltung in eine mehr beobachtende Haltung zu gelangen. Auch in diesem Fall reduziere ich automatisch den Stresslevel.

Es geht beim Aufbau von Vertrauen um die Reduzierung des Stresslevels. Das ist ein Gedanke und eine Haltung, die unseren üblichen Ideen von Erziehung sehr unbequem ist, denn man ist als Erwachsener gefragt sehr stark über den eignen Schatten zu springen. Man meint nämlich dann, dass man sein Gesicht und seine Glaubwürdigkeit verliert, sein ‚erzieherische Macht’.

Und eben genau diese ‚erzieherische Macht‘ und das Vertrauen passen wenig zusammen.
Wenn man das einige male erlebt hat, wie der Versuch den Stresslevel zu reduzieren, automatisch zu einem Vertrauensweg führt, der dann wiederum für die Beziehung hilfreich ist, dann erhält man ein ganz wesentliches Handwerkszeug. Erwachsene, wie Kinder haben damit die Gelegenheit ins Vertrauen hinein zu wachsen.

Dies sind einige kleine Tips. Hier als Buchstaben geschrieben, stehen sie mal gut auf dem Papier oder auf dem Computer, oder? Es ist aber wichtig, es in Handlung zu verwandeln, es einfach zu probieren. Denn nur die gelebte Erfahrung wird auf Sicht gesehen, eine Veränderung hin in vertrauenswürdigere Beziehungen führen. Es ist ein Weg der 1000 kleinen Schritte. Wie beim Lernen. ;)

 

Hier bekommst du Informationen zu meinen einzigartigen Beratungen. Ruf mich gerne an oder schreib mir eine email.


Die vielgeliebte Kontrolle der Erwachsenen verhindert mehr als das sie ermöglicht

Die vielgeliebte Kontrolle der Erwachsenen  verhindert mehr als das sie ermöglicht

Es ist eine echte Herausforderung Kinder zwar zu betreuen, aber nicht zu bevormunden. Unser Bild von dem Kind als mangelhaftem Erwachsenen verhindert eine gesunde Entwicklung.

Weil Kinder bis zu einem gewissen Alter der Betreuung bedürfen, werden sie noch immer als mangelhaft angesehen. Es bedeutet, dass irgendwas noch nicht vollständig ausgeprägt ist.  Die Betreuung eines jungen Menschen beinhaltet noch immer eine Menge Bevormundung. Sie werden als minder erwachsen betrachtet. Sie sind noch nicht vollständig. Man muss ihnen noch was beibringen. 

Nur weil ein Mensch (ob jung oder alt ) der Unterstützung bedarf, bedeutet noch lange nicht, dass man sein inneres Wissen oder seine Weisheit in Frage stellen darf.

Dieser Punkt, einem Menschen behilflich zu sein, aber im selben Moment seine Integrität zu wahren, ist wirklich eine große Herausforderung. 

Ich habe das an dieser Stelle bewusst sehr offen und weit formuliert, denn die Parallele kann ich in ganz unterschiedliche Bereiche übertragen. 

Ich beschreibe dir ein Beispiel aus der Betreuung eines Babys:

Ein Baby signalisiert mit seiner Zunge oder dem Wegdrehen des Kopfes, dass es satt ist. Du hingegen bist vielleicht der Meinung, dass es dieses Schälchen Nahrung noch aufessen müsse. Vielleicht hast du diese seltsame Idee, dass es besser durchschlafen würde, wenn es papp-satt ist? Oder du gehörst zu den Eltern, die der Vorstellung folgen, dass immer aufgegessen werden muss? Unter Umständen bist du auch gerade nicht präsent, da du in Gedanken im Streit mit deinem Vermieter verstrickt bist? 

In allen Fällen, gehst du vermutlich unbewusst davon aus, dass dein Kind nicht entscheiden kann, ob es satt ist. Du stülpst mehr oder weniger bevormundend und direktiv, deine unbewusste Einstellung über die innere Integrität des Kindes. 

Seit der Geburt, muss das Kind täglich die Kernbotschaft schlucken: „Ich vertraue nicht in dein inneres Wissen, noch weniger in deine Weisheit:“

Diese unbewusste Haltung wirkt sich ohne Zweifel in alle Lebensbereiche aus. Ein Großteil der Probleme, die Eltern mit Kindern haben, lassen sich auf die überholte, aber noch immer mitgeschleifte Grundannahme zurückführen. Sie lautet: Das Kind ist in seinem Sein noch kein vollständiger Mensch. Es ist mangelhaft und bedarf der ständigen Korrektur.

Egal, ob es um die Fragestellungen in der Ernährung geht, um die Schlafprobleme, um Verhaltensprobleme oder Herausforderungen im schulischen Kontext , in vielen Fällen fällt es den beteiligen Personen schwer, das nötige Vertrauen aufzubringen. Der Gedanke, dass ein Kind ein Wissen hat, dass es leitet, ist nach meiner Beobachtung wenig ausgeprägt. 

Im Grunde kann man sagen, dass ein wenig ausgeprägtes Vertrauen der Erwachsenen in eine innere Weisheit der Kinder (in die eigene) , enorme Auswirkungen in alle Lebensbereiche hat. 

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Da ich mich besonders gerne mit dem Thema ‚Lernen‘ beschäftige, hier nun einige Beispiele:

Die Tatsache, dass wir noch immer davon ausgehen, dass wir junge Menschen unterrichten müssen, ist für mich die Nummer-eins Fehlannahme, die zur Folge hat, dass Kinder das Vertrauen in ihren eigenen, inneren Kompass verlieren. Das Ergebnis ist eine wachsende Verunsicherung und die sich damit bildenden Abhängigkeit von den Ansichten und Darbietungen der Erwachsenen. Lernen braucht dann in der Folge den steten Treibstoff und die Kontrolle der Erwachsenen. Das ist es, was die Erwachsenen anstrengt.(Kinder auch)

Selbstwirksamkeit, eigener Antrieb, Kreativität und vieles mehr, wir durch unsere derzeitige Vorstellung über den zu korrigierenden Mangel eines jungen Menschen, unmöglich gemacht.

Wenn wir nicht in der Lage sind,eine tradierte Ansicht, wie die, dass ein Kind mangelhaft ist, zu transformieren, dann wird sich das Ergebnis dieser Denkweise weiterhin in allen Lebensbereichen zeigen. Eine wirkliche Veränderung für ein Leben mit Kindern in Gleichwürdigkeit, wird erschwert. 

Ich bin sehr dankbar für die Begegnung mit all den Eltern oder Fachleuten in Erziehung und Lernen, die sich aufgemacht haben, um diese Grundannahmen zu wandeln. Überall begegnen mir diese ‚Andersdenkenden‘, die auf ihre Weise, für Veränderung sorgen. 

Ich nehme selbst wahr, dass wir Erwachsenen hier ganz viel voneinander lernen können. Wir können schauen, wie andere das machen. Wir können lesen, welche Gedanken andere sich dazu machen. Wir können uns gegenseitig stärken und miteinander wachsen, denn dieses Wissen um die Gleichwürdigkeit der Kinder müssen wir in unser eigenes System einflechten. 

Das braucht Zeit, unter Umständen lange Zeit, viel Geduld und Wohlwollen. Das Neue einzuweben, bis es sichtbar und spürbar wird, braucht sicher Generationen.

Ich freue mich über jeden Erwachsenen, der auf seine Art den Wandel der überholten Vorstellungen mit voran treibt. Diese Erwachsenen setzen sich oft, trotz einer Menge Gegenwind dafür ein, dass Zusammenleben mit Kindern eine gedeihlichere Grundlage bekommt. 

Wenn du bis hierhin gelesen hast, dann gehörst du sicher auch dazu. 

Hier findest du meine nächsten Termine hier und hier mein Angebot für meine Beratung.


Was wäre, wenn meine Sehnsucht nicht eine bloße Wunschvorstellung wäre?

Was wäre wenn das Quentchen Sehnsucht, dass ich aus meiner Kindheit herüber gerettet habe, nicht eine bloße Wunschvorstellung wäre, sondern ein Weg, den wir für Kindheit und Familie anstreben könnten?
  • Was wäre, wenn meine Kinder hätten in dem Bewusstsein aufwachsen können, dass für alle genug da wäre.
  • Was wäre, wenn sie gelernt hätten, dass man sich nicht gegen alles und jeden verteidigen muss?
  • Was wäre, wenn sie wirklich hätten aufsaugen können, dass sie ein Teil der Natur sind und sich nicht hätten schmerzhaft davon abtrennen müssen?
  • Was wäre, wenn sie erfahren hätten, dass Spannungen und Aggressionen zwar auftreten, sie aber wieder vorbeiziehen und sich nicht wie giftige Schlacken im System ansammeln?
  • Was wäre, wenn meine Kinder nicht in einem Feld von Mißtrauen und Missgunst aufwachsen würden?
  • Was wäre, wenn sie von Anfang an erfahren hätten, dass es ihre Verbundenheit mit der Natur ihr eigentlicher Normalzustand wäre?
  • Was wäre, wenn sie eine Art Sicherheit erfahren hätten, die für sie ein gutes Ausgangspunkt gewesen wäre, sich anderen Menschen und der Welt gegenüber zu öffnen?

So wie ich selbst, haben sie auch nur einen Hauch davon erfahren können. Der unaufhörliche Sog dessen, was diese andere Welt ausmacht ist so stark, dass mir manchmal die Kraft ausgeht. Oft fühle ich mich einfach nur schwach und ohnmächtig dessen gegenüber, was so allgegenwärtig ist, dass wir es für normal und selbstverständlich halten.

Da ist eine ständige Sorge, dass nicht genug da ist. Da wachsen meine Kinder hinein und ich kann nur wenig dagegen ausrichten, bin ich doch selbst in dem Bewusstsein aufgewachsen.

Da ist eine unterschwellige Angst, die sich in alle Lebensbereiche ausdehnt. Egal ob von meinen Vorfahren übernommen oder selbst erlernt, Angst ist so gegenwertig, dass ich eine Menge Bewusstheit aufbringen muss, um sie immer wieder aufzuspüren und ihr etwas entgegen zustellen.

Meine Kinder wachsen in einer Welt auf, die die Bedürfnisse der anderen irgendwie hinten anstellt. Zuerst komme ich, kommen wir, kommt mein Anliegen, kommen unsere Interessen und dann die anderen.
Meine Kinder wachsen mit einer Menge Mißtrauen auf, sie sehen und hören an allen Ecken und Enden die Gefahren dieser Welt. Sie erfahren ständig von den Schicksalsschlägen der anderen, sie sind Zeugen der unermesslichen Wut vieler Mitmenschen und haben eine so große Zahl von Feindbildern zu bewältigen, dass ich mich frage, wo da ein wenig Friede und Freude aufkeimen könnte?

Von klein auf setzt man in Erziehung und Lernen ständig auf Kontrolle und die Schulung des rationale Verstandes. Das letzte bisschen Kinderwelt mit Phantasie, Träumen und sich entfaltender Kreativität wird zubetoniert. Auch wenn hier und da die Rede von Augenhöhe und Gleichwürdigkeit ist, dann sind hierarchische Strukturen so gegenwärtig, dass die Wahrscheinlichkeit, dass man Wohlwollen und Miteinander an der nächsten Straßenkreuzung, beim Einkauf, in der Schule oder am Arbeitsplatz wahrnehmen könnte, so selten ist, wie ein Gewinn im Lotto.

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Was ist das Ergebnis?
Für mich resultiert daraus, dass auch Männer und Frauen sich ständig bekämpfen. Mütter und Väter miteinander im Klinisch sind. Beziehungen im Allgemeinen sind nicht immer ein nahrhafter Boden für vertrauensvolle Beziehungen. Direktive Beziehungen, d.h. ein Miteinander, dass immer kontrollieren und manipulieren will, ist allgegenwärtig.

All diese Strukturen sind für mich so vordergründig und selbstverständlich, dass ich wahrnehmen kann, wie ausgerechnet Mütter versuchen, ihre Kinder diesem System anzugleichen und sie darin zu stählen und abzuhärten. Dabei kann man uns nicht mal einen Vorwurf machen, denn dieses System ist so stark und wird daher wenig in Frage gestellt.

Man merkt es als Mutter unter Umständen irgendwann einmal und hoffentlich ist es nicht zu spät?  Vielleicht aber zu spät, bis  man bemerkt, dass man selbst gegen die eigene Natur damit begonnen hat, die eignen Kinder in das System von Leistung und Kontrolle zu drängen. Das Ganze aus Angst, das sie nicht standhalten können und im System mit Ellenbogen, Kampf um Erfolg und Ansehen, nicht bestehen könnten.

Wenn man nicht wach ist, dann verbiegt man sein Kind, nur, um es auf die Schienen dessen zu setzen, was man für erfolgReich hält.
Wir Mütter gehen gegen unsere Natur und glauben die Kinder dieser schrägen Wirklichkeit anpassen zu müssen?

Wenn wir nicht bewusst sind, dann geben wir die Kinder in diese Erziehungseinrichtungen und meinen, dass sie dort etwas über das ‚richtige‘ Leben lernen würden. Wir geben sie dort ab und meinen weiterhin, dass auch wir dann unsere ‚richtige‘ Arbeit machen würden?

Die richtige Arbeit bedeutet für mich derzeit, diesem Irrsinn etwas entgegen zusetzten und ich gestehe, wie schon oben erwähnt, dass ich manchmal etwas müde werde. Das sind dann die Zeiten, in denen es still wird um mich. Dann schwimme ich hin und her, zwischen dem was wäre wenn…. und dem so ist es nunmal. Kennst du das auch?

Dann hilft es mir, wenn ich gute und vertrauensvolle Gespräche haben kann, mit Menschen, die auch recht stark in einem „Was wäre wenn….“ verwurzelt sind. Mir tut es dann gut, wenn ich mit Freunden sein kann, mit denen ich mich verbunden fühle und die ähnlich wie ich, daran arbeiten, ‚dieses Andere‘ im stinknormalen Alltag umzusetzen, in der belanglosen Krämerei meiner Arbeitswoche, dem unspektakulären Kleinkram des Gewöhnlichen.

In diesem Bewusstsein für die einfachen Dinge, für das, was ich tun kann, hoffe ich dann, dass meine Kinder etwas mitbekommen von dem, was mir so überwältigend erscheint, in seiner Größe kaum zu stemmen.
Mir ist es wichtig, dass die Kinder, trotz aller Umstände, ein Bewusstsein dafür entwicklen können, dass sie sich mit ihren Stärken für das Gemeinwohl einsetzen werden. Derzeit sind diese Dinge so erschwert, denn auch bei ihnen, ob ich schützend dastehe oder nicht, wird noch immer ihre Integrität verletzt, ihre Initiative und ihr Forschergeist ignoriert. Und ich stehe daneben und schaue zu.

Wie kommt man bloß auf die Idee, dass junge Menschen, deren grundlegende Bedürfnisse in Schutt und Asche getreten werden, als Erwachsene die Natur (auch ihre eigene) zu schätzen und zu bewahren suchen?

Ich bin fest davon überzeugt, dass es ein gutes Stück weibliche Kraft und Vorgehensweise braucht, um wieder gesunde und gedeihliche Strukturen für das gesunde Aufwachsen von Kindern zu ermöglichen.

 

Nähere Information zu meiner Arbeit findest du auf dieser Seite. Ich freue mich, wenn eines meiner Angebote dich anspricht und auf ein Gespräch mit dir.

 


Wenn ‚Lernen’ doch nur wieder unspektakulär und nährend sein könnte...

Wenn ‚Lernen’ doch nur wieder unspektakulär und nährend sein könnte, ein ganz normaler Teil des Alltags?

Kürzlich stand ich, in einen Türbogen gelehnt, und habe eine ganze Weile meine Kinder beobachtet. Es war Samstag und ich fand zwei der Kinder am Küchentisch in ihre Schularbeiten vertieft. Sie waren so konzentriert und ganz von sich aus in ihr Studium vertieft, dass sie mich zunächst nicht wahrgenommen haben.

Während ich so dastand und den Umstand beobachtet habe, gingen eine Menge Dinge in mir vor:

Ich war gerührt, weil sie einfach so konzentriert und bei sich waren. Ich freute mich, dass es so einfach mitten im Leben, mitten im ‚Alltagsgedöns‘ stattfand. Da lag der Hund am Boden, da war der Küchentisch nicht unbedingt aufgeräumt, da spielte etwas Musik, da war jemand am Kochen und ich kam gerade von draußen rein.

Ich fragte mich dann, wie es sein kann, dass diese Kinder, die in einem freien und selbstbestimmten Lernfeld leben oder gelebt haben, einfach so an einem Tisch, mitten im Trubel sitzen und sich mit Schuldingen befassen? In den Ferien?

Ich beschreibe dir diese Szene der grundsätzlichen und unspektakulären Einfachheit wegen. Die Szene ist so unbedeutend und selbstverständlich, dass sie eigentlich gar nichts besonderes darstellen würde, wenn da nicht ein Umstand wäre, den es doch zu beleuchten gilt.

Die Dinge gesehen, ohne mein Zutun. Sie beschäftigen sich mit was auch immer, ohne, dass ich sie dazu angehalten hätte. Sie tun es, weil sie selbst sich diese Aufgaben stellen und gewisse Dinge erledigen wollen, weil sie es wollen.

Wie kann eine Haltung dieser Art entstehen? Ich glaube, dass viele Eltern und pädagogische Fachpersonen sich diese Fragen viel zu wenig stellen?

Wie müsste ich mich verhalten, damit junge Menschen wachsen können und sich mit Dingen beschäftigen, die sie genau in dem Moment interessieren. ( Es ist etwas ganz anderes, wenn du es täglich hervorbringen möchtest, dass Kinder sich mit dem beschäftigen sollen, was sie gerade nicht interessiert.) Ich schreibe ganz bewusst in diesem Moment, weil es könnte schon in wenigen Augenblicken etwas anderes sein.

Ich behaupte, dass die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass sich die Kinder mit sinnvollen Dingen beschäftigen, wenn es den Erwachsenen mehr und mehr gelingt, diese Räume zu eröffnen, in denen die Kinder sein dürfen, wer sie sind und den Dingen folgen können, die sie nun mal gerade interessieren.

Hier ist ein erste Anregung für dich. Ich umschreibe dir, was du versuchen kannst, in deinem Alltag zu pflanzen. Dabei handelt es sich um ein stetiges Bearbeiten dieses Ackers. Es ist eine Haltung. Nichts, was einem einfach zufliegt :

Ich müsste mich so verhalten, dass ich Schritt für Schritt damit aufhöre zu bewerten womit sich die Kinder beschäftigen. Ich müsste meine ‚Benotung’ herausnehmen. Ich müsste es schaffen, nicht die Verstandesleistungen, später das schulische Lernen in Konkurrenz zu den anderen Beschäftigungen (Seins Zuständen) im Alltag zu stellen. Das ist sicher nicht leicht, auch ich entwickele mich darin.

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Auch dieser kurze Bericht ist in Gefahr eine Bewertung darzustellen. Die Tatsache, dass ich dir das schreibe bedeutet, dass es nur ein Bericht ist, eine Minutenaufnahme aus meinem Leben. Ich habe etwas Zeit und Aufmerksamkeit in die Beschreibung dieser Minuten gelegt, um dir zu eine Idee zu vermitteln, wie pfiffig, das elterliche Ego sein kann. Es kann sogar einen Bericht, dieser Art nutzen, um die Bedeutung des schulischen Lernens, quasi von hinten durch die Küche, aufzuplustern.
Wenn ich aber beschrieben hätte, dass die Kinder an einem Ferientag am Küchentisch sitzen die eine ein Computerspiel macht und der andere mit dem Taschenmesser Löcher in meinen Küchentisch ritzt, dann hättest du vermutlich nicht gedacht, dass es etwas gibt, über das man jetzt schreiben könnte.
Es sind also meine Bewertungen und meine Vorstellungen, die völlig hinderlich sind, dass jemand frei und selbstbestimmt seinen Interessen folgen kann.

  • Jetzt musst du aber mal aufhören zu spielen.
  • Hast du die Hausaufgaben schon gemacht?
  • Ich frage XY jetzt nicht mir behilflich zu sein. Er/sie ist gerade so eifrig am Lernen.
  • Erst Hausaufgaben machen, dann kannst du rausgehen.
  • Schuldinge sind wichtiger als…
  • Ja, wenn das für die Schule ist, dann…
  • Wir müssen von Omas Geburtstag etwas früher nach Hause fahren, weil XY schreibt schon gleich am Montag eine Prüfung.

Wenn man als Erwachsener nicht aufpasst, beginnt man damit das eigene Leben und das der Kinder immer unter dem Aspekt Schule (zukünftiges Leben) zu bewerten, zu organisieren und dann auch zu führen.

Damit ist ein Schritt getan, Freiheit und Selbstbestimmung in Lerndingen (im Schulalter) zu strangulieren. Dieser Prozess des Strangulierens ist ein langsamer Prozess. So unmerklich. Man bemerkt den Verlust an Lebensenergie und Freude  nur langsam. In diesem Fall merkt man es vielleicht erst dann, wenn der Kraftaufwand so groß geworden ist, dass man damit begonnen hat, sich zu beschweren und auch der Schulthemen müde geworden ist.

Viele werden jetzt vielleicht bemerkten: „Ja, aber wenn ich es nicht tue, wenn ich mich nicht darum kümmere, wenn ich nicht diejenige bin, dann passiert nichts, dann interessieren XY die Hausaufgaben nicht?“

Du hast Recht. So ist es. So hat es sich entwickelt. Du bist die- oder derjenige geworden, der dafür verantwortlich geworden ist.

Und ja, es gibt viele gute Gründe dafür. Da bin ich sicher. Da ist die Sorge um die Zukunft der Kinder. Da ist, diese Lehrerin, die so gar kein Verständnis dafür hat, dass du vielleicht der Meinung bist, dass die Hausaufgaben die Angelegenheit der Kinder sind. Da ist die Anstrengung ewig dieses Spagat machen zu müssen zwischen deinen Wertvorstellungen und den Vorstellungen der Schule. Da sind die anderen Mütter, die dich als etwas ‚unmütterlich‘ empfinden, weil du nicht in der Art Sorge für dein Kind trägst, die sie für angemessen halten?

In allen Fällen ist es so, dass es gut sein kann, dass du aus dem Blick verloren hast, was du eigentlich wolltest? Was sollte nochmal das Ergebnis deiner Erziehung sein? Was war dir wichtig? Wie wolltest du, dass dein Kind dasteht, als Jugendlicher? Was war das, was dir wichtig war? Wo und warum ist da unter Umständen etwas auf der Strecke geblieben?

Und wo bist du jetzt ? Welche Rolle hast du eingenommen? Wie ist deine Funktion in diesem Spiel entstanden? Wo möchtest du als Elternteil stehen? Wie müsste es für dich laufen, damit du sagen kannst: passt ! Kannst du irgendetwas tun, um die Umstände wieder mehr deinen Vorstellungen anzugleichen?

Gerne lese ich von dir und möchte wissen, wo haben diese Fragen vielleicht eine gewisse Betroffenheit ausgelöst?

Vielleicht hast du Zeit und Lust eine Nacht und zwei Tage hier in der Köttingermühle zu verbringen. Ich biete dir eine Übernachtung im neuen Scheunen-Loft  und zwei Beratungssitzungen an. Eine wunderbare Gelegenheit eine besondere Zeit mit mir, an einem besonderen Ort zu verbringen. Schreib' mir eine email und ich sende dir mein Angebot.

 

Hier findest du Informationen zu meinen Angeboten:

www.wundersameslernen.de/angebote/

und hier findest du Informationen zu meinen nächsten Seminaren hier in der Köttingermühle :

www.wundersameslernen.de/termine/


Die Masse ist nicht lernbereit-eine Kurzgeschichte über Veränderungsprozesse

Die Masse ist nicht lernbereit-eine Kurzgeschichte über Veränderungsprozesse

Eine Person steht mitten auf dem Marktplatz der Stadt und verkündet kraftvoll und lautstark:

„Ich bin für mehr Freiheit und Selbstbestimmung für Kinder!“

Um ein Haar wäre die Person vom Ansturm der auf sie zu stürmenden Passanten zu Boden gedrückt worden. Der Mob bewegte sich in Aufregung und viele gestikulierten wild mit den Armen.

„So ein Blödsinn“ grölte eine männliche Stimme aus der Menge.
Aus einer anderen Richtung sagte ein Frau mit Hochsteckfrisur mittleren Alters: „Ich bin Grundschullehrerin, haben sie kürzlich mal Zeit in einer Schulklasse verbracht? Sie haben doch keine Ahnung….!“
Ein Rentner erhob seinen Spazierstock drohend in die Höhe: „Dieser moderne Scheiss, ne’ Tracht Prügel, sag’ ich nur. Das hat uns auch nicht geschadet.“
Eine Mutter deren 2jähriges Kind einen Schnuller im Mund hat und etwas fiebrig aussieht verkündet mit Entsetzten: „Mein Ältester ist gestern im Kindergarten verprügelt worden, die Erzieherinnen haben es nicht mal mitbekommen.“

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Ein Jugendlicher, groß gewachsen, gut gekleidet schaut die Person mit zugekniffenen Augen, verachtungsvoll an: „Wenn Alfons noch an der Macht wäre, dann würdest du hier nicht so blöde Sprüche klopfen.“
Die Psychologin, die schon seit Jahrzehnten in der Kinder-und Jugendpsychiatrie des Ortes arbeitet, schüttelt den Kopf, dabei reckt sie ihren korpulenten Oberkörper und ihr Kind in der selben Sekunde. Während sie weitergeht, ist sie noch Minuten in Gedanken mit diesem Freiheitsgeschwafel beschäftigt. Keiner dankt ihr, dass sie ihr halbes Leben, für ihre Schützlinge in der Psychiatrie verbracht hat.

Freundlicherweise reichte jemand eine hilfreiche Hand und half der bestürmten Person auf die Beine und gab Sicherheit. Nach einem beherzten Atemzug vollendete die Person ihre kurze Rede:

„…. und wir müssen erst mal lernen, wie man Freiheit und Selbstbestimmung überhaupt leben kann.“

Als ob die Person verkündet hätte, dass sie an einer ansteckenden Krankheit leidet, sprengte die leicht aufgeregte Menschenmenge auseinander. Fast alle entfernen sich.

Zurück bleiben zwei Personen. Sie hatten freundliche Augen. Ihre Körperhaltungen war offen und interessiert. Alleine ihre Anwesenheit und Freundlichkeit hatte ein stärkende Wirkung. Eine der beiden Dagebliebenen wandte sich unvermittelt an die Person und fragte:
"Können wir miteinander lernen, wie man Freiheit und Selbstbestimmung in das Leben mit Kindern bringt? Können wir miteinander dort hineinwachsen? Wie können wir das lernen?"

Ein Anfang ist gemacht.

 

 

Hier findest du meine Angebote für eine persönliche Beratung.

 

Die Masse ist nicht lernbereit-eine Kurzgeschichte über Veränderungsprozesse

 


Zwischen starren Strukturen leben lernen. Feinheit entdeckt sich selbst

Zwischen starren Strukturen leben lernen. Feinheit entdeckt sich selbst

Ich frage mich, ob es ausgerechnet mit Hilfe der modernen Medien möglich sein könnte, Mitgefühl, Verständnis und Wohlwollen hervorzubringen?

Gerade bei der Arbeit im Internet beobachte ich, dass ich einen gewissen ‚Duft‘ einer Konversation als sehr angenehm empfinde und andere Posts versetzen mir leichte Hiebe.

Oft ist es so, dass ich mich sehr bereichert fühle. Auf wundersame Art quillt manchmal ein gewisser ‚Geschmack’ oder ein bestimmter ‚Klang‘ durch den Computer und setzt etwas in Gang, was ich als Feinheit bezeichnen möchte. Ich spüre Wohlwollen meines Gegenübers.

Sicher kennst du das auch, dass im Kontakt mit einer Person etwas zu dir ‚spricht‘, dass nicht notwendigerweise im Vordergrund deiner Wahrnehmung steht. Aber nicht minder bedeutsam ist.

Kürzlich habe ich neben einer Frau gesessen und wir haben mit dem Blick auf den Bildschirm eines Computers, etwas gemeinsam erarbeiten müssen.

Ich saß nur neben ihr, habe aber den ganzen Schub ihrer inneren Aufregung und Anspannung abbekommen. Ich saß dort, wir haben uns mit Computertechnischen Fragen beschäftigt, aber quasi im Hintergrund „fuhr“ mein System ein Programm, dass mich direkt empfinden ließ, wie ihr System überspannt auf Hochtouren rannte.
Früher waren mir diese feinen Empfindungen nicht bewusst und ich dachte immer, dass ich ‚verkehrt‘ sei. Ich und der Stress um mich herum waren sozusagen eins. In meiner Kindheit muss ich diese Feinheiten auch schon empfunden haben, aber erst als Erwachsene lerne ich bewusst damit umzugehen und mich gegebenenfalls auch davon zu distanzieren.

Du betrittst einen Raum und ohne, dass du 2 Worte der Anwesenden gehört hättest, hat dein Körper längst etwas gespürt, dass man aber nicht mit Augen, Ohren, Nase oder Fingerspitzengefühl aufnehmen könnte. Schon mal gehört: Da ist dicke Luft? Was bedeutet das? Dicke Luft? Gibt es die überhaupt? Ist es nicht vielmehr eine ganz gute Beschreibung von etwas, dass man nicht unbedingt in Worte fassen kann. Wie ist diese Information zu dir gekommen? Ist das eine Gehirnleistung?

Das prägendste Erlebnis dieser Art hatte ich, als ich einmal ein Seminar besucht habe, in dem es um emotionale Erste Hilfe für Babys ging. Wir haben ein Rollenspiel gemacht und ich war das Baby. Eine zweite Person die Mutter und eine dritte Person sollte die Therapeutin spielen.

Die Rolle des Säuglings war mir wie auf den Bauch geschrieben. Ich lag auf dem Boden und meine ‚Mutter‘ hatte Stress mit mir erzählte der ‚Therapeutin‘ im Spiel, dass ich so nervös sei und soviel weinen würde. Kannst du dir die Situation vorstellen?

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Dieses Rollenspiel war ein persönlicher Durchbruch in meiner Arbeit mit Müttern und Kindern. Denn ich selbst habe, auf dem Boden liegend, die Erfahrung gemacht, wie ich sowohl mit meiner Mutter und ihrem emotionalen Zustand in Verbindung war, als auch (und das ist noch schräger) mit dem Selbstverständnis und der Expertise der Therapeutin.
Als ‚Baby‘ lag ich auf dem Boden, habe mich selbst aber als unmittelbare „Wahrnehmung“ der Personen im Raum empfunden.
Ich gehe ganz fest davon aus, dass Babys genau dieses Gespür haben.

Gibt es in deiner Familie Personen, die sehr empfindsam sind? Was sagst uns diese Empfindsamkeit über die Möglichkeit ‚Zwischentöne‘ wahrzunehmen? Was sagt uns das über Lernprozesse überhaupt?

Ist es nicht angemessen, Feinheiten nachzugehen? Ich gehe davon aus, dass es sehr von Bedeutung ist die Wahrnehmung zu schärfen und sich für den Gedanken zu öffnen, dass viele Kinder wesentlich feiner ‚getuned‘ sind, als wir es uns vielleicht vorstellen mögen. Viele Menschen, Erwachsene wie Kinder, scheitern an dem etwas hölzernen Bild, das wir weitläufig dazu haben, wie Kinder lernen sollten. Für viele Kinder passt das ‚Stählerne’ eben gerade nicht, weil sie viel mehr aufnehmen und verarbeiten müssen, als die meisten glauben mögen. In ihrer Not werden sie dann schnell in irgendeiner Form auffällig.

Was uns als Erwachsene also helfen könnte, ist aufmerksam zu werden für die Feinheiten und Einzigartigkeit der Kinder. Ansätze zu vertreten, bei denen man davon ausgeht, dass alle Kinder gleichsam funktionieren müssten, sind wirklich obsolet.
Leider ist das noch lange nicht selbstverständlich, denn noch immer hat man unter Eltern und in Institutionen mit dem Abhärte Gedanken zu tun. Man meint Kindern eine Menge zumuten zu müssen, denn im späteren Leben müssten sie ja auch klar kommen. Dann hörst du sowas wie, „das Leben ist kein Ponyhof.
Vielleicht ist es dir auch schon passiert, dass gerade in deinem Umfeld das Wort „Kuschelpädagogik“ etwas abfällig eingesetzt wird, um zu verdeutlichen, dass Kinder nun mal nicht zu verzärteln seien.

Was ist aber mit den jungen Menschen, die so ‚fein gedrahtet‘ sind? Sie können nichts dafür, wenn andere Menschen nicht so empfindsam daherkommen. Was ist mit den ganzen Einzelfällen? Was ist mit den Individuen? Was ist mit deinem Kind?

In vielen Fällen ist es so, dass sie in dieser anspruchsvollen Zeit ein Stück gute Kraft von dir benötigen. Das Gefühl, dass wenigstens du sie verstehst und sie noch einige Zeit in deinem Windschatten zu ihrer eigenen Kraft finden können. Darin wollte ich euch stärken.

Was meine Eingangsfrage der social Media betrifft, so werde ich mit dem Ansatz einfach mal ein wenig experimentieren. Mich interessiert, ob Erwachsen auch oder gerade bei Facebook den Ball auffangen mögen, der zu einem gemeinsamen Lernprozess einlädt. Können Einzelne dort Gespräche in einer Art führen, die wirklich bereichernd sind und Feingefühl und Achtsamkeit zulassen?

Dort (facebook) wie hier (Kommentarfeld) lese ich gerne deine Gedanken dazu.

 

Hier findest du meine Angebote. Beginne ein Gespräch mit mir. Das ist in jedem Fall bereichernd.