Müssen Kinder überhaupt kommunizieren lernen? Missverständnisse und Konflikte entstehen in einer fehlgeleiteten Welt.

Müssen Kinder überhaupt kommunizieren lernen? Missverständnisse und Konflikte entstehen in einer fehlgeleiteten Welt.

Vielleicht müssen kleine Kinder gar nicht lernen zu kommunizieren? Vielleicht können sie es bereits? Was wäre, wenn sich ihre Form der Kommunikation in großem Maß unserer Wahrnehmung entzieht? Unter Umständen sind es die Erwachsenen die (ver)lernen könnten, was sie sich unter Kommunikation, Entwicklung und Lernen vorstellen.

Bitte begleite mich auf eine Gedankenreise. Ich möchte versuchen dazustellen, dass Kommunikation, Lernen und Entwicklung auf anderen Gedanken gründen könnten, damit sich Kinder gesund entwickeln können.

Das Kind wurde soeben geboren.

Es kommt aus einem geschützten Raum, in dem Kommunikation, auch auf den feinsten Ebenen, 24/7 stattgefunden hat. Die feinen Ebenen sind Übersetzungsstrukturen all der komplexen Zusammenhänge und Wachstumsvoraussetzungen beider Körper. (Mutter und Kind)

Dem Kind wurde beispielsweise ‚mitgeteilt‘, wie es der Mutter geht, welchen emotionalen Zustand sie hat, was sie gegessen hat und ob sie das Kind in Freude erwartet oder ob sie es im tiefsten Inneren ablehnt.

Auch das Kind hat kommuniziert. Es hat sich mitgeteilt und auf den feinsten Ebenen versucht, mit der Mutter, über die Nabelschnur hinaus, in Kontakt zu treten.

Es hat versucht die Mutter in eine Welt der Zeitlosigkeit und auf bestimmte subtile Formen der Kommunikation einzuladen. Es hat auf seine Art kommuniziert, ob es ihm gut geht oder eben nicht. Hat sie es wahrnehmen können? Hat sie Unaussprechliches SPÜREN können?

Beide sind Seelenwesen, die einen Körper haben.
Kommunikation findet auch statt, wenn sie weit über Nervenstränge und Hormonausschüttung hinaus geht.

Hat man sich gegenseitig verstanden? Hat man sich wahrgenommen? War man offen für subtile Formen der Kommunikation?

Schon zu dieser Zeit im Mutterleib hat eine ständige Kommunikation, über die Möglichkeit der Sinne hinaus stattgefunden. Feinheit.

Nun ist das Kind geboren und Kommunikation verändert sich. Sowohl bei der Mutter als auch beim Kind verlagern sich die Voraussetzungen für Kommunikation.

Die Sinne spielen nun eine Rolle. Dies, damit die biologischen Prozesse so ablaufen können, und Überlebensprogramme im System ihren Abschluss finden können. Bestimmte Hormone, die zuvor für den Geburtsprozess benötigt wurden, müssen nun ‚zurück gefahren‘ werden. Andere Hormone werden nun benötigt. Sie müssen ‚angeschoben‘ werden. Kreisläufe schließe sich bestenfalls, damit sie nicht unnötig im System von Mutter oder Kind weiter dahin ‚trudeln‘.
Biologische Regelkreisläufe möchten/ müssen an ihren Platz finden, damit Entwicklung und gute Kommunikation stattfinden kann.

Eine Mutter oder ein Kind, die noch mit Stresshormonen durchspült sind, können keine feinen Signale wahrnehmen, fein kommunizieren. Missverständnissen und Konflikten sind damit Tür und Tor geöffnet.

Stresslevel möchten gesenkt werden, damit Kommunikation auf feineren Ebenen wieder stattfinden kann.

Das kannst du damit vergleichen, dass wenn ein Mensch unter Hunger und Stress leidet und seine System in Aufruhr ist, er kein Potential für Ästhetik, Kunst und Kultur hat. Feinheiten werden im Überlebensmodus / Stressmodus für den Moment ausgeschaltet. Der Mensch funktioniert zwar, aber nicht so, wie es sein könnte, wenn er ein Minimum an Sicherheit hätte.

Kommunikation findet auf den unterschiedlichsten Ebenen statt. Damit sie wertvoll für alle Beteiligten ist, benötigt sie ein gutes Angebunden sein, eine gute Erdung an die darunter liegen Struktur oder Matrix.
Das Wort Bindung spielt hier eine große Rolle. (Mutter)Erdung ist wichtig.

Im Fall des Babies ist die darunter liegende Struktur die Mutter (Matrix). Soeben war es noch im Mutterleib, war über die Nabelschnur gebunden. Nun ist es geboren, die Nabelschnur wurde durchtrennt.

Damit das Kind in Sicherheit die feineren Strukturen der Kommunikation mit der Mutter wieder aufbauen kann, muss es auf den sicheren Grund der bereits vorhandnen Matrix zurückfinden. In diesem Fall ist Wärme, Augenkontakt, Geruch, Saugen an der Brust und das Herzfeld der Mutter nötig, um den Stresslevel im neuen und unbekannten Feld zu senken. Das ist enorm wichtig, um weiter lernen und wachsen zu können. Das Selbe gilt auf andere Art für die Mutter. Auch sie benötigt Gelegenheit auf die darunter liegende Matrix an Sicherheit und bereits Bekanntem aufbauen zu können.

Ist dieser Kreislauf für beide abgeschlossen, kann Wachstum stattfinden. Mutter und Kind umschließen ihren Raum und starten gemeinsam einen ersten Schritt in eine neue Lern- und Lebensphase.
Auch der Vater liegt nun physisch mit im Bild.

Kommunikation erreicht einen neuen Level, aufbauend auf der darunter liegen Struktur. Alles muss neu miteinander „verbendelt“ werden.

Dafür braucht es ein gehöriges Maß an Sicherheit für alle Beteiligten.

Was neu „verbendelt“ wird sind also nicht nur die Neuronen, sondern im selben Moment das Maß an Aufruhr oder Ruhe im System.

Ein großes Maß an Ruhe im zwischenmenschlichen System ist von Bedeutung, um biologische Prozesse gut durchschreiten zu können. Lernen zu können.

Ich berichte immer wieder davon, das Lernen und Angst/Stress nicht gut miteinander Hand in Hand gehen. In einem unnatürlichen und von aussen manipulierten Geburtsprozess hat alles unter Umständen schon seinen Anfang.

Wenn kleine Kinder gesund und kraftvoll aufwachsen sollen, dann müssen sie immer wieder Gelegenheit haben, sich mit der ‚darunter liegenden Matrix (das System, dass zuvor Sicherheit geben hat) rückzuverbinden, um einen sicheren Schritt in die Freiheit und Selbstbestimmung tun zu können.

Das kennst du vielleicht?
Dein Kleinkind kommt angelaufen oder angekrabbelt, wenn es eine Verunsicherung hat. Du nimmst es in den Arm. Es tankt dort für einen Moment auf, nur um im nächsten Moment wieder loszulaufen.

Je stärker man sich auf Sicherheit gründen kann, desto selbstsicherer kann sich der (junge) Mensch heranbilden.

Er fällt nicht so leicht für Manipulation und Unsicherheit. Der Mensch vermag es dann, sich immer wieder auf „sicherem Grund zu gründen“.

Stärke und Eigenmächtigkeit kann sich aufbauen und der junge Mensch verliert sich nicht so schnell in den Dingen, von denen wir ständig das Gefühl haben, die Kinder davor schützen zu müssen.

Das Netz, die Medien, der Konsum verlieren an Bedeutung, wann der junge Mensch gute Gelegenheit hatte, sich auf sich selbst zu gründen. Das auf sich selbst Gründen lernt er von Geburt an, wenn die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden.

Da haben wir mit unserer derzeitigen Sicht auf die Dinge, eine Menge Luft nach oben, denn unser gegenwärtigen Vorstellungen zu Geburt und Lernen gründen die Kinder auf Unsicherheit. Angst und Verängstigung sind noch immer Grundlage vieler medizinischer und auch pädagogischer Sichtweisen. Ein Fehler mit fatalen Folgen.

Alles baut hingegen aufeinander auf, hat eine darunter liegende, Sicherheit und Stabilität gebende Matrix (Mutter).

Irgendwann im Leben, wird sie vordergründig nicht mehr benötigt (die Mutter/Matrix), weil der jungen Mensch die Gelegenheit hatte, Sicherheit und Stärke in dIe eigene Matrix aufzubauen.

Immer seltener und subtiler gründet der nun Heranwachsende sich in der äußeren Mutter, weil er gute Gelegenheit hatte, sie in sich selbst heranzubilden.

Der Kreis hat sich geschlossen, um sich spriralartig auf eine neue Ebene der Entwicklung zu bewegen.
Die Möglichkeit wundersam zu lernen und sich zu bilden ist endlos, wenn alles sicher auf Mutter Erde ( die Natur der Dinge) sich gründen kann.

Damit wir in dieses Menschenrecht auf artgerechte Lebensweise und Bildung zurück finden können, ist es erforderlich wundersam zu verlernen. Konflikte und Missverständnisse lassen sich oftmals klären, wenn man Kindern und Erwachsenen dazu verhilft, schrittweise ihre innere Natur zurück zu erobern, d.h. 'Wesentlich zu werden.'

Lernen geht anders.

Schreib' mir, wenn dich diese Themen ansprechen und/ oder du meine Unterstützung möchtest.

 


Unterschiedliche Positionen in Erziehungsfragen?

Wie unterschiedliche Positionen in Erziehungsfragen transformiert werden können.

Kennst du diese Wippen für Kinder, die es meistens auf den etwas veralteten Kinderspielplätzen gibt? Diese Gestelle, die wie eine Waage aussehen. Auf die eine Seite setzt sich dein Kind und du setzt dich auf die andre Seite. Wegen deinem höheren Gewicht musst dabei ein wenig weiter zur Mitte hin rutschen, damit überhaupt ein Schaukelspaß entsteht.

Eine solche Schaukel benötigen wir nun für eine kleine gedankliche Reise.

In deiner Vorstellung setzt du nun eine gewichtige Person auf die eine Seite, jemanden der der festen Überzeugung ist, dass man einiges an Aufwand betreiben muss, damit ein Kind die rechten Sachen lernt. Jemand, der gerne das Heft in der Hand hat, was den Lernprozess des Kindes betrifft. Jemand, der sich als verantwortungsvoll begreift, wenn er dafür sorgt, dass das Kind lernt. Diese Person hat ein Bild von Lernen verinnerlicht, was etwas mit Mühe, Anstrengung, Disziplin, Abarbeiten, Kontrolle und externer Beurteilung zu tun hat. Seine Erwachsenenrolle übernimmt diese Person, in dem sie sich ‚in das Leben‘ des Kindes begibt und zu organisieren und vor allem hervorzubringen sucht, dass das, was diese Person unter lernen oder Erziehung versteht, auch auf den Weg gebracht wird. Es geht nicht ohne den Erwachsenen und vor allem ohne seinen unermüdlichen Einsatz. Diese Person findet das unter Umständen auch nicht so toll, ständig schieben, organisieren und vor allem vorausplanen zu müssen, damit das Kind lernt. Es ist sicher anstrengend, aber man tut es so. Die Widerstände der jungen Menschen sind manchmal nervenaufreibend und kräftezehrend, aber die Aufgabe des Erziehenden besteht nun mal darin, den Zögling zu bewegen und in Gang zu halten. Der junge Mensch ist faul und muss in die rechte Richtung bewegt werden. Punkt.

Auf die andere Seite kannst du eine ebenso schwere Person setzen, die eine gänzlich andere Vorstellung vom Lernprozess des Kindes hat. Diese Person geht zunächst mal davon aus, dass Lernen etwas ist, was dem jungen Menschen einfach inne ist. Von klein auf, so glaubt dieser Mensch, weiß das Kind zu lernen. Der Mensch auf der anderen Seite dieser Schaukel ist jemand, der Kinder einfach lieber beobachtet. Er ist fasziniert wahrzunehmen, was sich alles vollzieht im Kind. Diese Person mag lieber ‚draußen‘ bleiben und das eigentliche Lernen dem Kind selbst überlassen. Diese Person vergleicht den Lernprozess im Grunde lieber mit dem Spiel des Kindes. Sie wünscht sich, dass Spielen und vor allem, was diese Person unter spielen versteht, eine ewige Blaupause für Entwicklung und Lernen ist. Diese Person sucht nicht zu kontrollieren und zu organisieren. Vielmehr sieht dieser Erwachsene seine Aufgabe darin, Räume für Kinder in der Form zu gestalten, dass das jeweilige Kind, in seinem Alter solche Umstände vorfindet, die Lernen ermöglichen.  Einmal in Gang gesetzt und ermöglicht, so hofft man hier, ist Lernen etwas, was sich einfach weiter aus sich selbst generiert. Lernen wird nicht als anstrengend und zu organisieren betrachtet. Vielmehr sucht man das Selbstverständnis in der Art zu erklären, dass sowohl der Erwachsene, als auch das Kind von diesem Prozess genährt wird. Die gute Beziehung untereinander wird hier als sehr bedeutsam angesehen. Kinder lernen selbst und immerzu, wenn man sie nur läßt. So versteht dieser Mensch seinen Ansatz und ist damit nicht so sehr in einer ‚Macherrolle‘. Lernen geschieht einfach.

Zum Wohle eines Kindes beginnen wir nun diese beiden Personen miteinander spielen zu lassen. Wir stellen uns vor, dass diese Menschen mit ihren unterschiedlichen Einstellungen miteinander schaukeln wollen. Dafür benötigen wir ein gutes Stück Phantasie, denn für gewöhnlich wollen diese beiden Personen nicht miteinander schaukeln. Sie wollen nicht miteinander spielen.

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Heute gehen wir einfach mal davon aus, dass es etwas Größeres gibt, als das eine der beiden Personen Recht hat. Heute stellen wir uns einfach mal vor, dass diese Personen miteinander einen wertvollen, spielerischen Austausch haben könnten.

Man kann sich gedanklich leicht dahin begeben, dass jede der beiden Personen versuchen möchte seine Position mit Gewicht zu versehen und die andere Person da oben ‚in der Luft verhungern‘ lassen würde. Kennst du diese Momente beim Schaukeln auf der Wippe? Du machst dich einfach ‚schwer‘ und lässt den anderen da oben ‚bammeln‘. Die andere Person hat die Füße nicht am Boden und kann sich nicht ‚schwer‘ machen.

Für einen Moment macht das vielleicht Spaß, aber dann könnte es wieder darum gehen, weiter miteinander zu spielen.

Welche Haltung also wäre wichtig, um wieder miteinander zu schaukeln? Wohin müsste ich mich bewegen? Wie könnten sie beide einen freudvollen Rhythmus aufbauen?

Ich selbst bin ein mittleres Kind. Meine Aufgabe in meiner Kernfamilie war es seit jeher zu vermitteln. Ich tue mich mit den Extremen schwer und finde es bedeutsam beide Seiten anzuschauen und sich in irgendeiner Form in ein Spiel oder in einen Dialog zu begeben.

Ich sehe die Kinder, wie sie mittig auf der Wippe/ Schaukel sitzen. Beide Seiten versuchen das Kind zu sich hin zu bewegen. Sie sind der Meinung, dass das Kind unter der eigenen Vorstellung besser aufwachsen und lernen würde.

Ich wünsche mir mehr Freiheit und mehr Verständnis und mehr miteinander, selbst wenn man unterschiedlicher Meinung ist.

Ich wünsche mir von und miteinander zu lernen und einen Dialog, der nicht so schnell ‚gewichtig‘ und eigenmächtig wird. Ich wünsche mir einen Dialog und ein gemeinsames Spiel, dass die Kinder im Auge behält und eine gewisse Vielfalt ermöglicht. Eine Haltung, die den Kindern ermöglicht in der eigenen Balance zu bleiben. Einen Blick auf das, was Spielen und Lernen ermöglicht.

Ich sehe, dass diese beiden Personen auf der Wippe mit diesem Balken verbunden sind. Ich sehe, dass man sich entlang auf dem Balken aufeinander zu bewegen kann, um ein Miteinander zum Wohl des Kindes entstehen zu lassen. Ich sehe, dass dieses Spiel auf dieser Schaukel nicht funktioniert, wenn man sich nicht aufeinander zu bewegt und sei es nur mit einem wohlwollenden und freundlichen Augenkontakt.

Ich hoffe, dass mein Gedankenausflug dich bereichert hat. Ich hoffe, dass er dir Gelegenheit gibt, einen anderen Blick auf die Dinge zu werfen. Etwas mehr Klarheit und eine geschmeidigere Positionierung ermöglicht. Alles im Hinblick auf die Kinder, die in irgendeiner Form immer zwischen den erwachsenen Personen und all ihren Meinungen zu stehen scheinen.

Wohlwollen und Freundlichkeit auch unter Menschen mit den unterschiedlichen Einstellungen bezüglich Erziehung und Lernen, ist es, was den Kindern gut tut.  Nicht notwendigerweise das  sie sich ‚schwer’ machen in einer Postion und Geisteshaltung.

Die Fähigkeit miteinander zu spielen gewinnt damit eben auch für die Erwachsenen und all ihre so gewichtigen Einstellungen an Bedeutung.

Starre, Verbissenheit und Rechthaberei spielt mit Wohlwollen, Geschmeidigkeit und Beweglichkeit - zum Wohle aller.

Hier findest du Informationen zu meinen Beratungen. Gerade wenn es unterschiedliche Ansätze in deinem Umfeld gibt, dann kann ich dir zur Seite stehen.