20:15-eine gewöhnliche Uhrzeit, die mich viel lehrte. Aber das dauerte seine Zeit.

Ich erinnere mich sehr genau an die Zeit, als meine ersten Kinder klein waren und an manchen Abenden eine gewisse Verkrampfung in mich einsickerte.

Meine müden Körperzellen suchten nach einer Möglichkeit sich entspannen zu können. Als sehr sensibler Mensch, waren ich in der Gegenwart meiner Kinder immer auf Antennenempfang eingestellt.

Es fühlte sich an als ob eine Art ‚Achter-Sinn-Programm‘ vorhanden war, das mir ein ständiges aufmerksam und ‚auf die Kinder‘ gerichtet sein abverlangte.

Es war mir zu dieser Zeit nicht möglich, einfach nur im Haus zu sein, die Kinder um mich herum, und im selben Moment entspannt und gelassen zu sein. Die Kinder hatten einen Sog auf mich. Selbst, wenn sie im anderen Raum spielten, so waren meine Ohren feingetuned und meine Augen scannten den Haushalt nach Gefahrenquellen.

Stell dir ein Computerprogramm vor, das mit einer fortwährenden Aktualisierung im Hintergrund läuft und eine Menge meiner, sprichwörtlichen, Akkulaufzeit verbrauchte.

  • So konnte bei einem zweijährigen ein unachtsam abgestellter Gegenstand eine Gefahr bedeuten.
  • Ein nicht sorgfältig weggelegter Autoschlüssel konnte ein großes Problem verursachen.
  • Eine nicht verschlossene Haustür, hätte dazu geführt, dass die Älteste (2 Jahre) mal eben spazieren gegangen wäre, während ich die Schwester gestillt hätte.

Nicht schlimm denkst du vielleicht. Aber, wenn der am Haus vorbei fließende Bach Hochwasser hat, oder der naheliegende Teich nicht eingezäunt ist, dann waren Antennen und bestimmte Sicherheitsvorrichtungen wirklich von Bedeutung.

Das kennst du sicher auch sehr gut?

Das Leben mit vielen Kleinkindern hat mich sehr achtsam und bewusst werden lassen und mir vorausschauendes Denken gelehrt. Vielleicht war es damals übertrieben? Vielleicht war es auch angemessen? Wer weiß das schon?
Diese dauernde innere Anspannung kumulierte meist gegen Abend und ganz leise dampfte dann meine Ungeduld zwischen den Körperzellen hervor. Sie machte sich bemerkbar, indem ich einfach fordernd und ‚pushend’ wurde.

Wenn man diese Ungeduld und Sehnsucht nach Entspannung hätte wahrnehmen können, dann hätte man mich in einem Bagger sitzend gesehen und ich hätte die Kinder mit Maschinenkraft und dem Vorderlader einfach nur ins Bett geschoben.

Ich wünschte mir sehnlichst, dass die Kinder schlafen und ich sie einfach nur friedlich träumend in einem Bett wusste. In der Hoffnung, diese innere Anspannung des ‚antennig sein müssens‘ endlich loslassen zu können. Abzugeben dieses Tonnengewicht der Verantwortung.

Gegen Abend wollte ich nichts Besonders, ich hätte damals nicht lesen wollen, nichts intellektuell anspruchsvolles machen wollen. Ich wollte diese feingetunte nach außen Gerichtet sein loswerden und auf mich selbst gerichtet sein, ganz auf mich selbst und nur für mich selbst.

Das habe ich mir aber dann meistens nicht genommen, sondern habe damals einfach darauf gewartet, dass ich um 20.15 Uhr irgendeinen Film im Fernsehen anschauen konnte. 20:15 Uhr wurde zu dieser Uhrzeit im Leben mit den Kleinkindern, die mich nach 20:00 Uhr in ein ungeduldiges, genervtes Bündel mit Haaren auf den Zähnen verwandelt haben. Plus minus gegen 20:00 fiel ein Schlagbaum, dessen kontrollierte Abwärtsbewegung von mir regelrecht unbewusst programmiert war.
Mein Bedürfnis war, mein Nervensystem auf Durchzug zu stellen zu können, nicht angespannt sein zu müssen, sondern ‚Leerlauf‘ im Kopf haben zu können. Leerlauf im Kopf bedeutet für mich verbunden zu sein, mit dem, was im Moment ist und nicht einem Dauerprogramm von verselbstständigten Gedanken ausgesetzt zu sein.

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Damals hätte ich es nicht formulieren können, aber im Grunde war es nicht die Fernsehsendung, die ich wollte, nicht die Zeit zu zweit, nicht das Bedürfnis mal wieder auszugehen, sondern mir war danach angefüllt und verbunden mit mir selbst zu sein. Ich hatte damals keine Ahnung, dass die Lösung nicht in der Fernsehsendung liegt und auch nicht im freien Abend.

Erst Jahre später (und mit weiteren Kleinkindern) habe ich das verstanden und damit begonnen, diesen ‚Leerlauf‘ im Kopf über Tag bewusst herzustellen. Ich habe erkannt, wie wichtig es für mich wurde, dass ich verteilt über den Tag, diesen Sekunden-Leerlauf selbst herstelle. Das habe ich getan, indem ich begonnen habe, sekundenweise die Augen zuschließen, auf meine Atmung zu achten, kurze Spaziergänge zu machen oder ähnliches. Selbst das tägliche Misten des Pferdeauslaufs wurde zu einer Art benötigter „Meditation".

Ich habe also über einen sssseeeeeehhhhhrrr laaaaaannnggggeeeeeen Zeeeeeiiiitttraum erlernen können, diesem, meinem eigentlichen Bedürfnis nachzugehen. Damals dachte ich, dass es ein Fernsehfilm um 20:15 seine müsste.

Welch’ ein Glück, dass man Filme damals noch nicht streamen konnte, sonst hätte ich dieses wertvolle Wissen vielleicht nicht realisiert. ;)

Heute weiß ich, dass es darum geht mich so oft als möglich über den Tag ‚rückzuverbinden‘, mit SEIN.

Fühle ich mich schuldig, dass ich das damals noch nicht wusste oder selbst realisieren konnte? Fühle ich mich schuldig, dass ich an so manchem Abend eine blöde Uhrzeit vor die Bedürfnisse meiner Kinder gestellt habe?
Nein.
Wir lernen, indem wir Erfahrungen machen. Hoffentlich weniger und weniger durch Verletzungen der anderen (und mir selbst) gekennzeichnet. Und mit wachsendem Bewusstsein, darüber, wer ich bin.

Bitte schau dir meine Angebote für Beratung an. Hier kannst du nachlesen, ob etwas für dich dabei ist? Vielleicht möchtest du an meinem reichhaltigen Wissen teilhaben, dass ich bezüglich Erziehung und Lernen realisiert habe.


In natürliche Lernprozesse vertrauen lernen - da ist wahrlich Verlernen angesagt.

In natürliche Lernprozesse vertrauen lernen, bedeutet Einzigartigkeit zuzulassen. Das fällt Erwachsenen derzeit ungeheuer schwer. Damit Kinder frei und selbstbestimmt lernen können, sind Erwachsene vor eine schwierige Aufgabe gestellt: Verlernen!

Wenn du dich, so wie ich, sehr intensiv mit dem Thema Lernen beschäftigst, dann wird dein Blick auf die Dinge ein ganz anderer sein, als meiner. Deine Erfahrungen und Erkenntnisse in deinem Lernprozess werden andere sein. Sie werden einen anderen ‚Duft‘ haben, einen anderen ‚Geschmack‘ und sie werden sich auch ganz anders in die Welt stellen. Damit meine ich, dass, was du persönlich zum Thema Lernen in dir wiederkennst wird zu einem anderen Teppich gewebt werden, als mein Teppich, den ich mit meinen Erkenntnissen und Erfahrungen webe.

Je tiefer ich mich in diese Gedanken hinein bewege, darüber reflektiere, desto demütiger werde ich über die je individuellen Lernwege der Menschen und wo jeder Einzelne steht.

Aus diesem Gedanken heraus, erscheint es mir entwürdigend Lernwege zu bewerten oder Menschen in Schubladen abzulegen, die vielleicht nicht so gut in Mathe sind, oder in diesem Moment nicht wissen, wo Ljubljana liegt. Vielleicht treffen sie morgen jemanden von dort und wissen dann, wo es ist.

Vielmehr interessiert mich sehr, was ich dazu tun kann, damit jeder Einzelne einen schönen Teppich weben kann, dessen Schönheit und Nutzen der Allgemeinheit beiträgt.

Das Teppichweben des eigenen Lernweges ist so individuell und es braucht für den ganz jungen Menschen eine große Offenheit und Wohlwollen, damit er den Spaß am Teppichweben, den er schon auf diese Welt mitgebracht hat, beibehalten kann.

Zu viele Vorgaben, zu viel Strenge, Hunger im Bauch, Bombenalarm, keine gute Beziehung, ein kühler und wenig einladender Raum, in dem der Webstuhl steht, sowie schlechtes Material, wenig und ausgewählte Farben der Wolle verhindern, dass der junge Mensch Spaß am Weben behält. Es braucht Offenheit und ganz bestimmte Bedingungen, damit das Teppichweben erst mal zu einem Selbstläufer werden kann.

Wie kleine Kinder lernen, kannst du aus den unterschiedlichsten Blickrichtungen erforschen und jede dieser Blickrichtungen trägt dazu bei, dass wir über Zeit, ein umfassenderes Bild bekommen, wie die Kleinsten lernen.

Trotz der Enge im Mutterleib kommen sie in ihrer geistigen Entwicklung aus einem Raum der Weite und in gewisser Weise, Grenzenlosigkeit.

Das gesunde Spiel zwischen Raum geben und sichere Begrenzung sein, ist zu Anfang sehr von Bedeutung und ist mit Sicherheit ein komplizierter Lernweg für Eltern.
Zu Anfang gehen Eltern diesen Weg selbst mit einer forschenden Haltung und sind selbst Lernende , denn sie wissen noch nicht viel darüber, wie man mit diesem Wesen zusammenlebt. Sie sind offen und forschen und fragen sich:
Hat das Kind Hunger? Möchte es Bewegung? Braucht es etwas Warmes zum Anziehen? Ist es zu laut im Raum?

Die Beziehung zwischen Klein und Groß ist auf beiden Seiten offen, man geht aufeinander zu, lernt sich kennen und lieben.
In dieser Offenheit können Erwachsene und Kinder besonders gut gedeihen.
Die Haltung ist offen, erforschend, wohlwollend und bewahrend. Lernen kann unter diesen Voraussetzungen besonders gut gelingen.

Doch schon bald bilden Erwachsene Konzepte und suchen in diesen Strukturen Regeln zu bilden, von denen sie meinen, dass sie die nächsten 20 Jahre funktionieren.
Auch die Kleinen bilden Konzepte: Wenn ich lache freut sich die Mama. Wenn ich weine, machen sie was mit mir. Wenn ich den Gegenstand runterschmeisse, hebt ihn jemand auf und gibt ihn mir.

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Diese Prozesse des Struktur geben und heranbilden von Konzepten ist völlig normal, aber bedarf auf Seiten der Erwachsenen der Reflexion. Das bedeutet für mich, dass Erwachsene in ihrem Lernprozess weiter gehen und ihr Handeln und ihre Fragestellungen hinterfragen, damit sie den Lernprozess der Kinder offen und freudig halten können.

Wenn das Zubettgehen im Leben mit den Kleinen ein Problem wird, dann braucht es wieder diese forschende Offenheit der Erwachsenen, um Veränderung und Wohlwollen zurück in den Alltag zu bringen.
Wenn das Zubettgehen beispielsweise jeden Abend ein Problem darstellt, dann ist nicht das Kind das eigentliche Problem, dass man mit Tricks und Handhabungen zu ändern sucht.
Das aufgebaute Konzept, der Prozess oder die Struktur, die sich in der Beziehung herangebildet hat, ist über Zeit eine geworden, den den offenen Lerngeist, die Beziehung, den Fluss und die Begeisterung im Leben, eingeschränkt hat. Es wird eng und jeden Abend das selbe Thema.

Lernen bedeutet in diesem Fall, sich wieder zu öffnen, für den ‚Duft’ und den ‚Geschmack‘ der Situation. Lernen wäre dann, bewusst das Konzept zu verlassen.

Falls das Thema Zubettgehen in deiner Familie ein Thema ist, dann findest du hier ein paar Anregungen zum Verlernen. ;)

Damit Lernen in der Familienumgebung stattfinden kann und alle Beteiligten ihren Teppich je individuell weben können, braucht es von den Erwachsenen ein ungeheuer großes Maß an Offenheit.

Und diese sind wir derzeit gefragt zu lernen. In einer Zeit, in der sich gerade viele Grundannahmen bezüglich Erziehung und Lernen so stark wandeln.
In der Vergangenheit bedeutete Entwicklung und Lernen, strenge Vorgaben und kontrollierte Verhaltensweisen. Kein Widerspruch, Angst und Disziplin.
Nun bewegen uns in eine Zeit, in der viele dieser Haltungen und Vorgaben im Wandel sind und wir gemeinsam mit den Kindern lernen, neue Wege zu gehen. Das System von Macht und Kontrolle wandelt sich in ein System von Miteinander und Kooperation.

  • Völlig klar, dass wir als Eltern oftmals dastehen und ein Gefühl der Ohnmacht verspüren.
  • Völlig klar, dass alte Strukturen uns herausfordern.
  • Völlig klar, dass alles, was eng macht und auf Kontrolle aufbaut zu bersten droht.

Die Zeit wandelt sich auch weiter dahin gehend, dass die Umstände (die Herausforderungen mit den Kindern) von uns verlangen wieder Lernende zu werden, aber diesmal selbstbestimmt und aus sich selbst heraus forschend. Das ist die eigentliche Herausforderung der Erwachsnen.

Die Zeit verlangt, dass wir im Alltag einen Blick auf die Kinder werfen, der ganz ähnlich den ersten Wochen und Monaten im Zusammenleben war. Es braucht die Haltung eines offenen Geistes, damit Erwachsene, wie Kinder lernen können. Konzepte und altes Denken wollen hinterfragt sein.

Das ist für viele Menschen ein sehr beängstigender Gedanke. Die Kinder und die vielschichtigen Fragestellungen, die wir mit ihnen haben, fordern uns geradezu heraus, selbst wieder Lernende zu werden.

Zu lernen, wie die Kinder, bedeutet, sich mehr und mehr frei zu machen, von festgefahrenen Konzepten und wenn auch nur sekundenweise, offen zu sein für den Moment.

Als Lernende bin ich gefragt, den Herausforderungen mit meinen Kindern auf andere Art zu begegnen. Dazu brauche ich die forschende und offene Haltung ‚zurück‘, die mir einst abtrainiert wurde. Ich selbst darf mich nicht so verunsichern lassen, darf nicht so viel Sorge haben, dass ich Fehler mache.
All das liegt in dem System von Macht und Kontrolle. Stattdessen verlerne ich die ‚alten‘ Herangehensweisen stückchenweise. Ich lerne wieder zu vertrauen.

Hier findest du Informationen zu meinem nächsten Tagesseminar oder meinem Angebot für eine persönliche Beratung.

Hier die Stimme einer Teilnehmerin meiner Seminare:
„Ich habe das Gefühl, dass die Tage danach so anders sind. Es bringt uns als Familie viel, weil man wieder hinguckt, wahrnimmt und fühlt“ M.


Mein Smartphone und ich. Und jetzt?

Mein Smartphone und ich. Und jetzt?

Die Diskussionen um die Regeln für den Umgang mit den Technologien umfassen nur die Spitze vom Eisberg und damit ein Bruchteil der eigentlichen Herausforderung. Unter der Wasseroberfläche lauern Fragestellungen um den grundsätzlichen ‚Gebrauch‘ unseres menschlichen Potentials. Beispielsweise kann ich das eigen ‚Suchtpotential-Smartphone’ nutzen, um selbst präsenter zu werden.

Kürzlich habe ich im Radio einen Bericht über den Smartphone Konsum von Müttern verfolgt. Kaum eine der befragten Frauen, hat zugegeben, dass sie während sie mit den Kindern zusammen ist, einen Blick auf ihr Telefon wirft.
Alle Befragten haben (pädagogisch wertvoll) in dem Sinne geantwortet, von dem sie vermuteten, das er von ihnen erwartet wurde.

So etwas wie:

  • Wenn meine Kinder im Raum sind, schaue ich nie auf mein Telefon.
  • In Anwesenheit meiner Kinder gehe ich nicht an das Telefon.
  • Beim Stillen bin ich immer zu einhundert Prozent auf mein Kind konzentriert.
  • Wenn mein Kind im Tragetuch ist, benutze ich das Smartphone nicht.
  • Auf dem Spielplatz, am Rande der Sandkiste sitzend, schaue ich grundsätzlich nie auf mein Smartphone. Es liegt zu Hause neben dem Kühlschrank.
  • Während dem Abendessen darf keiner Tablett schauen, auch ich nicht.

Aber wo sind sie, all diese bewussten Konsumenten der modernen Technologie?
Ich finde sie nicht? Ich sehe sie auch nicht? Ich selbst sehe mich auch nicht so recht in dem oben aufgezeichnete Wunschbild.

Seltsam ist, dass die Schreie draußen groß sind und die angemessene Suche nach einem sinnvollen Umgang mit diesem Dilemma. (unserem eigenen Dilemma)

Dann kommen all die Experten zu Wort, die uns mitteilen wollen, wie bedenklich es ist, wenn schon die Kleinsten im Dunstfeld der digitalen Abhängigkeit ihrer Eltern aufwachsen.

Und ja, wir Eltern wissen es, wir spüren es, wir merken es und doch ist der Zug dieses kleinen viereckigen Kästchens so stark. Wohin zieht sie uns denn, diese modernen Technologie?

In jedem Fall zieht sie mich immer aus dem gegenwärtigen Moment hin in eine andere ‚Welt‘, von der ich vermute, dass da in diesen Sekunden mehr los ist oder Wichtiges zu erledigen ist. Auch freue ich mich auf diese kleine Ablenkung, diesen Kick, der mich für Sekundenschnelle aus meinem Gedankenkarussell befreien kann. Aber schon ist er wieder da, der nächste gegenwärtige Moment, der vielleicht nicht so prickelnd ist für mich, die ich da sitze, am Rande der Sandkiste auf dem Spielplatz.

Ich weiß es, ich spüre es, ich bemerke vielleicht sogar diesen Sog der Abhängigkeit. Doch im selben Moment will es mir nicht so recht gelingen, die Sache in den Griff zu bekommen. Das ungute Gefühl klicke ich gerade wieder weg mit dem nächsten Klick auf die Facebook App. Hier kann ich mich ein Weilchen ablenken und mich den wirklich wichtigen Dingen meiner Timeline widmen. So glaube ich für eine Sekunde, bis zur nächsten Sekunde.

Irgendwo bin ich darin verloren und gehe dann zur nächsten Abendveranstaltung, wo es dann um den Medienkonsum meiner Kinder geht. Da sind sie wieder die Experten. Sie haben mir viel zu berichten, über die Gefahren der modernen Technologien und haben allerhand Taschenspielertricks zur Hand, wie das Problem denn in den Griff zu kriegen sei. Sie schreiben Bücher und halten Vorträge und ja, bei ihnen mag es ja funktioniert haben, aber bei mir ?

Was kann ich also tun? Wie kann ich das ganze wertvolle Wissen der Experten auf meine Familie anwenden? Ich fühle mich völlig hilflos. Da sitze ich und schaue zu, wie diese übermächtige Smartphonewelle über meine Familie schwappt und nehme mein Handy zur Hand und Klick…

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Laß uns ein Stück zurückbewegen hin zu den Müttern, von denen ich dir zu Anfang berichtete. Alle die Befragten haben gewusst, dass es sich nicht richtig anfühlt mit ihrem persönlichen Smartphone Konsum. Alle haben bemerkt, welche Antwort beim Interview von ihnen ‚erwartet‘ wurde. Dieses ‚richtige Antworten geben’ ist sicher auch ein Ergebnis unseres derzeitigen Bilder von Erziehung und Lernen.

Keine hat gesagt: „Verdammt, ich habe es nicht im Griff und ich habe keinen blassen Schimmer, wie das mal meinen Kindern klar machen soll?“ Keine hat zum Ausdruck gebracht: „…und weil sich mein Leben so schnell und so getrieben und so SINNlos anfühlt, fliehe ich lieber in mein kleines Kästchen oder zum Vortrag über den Medienkonsum meiner Kinder. Ich vermeide es mit aller Macht in diesem ekligen Gefühl zu sitzen, dass ich diese Leere nicht ertragen kann. Ich wurde so gefüttert mit Denken und Denken und Denken, dass ich innerlich ständig Standgas habe und eine entsetzliche Angst davor, dass es mal einen Moment still wird und ich nichts spüren (denken) könnte. Stattdessen renne ich lieber in die Technologie und in die Vorträge. Ich hasse Stille.“

Für mich ist das ein bedeutsamer Ansatzpunkt. Es ist genau die gute Stelle, um den gewärtigen Moment wahrzunehmen und all den Schlamassel, den ich damit habe. Dann könnte ich mich neu ‚verorten’ und zur Kenntnis nehmen, dass mir hier der Vortrag von Experten wenig nutzt und auch nicht die ganzen Tips der Macher der Radiosendung, die mit erhobenem Zeigefinger daher kommen und uns Eltern noch immer weiszumachen suchen, dass es nur eine Frage, der richtigen Erziehung und Anwendung von diesen und jenen Verhaltensmustern sei, um alles im Griff zu haben.

Nein, sorry, für mich stimmt das nicht.

Für mich sind diese Themen ein riesengroßes Scheunentor. Das Dilemma um Medienkonsum will mich aufmerksam machen, präsent zu werden.

Auch mit den Themen Smartphone und Medienkonsum rund um Kinder,  geht es darum mitzubekommen, wie ich selbst (nicht notwendigerweise meine Kinder) dem gegenwärtigen Moment entfliehe. Es geht darum den Fuß, in die Tür der eigenen Denkaktivität zu bekommen und für Sekunden anzuhalten.

Und das immer wieder am Tag, mal ein oder zwei Sekunden. Dann, über Zeit, stärke ich meinen ‚Präsenzmuskel‘ der mir dann mehr und mehr hilfreich wird.

Und jetzt?

KundINNen, die gerne zu mir kommen, beschäftigen sich gerne mit Fragen der Bewusstheit in Erziehung und Lernen. Sie sind weniger auf der Suche nach der Meinung der Experten zum Thema X und Y, als vielmehr daran interessiert, sich selbst und ihre Vorstellung in Erziehung und Lernen zu erforschen. Sie wünschen sich mehr Klarheit und die Fähigkeit ihre Themen von ''Innen' heraus zu sehen. Hier findest du mein Angebot.

In dem Zusammenhang möchte ich dich auch auf ein Seminar hinweisen, dass am 20. Oktober 2019 zum Thema 'Mobbing und Cybermobbing' stattfindet. Dazu habe ich Christelle Schläpfer aus der Schweiz eingeladen. Hier findest du Informationen zum Tagesseminar bei mir in der Köttingermühle.


Das bisschen Haushalt. Eigenheiten zur Mithilfe im Haushalt verstehen lernen.

Das bisschen Haushalt. Eigenheiten zur Mithilfe im Haushalt verstehen lernen.

Ich weiß nicht genau, wie es geschieht? Noch weniger habe ich eine Idee, warum es geschieht? (Naja, ein wenig vielleicht schon 😉)

Die Einstellung zur Mithilfe im Haushalt durchläuft bei meinen Kindern (6) immer einen seltsamen Wandlungsprozess. Von der absoluten Freude beim Helfen, über Phasen von Desinteresse und maximalem Widerstand, bis hin zur Selbstverständlichkeit bei der Übernahme von Verantwortung in den täglichen und wöchentlichen Aufgaben.

Wenn es gestern vielleicht noch so war, dass kleine Aufgaben im Haushalt durch Rebellion und organisierten Widerstand boykottiert wurden, so kann es heute plötzlich so sein, dass meine Anfrage auf Mithilfe folgendermaßen kommentiert wird. Das entsprechende Kind antwortet mit einem emotionslosen, fast schon fröhlichen Sing-Sang in der Stimme: „Ja, mach ich, kein Ding!“

Kennst du das? Die Küche muss nach dem Essen wieder in eine akzeptable Form gebracht werden und von Seiten der Kinder treffen dich unzählige spitze Lamentierpfeile.

  • „Ich schon wieder…“
  • „Ich habe keine Lust…“
  • „Der XY hat aber auch nicht…“
  • „Ich muss immer mehr machen als XY…“
  • „Ich mach’s später… (nie ;) )“

Kommentare dieser Art werden immer von einer gewissen Lautstärke begleitet. Tätigkeiten, die in zehn Minuten erledigt sein könnten, werden mit soviel Widerstand und Emotion aufgeladen und verzögert, dass daraus gut ein Stündchen werden kann.

Was ist das immer ätzend.

Nach all den Jahren mit den Kindern kenne ich inzwischen viele Argumente und Strategien. Wüßte man es nicht besser, könnte man fast vermuten, dass es für diese Abläufe zur Mithilfe im Haushalt ein Gen oder ein biologisches Programm gibt?

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Inzwischen habe ich eine gewisse Gelassenheit entwickelt, denn ich habe gelernt, dass sich irgendwann im Alter zwischen 14 und 16 wieder ein unerklärlicher Wandel in den jungen Menschen vollzieht.

Es ist, als ob sich im Jugendlichen ein Schalter umlegt. Etwas ganz Wesentliches ist, von mir unbemerkt, in sein Leben gekommen.

Ich nenne es mal AKZEPTANZ. Ich nehme an, der Jugendliche akzeptiert schlicht und ergreifend, dass der Haushalt Aufgabenverteilung benötigt. Der junge Mensch sieht sich plötzlich als Teil dieser Aufgabe. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, dass sich neben der Akzeptanz sogar etwas wie Freude am gemeinsamen Schaffen einstellen kann. 
Plötzlich gewinnen die Aufgaben eine Leichtigkeit, ja, ich habe sogar erlebt, das gemeinsame Freude in der Arbeit entstehen kann.

So haben wir also alle unsere Aufgabe in diesem gemeinsamen Miteinander. Die Jugendlichen erleben ihre Veränderung, indem sie geschmeidig werden und akzeptieren lernen, dass es Aufgaben höherer Ordnung gibt, in die man sich einbringen kann, um einer Gemeinschaft zu dienen. Sie wandeln sich vom Widerstand zur Akzeptanz, vielleicht sogar zur Freude im Tun.

Meine wundersame Wandlung folgt einer ähnlichen Art. Ich erfahre mich im Reibestein sein, im Zielscheibe sein von Widerstand und im Aushalten von Missmut. Ich entwickele mich im selben Prozess hin zu dieser starken Tanne, die einfach fest verwurzelt ist, sie entwickelt starke Äste, mit denen sie die jungen Menschen geschmeidig zu leiten sucht. Auch ich muss das Akzeptieren lernen.

Ob sich diese Anregungen in deine Familiensituation übertragen lassen, weiß ich nicht? Vielleicht sind meine ‚Bilder‘ aber hilfreich für dich? Ich würde mich darüber freuen.

Ich wollte dich das einfach wissen lassen. Vielleicht bist du gerade im Moment Zielscheibe des gesammelten Unmuts, des Widerstands und der Rebellion eines jungen Menschen. Ich finde, dass es bedeutsam ist, fest verwurzelt im ‚Feuer‘ zu stehen und im selben Moment geschmeidige Äste zu entwickeln, die sich im Wind bewegen können. Wenn du guter Dinge bist, nicht verzweifelst, nicht übermäßig bewertest, freundlich und stark sein kannst, dann kann es gut passieren, dass ihr gemeinsam in diese Selbstverständlichkeit wachsen könnt, die der Haushalt und alle Verantwortlichkeiten erforderlich machen.

Werden sich alle Beteiligten morgen wieder um das bisschen Haushalt drücken wollen?

Natürlich werden sie.

Durch meine Beratung begleite ich dich gerne für ein wenig mehr Geschmeidigkeit, Klarheit und Akzeptanz.  Sprich mich gerne an. 


Wie schnell man sich zum ‚Projektleiter Kind‘ macht. Ein undankbarer Beruf.

Wie schnell man sich zum ‚Projektleiter Kind‘ macht. Ein undankbarer Beruf.

Viele Erwachsene wollen, dass Kinder gesund aufwachsen und erfolgreich werden. Darunter versteht man landläufig, dass sie produktive Mitglieder unserer Gesellschaft werden.

Daher hat man eine Vorstellung gebildet, dass Kinder ganz bestimmte Dinge lernen müssen, damit sie das Leben führen können, von dem der Erwachsene meint, dass es erfolgreich sei.

Damit ist es fast schon selbstverständlich, dass Eltern wie Pädagogen in die Rolle des „Projektleiters-Ausbildung-Kind“ schlüpfen.

Als Elternteil halte ich mich dann für ausgesprochen wichtig. Viele Eltern sehen sich in der Funktion als Projektleitung und definieren auch ihren Alltag unter diesem Aspekt.

Gerade Mütter können sich kaum noch vorstellen, dass ein Kind seine Schulzeit absolviert, ohne dass sie sich mit vollem Einsatz dahinter klemmen.

Organisieren, kontrollieren, steuern, bewerten, erklären, vermitteln, begutachten sind Aufgaben, die so selbstverständlich geworden sind, dass Mutter sich kaum noch einen Alltag ohne diese Funktion vorstellen kann.

Klammheimlich bekomme ich als Mutter die Aufgabe der ‚Projektleitung Kind‘ zugeschrieben und versehe diese Tätigkeit fortan mit großem Einsatz.

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Meine Aufgabe in der ‚Projektleitung-Kind‘ verlangt dann eben auch, dass ich das Kind pausenlos messen und vergleichen muss. Diese Aufgabe, die ich als Mutter 24/7 durchführen muss, gibt mir inzwischen auch eine gewisse Bedeutung. Mir wird glaubhaft weisgemacht, dass es ohne meine Anstrengung und ohne meinen ständigen Einsatz nicht mehr geht.

Ich habe den Eindruck, dass es inzwischen eine gesellschaftliche Akzeptanz für die Grundannahme gibt, dass ein Kind sich ohne meine Projektleitung nicht gut genug entfalten würde. Es wird mir sehr erschwert, wenn ich von dieser Grundannahme loslassen möchte. Ganz schnell werden dann die Stimmen laut, die mir sehr eindringlich vermitteln wollen, dass ich keine gute Mutter bin und vor allem, dass ich unverantwortlich handele, wenn ich dieses Spiel nicht mitspielen möchte.

Die in jüngster Vergangenheit entstandene Rolle der Projektleitung-Kind erschwert zusätzlich die Freiheit und Selbstbestimmung im Lernprozess der Kinder. Als verantwortliche Projektleitung befasse ich mich im Erziehungsprozess natürlich vorrangig mit messbaren Ergebnissen.
Hier kann ich dann meine/unsere Ergebnisse feststellen und kann mich und das Kind messen. Das stresst alle Beteiligten. Inzwischen bin ich aber so hineingezogen in diese Maschinerie, dass ich mir kaum noch vorstellen kann, dass ein Kind einfach lernt und sein Leben lebt. Die Interessen am Kind sind überall so machtvoll, dass es mir ganz schwer fallen dürfte, nicht mit einzustimmen in den Chor derer, die Kinder ständig unter der Fuchtel haben wollen.

Dazu zähle ich, dass Kinder ein Markt sind, dass sie belehrt werden sollen, gebildet werden sollen, dass sie geschützt werden sollen, dass sie betreut werden sollen, dass sie Medikamente bekommen sollen, dass sie ständig irgendwas 'sollen'. Ich, als Mutter mitten drin, angestrengt versuchend, diesen ganzen Aspekten von ‚sollen‘, dienen zu müssen.

  • Ist es möglich, dass sich unsere Aufgaben als Erwachsene unmerklich in eine ganz bestimmte Richtung verschieben?
  • Ist es möglich, dass wir Erwachsene mit großer Anstrengung versuchen, unsere Ideen von Erziehung den messbaren Ergebnissen unterzuordnen?
  • Ist es möglich, dass dabei Qualitäten verloren gehen, die von großer Bedeutung sind?
  • Ist es möglich, dass wir im Projekteiter-Modus, Qualitäten im Zusammenleben mit dem Kind hinten an stellen, weil wir sie nicht messen und vergleichen können?

Dazu könnten beispielsweise Dinge zählen, wie:

  • Wie erarbeitet man sich selbst etwas?
  • Wie sagt man -NEIN-.
  • Wie verfolgt man seine persönlichen Interessen, ungeachtet messbarer Ergebnisse?
  • Wie geht man mit seinen Emotionen um?
  • Wie geht man damit um, wenn man von Freunden zurückgewiesen wird?

Man kann sich wirklich wundern. Viele junge Menschen haben Qualitäten dieser Art erlernt. Andere junge Menschen haben diese Qualitäten nicht erlernt.
Unterrichtet wurde aber vermutlich niemand darin!

Daraus schließe ich, dass manche jungen Menschen sich in Feldern bewegen können, die ihnen das Erlernen von bedeutsamen Qualitäten ermöglicht, andere leider nicht.

Das Erlernen von Fähigkeiten und Haltungen hat in meinen Augen nichts damit zu tun, dass sie vom Erwachsenen mit Besessenheit hervorgebracht werden. Vielmehr erscheint es mir von Bedeutung Lern- und Lebensräume zu schaffen, in denen sich Lernen entfalten kann.

Für eine gesunde Entwicklung im eigenen Lebens- und Lernprozess der Kinder wäre es wirksam, wenn Erwachsene von ihrer zwanghaften Vorstellung, Lernen und Entwicklung promoten zu müssen, loslassen könnten.
Das ist im Moment nur mit einem großen Maß an Bewusstheit möglich, denn der derzeit neue Beruf ‚Projektleiter-Kind‘ wird gut bezahlt. Nicht mit Geld, aber mit gesellschaftlichem Ansehen der Erwachsenen.

Den Kindern dient es leider nicht.

 

Auf dieser Seite bekommt zu Informationen zu meinem Beratungsangebot. Vielleicht ist auch mein nächstes Tagesseminar von Interesse. Dazu kannst du hier mehr lesen.

 

Wie schnell man sich zum ‚Projektleiter Kind‘ macht. Ein undankbarer Beruf.

 


Die alltäglichen Dramen. Wie wir sie mit den Kindern bühnenreif machen.

Die alltäglichen Dramen. Wie wir sie mit den Kindern bühnenreif machen.

Kleine Analogie, damit Liebe zwischen Groß und Klein leichter fließen kann.

Kennst du es, wenn Kinder etwas 'überdreht' sind, weil sie gerade im Moment, eine Biene auf der Haut sitzen haben? Ein Flecken auf das T-Shirt bekommen haben? Ein Lieblingsspielzeug kaputt gegangen ist? Oder im Moment gerade irgendetwas geschehen ist, dass sie kaum aushalten können. (gilt auch für Erwachsene)

Sie geraten dann in gewisser Weise in Panik. Sie treten auf der Stelle, machen quietschende Geräusche, zappeln oder rennen. Manchmal findest du sie auch in einer gewissen Starre, die es ihnen unmöglich macht, sich von der Stelle zu bewegen.

In diesen Fällen sind sie vielleicht in ihrem Drama gefangen und es braucht etwas Zeit und liebevolle Unterstützung, bis sie wieder von der Identifizierung mit dieser Situation loslassen können wieder bei sich selbst ankommen können.

Ich empfinde es so, als ob ihr Schmerz- oder Stresskörper sie übernommen hat und sie für größere oder kleinere Momente nicht in der Lage sind, zu sich zu finden und bei sich zu sein. Sie sind durch diese intensive Erleben, dass sie im Moment haben, wie fremdgesteuert.

Jetzt kommt die eigentliche Herausforderung einer alltäglichen Situation dieser Art.

Wenn Erwachsene in diesen Sekunden selbst in einer ähnlichen Lage sind und für diese Sekunden von ihrem eigenen Stress- oder Schmerzkörper gesteuert sind, dann kreiert Groß und Klein ein größeres Drama miteinander. Das Bühnenstück bekommt einen neuen Vorhang und das nächste Kapitel im Drama wird aufgeführt.

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So lernen wir in gewisser Weise, Erwachsene, wie Kinder unser Drama weiter aufzuführen. Wir sind gefangen, in den Rollen, die uns ergriffen und übernommen haben.

Es braucht immer wieder gute Kraft und Aufmerksamkeit, um die Dramabühne zu verlassen und sich wieder im eigenen SEIN zu verbinden.

Kinder brauchen da so manches mal etwas Zeit für gute Beziehung, eine Menge Wohlwollen, Verständnis, Körperkontakt, um sich wieder verbinden zu können. Wenn das gut gelingt, dann kann die Liebe wieder fließen und allen Beteiligten geht es bald besser.

Wenn es nicht gelingt, dann wird das nächste Stück im Drama aufgeführt. Der Vorhang hebt sich wieder. Weiter gehts.

Kennst du auch diese Tage, wo du in der Familie den Eindruck hast, dass es allen Beteiligten nicht recht gelingen will, die Bühne zu verlassen?

Wenn diese Stess- und Schmerzkörper lange Zeit und ständig präsent sind und es wenig Gelegenheit gibt, wieder den entspannten Zustand des Seins zu erlangen, dann staut sich meist soviel in den Kindern (oder Erwachsenen) an, dass jede Kleinigkeit das Drama verstärkt und alle zurück auf die Bühne bringt.

In den modernen Familien staut sich das meistens gegen Abend an. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Drama der Stress- und Schmerzkörper sogar in der Nacht weiter aufgeführt werden kann. Ich kenne diese Situationen noch, in denen die Kleinkinder alle Stunde wach werden und die Brust einfordern oder Kinder krank werden, genau in den Momenten, wo die Familie sowieso schon stark belastet ist.

Damit die Kinder von der Dramabühne runterkommen können, ist es bedeutsam ihre genauen Bedürfnisse zu erkennen und ihnen mit den oben genannten Anregungen wieder dazu zu verhelfen, dass sie wieder den Zustand des SEIN s betreten können. Den Zustand des SEIN s erkennst du in diesen Momenten, in denen es ihnen gut geht, in denen sie ungestört spielen können, in denen du die Kinder beobachtet und du nicht anders kannst, als zu lächeln. Und schon seid ihr beide wieder im Sein verbunden. Die Dinge entspannen sich.

Hast du schon mal erlebt, wie sich das anfühlt. Es geschieht in Sekundenschnelle.

Was hilft dir aber als Erwachsene(r)? Zunächst ist es hilfreich zu erkennen, wann du selbst auf der Bühne des Drama s stehst, wann du mitspielst. Es ist wichtig, wenn du es einfach nur schon mal mitbekommst. Das ist die halbe Miete.

Der nächste Schritt ist vielleicht, dass du dich selbst beobachten kannst, wie du selbst auf der Bühne stehst und eine bemerkenswerte Performance hinlegst.
Wenn du diese Dinge schon mal mitbekommst, dann kannst du, als Erwachsener beginnen gut für dich selbst zu sorgen, deine Bedürfnisse zu erkennen. Du tust dann im Grunde nichts anderes mit dir selbst, als was du deinem Kind geben würdest, wenn du es aus der zu Anfang beschriebenen Situation retten möchtest. Du brauchst dann Zeit und Wohlwollen und gute Gelegenheit wieder bei dir selbst, d.h. in deinem SEIN anzukommen. Den eigenen Körper zu spüren und wahrzunehmen kann in dem Moment sehr hilfreich sein, um den sicheren Treppenweg zu finden, der dich von der Bühne gehen läßt.

Ich gehe davon aus, dass diese vielen kleinen Dramen, die wir täglich mit unseren Liebsten aufführen, die größte Freude- und Leichtigkeitsbremse ist. Wenn wir da oben auf der Bühne stehen, dann kann die Liebe zwischen den Erwachsenen und den Kindern nicht fließen. Die Liebe ist ja immer da. Sie wird von unserer erlernten Art, immer wieder ein Drama aufzuführen, irgendwo ausgebremst.

Fließen kann die Liebe leichter, wenn wir dieses Theaterstück durchschauen. Als Erwachse bin ich in der Verantwortung das bewusste Heruntersteigen von der Bühne zu praktizieren, damit mein Kind nicht gezwungen wird pausenlose Aufführungen zu haben.

Ich hoffe, das mein kleine Analogie für dich hilfreich ist. In meiner Beratung und meinen Seminaren habe ich weitere erprobte und nützliche Inspirationen, um deinen Familienalltag leichter und freudvoller zu gestalten.

 

Die alltäglichen Dramen. Wie wir sie mit den Kindern bühnenreif machen.


Die schwere Geburt in ein neues Verständnis von Bildung und Lernen.

Heute morgen habe ich dem Vortrag von Jesper Juul im Kongress Schools of Trust gelauscht. Ich mag seine pragmatische Art einfach sehr. Er hat diese wundervolle Gabe, die komplexen Zusammenhänge auf simple und eingängige Art zu erklären. Auch er ist der Meinung, dass Veränderungen für unsere Kinder und Lehrer nicht von ‚oben‘ kommen können. Genau wie er, frage ich mich:

  • Warum gehen Eltern nicht auf die Strasse und sagen, da schicke ich mein Kind nicht mehr hin?
  • Warum sagen Lehrer nicht: Da gehe ich nicht mehr hin?
  • Warum machen Therapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten und Psychologen das alles mit? Sie behandeln weiter, obwohl sie wissen sollten, dass sie durch ihre Behandlungen und Maßnahmen die Kinder unter Umständen wieder in ein System ‚zurück-therapieren‘, das in höchstem Maß für Krankheit und Auffälligkeit von Kindern und Fachpersonen sorgt?
  • Warum sollen Eltern ein Bußgeld zahlen, wenn ihre Kinder nicht mehr freiwillig in diese Schule gehen, die ihnen so offensichtlich das Leben schwer macht?
  • Warum verschreiben Ärzte Pillen und Therapien, wenn die Kinder Symptome zeigen, die ganz deutlich machen, dass sie nicht in die Schule oder in den Kindergarten gehen können?

Für so viele Beteiligten ist es wirklich eine Tragödie. Darüber hinaus ist es nicht einfach den Überblick zu behalten und weiße Entscheidungen für die Kinder zu treffen. Entscheidungen, die langfristig auf Gesundheit, Lebensfreude und Zufriedenheit setzen und nicht auf Funktionalität und messbare Ergebnisse.

Woran sollen Eltern sich orientieren? Sie müssen sich die Freiheit, selbstbestimmte Entscheidungen bezüglich der Erziehung und Bildung ihrer Kinder treffen zu können, hart erarbeiten. Egal in welchen Lebensumständen du dich befindest, es ist kein Weg, der dich mit deinem Kind auf Rosenblüten dahin wandeln läßt. Jedes bisschen Freiheit und jeder Schritt in eine selbstbestimmte, vielleicht freiere Lern- und Lebenskultur, will wirklich erobert sein. In fast allen Fällen muss Geld aufgebracht werden, vielleicht muss man die Familie in die Nähe einer anderen Schule umpflanzen? Vielleicht muss man in das Ausland ziehen? Auch gibt es Fälle, wo man rechtliche Auseinandersetzungen führen muss, um die eigenen Kinder zu bewahren? In bestimmten Situationen sind sich die Eltern nicht einig oder es kommen sogar mehrere Umstände zusammen.

Ich kenne viele Eltern, die eine Menge auf sich nehmen, nur um für ihre Kinder ein Umfeld zu schaffen, dass gesündere und wohlwollendere Lernbedingungen und Lebensumstände schafft. Eltern, die gelernt haben, dass es so nicht geht. Eltern, die bereit sind andere Prioritäten zu setzen, zu experimentieren und zu forschen, um Möglichkeiten zu entwickeln, die nachhaltig sind und gesunde Prozesse schaffen. Eltern die einfach in die natürlichen Lernprozesse der Kinder vertrauen.

Ich halte diese ganzen Bewegungen für außerordentlich wichtig, um eine größere Veränderung auf breiterer Ebene herbei zuführen.
Es ist wichtig, dass wir eine Vielfalt von Möglichkeiten kreieren und uns weg bewegen von dieser breitgestreuten Vorstellung, dass Kinder nur im klassischen ‚Schulsetting' lernen. Dahin zu gelangen, ist ein langer Weg.

Mir fällt auf, wie wenig sich viele Erwachsene überhaupt auch nur vorstellen können, dass Kinder mit einem größeren Maß an Freiheit und Möglichkeit für eigenständige Entscheidungen überhaupt lernen können und wollen.

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Viele Erwachsene sind noch so sehr mit einem System aus Kontrolle und Disziplin in Lernangelegenheiten verwoben, dass es ihnen unmöglich erscheint,  die Vorstellung an sich heran zu lassen, dass ein Kind keinen Druck uns keinen Gleichschritt benötigt, um freudvoll und immerzu lernen zu können.

Ich freue mich über jeden, der das in Erfahrung gebracht und um die Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit dieses Weges weiß.

Auch wenn es viele nicht sehen wollen. Die Zeit von Schule, so wie wir sie kennen, ist vorbei. Das „Neue“ ist noch nicht ganz geboren. Es ist noch eine gutes Stück Arbeit. So mancher kann das ‚Köpfchen‘ schon sehen. Für viele ist es eine schmerzhafte, schwere Zangengeburt. Doch für andere ist es ein toller, freudvoller, leidenschaftlicher Geburtsprozess. Zurück geht es nicht mehr.  Ich möchte Mut machen, sich aufzumachen und den persönlichen Forschungsweg anzugehen, auch wenn es zunächst etwas holprig erscheint.

Es kann nur besser werden.


Ich möchte dich hier auf zwei naheliegende Veranstaltungen aufmerksam machen. Da ist zunächst das kommende Tagesseminar hier bei mir in der Köttingermühle. Info findest du hier.
Aufregend, wie ich finde, ist auch das EduWorkCamp, das ich persönlich als eine Möglichkeit der wohlwollenden ‚Geburtshilfe‘ für neue Formen von Erziehung, Lernen und Arbeit der Zukunft verstehe. Wäre schön, wenn du dabei bist.

 

 

Die schwere Geburt in ein neues Verständnis von Bildung und Lernen.


Es kommt doch nicht auf den Stoff an. Wie Lernen garantiert misslingt.

Es kommt doch nicht auf den Stoff an. Wie Lernen garantiert misslingt.

Lernen ist in gewisser Weise unsichtbar. Damit es sich entfalten kann, kommt es beim Nähen und im übertragenen Sinne auch beim schulischen Lernen, nicht auf den „richtigen Stoff“ (Schulstoff)  und auch nicht auf „perfekte Nähte“ an. Laß dich von meiner Geschichte zum Nähen lernen, einladen, um das Thema Lernen im Besonderen zu reflektieren.

Nach einer (oder 1.000000) wahren Geschichten.

Da ist das kleine Mädchen, dass einen Nähkurs belegt hat. Etwas aufgeregt und im selben Moment verunsichert in der Situation betritt sie den Stoffladen, der auch Kursraum ist. Das Mädchen fühlt sich etwas deplatziert, denn Mama hat sie zu diesem Kurs angemeldet.

Sie läuft durch den Stoffladen und hat ihren Arm weit ausgestreckt, während sie fühlend an den Stoffbahnen entlang läuft. Sie empfindet die unterschiedlichsten Texturen mal mit den Fingerspitze und im nächsten Moment mit dem Handrücken. Sie riecht den Geruch der sauberen Stoffe und im Hintergrund ihrer Wahrnehmung den Duft von Cafe, den sie aus Omas Küche kennt.
Die bunten Farben und Tiermotive geben ihr ein wenig Halt und Sicherheit.

Ihre Mutter ist währenddessen aufgeregt im Gespräch mit der Kursleiterin. Sie versucht etwas verlegen die letzten Anweisungen als fürsorgliche Mutter zu platzieren. Denn sie hat konkrete Vorstellungen, was das Ergebnis das bezahlten Kurses im Leben ihrer Tochter bewirken soll.

Die Kursleiterin fühlt sich fast schon ein wenig bedrängt. Schließlich ist sie eine erfahrende Kursleiterin und vor allem Mutter von Kindern, genau in diesem Alter.
Sie weiß um das, was beim Nähen lernen von Bedeutung ist. Sie weiß, dass es hier um die Freiheit des Kindes geht, um seine Wünsche, seine Vorstellungen und Ideen. Vor allem weiß sie, dass es gar nicht um das perfekte Kissen geht. Ein Kissen nähen ist Gegenstand dieses Kurses. Vielmehr geht es darum, die Freude und die Selbstbestimmung und die eigenen Ideen des Mädchens zu unterstützten. Die Kursleiterin weiß darum, wie sich ‚lernen‘ vollzieht. Sie selbst, in ihrem eigenen Lernprozess hat über Jahrzehnte die Erfahrung gemacht, dass sich ihre Nähkünste (noch) immer entlang am ‚Unperfekten' entwickeln.
Sie will die Flamme im Kind schüren, nicht das perfekte Kissen nähen lassen. Das bedarf einer völlig anderen Herangehensweise und vor allem einen anderen Blick auf jedes mögliche Ergebnis.

Sie möchte die Erstellung genau des Kissens unterstützen, dass das Kind in vielen Jahren noch in seinem Bett haben wird. Es wird ein phantastisches, einzigartiges Erstlingswerk sein. Von diesem Erlebnis des ersten eigenen Kissens wird sie einmal ihren eigenen Kindern berichten. Es wird ein Erlebnis sein, dass Herz, Geduld, Wohlwollen und freudvolles Lernen in die nächste Generation tragen wird.

Es ist ein Kissen, in dessen nicht perfekten Nähten und der eigenwilligen Stoffzusammenstellung etwas eingenäht ist, dass man nur mit dem eigenen Herzen sehen kann. Nur die Tochter kann es erkennen, unter Umständen ein liebevoller Mensch, der bereits ähnliche Lernerfahrungen gemacht hat und durch die eigenen Herzens-Qualitäten schauen kann?

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Wenn ich diese Erfahrung auf die Lernerfahrungen unser Kinder übertragen kann und auch auf das Thema der Schule, dann kann ich im wahrsten Sinne des Wortes sagen:

Es kommt doch nicht auf den Stoff an! Damit meine ich jetzt den sogenannten Schulstoff. ;)

Fachleute wissen doch längst, dass der eigentliche Stoff, den Schule in vielen, unter Umständen, qualvollen Jahren zu vermitteln sucht, von Kindern in kürzester Zeit gelernt werden kann, wenn die innere Flamme brennt. Viele junge Menschen haben längst bewiesen, dass sie Jahre lang in ihrem Lernfeld „spielen“ können und es ihnen trotzdem möglich ist, beispielsweise den Abiturstoff in einigen Monaten zu erarbeiten, zu lernen und das Abitur zu machen. Was sie dazu benötigen sind ‚Stoffläden‘ und ‚Nähkursleiter‘ von der Qualität unserer oben erwähnten Lehrerin.

Es ist nicht, der Stoff, der zählt, sondern die Fähigkeit, diese tolle Kissen nähen zu lernen und das genau so, wie es das Kind entwickelt. Wenn es dabei eine herzbetonte Unterstützung hat, kann das Kind Kissen nähen, oder aber auch Abitur machen.

Wie nun ging die Geschichte von unserem Mädchen aus?

Die Mutter verläßt den Stoffladen und Kursraum. Das Mädchen, dass sich beim Fühlen der Stoffe von seinen eigenen Vorstellungen hat leiten lassen, wählt 2 Stoffe aus, die eine Fachfrau unter Umständen nicht in die nähere Wahl für ein Kissen genommen hätte. Die Kursleiterin hingegen will die Flamme im Kind nähren und ermutigt das Kind. „Ja, mach das. Das wird bestimmt ein tolles Kissen.“ Sie unterstützt das Kind bei den ersten „klammsigen“ Nähversuchen. Das Kissen wird gut (genug) und ist nun fertig. Das Kind ist 25 cm gewachsen und ist stolz.

Bis, ja bis die Mutter kommt und das Kind abholt.

Die Mutter ist nicht so begeistert. Dieser Stoff? Diese Farben? Hätte man das nicht anders machen können? Hätte die Kursleiterin das nicht anders anleiten können? Hätte sie dem Kind nicht diesen unsäglichen Stoff ausreden müssen?

Hin und her gerissen zwischen geklemmt-pädagogisch-wertvoller Anerkennung für das Kind und der tiefen Enttäuschung für das Kissen (und die Kursleiterin) gehen die beiden nach Hause.
Das Kind, welches ein Spür- und Fühlkind ist, fühlt die Enttäuschung der Mutter, die zwar nicht ausgesprochen wird, die aber in jeder Geste zu spüren ist.

Der erste Schritt auf dem Weg Nähen zu lernen ist ruiniert. Die Geschichte aber  ist noch nicht zu Ende.

Nach einigen Tagen zeigt die Mutter das Kissen einer Bekannten, die selbst eine professionelle Näherin ist. Die beiden sind sich einig, dass die Nähte alles andere als perfekt sind und die Stoffwahl schlimmer nicht hätte sein können.

Nun beschließen die beiden Frauen, aus dem doch etwas verunglückten Nähkurs der Tochter doch noch eine zufrieden stellende Wendung zu bewerkstelligen.

Die Tochter wird hinzu gebeten, man macht ihr klar, dass die Nähte nicht gut genug sind und das die Nähte noch einmal aufgetrennt werden müssen.

Wohlgemerkt, die Nähte des Kissens liegen auf der Innenseite. Man sieht sie nicht einmal, aber in diese verdammten Nähte war ursprünglich so viel (hin)eingenäht, was diese beiden perfekten Näherinnen so gar nicht sehen konnten. Mühe, Anstrengung, Wohlwollen der Anleiterin, Selbstwertgefühl und vieles mehr ist für diese beiden Frauen völlig unsichtbar verarbeitet worden.

Um es kurz zu machen:
Die Nähte wurden aufgetrennt, das Mädchen hat sich dabei entsetzlich gequält. Das Thema ‚Kissen‘ war für sie ohnehin längst ruiniert.
Man hat mit ihr das Thema Kissen und Nähte als Exempel statuieren wollen. Man wollte, dass sie lernt, das perfekte Kissen zu nähen. Man wollte gleich von Anfang an die möglichen Fehler ausmerzen. Man wollte das perfekte Kissen, das Innenleben des Kindes hat man nicht erkannt.

Das war’ s. ‚Lernen‘ ruiniert. Vorbei!

Zurück zum Thema Schule/ Kindergarten/Lernen/ Lernende Organisation.
Viele Menschen aus den unterschiedlichsten Feldern stellen sich derzeit die Frage, wie man Lernen wieder mit Freude versehen kann? Wie man Kindern ermöglichen kann, dass sie wieder Freude am eigenen Lernprozess haben? Wie man Mitarbeitern in Firmen wieder ermöglichen kann, Spass und Freude an der Arbeit zu haben? Wie man aus dem Status des Pflichterfüllers in Schule und Arbeitsplatz aussteigen und wieder kreativ werden kann.

Was meinst du? Wie kann jeder Einzelne das ermöglichen?

Für mich kommt es sehr stark auf diese unsichtbaren Qualitäten an, die die Kinder in ihre Kissen einnähen. Mit meiner Arbeit des wundersamen Lernens suche ich diese Qualitäten für Erwachsene sichtbar und spürbar zu machen.
Warum?
Weil ich selbst auch einmal ein ‚Kissen genäht‘ habe und weil ich weiß, dass Lernen anders geht.

Längst haben sich viele Initiativen, Schulen, moderne Firmen, ja ganze Konzerne auf den Weg gemacht und suchen nach Mitteln und Wegen unglücklichen Pflichterfüllter in Schulen und an Arbeitsplätzen wieder Möglichkeiten zu geben, ihre eigenen Kissen kreativ und freudvoll zu nähen. Man ist dabei zu erkennen, dass unser altes Bild von Lernen und wie es hervorgebracht werden sollte in vielerlei Hinsicht eine entsetzliche Sackgasse für Groß und Klein produziert hat.

Ich möchte das ändern. Und eine Form, in der ich das tue ist das EduWorkCamp. Das ist eine wundervolle Gelegenheit Lernen, Arbeiten und SEIN auch für dich neu zu nähen. 'Nähen', wie es zu dir passt!

Bitte sei bei unserem EduWorkCamp dabei und gib uns gemeinsam die Gelegenheit die unterdrückte Kreativität und Lernfreude des einzelnen wieder zu entfalten


Erziehung im Wandel und ich (du) mitten drin.

Boah! Wir haben schon so viel geschafft. Heute möchte ich einfach mal meine Anerkennung aussprechen für all das, was sich in der Vergangenheit zu Gunsten mancher Kinder verändert hat. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um einen Blick in die Vergangenheit und einen Ausblick in eine mögliche Zukunft zu kreieren.
Damit möchte ich verdeutlichen, dass Bewusstsein in stetiger Entwicklung ist und damit auch die Fragen um Erziehung und Lernen.
Ich möchte einen anderen Blick auf die Dinge gewähren, damit Eltern sich neu ‚verrorten’ können.
Die Veränderungen der Sichtweisen von Eltern sind stetig in Veränderung. Derzeitige Eltern befinden sich irgendwo mitten drin in einem Fluß der Veränderung. Nichts ist starr. Auf Sicht gesehen bewegt sich alles. Auch wenn es mir manchmal viel zu langsam geht und ich am liebsten mit einem Fingerschnippen für eine Verbesserung sorgen möchte, so muss ich mich selbst immer daran erinnern, dass ich ein Teil des großen Ganzen bin.
Es ist noch gar nicht so lange her, da war es für Erwachsene das Normalste der Welt ein Kind zu schlagen. Im Grunde ist die Geschichte der Erziehung eine Geschichte der Gewalt gegen Kinder. Vor nicht all zu langer Zeit, waren die Kinder der Eigentum des Vaters. Man hat von ihm erwartet, die Kinder körperlich zu züchtigen, damit sie sich unterordnen und einfügen.

Viele Erwachsene haben diesen Ansatz längst gewandelt. Doch es gibt auch noch eine Menge Menschen, die der Meinung sind, dass es die Aufgabe der Erwachsenen ist, ein Kind durch ihre Macht und Körperstärke in eine bestimmte ‚Form‘ zu bringen. Es gibt leider auch noch viele Erwachse, denen Kinder sch’….egal sind.

Ob bewusst oder unbewusst kursieren noch immer Ansätze, dass Kinder unreif und unfähig sind, das man sie nicht für voll nehmen kann und das sie den Erwachsenen untergeordnete Wesen sind, die es nachzubessern gilt.

Du kennst sicher auch diese Rechtfertigungen, mit denen Erwachsene ihren Machtmissbrauch , Manipulation und Gewalt gestalten. Der Satz „ …das geschieht nur zu deinem Wohl…“ zeigt die Willkür und die dahinter verborgene Haltung.

Diese und viele andere, alten Strömungen durchziehen noch immer unsere heutigen Haltungen und Vorstellungen zu Erziehung und Lernen.

Vor meinem geistigen Auge sehe ich diese Strömungen der Vergangenheit wie Zeitstrahlen oder Pfeile, die in eine Zukunft weisen. Sie durchsetzen und durchdringen noch immer einen großen Teil der Menschen.

In meiner Vorstellung ist der Zeitstrahl von Gewalt und Maßbrauch aber noch lange nicht zu Ende.

Gerade jetzt im Moment senden viele Menschen hingegen neue Pfeile in die Richtung einer erdachten Zukunft.

Diese Zeitstrahlen sind noch klein und zart. In dieser, meiner Lebenszeit los gesendete Pfeile sind noch schmale Pfade und Wege. Nicht so wie die breiten Zeitstrahlen von Gewalt und Manipulation, die uns seit Jahrhunderten begleiten. Auch zurück liegend gab es natürlich schon Denker und Praktiker ,die ihre Pfeile abgesendet haben. So haben sich schon früher Eltern gegen Gewalt und für mehr emotionale Wärme zu Gunsten der Kinder entschieden und damit Grundlagen für etwa, meine heutigen Vorstellungen gelegt.

Dicke Pfeiler oder Zeitstrahlen sind noch immer Ansätze wie (emotionale) Gewalt; Züchtigung, Manipulation, Bevormundung und Machtmissbrauch. Sie durchziehen noch immer unser Denken und Handeln bis in die Hirnwindungen der Erwachsenen. Ob die Menschen nun selbst verletzt sind oder wenig reflektiert, ihre Taten tradieren sich weiter. Die Pfeile und Zeitstrahlen bewegen sich weiter durch die Generationen, bis sie von den neuen Strömungen flankiert werden und irgendwann ihr Flug zu Ende sein wird. Vielleicht fragst du dich, was genau diese jetzt los gesendeten Zeitstrahlen sind, die ich überall beobachte und die mir in Gesprächen und Handlungen der Erwachsenen auffallen.

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Doch bevor ich dir Gelegenheit geben mag, diese Pfeile und Zeitstrahlen in deinem Leben selbst zu benennen, möchte ich auf einen anderen Umstand in dieser Entwicklung aufmerksam machen.

Mitten in meinem Bild aus Pfeilen und Strömungen, sehe ich die Entwicklung der Kinder. Kinder sind heute ‚anders‘. Die Tatsache, dass sie so anders sind, ist für mich ein wesentlicher Faktor dieses Zeitphänomens.

Mehr und mehr der heutigen Kinder kannst du durch Macht, Manipulation und Gewalt nicht mehr führen und leiten. Sie lassen es nicht mehr zu. Sehr vehement fordern sie eine andere Haltung von uns Erwachsenen. Sie fordern uns regelrecht heraus, mit Ihnen eine andere Form von Beziehung zu führen.

  • Könnte es sein, dass es etwas mit Wohlwollen zu tun hat?
  • Könnte es sein, dass diese Kinder sich schon von Geburt an nicht mehr als untergeordnete Wesen empfinden?
  • Könnte es sein, dass sie gnadenlos einfordern, wie Liebe für sie spürbar gemacht werden kann?
  • Ist es denkbar, dass sie uns Erwachsenen zur Nachentfaltung verhelfen?
  • Ist es vorstellbar, dass Kinder eine Art Schlüssel bei sich tragen, der uns hilft eine nächste Stufe der Entwicklung zu nehmen?

Ich sehe uns alle, Erwachsene wie Kinder, gemeinsam unterwegs auf einer Reise, die uns bei voller Fahrt rausfinden lassen will, was noch alles möglich ist. Wie eine Zukunft ausschauen kann, die jeder auf diesem Weg mit erschaffen kann. Wir Erwachsenen sind also gefragt selbst Schöpfer dieser Zukunft zu sein.

Es ist eines jeden Aufgabe, eine Vorstellung zu gewinnen, wie eine lebenswerte Zukunft gestaltet sein könnte. Es ist von Bedeutung, die dicken Pfeile und Strömungen durch unser Sein und unsere Vorstellungen zu flankieren und auszubremsen.

Welche Pfeile oder Strömungen möchtest du in diesem Zusammenhang kraftvoll auf den Weg bringen? Was haben dich deine Kinder bis dato gelehrt? Bis wohin fliegen deine Pfeile?

Unser geplantes EduWorkCamp, am 17.+18. November 2107 möchte Gelegenheit geben, Pfeile auszusenden, mit anderen ins Gespräch zu kommen, aktiv zu werden. Und mein nächstes Tagesseminar am 28.10.17 möchte dir Gelegenheit geben mehr Klarheit über deine persönlichen Fragen zu Erziehung und Lernen zu erhalten. Vielleicht sehen wir uns ?

 

 

 


Ist die gängige Vorstellung von Lernen, nichts als eine Ideologie, die überholt ist?

Ist die gängige Vorstellung von (schulischem) Lernen, nichts als eine Ideologie, die überholt ist?

Vor einigen Tagen habe ich folgenden Satz meines Sohnes gepostet: „Ich war in meinem Leben noch nie im Englisch Unterricht und ich kann verdammt gut Englisch.“ Die Reaktion im Internet - (fast) keine Reaktion!

Ich habe mich gefragt, wie es sein kann, dass diese Aussage, die für mich stimmig und wahr ist, bei anderen Menschen keinerlei Reaktion ausgelöst hat?

Dieser Satz entspricht zu 100% einer Tatsache. Ja, es ist wirklich so. Er war noch nie in irgendeinem Englischunterricht und spricht trotzdem fließend Englisch.

Er hat sich einfach in ein englisches ‚Lernfeld‘ begeben. Das besondere an diesem ‚Lernfeld‘ ist, dass ihm dort niemand Englisch beibringen wollte. Niemand hat gemeint ihn mit Unterricht versehen zu müssen, damit er Englisch lernt. Es wurde ihm lediglich gestattet Mitglied einer Gemeinschaft zu werden, die sich in Englisch unterhält. Wenn er mit anderen Kindern aus Deutschland in dieser Gemeinschaft Deutsch geredet hat, so hat ihm niemand gesagt, dass er nun aber Englisch reden müsse, damit er schneller diese Sprache beherrscht. Niemand hat ihm Abends 25 Vokabeln lernen lassen, damit er sich die Sprache organisierter und linearer aneignen kann. Er hat viel Zeit mit dabei sein, zuhören und mitmachen verbracht. Niemand hat Druck auf ihn ausgeübt oder übergroße Erwartungen an ihn gehabt, weil man einfach davon ausgegangen ist, dass er Englisch lernen würde. Seine Umgebung hat ihn selbstverständlich aufgenommen und behandelt, dass er ganz einfach zu diesem ‚Schwamm‘ werden konnte, der eine Sprache schlicht und ergreifend aufnimmt.
Ganz ähnlich diesem Prozess, den er beim Erlernen der Muttersprache haben konnte.

Das Ergebnis.
Nach nur wenigen Monaten spricht der 8-jährige fließend Englisch. Ob er ein Diktat in Englisch schreiben könnte? Nein. Ob ich ihn bitten könnte mir einen Buchseite zu übersetzen? Nein. Dazu sind wieder ganz andre Verdrahtungen und Verbindungen notwendig. Auch das wird er lernen, wenn genau das an der Zeit ist.

Ich war also nach dem Posten dieses Zitats damit beschäftigt mich zu fragen, warum Menschen so wenig auf dieses Zitat reagiert haben? Nach einigen Tagen habe ich die Antwort in einem ganz anderen Zusammenhang erhalten.

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Die Antwort, die sich mir erschlossen hat, war:
Erwachsene können sich einfach nicht vorstellen, dass Lernen anders geht oder anders gehen könnte. Viele Erwachsene können nicht glauben, dass Kinder ohne unterrichtet zu werden, lernen können und auch wollen.

Wir leben in diesen uns bestimmenden Vorstellungsbildern, das Lernen mit Mühe verbunden ist, dass man es von einer anderen Person vermittelt bekommen muss. Das Lernen auf einen Unterrichtsraum und ein Gebäude bezogen ist. Das es Wiederholung und Übung (Hausaufgaben) bedarf. Das es linear verlaufen muss, sprich, das es keine vermeintlichen ‚Rückschritte‘ oder Zeiten des vermeintlichen Rückstands geben darf. Darüberhinaus leben wir mit der Vorstellung, dass man junge Menschen zum Lernen anhalten muss und das man einen möglichen Fortschritt oder Rückschritt kontrollieren und dokumentieren muss.

Dergleichen gibt es noch viele Vorstellungsbilder. Allen ist gemein, dass sie unser Bild von einem Lernprozess so sehr prägen. Es ist vielen Erwachsenen fast unmöglich den Gedanken zuzulassen, dass Lernen sich in einer ganz anderen Form viel effektiver entwickeln könnte.

Es gibt Forscher und Praktiker die sich nach intensiver Beobachtung von Kindern einig darüber sind, dass informelles Lernen, quasi völlig unspektakulär, einfach nebenher geschieht. Dieses informelle Lernen ist aber genau das, was es nicht zu zerstören gilt, so dass Kinder später, wenn sie älter sind, darauf aufbauen können, ihre Entscheidungen treffen können, weiter lernen können. Damit dies geschehen kann, braucht es gute Voraussetzungen.

Dazu gehört etwa, wenn den Kindern gestattet bleibt, dass sie ihren eigenen Interessen folgen können. Auch, das freies Spielen in ihrem Leben eine große Rolle hat. Wenn es Phasen gibt, in denen träumen und nichts tun einfach sein darf. Das sie Dinge praktisch erfahren können, sprich tun können, ohne das man sie kommentiert.

Könnte es sein, dass das, was wir unter Lernen, vor allem auch schulischen Lernen verstehen, nichts anderes ist, als ein Gedankenkonstrukt oder eine Ideologie? Könnte es sein, dass uns diese Ideologie, wie lernen sich vollziehen sollte, den Kindern den eigentlichen Lernprozess unnötig erschwert?
Ich beobachte derzeit viele Strömungen mit Menschen, die bezüglich des Lernprozesse ihrer Kinder einfach einen anderen Weg gehen. Da sind Eltern, die ihre Kinder aus dem Schulsystem abmelden und zu reisen beginnen, da sind Eltern, die andere Schulformen wählen. Da sind Schüler, die nicht mehr zur Schule gehen wollen und selbstorganisiert lernen, da sind Initiativen, die Schulen gründen wollen, die ein gänzlich anderes Konzept verwirklichen wollen und vieles mehr.
Allen gemeinsam ist, dass sie individuell feststellen, dass es anders geht.

Egal wie!

So vielschichtig und unterschiedlich die Ansätze sind, eines haben die Akteure gemeinsam. Sie machen die Erfahrung, dass die herangebildeten Gedankenkonstrukte zum Thema lernen, nicht notwendigerweise stimmig sind.

In meinen Augen haben sie Recht.

Lernen geht anders.

Melde dich zu unserem EduWorkCamp an, um gemeinsam mit anderen, an Lernen interessierten Menschen, das Thema freudvoll unspektakulär und anders, als du es erwarten würdest, zu bearbeiten.

 

Ist die gängige Vorstellung von (schulischem) Lernen, nichts als eine Ideologie, die überholt ist?