Was es bedeuten kann, wenn ein Kind nicht in den Kindergarten will. Kindliche Intelligenz ist manchmal leise und stur.

Was es bedeuten kann, wenn ein Kind nicht in den Kindergarten will.

Kindliche Intelligenz ist manchmal leise und stur

Viele Etern erleben es: Jeden Morgen der gleiche Kampf, weil das Kind nicht in die Kita will.
Aufstehen, anziehen, frühstücken und dann Tränen. Widerstand. Rückzug, Drama, schon wieder krank. Das ganze Programm.

Man fragt sich: Warum tut sich mein Kind so schwer? Warum will mein Kind nicht in die Kita?

Auf den ersten Blick sieht es nach Trotz aus. Oder nach Unwillen. Vielleicht auch nach einer Phase, die man „einfach durchziehen“ muss. Dann sucht man im Netz die unzähligen Beiträge zum Thema ‚Grenzen setzen‘. Das macht es gewiss nicht leichter.

Oft denke ich, dass sich hinter den ganzen Dramen vor Kita oder Schule auch ganz feinsinnige Wahrnehmungen verbergen können.
(neben alldem, was für Kinder in vielen Einrichtungen nun wirklich nicht gesund, vor allem gedeihlich läuft und die Verweigerung auch durchaus rechtfertigen kann)

Was, wenn das Kind nicht stur ist, sondern klar?
Nicht schwierig, sondern sensibel?
Nicht unwillig, sondern auf seine Weise verbunden mit dem, was zu Hause unausgesprochen in der Luft liegt?

Kinder denken selten nicht strategisch. Sie spüren.

Sie reagieren nicht mit Worten, sondern mit Verhalten, mit Klammern, mit Rückzug, mit scheinbarer Verweigerung, oder ‚schon wieder Bauchschmerzen‘.
Manchmal wollen sie nicht in die Kita, weil sie eine Spannung in der Familie wahrnehmen. Etwas, das wir als Erwachsene gut verdrängen können, aber sie eben nicht.

Dann bleibt das Kind nicht zu Hause, um sich durchzusetzen. Es bleibt, weil es kooperiert.
Weil es unbewusst denkt: „Ich werde hier gebraucht.“
Weil sein inneres System meldet: „Es ist gerade nicht sicher, von hier weg zu gehen.“

Wenn wir diese Signale übergehen, übersehen wir die eigentliche Genialität kindlicher Wahrnehmung.
Und wir verletzen, oft ohne es zu merken, das Vertrauen, das ein Kind in seine eigene Intuition entwickelt.

Es ist unbequem, das zuzulassen.
Denn wenn das Kind Recht hat oder Recht haben könnte, müssen wir bereit sein, hinzuschauen: auf das eigene Familiensystem, auf unsere Gewohnheiten, auf das, was unausgesprochen mitläuft.
Das braucht Mut. Und manchmal auch neue Wege, in der Kommunikation, in den Abläufen, im Umgang mit Übergängen.

Kindliche Intelligenz ist oft nicht laut. Nicht logisch. Nicht angepasst. Aber sie ist eindeutig da.
Und manchmal stur genug, um nicht zu weichen, gerade dann, wenn wir es am wenigsten gebrauchen können. Unter Umständen ist das kein Problem, sondern ein Hinweis.
Ein Moment, in dem wir innehalten können. Und gerade das fällt in diesem Momenten des Zeitdrucks so schwer.

Es muss ja funktionieren, sonst fällt das ganze Kartenhaus zusammen.

Gerade hier wäre es gut innezuhalten, zu spüren und wahrzunehmen, was ansteht.

Ich weiß, es ist gerade dann schwierig. 

Daher sprich mich doch für ein gutes Gespräch an, wenn die Zeit und der Wunsch dafür gekommen ist. Wenn du spürst. So kann es nicht weitergehen.
In meiner Familie habe ich festgestellt, dass sich die Dinge oftmals bis auf die Spitze bewegt haben, einfach nur um einen Kurswechsel zu provozieren.
Wurde dieser eingeschlagen, haben sich die Dinge ummittelbar entspannt. Wenn das vermeintliche Hindernis aus dem Weg geräumt war, oder zumindest mit Bewusstheit umspült wurde, konnte alles Angestaute sich wieder seinen Weg bahnen.

Wenn du spürst, dass es so nicht weitergehen kann, dann lohnt sich ein Blick von außen.
Nicht um dich zu bewerten. Auch nicht, um eine schnelle Lösung zu liefern.
Sondern um gemeinsam tiefer zu verstehen, was hier eigentlich gesagt werden will. Von deinem Kind. Und vielleicht auch von dir selbst.

Ich arbeite seit vielen Jahren mit genau solchen Situationen und ich weiß, wie komplex sie sind.
Manchmal entsteht Veränderung, sobald du dir wieder erlaubst, anders zu schauen.
Klarer, vor allem mehr aus einer gewissen Ruhe. Und näher an dem, was wirklich wahr ist.

Wenn du dich angesprochen fühlst, melde dich gern.
Ein gutes Gespräch kann der Moment sein, in dem sich etwas in Bewegung setzt.

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AUS DER FABRIK DES GEHORSAMS IN EIN FELD DES STAUNENS.

AUS DER FABRIK DES GEHORSAMS IN EIN FELD DES STAUNENS.

Mein Wunsch für eine Bildung, die uns heimführt in die Lebendigkeit, die wir nie verloren haben.

Wir haben uns so sehr daran gewöhnt, dass Bildung bedeutet, Köpfe zu füllen und Kinder wie Gefäße zu behandeln, die man nur mit genug Information anfüllen muss.

Kindergärten, Schulen und Universitäten wirken oft wie Speicherhallen für Wissen. Ich denke, das Wesentliche bleibt dabei unberührt: die Lebendigkeit der jungen Menschen und deren ursprünglich mal angelegte soziale Ader. Vielen Eltern, die darum wissen, sind oftmals fast schon genötigt, ihre Kinder diesem System anzugleichen.

In den Gesprächen mit jungen Menschen fällt mir immer wieder auf, wie sehr sie darüber klagen, dass sie sich so unglaublich verbiegen müssen, um den Ansprüchen an eine Gesellschaft gerecht zu werden, die ihre orginäre, von innen nährende Lebendigkeit opfert, um Abschlüsse zu schaffen.
Menschen lernen zu tun, was ihnen nicht gefällt (was ihnen nicht gut tut), um auf ein Gleis des Funktionierens gestellt zu werden. Lebendigkeit wird ausgedörrt.

Originalität wird zugedeckt, Kreativität zurechtgestutzt, das Eigene in uns oft kaum noch gehört.

Wundersames Lernen möchte etwas ganz anderes. Es ist kein Eintrichtern, kein Überladen, sondern ein Freilegen. Es gleicht eher einem sanften Abtragen, einem behutsamen Aufdecken dessen, was schon immer da war. Lernen heißt nicht nur, mehr und mehr aufzutürmen. Es bedeutet auch beizeiten das Überflüssige loszulassen, bis sichtbar wird, was uns im Innersten ausmacht. Es ist ein Sich-Erinnern.

Wahre Bildung entzündet - Neugier, Freude und Spiel werden durch diese Art der Bildung immerfort im Fluss gehalten.
Sie öffnet Räume, in denen Menschen erblühen dürfen, anstatt in Formen gepresst zu werden. Sie macht frei von Schablonen und lässt das Wunderbare, Einzigartige, Unverwechselbare in jedem Menschen hervortreten.

Vielleicht beginnt gerade jetzt ein neues Zeitalter, ein Zeitalter des e(x)-ducere(education -jemanden hinausführen, emporziehen, entwickeln….nicht hineinstopfen) ). Kein Zwang, kein Eintrichtern, sondern ein Sich-Erinnern. Eine Bildung, die nicht verdunkelt, sondern leuchten lässt.

Eine Bildung, die uns heimführt in die Lebendigkeit, die wir nie verloren haben.

Es ist noch ein weiter Weg, bis Natürlichkeit, Lebendigkeit, Einfühlungsvermögen und geistige Beweglichkeit in unseren Bildungseinrichtungen an ihren Platz rückt. Bis dahin wird weiterhin der lebendige Waldboden mit ‚Beton’ versiegelt.

Vor meinem geistigen Auge sehe ich überall diese kleinen, starken Pflanzen (oftmals gerade die Kinder, die angeblich Probleme machen), die mit unermesslicher Kraft und Bestimmung, diesen Beton spalten und das natürliche Lernen nicht erdrücken lassen.

Zu mir, hier in die Mühle kommen Eltern, Pädagoge und Unternehmer, um nur einige Gruppen zu nennen, die diesen besonderen Lernort Köttingermühle nutzen, um zurück zu ihrer inneren Führung zu finden. Sie nutzen das Mühlenfeld und gute Gespräche mit mir.  


Wenn Schnickschnack, Konsum und Eitelkeiten das natürliche Lernen übertönen.

WENN SCHNICKSCHNACK, KONSUM UND EITELKEIT DAS NATÜRLICHE LERNEN ÜBERTÖNEN.

Neulich habe ich eine Serie gesehen, über einen etwas verschrobenen Tierarzt mit großem Herz. Die Serie spielt in Spanien. 

Ein Landtierarzt, der Kühe und Schafe behandelt, so wie sie sind. Er redet nicht viel, er versteht sie einfach. Man sieht, wie er sie behandelt,  mit Respekt und feinfühliger Direktheit.

Seine ungebügelt-mitfühlende Art bringt ihn in Schwierigkeiten und das Leben schickt ihn ausgerechnet in eines dieser modernen Tierkaufhäuser.

Alles glänzt. Regale voll mit Sprays gegen Angst, mit Anti-Stress-Keksen, mit Duftkerzen fürs Tierwohl. Ein Tempel für Menschen, die ihre Tiere ‚lieben‘ und sie dabei nicht wirklich mehr sehen können.

Ich musste oft schallend lachen, und gleichzeitig tat es auch weh. 

Weil es im Lernen längst ähnlich geworden ist. Natürliches Lernen wird übertönt. Überall Buntes und Quietschendes, was die Sinne überlastet. Förderprogramme, Gadgets, Konzepte fürs angebliche Glück. Workshops für Achtsamkeit und das Bilderbuch, das pädagogisch wertvoll schon früh erklären soll, was Kinder jetzt „fressen“ sollen. Alles angeblich für das Kindeswohl.  

Und das Kind selbst? 

Oft verloren zwischen Barcodes und guten Absichten.

Ich stehe da manchmal wie dieser Tierarzt. Ein bisschen schräg und mahnend zwischen den Welten. Inmitten der Natur des Lernens, wo es noch riecht, atmet, stolpert, schief und krumm  wächst. Und dann diese Fressnapf-Attitüde drum herum, in dem Lernen verkauft wird wie Tierfutter mit Gummibärchen Geschmack.

Ich gehöre da nicht richtig hinein und bleibe doch. Weil ich weiß, dass Lernen von innen kommt, aus dem Körper, aus dem Atem, aus dem Sein. Nicht aus dem, was wir drüberstülpen.

Wo sind die Erwachsenen, die sich trauen, bei all dem Gedöns, bei der Natur der Sache für Kinder zu bleiben. 

Beim unmittelbaren, sinnlichen echten Lernen?

 

Wenn du spürst, dass du dich in diesem Text wiederfindest:

In der Mühle öffne ich Räume für Menschen, die dem natürlichen Lernen und Sein wieder näherkommen möchten.