Ein Loblied an das Nichtwissen. So frei wie Kinder lernen (könnten)

Ein Loblied an das Nichtwissen. So frei wie Kinder lernen (könnten)

 

 

 

Kleine Kinder haben keinerlei Problem mit alldem, was sie nicht wissen. Sie gehen vollkommen in ihrer Forschungswelt auf und alles, was sie nicht wissen, hat in jeder weiteren Sekunde keinerlei Bedeutung für sie. Sie hangeln sich am Nichtwissen entlang, alles was sie noch nicht wissen, bewerten sie nicht. Wie toll ist das denn!

Irgendwann auf dem Weg sind die Erwachsenen Jene, die damit beginnen, ob bewusst oder unbewusst, diese tolle Lernwelt der Kinder zu verstellen.
Ganz plötzlich bekommt all das, was wir als Mensch nicht wissen eine überbordende Bedeutung.

In kleinen, kaum wahrnehmbaren Schrittchen pflanzen wir diesen unsäglichen Gedanken, dass es wichtig sei, viel, wenn nicht alles zu wissen.

Fortan rennt jeder Mensch wie ein Esel der Möhre hinterher. Wir haben damit das Rennen um das große Wissen begonnen. Ein Rennen, dass wir vermutlich nicht gewinnen können.
Ein Riesen Geschäft ist aus dem entstanden, was es angeblich (noch ) zu wissen gilt.
Dabei liegt ein wesentlicher Kern der Zufriedenheit und des Friedens darin begründet, anzuerkennen, dass man nicht alles weiß.

Nichtwissen ist ein wesentlicher Aspekt des Menschseins und wir täten gut daran, Kindern nicht unaufhörlich das Gefühl zu geben, dass sie sich auf einer Rennstrecke befinden.

Es gibt inzwischen so unermesslich viel zu wissen, was angeblich wichtig wäre.
Ich denke, es wäre wichtiger dem Ruhen und Wachsen im Nichtwissen, wie es die Kleinsten hatten, wieder Bedeutung zu geben.
Wer, wenn nicht die Kleinsten, mit ihrer unnachahmlichen Art, sind die wahren Meister im Erlangen von wertvollem Wissen. Ein Vertrauen in der Erkenntnis, dass alles zu seiner Zeit bei dir ist.

 

Ich helfe Erwachsenen dieses unerschütterliche Vertrauen in die Kinder aufzubauen, das  Familien durch die Unwägbarkeiten des derzeitigen Bildungswegs junger Menschen trägt. Es ist die Kraft der Erwachsenen ( Eltern wie Pädagogen ), die die Kinder tragen und stärken kann, auch wenn sie an vielen Orten noch lange nicht in den Bildungsstukturen leben können, die ihr Menschenrecht ist. Hier kannst du Kontakt mit mir aufnehmen.

Foto:susana coutinho/unsplash


Zurück in die Zukunft von Schule

Zurück in die Zukunft von Schule-Zeitreisen und die Frage: Was ist inzwischen geschehen?

Da habe ich mich kürzlich in eine Zeitreisemaschine gesetzt und bin einfach mal in das Jahr 1904 gereist. Ich fand mich in einer Schulklasse mit etwa 70 anderen Kindern wieder. Ich hatte kratzige Kniestümpfe an und mir war etwas kalt. Ich saß ganz hinten in der letzen Bank. Gerade eben war ich von draußen rein gekommen. Auf dem Schulweg noch hatte ich mit anderen Kindern gespielt. Wir waren laut und ausgelassen. In dem Moment aber, als wir das Schulgebäude betraten, war ich, wie die anderen auch, mucksmäuschenstill. 

Der Lehrer mag es gar nicht, wenn wir laut sind. Ich sitze auf meinem Platz und spüre die Anspannung in meinem Brustkorb. Ich halte ihn etwas steif und atme nicht richtig, denn ich habe Angst. Noch immer kratzen meine Strümpfe. 

Mit einem Stock haut er auf die erste Tischreihe und verschafft sich durch einen lauten Schrei mit ernester Miene den Respekt. 

Alle schauen gebannt nach vorne. Kaum einer traut sich mehr, sich zu rühren. Das fällt mir schwer, denn meine Kniestrümpfe kratzen so entsetzlich. 

Heute gibt es Heimatkunde. Mit seinem langen Stock ‚tidscht‘ er ungeduldig und fordernd auf die etwas vergilbte Landkarte. Sie hat einige Risse, die der Lehrer auf der Rückseite notdürftig geklebt hat. Ich glaube, das war Robert. Er hat die Risse gemacht. Ich werde ihn nicht verraten. Ich will nicht, dass der Lehrer ihm wieder weh tut. Ich habe etwas Angst, denn ich kenne die Flüsse noch immer nicht so gut. Ich kann mir die Namen einfach nicht behalten. Das muss ich aber bald können. Wenn er mich wieder aufruft und ich weiß an der Landkarte wieder nicht Bescheid, dann kann es sein, dass ich eine Strafarbeit bekomme. Das will ich nicht, denn dann kann ich nicht mit den anderen spielen. 

Wir sollen gerade sitzen. Wer das nicht tut, bekommt vom Lehrer eine Kopfnuss. Immer wieder geht er bei der Stillarbeit durch die Reihen. Wer nicht richtig sitzt, ist dran. Ich hasse das. Letzte Woche noch, habe auch ich eine Kopfnuss bekommen. Zu Hause darf ich das nicht erzählen. Wenn Vater das erfährt, dass ich nicht artig war, dann kann es mir passieren, dass auch er Hand anlegt. Da kann selbst Mutter nichts mehr machen. Er besteht immer darauf, dass wir uns in der Schule gut verhalten und es dem Lehrer Recht machen. 

Ich habe Hunger. Heute morgen hatten wir keine Zeit mehr, etwas zu essen und die Strümpfe kratzen noch immer. 

Die Schule ist aus. Kaum haben wir das Gebäude verlassen schreien wir laut und rennen und laufen. Weg, weg, weg, Speck, Speck, Speck morgen wieder Dreck, Dreck, Dreck….

Die Zeitreisemaschine hat mich in das Jahr 2078 transportiert.

Ich sitze in einem hellen Raum, der eigenwillig hell und warm beleuchtet ist. Ich habe Lampen dieser Art noch nie gesehen. Ich habe auch keine Ahnung, wo ich mich genau befinde, denn nichts hier gibt mir eine Idee, was das für ein Gebäude ist. 

Um mich herum eine Menge Leute, in unterschiedlichem Alter. Wenn du mich fragen würdest, dann könnte ich dir nicht sagen, in welchem Land ich mich befinde. Ich habe den Eindruck, dass sich die halbe Welt an Kulturen hier tummelt. Multi Kulti eben. Alle sind auf sonderbare Weise geschäftig und interessiert. Die Grundstimmung ist freundlich und kommt mir fast schon ein wenig unwirklich vor. Ich schaue aus dem Fenster und da sehe ich eine ganze Bande jüngerer Kinder herum hopsen. Sie sind in Bewegung, lachen, streiten, verhandeln und ich kann sehen, dass es ihnen gut geht. 

Ich erhebe mich und gehe diese breite Treppe hinauf. Oben dann finde ich Räume, die mit eigenwillig aussehenden Technologien versehen sind. Es hat mit dem, was ich für einen Computer halte, nichts mehr zu tun. Mir sind diese Geräte total fremd. Die Menschen benutzen sie, aber sie sehen happy dabei aus. So in etwa, als ob sie einen Hammer oder eine Zahnbürste benutzen. Nicht mehr und nicht weniger. Ich gehe weiter und sehe Ruheräume. Zimmer, deren Farbgestaltung ganz unterschiedlich ist. Jeder Raum hat eine bestimmte Farbe und ist mit diesen besonderen Lampen, teilweise mit Musik so wunderbar einladend in Szene gesetzt. Jeder Raum spricht eine andere Einladung aus, um Menschen zu helfen, Ruhe und Stille zu finden. 

Ich habe den Eindruck, dass ich mich auf einem anderen Planeten befinde. Wäre der Auftrag nicht gewesen mit der Zeitmaschine ‚Schule‘ in verschiedenen Zeiten zu besuchen, dann würde ich glauben, das all dies hier nicht wahr sein kann. 

Wer leitet und dirigiert diese Szene? Wer ist hier verantwortlich? Das ist mir auf den ersten Blick nicht klar. Ich habe den Eindruck, dass die Menschen, um mich herum ‚selbstreguliert’ sind. Sie haben, wie auch immer, ein Wissen davon, was stimmig und angemessen ist.

Ich gehe einen weiteres Stockwerk nach oben. Es gibt hier so etwas, wie einen Gerichtssaal. 24 Stunden ist er in Betrieb. Menschen sitzen im Kreis und regeln im Gespräch die Anliegen, die sie haben und nicht alleine regeln konnten. Ich stehe in einer Ecke des Raumes und beobachte das Geschehen. Wenn ein Fall abgeschlossen ist, stehen einige Personen auf und gehen, andere setzen sich. Das Ganze in Ruhe und ohne Hektik. Ich habe das System noch nicht erschlossen, aber die, die aufstehen, sehen zufrieden aus. Sie haben etwas vollbracht. Andere Menschen setzen sich. Auf mir unerklärliche Weise, ist dieser Stuhlkreis immer aktiv, er produziert Ergebnisse, das Tag und Nacht. Ein Perpetuum Mobile an Konfliktlösung. 

Direkt gegenüber ein Raum, in denen Menschen in Bewegung sind. Sie folgen gewissen Bewegungslektionen, auch hier nehme ich eine angenehme, wohlwollende Grundstimmung wahr. Ganz am Rande schleiche ich mich vorbei, um auf den Balkon hinaus zu treten. 

Von hier habe ich einen weitläufigen Blick über das Gelände. Es ist nett gestaltet. Jemand hat sich hier eine Idee gemacht, das kann ich wahrnehmen. Schönheit und harmonische Gestaltung auch hier. Positives springt mir in die Augen. Ich sehe kaum jemanden in Hetze.

Ich würde so gerne weiterschauen. Da gibt es noch so viel zu sehen. Das Gebäude hat weitere Stockwerke und das Außengelände ist riesig. Es gibt so viel zu sehen, was ich noch gar nicht verstehe. Ich bräuchte jemanden, der mir das alles erklärt. Das soll also die Schule von morgen sein? Ich kann mir das nicht vorstellen. Wie ist es denn dazu gekommen?

Ich muss zurückreisen, ich muss in das Jahr 2018 zurück. Ich will mich damit beschäftigen, was genau diese Veränderungen in Schule vollbracht hat. Was genau verursacht den Wandel, den ich seit 1904 erkennen konnte.

Irgendwie ist das System von Angst, Druck und Kontrolle einer anderen Grundhaltung der Menschen gewichen? Wie konnte es dazu kommen? Wer hat sich aufgemacht und hat diesen eklatanten  Wandel vollbracht? 

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Die Landung mit der Zeitmaschine war nicht ganz so weich, wie die letzten Landungen. Langsam verliert die Maschine an Geschwindigkeit. 

Ich befinde mich in einer Schule im Jahr 2018. 

Irgendwie bin ich zwar da in dieser Schule, aber ich bin auch nicht da. Ich fühle mich irgendwie abwesend. Weiß nicht mal so genau, wovon ich mich eigentlich abwesend vorfinde. In mir verspüre ich eine tiefe Unzufriedenheit und kann es nicht mal richtig orten. Seltsames Gefühl ist das. Schaue ich die Erwachsenen an, so habe ich den Eindruck, dass es ihnen auch nicht viel besser geht. Ich kann wahrnehmen, wie sehr sie getrieben und in Hektik sind. Ich will alles, nur so nicht sein. Meine Opposition ist groß. Wenn ich ehrlich bin und tiefer schaue, so geht es mir aber auch nicht besser. Ich bin immer in Hektik und im selben Moment überkommt mich eine überbordende Langeweile.

Wenn ich nicht gerade gesagt bekomme, was ich tun soll, dann verliere ich mich am liebsten in meinem Smartphone. Die Bilder und Nachrichten und Abwechslungen sind wenigstens in einem Grundtempo, welches eher meinem inneren Tempo der Getriebenheit einspricht. Es beruhigt mich ein wenig, mich in den Medien zu verlieren. Es betäubt und lenkt ab. Ich liebe es.

Irgendwie fühle ich mich hier immer fremdgesteuert. Mein tiefstes Wesen wir in einer zu Grunde gelegten Zweckgebundenheit verdreht. Ich habe hier keine Chance. Da wäre so viel, was ich gerne tun würde. Da wäre so viel, was ich gerne beitragen würde. Da wäre so viel, was ich gerne entfalten würde.

Ansonsten ist meine Umgebung hier nicht gerade von Schönheit geprägt, sondern von Funktionalität. Alles hat einen Plan und eine Struktur, die es zu erfüllen gilt. Wenn ich das nicht tue, mich dieser Funktionalität unterordnen, dann bekomme ich schlechte Bewertungen. Ich kann dir sagen, dass will keiner. Dann ist es hier in der Schule anstrengend und zu Hause auch noch. Ich will nur noch eins. Das das hier zu Ende geht und dann, mache ich, was ich will. Dann können mich erst mal alle. 


Freies und unstrukturiertes Spiel ist fundamental und völlig unterschätzt

Freies und unstrukturiertes Spiel ist fundamental und völlig unterschätzt

In diesen turbulenten Zeiten, in denen schon die Kleinsten in ihrer Lebensströmung so stark kanalisiert und organisiert werden, geht viel Freiheit und ‚Einfachsein‘ dürfen, als eigentliches Grundrecht der Kinder verloren.

Um dem entgegen zu wirken, möchte ich heute einen Aspekt aufgreifen und den Wert des freien, unstrukturierten Spiels beleuchten.

Was ist eigentlich der Wert dessen, wenn sich die Kleinsten nach ihren eigenen Maßgaben mit den Elementen ihrer unmittelbaren Umgebung beschäftigen können?
Die Antwort ist so simpel, dass man als Erwachsener, der einigermaßen gesund ist und alle seine Sinne uneingeschränkt nutzen kann, kaum je daran denken würde.

Es geht um die ganz selbstverständlichen Dinge, über die du vermutlich im Alltag kaum nachdenkst. Es sei denn, du hast im Moment eine Einschränkung und musst deine Sinne auf eine ungewohnte Weise nutzen. Sagen wir mal, du hast deine dominante Hand gebrochenen musst jetzt die andere nutzen? Oder du hast Kopfschmerzen und alles ist dir zu laut. Vielleicht hast du auch deine Sehkraft verloren und kannst ohne Hilfsmittel nicht lesen, was hier steht?

Es geht um den Umgang des Kindes mit Gewicht, Struktur, Geruch, Geschmack, Temperatur und all den so selbstverständlichen Parametern, die unseren Alltag strukturieren. Die Kleinsten erkunden die bestimmte Ordnung, die Dinge haben, deren Gleichheit und Ungleichheit.

Im Haushalt und an den ganz lebensnahen Tätigkeiten finden Sie großes Interesse. Einmal, weil es der Erwachsene tut, aber auch weil die Auseinandersetzung mit diesen alltäglichen Notwendigkeiten, genau diese Strukturen trifft, die sie gerade ganz natürlich aufbauen.
Es geht um waschen, tragen, rühren, schneiden, teilen, ordnen, in Unordnung bringen, stapeln, fegen, reinigen, von A nach B transportieren, aufnehmen, ablegen, verstecken, wiederfinden, Ruhe finden, aktiv sein etc.

Durch diese vermeintlich profanen Tätigkeiten organisieren sie im eigenen System eine höhere Ordnung und bereiten damit eine zukünftig benötigte Strukturen vor.
Für die Kleinsten ist es ausgesprochen wichtig, dass sie selbst Herr oder Herrin über dieses wichtige Spiel sind. Eigenmächtig entscheiden sie, wie lange sie genau das tun, was sie tun und wie intensiv sie in dieser Tätigkeit verschwinden. Von einer zur anderen Sekunde kann es zu Ende sein, was sie tun. Der Putzlappen, mit dem sie eben noch leidenschaftlich gewischt haben, wird einfach fallen gelassen. Das Thema ist für heute ‚abgegessen‘ und vorbei. Vielleicht steht jetzt etwas ganz anderes an. Das kann eine Phase von Ruhe sein, oder die nächste Aktivität. Das Kind ist im Fluss.

Nun kommt aber der Erwachsene auf die Bühne. Eben hat der Kleine noch so schön und innig gespielt. Jetzt liegt der Putzlappen auf dem Boden. Genau in dem Moment wollen wir erziehen und dem Kind klarmachen, dass zu Ende gebracht werden muss, was kürzlich angefangen wurde. Für das Kleinkind ist das aber völlig uninteressant. Die Sache ist vorbei.

Hier steht jetzt die Tür für ein typisches Gewitter offen, dass sich am Horizont zusammenbraut.
Das Kind hat seinen Lerneffekt gehabt, es hat im freien und selbstbestimmten Spiel sein Ergebnis gehabt.

Was auch immer das war, muss sich dem Erwachsenen nicht notwendigerweise erschliessen.
Für Erwachsene ist das ganz schwer zu verstehen. Aber in diesem Aufbau und unter Umständen schnellen Abschluss liegt der Wert des freien und selbstbestimmten Spiels. Es entsteht die Bodenplatte für lebenslanges Lernen, die die Kleinsten genau in dieser Art selbst entstehen lassen. Mit jeder weiteren Erfahrung, die im Prozess immer wieder eine neue innere Balance herstellen möchte, wird Stufe um Stufe ( schau dir mein Logo oben links auf meiner Seite an  ) das eigene innere Potential angeregt und zur Vervollkommenung getrieben.
Alles als Grundlage für eine höhere Ordnung, die demnächst angegangen wird. Für den Erwachsenen mag das vielleicht wieder unverständlich sein, es mag sich der Erwachsenenlogik entziehen, es mag nicht stringend sein? Das ist alles möglich. Was sich aber vollzieht ist die rigorose Entfaltung des eigenen Entwicklungsplans.

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Es ist noch immer eine Zeit, indem niemand dem Kleinkind etwas beibringen kann, den sein Entwicklungsplan läuft nach seinem Grundmuster.

Wenn es für diesen Plan eine liebevolle Unterstützung gibt, Wohlwollen, Verständnis und Raum, dann ist alles gut. Der Tag und die Nacht laufen größtenteils mit Leichtigkeit, weil die innersten Bedürfnisse genährt werden.

Erlebnisse, die sich für den Gesamtorganismus stimmig anfühlen, versehen die kleinsten Menschen mit einem Wohlgefühl. Eine Vielzahl von Eindrücken kann das Kind dann an sich heran lassen und diese können verdaut und integriert werden.

Wenn es aber ein ‚zuviel‘ und damit einen Stressfaktor gibt, der nicht eingeordnet werden kann, dann sind die Erlebnisse zwar da, aber sie werden innerlich aufgestapelt. Innerlich aufgestapelt führen sie zu einer Menge Ungleichgewicht, dass wir Erwachsenen dann ganz schnell wieder in irgendeiner Form abstrafen. Ein unschöner Kreislauf entsteht und macht Probleme. Die Kinder suchen sich dann ganz andere Kanäle, um ihren Dampf abzulassen.

Sie sind weinerlich, finden keine Ruhe, sie entwickeln eigenwillige Ticks oder fordern mit großem TamTam ganz gewisse Rituale ein. Das sind keinen netten Rituale , sondern, es sind die nervigen, mit emotional geladenem Charakter. Sie sind dann ständig wütend, oder machen auch wieder in die Hose.

All diese Zeichen sind letztlich wieder das gesunde Verhalten eines Organismus, um überflüssigen Dampf abzulassen.
Somit kann ein Kind, dass noch nicht trocken ist, obwohl die Umgebung der Meinung ist, dass es das vielleicht sein sollte, letztendlich gerade dadurch ein gesundes Verhalten zeigen.

Diese Kleinkindzeit, mit all ihren besonderen Erfordernissen, ist der Nährboden für spätere Haltungen, Denkweisen und dem Verhalten, dass den Erwachsenen ausmacht.

Mir ist es ausgesprochen wichtig, den Raum zu kreieren, in dem Erwachsene es schaffen, bessere und noch bessere Voraussetzungen zu schaffen, in denen sich Entwicklung vollziehen kann, die mehr den Bedürfnissen der Kleinsten entspricht.

 

Bitte ruf mich an oder schreibe mir, wenn gerade die Zeit mit den Kleinsten deine Kraft überstrapaziert. Ich kann dich darin unterstützen, deine Herausforderung mit anderen Augen zu sehen und eine Haltung zu entwickeln, die euch allen gemeinsam den Alltag erleichtert.

 Hier findest du mein Angebot.


Wenn wir nicht aufwachen, dann ist es ganz schnell vorbei mit der Kindheit

©IdaHenrich
Wenn wir nicht aufwachen, dann ist es ganz schnell vorbei mit der Kindheit

Wenn wir nicht aufwachen, dann ist es ganz schnell vorbei mit der Kindheit, so wie sie meine Vorfahren und ich noch kannten.

Es wird vermutlich nicht mehr viel Zeit vergehen, dann werden Eltern es für selbstverständlich halten ein Kind schon nach wenigen Wochen oder Monaten in eine Institution zu geben. Man wird dann vergessen haben, wie es war, als die Kinder einfach ein Bestandteil von Familienleben waren.

Mütter werden sich nicht mehr vorstellen können, wie ein Alltag mit einem Kleinkind aussieht. Man wird sich selbst für umbedeutsam oder überfordert halten, wenn man einen ganzen Tag mit Kind verbringen soll. Man wird sich schlecht fühlen, wenn man bis 08.27 Uhr im Bett liegt und dann aufsteht, um den Tag zu beginnen.
Man wird nicht mehr wissen, wie ein unverplanter Tag aussehen könnte. Man ist nicht mehr in der Lage einen Haushalt zu führen und gleichzeitig ein bis zwei Kinder zu betreuen. Darin wird man überfordert sein.
Man wird keine Vorstellung mehr davon haben, wie es ist, wenn man Kleinkindern einfach nur bei ihrem Schaffenswerk zuschaut. Die Zufriedenheit und das Vertrauen in den natürlichen, kindlichen Lernprozess wird unterspült werden und man wird in Sorge sein, wenn das Kleinkind für 5 Tage zu Hause bleiben muss, weil es krank ist. In innerlichem Aufruhr ist man dann, weil man sich  einredet, dass das Kleinkind etwas an Input in einer Betreuungseinrichtung verpasst haben könnte.
Man wird seine Vorstellungen in Erziehungsfragen nicht mehr selbstbestimmt als Eltern vertreten können, sondern man wird beginnen alle Fragen bezogen auf Kindheit immer mehr unter dem Aspekt des reibungslosen Funktionierens eines Kindes in einer Betreuungseinrichtung zu sehen.

Nicht geringere Auswirkungen wird das Ganze auf die Betrachtung von Gesundheit und Krankheit im Leben eines Kindes haben. Man wird die Kinderkrankheiten, die früher zwar lästig waren, aber für selbstverständlich und letztendlich entwicklungsfördernd angesehen wurden, ‚weggedoktert‘ haben. Man weiß dann die Windpocken nicht mehr von Masern zu unterscheiden können. Vor allem wird man komplett vergessen haben, was ein Kind dann braucht, damit es jegliche Krankheit gut überwinden kann.

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Das freie und selbstbestimmte Spiel, mit allen seinen unzähligen und unsagbar wichtigen Bedeutungen wird man eingebaut haben, in kleine überschaubare Zeitfenster: Da wird dann auf dem Stundenplan eines 3, 5 Jährigem stehen: Dienstags von 9:30 - 10.15 Freispiel in der Gruppe Schmetterling. Es wird keine Vorstellung mehr davon geben, was freies Spiel überhaupt ist.

Es werden weitere Dienstleistungsunternehmen entstehen, die dich freundlich und top strukturiert dabei unterstützen werden, die Kindheit deiner Liebsten zu organisieren. Du wirst vermutlich gar keine Gelegenheit haben, dir überhaupt die Frage zu stellen, ob du entscheidest, dein Kind zu Hause zu haben. Die Frage einer möglichen Rente wird aber interessanterweise noch immer ein Problem sein. (autsch!)

Das gemeinsame Essen am Familientisch wird keine Selbstverständlichkeit mehr sein, weil du mit deinem Planer App kaum noch Zeitfenster frei hast, in denen alle bei Tisch sitzen und einfach nur dummes Zeug daher reden und Spass haben.

Ach, und nicht zu vergessen. Die Kinder werden erhebliche Schwierigkeiten in ihrer Bewegungsentwicklung haben, denn sie sitzen von klein auf entweder im MaxiCosi oder im Autositz. Sie werden nicht gelernt haben, wie die Koordination von Auge und Hand mit der Koordination der Hüften zusammenhängt. Sie werden nicht sicher auf den eigenen Füssen stehen, geschweige denn rückwärts laufen können.  Ihr Dasein wird wenig Raum haben, für unverplante, aber existentielle Zeit auf dem Fussboden beim Spielen...

Das ist aber gar nicht so schlimm, denn dann musst du einfach nur wieder etwas Zeit einplanen, um sie später dann zum Therapeuten zu fahren, weil man dich in der Betreuungseinrichtung mehrfach darauf angesprochen hat, dass etwas mit dem Kleinen nicht stimmt.

Wenn wir nicht aufwachen, dann wird diese Kindheit, die eigentlich so selbstverständlich, schlicht und immer effizient daher kommen könnte, einfach durch einen völlig verfrühten und unangebrachten Bildungsbeginn ersetzt. Die Kindheit wird auf diesem Weg immer mehr durchorganisiert und professionalisiert. Eltern sein, wird nicht mehr selbstverständlich und kraftvoll sein, sondern Eltern werden immer mehr die zweite Geige spielen, weil man ihnen einredet, dass das Schlichte und Natürliche nicht genug ist. Man wird sie in einem Tätigkeitstaumel halten. Immer nah an der Angst, dass das, was gebracht wird, nicht ausreichend sein könnte.

Man wird weiter forschen und die unmöglichsten Dinge erfinden und am Kinde ausprobieren, wie man Entwicklung und Entfaltung optimieren könnte, immer in unmittelbarer Abhängigkeit von einen Mittel, das man einnehmen sollte, einer Programm, das man durchlaufen müsste, oder der Anwendung der nun wirklich neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Was ist also zu tun? Wo gilt es aufzuwachen? Wo gilt es Verantwortung zu übernehmen? Wo ist es bedeutsam, sich gut zu informieren, damit man sich nicht eintüten und verunsichern läßt?
Wo ist es wichtig sehr genau hin zu spüren, was für deine Familie stimmig ist? Wo musst du ‚eigenSINNigSEIN‘?

Fragen über Fragen, die ich auch in meinem neuen Buch bewege. Dieser Text hier ist in Anlehnung an die letze Geschichte "(Glücklicherweise) aufgewacht" im Buch entstanden und das Bild zum Blog ist eine Illustration von meiner Tochter Ida. Sie soll dir veranschaulichen, wohin wir uns bewegen, wenn wir nicht aufwachen.


Wahre Bildung und Erziehung besteht aus Wandel

Wahre Bildung und Erziehung besteht aus Wandel

Ist es wirklich wahr, dass der Wert von Bildung darin besteht, sich Informationen anzueignen? Oder ist es denkbar, dass es noch eine Menge mehr Aspekte gibt, die zu beachten und vor allem zu entwickeln wären?

Irgendwann einmal bestand der Sinn und Zweck von Bildung darin, mit bestimmten Informationen in Kontakt zu kommen und diese auswendig zu lernen, d.h. abzuspeichern. 

Doch heute, mehr denn je, wachsen uns an allen Ecken und Enden die Informationen über den Kopf. 

Längst bekommst du nicht nur Bücher und Filme dazu, was du lernen kannst, sondern inzwischen auch mehr und mehr Informationen dazu, was du nicht lernen brauchst, oder wie du dich vor einem ‚zu viel’ an Informationen schützen kannst. Du lernst, wie du mit der Flut an Dargebrachtem umgehen kannst.

Aktuell geht es darum, sich intelligent in den Fluten der Information bewegen zu können und vor allem nicht darin zu ertrinken. 

In Erziehung und Lernen scheint das noch nicht umfänglich angekommen zu sein. Noch immer setzen Verantwortliche auf das Pferd, dass junge Menschen mit Information versehen soll. Dabei haben viele junge  Menschen längst Mittel und Wege gefunden, wie sie selbst, ohne Lehrer und ohne Vorgaben zu genau den Informationen kommen, die sie interessieren. 

Das Meer, in der Bildung und Erziehung im übertragenen Sinn schwimmen, ändert sich ständig. Im Grunde ist der Wandel die eigentliche Konstante. Dieser Wandel ist im Moment einem ungeheuren Tempo unterworfen. 

Gerade in den letzen Tagen habe ich verstehen müssen, dass ich zwar die Welle meines Schwerpunktthemas reite, aber das es weiterhin unendlich viel zu lernen und vor allem zu beobachten gibt. 

Ich beobachte die Themen um Erziehung und Lernen ständig, ich beobachte dieses Meer, ich reite meine Welle und doch gibt es Bewegungen und Formationen, die ich bisher noch nicht kannte. Der Wind ändert sich kurz, ein Wetterumsturz und schon gibt es ganz neue Bewegungen auf dem Meer wahrzunehmen.

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Ich werde demütig beim Beobachten von neuen Stunts beim Surfen (Surfer mögen mir verzeihen, wenn das vielleicht nicht der richtige Begriff für die Sprünge der Surfer ist), ich nehme neue Bewegungen und Elemente wahr. In Sachen Bildung und Lernen tun sich Dinge auf, die interessant und inspirierend sind. Diese wären noch vor kurzer Zeit nicht vorstellbar gewesen.

Auch die Bemühungen, die wir unternehmen, von denen wir derzeit glauben, dass sie auf eine mögliche Zukunft der Kinder ausgerichtet sein werden, sind veraltet, wenn die Kinder in dieser Zukunft angekommen sein werden. Sie werden nicht aktuell sein. Sie können es nicht, weil sie aus der Denke der Erwachsenen entstanden sind und die jungen Menschen viel zu wenig mit einbeziehen. Oftmals sind es Ansätze, die aus der Angst der Erwachsenen entstehen.

Unsere Bestrebungen, die Kinder zu bilden, werden so lange veraltet und nicht im Fluß sein, bis wir verstehen, dass wir gewisse starre Konzepte loslassen müssen und uns mit den Kindern auf eine Reise begeben, die von uns allen verlangt, während des Fluges ein Flugzeug zu bauen.

Es geht in meinen Augen darum, von den jungen Menschen zu lernen. Ich denke, wir wären zehn mal besser aufgestellt, wenn wir nur endlich mal zugeben würden, dass wir im Grunde keine Ahnung davon haben, wie Menschen lernen. Ich denke, dass die Betrachtungsweise, dass wir vielleicht nicht wissen, uns wesentlich dienlicher wäre und uns besser hinschauen lassen würde. Wir hätten viel bessere Voraussetzungen die Welle des steten Wandels zu reiten. 

Stattdessen bauen wir starre gedankliche Wellenbrecher aus Angst und Beton ins Meer und machen das Surfen und lebenslange Lernen gefährlich und fast unmöglich.

Es wäre bedeutsam von und mit den Kindern zu lernen. Es wäre wichtig zu beobachten und zu studieren, statt Vorgaben zu machen und einzuschränken. 

Unser Blick auf das lebenslange Lernen muss ganzheitlicher werden, wir sollten andere Lebensbereiche mit einbeziehen. Spielen, Lernen, Arbeiten und Sein darf nicht so krampfhaft getrennt werden: Für mich müsste es ein großes Meer aus Möglichkeiten werden, es darf kein einbetoniertes Flussbett mehr sein.

Vor einigen Tagen habe ich ein Schule mit einem reformpädagogischen Konzept besucht. Es ist eine Schule, die auf ihre Weise eine Menge an Selbstbestimmung und Möglichkeiten für mehr Freiheit für die Kinder eingebaut hat. Dazu gibt es ein Konzept. 

Nun ist es aber so, dass sich innerhalb dieser Schule (innerhalb dieses Konzepts) eine Insel bildet, die als eine Art internes Forschungsprojekt, den Kindern noch mehr Freiheit und Selbstbestimmung einräumen möchte. Es gibt Vertreter in der Schule, die den Kindern diesen Raum zugestehen möchten. 

Und von dem, was ich gehört und gesehen habe, wird diese Insel dort ermöglicht. Ich habe erfahren, dass die Ideen dort wachsen dürfen. Ich habe gehört, dass man innerhalb eines Konzeptes, die Weiterentwicklung, das organische Wachsen zulässt. Man probiert aus. Man geht diesen Weg. Man findet heraus, was geht und was nicht. Man lernt. Man macht Fehler. Man verwirft und findet bessere Ansätze. Man wächst. 

Mich hat der Besuch, das Gespräch und die Erkenntnis sehr beeindruckt. Diese Geschmeidigkeit wünsche ich mir in der Weiterentwicklung von jetzt schon guten Konzepten für Kinder. 

Und ich bin ehrlich. Es gibt Umstände für Kinder an Schulen, die in meinen Augen sofort beendet werden müssten. 

Lieber ein stetiger Wandel mit sogenannten Fehlern, als starre Informationsvermittlung und Missachtung der Würde der jungen Menschen. 

Gestern hat jemand bei einem kurzen Impulsvortrag folgenden Satz, als ernst gemeinte Frage in die Runde gegeben:

„Wenn du das so scheisse findest, wieso schickst du dein Kind dahin?“

Wahre Erziehung und Bildung besteht aus Wandel. Nicht nur vom System, sondern in vielerlei Hinsicht mag vielleicht zunächst mal der eigene Wandel gefragt sein? Uff!

 

Wenn dich Themen dieser Art interessieren, dann sei Teilnehmer/ Teilgeber bei unserem EduWorkCamp im November 2018. Earlybird nicht verpassen. 


Unterschiedliche Positionen in Erziehungsfragen?

Wie unterschiedliche Positionen in Erziehungsfragen transformiert werden können.

Kennst du diese Wippen für Kinder, die es meistens auf den etwas veralteten Kinderspielplätzen gibt? Diese Gestelle, die wie eine Waage aussehen. Auf die eine Seite setzt sich dein Kind und du setzt dich auf die andre Seite. Wegen deinem höheren Gewicht musst dabei ein wenig weiter zur Mitte hin rutschen, damit überhaupt ein Schaukelspaß entsteht.

Eine solche Schaukel benötigen wir nun für eine kleine gedankliche Reise.

In deiner Vorstellung setzt du nun eine gewichtige Person auf die eine Seite, jemanden der der festen Überzeugung ist, dass man einiges an Aufwand betreiben muss, damit ein Kind die rechten Sachen lernt. Jemand, der gerne das Heft in der Hand hat, was den Lernprozess des Kindes betrifft. Jemand, der sich als verantwortungsvoll begreift, wenn er dafür sorgt, dass das Kind lernt. Diese Person hat ein Bild von Lernen verinnerlicht, was etwas mit Mühe, Anstrengung, Disziplin, Abarbeiten, Kontrolle und externer Beurteilung zu tun hat. Seine Erwachsenenrolle übernimmt diese Person, in dem sie sich ‚in das Leben‘ des Kindes begibt und zu organisieren und vor allem hervorzubringen sucht, dass das, was diese Person unter lernen oder Erziehung versteht, auch auf den Weg gebracht wird. Es geht nicht ohne den Erwachsenen und vor allem ohne seinen unermüdlichen Einsatz. Diese Person findet das unter Umständen auch nicht so toll, ständig schieben, organisieren und vor allem vorausplanen zu müssen, damit das Kind lernt. Es ist sicher anstrengend, aber man tut es so. Die Widerstände der jungen Menschen sind manchmal nervenaufreibend und kräftezehrend, aber die Aufgabe des Erziehenden besteht nun mal darin, den Zögling zu bewegen und in Gang zu halten. Der junge Mensch ist faul und muss in die rechte Richtung bewegt werden. Punkt.

Auf die andere Seite kannst du eine ebenso schwere Person setzen, die eine gänzlich andere Vorstellung vom Lernprozess des Kindes hat. Diese Person geht zunächst mal davon aus, dass Lernen etwas ist, was dem jungen Menschen einfach inne ist. Von klein auf, so glaubt dieser Mensch, weiß das Kind zu lernen. Der Mensch auf der anderen Seite dieser Schaukel ist jemand, der Kinder einfach lieber beobachtet. Er ist fasziniert wahrzunehmen, was sich alles vollzieht im Kind. Diese Person mag lieber ‚draußen‘ bleiben und das eigentliche Lernen dem Kind selbst überlassen. Diese Person vergleicht den Lernprozess im Grunde lieber mit dem Spiel des Kindes. Sie wünscht sich, dass Spielen und vor allem, was diese Person unter spielen versteht, eine ewige Blaupause für Entwicklung und Lernen ist. Diese Person sucht nicht zu kontrollieren und zu organisieren. Vielmehr sieht dieser Erwachsene seine Aufgabe darin, Räume für Kinder in der Form zu gestalten, dass das jeweilige Kind, in seinem Alter solche Umstände vorfindet, die Lernen ermöglichen.  Einmal in Gang gesetzt und ermöglicht, so hofft man hier, ist Lernen etwas, was sich einfach weiter aus sich selbst generiert. Lernen wird nicht als anstrengend und zu organisieren betrachtet. Vielmehr sucht man das Selbstverständnis in der Art zu erklären, dass sowohl der Erwachsene, als auch das Kind von diesem Prozess genährt wird. Die gute Beziehung untereinander wird hier als sehr bedeutsam angesehen. Kinder lernen selbst und immerzu, wenn man sie nur läßt. So versteht dieser Mensch seinen Ansatz und ist damit nicht so sehr in einer ‚Macherrolle‘. Lernen geschieht einfach.

Zum Wohle eines Kindes beginnen wir nun diese beiden Personen miteinander spielen zu lassen. Wir stellen uns vor, dass diese Menschen mit ihren unterschiedlichen Einstellungen miteinander schaukeln wollen. Dafür benötigen wir ein gutes Stück Phantasie, denn für gewöhnlich wollen diese beiden Personen nicht miteinander schaukeln. Sie wollen nicht miteinander spielen.

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Heute gehen wir einfach mal davon aus, dass es etwas Größeres gibt, als das eine der beiden Personen Recht hat. Heute stellen wir uns einfach mal vor, dass diese Personen miteinander einen wertvollen, spielerischen Austausch haben könnten.

Man kann sich gedanklich leicht dahin begeben, dass jede der beiden Personen versuchen möchte seine Position mit Gewicht zu versehen und die andere Person da oben ‚in der Luft verhungern‘ lassen würde. Kennst du diese Momente beim Schaukeln auf der Wippe? Du machst dich einfach ‚schwer‘ und lässt den anderen da oben ‚bammeln‘. Die andere Person hat die Füße nicht am Boden und kann sich nicht ‚schwer‘ machen.

Für einen Moment macht das vielleicht Spaß, aber dann könnte es wieder darum gehen, weiter miteinander zu spielen.

Welche Haltung also wäre wichtig, um wieder miteinander zu schaukeln? Wohin müsste ich mich bewegen? Wie könnten sie beide einen freudvollen Rhythmus aufbauen?

Ich selbst bin ein mittleres Kind. Meine Aufgabe in meiner Kernfamilie war es seit jeher zu vermitteln. Ich tue mich mit den Extremen schwer und finde es bedeutsam beide Seiten anzuschauen und sich in irgendeiner Form in ein Spiel oder in einen Dialog zu begeben.

Ich sehe die Kinder, wie sie mittig auf der Wippe/ Schaukel sitzen. Beide Seiten versuchen das Kind zu sich hin zu bewegen. Sie sind der Meinung, dass das Kind unter der eigenen Vorstellung besser aufwachsen und lernen würde.

Ich wünsche mir mehr Freiheit und mehr Verständnis und mehr miteinander, selbst wenn man unterschiedlicher Meinung ist.

Ich wünsche mir von und miteinander zu lernen und einen Dialog, der nicht so schnell ‚gewichtig‘ und eigenmächtig wird. Ich wünsche mir einen Dialog und ein gemeinsames Spiel, dass die Kinder im Auge behält und eine gewisse Vielfalt ermöglicht. Eine Haltung, die den Kindern ermöglicht in der eigenen Balance zu bleiben. Einen Blick auf das, was Spielen und Lernen ermöglicht.

Ich sehe, dass diese beiden Personen auf der Wippe mit diesem Balken verbunden sind. Ich sehe, dass man sich entlang auf dem Balken aufeinander zu bewegen kann, um ein Miteinander zum Wohl des Kindes entstehen zu lassen. Ich sehe, dass dieses Spiel auf dieser Schaukel nicht funktioniert, wenn man sich nicht aufeinander zu bewegt und sei es nur mit einem wohlwollenden und freundlichen Augenkontakt.

Ich hoffe, dass mein Gedankenausflug dich bereichert hat. Ich hoffe, dass er dir Gelegenheit gibt, einen anderen Blick auf die Dinge zu werfen. Etwas mehr Klarheit und eine geschmeidigere Positionierung ermöglicht. Alles im Hinblick auf die Kinder, die in irgendeiner Form immer zwischen den erwachsenen Personen und all ihren Meinungen zu stehen scheinen.

Wohlwollen und Freundlichkeit auch unter Menschen mit den unterschiedlichen Einstellungen bezüglich Erziehung und Lernen, ist es, was den Kindern gut tut.  Nicht notwendigerweise das  sie sich ‚schwer’ machen in einer Postion und Geisteshaltung.

Die Fähigkeit miteinander zu spielen gewinnt damit eben auch für die Erwachsenen und all ihre so gewichtigen Einstellungen an Bedeutung.

Starre, Verbissenheit und Rechthaberei spielt mit Wohlwollen, Geschmeidigkeit und Beweglichkeit - zum Wohle aller.

Hier findest du Informationen zu meinen Beratungen. Gerade wenn es unterschiedliche Ansätze in deinem Umfeld gibt, dann kann ich dir zur Seite stehen.


Was hat die Bewegungsentwicklung mit dem Lernen zu tun?

„Ich verstehe dich nicht“, sagte Sabrina zu Rebecca. „Was hat denn die Bewegungsentwicklung mit dem Lernen zu tun?“

Rebecca war in ihrer unmittelbaren Umgebung, im Kreis der anderen Frauen nicht so gerne gesehen. Sie wurde als eine gewisse Exotin oder als Paradiesvogel beschrieben. Hinter ihrem Rücken wurde über sie getuschelt.
Sie hatte 2 Kinder und die anderen Mütter mochten sie nicht allzu sehr, da sie oftmals diesen schrecklich entspannten Eindruck machte. Wann immer man sie sah, hatte sie ein Lächeln im Gesicht.
Alleine ihr Anblick, die bunten und farbenfrohen Klamotten, die sie trug, sowie die Art und Weise, wie sie so selbstverständlich und selbstsicher mit ihren Kindern war, konfrontierte die anderen Mütter.
War sie in der Nähe, dann spürten die Frauen, was sie auch gerne leben würden. Sie bekamen einen Hauch von der Idee, wie sie sich das Mutter sein eigentlich vorgestellt hatten.

Wenn sie dann hinter ihrem Rücken bissige Bemerkungen machten, dann war das die Art und Weise, wie sie sich selbst schützen konnten, vor diesem Schmerz, den sie selbst so gar nicht im Griff hatten.

Sie fanden sich in den Situationen, in denen ihre Kinder ständig quengelten, keinen Mittagsschlaf mehr halten wollten, den anderen Kinder Spielzeug über den Kopf knallten. Abends blieben sie bis 10.30 Uhr auf, nur um dann kurz nach Mitternacht ins Ehebett zu kommen. Die Mütter waren so gestresst und so genervt, weil es eben nicht harmonisch war und auch die Ehe unter diesem Dauerstress litt.

Die Geschwister hatten ständig streit, das Einkaufen im Supermarkt war ein Drahtseilakt und die Bemerkungen der Erzieherin im Kindergarten schürten schon mal das Bild, dass man unter Umständen an eine Therapie denken müsse, weil das Kind mit 3,5 Jahren noch keine Schere benutzen könnte.

Doch Sabrina war mutig und sprach Rebecca an, sie wollte nun ernsthaft wissen, was sie tun könnte, um die Lebensqualität ihrer Familie zu erhöhen. Sie wollte wieder lachen können und sich überhaupt wieder entspannen können. Zu lange war es her, dass sie Gelassenheit ausgestrahlt hatte. Mutig hatte sie nun endlich den Kontakt gesucht.

Vergangene Woche hatte sie mit Rebecca beim Abholen im Kindergarten eine Gespräch begonnen. Ihr war aufgefallen, dass Rebecca das Baby oft auf dem Boden ablegt und in Ruhe spielen läßt. Sie selbst würde sich das nicht trauen. Sie hätte zu viel Angst, dass ihr Kind Dreck in den Mund steckt, oder die Kinderkleider schmutzig würden. Überhaupt? Wozu hatte sie denn den Autositz? Darin war der Kleine doch prima aufgehoben und sicher?

Ihr war auch aufgefallen, wie achtsam und vorsichtig Rebecca ihre Kinder aufnimmt, anzieht und mit ihnen spricht. Rebecca zu zuschauen hatte eine heilsame, beruhigende Wirkung auf sie. Ihre Bewegungen mir ihren Kindern hatte etwas von Tai Chi. Als ob sie selten in Eile wäre.

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Auf dem Nachhauseweg erklärte Rebecca, wie der Körper und die Bewegungsentwicklung der Kinder ganz unmittelbar etwas mit der Lebensqualität des Kindes zu tun hat. Sie beschrieb ihr, wie das freie Spielen und sein dürfen eine Menge mit der Zufriedenheit im Leben zu tun hat. Bewegung und die Qualität von Berührung sei nahrhaft für ein Kind oder eben Fastfood. Sie sprach von der Lebensqualität eines Babys.
Auch hatte sie ihr erklärt, dass sie das Kleinkind möglichst oft auf dem Boden ablege oder absetze , weil es hier die zweite Mutter(erde) habe. Diese gebe Sicherheit, denn es könne dem Kind nicht so viel passieren, weil es eigenständig auf dem Boden agieren könne und viele tolle Dinge über sich heraus finden könne.

Rebecca hatte das so formuliert:
„Auf dem Boden lernt dein Kind. Es findet heraus, was es kann und hat damit Gelegenheit ein gutes Gefühl zu entwickeln. Die Mutter(erde) lehrt auch wer das Kind ist, denn sie gibt immer Gelegenheit sich zu bewegen und selbst zu erfahren. Das kann dein Kind dann tun, ohne in irgendeiner Weise abhängig von einem Erwachsenen zu sein. Damit hat dein Kind ganz viel Gelegenheit mit sich selbst und seinen eigenen Fragestellungen beschäftigt zu sein. Es lernt, es lernt aus sich selbst heraus. Und dies sind dann die besten Voraussetzungen für lebenslanges freudvolles Lernen. Damit lernst du sozusagen für dein ganzes Leben. Die Wurzeln dafür werden ja hier, ganz am Anfang gelegt, verstehst du?“

„Kann es sein, dass meine Kinder im Gegensatz zu deinen gelernt haben, ständig von mir und meinen Aktionen abhängig zu sein“ ?, fragte Sabrina und fing fast an zu weinen. Es hatte sie eine ganze Menge Mut gekostet, sich einzugestehen, dass sie selbst es gewesen sein könnte, die ihre Kinder und sich in diese Abhängigkeitsspirale gefahren hatte.

Rebecca schaute ihr in die Augen und während sie anfing zu sprechen, strich sie ihr mitfühlend über die Schultern. „Schau, das ist alles gar nicht schlimm. Du hast gar nichts verkehrt gemacht. Jeder macht es gerade so gut, wie er kann. Auch ich habe mir ganz am Anfang meiner Mutterschaft Unterstützung holen müssen und ich bin froh, dass mir Menschen begegnet sind, die mich haben aufhorchen und nachdenken lassen, ohne mir ein schlechtes Gewissen zu machen. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Rebecca hat Sabrina eingeladen. Demnächst wird sie einfach einige Zeit mit ihr verbringen und damit die Gelegenheit haben, Rebecca und ihre Familie beobachten zu können. Sie ist fest entschlossen weiter zu lernen und damit neue Wege zu gehen. Sie will lernen, wie man Dinge anders angehen kann, wie man sich stärken kann. Sie will selbst eine Veränderung sein.

Es fühlt sich einfach richtiger an.

Das nächste Tagesseminar:  "Wie du Stress und ‚genervt sein‘ im Alltag mit deinem Kind in Leichtigkeit und Freude verwandelst." findet schon bald statt. Info dazu findest du hier.


Sechs Gründe, warum unser Bild von Schule für mich eine Entwicklungsbremse darstellt.

In meiner unmittelbaren Umgebung ernte ich nicht gerade viel Verständnis für die zugegebenermaßen recht eigenwilligen Schullaufbahn meiner Kinder. Ich bin sicher, dass viele von euch, die sich bezüglich der Betreuung und der Bildung ihrer Kinder aufgerufen fühlen sich irgendwie anders zu orientieren, wissen wovon ich spreche.

Es geht mir bei weitem nicht um den richtigen Weg für Kinder, sondern zunächst einmal um den Weg, der sich für mich stimmig anfühlt und der in irgend einer Form in meinen Möglichkeiten liegt.
Diejenigen von euch, die unsere Schullaufbahn mit verfolgt haben, wissen vielleicht, dass ich seit jeher ein wenig dazu tendiert habe, die Welt ein kleines Stück aus den Angeln zu heben, damit es passt, damit es für mich und meine Kinder stimmig ist.

An dieser Stelle möchte ich nicht näher darauf eingehen, was genau unsere Geschichte ist, dass kannst du hier nachlesen.

Dieses Spagat ist mir unmöglich.

Holprig, aber unser (Schul)Weg.

Heute nenne ich dir einige Gründe, die mich dazu geführt haben das Thema Schule und das Thema Kilometer, die überbrückt werden müssen, um verträgliche, wohlwollende Schule zu ermöglichen, aus einer anderen Perspektive zu sehen. Die Maßeinheit Kilometer und die Maßeinheit Zeit habe ich für mich und die Kinder  "neu" definieren müssen. Auch die Bedeutung des Zahlungsmittels Geld, muss ich recht eigenen Maßstäben unterziehen, sonst ist das Projekt Schule und Kinder nicht ‚denkbar‘.

Meine Motivation andere Wege zu gehen, Möglichkeiten für Lernen und Entwicklung zu geben, die der Entfaltung von menschlichem Potential dienen, ist ausgesprochen hoch.
Ein Spagat ist mir nur sehr schwer möglich.

Schule lehrt, dass Kinder sich anpassen müssen.
In der Schule lernen Kinder sich anzupassen und das zu tun, was irgendeine Autorität von ihnen verlangt. Auf Sicht gesehen wird von ihnen erwartet, sich nicht mehr auf ihre eigene, innere Stimme zu verlassen und sich für ihre Bedürfnisse einzusetzen. Sie lernen zu gehorchen, man sagt ihnen, was sie tun sollen, ob sie es wollen oder nicht. Man sagt ihnen, wann sie zur Toilette gehen dürfen und wann nicht, man verlangt von ihnen sich stundenlang auf Stühlen sitzend gehorsam zu verhalten. Es geht im wesentlichen darum Information aufzunehmen und das Gedächtnis zu trainieren. Es ist wirklich keine Wunder, dass daraus Krankheit und Depression entsteht. Kein Erwachsener würde derart fremdbestimmt und ausweglos leben wollen. Kindern mutet man das einfach zu.

Kinder lernen noch immer, was sie denken sollen, nicht, wie man seinen Geist optimal entfalten kann.
Durch das einseitige Trainieren des Gedächtnisses und das wirklich einseitige Schulen des Verstandes, lernen Kinder nicht, ihre eigentlichen Kapazitäten zu entfalten. Sie lernen nicht, wie sie ihr logisches Denken in einer Art nutzen können, dass ihnen ermöglichen würde, ihre Fähigkeiten des kritischen Denkens und der Kreativität zu entfalten. Stattdessen sagt man ihnen, was richtig sei und was sie glauben möchten. Man erschwert das eigenständige, auch (selbst)reflektierende Denken der Kinder. Junge Menschen werden zu Automaten erzogen. Das ist eine ungeheuer traurige Verschwendung an menschlichem Potential.

Schule lehrt Kindern, Angst zu haben, Fehler zu machen.
Gleich zu Beginn ihrer Schulzeit macht man Kindern durch dieses unsäglichen Strukturen klar, dass Fehler machen unerwünscht und verkehrt ist. Sie können gar nicht anders, als die Erkenntnis gewinnen, dass Fehler machen völlig unangemessen ist und man diese unbedingt vermeiden müsse.
‚Fehler machen' ist dazu da, damit Menschen, in eine Form von Weisheit hineinwachsen können, Fehler sind ein Dünger unseres Erkenntnisprozesses. Schule und der Weg des Lernens in Schule ist eine Fehlleitung für die Entfaltung menschlichen Denkens.

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Die grundlegenden nährende, gesund erhaltende und zutiefst erfüllende Bedeutung des Spiels müssen Kinder in der Schulzeit opfern.
Die schiere Freude am Spiel, Die Möglichkeit völlig unnütze Dinge tun zu können, die keine meßbaren Ergebnisse zur Folge haben sowie einfach nur Spaß haben, all diese ‚Zutaten’ für eine gesunde Entwicklung, müssen sie nun in der Schule hinter sich lassen. Völlig unnatürlich beginnen Erwachsene das Leben der Kinder in wertvolle Lernzeit und nicht so wertvolle Spielzeit zu unterteilen. Erst die Arbeit, dann das Spiel. Man holt sie mit großer Selbstverständlichkeit aus dieser seelisch nährenden „Spielheit“ heraus und konfrontiert sie mit dem sogenannten Ernst des Lebens. Man verlangt von ihnen, die Dinge ernst zu nehmen, sich durch Anstrengung und Sorge vor der Zukunft, zusammenzureißen und meßbare Ergebnisse zu produzieren.
Kein Wunder, dass diese wenig hinterfragte Haltung Kindern unglaublichen Streß zumutet. Aus freudvollen, lernbegierigen, neugierigen jungen Menschen, macht man depressive und hyperaktive junge Menschen, die keine entspannte Zeit mehr im Hier und Jetzt verbringen können, die Schönheit des Moments nicht mehr wahrnehmen können. Verrückte Welt.

Kinder lernen in der Schule, dass sie den jetzigen Moment, den sie vielleicht gerne selbstbestimmt, in einer gewissen Art ‚jetzt‘ erleben würden, für irgendein ‚morgen‘ opfern müssen.
Kinder leben sehr stark im hier und jetzt. Es ist der Moment, aus dem sie ihre Stärke und ihr Sein beziehen. Sie leben immer in diesem Moment. sie müssen die Hausaufgaben für morgen machen. Gute Noten erarbeiten, damit sie später mal bessere Chancen haben. Sie müssen in den richtigen Fächern gut sein, damit sie sich die Zukunft nicht verbauen. Sie müssen jetzt Durst haben, weil sie erst in der Pause trinken können. Sie müssen jetzt still sitzen, weil Sport erst übermorgen ist. Sie müssen jetzt aufpassen, damit sie für später nichts verpassen. Kinder werden durch unsere unreflektierte Art von Bildung so in eine nicht existente Zukunft konditioniert, dass sie den falschen Eindruck gewinnen müssen, immer erst für später etwas erreichen zu müssen, damit sie dann, wenn das geschafft ist, glücklich und zufrieden sein können.
(Wenn sie dann erwachsen sind, geben sie dann wieder viel Geld, für Therapie, oder diesen Meditation Kurs aus, der ihnen lehren soll, im hier und jetzt glücklich zu sein.)

Kinder sind kreativ, sie können gar nicht anders.
Kinder haben eine unerschöpfliche Vorstellungskraft. Ihr Denken (oder auch nicht-denken) ist wild und ungebremst. In der Schule wird Kreativität mit einem großen Aufwand unmöglich gemacht. Dafür gibt es viele Gründe. Ein Grund ist der, dass Kunst auf der Karriereleiter nicht sehr beliebt ist. Kreativität, so wie wir sie derzeit verstehen, scheint wenig profitabel zu sein. Man sieht keinen Sinn und Zweck in den Künsten. Wir gestatten den Kindern nicht, sich durch den individuellen Ausdruck durch ihr kreativen Werke, selbst zu erfahren. Man gestattet ihnen nicht, ihr unmittelbares Empfinden zum Ausdruck zu bringen und verdonnert sie stattdessen, sich in wenig inspirierenden Klassenräumen aufzuhalten und sich mit langweiligen Dingen zu beschäftigen. All das hält sie genau davon ab ihr Potential in einer Art zu entfalten, wie sie es könnten, wenn man sie nicht unterrichten würde, ‚unkreativ' zu sein. Hätte jungen Menschen die Chance, ihre Kreativität weiterhin leben und entfalten zu können, dann würde genau dieses Heranbilden einer je individuellen Kreativität der Gesellschaft dienen. Nicht jeder würde ein Musikus werden, oder ein Maler, aber jeder würde seine einzigartige Stärke entfalten können, wenn ihm gestattet wäre sein Potential nicht unterdrücken zu müssen.

„Schulen, wie wir sie kennen, sind obsolet.“ Sugata Mitra

Heute habe ich dir exemplarisch einige Bedenken aufgezählt, die mich eine große Kritikerin des derzeitigen Bildes von Bildung und dem Entfalten des eigentlichen, menschlichen Potentials sein lassen.
Ich sehe viele Erwachsene in dieser Zwickmühle, aber mein Eindruck ist, dass die Zahl derer enorm wächst, die bezüglich Bildung und Erziehung, Dinge kritisch hinterfragen und neue Werte leben und hervorbringen möchten.
Gerne lese ich von dir und freue mich über deine persönlichen Aktionen und Aktivitäten, von denen ich weiß, dass sie alle nicht leicht umzusetzen sind. Ich möchte dich hier sehr unterstützen, damit auch du dich nicht alleine fühlst, Gleichgesinnte findest und Unterstützer auf deinem Weg.

Bei Interesse an meiner Beratung bekommst du hier nähre Informationen zu meinen Angeboten. 

 

 

 

Sechs Gründe, warum unser Bild von Schule für mich eine Entwicklungsbremse darstellt.


Die Natur der Dinge und die Kinder

wundersames Lernen Mutter Natur

Heute hat mein Blogartikel ein ganz anderes Gesicht, als du es vielleicht von mir gewohnt bist. Es ist der Versuch etwas zum Ausdruck zu bringen, was ich gerade im Leben mit Kindern für sehr bedeutsam halte, was aber in unserer hochkomplexen und schnelllebigen Zeit vielleicht verloren geht und die Missachtung dieser natürlichen Rhythmen und Gegebenheiten uns Eltern Kraft nimmt. Gerne lese ich deine Anmerkung zu meinem heutigen 'Blogartikel' .

Es war eine seltsame Zeit. Mutter Natur hatte den Schnee in ihrem Garten ausgebreitet und es war bitterkalt. Die Natur hatte sich zur Ruhe gelegt, sie wollte mal ein kleines Weilchen die Beine hochlegen.

Um sie herum all die geschäftige Betriebsamkeit, der nicht stoppende Anspruch daran, messbare Ergebnisse zu produzieren, effektiv zu sein und diesen riesigen Berg zu erklimmen, der nur den einen Weg kennt, der bergauf führt.

Um sie herum spielte das Kind im Schnee. Es bohrte mit seinem Zeigefinger kleine Löcher in die Schneedecke, nur um sie nach Sekunden wieder mit den Händen zu zuklopfen. Es baute kleine Hügel und zertrat diese Minuten später mit den Füßen. Es brabbelte vor sich hin und war guter Dinge.

Es war vertieft in ein Spiel von Schöpfung und Niedergang, von stirb und werde. Die kleinen Hände und Füße in Bewegung. Mutter Natur saß daneben und entspannte sich. Es war ein Spiel, dass ihr wohl bekannt war, in dessen Hintergrund sie sich ausruhen konnte. Ein Spiel, dass zu ihrem Wesen gehörte, wie Frühling, Sommer, Herbst und Winter.

Wie sehr doch geht das Wissen um die Bedeutung des Wandels der Dinge verloren. Wie versteckt ist die nährende Kraft der Zyklen. Wie groß ist die Illusion, dass wir ständig Spätsommer und Ernte haben könnten. Im Supermarkt das ganze Jahr frische, knackige Äpfel. Die Illusion von ständiger Verfügbarkeit und ständigem Aufstieg, den Herbst, den Tod und den Abstieg vergessen. Die Kraft spendende, nährende Art des natürlichen Wandels.

Wenn Mutter Natur die Beine hochlegt, sollte ich es auch können. Die Kinder, um mich  herum, im Schnee spielend.

Uta Henrich

Ich freue mich auf ein unverbindliches Kennenlerngespräch mit dir oder darauf, dich zum nächsten Tagesseminar hier in der  Mühle zu sehen, Info findest du hier.

 

Die Natur der Dinge und die Kinder


Von der Integrität und wo sie schnell mal geopfert wird.

wundersames-lernen-integritaetIm Garten meiner Eltern stand eine einzigartige Fichte. Ihr Stamm war geteilt und die beiden Hälften umarmten sich wie ein Liebespaar. Es war ein ganz besonderer Baum, nicht gerade, stramm und stark, sondern gewunden, krumm und eben Besonders. Die beiden Hälften waren gerade auf dem Weg die dritte Umschlingung zu beginnen, als mein Vater die Entscheidung traf, eine der beiden Hälften abzusägen. Er entschied sich für den schwächer aussehenden Teil des Baumes. Er begründete diesen Entschluss damit, das er dem Baum einen Gefallen tun würde. Es würde die verbleibende Hälfte stärken und der Baum könne sich besser entwickeln. Schließlich könne sich dann noch ein starker, gerader Baum daraus entwickeln....
Dem Baum wurde seine Hälfte genommen und er starb.

Heute erinnert nur noch der stumpfe, abgesägte Baumstamm an den einzigartigen Baum. Meine Mutter nutzt den Baumstumpf als Abstellmöglichkeit für eine bepflanzte Blumenschale.

Die Einzigartigkeit unserer Kinder und was wir Erwachsenen unter Umständen daraus machen:

Es gibt in mir ein sehr ausgeprägtes ‚immer bereits wissen‘, was wohl gut für meine Kinder ist. Es bedarf eines großen Aufwandes von mir, dieses „immer bereits wissen“ klein zu halten und statt dessen zuzuhören und mit den Kindern zu sein.

Ja wir Eltern, wir wissen, was richtig ist:

  • Wir wissen, was sie essen sollen , was nicht
  • Wie sie essen sollen , wie nicht
  • Wo sie schlafen sollen , wo nicht
  • Wann sie schlafen sollen, wann nicht
  • Mit was sie spielen sollen , mit was nicht
  • Mit wem sie spielen sollen, mit wem nicht
  • Wir wissen was sie anziehen sollen, was nicht
  • Wir wissen was die angemessene Kleidung ist und was nicht
  • Wir wissen, was der richtige Kindergarten ist und was nicht
  • Welche Schule man besucht und welche nicht
  • Mit welchen Menschen man sich am besten umgibt und mit welchen nicht
  • Wir wissen wie viel Fernsehen angemessen und wie viel nicht, welche Computerprogramme und welche nicht.
  • Wir haben eine Meinung wie das Kinderzimmer auszusehen hat und wie nicht.
  • Wann man produktiv und aktiv zu sein hat und wann nicht.
  • Wie man die Haare zu schneiden hat und wie nicht.
  • ...

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Versetzte dich in folgende Situationen und empfinde, was die reine Vorstellung mit dir macht?

  • Du hast keine Ahnung, was das ‚Richtige‘ für dein Kind ist.
  • Dein Kind isst, was es meint, was gut für es ist und wie viel gut für es ist.
  • Es isst den Nachtisch vor der Suppe und das Fleisch ohne das Gemüse.
  • Es schläft in deinem Bett oder im Wohnzimmer auf der Couch, oder auf einer Decke vor seinem Bett.
  • Es schläft nachmittags um Fünf, weil es da müde ist und abends um 10 Uhr, weil es dann noch den Abend mit dir verbringen kann.
  • Es ist o.k., das es nicht mit dem teuren Spielzeug spielt, das du ihm geschenkt hast. Es ist o.k. das es mit seinem Spielzeug genau so spielt, wie es selbst das möchte, dabei geht es vielleicht kaputt?
  • Es ist prima, das es genau mit dem Kind spielt, obwohl du die Mutter nicht leiden kannst, oder die Eltern für sozial nicht angemessen hältst.
  • Du kannst damit sein, das dein Kind in einer Farbkombination das Haus verlässt und jeder im Supermarkt von dir denken muss, dass du dich nicht angemessen um dein Kind kümmerst.
  • Du hältst es aus, das dein Kind immer ohne Jacke geht.
  • Du bist zufrieden, dass dein Kind diese Lehrerin hat und in jene Klasse geht, die einen 60% Ausländeranteil hat.
  • Du kannst gut damit sein, dass dein 16 jähriger Sohn eine Beziehung mit einer 19-Jährigen hat.
  • Du kannst gut damit sein, dass dein Kind den ganzen Samstag vor der Glotze liegt oder einen Film sieht, den du für nicht so angemessen hältst.
  • Du hältst es so lange aus, ohne ein Wort zu sagen, bis dein Kind sein Zimmer selbst aufräumt.
  • Du kannst gut damit sein, dass dein Kind/ Teenager ein Nickerchen macht, obwohl du gerade Stress hast und es viel Arbeit gibt.
  • Du kannst gut damit sein, dass dein Teenager die Haare, die lange nicht geschnitten wurden, abschneidet und rot einfärbt.

Wenn du bis hierhin weiter gelesen hast, kann es sein, dass in dir der innere Dialog entspringt, dass die antiautoritäre Erziehung ja schließlich auch nicht das Gelbe vom Ei war und das dieses Grenzenlose im Umgang mit den Kindern ja auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann. Aber, was bitte ist denn nun richtig? Was will sie denn nur diese Autorin?

Sie will ihre Kinder befähigen, dass die Kinder so oft als möglich sie selbst sein können, dass sie sich annehmen können, so wie sie sind und dass sie erkennen und erfahren können, dass alle Menschen in einem Boot sitzen.

Auf dem Weg dahin schlage ich einen ganz individuellen, manchmal verschlungenen Weg ein zwischen Nicht-wissen und wissen, zwischen manchmal direktiv sein und nicht direktiv sein, zwischen zulassen und bestimmen.

Ein ‚richtig‘ und ein ‚falsch‘ im Umgang mit den Kindern gibt an gewissen Stellen nicht, nur meine Verpflichtung, meine Integrität und die der Kinder so oft als möglich zu wahren. Das kann nicht immer geradeaus und simpel sein. Es braucht, dass man sich als Erwachsener selbst da heraus schält, sich selbst entfaltet und entwickelt. Tag für Tag.

Du fragst dich vielleicht: Integrität der Kinder, gibt es denn das? Schließlich muss man sie doch zu einem „brauchbaren" Mitglied dieser Gesellschaft erziehen? Irgendwie muss man ihnen doch sagen wo es lang geht? Man kann sie doch nicht einfach lassen?

Ich denke, dass es da so etwas gibt in den Kindern, das sehr wohl weiß, was angemessen ist, etwas, das es zu schützen gilt, etwas, das es nicht abzusägen gilt, etwas, das je individuell ist, einzigartig und das man schlecht in Worte fassen kann. Wenn man diesen Teil des Kindes absägt, um einen anderen Teil vermeintlich zu stärken, dann stirbt das ganze Bäumchen. Bei der Fichte im Garten meiner Eltern war das ganz offensichtlich, bei Kindern ist das nicht ganz so leicht zu sehen: Man sieht es in ihren Augen und daran wie sie sich in die Welt stellen. Für den ungeübten Betrachter sind sie ganz normale Kinder, für den erfahrenen Betrachter sind sie ein 'abgesägtes Bäumchen', dessen Stumpf man als Abstellfläche für einen Blumentopf nutzt.

Das nächste Tagesseminar Wie du Stress und ‚genervt sein‘ im Alltag mit deinem Kind in Leichtigkeit und Freude verwandelst findet am 18.02.16 statt. Hier findest du nähere Informationen.

 

 

 

Von der Integrität und wo sie schnell mal geopfert wird.