Eigenverantwortung wächst, wenn man sie auch bekommt-die Eigenverantwortung.

Eigenverantwortung wächst, wenn man sie auch bekommt – die Eigenverantwortung.

Würdest du mir mal bitte einen Zettel unterschreiben, auf dem steht, dass du ab heute eigenverantwortlich bist und (etwa) nicht mehr rauchen wirst, oder du wirst innerhalb der kommenden Woche dieses unangenehme Gespräch mit deinen Eltern führen. Vielleicht könntest du auch unterschreiben, dass du dich dafür einsetzt ab kommenden Monat 250 € mehr zu verdienen. Übernimm doch die Verantwortung für einen minimierten Plastik Verbrauch oder du wirst ein halbes Jahr keinen Zucker essen, die Kohlenhydrate minimieren.

Es geht darum Eigenverantwortung zu übernehmen, verstehst du? Nichts leichter als das. Wir setzen uns einfach zusammen und führen ein 15 minütiges Gespräch und zack füllst du dieses Formular aus und kannst dann schon gleich wieder nach Hause gehen. Vielleicht könntest du noch eine Person mitbringen, jemand, der Zeuge dieses Aktes war und dich dann zu Hause bezüglich deiner Unterschrift so richtig gängelt.

Glauben einige Menschen ernsthaft, dass man Kinder in dieser Art in die Eigenverantwortung leiten könnte? Ja, dafür lassen wir dann die Noten weg, verstehe!

Wie geht es denn? Wie leitet man Kinder in eigenverantwortliches Verhalten? Wie könnte man das machen?

Nun, man nimmt ihnen einfach die Eigenverantwortung ab und macht bis zum 15 Lebensjahr alle Ansagen. Man sagt, den jungen Menschen, wo es lang geht. Man strukturiert ihren Tage und hat große Vorstellungen dazu, was sie alles lernen sollten. Man ist der Taktgeber im Alltag. Man hält sie geschäftig und baut Kontrollstrukturen auf. Man zieht mit der Schule an einem Strang. Vormittags übernimmt die Schule den Job und Nachmittags die Eltern. Dafür sorgen alle einvernehmlich. Einmal, vielleicht auch zweimal im Jahr treffen sich dann alle Beteiligten zu einem Lernentwicklungsgespräch (LEG) in der Schule. Man fragt das Kind, wie gesagt, links sitzt die Lehrerin und rechts mindestens ein gestresstes Elternteil: „Na, worin willst du dich denn im kommenden Schuljahr verbessern?“ Und das Kind antwortet garantiert völlig frei aus der Seele heraus, dass es noch nicht gut genug in Mathe ist und fortan nachmittags 30 Minuten mehr Mathe einplant. Auch hat das Kind bemerkt, dass es Schwierigkeiten mit dem Kind XY hat. Das will es aber gerade deshalb zu seinem nächsten Geburtstag einladen und nicht zu vergessen, es wird Mutter bitten, es doch für eine Legastheniker Testung anzumelden. Das Kind beschreibt, dass es seit langen Schwierigkeiten hat, mit der Rechtschreibung. Könnte das wahr sein?

Spaß bei Seite. Das ist es doch tatsächlich, wie viele Menschen meinen, dass man junge Menschen in eine eigenverantwortliches Leben/Lernen geleiten sollte. Ich glaube das nicht.

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Die Vorstellung dazu, dass viele Kinder diese beklemmende, unangenehme und verlogene Situation erleben müssen, tut mir in der Seele weh. Kann jemand diesen Irrsinn stoppen?

Ja, aber, wie es denn nun wirklich? Wie entsteht eigenverantwortliches Verhalten? Wie kann es wachsen?

Eigentlich ist es ja gar nicht so schwer. Eigenverantwortung kann wachsen, wenn man die Eigenverantwortung auch bekommt. Nicht etwa schlagartig, mit dem Jugendalter, nachdem bis dahin andere diese Eigenverantwortung getragen haben, sondern von Geburt an. Stück für Stück in den Feinheiten und indem sich die Erwachsenen immer mehr hinausnehmen.

Eine gute Grundlage ist ein tiefes Wissen und Vertrauen, dass das Kind sich selbst gehört und dass es von Geburt an (in gewisser Weise auch schon vorher) eigenständige Entscheidungen trifft. Es hat ein wunderbares Körperwissen, dass zunächst noch ganz unverblümt und unverstellt die Vorgaben macht. Das Kind weiß, wann es müde ist, wann es interessiert ist, woran es Interesse hat. Es weiß, wann es Hunger hat und wann es Nähe braucht, wann es satt ist und was es mag und was nicht. Es weiß, wie lernen geht und wie man aus der Rückenlage kaum ein Jahr später auf den Füßen steht und laufen kann. Ist das eigene Körperwissen nicht eine wunderbare Grundlage? Ist es nicht der richtige Ansatz, dieses Wissen wertzuschätzen und nicht zu opfern?

Vielleicht wirst du denken, was hat denn diese Information nun mit den schulischen Herausforderungen zu tun? Wie passt das übereinander? Ist das nicht etwas weit hergeholt?

Nein, für mich ist das gar nicht weit hergeholt. Es soll einfach aufzeigen, was verloren gegangen ist. Im Zuge der Erziehung ist das einfach, simple Wissen der Kinder, was ursprünglich mal das Körperwissen war, einfach dahingeschmolzen. Wir Erwachsenen haben es geopfert für Ansätze, die ich oben im Text zum Ausdruck gebracht habe.
Wir Erwachsenen glauben doch tatsächlich irgendwie, dass Lernen ab einem ganz gewissen Alter über den rationalen Verstand passieren würde. Man trifft eine Entscheidung, notiert es auf einem Formblatt. Setzt als Bezeugung der erzwungenen, korrupten, angeblichen Eigenverantwortung, eine Unterschrift darunter und „zack“ – läuft!

Wie viele, für Kinder verantwortliche Menschen, glauben das wirklich?

Lass uns zurück zum ursprünglichen Körperwissen gehen. Das scheint mir ein sehr wertvollerer Ansatz zu sein. Hier liegt für mich der Schlüssel für das prozesshafte über Jahre Hineinwachsen in persönliche Verantwortung. Das ist die Basis und das ist die Grundlage, auf die alles aufbaut.

Es ist sicher nur ein Aspekt von vielen, die Eigenverantwortung ermöglichen, aber mir ist dieser Aspekt im heutigen Beitrag besonders wichtig.

Was würde geschehen, wenn wir diesem ursprünglichen Körperwissen der Kinder wieder mehr Bedeutung schenken würden? Was würde geschehen, wenn wir Kinder im Zuge einer Bildung nicht vorzeitig von ihrer unmittelbaren Körperintelligenz trennen würden? Was würde es bedeuten, wenn wir nicht vorzeitig aus diesen tollen Bauchmenschen, verunsicherte und manipulierte Kopfmenschen machen würden? Was würde geschehen, wenn wir im Zuge eine Bildung abwarten könnten, bis der Kopf sich selbst auf natürliche Art und Weise auf die Bühne bringt?

Ich glaube, dass wir damit wesentlich bessere, vor allem gesündere Grundlagen schaffen würden, damit junge Menschen nicht in eine erzwungene, verstellte Eigenverantwortung wachsen würden. Sie würden einfach weiterlernen, so wie mal alles begonnen hat. Sie hätten das Heft in der Hand (die Verantwortung).

Und dann hätte ich gar nichts dagegen, wenn irgendwann einmal etwas dazu kommt, was man vielleicht Schule nennen könnte. Da würden sie dann einfach weiter machen, selbst verantwortlich zu sein, ganz so, wie sie es dann seit Jahren waren. Sie würden einfach weiterlernen und es gäbe keine Lernentwicklungsgespräche mehr. Diese wären dann obsolet. In diesem Bild Lernen gäbe es diese unsäglichen Gespräche nicht. Wozu auch?

Es gäbe Erwachsene, die einfach nur mit Kindern leben, auch in dem, was man vielleicht Schule nennen würde. Man würde viel mehr beobachten, was Kinder tun, wie sie lernen und wie sie sich ihr Wissen organisch „erarbeiten“. Vielleicht gäbe es auch so etwas wie Schulstunden. Eine Zeiteinheit, in der die Menschen zusammen kommen, die sich für ein bestimmtes Thema interessieren?
Es gäbe auch Menschen dort, die in der Lage sind andere zu unterstützen, wenn die Eigenverantwortung durch Streit oder Uneinigkeit, ins Wanken gerät. Unterstützer, die ein Wissen davon haben, dass es neben dem Kopf auch noch einen Körper, vor allem eine Seele gibt. Menschen, die ausgebildet sind und wissen, welche Rolle die Emotionen in dem ganzen Lernwerk haben und das man das nicht einfach sauber trennen kann.

Wenn das so einfach wäre, wie man uns das so gerne weiß machen will, dann würden wir Erwachsenen doch einfach nur allerhand Zettel unterschreiben, in dem wir uns verpflichten treu zu bleiben, oder mehr Sport zu machen, gesündere Lebensgewohnheiten zu haben, Verantwortung für die Erde zu übernehmen oder einfach nur zu lieben. Zack !

Wenn das so einfach wäre mit der Eigenverantwortung, dann würden wir es doch tun. Wir würden unterschreiben, dass wir vom jetzigen Moment an Verantwortung übernehmen für diese unsere Erde, uns kümmern und Dinge unterlassen, die bezeugen, dass auch viele Erwachsene noch immer nicht terrestrisch reif sind, d.h. in der Lage sind, wahrhafte Verantwortung für das größere Ganze zu übernehmen.

So, wie man uns das in der Vergangenheit hat lehren wollen und so wie wir das weiterhin stümperhaft an Kinder weiterzugeben suchen, kann das mit der Verantwortung für das größere Ganz gar nicht funktionieren.

Da bin ich schon sehr froh, dass es auch eine Menge junger Menschen gibt, die sich diese Reife und den Sinn für Verantwortung, warum auch immer, haben erhalten können . Das gibt mir Hoffnung.

Vielleicht interessiert dich in diesem Zusammenhang auch mein Beitrag der vergangenen Woche. Wie wir das einzigartige Potential der Kinder in die Wüste schicken.

 

Hier findest du mein Beratungsangebot. Und hier kannst du Kontakt mit mir aufnehmen, wenn du es individueller stricken möchtest.


Wie wir das einzigartige Potential der Kinder in die Wüste schicken. Wir benötigen Oasen.

Wie wir das einzigartige Potential der Kinder in die Wüste schicken. Wir benötigen Oasen.

Man kann sicher der Tatsache kaum widersprechen, dass Kinder vor Schulantritt (inzwischen muss man vielleicht auch Kindergarteneintritt sagen) am besten lernen. Anders formuliert könnte man sagen, dass Kinder besser wissen, wie Lernen ‚funktioniert‘ als Erwachsene.

Für mich sieht es so aus, als ob sie im allgemeinen ein inneres Wissen dazu haben, wie genau die Abläufe sind, die förderlich sind, damit auch der Verstand sich optimal entfalten kann. Ich schreibe ganz bewusst ‚auch der Verstand‘, denn es gibt ja eine ganze Menge mehr, was sich in Einklang mit dem Verstand entfalten möchte.
Weiß gemacht wird uns hingegen landläufig, als ob es lediglich nur um die Entfaltung des Verstandes ginge.

Es gibt also ein ganz bestimmtes Wissen, was offensichtlich die meisten Kinder in sich tragen. Es ist ein wundersamer Prozess, der läuft, um so besser, je weniger man ihn behindert. Sie haben eine natürliche Art, in ihren Entwicklungsprozessen zu ‚floaten‘, genau so lange, bis wir Erwachsenen ihnen diesen selbstbestimmten und sich selbst nährenden Aspekt der Entfaltung abgewöhnt haben. Die Methoden sind mannigfaltig. Wir Erwachsenen nennen das auch Erziehung.

Je genauer man darüber nachdenkt, desto wahnwitziger ist schon unsere Grundeinstellung zu diesem einmaligen und super effizienten Weg, den Kinder nun mal in sich tragen.

Ab einem bestimmten Alter, glauben wir, dass es wichtig wäre, junge Menschen in die Schule zu schicken. Wir sind so anmaßend zu meinen, dass wir ihnen an diesem Ort lehren müssten, wie man seinen ‚Denkapparat’ benutzt.
Haben sie nicht bis gestern noch die wunderbarsten und komplexesten Dinge gelernt, ohne, dass jemand ihnen Vorgaben gemacht hätte, wie das zu bewältigen sei? Haben sie nicht Sprache (n) gelernt, gehen, klettern, zählen, wie man bei Opa Süssigkeiten bekommt, obwohl Mama das nicht will und wie man Fahrrad fährt? Haben sie das nicht alles in einer je individuellen Weise erlernt? Von Eltern, die auf dem Land leben, in der Stadt, am Meer, im Dschungel in der Wüste oder in den Bergen? Wo es warm ist oder kalt? Wo man einsam lebt oder inmitten großer Menschenmengen?

Kinder haben einen wunderbaren Weg zu lernen, bis zu dem Moment, wo Erwachsene meinen ihnen ‚Denken‘ lehren zu müssen. Ist es nicht vielmehr so, dass wir sie zwingen, einen funktionierenden und optimal abgestimmten ‚Lernweg‘, einen natürlichen und vor allem höchst wirksamen Weg, durch mangelhafte Denkweisen zu ersetzen?

Die Folgen davon sind für mich erschütternd. Da Kinder so unglaublich anpassungsfähig sind und eine Menge wegstecken können, gibt es sicherlich viele Kinder, die diese Geisteskorruption wegstecken und innerhalb eines verkrampften Weges auch noch ‚happy‘ sein können. Die meisten allerdings werden auf diesem Weg aus ihrer natürlichen Funktionsweise gehebelt und zahlen einen hohen Preis dafür.
Der Preis der Verdrehung der natürlichen Funktionsweisen ist mit Sicherheit Entmutigung und damit ein großes Maß an Verunsicherung. Vertrauen in die je individuellen Stärken und Fähigkeiten muss weggeparkt werden. Lernen, die natürlichste Sache der Welt, wird zu etwas Ödem, dem man sich am Besten entzieht.

Ihre natürlichen Verstandeskräfte gebrauchen unsere Kinder dann nicht mehr für das, was sich ganz natürlich in ihnen entfalten würde, sondern die Kräfte werden fortan dafür verblasen, Widerstände aufzubauen. Junge Menschen sind gezwungen Kräfte zu mobilisieren, um dem aus dem Weg zu gehen, was wir uns so pädagogisch wertvoll ausgedacht haben. Sie werden da hinein gedrängt, natürliches Lernen zu verlernen, um sich dann mit enormem Kraftaufwand das anzueignen, was sie sich ja selbst aneignen würden, wenn man ihnen nur ein Feld zutrauen würde, Erwachsene zur Seite stellen würde, die das auch ermöglichen.

Das ist doch alles ein bisschen schräg, oder?

Und ja, es funktioniert. Kinder durchlaufen ja ihre Schulzeit, sie machen Abschlüsse und so weiter. Es funktioniert doch, wird der eine oder andere denken. Warum also dieser Wirbel hier?

Doch ich bin der Meinung, dass der Preis, den junge Menschen zahlen, wenn sie durch dieses, unsere derzeitiges Schulsystem durch sind, viel zu hoch ist. Ich bin der Meinung, dass wie durch unsere Ansätze, die natürlichen Lernprozesse für Kinder regelrecht pervertieren. Wir machen das unkenntlich, was sich eigentlich entfalten könnte, wenn wir den natürlichen Lernprozessen Raum geben würden.

Der Widerstand, den jungen Menschen aufbauen müssen, um unserer derzeitiges Bildungssystem zu durchlaufen und zu überstehen, ist so groß.  Im Grunde geht die Kraft verloren, die junge Menschen bräuchten, um ihre Persönlichkeit in der Form zu entfalten, die nicht so verstellt wäre.  Junge Menschen werden fehlgeleitet und unnötig verwirrt.
Im Moment müssen sie ihre Integrität verbiegen, um in einer Weise zu ‚performen’, die ihnen nicht gestatten kann, die zu sein, die sie eigentlich sein könnten.

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Darin liegt für mich das Traurigste, was unsere derzeitiges Bild von Schule hervorbringt. Die meisten Menschen halten es für so normal, Kinder in der Art zu verbiegen.

In meinen Augen wäre es gut, wenn wir uns deutlich mehr mit dem beschäftigen, wie junge Menschen natürlicherweise lernen. Erwachsene bräuchten ein Wissen dazu, was Ihre Antriebe und ihre individuellen Fragestellungen sind. Wir müssten genauer beobachten und schauen, statt ein ’bereits-wissen’ zu haben, wie es geht. Wir müssten neu starten und die Entwicklung und Entfaltung junger Menschen unter ganz anderen Voraussetzungen ermöglichen. Die zu Grunde liegenden Gedanken müssten sich ändern, damit Kinder eine Chance bekommen ihr Potential zu entfalten.

Ich bin der Meinung, dass Schulen zu Orten werden müssen, wo Kinder erstmalig die Chance haben, ihre natürlichen Denkweisen zu gebrauchen und weiter zu verfeinern. Orte zu entwickeln, an denen Erwachsene demütig zur Seite treten und dem Raum geben können, was junge Menschen naturgegeben mitbringen. Orte, an denen Erwachsene sich im selben Moment selbst nachentfaltet können und gemeinsam mit Kindern lernen/leben können.

Wie fragwürdig ist es denn zu meinen, dass ein Erwachsener einem Kind beibringen könnte, wie ‚Lernen‘ geht? Das um so mehr, da kaum ein Erwachsener erklären kann, wie Bewusstsein funktioniert? Wieso also nicht von denen lernen, die noch ‚näher‘ d.h. unverstellter dran sind?

Unsere pervertierten Verdrehungen von Denkweisen und die künstlich geschaffenen Lernwelten machen es derzeit sehr schwer, alle Bedürfnisse der Individuen unter einen Hut zu bringen. Ein Ergebnis sind Druck und Stress. Und eigentlich weiß jeder, dass dies die denkbar ungeeignetsten Voraussetzungen sind, um sich optimal zu entfalten.

Ich wünsche mir nichts mehr, als das Orte entstehen (meinetwegen nennen wir sie Schulen), wo Kinder ihre natürlichen Lernweisen behalten können, sie in interessante und ‚fluffige‘ Denkweisen verfeinern können.

Plötzlich wären Schulen dann Orte, an denen jungen Menschen wirklich wachsen könnten, nicht nur an all dem, was es zu lernen gäbe, sondern vielmehr an Miteinander, Wissbegierde, Vertrauen, Können, Verstehen, Freude am lebenslangen Lernen und einer herzgetriebenen verbindenden Intelligenz.

Schulen würden erstmalig zu den Orten werden, wo sich Feinheiten der menschlichen Entwicklung zeigen und entfalten könnten. Schule wäre keine krank machender und Lernen verhindernder Ort. Widerstand, Mobbing, Zwang und Missbrauch unter jungen Menschen müsste nicht weiterhin potenziert werden und unnötig künstlich beatmet werden.

Es macht mich unsagbar traurig, dass wir durch unseren verdrehten Ansätze, dass eigentliche Potential der Kinder, ihr ursprüngliches natürliches Denken, in die Wüste schicken.

Wir benötigen vielfältige und gedeihliche LernOasen.

Auf vielfältige Art und Weise unterstütze ich Eltern und Institutionen auf ihrem individuellen Weg aus der Wüste. Ich freue mich, wenn du mich ansprichst und wir zueinander finden.
Hier sind meine Kontaktdaten.


Warum ich gar nicht anders kann, als in die Systeme der Selbstwirksamkeit zu vertrauen

Warum ich gar nicht anders kann, als in die Systeme der Selbstwirksamkeit zu vertrauen

Immer wieder wird auch im Internet sehr heiß diskutiert, ob Kinder ohne Druck das lernen könnten, was sie später einmal benötigen würden?
Und dann fällt in diesen Streitgesprächen ganz schnell ein Begriff wie ‚Kuschelpädagogik‘, der meist etwas erbost daher kommt oder man statuiert den Ausdruck ‚das richtige Leben‘. Man meint, dass da ein Unterschied sei zwischen dem derzeitigen Leben, was ganz unmittelbar in diesem Moment stattfindet und dem ‚richtigen Leben’, was dann ja immer auf die Kinder zukommt. Irgendwann mal. Denkt man genau darüber nach, dann ist alleine schon der Gedankenansatz fragwürdig.

Viele sind der Meinung, dass die Kinder durch ein zu viel an ‚spielen‘ oder ein zu wenig an ‚Verpflichtung‘ unvorbereitet sein könnten, für das, was sie an Ecken, Kanten und Unwägbarkeiten im ‚richtigen‘ Leben erwarten würde.
Also meint man, dass man Kinder in gewisser Weise abhärten und stählen oder belehren müsste, um sie auf eine erdachte Zukunft vorzubereiten. Viele Erwachsene sind in ständiger Sorge, ob denn auch genug aus dem Kind heraus gekitzelt wird.

Ich bin der Meinung, dass Kinder eine enorme Leistung aufbringen, ihr persönliches ‚LernLeben‘ möglichst unbeirrt weiter zu führen, obwohl sie vermutlich 75% des Tages und der Nacht von Erwachsenen in ihren Taten und ihrem Verhalten fehlinterpretiert werden.

Wenn man Babies und Kleinkindern (denen es gut geht) gestattet, ganz aus sich selbst, sozusagen von innen angeregt, die Bewegungen und Erfahrungen zu machen, dann ist es die ganz eigene, sinnliche und von innen gesteuerte Auseinandersetzung , mit der sie ihre Erfahrungswelt aufbauen. Genau das, ist für sich gesehen schon ein Wunder. Was sich aber unmittelbar daraus ergibt, ist die Stärkung einer unschätzbaren Fähigkeit, die ich nun umschreiben möchte.

Die Kleinsten konstruieren ihr je individuelles LebensLerngerüst. Sie lernen unaufhaltsam und bilden im selben Moment eine Art Gerüst, in dessen Sicherheitsnetz, sie immer wieder ihre Komfortzone verlassen. Sie geben Sicherheiten auf, nur um ein nächstes, kleines Abenteuer anzugehen. Dabei wird dieses Netz ständig wachsen. (Beispielsweise das Drehen eines Babies vom Rücken auf den Bauch, ist so ein kleines Abenteuer, wenn es das erste mal geschieht.)

Diese kleinen Abenteuer und individuellen Lerngeschichten sind für viele Erwachsene in der Regel nicht sichtbar, für viele sind sie vielleicht sogar unerheblich. Doch hier werden beispielsweise Samen gelegt, die eine Voraussetzung bilden können, damit dieser junge Mensch als Teenie abstrakt denken kann.
Dieses individuelle Lerngerüst beinhaltet viel mehr Detailinformationen, als man sich überhaupt vorstellen kann.
Sichtbar ist lediglich, dass das Baby ein Spielzeug in der Hand hat. Dem ungeschulten Augen entzieht sich aber, dass das Kind Unmengen an Informationen verarbeitet.
Ist das schwer oder leicht, wie riecht das, wie schmeckt das, wie groß ist das, passt das in den Mund, was ist die Textur, ist das warm oder kalt, mag ich das oder mag ich das nicht, mag Mama oder Papa das…

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Die Eigenschaften und individuellen Interpretationen sind so vielfältig, dass sich für den menschlichen Organismus alleine dadurch schon eine Informationsflut ergibt, die verarbeitet wird und den Menschen in seinen Fähigkeiten wachsen läßt. Das gebildete Konstrukt ist einzigartig.

Damit bekommt Entwicklung und Entfaltung eines Kindes in der Gegenwart von Erwachsenen, die dieses Wunder beobachten und begleiten sowie Vertrauen darin finden, ein ganz anderes Grundgerüst für lebenslanges Lernen. Es wird sich erheblich unterscheiden, von dem Grundgerüst eines Kindes, in dessen Gegenwart die Erwachsenen der Meinung sind, dass sie es bespielen, animieren, steuern und ‚belehren‘ sollten.
Im einen Fall wird das Kind unabhängig von den Erwachsenen und Selbstsicherheit aufbauen können. Seine Erfahrung in Selbstwirksamkeit erschafft das Lebenslerngerüst, in dem es sich lebenslang weiterentwickeln kann. Im anderen Fall, wird das Kind immer in gewisser Weise vom Wohlwollen und den Interventionen der Erwachsenen abhängig sein und diese dann auch einfordern, wenn die Erwachsenen diese nicht geben können oder wollen. Selbstwirksamkeit wird in Abhängigkeit vom Erwachsenen erlernt.

Ich persönlich beziehe mein unumstößliches Vertrauen in die wundersame Lernfähigkeit der Kinder aus der Beobachtung der Feinheiten und Nuancen. Ich bin von diesem einzigartigen System so überzeugt, dass ich es kaum lassen kann weiter und weiter zu erforschen. Ich glaube so sehr an dieses Millionenjahre alte System, dass sich mir noch nie die Frage gestellt hat, ob die Kinder nicht vorbereitet sein könnten für ihre Zukunft.

Und weil ich von diesem System so überzeugt bin und die Entwicklung von Bewusstsein sich seit Jahrmillionen nicht getäuscht haben kann, habe ich noch nie, auch nur eine Sekunde daran gezweifelt, dass Kinder nicht richtig auf ihre Zukunft (auf das, was viele mit ‚das richtige Leben‘ bezeichnen) vorbereitet sein könnten.

Im Gegenteil. Für mich ist es genau umgekehrt. Für mich hat die Frage Bedeutung: Was kann ich als Erwachsene tun, um der Entwicklung und dem Lernen der Kinder nicht im Weg zu stehen? Ich frage mich oft, welche Haltung Erwachsene (mich eingeschlossen) benötigen, damit die Brillanz von Millionen Jahren alten Strukturen nicht durch eine etwas verklemmte und überhebliche Idee von Bildung und Erziehung vernebelt wird.

 

Bei Interesse findest du hier eine Erklärung und Beschreibung zum Begriff der Selbstwirksamkeit.

Auf dieser Seite findest du Informationen zu meinem Beratungsangebot, dass sich aus meinen Erfahrungen heraus ebenfalls stark an den Kräften der Selbstwirksamkeit der Eltern und Fachpersonen orientiert. 

 


Vertrauensaufbau und Stressabbau gehen Hand in Hand

Vertrauensaufbau und Stressabbau gehen Hand in Hand

Im Bereich Erziehung und Lernen haben wir die fragwürdige Handlungsweise gebildet, dass Kinder nur durch den Aufbau von Druck zu etwas bewegt werden könnten. Machen sie dann nicht, was wir wollen, werden wir harsch und ungehalten. Das Gefühl von Ohnmacht und Wut steigt bei allen Beteiligten auf. Für eine Beziehung, die auf Vertrauen aufbauen kann, ist im Gegensatz dazu, das Reduzieren des Stresslevels nötig. Das fällt Erwachsenen aber ungeheuer schwer, weil es dem zuwider läuft, was wir für Erziehung halten. 

Das Wort ‚Vertrauen‘ im Zusammenhang mit Erziehung und Lernen ist mir in der vergangenen Woche gleich vielfach begegnet.

Es hat in diversen Gesprächen eine große Rolle gespielt und ich habe mich gefragt, was denn eigentlich geschehen ist, dass Erwachsene das Vertrauen in den kindlichen Lernprozess verloren haben? Was ist geschehen, dass wir meinen, einen solchen Aufwand fahren zu müssen, um Kinder im wahrsten Sinne des Wortes ‚ans Lernen zu kriegen‘? Wir lassen uns so viel ‚Gedöns‘ einfallen, um irgendetwas hervor zu kitzeln, was eigentlich im Fluss wäre, wenn Erwachsene nur wieder beginnen könnten, zu vertrauen. Daraus folgt unmittelbar, dass Kinder ihr Vertrauen, auch in Erwachsene, minimieren.

Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass die Ursachen mannigfach sind. Es gibt historische Ursachen, gesellschaftliche Einstellungen, die sich tradiert haben, es gibt wirtschaftliche Interessen, sowie religiöse Vorstellungen. Allen gemein ist, dass das Vertrauen in natürliches Lernen und Miteinander keine solide Basis für Beziehung bietet.

Irgendwie geschieht es unter all den Umständen, dass das Wesen der Kinder aus dem Blick gerät.

Dadurch muss eine Menge Energie in die jeweilig künstlich konstruierte Idee von Erziehung und Lernen gegeben werden, die wir gesellschaftlich für angemessen halten. Diese entspricht aber nicht notwendigerweise den Bedürfnissen der Kinder. Man muss viel Aufwand betreiben um die künstliche Maschinerie in Gang zu halten.

Weiter habe mich dann gefragt, was jeder einzelne Tun kann, um das Vertrauen auf beiden Seiten (Erwachsene wie Kinder) wieder wachsen zu lassen. Mir kommt es vor, als ob wir regelrecht wieder lernen müssten uns ein Stück natürlichen Grund, ein Quentchen unverfälschtes Lernen und Miteinander wieder zurück zu erobern.

Mir sind in dem Zusammenhang einige Punkte eingefallen, die das Vertrauen zwischen Erwachsenen und Kindern wieder stärken können. Das Vertrauen ist nicht einfach da, sondern will wie ein kleines Pflänzchen anerkannt und gepflegt werden. Es muss wieder wachsen, damit dieses künstliche Gedöns wegfallen kann, was Kindern, wie Erwachsenen, den Alltag so aufreibt.

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Damit Vertrauen wachsen kann, ist es wichtig, dass Erwachsene freundlich und klar daher kommen. (Klingt sicher selbstverständlich und lapidar, ist es aber nicht) Ein Miteinander möglichst ohne viel Tamtam ist hilfreich. Warum? Damit das Miteinander möglichst entspannt und stressfrei sein kann. Wenn die Kommunikation nicht auf dieser Grundlage läuft, dann ist unsere Beziehung zu den Kindern (Berührung, wie Sprache) der Ausgangspunkt für Stress und Unsicherheit. Vertrauen bietet hier eine wesentlich bessere Grundlage, als Dominanz.
Wer Stress und Unsicherheit kompensieren muss, kann nicht lernen, wird starr im Nervensystem. Beide Seiten kämpfen, Vertrauen kann sich so nicht wachsen.

Als Erwachse haben wir die Vorstellung, dass Kinder gehorchen müssten. Wenn das nicht klappt, dann werden wir ungehalten oder harsch. Wir verlangen die Konsequenz in der Umsetzung der Vorgaben von den Kindern. Um eine vertrauensvolle Beziehung zu haben, müssen wir diesen Grundgedanken überdenken. Die Konsequenz in der Umsetzung von Fragestellungen an die Kinder müssen wir eher von uns selbst erwarten. Die Konsequenz mir selbst gegenüber sanft und klar dran zu bleiben, bis etwas umgesetzt ist. Die Freiheit mir selbst gegenüber, meine Anforderungen jederzeit kleiner machen zu können. Ziele kleiner stecken zu können, damit beide Seiten vertrauen (lernen) können. Wenn ich flexibel und geschmeidig bleiben kann, dann hilft das extrem für das Aufbauen einer vertrauensvollen Beziehung.

Erwachsene sind es so sehr gewohnt Druck aufzubauen, um einen Erwartung an ein Kind in folgsames Handeln umzusetzen.
Wenn das stete Druck aufbauen nicht zum gewünschten Erfolg führt, dann fallen uns oft keine Alternativen ein. Dann fühlt man sich ohnmächtig und baut im selben Moment noch mehr Stress auf.
Das führt auf beiden Seiten zu noch mehr Verkrampfung.

Eine Herangehensweise, die unseren üblichen Gedanken zu Erziehung völlig entgegen läuft, ist es den Stress und Druck abzubauen und zu vermindern. Das Ergebnis ist, dass die Kinder sich aus dem Feld von Angst heraus bewegen können. Das Feld von Angst sollte sehr wenig die Grundlage von Erziehung und Lernen sein. Wo Angst ist, kann kein Vertrauen wachsen, kann wenig Liebe sein.

Auch wenn es deinen Vorstellungen entgegen läuft, probiere es das nächste mal einfach aus. Was kann passieren?

Erwachsene wie Kinder begeben sich auch neurophysiologisch wieder in einen weicheren Raum, alles wird stressfreier. Ein mögliches ‚ja‘ kann so leichter fallen. Ein ‚Ja‘ im Befolgen eines Wunsches oder  auch ein ‚Ja‘ im Aussteigen aus einer brenzligen Situation, im Nachgeben als Erwachsener, hin zum Vertrauensaufbau.

Unsere innere Haltung und Einstellung zum Kind und der gegenwärtigen Situation spricht lauter und schneller, als jedes Wort.
Ob ich denke, dass diese kleine Kröte wieder schlecht drauf ist und innerlich ein Gefühl habe, als ob ich ihr an die Gurgel gehen könnte oder ob es mir gelingt nachsichtig zu sein und Mitgefühl zu empfinden, macht einen großen Unterschied.
Wenn ich es nun aber gar nicht bin, entspannt und stressfrei, dann sprechen auch hier meine Emotionen, schneller und lauter, als alles, was ich mir vielleicht in meinem Kopf ausgedacht habe.

Hier habe ich ebenfalls die Möglichkeit Stress zu reduzieren, indem ich als Erwachsene versuche aus einer fordernden Haltung in eine mehr beobachtende Haltung zu gelangen. Auch in diesem Fall reduziere ich automatisch den Stresslevel.

Es geht beim Aufbau von Vertrauen um die Reduzierung des Stresslevels. Das ist ein Gedanke und eine Haltung, die unseren üblichen Ideen von Erziehung sehr unbequem ist, denn man ist als Erwachsener gefragt sehr stark über den eignen Schatten zu springen. Man meint nämlich dann, dass man sein Gesicht und seine Glaubwürdigkeit verliert, sein ‚erzieherische Macht’.

Und eben genau diese ‚erzieherische Macht‘ und das Vertrauen passen wenig zusammen.
Wenn man das einige male erlebt hat, wie der Versuch den Stresslevel zu reduzieren, automatisch zu einem Vertrauensweg führt, der dann wiederum für die Beziehung hilfreich ist, dann erhält man ein ganz wesentliches Handwerkszeug. Erwachsene, wie Kinder haben damit die Gelegenheit ins Vertrauen hinein zu wachsen.

Dies sind einige kleine Tips. Hier als Buchstaben geschrieben, stehen sie mal gut auf dem Papier oder auf dem Computer, oder? Es ist aber wichtig, es in Handlung zu verwandeln, es einfach zu probieren. Denn nur die gelebte Erfahrung wird auf Sicht gesehen, eine Veränderung hin in vertrauenswürdigere Beziehungen führen. Es ist ein Weg der 1000 kleinen Schritte. Wie beim Lernen. ;)

 

Hier bekommst du Informationen zu meinen einzigartigen Beratungen. Ruf mich gerne an oder schreib mir eine email.


Was wäre, wenn meine Sehnsucht nicht eine bloße Wunschvorstellung wäre?

Was wäre wenn das Quentchen Sehnsucht, dass ich aus meiner Kindheit herüber gerettet habe, nicht eine bloße Wunschvorstellung wäre, sondern ein Weg, den wir für Kindheit und Familie anstreben könnten?
  • Was wäre, wenn meine Kinder hätten in dem Bewusstsein aufwachsen können, dass für alle genug da wäre.
  • Was wäre, wenn sie gelernt hätten, dass man sich nicht gegen alles und jeden verteidigen muss?
  • Was wäre, wenn sie wirklich hätten aufsaugen können, dass sie ein Teil der Natur sind und sich nicht hätten schmerzhaft davon abtrennen müssen?
  • Was wäre, wenn sie erfahren hätten, dass Spannungen und Aggressionen zwar auftreten, sie aber wieder vorbeiziehen und sich nicht wie giftige Schlacken im System ansammeln?
  • Was wäre, wenn meine Kinder nicht in einem Feld von Mißtrauen und Missgunst aufwachsen würden?
  • Was wäre, wenn sie von Anfang an erfahren hätten, dass es ihre Verbundenheit mit der Natur ihr eigentlicher Normalzustand wäre?
  • Was wäre, wenn sie eine Art Sicherheit erfahren hätten, die für sie ein gutes Ausgangspunkt gewesen wäre, sich anderen Menschen und der Welt gegenüber zu öffnen?

So wie ich selbst, haben sie auch nur einen Hauch davon erfahren können. Der unaufhörliche Sog dessen, was diese andere Welt ausmacht ist so stark, dass mir manchmal die Kraft ausgeht. Oft fühle ich mich einfach nur schwach und ohnmächtig dessen gegenüber, was so allgegenwärtig ist, dass wir es für normal und selbstverständlich halten.

Da ist eine ständige Sorge, dass nicht genug da ist. Da wachsen meine Kinder hinein und ich kann nur wenig dagegen ausrichten, bin ich doch selbst in dem Bewusstsein aufgewachsen.

Da ist eine unterschwellige Angst, die sich in alle Lebensbereiche ausdehnt. Egal ob von meinen Vorfahren übernommen oder selbst erlernt, Angst ist so gegenwertig, dass ich eine Menge Bewusstheit aufbringen muss, um sie immer wieder aufzuspüren und ihr etwas entgegen zustellen.

Meine Kinder wachsen in einer Welt auf, die die Bedürfnisse der anderen irgendwie hinten anstellt. Zuerst komme ich, kommen wir, kommt mein Anliegen, kommen unsere Interessen und dann die anderen.
Meine Kinder wachsen mit einer Menge Mißtrauen auf, sie sehen und hören an allen Ecken und Enden die Gefahren dieser Welt. Sie erfahren ständig von den Schicksalsschlägen der anderen, sie sind Zeugen der unermesslichen Wut vieler Mitmenschen und haben eine so große Zahl von Feindbildern zu bewältigen, dass ich mich frage, wo da ein wenig Friede und Freude aufkeimen könnte?

Von klein auf setzt man in Erziehung und Lernen ständig auf Kontrolle und die Schulung des rationale Verstandes. Das letzte bisschen Kinderwelt mit Phantasie, Träumen und sich entfaltender Kreativität wird zubetoniert. Auch wenn hier und da die Rede von Augenhöhe und Gleichwürdigkeit ist, dann sind hierarchische Strukturen so gegenwärtig, dass die Wahrscheinlichkeit, dass man Wohlwollen und Miteinander an der nächsten Straßenkreuzung, beim Einkauf, in der Schule oder am Arbeitsplatz wahrnehmen könnte, so selten ist, wie ein Gewinn im Lotto.

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Was ist das Ergebnis?
Für mich resultiert daraus, dass auch Männer und Frauen sich ständig bekämpfen. Mütter und Väter miteinander im Klinisch sind. Beziehungen im Allgemeinen sind nicht immer ein nahrhafter Boden für vertrauensvolle Beziehungen. Direktive Beziehungen, d.h. ein Miteinander, dass immer kontrollieren und manipulieren will, ist allgegenwärtig.

All diese Strukturen sind für mich so vordergründig und selbstverständlich, dass ich wahrnehmen kann, wie ausgerechnet Mütter versuchen, ihre Kinder diesem System anzugleichen und sie darin zu stählen und abzuhärten. Dabei kann man uns nicht mal einen Vorwurf machen, denn dieses System ist so stark und wird daher wenig in Frage gestellt.

Man merkt es als Mutter unter Umständen irgendwann einmal und hoffentlich ist es nicht zu spät?  Vielleicht aber zu spät, bis  man bemerkt, dass man selbst gegen die eigene Natur damit begonnen hat, die eignen Kinder in das System von Leistung und Kontrolle zu drängen. Das Ganze aus Angst, das sie nicht standhalten können und im System mit Ellenbogen, Kampf um Erfolg und Ansehen, nicht bestehen könnten.

Wenn man nicht wach ist, dann verbiegt man sein Kind, nur, um es auf die Schienen dessen zu setzen, was man für erfolgReich hält.
Wir Mütter gehen gegen unsere Natur und glauben die Kinder dieser schrägen Wirklichkeit anpassen zu müssen?

Wenn wir nicht bewusst sind, dann geben wir die Kinder in diese Erziehungseinrichtungen und meinen, dass sie dort etwas über das ‚richtige‘ Leben lernen würden. Wir geben sie dort ab und meinen weiterhin, dass auch wir dann unsere ‚richtige‘ Arbeit machen würden?

Die richtige Arbeit bedeutet für mich derzeit, diesem Irrsinn etwas entgegen zusetzten und ich gestehe, wie schon oben erwähnt, dass ich manchmal etwas müde werde. Das sind dann die Zeiten, in denen es still wird um mich. Dann schwimme ich hin und her, zwischen dem was wäre wenn…. und dem so ist es nunmal. Kennst du das auch?

Dann hilft es mir, wenn ich gute und vertrauensvolle Gespräche haben kann, mit Menschen, die auch recht stark in einem „Was wäre wenn….“ verwurzelt sind. Mir tut es dann gut, wenn ich mit Freunden sein kann, mit denen ich mich verbunden fühle und die ähnlich wie ich, daran arbeiten, ‚dieses Andere‘ im stinknormalen Alltag umzusetzen, in der belanglosen Krämerei meiner Arbeitswoche, dem unspektakulären Kleinkram des Gewöhnlichen.

In diesem Bewusstsein für die einfachen Dinge, für das, was ich tun kann, hoffe ich dann, dass meine Kinder etwas mitbekommen von dem, was mir so überwältigend erscheint, in seiner Größe kaum zu stemmen.
Mir ist es wichtig, dass die Kinder, trotz aller Umstände, ein Bewusstsein dafür entwicklen können, dass sie sich mit ihren Stärken für das Gemeinwohl einsetzen werden. Derzeit sind diese Dinge so erschwert, denn auch bei ihnen, ob ich schützend dastehe oder nicht, wird noch immer ihre Integrität verletzt, ihre Initiative und ihr Forschergeist ignoriert. Und ich stehe daneben und schaue zu.

Wie kommt man bloß auf die Idee, dass junge Menschen, deren grundlegende Bedürfnisse in Schutt und Asche getreten werden, als Erwachsene die Natur (auch ihre eigene) zu schätzen und zu bewahren suchen?

Ich bin fest davon überzeugt, dass es ein gutes Stück weibliche Kraft und Vorgehensweise braucht, um wieder gesunde und gedeihliche Strukturen für das gesunde Aufwachsen von Kindern zu ermöglichen.

 

Nähere Information zu meiner Arbeit findest du auf dieser Seite. Ich freue mich, wenn eines meiner Angebote dich anspricht und auf ein Gespräch mit dir.

 


In natürliche Lernprozesse vertrauen lernen - da ist wahrlich Verlernen angesagt.

In natürliche Lernprozesse vertrauen lernen, bedeutet Einzigartigkeit zuzulassen. Das fällt Erwachsenen derzeit ungeheuer schwer. Damit Kinder frei und selbstbestimmt lernen können, sind Erwachsene vor eine schwierige Aufgabe gestellt: Verlernen!

Wenn du dich, so wie ich, sehr intensiv mit dem Thema Lernen beschäftigst, dann wird dein Blick auf die Dinge ein ganz anderer sein, als meiner. Deine Erfahrungen und Erkenntnisse in deinem Lernprozess werden andere sein. Sie werden einen anderen ‚Duft‘ haben, einen anderen ‚Geschmack‘ und sie werden sich auch ganz anders in die Welt stellen. Damit meine ich, dass, was du persönlich zum Thema Lernen in dir wiederkennst wird zu einem anderen Teppich gewebt werden, als mein Teppich, den ich mit meinen Erkenntnissen und Erfahrungen webe.

Je tiefer ich mich in diese Gedanken hinein bewege, darüber reflektiere, desto demütiger werde ich über die je individuellen Lernwege der Menschen und wo jeder Einzelne steht.

Aus diesem Gedanken heraus, erscheint es mir entwürdigend Lernwege zu bewerten oder Menschen in Schubladen abzulegen, die vielleicht nicht so gut in Mathe sind, oder in diesem Moment nicht wissen, wo Ljubljana liegt. Vielleicht treffen sie morgen jemanden von dort und wissen dann, wo es ist.

Vielmehr interessiert mich sehr, was ich dazu tun kann, damit jeder Einzelne einen schönen Teppich weben kann, dessen Schönheit und Nutzen der Allgemeinheit beiträgt.

Das Teppichweben des eigenen Lernweges ist so individuell und es braucht für den ganz jungen Menschen eine große Offenheit und Wohlwollen, damit er den Spaß am Teppichweben, den er schon auf diese Welt mitgebracht hat, beibehalten kann.

Zu viele Vorgaben, zu viel Strenge, Hunger im Bauch, Bombenalarm, keine gute Beziehung, ein kühler und wenig einladender Raum, in dem der Webstuhl steht, sowie schlechtes Material, wenig und ausgewählte Farben der Wolle verhindern, dass der junge Mensch Spaß am Weben behält. Es braucht Offenheit und ganz bestimmte Bedingungen, damit das Teppichweben erst mal zu einem Selbstläufer werden kann.

Wie kleine Kinder lernen, kannst du aus den unterschiedlichsten Blickrichtungen erforschen und jede dieser Blickrichtungen trägt dazu bei, dass wir über Zeit, ein umfassenderes Bild bekommen, wie die Kleinsten lernen.

Trotz der Enge im Mutterleib kommen sie in ihrer geistigen Entwicklung aus einem Raum der Weite und in gewisser Weise, Grenzenlosigkeit.

Das gesunde Spiel zwischen Raum geben und sichere Begrenzung sein, ist zu Anfang sehr von Bedeutung und ist mit Sicherheit ein komplizierter Lernweg für Eltern.
Zu Anfang gehen Eltern diesen Weg selbst mit einer forschenden Haltung und sind selbst Lernende , denn sie wissen noch nicht viel darüber, wie man mit diesem Wesen zusammenlebt. Sie sind offen und forschen und fragen sich:
Hat das Kind Hunger? Möchte es Bewegung? Braucht es etwas Warmes zum Anziehen? Ist es zu laut im Raum?

Die Beziehung zwischen Klein und Groß ist auf beiden Seiten offen, man geht aufeinander zu, lernt sich kennen und lieben.
In dieser Offenheit können Erwachsene und Kinder besonders gut gedeihen.
Die Haltung ist offen, erforschend, wohlwollend und bewahrend. Lernen kann unter diesen Voraussetzungen besonders gut gelingen.

Doch schon bald bilden Erwachsene Konzepte und suchen in diesen Strukturen Regeln zu bilden, von denen sie meinen, dass sie die nächsten 20 Jahre funktionieren.
Auch die Kleinen bilden Konzepte: Wenn ich lache freut sich die Mama. Wenn ich weine, machen sie was mit mir. Wenn ich den Gegenstand runterschmeisse, hebt ihn jemand auf und gibt ihn mir.

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Diese Prozesse des Struktur geben und heranbilden von Konzepten ist völlig normal, aber bedarf auf Seiten der Erwachsenen der Reflexion. Das bedeutet für mich, dass Erwachsene in ihrem Lernprozess weiter gehen und ihr Handeln und ihre Fragestellungen hinterfragen, damit sie den Lernprozess der Kinder offen und freudig halten können.

Wenn das Zubettgehen im Leben mit den Kleinen ein Problem wird, dann braucht es wieder diese forschende Offenheit der Erwachsenen, um Veränderung und Wohlwollen zurück in den Alltag zu bringen.
Wenn das Zubettgehen beispielsweise jeden Abend ein Problem darstellt, dann ist nicht das Kind das eigentliche Problem, dass man mit Tricks und Handhabungen zu ändern sucht.
Das aufgebaute Konzept, der Prozess oder die Struktur, die sich in der Beziehung herangebildet hat, ist über Zeit eine geworden, den den offenen Lerngeist, die Beziehung, den Fluss und die Begeisterung im Leben, eingeschränkt hat. Es wird eng und jeden Abend das selbe Thema.

Lernen bedeutet in diesem Fall, sich wieder zu öffnen, für den ‚Duft’ und den ‚Geschmack‘ der Situation. Lernen wäre dann, bewusst das Konzept zu verlassen.

Falls das Thema Zubettgehen in deiner Familie ein Thema ist, dann findest du hier ein paar Anregungen zum Verlernen. ;)

Damit Lernen in der Familienumgebung stattfinden kann und alle Beteiligten ihren Teppich je individuell weben können, braucht es von den Erwachsenen ein ungeheuer großes Maß an Offenheit.

Und diese sind wir derzeit gefragt zu lernen. In einer Zeit, in der sich gerade viele Grundannahmen bezüglich Erziehung und Lernen so stark wandeln.
In der Vergangenheit bedeutete Entwicklung und Lernen, strenge Vorgaben und kontrollierte Verhaltensweisen. Kein Widerspruch, Angst und Disziplin.
Nun bewegen uns in eine Zeit, in der viele dieser Haltungen und Vorgaben im Wandel sind und wir gemeinsam mit den Kindern lernen, neue Wege zu gehen. Das System von Macht und Kontrolle wandelt sich in ein System von Miteinander und Kooperation.

  • Völlig klar, dass wir als Eltern oftmals dastehen und ein Gefühl der Ohnmacht verspüren.
  • Völlig klar, dass alte Strukturen uns herausfordern.
  • Völlig klar, dass alles, was eng macht und auf Kontrolle aufbaut zu bersten droht.

Die Zeit wandelt sich auch weiter dahin gehend, dass die Umstände (die Herausforderungen mit den Kindern) von uns verlangen wieder Lernende zu werden, aber diesmal selbstbestimmt und aus sich selbst heraus forschend. Das ist die eigentliche Herausforderung der Erwachsnen.

Die Zeit verlangt, dass wir im Alltag einen Blick auf die Kinder werfen, der ganz ähnlich den ersten Wochen und Monaten im Zusammenleben war. Es braucht die Haltung eines offenen Geistes, damit Erwachsene, wie Kinder lernen können. Konzepte und altes Denken wollen hinterfragt sein.

Das ist für viele Menschen ein sehr beängstigender Gedanke. Die Kinder und die vielschichtigen Fragestellungen, die wir mit ihnen haben, fordern uns geradezu heraus, selbst wieder Lernende zu werden.

Zu lernen, wie die Kinder, bedeutet, sich mehr und mehr frei zu machen, von festgefahrenen Konzepten und wenn auch nur sekundenweise, offen zu sein für den Moment.

Als Lernende bin ich gefragt, den Herausforderungen mit meinen Kindern auf andere Art zu begegnen. Dazu brauche ich die forschende und offene Haltung ‚zurück‘, die mir einst abtrainiert wurde. Ich selbst darf mich nicht so verunsichern lassen, darf nicht so viel Sorge haben, dass ich Fehler mache.
All das liegt in dem System von Macht und Kontrolle. Stattdessen verlerne ich die ‚alten‘ Herangehensweisen stückchenweise. Ich lerne wieder zu vertrauen.

Hier findest du Informationen zu meinem nächsten Tagesseminar oder meinem Angebot für eine persönliche Beratung.

Hier die Stimme einer Teilnehmerin meiner Seminare:
„Ich habe das Gefühl, dass die Tage danach so anders sind. Es bringt uns als Familie viel, weil man wieder hinguckt, wahrnimmt und fühlt“ M.


Die schwere Geburt in ein neues Verständnis von Bildung und Lernen.

Heute morgen habe ich dem Vortrag von Jesper Juul im Kongress Schools of Trust gelauscht. Ich mag seine pragmatische Art einfach sehr. Er hat diese wundervolle Gabe, die komplexen Zusammenhänge auf simple und eingängige Art zu erklären. Auch er ist der Meinung, dass Veränderungen für unsere Kinder und Lehrer nicht von ‚oben‘ kommen können. Genau wie er, frage ich mich:

  • Warum gehen Eltern nicht auf die Strasse und sagen, da schicke ich mein Kind nicht mehr hin?
  • Warum sagen Lehrer nicht: Da gehe ich nicht mehr hin?
  • Warum machen Therapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten und Psychologen das alles mit? Sie behandeln weiter, obwohl sie wissen sollten, dass sie durch ihre Behandlungen und Maßnahmen die Kinder unter Umständen wieder in ein System ‚zurück-therapieren‘, das in höchstem Maß für Krankheit und Auffälligkeit von Kindern und Fachpersonen sorgt?
  • Warum sollen Eltern ein Bußgeld zahlen, wenn ihre Kinder nicht mehr freiwillig in diese Schule gehen, die ihnen so offensichtlich das Leben schwer macht?
  • Warum verschreiben Ärzte Pillen und Therapien, wenn die Kinder Symptome zeigen, die ganz deutlich machen, dass sie nicht in die Schule oder in den Kindergarten gehen können?

Für so viele Beteiligten ist es wirklich eine Tragödie. Darüber hinaus ist es nicht einfach den Überblick zu behalten und weiße Entscheidungen für die Kinder zu treffen. Entscheidungen, die langfristig auf Gesundheit, Lebensfreude und Zufriedenheit setzen und nicht auf Funktionalität und messbare Ergebnisse.

Woran sollen Eltern sich orientieren? Sie müssen sich die Freiheit, selbstbestimmte Entscheidungen bezüglich der Erziehung und Bildung ihrer Kinder treffen zu können, hart erarbeiten. Egal in welchen Lebensumständen du dich befindest, es ist kein Weg, der dich mit deinem Kind auf Rosenblüten dahin wandeln läßt. Jedes bisschen Freiheit und jeder Schritt in eine selbstbestimmte, vielleicht freiere Lern- und Lebenskultur, will wirklich erobert sein. In fast allen Fällen muss Geld aufgebracht werden, vielleicht muss man die Familie in die Nähe einer anderen Schule umpflanzen? Vielleicht muss man in das Ausland ziehen? Auch gibt es Fälle, wo man rechtliche Auseinandersetzungen führen muss, um die eigenen Kinder zu bewahren? In bestimmten Situationen sind sich die Eltern nicht einig oder es kommen sogar mehrere Umstände zusammen.

Ich kenne viele Eltern, die eine Menge auf sich nehmen, nur um für ihre Kinder ein Umfeld zu schaffen, dass gesündere und wohlwollendere Lernbedingungen und Lebensumstände schafft. Eltern, die gelernt haben, dass es so nicht geht. Eltern, die bereit sind andere Prioritäten zu setzen, zu experimentieren und zu forschen, um Möglichkeiten zu entwickeln, die nachhaltig sind und gesunde Prozesse schaffen. Eltern die einfach in die natürlichen Lernprozesse der Kinder vertrauen.

Ich halte diese ganzen Bewegungen für außerordentlich wichtig, um eine größere Veränderung auf breiterer Ebene herbei zuführen.
Es ist wichtig, dass wir eine Vielfalt von Möglichkeiten kreieren und uns weg bewegen von dieser breitgestreuten Vorstellung, dass Kinder nur im klassischen ‚Schulsetting' lernen. Dahin zu gelangen, ist ein langer Weg.

Mir fällt auf, wie wenig sich viele Erwachsene überhaupt auch nur vorstellen können, dass Kinder mit einem größeren Maß an Freiheit und Möglichkeit für eigenständige Entscheidungen überhaupt lernen können und wollen.

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Viele Erwachsene sind noch so sehr mit einem System aus Kontrolle und Disziplin in Lernangelegenheiten verwoben, dass es ihnen unmöglich erscheint,  die Vorstellung an sich heran zu lassen, dass ein Kind keinen Druck uns keinen Gleichschritt benötigt, um freudvoll und immerzu lernen zu können.

Ich freue mich über jeden, der das in Erfahrung gebracht und um die Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit dieses Weges weiß.

Auch wenn es viele nicht sehen wollen. Die Zeit von Schule, so wie wir sie kennen, ist vorbei. Das „Neue“ ist noch nicht ganz geboren. Es ist noch eine gutes Stück Arbeit. So mancher kann das ‚Köpfchen‘ schon sehen. Für viele ist es eine schmerzhafte, schwere Zangengeburt. Doch für andere ist es ein toller, freudvoller, leidenschaftlicher Geburtsprozess. Zurück geht es nicht mehr.  Ich möchte Mut machen, sich aufzumachen und den persönlichen Forschungsweg anzugehen, auch wenn es zunächst etwas holprig erscheint.

Es kann nur besser werden.


Ich möchte dich hier auf zwei naheliegende Veranstaltungen aufmerksam machen. Da ist zunächst das kommende Tagesseminar hier bei mir in der Köttingermühle. Info findest du hier.
Aufregend, wie ich finde, ist auch das EduWorkCamp, das ich persönlich als eine Möglichkeit der wohlwollenden ‚Geburtshilfe‘ für neue Formen von Erziehung, Lernen und Arbeit der Zukunft verstehe. Wäre schön, wenn du dabei bist.

 

 

Die schwere Geburt in ein neues Verständnis von Bildung und Lernen.


Wenn Erwachsene dem Lernen im Weg stehen.

Wenn Erwachsene dem Lernen im Weg stehen. Wenn Eltern schwimmen wollen, aber dabei nicht nass werden wollen.

Heute stehe ich wie eine Tanne in der Überzeugung, dass Freiheit und Selbstbestimmung, in und für die Erziehung von Kindern, von größter Bedeutung ist.

Ich bin unumstößlich darin. Das fällt mir immer wieder auf, wenn ich bemerke, dass ich Menschen damit verunsichere, verschrecke oder gar verärgere.

Ich war nicht immer so stark in meiner Überzeugung. Es gab Zeiten, in denen ich vielleicht ähnlich verunsichert war, wie du es vielleicht heute bist.

Bezüglich meiner Ansätze in der Erziehung der Kinder, später auch der Bildung der Kinder, war ich hier in meiner Umgebung des Westerwaldes eine Vorreitern. Natürlich hat man mir eine Menge Gegenwind gegeben, aber ich war zu den Zeiten in den Ideen von Freiheit, Selbstwirksamkeit und Gleichwürdigkeit schon recht verwurzelt, so dass ein bißchen Wind mir nichts anhaben konnte.

Heute weiß ich, dass dieser Wind notwenig war, meine Wurzeln (Überzeugungen) zu stärken. Mit dem Wachstum meiner Wurzeln und dem späten sichtbar machen meines Weges wurden auch die Anforderungen größer, die an mich als ‚Baum‘ gestellt werden.

Der kleine Baum war der, der versucht hat, die Kinder möglichst  nach den eignen Maßstäben hat entscheiden zu lassen. (bezogen auf Nahrung, Kleidung, Entscheidungen des Alltags…) Der etwas größere Baum war der, der das erste Kind aus der Schule genommen hat, ohne zu der Zeit eine echte Alternative zu haben. Noch etwas stärker war ich verwachsen, als ich die Kinder in eine freie Alternativschule gebracht habe und die Umstände über Jahre so organisiert habe, dass sie für unsere Familie passten. Noch stärker wurde ich mit der Trennung vom Vater der Kinder. Die ganze schöne Vorstellung vom Lebenslernweg meiner Kinder geriet mächtig ins Trudeln. Doch meine Wurzeln waren hilfreich und ich konnte weiter wachsen und Möglichkeiten schaffen, die nicht im Traum vorstellbar gewesen wären. Das Leben hat sie hervorgebracht, mit dem Treibstoff meines Wunsches für diese Art Lernweg für meine Kinder.

Noch größer wurde die Tanne, als sie den jüngsten Sohn, mit gerade acht Jahren, in ein Internat gab, dass ihm die Möglichkeit gab seinen Geschwistern zu folgen. Er wollte auch in der Summerhill-School sein. Doch für mich war es sehr schwer, denn er war der Jüngste und Kleinste. Sein Umzug nach England, hat für mich bedeutet, von einem auf den anderen Tag das ‚aktive Mutter sein‘ loszulassen. Dieses Loslassen wurde plötzlich notwendig,  viele Jahre, bevor Kinder für gewöhnlich aus dem Haus gehen.

Noch immer bin ich in diesem Wachstumsprozess und die Entscheidungen der Kinder und das, was ich dazu tun kann oder eben nicht, wandeln mich, stärken meine Wurzeln. Der Weg der Kinder formt meinen Weg im selben Moment mit, fordert meinen Wandel und meine Veränderung.

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Wenn ich mir wünsche, dass die Schule ein Wachstums und Entwicklungsraum ist, dann bedeutet es notwendigerweise auch für mich, dass ich diesen Wachstums- und Entwicklungsweg mitgehen muss.

Viele Eltern sitzen leider noch der Idee auf, dass sie die Kinder zwar auf eine freiere Form von Schule geben möchten, aber versuchen trotzdem von ‚hinten‘ die Kinder und im weitesten Sinne auch die Schule zu beeinflussen, weil sie ihre ‚Hausaufgaben’ als Eltern nicht machen ‚möchten‘.

Sie geben, die Kinder in eine freie Schule oder Initiative, wünschen sich, dass die Kinder schwimmen, wollen aber im selben Moment nicht, dass die Kinder nass werden.(Sie als Eltern nass werden)

Die große Herausforderung für die Eltern besteht in meinen Augen darin, dass neben den Wurzeln der Kinder, vor allem auch die Wurzeln der Eltern gestärkt werden. Dadurch, dass du dein Kind in einer alternativen Form lernen läßt, bist du gefragt dich zu stabilisieren, damit deine Wurzeln an Stärke bekommen können.

Dein Kind lernt zwar auf eine alternative Art und Weise, aber deine Fragen an eine sichere Zukunft für dein Kind werden herausgefordert. Es ist, wie eine Form der persönlichen Nachentfaltung und bietet für Eltern große Chancen für persönlichen Wachstum.

Je mehr du den Kindern die Freiheit und das Abenteuer des Lernweges zugestehst, desto mehr wird ganz automatisch der Gegenspieler herausgefordert und das ist in diesem Fall unser elterliches Bedürfnis nach Sicherheit.

Wenn du dir dessen nicht bewusst bist, dass hier deine Ängste und Unsicherheiten herausgefordert werden, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass du zu den Eltern gehörst, die in der Institution eine Menge Wirbel machen.

  • Dann willst du vielleicht Freiheit für dein Kind, aber dann doch sicher stellen, dass es in den Englisch Unterricht geht.
  • Du willst die Selbstbestimmung, willst aber darauf bestehen, dass dein Kind sich vorzugsweise vegan ernährt.
  • Du willst das freie Spiel in der Schule eine große Rolle spielt, aber dann bitte auch festgesetzte Lernzeiten durchsetzen.

Du versuchst unbewusst dein Bedürfnis nach Sicherheit dem Kind oder der Institution auf die Schultern zu packen.

Dem Wunsch nach freieren Formen des Lernens für dein Kind, steht oft die Angst der Eltern entgegen, ob sie wohl das richtige getan haben, wenn das Kind dann vielleicht mit 9 noch immer nicht lesen kann, oder die Schreibschrift mir 11 noch immer so krakelig aussieht.

Plötzlich plustert sich deine elterliches Bedürfnis nach Sicherheit für dein Kind ( geregelte Schule, Noten, Abitur) , wie eine übergroßes Monster vor dir auf. Es konfrontiert dich mit deinen Ängsten und deinen Unsicherheiten.

Dann brauchst du unter Umständen eine Menge gute Unterstützung und Kraft, das alles ok sein kann und alles zur rechten Zeit an seinen Platz fallen wird.

Dieses Hin- und Hergleiten von uns Eltern ist gar nicht schlimm. Es ist völlig verständlich und sogar gut, dass es das Gleiten gibt. Wichtig ist lediglich, dass du dir dessen bewusst bist. Es braucht ein gutes Wissen, dass Lernen bei den Kleinsten und eben auch bei uns Eltern zwischen  Abenteuer und Sicherheit pendelt.

Es braucht eine gute Unterstützung und ein Wissen darüber, dass es zunächst einfach nur die Bereitschaft braucht diese Formen von freierem Lernen und  sich entwickeln anzugehen. Dann erkenne ich als Elternteil, dass ich da mitten drin in dem Boot sitze und ganz unmittelbar gefragt bin dieses Boot auf Kurs zu halten, auch wenn es draußen mal ein wenig stürmen kann.

Auf Kurs halte ich das Boot, in dem ich mich als Erwachsener um mein Gleichgewicht kümmere, statt zu versuchen das Lernschiffchen der Kinder  (oder der Schule) ständig in eine andere Richtung zu schicken.

Ich halte es für sehr sinnvoll, wenn sich Erwachse vermehrt um ihr eigenes Gleichgewicht in diesem noch wackeligen Boot des freien und selbstbestimmten Lernens kümmern.

Dazu zähle ich gute Gespräche mit Menschen, die den Weg schon lange gehen. Lesen von und über die Vordenker und Reformpädagogen, Gespräche mit den eignen Kindern, ohne deren vermeintliche Defizite einzusetzen, um die ganze Initiative zu schütteln. Alle Unterstützungsstrukturen sind bedeutsam, die den Kindern helfen, ihren persönlichen Weg im Lebenslernweg zu entfalten, ohne das die Erwachsenen sie zu sehr, mit ihren verständlichen Unsicherheiten auf dem ‚neuen‘ Weg, belasten. 

Mit meiner Arbeit verstehe ich mich  als eine Art Lernbegleiterin für Erwachsenen. Ich helfe ihnen ihre eigenen Hausaufgaben zu machen, damit Kinder mit großem Maß an Freiheit und Selbstbestimmung lernen können. Bis wir Bewusstheit darin entwickelt haben, stehen wir Erwachsenen da doch leider oft im Weg.

Nutze meine Beratung, wenn du dir Unterstützung wünschst, um deine Unsicherheiten an ihren Platz zu rücken. Hier findest du mein Angebot.


Erst die Würde und dann das 1x1.

Es war nicht recht, meine erste Tochter in die Regelschule einzuschulen. Das weiß ich ziemlich genau, denn ich musste zur Einschulung weinen. Nicht etwa vor Rührung sondern aus purer Enttäuschung und auch vor Wut. Ich war ungehalten mit mir selbst, weil es mir damals nicht möglich war in Alternativen zu handeln. Da war lediglich dieses Gefühl im Bauch, dass es nicht stimmig war, das es schlichtweg verkehrt war, sie in die Schule unseres Ortes einzuschulen.

Mit der Einschulung trafen Welten aufeinander. Damals hätte ich es noch nicht in Worte fassen können, wie sehr meine Wertvorstellungen an eine menschengerechte Bildung eines jungen Menschen, strapaziert waren. Durch die Erfahrung der Einschulung und erste Erlebnisse warteten meine Überzeugungen regelrecht darauf,  an der Oberfläche auftauchen zu können. Es war schon in mir drin, dass Lernen für Kinder völlig anders laufen müßte, als das, was ich selbst erfahren hatte und vor allem als das, was ich nun zum Thema Schule für meine Kinder hatte.

Diese inneren Überzeugungen konnte ich deutlich wahrnehmen, mit dem Empfinden das die äußeren Umstände für meine Kinder und meine Überzeugungen für einen gesunden menschlichen Lernprozess nicht übereinstimmten.

Schon vor der Geburt meiner ältesten Tochter, war ich der festen Überzeugung , dass Lernen zu 100% in der Verantwortung des Kindes liegt und das ich nichts „tun“ müsste, um hier bestimmte Richtungen vorzugeben. Alles was sie brauchen würde, würde durch die richtigen Personen und die geeigneten Umstände auf sie zu kommen. Mein Kind würde einfach mit uns Leben und fertig.

Ich müsste lediglich eine Umgebung gestalten, in der sie ungestört spielen kann. Spielen wäre dann die Art, wie sich mein Kind die Umwelt erschließt (wie sie lernt) und hat mit Gesellschaftsspielen und ‚pädagogisch wertvoll‘ miteinander spielen nichts zu tun. Auch wenn das natürlich mal dazugehören kann. Es wäre nicht gut eine Art Spiel zu promoten, mit der ich als Erwachsene Lernen ‚in‘ ihr hervorbringen müsste.

Ich dachte auch, dass ich einfach wollte, dass das, was um uns herum ist, ihr Spielfeld ist. Wenn ich auch gestehen muss, dass ich damals große Schwierigkeiten hatte den Fernseher oder die neuen Technologien als Spielfeld zu sehen. Nach fast 25 Jahren habe ich diese Einstellung mehr und mehr relativieren können. Es sind über die Jahre einfach die Werkzeuge unserer Zeit geworden und der Umgang mit ihnen erschließt den Kindern etwas, was in ihrer Zeit erschlossen und weiter entwickelt sein will. Sie brauchen den artgerechten Zugang dazu, so wie unsere Vorfahren lernten mit Axt und Feuer umzugehen. (Mit Axt, Feuer und Natur sollten sie meiner Meinung nach dennoch umgehen können. Dieses enorm wichtige Wissen ist ein Wissen, dass ihren Wurzeln entspringt und sie 'rück(ver)bildet' mit ihrem Urgrund.)

Ich war auch der Überzeugung, dass es für mein Kind schon früh wichtig sein könnte, Zeiten mit ganz anderen Personen zu verbringen. Ich habe hier eine Menge Erfahrung gesammelt. Ich habe beobachtet dürfen, wie sehr mein Kind es genoß mit anderen Menschen Zeit zu verbringen, zu spielen, Ausflüge zu machen oder gar ins Bett gebracht zu werden. Das konnte nur im Vertrauen zu diesen Personen wachsen, nicht etwa in Kontakt zu Personen, die zwar Zeit mit ihr verbrachten, sie aber ohne Unterlaß bewerteten. Es ist schon richtig, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind zu erziehen. Nur eben keine künstliche Schulumgebung, die nichts anderes zu tun hat, als diesen jungen Menschen zu bewerten und in Form zu biegen. Mit Lernen, so wie ich es verstehe, hat das erst mal nichts zu tun.

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Daran schließt sich eine weitere Erkenntnis an, die unmittelbar aus der Beobachtung meiner Kinder gewachsen ist. Sie entscheiden, mit wem sie sein und spielen wollen. Ihr eigenes, inneres Wissen ist sehr fein gestimmt. Wie kann es auch anders sein? Denn so vieles beruht auf Resonanzen, die Menschen miteinander haben oder eben nicht. Das kenne ich doch von mir auch. Wie könnte ich da auf die Idee kommen, dass mein Kind jetzt, ab dem Schulalter nur noch mit Gleichaltrigen unterwegs sein sollte? Hast du schon einmal gesehen, wie toll große Kinder mit wesentlich kleineren Kindern spielen können? Wie kleinere Kinder still und sehr wachsam einfach nur in der Umgebung von größeren Kindern sind und quasi alles aufsaugen, was sie wahrnehmen. Sie sind einfach nur dabei und sowohl Ältere als auch Jüngere haben etwas davon. Als Erwachsener würde man aber kaum je auf die Idee kommen, diese Altersgruppen zusammen zu stecken. Erwachsene haben leider in vielen Fällen sehr wenig Gespür für die Feinheiten des Lernprozesses. Wir sind hölzern geworden. Anders kann ich mir nicht erklären, dass wir Kindern das zumuten, was wir ihnen bezüglich Lernen zumuten.

Denke ich an meine Kindheit zurück, so habe ich die Zeiten mit deutlich älteren Leuten sehr genossen. ( Ich habe selbst von älteren Kinder auch Stress gehabt, aber das Zusammensein mit anderen Altersgruppen hatte so etwas fast unaussprechliches. Es gehört einfach dazu. Man ist eingebunden und ist dabei und lernt. Dieses unzensierte ‚dabeisein’ einfach sein dürfen hat so viel mit Lernen zu tun. In unserer Gesellschaft, die so sehr auf ‚tun’ und Ergebnisse produzieren getrimmt ist, geht so viel verloren, was für gesunde Lernprozesse förderlich wäre. Kennst du das?

Ich habe zwar damals, als meine älteste Tochter eingeschult wurde, noch gedacht, dass es zum Thema Schule um den Erwerb der Kulturtechnik geht, das die Kinder das 1x1, Schreiben und Lesen lernen, doch erst viele Jahre später hat sich mir erst erschlossen, was das Lernen wirklich ausmacht, dass ich mir für (meine) Kinder wünsche.

Heute, mit sechs Kindern und vielen Erfahrungen mit Schulen und Lehrern, die ebenfalls meine oder ähnliche Werte transportieren möchten, bin ich der Überzeugung, dass es tausendfach von Bedeutung ist, die Kinder in eine stabile, demokratische und vor allem erfahrende Gemeinschaft einzuflechten.  Für mich ist völlig zweitrangig geworden, in irgendeiner Form auf das Erlernen der Kulturtechniken zu bestehen oder dies zu forcieren. Wenn die anderen Voraussetzungen stimmen, dann kann das Erlernen der Basics kaum verhindert werden.

Mit ‚erfahren‘ meine ich, dass es wertvoll ist, wenn die (Schul)gemeinschaft Erfahrung hat, wie man mit Konflikten umgeht. Was man tun muss, damit Mobbing keine Rolle spielt. Wie sich die Gemeinschaft zeigt, damit es den jüngeren möglich wird in eine Eigenverantwortung hinein zuwachsen.

Dies sind beispielsweise Grundvoraussetzungen, dass sich jedes Kind in der Gemeinschaft gesehen und gehört fühlt. Sie müssen das Gefühl haben ein wertvoller Teil der Gemeinschaft zu sein und auch, das sie Einfluss auf die Gemeinschaft haben. Sie brauchen das Gefühl sich auch Fehler und Vergehen in der Gemeinschaft erlauben zu können und trotzdem ein geliebter Teil der Gemeinschaft zu sein.

Zu allererst die Dinge die ich aufgezählt habe und dann das 1x1. So würde ich meine Vorstellung von Schule heute beschreiben. Das ist die Voraussetzung, damit selbstbestimmtes und würdevolles Lernen überhaupt möglich wird. Das Wort ‚würdevoll‘ habe ich hier ganz bewusst gewählt. Die Würde als Voraussetzung für gesundes Lernen, wird in meinen Augen noch viel zu sehr außer Acht gelassen. Sie ist eine wesentliche Zutat für das Lernen. Zuerst kommt die Sicherheit und das Aufgehoben sein in einer Lerngemeinschaft. Dann erst erhöhen sich die guten Voraussetzungen für einen gesunden Lernprozess der Kinder.
Solange wir die Integrität der Kinder nicht beachten und etwas naiv meinen, dass es zunächst um Lesen, Schreiben und Rechnen geht, haben wir etwas gehörig mißverstanden.

Eltern und Pädagogen, die meine Beratung in Anspruch nehmen, befinden sich ganz deutlich in einem Prozess der Wandlung ihrer Ansichten und Herangehensweisen bezüglich Erziehung und Lernen. Sie wünschen sich im Alltag ihre Herausforderungen mit den Kindern auf andere Art und Weise stemmen zu können. Sie kommen zu mir, wenn sie erkannt haben, dass es keine Methoden und keine Konzepte mehr gibt, die sie mit ihren Umständen weiterbringen. Sie kommen, wenn sie sich aufgemacht haben, andere Qualitäten in sich aufzutun. Ich freue mich, wenn wir uns kennenlernen. Hier findest du mein Angebot.


Mein Aufruf zurück zur Einfachheit der Dinge.

Mein Aufruf zurück zur Einfachheit der Dinge. Alles abgesichert und gerade deshalb völlig daneben.

„Früher sind wir sogar selbst auf Bäume geklettert, so manche Zeit haben wir einfach nur da oben gesessen, Zeit verdöselt, wir haben Kirschen gegessen und die Steine runter gespuckt und - ja, manchmal sind wir sogar runter gefallen“ sagte der alte Mann mit einem leicht ironischen Unterton.

Ich konnte wahrnehmen, wie er sich innerlich über die Neuerungen der modernen Zeit lustig machte. Auf unserem Spaziergang schlenderten wir an den Besuchern eines Kletterparks vorbei.

Die Menschen standen in einer Schlange vor dem Kassenhäuschen, dann wieder in einer Schlange vor dem Fenster, wo Helm, Sicherheitsgurt und Handschuhe ausgegeben wurden. Nur, um sich dann in die Versammlung einzuordnen, die ihnen das Klettern in den Bäumen fachkundig erklären sollte.
Zuvor hatten sie sich Zeit nehmen müssen, um einen auf einem Klemmbrett befestigten Zettel auszufüllen, der sie über Risiken und Gefahren informierte, sowie Informationen erfragte, die notwendig sein könnten, wenn wider aller Vorkehrungen etwas passieren würde.

Zwischen dem Wunsch, schlicht und einfach einen Baum zu erklettern und der eigentlichen Tat lagen unter Umständen eine Autofahrt, eine Parkplatzsuche, ein Bezahl-Prozess, ein Anpassungsprozess der erforderlichen Sicherheitsstandards, ein geduldiges Rumstehen in einer Schlange, ein Schulungsvorgang und dann erst der eigentliche Annäherungsversuch an den Baum. Der einsprechende Baum, der den Anfang der festgelegten Route markiert, ist mit Seilen umringt, hat Schutzpolster, damit die Drähte ihn (ja, den Baum) nicht verletzten.

Nein, in der Baumkrone sitzen bleiben geht leider nicht, denn vor und hinter dir sind auch Leute, die diesen automatisierten Ablauf durchklettern wollen. Vögel kannst du nicht hören, viel zu laut ist das aufgeregte Geschrei, wenn jemand mit der Seilbahn von einem Baum zum nächsten surrt. Der Blick von oben auf den Kletterpark gleicht vielmehr dem Ausblick aus einer Gondel auf der Kirmes, als das es den Eindruck macht, sich in einem Wald zu befinden.

Was bleibt ist das gesicherte Klettern, der Anstieg und das Abfallen des Adrenalin Spiegels bei der einen oder anderen Herausforderung. Und ja, der Mensch ist auch draußen gewesen, hat mit Jack Wolfskin T-Shirt und einer speziellen Outdoorhose ein Naturerlebnis gehabt.

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Mit diesem Beitrag will ich ganz sicher nicht den Wert und die Möglichkeit für Spaß und Freude minimieren, die ein Kletterpark bieten kann. Ich will mit meinem Beispiel darauf hinaus, wie weit unter Umständen die natürlichen Bedürfnisse und die Möglichkeiten für das Erleben der eigenen Natur, strukturiert und organisiert werden.

Wir halten das heute für völlig normal und natürlich gibt es immer auch einen versicherungstechnischen Grund, der das Denaturieren von schlichten und natürlichen Lernprozessen angeblich notwendig macht.

So geschieht es dann, dass die simplen und bedürfnisnahen Aspekte und Kinderwünsche in gewisser Weise pervertiert werden, das naturnahe und einfache verloren geht.

  • Da dürfen die Kinder im Kindergarten bei einem Ausflug keine Kirschen vom Baum pflücken, aus Sorge, die Kleinsten könnten sich am Stein verschlucken. Mal abgesehen davon das es Kirschflecken auf dem T-Shirt geben könnte.
  • Da kann man mit der Krabbelgruppe keinen Ausflug in die naheliegende Natur machen, weil es keinen Wickeltisch und keinen Wasserhahn gibt. (Auf die Idee auf dem Boden zu wickeln, kommt man nicht)
  • Da dürfen die Kleinsten in einer Einrichtung nicht mit auf dem Spielplatz der Größeren spielen, weil die Klettergerüste keine Zulassung für kleine Kinder haben.
  • Da kann man nicht raus gehen, weil nicht genug Aufsichtspersonal da ist.

Mit diesen durchgeplanten und optimierten Spaß- und Lernstrukturen lernen unsere Kleinsten, sich nicht mehr unmittelbar mit dem auseinander setzten zu können, was ihre Natur ruft. Selbstvertrauen im selbst motivierten Lernen zu erfahren wird quasi ad absurdum geführt. Es gibt immer gute Gründe dafür, warum es nicht möglich sein kann das Schlichte, das Einfache und das Naheliegende zu erfahren.
Durch unsere organisierte, ewig strukturierte und kontrollierte Art nehmen wir den jungen Menschen die Fähigkeit mit dem Simplen klar zu kommen und vor allem, es genießen zu lernen. Sich an dem schlichten und mit wenig ‚tam-tam’ versehenen, orginären Leben/ Lernen einfach zu erfreuen.

Da tut s der Baum in Nachbars Garten nicht mehr, es muss ein ganzer Event daraus gemacht werden. Alle sind beschäftigt und werden (ver)organisiert. Man läuft wenig Gefahr sich einem gewissen Vakuum oder überschaubaren Gefahren auszusetzen. Immer alles auf Kurs und in der Struktur halten, lautet das unausgesprochene, aber wenig stressfreie Motto.

Kinder sehnen sich nach diesen ganz schlichten und ursprünglichen Erfahrungen. Das ganze Gedöns lernen sie von uns Erwachsenen.

Kirschen direkt vom Baum essen können, einfach irgendwo den eigenen Fähigkeiten gemäß klettern können. Pippi in der Natur machen können, statt nur auf ein WC. Mit ungewaschen Händen mal ein Stück Brot essen können, einfach da sitzen können und in die Wolken schauen dürfen.

An den Stellen, an denen es aus unterschiedlichsten Gründen nicht möglich ist, nah an der Natur der Dinge zu bleiben, bleibt für mich trotz allem die Frage: Was  kann ich als Erwachsener im ganz normalen Alltag tun kann, um Ursprünglichkeit in einem großen Umfang zu ermöglichen?

Auch darin liegt für mich ein Schatz verborgen, der Kindern auf lange Sicht einen gesunden Lernprozess ermöglicht und vor allem die Fähigkeit aus sich selber heraus Strategien zu entwickeln und Zufriedenheit überhaupt erfahren zu können.

Damit kann es dann auch mal möglich sein, dass man von einem Baum fällt.

 

Gerne lese ich von dir, was du persönlich im Alltag tust, um Ursprünglichkeit im Leben der Kinder zu erhalten? Wo darf es einfach und unkompliziert sein? Wo braucht es ganz wenig vom großen ‚tam-tam‘?

 

Das nächste Tagesseminar:  "Wie du Stress und ‚genervt sein‘ im Alltag mit deinem Kind in Leichtigkeit und Freude verwandelst." findet schon bald statt. Info dazu findest du hier.

 

Mein Aufruf zurück zur Einfachheit der Dinge. Alles abgesichert und gerade deshalb völlig daneben.