Warum 'zuviel Milch' Entwicklung bremst. Eine kleine Erziehungsphilosophie
Eine Freundin hat mich mal gefragt, ob ich auch die Situation im Leben mit Kindern kennen, in der ich so am Ende bin, dass ich die Kinder einfach in’ s Auto packe (ich lebe auf dem Land), nur um im Supermarkt einen Liter Milch zu kaufen, den ich eigentlich gar nicht benötige.
Ich kenne diese Situation, oh ja!
Im Grunde ändert sich durch diesen „Milcheinkauf“ alles. Die Situation entspannt sich. Kaum eine Stunde später weißt du gar nicht mehr, warum du überhaupt in den Supermarkt gefahren bist.
Alle haben sich beruhigt. Jeder ‚geht‘ wieder seiner Wege.
Wenn ich mir eine auf Papier skizzierte Linie vorstelle, dann kann ich am linken Ende der Linie die Situation notieren, in der ich in einer schwierigen Situation mit den Kindern gerade mal eben einen Liter Milch kaufen gehe.
Am rechten Ende der Linie hätte ich viele Milchtüten eingezeichnet. Eine Milchschwemme im Haus.
Im ersten Fall habe ich einen Liter Milch zu viel im Haus, aus dem ich für Spass mal einen Pudding kochen könnte. Im anderen Fall, ertrinke ich in Milch, weil ich mich unter Umständen den eigentlichen Herausforderungen mit den Kindern nicht stelle.
Wenn ich nicht in Milch ertrinken will, dann bedeutet es, dass ich mich meinen inneren und äußeren Herausforderungen stellen muss. Dann könnte es eine gute Idee sein, meinen Automatismus des Milch kaufen s zu unterbrechen und mich beispielsweise zu fragen, was genau ich denn eigentlich möchte. Was ich brauche? Was ich vielleicht anders angehen könnte? Diesen Automatismus zu unterbrechen, kann schon recht unbequem sein, denn es bedeutet meistens Veränderung. Alle sind diese Drehorgel gewohnt und ‚mögen’ sie in gewisser Weise. Gewohnheit eben.
Wenn ich dann mehr Klarheit erlangt habe und meinem Drang Milch kaufen zu gehen, widerstanden habe, dann könnte es gut passieren, dass sich meine Herausforderungen mit den Kindern plötzlich entspannen.
Jetzt geschieht es aber dann, dass ich von ganz anderen Ecken und Enden Gegenwind bekomme, weil die gewohnte ‚Ordnung‘ auf wundersame Weise zerstört wurde. Jetzt erhalte ich unter Umständen erst mal Widerstand oder Gegenwind aus einer ganz anderen Richtung. (Partner, Schwiegereltern, beste Freundin…)
Es kann geschehen, dass sich alte Freundschaften auflösen, Veränderungen geschehen, Dinge und Personen, die nicht mehr zu dir passen, verlassen plötzlich, wie aus Zauberhand dein Leben.
Veränderung geschieht, dann liest du andere Bücher, machst andere, inspirierende Bekanntschaften und neue Freude treten in dein Leben, vieles ist dann anders.
Es geschieht, weil sich dein ‚innerer Magnet‘ verändert hat, andere Dinge eine Rolle spielen und du bereit für eine neue Schleife auf deiner ‚Entwicklungsspirale‘ geworden bist.
Kinder sind geradezu Meister, dich als Elternteil herauszufordern, wenn ihnen auf ihrer ‚Entwicklungsspirale‘ heftige Begrenzungen im Weg sind.
Veränderung ist angesagt, all das, unter Umständen ausgelöst durch nicht enden wollende Querelen und Auseinandersetzungen mit den Kleinsten, die mit präziser Zielgerichtetheit ihre Finger in deine Augen picken, bis du deinen Kopf abwendest und eine neue Richtung einschlägst.
Stehen zu bleiben und den Kindern bzw. den Umständen das ständige Picken zu gestatten, könnte dich erblinden lassen.
Nicht enden wollende Schlafprobleme, Kindergartenthemen, Schulthemen, Essensprobleme und vieles mehr können ein mehr oder weniger zarter Hinweis sein, dass du dich mit deiner Aufmerksamkeit und deinen Bemühungen einer anderen Richtung zuwenden könntest.
Aus deinem derzeitigen Blickwinkel gesehen, in dem dein Kind durch die Umstände dir wiederholt und wiederholt in die Augen pickt, glaubst du, dass alles schlecht wäre und du nur noch nicht den richtigen Schalter gefunden hättest. Du glaubst vielleicht, dass du krampfhaft alles in bekanntem Fahrwasser halten musst, was dir Sicherheit geben würde.
Doch deine Kinder gestatten es nicht. Sie fordern dich ständig heraus, zu lernen und dich weiter zu entwickeln, gnadenlos.
Im Grunde ist es so, als ob die Bodenplatte eines gewissen Stockwerks deines Hauses gereinigt wird, damit das nächste Stockwerk, deiner persönlichen Entwicklung darauf aufbauen kann, bis…..
ja bis….
du wieder 'zuviel Milch' im Haus hast und dann merkst du wieder, dass alles eng, klemmig, und problematisch ist…..
…auf ein Neues.
Hast du 'zuviel Mich' im Haus? Hier kannst du dich für ein kostenloses Kennenlerngespräch anmelden. Ich freue mich von dir zu lesen.
Selbst die Veränderung sein
Warum es klug ist, im Leben mit Kindern, selbst die Veränderung zu sein und warum es das Zusammenleben mit den Kindern freudvoller und leichter macht.
Du wunderst dich vielleicht, warum ich einmal über Themen zu Babys schreibe, einmal über Dinge , die Kleinkinder betreffen, aber auch über Schulkinder und die damit verbundenen Herausforderungen.
Das liegt nicht etwa daran, dass ich unklar bin, sondern das ich eine Menge Erfahrung darin habe, wie mein Leben mit dem Baby oder Kleinkind das Leben desselben Kindes beeinflusst, wenn es mal zur Schule geht oder sich anders bildet.
Wenn ich diese ganzen Themen um die Alterspanne 0 bis Schulkind runter koche und mir betrachte, was übrig bleibt, dann ist es eine Art Essenz. Diese Essenz lautet:
Jedes einzelne Kind hat es verdient in seiner Einzigartigkeit gesehen zu werden und in einer Art begleitet zu werden, die es ihm ermöglicht sein Einzigartigkeit zu entdecken und zu entfalten.
Leider ermöglichen viele unserer derzeitigen Ideen zu Erziehung und Lernen gerade das nicht.
Wenn ich nun einmal über Babys schreibe und ein anderes mal über Schulkinder, dann hat es den Grund, dass ich mit dem WundersamenLernen die Räume für Kinder erweitern möchte. Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass Lernen so viel mehr bedeutet und das wir uns heute viele Schwierigkeiten mit den Kindern ersparen könnten, wenn wir Lernen und auch Erziehung den Vorgaben dieser schnelllebigen und schneller Veränderung geprägten Zeit anpassen würden.
Ich beschäftige mich ein Menge damit, wie ich als Mutter oder auch als Pädagogin eine Veränderung sein muss, um Kindern zu gestatten, sich zu dem hin zu entfalten, was sie in sich tragen.
Ich komme nicht umhin als Mutter oder auch Pädagogin selbst die Veränderung zu sein, die es meinem Kind ermöglicht die Person sein zu dürfen, die es ist.
Und damit wird das Ganze natürlich unbequem und vielleicht auch befremdlich:
Wieso sollte ich mich ändern, wenn mein Kind nicht richtig isst?
Wieso sollte ich mich ändern, wenn mein Kind morgens trödelt?
Wieso sollte ich mich ändern, wenn mein Kind in der Schule nicht klar kommt?
Wieso sollte ich mich ändern, wenn mein Kind ständig im Internet ist?
Wieso sollte ich mich ändern, wenn mein Kind nachts ständig wach wird?
…
Viel leichter scheint es zu sein, weiterhin den Hebel an der anderen Seite anzusetzen. Die andere Seite wäre weiterhin das Kind. Ich kann immer die Fachleute fragen, die mir sagen sollen, was ich mit meinem Kind machen soll, wenn es nicht…..du weißt schon …..dies und das eben….
In dieser neuen Zeit machen wir uns das Ganze viel zu einfach, wenn wir über Kinder weiterhin als Objekte unserer Gedanken zu Erziehung und Lernen nachdenken.
Viele Alltagsprobleme und Herausforderungen schreien in meinen Augen nahezu nach einer geänderten Wahrnehmung von Erwachsenen. Viele Fragestellungen zu den Themen mit Kindern sind hyperkomplex und verlangen nach Perspektivenwechsel und Umdenken. Das ist unbequem, aber dringend erforderlich.
Ich möchte einige wenige Beispiel aufzählen, um dir zu verdeutlichen, was ich als Kind alles nicht umfassend gelernt habe, aber was super wichtig ist, Kaum jemand spricht im Zusammenhang mit Kindern darüber, aber Lernen bedeutet nun mal so viel mehr, als wir meinen:
- Ich habe nicht umfassend genug gelernt, mich als Kind selbst zu akzeptieren und lieb zu haben. Wie macht man das als Eltern ? Wie geht das? Kann man das lehren, dass ein Kind sich mag?
- Ich habe als Kind nicht umfassend genug gelernt, dass Verurteilung und Ausgrenzung mir nicht ermöglicht das Gute in den anderen zu sehen.
- Ich habe als Kind wenig über natürliche, nicht anerzogene Dankbarkeit gelernt. Ich habe nichts darüber gelernt, wie Dankbarkeit mein Leben glücklicher und zufriedener macht..
- Ich habe als Kind nichts darüber gelernt, dass es mir egal sein kann, was andere über mich denken. Ich habe eher gelernt, wie wichtig es ist, dass andere immer gut über mich denken.
- Ich habe wenig darüber gelernt, wie ich mich durch mein eigenes Denken limitiere und mir selbst im Weg stehen kann. Ich habe zu wenig über meine eigenen Denkprozesse gelernt
- Ich habe zu wenig darüber gelernt, dass meine Glaubenssätze die sind, die sich bestätigen und wie wichtig es ist, mir darüber bewusst zu werden, was ich denke.
- Ich habe zu wenig darüber gelernt, wie giftig und ungesund es ist, sich mit anderen zu vergleichen oder einen Wettbewerb einzugehen, statt dessen wurde mir in der Schule genau das Gegenteil beigebracht.
……
Mit meiner kurzen Aufzählung möchte ich dir aufzeigen, dass das, was wir den Kindern lehren oder auch nicht lehren oftmals so kontraproduktiv für ein gesundes und erfülltes Leben ist. Ich wünsche mir nicht s mehr, als das wir damit beginnen umzudenken und Erziehung und Lernen so gestalten, dass Kinder sich kraftvoll und gesund entfalten dürfen. Als Mutter musste und muss ich, in vielen Situationen bezüglich der Kinder, nachreifen. Ich halte es für sehr wichtig sich zusammen zu tun, gemeinsam zu lernen, Erfahrungen auszutauschen, denn unsere Kinder können davon sehr stark profitieren, mehr Leichtigkeit und Freude für alle Beteiligten sind das Ergebnis.
Diese Erfahrungsräume gestalte ich in meinen Seminaren und freue mich, wenn du auch einmal dabei bist. Die nächsten beiden Seminare finden schon ganz bald statt:
Mühlenabend am Mi 30.09.15
Tagesseminar am So 11.10.15
Info dazu findest du hier:
www.wundersameslernen.de/termine/
Wenn Kinder in ihrem Element sind
Zusammenhänge von freiem Spiel und Alltagsproblemen mit dem Kind erkennen lernen.
Wenn Kinder so oft als möglich "in ihrem Element" sein können, erübrigen sich oftmals die üblichen Probleme um Schlafen, Essen, Sauber werden. Durch meine Beschreibung der Bedeutung des 'im Element sein dürfens' erläutere ich dir die Bedeutung dessen und gebe dir damit eine interessante Anregung, wie du die Herausforderungen mit deinem Kleinkind auf wundersame Weise angehen kannst.
Mein heutiger Blog Beitrag diesmal als Video (4,5 min), schau mal:
Für Unterstützung im Umlernprozess von Erziehung hin zu Beziehung stehe ich dir gerne zu Verfügung. Ruf mich einfach an:
Telefon: 06477 -911 911 9
Über Schlaf-/Stillprobleme hinaus wachsen
Heute erzähle ich dir, dass Schlaf- oder Stillprobleme in vielen Fällen ein Hinweis auf Entwicklungssprünge sind. Sie können ein Wegweiser sein, der dich darauf aufmerksam mache möchte, dass dein Kind neue Bedürfnisse hat und andere Anforderungen an dich stellen möchte. Die Kunst besteht darin sich gegenüber dem zu öffnen, was jetzt von dir benötigt wird, statt weiterhin zu versuchen deine Trickkiste zu erweitern. Change ist angesagt. Frage dich, welche Veränderung von dir erforderlich ist? Falls du hier Unterstützung benötigst, dann rufe mich einfach an:
Die Botschaft dieses Audios (4 min) https://soundcloud.com/wundersameslernen/uber-schlaf-und-stillprobleme-hinauswachsen kannst du in jedem Fall auf andere Altersgruppen übertragen. Schreibe mir, was deine Erfahrungen dazu sind.