Wie Bildschirme die gesunde Selbstregulation der Kinder gefährden

Wie Bildschirme die gesunde Selbstregulation der Kinder gefährden.

Kürzlich hatte ich ein sehr interessantes Gespräch mit Christelle Schläpfer. Es ging um die Herausforderungen von Eltern und Pädagogen mit den Bildschirmen.

Was ich dabei besonders interessant fand, war unser Austausch zu Selbstregulation und Bildschirm.

 

Wir sprachen darüber, dass eine unterschätzte Gefahr für ganz junge Menschen, deren verminderte Möglichkeit zur Ausbildung der Selbstregulation ist.

Dies kann schnell geschehen, wenn die Bildschirme oft eingesetzt werden, um Kinder „zu beschäftigen“.

Ich nehme inzwischen oft wahr, wie Geräte dazu eingesetzt werden, um die Kleinsten in Restaurant, Auto, bei Oma, im eigenen Wohnzimmer, beim Essen und im Wartezimmer zu „organisieren“. Wird das zu einer lieb gewonnenen Angewohnheit, wird man sich der Folgen unter Umständen hammerhart bewusst, wenn es zu spät ist.

Man bemerkt dann vermutlich in der Zukunft, wie der von Eltern genutzte Einsatz der Geräte, einen Mechanismus in Gang setzt, der das kindlichen Nervensystem auf eigenwillige Weise prägt.

Die Fähigkeit zur Selbstregulation wird gewissermaßen aus dem feinen, kindlichen System heraus, nach außen verlagert. Regulation kann nur noch erschwert vom eigenen System, aber immer öfter über ein von außen gesteuerte Instanz kontrolliert (und manipuliert) werden.

Das wunderbare Prinzip der Selbstregulation des Organismus, das inzwischen leider bei vielen Kindern schon von Geburt an leidet, wird zusätzlich geschwächt.

Die Folgen sind desaströs. Man wird diesen fahrenden Dampfer immer schwerer anhalten können.
Süchte werden quasi im frühen Alter durch die Hintertür „eingespeist“. Man erkennt die Folgen nicht bei dem unmittelbaren Einsatz der Tablets und Handys, vielmehr muss man sich im Klaren darüber werden, dass man die Kleinsten in gewisser Weise auf ein Gerät programmiert.

Wir hatten in diesem wirklich sehr komplexen Gespräch, in dem es alles andere als einfache Lösungen gibt einen guten Austausch, was man wohl tun könnte, um junge Menschen zu eigenverantwortlichen Menschen im Umgang mit den Medien zu begleiten.

Christelle hat dazu wirklich weit gedacht und tolle Ansätze, die gut mit dem wundersamenLernen schwingen. Du kannst sie in diesem Zusammenhang zu allen Themen um Cybermobbing, Mobbing und die fachlichen, wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesen Themen ansprechen.

Mich kannst du kontaktieren, wenn diese Themen dir in der Familie Kopfweh bereiten und du einen Austausch benötigst, der dir einen gangbaren Weg ermöglicht. Kontrolle und Manipulation sind hier von Erwachsenen noch immer die Handlungsstränge, die wir bedienen, weil Eltern wie Pädagogen fast ohnmächtig von der Wucht dieser Herausforderung getroffen sind.

Die Lösungen sind feingliedrig und in jedem Fall prozesshaft, denn auch hier sind intelligente Erwachsene gefordert, den Weg beim Gehen zu entwickeln. Hierzu möchte ich dich ermutigen. Sprich mich gerne an.

 

Foto: ludovic-toinel/unsplash


Der Tätigkeitstaumel und wie er uns gefangen hält.

Der Tätigkeitstaumel und wie er uns gefangen hält.

„Ich ging im Walde
So für mich hin,
Und nichts zu suchen,
Das war mein Sinn….“
Goethe hat es in seinem Gedicht so wunderbar zum Ausdruck gebracht und ich frage mich, wann haben Erwachsene wie Kinder die Gelegenheit, sich in einer Weise auf sich selbst einzulassen, die nicht von zu erreichenden Ergebnisse getragen ist.
Das ‚Einfach-sein-dürfen‘ scheint mir doch in diesen Zeiten nahezu zu versiegen.
Alle Tätigkeiten, auch schon die der Kleinsten, müssen irgendeinen nachvollziehbaren Sinn haben. 
Und wenn es auch nur der Anspruch ist, kreativ sein zu ‚müssen‘. Auch Kreativität kann inzwischen nicht einfach für sich selbst genügen. Ihr muss Sinn und Zweck abverlangt werden.

Wo sind die ZEITräume, in denen es einfach nur geschehen könnte, dass in einem stillen Dialog zwischen mir und dem mich umgebenden Raum, sich etwas zeigen dürfte, dass ganz für sich selbst fein und unscheinbar daher kommt.

Wir werden wirklich in einem Tätigkeitstaumel gehalten und das einfach sein dürfen, verkommt in eine Art ‚sich schlecht fühlen‘, wenn man meint nichts zu tun zu haben.

Ich bin sicher, viele Erwachsene kennen diesen Schmerz nicht einmal, der sich auftut, wenn man eine Denk-oder ‚To-do-Lücke‘ hat. Sie müssen tagtäglich funktionieren und sehnen sich nach den Momenten eines gewissen ‚Durchzugs im Hirn‘.

Diese Sekunden werden dann unmittelbar mit dem Griff zum Handy überbrückt. Zu groß ist der Schmerz von sekundenweiser Stille oder erschreckendem Leerlauf oder dem Empfinden unbedeutend durch nichts tun zu sein.

Ich mag es sehr, kleine Kinder beobachten zu können, wenn sie irgendetwas tun, aber sich mir nicht unmittelbar ein Sinn darin erschließt.
Das muss es auch nicht, denn die Kleinsten haben, wenn sie Glück haben und es ihnen erhalten bleibt, die Fähigkeit durch ihre Zeit zu schlendern, sinnlos, zwecklos, bis sich in der nächsten Sekunde etwas in ihnen auftut, dass sie zu einer nächsten großen Tat anregt.

Derzeit setze ich mich selbst im Alltag bewusst dieser Herausforderung aus, keinen Sinn und auch keinen sinnvollen Anschluss in meinem Tun zu erkennen. Ich erforsche Momente des Nicht -Tuns und bin auf der Suche nach einem ‚Raum’, zu dem auch ich einmal viel leichter Zugang hatte. Das ist  ganz und gar nicht bequem, das kann ich dir sagen.

Aber wie bei den Kleinsten, kommt nach der nächsten Wegbiegung ‚im Walde’ auch wieder eine Tat daher, der ich folgen möchte oder muss.

Warum fragst du dich vielleicht soll das denn von Bedeutung sein?

Ich denke, dass in diesen Sekunden, in denen „…nichts zu suchen, das war mein Sinn…“ geschehen kann, eine andere Qualität von Sein dürfen sich auftut. Ich gehe fest davon aus, dass kleine Kinder eine Menge Energie aus dieser besonderen Zeit ziehen können.
Wir Erwachsenen haben diese Kraftquelle fast unbemerkt verschlossen. Wir haben kaum noch Zugang zu dieser nährenden Weise, die uns ganz andere Windungen im Nervensystem nutzen lässt.
Das ist eine weitere Sache, die Erwachsene von kleinen Kindern lernen können.
Wir müssen lediglich den Wert darin wieder erkennen und uns ‚Nichtstun‘ rückerobern, beispielsweise durch wundersamesVERlernen.

Viele meiner Gäste hier in der Köttingermühle sind auf ihre Art ebenfalls auf der Suche nach dieser Rückverbindung. Hier findest du Informationen zur Möglichkeit der Übernachtung in einem wundervollen Rückzugsort und hier findest du Informationen zu meiner Beratungsleistung. 


Jungs, lernen anders. Von der kreativen Kraft der Zerstörung.

Jungs, lernen anders. Von der kreativen Kraft der Zerstörung.

 

Einer meiner Söhne hat gestern diese XXL Streichhölzer auf der Fensterbank entdeckt. Inzwischen, die Kinder sind groß, kann ich sie in der Tat irgendwo liegen lassen.

Er sieht die Hölzer, drückt mit einigen Worten und dieser ganz bestimmten Stimmlage sein Interesse an den Riesendingern aus.
Nur Sekunden später sehe ich ihn auf dem Sessel sitzen und er fackelt das lange, dünne Hölzchen ab.
Er beobachtet genau, was passiert. Das lange Zündholz dreht sich ein, wie interessant für ihn. Seine Interesse entnehme ich einer Bemerkung, die er eher beiläufig macht, während er ganz vertieft mit dem Feuer konferiert.
Sekunden später steht er auf und geht. Geraume Zeit danach finde ich dieses abgefackelte, verdrehte Hölzchen auf meinem Küchentisch wieder. Dort wurde es abgelegt, das Leben geht weiter.

Ich habe sechs Kinder, drei Jungen und drei Mädchen. Das hat mir über Jahrzehnte die Gelegenheit gegeben, zu beobachten, wie unterschiedlich sie ‚verdrahtet‘ sind. Bitte verzeih’ diese etwas technische Formulierung.

Ich kann dir gar nicht sagen, wieviele Kugelschreiber ich in den letzten Jahrzehnten habe wegschmeissen müssen. Die Müllberge dieser Welt sind alleine durch die inneren Forschungsaufträge der Jungs gestiegen.

Sie finden einen Kugelschreiber und er muss sofort in seine Einzelteile zerlegt werden. Man muss dort hinein schauen und ergründen, wie das Ding funktioniert. Diese Kugelschreiber werden aufgeschraubt und im einen oder anderen Fall springt dann die Feder heraus und wird nie wieder gesehen.
Das wars.
Das reicht aber nicht, denn irgendwann liegt da dieser andere Schreiber, der etwas anders zu funktionieren scheint. Natürlich muss dieser auch geöffnet werden, denn er hat vermutlich eine ganz andere Technik? Was da wohl anderes ist?

Alles muss in seine Einzelteile zerlegt werden.

Bei den Kleinsten wird der Schrank ausgeräumt, der Mülleimer untersucht, die Handtasche. Etwas später der Kugelschreiber, dann die Hausgeräte, die zerlegt werden.
Danach wird der Computer aufgeschraubt. Gefolgt vom Motor des Rasenmähers. Wenn sie Glück haben, hat Mutter auch ein altes Moped im Schuppen stehen. Hier muss man den Motor zerlegen und zig mal ein und ausbauen, vielleicht kann man etwas mehr Leistung heraus kitzeln?

Aus der Sicht einer manchmal mehr, manchmal weniger verzweifelten Mutter versuche ich dir die Einzigartigkeit von Jungs zu beschreiben. Sie sind so oft damit beschäftigt, diese Welt in ihrer Tiefe zu ergründen. Sie wollen wissen, wie etwas funktioniert. Sie zerlegen und ergründen. So forschen sie.
Und was sie mit Sicherheit auch benötigen sind ganz fixe und allezeit aufmerksame Schutzengel. Bei diesen unsichtbaren Helfern habe ich mich schon viele male bedankt, das kannst du mir glauben.

Und auch heute komme ich zu dem Schluss, das Jungs (heute beipielhaft in den Vordergrund gestellt) in unserem gegenwärtigen Bildungssystem extrem behindert werden ihren ‚Lebenslernfaden’ aufzugreifen und zu bespielen.

Jungs, (wie Mädchen) bräuchten in bestimmten Fällen ganz andere Umgebungen, um wirklich lernen zu können, wie es aus ihnen heraus kommen möchte.

Auch diesen Betrag habe ich geschrieben, damit die Einzigartigkeit der jungen Menschen nicht im Einheitsbrei der allgemeinen Vorstellung vom Lernen verloren geht.
Bei all den derzeitigen Bestrebungen hin zur ‚Gleichmacherei’ darf die Einzigartigkeit eines jeden jungen Menschen nicht in Vergessenheit geraten.
Wir sind nun mal Individuen und benötigen daher auch je individuelle Dinge, um uns optimal zu entfalten.

„Je individuelle Dinge“ kann ich dir auch mit meiner Beratung im Leben mit Kindern anbieten. Hier kannst du Kontakt mit mir aufnehmen.


Wer will schon gerne als ignorant gesehen werden, wo man sich doch solche Mühe gibt

Illustration aus dem Buch
Jenseits aller Erziehungsvorstellungen
Wer will schon gerne als ignorant gesehen werden, wo man sich doch solche Mühe mit den Kleinsten gibt

In diesem Beitrag beschreibe ich, dass es oftmals nur einen geänderten Blick auf die eigentlichen Bedürfnisse der Kleinsten braucht und damit können sich anstrengende Themen mit den Kleinkindern wundersam wandeln. Leicht ist es nicht. Weil es so naheliegend ist, tut es manchmal sogar richtig weh. 
Einige Anregungen gebe ich in diesem Beitrag. Gerne lese ich dazu von dir.

Vor wie nach bin ich der Meinung, dass die Lernprozesse, die sich in den ersten Tagen und Monaten im Kind entfalten dürfen, wegweisend sind und entscheidend für die persönliche Zukunft des Kindes. Wenn ich es etwas pathetisch formulieren darf, dann möchte ich sogar behaupten, dass diese Zeit sogar über die Zukunft der Menschheit mit entscheidet.

Die jeweilige Umgebung, die wir Erwachsenen den Kleinsten bieten, quasi das unmittelbare Modell, in dem sie sich entfalten können, ist von größter Bedeutung. Alles, was dieses Modell vermittelt, wird im System des Kindes eingraviert und wird somit die Grundlage aller weitern Bewegungen und Entscheidungen sein.

Es gibt Erwachsene, die eine von Liebe und Nachsicht getragene Grundlage als Modell gewählt haben und an die Kleinsten einen gewissen Optimismus und ein großes Wohlwollen weitergeben. Die Kleinsten baden in einer mal mehr und mal weniger liebevollen Umgebung. Sie können gedeihen. (…und ‚Fehler‘ machen diese Erwachsenen auch)

Andere Erwachsene wählen bewusst oder unbewusst eine Umgebung, die auf dem Modell von Missachtung, Strafe, Disziplin, Belohnung und Drohung, Autorität und dem Gedanken ruht, dass man Kinder abhärten müsse. (…und hier da scheint auch ganz sicher das Herz durch)
Kleinkinder, die in dieser Modellumgebung aufwachsen, haben es schwer. Sie müssen eine Menge Lebensenergie dafür aufbringen ihr ganzes Wesen und Sein zu verteidigen. Lebenskräfte, die im Grunde in einen nicht enden wollenden, lebendigen Lernprozess fließen könnten, werden nun dafür verwendet sich schlicht und einfach zu verteidigen oder in anderen Fällen eine Menge Widerstand aufzubauen.

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Das ist wirklich schade, denn im Grunde fehlt ihnen etwas, um besser lernen zu können, sich in aller Tiefe und Stille oder Leidenschaft mit etwas Interessantem beschäftigen zu können. Wohl gemeint, wenn ich von lernen spreche, dann überschaue ich in diesem Fall, die Zeit, noch bevor das Kind richtig sprechen kann.

Die Qualität der Beziehung mit den Kleinsten ist enorm wichtig, denn durch die langsame Entfaltung unserer Nervensystems, werden die ersten Erfahrungen weitreichend weitergetragen.

In meiner Erfahrung sind viele Auseinandersetzungen und Probleme, die Eltern von Kleinkindern haben, der Tatsache geschuldet, dass der moderne und schnelle Alltag und unsere derzeitigen Ansätze in Erziehung und Lernen, die Kleinsten all zu schnell in Verteidigungs- und Widerstandspositionen zwingt.
Schon die ganz kleinen Kinder sind oftmals gestresst. Nicht oberflächlich gestresst, sondern in der Tiefe gestresst. Damit meine ich, dass ihr System nur schwer zur Ruhe kommt. Natürliche Abläufe und und Kreisläufe und Regelsysteme sind gestresst.
Und damit geschieht es, dass kleine Kinder oft so stark aufdrehen und fordernd werden.

  • Immer wieder begegnen mir die Eltern, mit den Kleinkindern, die nachts nicht mehr durchschlafen, oder alle Stunde die Brust einfordern…
  • Es begegnen mir die Eltern mit den Kindern, die mit 3, 4, 5 oder 6 Jahren wieder in die Hose machen.
  • Auch die Eltern der 

Kinder, die nur noch dies oder das essen, und wenn sie etwas Bestimmtes nicht bekommen, kann es schon geschehen, dass sie völlig von der Rolle fallen.
  • Ich höre die Geschichten von den Eltern, deren Kleinkinder die unglaublichsten Wutausbrüche haben und dies an Orten, wo man es sich so gar nicht wünscht….

Ganze Foren im Internet angefüllt mit Kommentaren, die mir zeigen, dass Eltern das falsche Ende des Stockes auffangen. Sie suchen an Ecken und Enden, geben große Summen Geld für angeblich pädaogische-wertvolles Gedöns aus.

Das Traurige daran ist, dass all diese Bewegungen und angeblich notwendigen Maßnahmen die Kleinsten immer nur noch weiter in Widerstand und Kampf zwängen. Alles wird noch schlimmer und man wird zum Therapeuten oder Arzt geschickt.

Kaum ein Erwachsener mag es gerne hören, dass die Kinder im Grunde nicht das Problem sind. Sie mögen sich auch nur sehr zögerlich dem Gedanken öffnen, dass die anhaltenden Schwierigkeiten, die Eltern in diesen Zeiten mit den Kleinsten haben, nicht den Kindern geschuldet sind, sondern vielmehr einer durchzügigen Ignoranz gegenüber den grundlegenden Bedürfnissen der Kleinsten.

Viel einfacher scheint es zu sein, noch immer die Ansätze einer moralischen Erziehung der Kleinkinder zu folgen, zu versuchen das rechte Verhalten unter allen Umständen ‚hinzuerziehen‘.
Früher mag das geklappt haben, da wurde die moralische Erziehung einfach mit körperlicher und seelischer Gewalt hineingezwängt. Den Kindern blieb nichts anderes übrig, als zu gehorchen und sich anzupassen, sonst hätte es ‚etwas gesetzt’.

Doch heute ist die Zeit eine andere. Diese Ansätze das Verhalten der Kinder mit Druck und Stress zu leiten, „funktionieren“ aus vielschichtigen Gründen nicht mehr.

Was tun?

Es ist also höchste Zeit, sich genau diesem Prozess zu stellen, das ich das alte ‚Handwerkszeug’ nicht mehr habe und die anderen Ansätze des Aufbaus einer gesunden Beziehung vielleicht selbst noch nicht so selbstverständlich in den Körperzellen trage.

Das Thema Erziehung will in gewisser Weise umgeschrieben sein, ein neues Kapitel will in diesem Buch aufgeschlagen werden.

Daher empfehle ich Eltern, die in dieser Kampf- und Krampfdynamik mit den Kleinsten leben, sich ganz grundlegenden Fragen zu stellen. Es sind Fragen, die die gesellschaftlich rigiden und eingleisigen Vorstellungen dehnen und weiten und nicht nach richtig und falschen Ansätzen suchen.  Es entstehen Möglichkeiten von 'sowohl als auch' im Gegensatz zu 'nur so'.

Wenn diese Alternativen im Inneren der Eltern an die Oberfläche kommen, dann berichten  sie mir, dass manchmal schon nach nur einem Gespräch, die Schwierigkeiten weniger geworden sind.

Dies konnte geschehen, weil Eltern nach der Beratung einfach einen anderen, nicht mehr so stark von moralisch geprägten Ideen zu Erziehung und Lernen, auf ihr Kind haben konnten. Die Kinder fühlten sich gesehen und konnten von jetzt auf gleich den Kampf und den Widerstand loslassen.

 

Ähnliche Anregungen, wie man einen anderen Blick auf die Alltagsthemen mit Kindern richten kann, habe ich in meinem Buch JENSEITS ALLER ERZIEHUNGSVORSTELLUNGEN verarbeitet. In neun Geschichten, versuche ich dir einen weicheren und freundlicheren Blick auf die Dinge zu ermöglichen. Du findest mein Buch hier direkt im Verlag, bei Amazon oder auch in der Buchhandlung deines Vertrauens.


Die alltäglichen Dramen. Wie wir sie mit den Kindern bühnenreif machen.

Die alltäglichen Dramen. Wie wir sie mit den Kindern bühnenreif machen.

Kleine Analogie, damit Liebe zwischen Groß und Klein leichter fließen kann.

Kennst du es, wenn Kinder etwas 'überdreht' sind, weil sie gerade im Moment, eine Biene auf der Haut sitzen haben? Ein Flecken auf das T-Shirt bekommen haben? Ein Lieblingsspielzeug kaputt gegangen ist? Oder im Moment gerade irgendetwas geschehen ist, dass sie kaum aushalten können. (gilt auch für Erwachsene)

Sie geraten dann in gewisser Weise in Panik. Sie treten auf der Stelle, machen quietschende Geräusche, zappeln oder rennen. Manchmal findest du sie auch in einer gewissen Starre, die es ihnen unmöglich macht, sich von der Stelle zu bewegen.

In diesen Fällen sind sie vielleicht in ihrem Drama gefangen und es braucht etwas Zeit und liebevolle Unterstützung, bis sie wieder von der Identifizierung mit dieser Situation loslassen können wieder bei sich selbst ankommen können.

Ich empfinde es so, als ob ihr Schmerz- oder Stresskörper sie übernommen hat und sie für größere oder kleinere Momente nicht in der Lage sind, zu sich zu finden und bei sich zu sein. Sie sind durch diese intensive Erleben, dass sie im Moment haben, wie fremdgesteuert.

Jetzt kommt die eigentliche Herausforderung einer alltäglichen Situation dieser Art.

Wenn Erwachsene in diesen Sekunden selbst in einer ähnlichen Lage sind und für diese Sekunden von ihrem eigenen Stress- oder Schmerzkörper gesteuert sind, dann kreiert Groß und Klein ein größeres Drama miteinander. Das Bühnenstück bekommt einen neuen Vorhang und das nächste Kapitel im Drama wird aufgeführt.

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So lernen wir in gewisser Weise, Erwachsene, wie Kinder unser Drama weiter aufzuführen. Wir sind gefangen, in den Rollen, die uns ergriffen und übernommen haben.

Es braucht immer wieder gute Kraft und Aufmerksamkeit, um die Dramabühne zu verlassen und sich wieder im eigenen SEIN zu verbinden.

Kinder brauchen da so manches mal etwas Zeit für gute Beziehung, eine Menge Wohlwollen, Verständnis, Körperkontakt, um sich wieder verbinden zu können. Wenn das gut gelingt, dann kann die Liebe wieder fließen und allen Beteiligten geht es bald besser.

Wenn es nicht gelingt, dann wird das nächste Stück im Drama aufgeführt. Der Vorhang hebt sich wieder. Weiter gehts.

Kennst du auch diese Tage, wo du in der Familie den Eindruck hast, dass es allen Beteiligten nicht recht gelingen will, die Bühne zu verlassen?

Wenn diese Stess- und Schmerzkörper lange Zeit und ständig präsent sind und es wenig Gelegenheit gibt, wieder den entspannten Zustand des Seins zu erlangen, dann staut sich meist soviel in den Kindern (oder Erwachsenen) an, dass jede Kleinigkeit das Drama verstärkt und alle zurück auf die Bühne bringt.

In den modernen Familien staut sich das meistens gegen Abend an. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Drama der Stress- und Schmerzkörper sogar in der Nacht weiter aufgeführt werden kann. Ich kenne diese Situationen noch, in denen die Kleinkinder alle Stunde wach werden und die Brust einfordern oder Kinder krank werden, genau in den Momenten, wo die Familie sowieso schon stark belastet ist.

Damit die Kinder von der Dramabühne runterkommen können, ist es bedeutsam ihre genauen Bedürfnisse zu erkennen und ihnen mit den oben genannten Anregungen wieder dazu zu verhelfen, dass sie wieder den Zustand des SEIN s betreten können. Den Zustand des SEIN s erkennst du in diesen Momenten, in denen es ihnen gut geht, in denen sie ungestört spielen können, in denen du die Kinder beobachtet und du nicht anders kannst, als zu lächeln. Und schon seid ihr beide wieder im Sein verbunden. Die Dinge entspannen sich.

Hast du schon mal erlebt, wie sich das anfühlt. Es geschieht in Sekundenschnelle.

Was hilft dir aber als Erwachsene(r)? Zunächst ist es hilfreich zu erkennen, wann du selbst auf der Bühne des Drama s stehst, wann du mitspielst. Es ist wichtig, wenn du es einfach nur schon mal mitbekommst. Das ist die halbe Miete.

Der nächste Schritt ist vielleicht, dass du dich selbst beobachten kannst, wie du selbst auf der Bühne stehst und eine bemerkenswerte Performance hinlegst.
Wenn du diese Dinge schon mal mitbekommst, dann kannst du, als Erwachsener beginnen gut für dich selbst zu sorgen, deine Bedürfnisse zu erkennen. Du tust dann im Grunde nichts anderes mit dir selbst, als was du deinem Kind geben würdest, wenn du es aus der zu Anfang beschriebenen Situation retten möchtest. Du brauchst dann Zeit und Wohlwollen und gute Gelegenheit wieder bei dir selbst, d.h. in deinem SEIN anzukommen. Den eigenen Körper zu spüren und wahrzunehmen kann in dem Moment sehr hilfreich sein, um den sicheren Treppenweg zu finden, der dich von der Bühne gehen läßt.

Ich gehe davon aus, dass diese vielen kleinen Dramen, die wir täglich mit unseren Liebsten aufführen, die größte Freude- und Leichtigkeitsbremse ist. Wenn wir da oben auf der Bühne stehen, dann kann die Liebe zwischen den Erwachsenen und den Kindern nicht fließen. Die Liebe ist ja immer da. Sie wird von unserer erlernten Art, immer wieder ein Drama aufzuführen, irgendwo ausgebremst.

Fließen kann die Liebe leichter, wenn wir dieses Theaterstück durchschauen. Als Erwachse bin ich in der Verantwortung das bewusste Heruntersteigen von der Bühne zu praktizieren, damit mein Kind nicht gezwungen wird pausenlose Aufführungen zu haben.

Ich hoffe, das mein kleine Analogie für dich hilfreich ist. In meiner Beratung und meinen Seminaren habe ich weitere erprobte und nützliche Inspirationen, um deinen Familienalltag leichter und freudvoller zu gestalten.

 

Die alltäglichen Dramen. Wie wir sie mit den Kindern bühnenreif machen.


Was sich hinter deinem Rücken abspielt, ist von größerer Bedeutung, als du denkst.

Hast du eine Aufmerksamkeit für den Raum hinter dir? Hast du eine Vorstellung zu dem, was sich in diesem Moment hinter dir befindet. Kannst du erspüren, was sich im Raum hinter dir abspielt, während du diese Zeilen liest. Schließ gerade für einen ganz kleinen Moment die Augen und spüre nach?

Ich habe dir diese Fragen gestellt, um dir die Möglichkeit zu geben für einen kleinen Moment den ‚Modus‘ zu verlassen, in dem du vermutlich für gewöhnlich operierst und aus dem heraus du den Alltag mit den Kindern zu regeln suchst.
Kannst du auch wahrnehmen, wie du für gewöhnlich sehr stark nach ‚vorne’ orientiert bist, wie du deinen Sinne benutzt, um zu lesen, im Smartphone oder am Computer ein Wissen zu erhaschen, von dem du gerade im Moment meinst, dass es notwendig wäre. Kennst du es, dass du in Gedanken schon viele Schritte voraus bist, weit voran, im ‚Geiste vor dir‘, vor dem Moment , der gerade eben ist.

Und genau da, da vorne, suchen wir die Dinge zu regeln und unsere Herausforderungen mit den Kindern zu stemmen.

  • Noch schnell im Stehen einen Biß in den Kuchen, während du die SMS beantwortest, dein Kind neben dir, frei schwebend im deinem gestressten geistigen Universum.
  • Während der Autofahrt gerade noch da vorbei fahren, damit man noch schnell was erledigen kann.
  • Dein Kind sitzt im Auto angeschnallt, während du mal eben schnell in den Laden springst. Du als ‚Geist‘ unterwegs , in Gedanken bei deinem Kind im Auto, aber auch nicht wirklich präsent beim Bäcker, ungeduldig, der Zeit voran. Nicht im Auto und nicht beim Bäcker, schon gar nicht präsent im Körper.
  • Am Abend, du bist gerade dabei deine zwei Kinder ins Bett zu bringen, innerlich verärgert, weil dein Partner noch nicht da ist. In Gedanken weit voraus, eben an dem Punkt, wo du in 40 min. sein möchtest. Ausgerechnet heute klappt es nicht mit der ‚Bettruhe’. Du bist in Gedanken voran.
  • Kennst du diese endlosen Geschichten und inneren Dialoge, die dein Geist konstruiert? Du bist in Gedanken. Du hast ein Probleme mit XY und dein Kopf konstruiert die tollsten Geschichten, bist in Dialoge verwickelt, innere Streitgespräche, gedankliche Kapriolen. Du funktionierst als eine Art unsichtbare Hülle, nicht wirklich präsent in deinem Körper. Dein Kind neben dir, ungebunden in deinem geistigen Gedankenstrudel.

Dein Verstand ist ungezählte Stunden am Tag damit beschäftigt, ganzheitliche Zusammenhänge zu sezieren, in Stücke zu schneiden, Konstrukte und Konzepte zu bauen. Und so sind Erwachsene es gewohnt die Herausforderungen mit den Kindern anzugehen und noch mehr zu lesen, noch mehr Information zu sammeln, noch schnell eine WhatsApp, dass wir nicht bemerken, wie dies ein Spirale ist, die uns immer tiefer in den Sumpf führt. Wir sind so erzogen und hinterfragen diese viel genutzte geistige Betriebsanleitung nicht. Man macht es eben so . Jeder macht es so.

Dies ist die eine Sache und daraus entsteht aber dann auch gleich das zweite Problem. Wir sind es so sehr gewohnt in diesem Modus zu operieren, dass wir die Kinder mitten hinein zerren, in diesen ungesunden und ermüdenden Modus, dem wir im Grunde zu entfliehen suchen.
Unsere Art der Bildung und Erziehung unterstützt leider diesen geistigen, nicht präsenten Modus.

Alle sind irgendwo ‚da vorne‘ unterwegs, aber nicht ‚hier’, schon gar nicht in ihrem Körper.
Kinder, wenn sie denn dürfen und können sind aber in ganz anderen geistigen ‚Räumen‘ unterwegs. Es sind die ‚Räume‘, die sie nähren, kraftvoll aufwachsen lassen und aus denen heraus sie im Grunde eigentlich ihr Potential entfalten könnten.

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Mit meiner Eingangsfrage, was sich hinter dir abspielt, habe ich im Grunde eine Einladung ausgesprochen, sie lautet:

Versuche so oft als möglich am Tag diesen Modus der normalen Betriebsamkeit zu entfliehen.
Das ist ein praktischer Schritt hin zu deinem Vertrauen in dein eigenes Wissen, deine Gespür dafür was für dich und dein Kind richtig ist. Ich gehe davon aus, dass wir durch all die Betriebsamkeit und die Ablenkung weg geleitet werden von dem, was unser inneres Wissen ist. Die Ablenkungen sind so groß, die permanente Funktion im Verstandesmodus stärkt nicht den ‚geistigen Muskel‘, der eigentlich da wäre, der uns verbunden sein läßt mit unserer Weisheit.

Was ich dir vorschlage sind Schritte hin zu dem Empfinden, dass du vielleicht kennest, wenn du auf das Meer schaust. Vielleicht kennest du es auch, wenn du einer Musik lauschst, die dich berührt. Den anderen Modus oder diesen ‚geistigen Muskel’ kann man auch stärken, wenn man mit den Augen in die ‚Weite‘ schaut. Das kann im Grünen oder am Himmel sein. Auch das sekundenweise Schließen der Augen, wann immer es möglich ist, hilft dir eine Verbindung mit deinem Inneren aufzunehmen.

Andere Strukturen im Nervensystem müssen dies dann hervor bringen, man kann es nicht lernen oder darüber lesen. Man kann es nur Empfinden. Ich bin sicher, dass du weißt wovon ich rede. Du kannst es hoffentlich ‚spüren‘. Es ist ein Empfinden, dass sich hier in irgendeiner Form zwischen den Zeilen entfaltet. Man kann es nicht verstehen, man kann es nur SEIN.

Die Power und die Weisheit dessen, was im Leben mit deinem Kind richtig ist, kommt von Innen. Es ist zunächst, so lange dein Kind klein ist, ein tiefes Empfinden dafür, was für dich richtig ist.
Um dem zu lauschen, ist es notwendig, die allgegenwärtigen Geräusche, das Laute, das Vordergründige, das Gewohnte, das, was alle so machen ein wenig zu dimmen.

Ich wünsch dir gute Kraft dafür. Ganz praktisch erfahren kannst du das Dimmen des ganz normalen Alltags, wenn du zu meinem nächsten Tagesseminar kommst. Hier ist ein wundervoller Ort dafür, der diesen ‚Raum‘ öffnet. Informationen findest du hier.

 

 

Was sich hinter deinem Rücken abspielt, ist von größerer Bedeutung, als du denkst.


Zurück zum Ruhepuls. Wege aus der Über(an)spannung im Leben mit Kindern.

Vergangenen Woche habe ich darüber geschrieben, wie Kinder die allgegenwärtige Über(an)spannung der Erwachsenen ‚erlernen‘. Damals habe ich in Aussicht gestellt, dass ich in Teil zwei dieser kleinen Serie, darüber schreiben wollte, was in in meinen Augen im Zusammenleben mit Kinder dringend erforderlich ist, damit Kinder freier und selbstbestimmter ihre Anlagen nutzen können und damit natürlicher lernen können.

Damit tut sich im Grunde ein riesiges Thema auf und ich kann mir gut vorstellen, dass du schnell abwinken oder einlenken wirst. Zum Thema Entschleunigung, Wellness, Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele, gibt es Informationen ohne Ende.

Was genau könnte also die Information sein, die ich hier einflechten möchte, von der ich der Meinung bin, dass sie nicht für zusätzlichen Ballast und Verunsicherung sorgt?

In Teil 1 habe ich darüber geschrieben, dass die Überanspannung in den Erwachsenen und leider auch in vielen Kindern so gegenwärtig ist, das wir sie nicht notwendigerweise erkennen und ihr entgegen wirken können, weil Anspannung so selbstverständlich geworden ist.

Es ist alles andere als einfach, aus einem hohen Stresslevel, den man noch dazu für völlig normal und angemessen hält, eine Art ‚Nulllinie‘ zu erreichen, die eigentlich ein freies und selbstbestimmtes, naturnahes Lernen erst ermöglichen würde.

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Daher interessieren mich Ansätze, die es erleichtern würden, dass sich von Anfang an, nicht so viel Ballast in den Kindern auftürmt, so dass ihr Stress- und Drucklevel niedrig bleiben kann. Stress, auf den ich als Erwachsene keinen Einfluss habe, gibt es schon genug.

  • Ich halte es für wichtig, dass wir den Kindern Möglichkeiten erhalten können, dass sie sich quasi gut verkörpern können. Mit Sicherheit benötigen sie zu Beginn ihrer Lebenszeit Wohlwollen, Wärme und die Gelegenheit, dass sie gut in ihrem Körper ‚ankommen’ können. Ich finde es wichtig, über die Zusammenhänge von Körper, Bewegung, Lernen, Stress, Hormonen, wohlwollende Berührung, in Beziehung sein, Körpersprache und Sein informiert zu sein, damit Erwachsene verstehen lernen, dass Lernen nicht erst in der Schule beginnt, sondern die feinen Wurzeln dafür ganz, ganz früh gelegt werden.
  • Daran schließt sich für mich unmittelbar an, dass Erwachsene nicht so früh damit beginnen, die Kleinsten zu intellektualisieren. Ich denke, dass durch die Verschiebung der Interessen hin zu einer immer früher einsetzenden ‚Verschulung‘, die Kindheit weg rationalisiert wird und damit die Gefahr besteht, dass Kinder viel zu früh vom Bauchmensch in den Kopfmenschen gezwungen werden.
  • Daraus folgt für mich, dass ich beobachte, wie das Vertrauen der Erwachsen in die natürlichen Lernprozesse der Kinder schwindet und sich daraus ein sehr ungünstiger Kreislauf entwickelt, der uns weis machen will, dass Lernen nicht von alleine stattfindet, sondern von Erwachsen hervorgebracht werden müsste.
  • Ich beobachte die Zunahme der Komplexität von Fragestellungen in Erziehung und Lernen. Erwachsene versuchen ständig der Zunahme von Geschwindigkeit und Komplexität gewachsen zu bleiben. Das Tempo und die Anforderungen im Alltag steigen. Daraus folgt, wenn wir den Bewegungen nicht mit Bewusstheit begegnen, dass wir von den Kindern viel zu oft abverlangen, dass sie sich dem Erwachsenentempo anpassen. Das wiederum stresst die Kinder noch mehr und in diesem Zusammenhang entsteht ein Kreislauf, dem nur mit Achtsamkeit und Bewusstheit zu entkommen ist. Ich halte es heute für wichtig, sich Raum und Zeit zu nehmen, um die ‚Kinderzeit‘ zu betreten. Eine Zeit, in der eine andere Uhr läuft. Eine Uhr die eine andere Zeitqualität misst. Eine Uhr die Langweile zulassen kann, die keine Termine hat, die Zeit verplempern mag, die träumen mag und in die ‚Luft‘ schauen kann. Dies alles damit Kinder die Chance behalten, in ihre Kraft zu wachsen. Manchen Erwachsnen tut es vielleicht auch gut die 'Kinderzeit' zu betreten.
  • Ein weiterer wichtiger Aspekt ist für mich, dass Erwachsene sich über die Bedeutung von Emotionen in unserem Leben klarer werden. Darunter verstehe ich nicht ausgelebte und ausgedrückte Gefühle aus der Vergangenheit. Sie sammeln sich, auch schon bei den Kleinsten in den Körperzellen an und sorgen auf Sicht gesehen für Ungleichgewicht, Stress, Emotionalität und Krankheit.
    Emotionen sind ein ganz wesentlicher Faktor für Über(an)spannung. Das kannst du überall beobachten, wo sich Emotionen schnell einmal unkontrolliert entladen. Leider entstehen diese Emotionen um so leichter im Körper der Kinder, wo es nicht von Anfang an erwünscht ist, dass die eigentlichen Gefühle unmittelbar gelebt werden. So groß ist heute der Anspruch, dass Kinder funktionieren müssen. Kinder verlernen durch Erziehung, Schule und Gesellschaft regelrecht ihren Gefühlen unmittelbar und authentisch Ausdruck geben zu dürfen. Zu früh lernen sie, was sie nicht sagen dürfen, wie man sich ordentlich benimmt, wie man unauffällig ist. Man lernt sozusagen schon sehr früh, so zu tun, als ob man gewisse Gefühle gar nicht hätte. Man lernt Wut, Glück, Freude, Schmerzen etc. herunter zu schlucken und so zu tun, als ob man sie nicht hätte.
    Kinder lernen , es allen Recht zu machen und verlieren ihren authentischen Ausdruck, mit dem Ergebnis, das sich Emotionen in ihnen anhäufen, was wiederum zu einer Überanspannung des Nervensystems führt. Weiter Stress entsteht und der Kreislauf bekommt neue Energie für sein Überleben.

Ich habe dir nun in einigen Beispielen aufgezeigt, was in meinen Augen dazu führt, dass auch Kinder, die im Grunde recht privilegiert groß werden, trotzdem (oder gerade) unter erschwerten Bedingungen leiden. Auch diese Kinder leben noch lange keine optimalen Bedingungen um frei und selbstbestimmt lernen zu können. All dies ist gar nicht so offensichtlich, weil man meinen sollte, dass viele Kinder dieser Zeit schon tolle Bedingungen hätten.

Ich hingegen möchte mich dafür stark machen, dass wir auch diese Ideen von Bildung und Erziehung kritisch hinterfragen sollten. Auch das, was wir im Moment für so erstrebenswert und unumstösslich halten, ist für mich weit von einem Optimum für ein menschengerechtes Lernen entfernt.

Durch meine Arbeit, in der ich auf viele Dinge aufmerksam machen möchte, die bezüglich des Lernens zwischen den Zeilen geschehen, hoffe ich, dass ich dich mit meinen Inspirationen für ein Verlernen in deiner unmittelbaren Umgebung gewinnen kann. Ich freue mich, wenn du mir schreibst und mir deine Erfahrungen und Ideen mitteilst.

 Hier findest du Teil 1 zu diesem Beitrag: Weit entfernt vom Ruhepuls. Wie kommt die Überanspannung in die Kinder

 


Weit entfernt vom Ruhepuls - Wie kommt die Über(an)spannung in die Kinder?

Vor zwanzig Jahren habe ich in Amerika ein sechswöchiges Internship bei einem Psychologen verbracht. Ein Internship ist eine Zeit, in der man einen Mentor sehr intensiv begleitet, um tiefer einzusteigen und zu lernen. Ich habe seinerzeit die Zusammenhängen von Körper und Emotionen ein weiteres Stückchen erarbeitet. Neben der Begleitung seiner Seminare und Beratungsgespräche, hatte ich eine intensive Zeit der Innenschau.

Eines Tages haben wir einen seiner Freude besucht, der Forschung auf diesem Gebiet zwischen Gehirn, Körper und Emotionen betrieb. Ruck zuck war ich an irgendwelche Maschinen angeschlossen, die meine Gehirnaktivität messen sollten und an ein anderes Gerät, dass den Grad meiner Entspannung sichtbar machen sollte.

Dieser Forscher fragte mich, ob ich denn entspannt sei und nach einem kurzen Check gab ich ihm zur Antwort, dass ich entspannt sei. Er grinste und zeigte mir an Hand einer Skala, dass ich weit davon entfernt sei, entspannt zu sein. Tja!

In unserer Zeit der ständigen Verfügbarkeit, dieser enormen Schnelligkeit, des immer bereit für Handlung sein müssen, haben sich die Parameter verlagert, die uns ein gutes Körpergefühl und ein Sinn für Entspannung geben.
Auch hier glauben wir so gerne, dass uns die Espresso-Variante zu wahren Entspannung verhilft. Ein Stündchen Yoga die Woche, der zwanzig Minuten Fußweg zur Arbeit, die Tasse Cafe im Stehen.

Ich denke, das unser Nervensystem derart überspannt ist, dass wir kaum mehr ein Maß für eine wirkliche Entspannung haben. Wir sind meilenweit entfernt vom Ruhepuls und merken es nicht mal.

Meine sehr verehrte Feldenkrais Lehrerin hat uns, mit einem Augenzwinkern immer wieder sehr eindringlich auf Menschen aufmerksam gemacht, die nach einer Körperbehandlung in gewisser Weise zusammenklappen. Diese gestresste Mutter, die nach einer Behandlung in ein Loch fällt, oder dieser Mann, der sich nach einer Behandlung subjektiv schlaff fühlt, weil er das Maß an Entspannung seit langem nicht mehr erlebt hat.
Von meiner Lehrerin kam dann der Satz: „It is the Tension, that keeps me together:“ ( Es ist die Spannung, die mich zusammenhält.)

Woran merkst du, dass du entspannt bist?
Meinst du, dass da noch etwas mehr geht?
Wieso fällt es uns so schwer ein volles Maß an Entspannung zu erlangen?
Was ist ein volles Maß an Entspannung? Wie würde sich das anfühlen?

Ist es denkbar, dass unsere Kinder sich das Überangespannt sein von uns ‚abschauen‘? Ist es denkbar, dass die Art Betriebsamkeit, das Funktionieren müssen, nicht wirklich loslassen und abschalten können, mit ein Grund für viele Probleme im Alltag mit den Kindern ist?

Kann es sein, dass in unserem Leben als Erwachsene die Parameter für Entspannung und damit für ein gesundes und zufriedenes Leben derart verschoben sind, dass wir gar nicht mehr so selbstverständlich zu einem gesunden Maß finden? Ist es denkbar, dass wir so angespannt sind, dass wir kein gesundes Empfinden für wirkliche Entspannung haben?
Kann es sein, dass viele Schwierigkeiten im Leben mit den Kindern, der Versuch der Kinder sind, mit unserem Aufgedreht sein und unserer Überanspannung im Nervensystem zu kooperieren?

Vielleicht wirst du denken, dass das ja nun alles nichts Neues ist. Und ja klar, wir brauchen mehr Entspannung und Entlastung. Ja, ja, Entspannung und Stille, damit wir dann später um so höher, größer, schneller, weiter….

Das ist aber nicht der Punkt, den ich an dieser Stelle machen möchte.

Ich möchte vielmehr darauf hinaus, dass unsere Kinder viel mehr eigene Zeit, eigene Rhythmen, Möglichkeit für ihre ureigene Stille, Ruheräume benötigen, um ihr Nervensystem überhaupt gesund und natürlich entfalten zu können.
Ein wesentlicher Bestandteil liegt für mich darin, dass die jungen Menschen weiterhin 'Besucher' ihrer eigenen Innenwelt bleiben können und dürfen.

Ich bin der Meinung, dass wir sie da nicht so schnell und unbedacht heraus holen dürfen. Später, wird es ihre Quelle der Kraft, Kreativität und Lebensfreude sein. Wenn sie viel zu früh gezwungen sind, ihre inneren Räume zu verlassen, um mit Erwachsenen zu kooperieren, die auch nicht wissen, was sie tun, dann ist das ziemlich problematisch.

Da die Kinder die Meister der Kooperation sind, liegt es in meinen Augen in der Verantwortung der Erwachsenen nicht nur für diese ‚äußeren’ Formen von Bildung einzustehen, sondern diese inneren Formen von Bildung anzuerkennen und zu ermöglichen.

Somit sind wir hier in der Verantwortung. So, wie Kinder lernen, sich zwischen den Zeilen unseren Stress abzuschauen, so bräuchten sie dann Gelegenheit sich zwischen den Zeilen das abzuschauen, was ich als Erwachsene tun würde, um gut für mich zu sorgen.

  • Ist es das sie von mir mitbekommen, dass ich gestresst zum Yoga hechte?
  • 
Ist es, dass sie mich schreien hören, weil ich verdammt noch mal, einen Moment für mich benötige?
  • Ist es, dass sie abends spüren, dass ich sie leicht hochtourig ins Bett bringe, weil ich weiß, dass ich dann gleich!!! Zeit für mich brauche?
  • Ist es, dass ich Tag für Tag über den morgendlichen Ablauf lamentiere, ohne ein paar Entscheidungen zu treffen, die vielleicht unbequem sind?
  • Ist es, dass ich mich scheue mit meinem Lebenspartner ein Gespräche über unsere grundsätzliche Lebensrichtung zu führen?
  • Ist es, dass ich das Kind, wider meines besseren Wissens, in eine Tageseinrichtung gebe, von der ich weiß, dass dieser Umstand uns allen nicht gut tut?
  • Ist es, dass ich mit Schwiegermutter und Kinderbetreuung einen faulen Kompromiss eingehe, wohl wissend, dass dies zu emotionalem Rückstau in meiner Familie führt.
  • Ist es, weil ich selber renne, aus Unsicherheit den Schmerz der nötigen Bewusstwerdung meines Marathons zu spüren?

Glaubst du, dass unsere Kinder lediglich das lernen, was ihnen in der Schule vorgesetzt wird?

Wir brauchen ein größeres Wissen dazu, wie diese natürlichen Abläufe sich vollziehen, welche Voraussetzungen es braucht, damit Kinder sich gut in ihren eigenen Strukturen verwurzeln können, damit ihnen später auch Flügel wachsen können.

Derzeit erscheinen mir die Flugversuche sehr erschwert zu sein, zu viele Kinder machen schmerzhafte Bauchlandungen. Unzureichend mit sauberen Flugqualitäten ausgestattet, die sie sich bei Erwachsenen nur schwer abschauen können.

 

 

Hier findest du nun Teil 2 dieser Serie: Zurück zum Ruhepuls. Wege aus der Über(an)spannung im Leben mit Kindern.

 

 Hier findest du Informationen zu meinem Beratungsangebot. Gerade gestern sagte eine Mutter zum Ende meines  Seminar s: "Die Leichtigkeit ist noch da, ich muss sie nur wieder reinlassen


"Ich bin nicht gut genug" und die Folgen

wundersameslernen-glaubenssaetze„Ich bin nicht gut genug“ Ich muss besser sein“ „Ich bin dumm“. Glaubenssätze dieser Art, werden im derzeitigen Bild von Erziehung und Lernen nahezu im Nervensystem der Kinder einzementiert.
Es braucht Rückgrat und Bewusstheit von Eltern und Pädagogen, um Kinder möglichst unbeschadet auf ihrem Weg zu begleiten. Folge mir ein Stück und schau, wie ich dieses wichtige Thema reflektiert habe.

Ich habe mich gefragt, wie es dazu kommen konnte, dass (meine) Kinder diese Glaubenssätze gebildet haben, die ihnen das Leben so offensichtlich schwierig machen?

Auch wenn sie es selbst vielleicht noch gar nicht in dieser Form zum Ausdruck bringen könnten, dann stehen Sätze dieser Art auf Ihrer Stirn geschrieben:

„Ich bin ganz allein.“ „Ich bin dumm.“ „ Ich muss immer der Beste sein.“ „Ich bin nicht gut genug.“ „Ich muss alleine klar kommen.“ „Ich muss erfolgreich sein.“ „Keiner sieht mich.“

Bei der Recherche in diesen Fragestellungen bin ich dahinter gekommen, dass nicht nur die Kinder Glaubenssätze dieser Art gebildet haben.
Ein großer Teil meiner Herausforderungen im Leben, besteht ebenfalls darin, dass auch ich einmal Glaubenssätze in dieser oder ähnlicher Form gebildet habe. Heute sind sie mir unter Umständen gar nicht mehr dienlich, doch ich trage sie noch immer bei mir, bis ich sie, durch die bewusste Auseinandersetzung mit ihnen, nicht mehr bei mir trage. Diese Bewusstheit kann mich in meine Kraft leiten.

Kürzlich habe ich etwas Interessantes über diese Themen gelesen, an dieser Stelle kann ich leider nur noch sinngemäß wiedergeben, was ich in Erinnerung habe. Die Autorin, meinte, dass ich mir als Eltern Mühe geben könne, wie ich wolle, auf eine gewisse Art würde ich als Elternteil immer eine Form von Selbsthass im Kind schüren. (Selbsthass, verstanden als Gegenteil von Selbstliebe)
Dies geschehe schlicht und ergreifend dadurch, dass Umstände im Leben passieren und unser Verstand diesem Umstand eine marginale Bedeutung gibt. Der oder die Beteiligte an dieser Situation muss damit noch nicht einmal in einem ‚wichtigen‘ oder bedeutungsschweren Zusammenhang stehen.

Das Kind hat ein Glas Milch verschüttet, du hast für Sekunden die Augen verdreht, weil du gerade im Moment müde bist und keine Lust hast, in den Keller zu gehen und die Putzutensilien zu holen. Das Kind hat deinen Gesichtsausdruck gesehen, der in keinem Zusammenhang mit seiner Person stand und hat daraus in dieser Sekunde beispielsweise diesen Glaubenssatz gebildet: „Ich bin nicht gut.“

Diesen Satz hat es für sich gebildet und ist in Zukunft, aus welchen Gründen auch immer, damit beschäftigt diesen Satz, durch ähnliche Begebenheiten, in sein Nervensystem zu zementieren.

Und nun laufen wir alle, Kinder, wie Eltern, wie kleine Aufziehfiguren, mit diesen selbst gebildeten Glaubenssätzen durch die Gegend und begegnen uns und drücken gegenseitig unsere Knöpfchen.

Jetzt kannst du im Grunde machen, was du willst, über den Verstand und logische Erklärungen kannst du deinem Kind wenig hilfreich sein.

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*Wenn du dich für meinen Newsletter einträgst erhältst du meine News direkt in dein Emailfach. Derzeit schreibe ich sehr unregelmäßig. Es kann also gut möglich sein, dass etwas Zeit vergeht, bis du von mir liest. Neben Informationen und Inspirationen rund um das wundersame Lernen und wundersameVerLernen, weise ich auf meine Beratung, meine Seminare, Einzelbehandlungen, meine Möglichkeiten für Übernachtung in der Mühle sowie aktuelle Angebote hin.


  • Sag mal deiner Tochter, die sich selbst von sich die Meinung hat, dass sie XY Kilo zu viel auf der Waage hat, dass sie eine tolle Figur hat, auf die sie stolz sein kann.
  • Sag mal deinem Kind, dass eine 2+ doch eine tolle Note ist, wenn es selbst die Erwartung an sich hat, dass es eine 1 haben wollte.
  • Sag mal deinem Kind, dass alle für es da sind und hilfreich sein können, wenn dein Kind, wie auch immer die Meinung gebildet hat, dass es alles alleine stemmen muss.

Was hingegen hilfreich sein kann, wenn wir in Gespräch mit den Kindern damit beginnen Glaubenssätze durch intelligente Fragen zu hinterfragen (Das kannst du auch mit deinen eigenen Glaubenssätzen tun):

  • Warum wäre das schlimm, wenn du XY Kilo zu viel hättest?
  • Warum wäre das schlimm. dass du keine Note 1 hast?
  • Warum wäre das so schlimm, wenn du eine Note 4 hast?
  • Warum wäre das schlimm, wenn du dir in diesem Fall helfen lassen würdest?

Bei den möglichen Antworten hast du dann immer wieder die Gelegenheit zu hinterfragen, ob das wirklich wahr ist und kannst dann weiterhin immer tiefer einsteigen, indem du fragst was an dieser Antwort so schlimm wäre, bzw, ob es wirklich wahr ist?

Du hast damit Gelegenheit diesen Glaubenssätzen in einer Art auf den Grund zu gehen und zu hinterfragen, ob es wirklich (noch) angemessen ist, dass dieser Satz diese Bedeutung im Leben hat.

Das wir diese Glaubenssätze in der Kindheit heranbilden ist völlig normal und wahrscheinlich auch gar nicht so wirklich abzuwenden, denn diese Funktion gehört zur Herausbildung unseres Nervensystems. Was es aber im Grunde braucht, ist ein Wissen darüber, dass all das nicht in Stein gemeißelt ist und für eine gesunde Entwicklung eine NotWENDIGkeit besteht, diese Mechanismen zu erkennen und damit zu beginnen, diese intelligent selbst zu lenken.

Unser derzeitiges Bild von Erziehung, Schule und Bildung berücksichtigt diese Ansätze viel zu wenig, dabei liegen gerade darin die Voraussetzungen für eine gesunde Lebensführung der Kinder.

Mit meinem heutigen Impuls möchte ich zum Ausdruck bringen, dass Kinder, wie Erwachsene in diesen Zeiten sehr stark von rationalen Betrachtungsweisen, Ansätzen und Werten geprägt sind. Ja, die Schule legt in meinen Augen sogar übertriebenen Wert in die Herausbildung dieser rationalen Grundlagen, vergisst, dass der zufriedene, ausgeglichene und gesunde Mensch ganz anderes operieren kann und sollte.

Damit diese Lebensführung und gesunde Entwicklung der Kinder stattfinden kann, brauchen wir dringend Umgebungen, in denen sie möglichst selbstbestimmt und frei lernen können. Hier könnten sie dann Werte praktisch erfahren und entwickeln, die sie im derzeitigen Bild von Kindergarten und Schule ausblenden müssen, damit sie einfach nur funktionieren.

Es braucht in meinen Augen schon eine gute Kraft und ein Bewusstsein der Erwachsenen darüber, dass Lernen viel mehr als die vermeintlich messbaren Verstandeskräfte beinhaltet.

Es gilt dieses Spannungsfeld aufzubauen zwischen einfach nur funktionieren müssen und praktisches Wissen für eine zufriedenes Leben überhaupt entwickeln zu dürfen.

Dieses Wissen entwickeln ganz lebenspraktisch viele Initiativen, aber auch einzelne Familien, die mit Kindern bewusst andere Wege gehen möchten. Sie erproben, entwickeln und verfeinern Wege, die es erlauben sich das menschliche Lernen mit allen Möglichkeiten zurück zu erobern.
Es geht wieder darum Fehler machen zu dürfen, statt starr vor Angst vor einer schlechten Note zu sein, Mitgefühl entwickeln zu können, statt Konkurrenz, Vertrauen entwickeln zu können, statt Kontrolle, die Fähigkeit Gleichgewicht und Ungleichgewicht ausbalancieren zu können.

Es geht darum  "Ich bin nicht gut genug" und die Folgen  langsam aber stetig  zu verwandeln in "Ich bin gut genug" und die Folgen.

Damit diese fehlenden Puzzleteilchen an ihren Platz finden können, und Kinder mit weniger Stress und Druck aufwachsen können, bin ich da. Ich selbst tanze in diesem Spannungsfeld und unterstütze alle Interessenten auf ihrem Weg.

Ich freue mich hier oder bei gerne auch bei Facebook von dir zu lesen.
Beste Grüße
Uta Henrich

 


Impulse zu Abschiedsschmerz und Trennung

Abschiedsschmerz _TrennungMeine Impulse zu Abschiedsschmerz und Trennung. Eine etwas andere Art über kleine Kletten nachzudenken.

Viele Mütter von Babys und Kleinkindern sind sich gar nicht darüber bewusst, wie sehr sie im „System‘ ihrer Kindes sitzen“ oder mit anderen Worten: Wie sie auf dem Kind sitzen, so dass das Kind unfähig wird eigene Entscheidungen zu treffen. Durch diese quasi energetische Überbehütung schaffen sie sich selbst und den Kleinsten Schwierigkeiten. Es sind oft gerade Mütter, die sich darüber beschweren, dass sich das Kind nicht vom Vater ins Bett bringen lässt, man das Kind 'noch' nicht mit dem Babysitter alleine lassen kann. Sie können nicht alleine duschen gehen, oder telefonieren. Mama kann, obwohl das Kind schon fast in die Schule geht,  nicht woanders übernachten. In fremder Umgebung kann sie sich nicht frei bewegen, weil sie immer eine kleine Klette am Bein hat.  Von außen betrachtet kann man eine Art unsichtbare Nabelschnur wahrnehmen, die eher als eine Art Fußfessel fungiert. Beide Beteiligten sind auf eine Art gestresst und genervt. Daraus folgt, dass sie sich in einer gewissen Form in einer Abhängigkeit befinden und dann bei darüber klagen. Die Mutter berichtet mir, was sie alles nicht kann, weil das Kind sie nicht in Ruhe lässt. Das Kind ist oftmals sehr unruhig und fordert ständige Aufmerksamkeit und die Mutter muss ‚funktionieren’, damit es nicht zu viel Gequengel und Unzufriedenheit gibt. Das ist entsetzlich anstrengend. Für beide, diesseits und jenseits der Fußfessel hat es mit Leichtigkeit und Freude nichts zu tun.

Natürlich kann man das nicht verallgemeinern und muss mit den Altersstufen der Kinder hier sehr differenziert umgehen. Nichts desto trotz möchte ich dir eine Art Eindruck, Geschmack oder Geruch dieser Tendenz geben, damit du es für dein Leben mit deinem Kind selbst überprüfen kannst. Hier einige Beispiele aus unterschiedlichen Altersstufen.

  • „Wir haben die Hose voll.“   Was die Mutter damit meint ist, dass ihr Kind eine frische Windel benötigt.
  • Das etwa vier jährige Kind hat sich im Raum freigespielt, hat Spass und Freude. Ich frage die Mutter, ob wir in die Küche gehen, um eine Tasse Cafe zu trinken? Noch bevor das Kind reagieren kann, sagt die Mutter: Sie ist erst 4. Sie bleibt noch nicht alleine. Sie hätte sagen können: „Du, ich will mit Uta in die Küche gehen, einen Cafe trinken.“ Dann wäre das Kind frei und unabhängig von ihrem dafürhalten gewesen. Frei, in seinen Entscheidungen.
  • Wir haben diese Familie zu Gast. Wir sitzen am Essen. Ich frage, wer Salat essen möchte und gebe die Schüssel weiter. Ich spreche das 4 jährige Kind an und frage, ob er auch Salat möchte? Noch bevor er überhaupt nachdenken und antworten kann, hat mir die Mutter bereits mitgeteilt, dass er keinen Salat isst. Er hat keine Chance für sich selbst zu entscheiden, zu probieren. Er kann nicht frei für sich einstehen. Oftmals ist es so, dass Kinder gerade in fremden Umgebungen, unter geänderten Umständen andere Dinge essen, ausprobieren oder testen. Selbst wenn ich weiß, dass mein Kind dieses und jenes nicht mag , isst oder tut, dann ist es trotzdem wichtig, mich immer wieder zurück zu nehmen, damit das Kind nach seinen eigenen Empfindungen und Entscheidungen navigieren kann. Es ist sonst nicht frei und „hängt“ an mir.
  • Eine weitere Weise „im Kind zu sitzen“  beseht darin immer wieder für das Kleinste zu sprechen, aus Unsicherheit, dass man dir als Mutter mangelndes  Verständnis oder Unfähigkeit, dein Kind zu „steuern“, vorwerfen könnte. Das merke ich daran, wenn ich immer wieder höre, dass ein weinendes Kind angeblich müde ist  oder Bauchschmerzen hat. Diese Erklärungen dienen oftmals als eine Art Entschuldigung. Es bedeutet aber im Grunde, dass man „im Kind sitzt“, seine Empfindungen und Verhaltensweisen erklärt und sich damit in das Nervensystem des Kindes einschleicht und es steuert.
  • Ich gehe durch die Stadt. Immer wieder sehe ich, wie Eltern ihre Kinder aus meinem Weg zerren, aus Sorge ich könnte sie übersehen oder sie würden mir im Weg stehen. Auch das bedeutet, dass ich dem Kind in seinem Wesen und seiner Einzigartigkeit keinen Raum gebe. Ich muss es aus dem Weg zerren, wenn ich nicht auf diese kleine Person vertraue, dass sie gesehen und wahrgenommen wird. Ich stülpe meine Wahrnehmung der Dinge über das Kind und mache es in einer Art abhängig von mir und meinen Einschätzungen. Auch damit verursache ich, dass Kinder  sich nicht frei und unabhängig bewegen können. Ich verhindere, dass sie als Person wahrgenommen werden. Ich mache sie von mir abhängig.

Diese kleinen Beispiele sollten dazu dienen, um zu verdeutlichen, wir sehr wir Erwachsene im Alltag darin gefangen sein können unsere Wahrnehmungen und Geschichten über die Kinder zu stülpen. Wir vermindern aus mangelnder Achtsamkeit dem Kind und seiner Person gegenüber, dass sie sich frei entwicklen können. Wir verhindern dadurch, dass sie zu freien und selbstständigen, kleinen Personen werden. Das bindet die Kinder oftmals an unsere Wahrnehmungen und bedeutet, dass sie sich nicht frei und eigenständig entfalten können. Auf diese Art und Weise ist es gut möglich, dass ich kleine Kletten ‚erziehe‘, indem ich ihnen nicht die Eigenständigkeit und den Raum einräume, den sie benötigen, um ihrem eigenen, inneren Empfinden zu folgen. Ständig bin ich schneller, oder bevormunde auf meine unachtsame Art ihre Äußerungen im Lebensraum. Unter Umständen bin ich mir als Erwachsener darüber nicht bewusst, aber ich schaffe Abhängigkeiten des Kindes von mir, indem ich mir nicht im klaren darüber bin, dass das Kind ein eigenständiges, komplettes, perfektes Wesen ist, dass seine Belange selbst steuern kann.

Angerufen werde ich von der gestressten, überforderten Mutter. Sie berichtet mir, wie schwer der Alltag mit ihrem Kleinkind ist. Oftmals ist alleine die Bewusstheit über diese Zusammenhänge von großer Bedeutung für das entspanntere Familienleben. Die Mutter lernt über die Achtsamkeit und Bewusstheit über ihre eigenen Verhaltensweisen, dem Kind mehr Raum zu geben und schon vereinfachen sich viele stressige Punkte im Alltag.

Gerne lese ich deine Anmerkungen zu diesem Text und freue mich, wenn du ihn teilst.

 

Für den Fall dass, Themen um Bindung und Lösung von Abhängigkeiten für dich interessant sind, dann lade ich dich zu meinem nächsten Tagesseminar am Sonntag 24.01.16 ein. Info findest du hier: www.wundersameslernen.de/termine/

Und wenn der Weg  zu weit ist, dann ruf mich einfach an. Ich freue mich, wenn ich unterstützend in deinen Fragestellungen sein kann. Tel 06477 - 9119119

Wenn du Themen dieser Art magst, dann könnte auch dieser Text für dich von Interesse sein: https://wundersameslernen.de/freiraum-und-grenzen/