Was sich hinter deinem Rücken abspielt, ist von größerer Bedeutung, als du denkst.
Hast du eine Aufmerksamkeit für den Raum hinter dir? Hast du eine Vorstellung zu dem, was sich in diesem Moment hinter dir befindet. Kannst du erspüren, was sich im Raum hinter dir abspielt, während du diese Zeilen liest. Schließ gerade für einen ganz kleinen Moment die Augen und spüre nach?
Ich habe dir diese Fragen gestellt, um dir die Möglichkeit zu geben für einen kleinen Moment den ‚Modus‘ zu verlassen, in dem du vermutlich für gewöhnlich operierst und aus dem heraus du den Alltag mit den Kindern zu regeln suchst.
Kannst du auch wahrnehmen, wie du für gewöhnlich sehr stark nach ‚vorne’ orientiert bist, wie du deinen Sinne benutzt, um zu lesen, im Smartphone oder am Computer ein Wissen zu erhaschen, von dem du gerade im Moment meinst, dass es notwendig wäre. Kennst du es, dass du in Gedanken schon viele Schritte voraus bist, weit voran, im ‚Geiste vor dir‘, vor dem Moment , der gerade eben ist.
Und genau da, da vorne, suchen wir die Dinge zu regeln und unsere Herausforderungen mit den Kindern zu stemmen.
- Noch schnell im Stehen einen Biß in den Kuchen, während du die SMS beantwortest, dein Kind neben dir, frei schwebend im deinem gestressten geistigen Universum.
- Während der Autofahrt gerade noch da vorbei fahren, damit man noch schnell was erledigen kann.
- Dein Kind sitzt im Auto angeschnallt, während du mal eben schnell in den Laden springst. Du als ‚Geist‘ unterwegs , in Gedanken bei deinem Kind im Auto, aber auch nicht wirklich präsent beim Bäcker, ungeduldig, der Zeit voran. Nicht im Auto und nicht beim Bäcker, schon gar nicht präsent im Körper.
- Am Abend, du bist gerade dabei deine zwei Kinder ins Bett zu bringen, innerlich verärgert, weil dein Partner noch nicht da ist. In Gedanken weit voraus, eben an dem Punkt, wo du in 40 min. sein möchtest. Ausgerechnet heute klappt es nicht mit der ‚Bettruhe’. Du bist in Gedanken voran.
- Kennst du diese endlosen Geschichten und inneren Dialoge, die dein Geist konstruiert? Du bist in Gedanken. Du hast ein Probleme mit XY und dein Kopf konstruiert die tollsten Geschichten, bist in Dialoge verwickelt, innere Streitgespräche, gedankliche Kapriolen. Du funktionierst als eine Art unsichtbare Hülle, nicht wirklich präsent in deinem Körper. Dein Kind neben dir, ungebunden in deinem geistigen Gedankenstrudel.
Dein Verstand ist ungezählte Stunden am Tag damit beschäftigt, ganzheitliche Zusammenhänge zu sezieren, in Stücke zu schneiden, Konstrukte und Konzepte zu bauen. Und so sind Erwachsene es gewohnt die Herausforderungen mit den Kindern anzugehen und noch mehr zu lesen, noch mehr Information zu sammeln, noch schnell eine WhatsApp, dass wir nicht bemerken, wie dies ein Spirale ist, die uns immer tiefer in den Sumpf führt. Wir sind so erzogen und hinterfragen diese viel genutzte geistige Betriebsanleitung nicht. Man macht es eben so . Jeder macht es so.
Dies ist die eine Sache und daraus entsteht aber dann auch gleich das zweite Problem. Wir sind es so sehr gewohnt in diesem Modus zu operieren, dass wir die Kinder mitten hinein zerren, in diesen ungesunden und ermüdenden Modus, dem wir im Grunde zu entfliehen suchen.
Unsere Art der Bildung und Erziehung unterstützt leider diesen geistigen, nicht präsenten Modus.
Alle sind irgendwo ‚da vorne‘ unterwegs, aber nicht ‚hier’, schon gar nicht in ihrem Körper.
Kinder, wenn sie denn dürfen und können sind aber in ganz anderen geistigen ‚Räumen‘ unterwegs. Es sind die ‚Räume‘, die sie nähren, kraftvoll aufwachsen lassen und aus denen heraus sie im Grunde eigentlich ihr Potential entfalten könnten.
Mit meiner Eingangsfrage, was sich hinter dir abspielt, habe ich im Grunde eine Einladung ausgesprochen, sie lautet:
Versuche so oft als möglich am Tag diesen Modus der normalen Betriebsamkeit zu entfliehen.
Das ist ein praktischer Schritt hin zu deinem Vertrauen in dein eigenes Wissen, deine Gespür dafür was für dich und dein Kind richtig ist. Ich gehe davon aus, dass wir durch all die Betriebsamkeit und die Ablenkung weg geleitet werden von dem, was unser inneres Wissen ist. Die Ablenkungen sind so groß, die permanente Funktion im Verstandesmodus stärkt nicht den ‚geistigen Muskel‘, der eigentlich da wäre, der uns verbunden sein läßt mit unserer Weisheit.
Was ich dir vorschlage sind Schritte hin zu dem Empfinden, dass du vielleicht kennest, wenn du auf das Meer schaust. Vielleicht kennest du es auch, wenn du einer Musik lauschst, die dich berührt. Den anderen Modus oder diesen ‚geistigen Muskel’ kann man auch stärken, wenn man mit den Augen in die ‚Weite‘ schaut. Das kann im Grünen oder am Himmel sein. Auch das sekundenweise Schließen der Augen, wann immer es möglich ist, hilft dir eine Verbindung mit deinem Inneren aufzunehmen.
Andere Strukturen im Nervensystem müssen dies dann hervor bringen, man kann es nicht lernen oder darüber lesen. Man kann es nur Empfinden. Ich bin sicher, dass du weißt wovon ich rede. Du kannst es hoffentlich ‚spüren‘. Es ist ein Empfinden, dass sich hier in irgendeiner Form zwischen den Zeilen entfaltet. Man kann es nicht verstehen, man kann es nur SEIN.
Die Power und die Weisheit dessen, was im Leben mit deinem Kind richtig ist, kommt von Innen. Es ist zunächst, so lange dein Kind klein ist, ein tiefes Empfinden dafür, was für dich richtig ist.
Um dem zu lauschen, ist es notwendig, die allgegenwärtigen Geräusche, das Laute, das Vordergründige, das Gewohnte, das, was alle so machen ein wenig zu dimmen.
Ich wünsch dir gute Kraft dafür. Ganz praktisch erfahren kannst du das Dimmen des ganz normalen Alltags, wenn du zu meinem nächsten Tagesseminar kommst. Hier ist ein wundervoller Ort dafür, der diesen ‚Raum‘ öffnet. Informationen findest du hier.
Was sich hinter deinem Rücken abspielt, ist von größerer Bedeutung, als du denkst.
Die (Selbst)Sicherheit deines Kindes
Wie du von Geburt an für (Selbst)Sicherheit deines Kindes sorgen kannst und dabei Angst in Vertrauen verwandelst.
Wenn es bei meinen Impulsen nur darum gehen würde dir Anregungen zu geben, was du mit deinem Kind machen kannst, damit es sich besser in das derzeitige System einfügt, dann wäre das viel zu kurz gegriffen. Meine Arbeit unterscheidet sich deutlich von Erziehungsmethoden und Lernhilfen, die Eltern und Pädagogen darin unterstützen, dass sich das Kind einfügt und funktioniert. Ich bin eine Querdenkerin und Botschafterin für Kinder. Mein primäres Interesse ist es, Kindern die Möglichkeit zu geben, dass sie möglichst oft bei sich selbst bleiben dürfen, dass sie in einem hohen Maß ihr eigenes Wesen entfalten dürfen und die sein dürfen, die sie sind.
Ich wünsche mir, dass Kinder ihr natürliches ‚Leben/Lernen‘ leben dürfen und das sie genau daraus ihr Kraft schöpfen dürfen und damit ihre Besonderheit und ihre Einzigartigkeit in die Gemeinschaft einbringen dürfen.
Am Beispiel Sicherheit im Haushalt kann ich das recht gut verdeutlichen.
Wenn du deinem Kind gestatten möchtest, dass es Treppenstufen (und andere Hindernisse) sicher und eigenständig überwinden kann, dann braucht es hier eine besondere Haltung von dir. Diese Haltung ist zunächst von deiner Einstellung getragen, dass sich dein Kind Treppenstufen nähern kann, ohne dass du deine Ängste und Befürchtungen an das Kind heran trägst. Du wirst zu einer Art Ermöglicherin und nicht zu einer Art Kontrolleurin. Es setzt voraus, dass du durch die Beobachtung deines Babies Sicherheit und Vertrauen entwickelt hast und genau das auch deinem Kind zugestehst. Es bedarf einer Art unsichtbarere Nabelschnur, mit der ihr beiden verbunden seid. Diese unsichtbare Nabelschnur ermöglicht es deinem Kind an einer sicheren Leine hinaus in die Welt zu gehen. Das Gegenteil davon ist eine Welt, die nicht auf Sicherheit, Vertrauen und Beziehung aufbaut, sondern auf ein System der Angst und Kontrolle. In diesem System baust du Absperrgitter auf, hast gesicherte Schranktüren, Türstopper und eine unzählige Anzahl von ‚Nein s‘ an dein Kind. Es gibt in deinem Haushalt zahllose Sicherheitseinrichtungen und technologische Raffinessen. Du bist keine Ermöglicherin, sondern in eine permanente Kontrolleurin. Das ist auf die Dauer ungeheuer anstrengend für beide Seiten.
In einigen Fällen können diese Sicherheitsvorkehrungen und Kontrollideen sehr wertvoll sein, aber sie ersetzen in keinem Fall das allerwichtigste Sicherheitssystem im Leben deines Kindes. In meinen Augen ist es besonders wichtig dieses Sicherheitssystem in deinem Kind ohne Unterlass aufzubauen und zu stärken. Diese elterliche Arbeit beginnt schon mit der Geburt. Wir Erwachsenen unterstützen dieses System, indem wir den Kindern in großem Maße zugestehen, sich auf ihre eigene Wahrnehmung und Intuition zu verlassen. Das führt dazu, dass die Kinder ihr eigenes inneres Leitsystem (Sicherheitssystem) entwickeln und dies wiederum sorgt für ihre Sicherheit.
Im folgenden gebe ich dir einige Tips, wie du es ermöglichen kannst, dass dein Kind sein inneres Leitsystem entwickeln kann und damit automatisch viel sicherer lebt, als ein Kind dessen inneres Leitsystem unterentwickelt ist:
- Erkenne an, dass dein Kind ein inneres Leitsystem hat, dass auf vielen Ebenen funktioniert. Dieses Leitsystem weiß genau, was das Kind von klein auf benötigt; Ruhe, Nahrung, welche Nahrung, wie viel Nahrung, Zuwendung, Bewegung, welche Art von Bewegung, Schlaf, wie viel Schlaf, wann Schlaf, die Hilfe bei anderen Bedürfnissen….
- Werde zu einer Art wohlwollender Beobachterin deines Babies, statt dich in deinen eigenen Verstandesleistungen zu verstricken, was deine Kind wohl brauchen könnte. Lerne dich auf dein Gespür zu verlassen. Das bedeutet, dass du diejenige bist, die prozesshaft ihr Bestes gibt. Du lernst das eigene innere Leitsystem zu verfeinert, genau wie dein Kind es auch betreibt. Nicht Oma, Opa, Tante und beste Freundin sind hier die ‚Wissenden‘.
- Damit dein Kind sein inneres Leitsystem stark entwickeln kann, muss das Kind Fehler machen dürfen, ohne dass ein Erwachsener kommentiert, bewertet und erklärt, wie etwas besser zu machen wäre.
- Damit dein Kind lernt sein inneres Leitsystem zu stärken ist es wichtig, zu erkennen, dass diese Entwicklung ihrer eigenen Zeit und ihrem eignen Rhythmus folgt. Lernen ist nicht linear, sondern folgt ganz eigenen Spielregeln.
- Damit dein Kind sein eigenes Leitsystem entwickeln kann, ist es oftmals notwendig, dem Kind auf gewisse Art und Weise aus dem Weg zu gehen. Es ist wichtig, dass das Kind sein eigenes System ist und sein Job darin besteht, dieses eigene System zu entwickeln. Damit das geschehen kann, muss ich als Erwachsene in meinem System bleiben, ja sogar manchmal aus dem Weg gehen.
- Damit das Kind sein eigenes Leitsystem entwickeln kann, ist es wichtig zu verstehen, dass das Ganze ein Prozess ist, der nie aufhört, der sich über die Jahre immer verändert und immer verfeinert.
Wenn du spürst, dass der Alltag mit deinem Kind dich sehr stark fordert und anstrengt, dann helfe ich dir richtig gerne im deinem Prozess, dein inneres Leitsystem zu verfeinern, damit du mehr Freude und Leichtigkeit in Leben mit dem Kind erfahren kannst. Das wiederum ermöglicht dasselbe für dein Kind und ihr werdet beide genährt und gestärkt. Der Alltag wird leichter.
Themen dieser Art sind auch Inhalt im nächsten Tagesseminar, So 11.10.15, Info dazu findest du hier:
https://wundersameslernen.de/termine/
Hier kannst du dich auch in mein Kontaktformular eintragen, wenn du eine persönliche Beratung wünschst, ich rufe dich zurück.
https://wundersameslernen.de/telefon-coaching/