Irgendwo zwischen Gehorsam und Ungehorsam

Wundersames Lernen Gehorsam UngehorsamIrgendwo zwischen Gehorsam und Ungehorsam.

 

Was willst du denn eigentlich? Möchtest du gehorsame Kinder erziehen, die zu 98,2 % darauf hören, was du und andere Erwachsene oder gar Autoritäten sagen? Möchtest du Kinder erziehen, die leicht manipulierbar sind? Möchtest du Kinder erziehen, die lediglich gelernt haben gehorsam zu sein? Möchtest du Kinder erziehen, die emotionalen und sexuellen Übergriffen, Drogen, Fastfood und den anderen großen Verführungskräften in den Medien nur schwer widerstehen können?

oder

Möchtest du Kinder erziehen, die Selbstbewusstsein entwickeln können, die selbstständig denken und entscheiden lernen, die auch ein Gespür für ihre eigene Sicherheit entwickeln können. 

Wenn du diesen Text liest, dann gehe ich davon aus, dass du dein Kind befähigen möchtest selbstbewusst und stark zu sein. Wenn das dein Wunsch sein sollte, dann ist es wichtig, dem Kind in möglichst großem Maß zu gestatten, auf sich selbst zu hören. Das bedeutet noch lange nicht, dass es einfach machen kann, was es will. Es bedeutet zunächst nur, dass es ein Gespür für seinen Körper, seine Empfindungen und seine Entscheidungen entwickeln kann. Es lernt, auf Sicht gesehen in sich selbst zu vertrauen.
Doch davor steht, dass wir Erwachsenen zunächst selbst eine Position in dem „Spiel“ finden müssen. Diese eigene Positionierung gibt uns auf lange Sicht dann auch die Kraft für uns selbst und/oder die Bedürfnisse der Kinder einzustehen.

Dazu habe ich ein paar Fragen notiert, die dich darin unterstützen können, mehr Klarheit zu erlangen.

  • Wo siehst du Wurzeln unserer Gesellschaft, deiner Familie zum Thema -Gehorsam-?
  • Wurdest du selbst zu absolutem Gehorsam erzogen?
  • Was geht in dir selbst vor, wenn dein Kind nicht gehorcht?
  • Was fällt dir zu dem Satz ein: „So lange du die Füsse unter meinen Tisch stellst, …..!“
  • Sollen die Kinder deiner Meinung nach möglichst frühzeitig lernen gehorsam zu sein, damit du sie später besser ‚leiten’ kannst ? Damit sie nicht ‚übermüpfig‘ werden?
  • Welche Zusammenhänge siehst du persönlich zwischen -gehorsam sein- und -ein Gespür für sich selbst entwickeln dürfen-?
  • Was hält dich persönlich davon ab, deinem Kind in dem einen oder anderen Bereich mehr Freiheit für ‚eigenes‘ zugestehen zu können?

Sich selbst Klarheit und vor allem eigene Ideen zum Thema Gehorsam zu verschaffen ist in meinen Augen sehr wichtig, um im Alltag mit dem Kind klarer aufzutreten. Je klarer ich darin bin und mich selbst in dem Thema ein Stück gefunden habe, desto weniger muss ich aus der eigenen Verunsicherung heraus, emotionale Entscheidungen treffen und damit über reagieren.
Wenn ich mehr und mehr Klarheit im Spannungsfeld zwischen Gehorsam und Ungehorsam erlangt habe, dann drückt sich das beispielsweise auch in meiner Sprache aus. Ich kann dann zu Ausdruck bringen, was ich benötige, was ich brauche, was ich will und was nicht. Dasselbe kann ich dann in großem Maße meinem Kind zugestehen und gelange damit an den Punkt im Gespräch und in Beziehung zu sein.

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Ich begebe mich damit auf neuen, vielleicht unsicheren, aufgelockerten Boden. Dieser Boden ist aber interessanterweise kein Boden für Willkür und Zügellosigkeit, sondern bietet lediglich lockere Erde, in der sich Beziehungen und intelligente Gespräche überhaupt erst einmal verwurzeln dürfen.

Absoluter Gehorsam im Leben mit dem Kind, setzt auf einen festen, undurchlässigen, im Gleichschritt festgetrampelten und verdichteten Boden, der es jungen Pflänzchen schwierig macht, sich zu verwurzeln. Wenn sie sich nicht verwurzeln können, werden sie durch jede Strömung und Schlechtwetterlage weggeschwemmt oder sind wenig widerstandsfähig, um ein paar Tage Trockenheit zu ertragen.

In welchem Boden soll dein Kind gute Wachstums- und Entwicklungsbedingungen finden?
Und wo/wie kannst du die Veränderung sein, um das zu ermöglichen?

Gerne lese ich deinen Beitrag dazu in den Kommentarfeldern.

 

Schon am 22.Mai  findet das nächste Tagesseminar hier in der Mühle statt. Da haben wir Gelegenheit Themen dieser Art zu bewegen.  Info hier

 


Die (Selbst)Sicherheit deines Kindes

IMG_7878Wie du von Geburt an für (Selbst)Sicherheit deines Kindes sorgen kannst und dabei Angst in Vertrauen verwandelst.

Wenn es bei meinen Impulsen nur darum gehen würde dir Anregungen zu geben, was du mit deinem Kind machen kannst, damit es sich besser in das derzeitige System einfügt, dann wäre das viel zu kurz gegriffen. Meine Arbeit unterscheidet sich deutlich von Erziehungsmethoden und Lernhilfen, die Eltern und Pädagogen darin unterstützen, dass sich das Kind einfügt und funktioniert. Ich bin eine Querdenkerin und Botschafterin für Kinder. Mein primäres Interesse ist es, Kindern die Möglichkeit zu geben, dass sie möglichst oft bei sich selbst bleiben dürfen, dass sie in einem hohen Maß ihr eigenes Wesen entfalten dürfen und die sein dürfen, die sie sind.

Ich wünsche mir, dass Kinder ihr natürliches ‚Leben/Lernen‘ leben dürfen und das sie genau daraus ihr Kraft schöpfen dürfen und damit ihre Besonderheit und ihre Einzigartigkeit in die Gemeinschaft einbringen dürfen.

Am Beispiel Sicherheit im Haushalt kann ich das recht gut verdeutlichen.

Wenn du deinem Kind gestatten möchtest, dass es Treppenstufen (und andere Hindernisse) sicher und eigenständig überwinden kann, dann braucht es hier eine besondere Haltung von dir. Diese Haltung ist zunächst von deiner Einstellung getragen, dass sich dein Kind Treppenstufen nähern kann, ohne dass du deine Ängste und Befürchtungen an das Kind heran trägst. Du wirst zu einer Art Ermöglicherin und nicht zu einer Art Kontrolleurin. Es setzt voraus, dass du durch die Beobachtung deines Babies Sicherheit und Vertrauen entwickelt hast und genau das  auch deinem Kind zugestehst. Es bedarf einer Art unsichtbarere Nabelschnur, mit der ihr beiden verbunden seid. Diese unsichtbare Nabelschnur ermöglicht es deinem Kind an einer sicheren Leine hinaus in die Welt zu gehen. Das Gegenteil davon ist eine Welt, die nicht auf Sicherheit, Vertrauen und Beziehung aufbaut, sondern auf ein System der Angst und Kontrolle. In diesem System baust du Absperrgitter auf, hast gesicherte Schranktüren, Türstopper und eine unzählige Anzahl von ‚Nein s‘  an dein Kind. Es gibt in deinem Haushalt zahllose Sicherheitseinrichtungen und technologische Raffinessen. Du bist keine Ermöglicherin, sondern in eine permanente Kontrolleurin. Das ist auf die Dauer ungeheuer anstrengend für beide Seiten.

In einigen Fällen können diese Sicherheitsvorkehrungen und Kontrollideen sehr wertvoll sein, aber sie ersetzen in keinem Fall das allerwichtigste Sicherheitssystem im Leben deines Kindes. In meinen Augen ist es besonders wichtig dieses Sicherheitssystem in deinem Kind ohne Unterlass aufzubauen und zu stärken. Diese elterliche Arbeit beginnt schon mit der Geburt. Wir Erwachsenen unterstützen dieses System, indem wir den Kindern in großem Maße zugestehen, sich auf ihre eigene Wahrnehmung und Intuition zu verlassen. Das führt dazu, dass  die Kinder ihr eigenes inneres Leitsystem (Sicherheitssystem) entwickeln und dies wiederum sorgt für ihre Sicherheit.

Im folgenden gebe ich dir einige Tips, wie du es ermöglichen kannst, dass dein Kind sein inneres Leitsystem entwickeln kann und damit automatisch viel sicherer lebt, als ein Kind dessen inneres Leitsystem unterentwickelt ist:

  • Erkenne an, dass dein Kind ein inneres Leitsystem hat, dass auf vielen Ebenen funktioniert.   Dieses Leitsystem weiß genau, was das Kind von klein auf benötigt; Ruhe, Nahrung, welche Nahrung, wie viel Nahrung, Zuwendung, Bewegung, welche Art von Bewegung, Schlaf, wie viel Schlaf, wann Schlaf, die Hilfe bei anderen Bedürfnissen….
  • Werde zu einer Art wohlwollender Beobachterin deines Babies, statt dich in deinen eigenen Verstandesleistungen zu verstricken, was deine Kind wohl brauchen könnte. Lerne dich auf dein Gespür zu verlassen. Das bedeutet, dass du diejenige bist, die prozesshaft ihr Bestes gibt. Du lernst  das eigene innere Leitsystem zu verfeinert, genau wie dein Kind es auch betreibt. Nicht Oma, Opa, Tante und beste Freundin sind  hier die ‚Wissenden‘.
  • Damit dein Kind sein inneres Leitsystem stark entwickeln kann, muss das Kind Fehler machen dürfen, ohne dass ein Erwachsener kommentiert, bewertet und erklärt, wie etwas besser zu machen wäre.
  • Damit dein Kind lernt sein inneres Leitsystem zu stärken ist es wichtig, zu erkennen, dass diese Entwicklung ihrer eigenen Zeit und ihrem eignen Rhythmus folgt. Lernen ist nicht linear, sondern folgt ganz eigenen Spielregeln.
  • Damit dein Kind sein eigenes Leitsystem entwickeln kann, ist es oftmals notwendig, dem Kind auf gewisse Art und Weise aus dem Weg zu gehen. Es ist wichtig, dass das Kind sein eigenes System ist und sein Job darin besteht, dieses eigene System zu entwickeln. Damit das geschehen kann, muss ich als Erwachsene in meinem System bleiben, ja sogar manchmal aus dem Weg gehen.
  • Damit das Kind sein eigenes Leitsystem entwickeln kann, ist es wichtig zu verstehen, dass das Ganze ein Prozess ist, der nie aufhört, der sich über die Jahre immer verändert und immer verfeinert.

Wenn du spürst, dass der Alltag mit deinem Kind dich sehr stark fordert und anstrengt, dann helfe ich dir richtig gerne im deinem Prozess, dein inneres Leitsystem zu verfeinern, damit du mehr Freude und Leichtigkeit in Leben mit dem Kind erfahren kannst. Das wiederum ermöglicht dasselbe für dein Kind und ihr werdet beide genährt und gestärkt. Der Alltag wird leichter.

Themen dieser Art sind auch Inhalt im nächsten Tagesseminar, So 11.10.15, Info dazu findest du hier:

https://wundersameslernen.de/termine/

Hier kannst du dich auch in mein Kontaktformular eintragen, wenn du eine persönliche Beratung wünschst, ich rufe dich zurück.

https://wundersameslernen.de/telefon-coaching/