BeSINNlichkeit erfahrbar machen. Der Weg ist das Ziel.
BeSINNlichkeit erfahrbar machen. Der Weg ist das Ziel.
Was ich im Winter besonders mag, ist der ‚Geschmack’ des Rückzugs und der Stille. Zugegebenermaßen eine wirklich schwierige Herausforderung. Irgendwie scheint Besinnlichkeit verloren zu gehen.
Die Weihnachtszeit gibt genau das vor und im selben Moment geht es so stark in Reibung mit all dem Lärm, der Geschäftigkeit und dem sich ewig drehenden Rad um Konsum und einer selbst gemachten Betriebsamkeit.
Man will es ja immerhin schön haben für die Lieben um einen herum? Man arbeitet darauf hin, damit es in diesen Tagen etwas Besonderes wird.
Schön, bedeutet für jeden etwas anderes.
Unter dem ganzen Glimmer hat sich das Wesentliche nahezu verkrümelt.
Ich möchte dir eine besinnliche Weihnachtszeit wünschen. Darin ist das Wort SINN verborgen.
Eigentlich ist diese Zeit des Jahres die Zeit, in der die Dunkelheit sich wieder in hellere Tage wendet. Das Licht kehrt zurück.
Diese Winterzeit ist eigentlich die Zeit der BeSINNung auf das Wesentliche.
Daher sende ich dir diesen u n g e s c h m ü c k t e n Baum. Er ist einfach schön. Er soll dich an das erinnern, was von Bedeutung ist.
Die pure Schönheit eines Baumes wie diesen für sich zu erkennen geht unweigerlich in Reibung mit all dem, was wir diesen Weihnachtstagen aufgesetzt haben.
Auch ich habe es früher getan. Ich habe mich daran erfreut, wenn die Kinderaugen leuchteten und sie die Geschenke aufgepackt haben. Dann hat mich immer so eine eigenwillige Stimmung ergriffen. So manch Träne habe ich verdrückt, in der Hoffnung, dass es niemand für Traurigkeit hält. Es war eher ein ‚Gerührt sein’ ganz tief drin.
Das Rührung hat mich über die Jahre geleitet hin dazu, dass nicht das Materielle von Bedeutung ist, sondern, dass es etwas ganz anderes ist, was ich an die Kinder weitergeben möchte. Ich bin sicher, die Kinder haben meine Versuche, etwas in ihrem von mir ja gestalteten SINNbild zu ändern, nicht immer als angenehm empfunden.
Seit Jahren bin ich nun dabei die Bäume ‚abzuschmücken’ und das Wesentliche wieder sichtbar zu machen.
Das ist nicht einfach, denn die Kinder sind mit all diesen Ritualen aufgewachsen und sie lieben sie. Es ist schwer, diesen Zug anzuhalten.
Schaltet man den Antrieb der Ausuferung ab, hat er noch immer ein erhebliches Momentum. In mir, aber auch im Rest der Familie.
Die Kinder und ich lieb(t)en diesen aufgesetzten Schmuck und im selben Moment geht es für mich gerade in der Weihnachtszeit darum das Wesentliche wieder ins Bewusstsein zu tragen.
Gerade eben auch für die Kinder, damit sie einen Blick für Natur der Dinge behalten können.
Sinn und Sinnhaftigkeit, Besinnliche Zeit.
Du kennst sicher das Bild, welches die Zwiebel versinnbildlicht. Das Abtragen der Schalen, die zum Kern der Dinge führen.
Ähnlich wie mit den Schalen einer Zwiebel möchte ich dich einladen im übertragenen Sinne den Baum ‚abzuschmücken‘ zu Weihnachten.
Das Wesentliche und die Sinnhaftigkeit von Leben, Liebe und Miteinander in die Familie zu tragen, in dem du bewusst diese Maschinerie von Konsum und Betriebsamkeit nach deinen Möglichkeiten anhältst und damit den Kindern etwas zeigst, was vielleicht nicht in diesem Jahr, aber eines Tages für sie von Bedeutung sein wird.
Ich wünsche beSINNliche Weihnachtstage.
Die Mühle ist ein toller Ort um den "Antrieb der Ausuferung" zunächst für sich selber einmal anzuhalten. Meine bisherigen Gäste schätzten ein paar Übernachtungen in der Mühle, vielleicht auch verbunden mit einer Beratung bei mir, um das entstehende Momentum als Trittbrett in eine neue Zeit zu nutzen.
Im Lernprozess wollen auch die Wurzeln genährt werden. Eine persönliche Analogie.
Für das lebenslange Lernen geben die 'Wurzeln' nicht nur die Kraft für den Wachstum, sondern die Wurzeln werden in ganz spezifischen Prozessen genährt, damit die 'Pflanze' wachsen kann. In unserem derzeitigen Bild von Erziehung und Lernen, denken wir leider zu viel an Schub und Kraft aus den Wurzeln. Man vergisst zu schnell, dass die Wurzeln eines Baumes auch den Rückfluss aus den Baumspitzen und den Rückzug der Säfte im Winter benötigen. Eine persönliche Analogie.
Seit einigen Monaten ist es vordergründig stiller um mich und meinen Einsatz für eine Veränderung im Schulsystem geworden.
Das liegt nicht etwa daran, dass ich nicht mehr der Überzeugung bin, dass unser gegenwärtiges Bild von Erziehung und Bildung eine ziemliche Katastrophe ist, sondern ich habe den Eindruck, dass es von mir eine andere Ausrichtung braucht.
Wenn ich es bildlich darstellen würde, dann würde ich es vorsichtig einmal so ausdrücken:
Mich bewegen im Moment nicht die aufsteigenden Säfte in einem Baum, der in Richtung Blüte treibt, sondern ich bewege mich mit den absteigenden Säften in Richtung Wurzelwerk (und das meine ich gar nicht düster). Es ist eine Zeit des Rückzugs und der Stille.
Der Baum lebt durch beide Richtungen seines Flusses und benötigt den Kreislauf für seinen Wachstum.
Es wird mir ganz besonders deutlich, seit ich vor einigen Wochen mit einzelnen Mitgliedern des Schools of Trust in Verbindung bin oder auch Gespräche mit einzelnen Akteuren aus dem Youmove-Project geführt habe.
Beides sind wichtige Bewegungen mit ihrer eigenen, ‚jungen’ Dynamik in eine bestimmte (Fluss)Richtung.
Ich freue mich total für ihre Energie und ihren Einsatz für eine Veränderung in unserem Schulsystem. (Ich freue mich über alle Bewegungen, die ich in dem ganzen Feld beobachte) In all den Gesprächen mit Vertretern dieser Bewegungen, sehe ich mich und sehe auch meine Themen zur Zeit meines Studiums und später. Ich kann deren Widerstand verstehen, deren Unzufriedenheit, Wünsche und Vorstellungen für ein geändertes Schulsystem nachempfinden. Es geht darum Strukturen zu schaffen, die dem Menschen wirklich dienen und ihn wachsen läßt. Traumhaft wäre es, wenn junge Menschen darüberhinaus auch erblühen könnten.
Ich erinnere mich an diese enorme Energie, den Aufbruch und das ungestüme nach vorne gehen für Veränderung. Das Bild mit einem Baum, der im Frühjahr die Säfte nach oben steigen läßt, passt hier zufälligerweise gut.
Ich lasse mich davon inspirieren und erfreue mich.
Im selben Moment habe ich mich seit Monaten gefragt, warum mein Schub ein anderer wird? Warum bewege ich mich mehr in eine Stille, als in eine nach außen drängende Kraft? Veränderung in Erziehung und Lernen ist mein Thema. Warum habe ich das Bedürfnis nach Rückzug und Stille und im selben Moment den Drang anders zu wirken?
Zunächst dachte ich, dass es Resignation sei, doch dann habe ich festgestellt, dass sich mein Blick auf die Dinge wandelt und ich andere Wege gehen muss, um mein Licht zu scheinen.
Schaue ich in der Geschichte zurück, so frage ich mich im Moment sehr intensiv, was sich bezüglich einer gewissen Zufriedenheit und eines friedvollen Miteinanders im Leben der Menschen geändert hat? Ist der Mensch, mit der jeweiligen Erziehung, die jeder einzelne genossen hat, in der Lage ein glückliches und friedvolles Leben zu führen?
Ganz sicher nicht. Durch dieses Fenster geschaut, hat Erziehung und Lernen Katastrophen produziert und tut es weiter. Viele Leute setzen sich ein und kreieren wundervolle Veränderungen für Kinder, erleichtern deren Leben ungemein. Im selben Moment verändern sich an anderer Stelle die Lebensumstände für Kinder in eine entsetzliche Qual.
Wo gehts lang? Das frage ich dich an dieser Stelle. Braucht es vielleicht einen anderen Blick? Braucht es mehr Wurzelkraft, um mit dem oben aufgezeigten Bild von Bäumen zu sprechen?
Braucht es unsere Fähigkeit als Eltern/ Erwachsene uns mit (unserer) Wurzelkraft zu verbinden? Wenn ja, was bedeutet es denn, mit den Wurzeln verbunden zu sein? Gibt es überhaupt einen gewissen Ur-Grund, der, wenn man sich in diese Richtung bewegt, eine wahrhaft positive Veränderung für Kinder schafft?
Die Säfte eines Baumes können sich nicht immer in einer Aufwärtsbewegung entwickeln. Sie benötigen den Rückfluss zu den Wurzeln, um diese zu stärken. Diese gestärkten Wurzeln geben dann im neuen Jahr den Schub für die neue Entwicklung.
Wie ist es in deinem Leben, drehst du dich in deinen Bemühungen in gewisser Weise im Kreis?
Viele Gespräche der vergangenen Wochen haben mir ganz deutlich vor Augen geführt, wie sehr die einzelnen daran leiden, sich im Alltag abzumühen, neue Wege zu gehen, Aufbruch und Agilität zu leben um dann ermüdet und erschöpft in einer Erkenntnis zu landen, die etwa folgendes zum Ausdruck bringt:
Ich habe zwar ein neues Essen gekocht, aber wie auch immer, wird es immer wieder mit der selben Sauce serviert.
Was ist also zu tun?
Zu tun?
Die Fragen die ich mir stelle, setzen sich mit einem eben diesem Thema auseinander. In meinem eigenen Prozess bewege ich mich immer wieder dahin, ob ich durch noch mehr tun und in Aktion sein im Prozess der Veränderung für Erziehung und Lernen hilfreich sein kann?
Ich komme im Moment zu dem Schluss, dass es für die Themen, die ich bewegen möchte, hilfreich ist noch etwas mehr in eine horchende und lauschende Haltung zu kommen. Das kann ich nur im ‚Herbstmodus’.
Ich verspürte in den letzten Monaten vermehrt einen Widerwillen gegen Aktionismus, nur des Tuns willen. Vielleicht kennst du das Gefühl auch, wenn du die Aktivitäten deines Alltags hinterfragst.
Diese Qualitäten lasse ich aber mehr und mehr in meine Seminare und Beratungen einfließen. Ich kreiere Gesprächsrunden, die den Beteiligten ermöglichen, sich ‚selbst zu verwurzeln‘ und so die Kraft für den Alltag zu erschließen.
Sowohl in Beratung als auch im Seminar liegt mein Schwerpunkt darin, Umstände zu ermöglichen, in denen Erwachsene lernen können. Ich bin überzeugt, dass auch Erwachsene Pausen und Zugang zu Ruhe benötigen. Das gehört zum Lernprozess wie das Ausatmen zum Einatmen. Das bedeutet für mich:
Das sie an beide Flussrichtungen 'in einem Baum' angeschlossen sind. Nicht alles dreht sich um höher, größer, schneller, weiter. Es braucht auch die Gegenbewegung, die aber nicht nur in Schlaf und Entspannung münden darf, sondern in eine gewisse Wachheit (Bewusstheit oder auch lauschende Haltung).
Es geht für mich darum SEINsqualitäten zu erforschen und diese zu einer Grundlage für gesunde Lernprozesse für jung und alt zu machen.
Das gibt mir Gänsehaut und macht mir Spaß. Genau das möchte ich gerne mit dir teilen.
Sei es beim EduWorkCamp am 15.+ 16. Juni 2018 oder im Rahmen meiner Angebote für SINNvolle Gespräche. Mit Uta im Dialog. Das ist die Veränderung, die sich abzeichnet. Zu dieser neuen Ausrichtung möchte ich dich einladen. Den intelligenten Dialog zum lebenslangen Lernen mit mir kannst du buchen.
Im Lernprozess wollen auch die Wurzeln genährt werden. Eine persönliche Analogie.