(Mögliche) Stufen der menschlichen Entwicklung. Lernen das gedeihlich ist.

(Mögliche) Stufen der menschlichen Entwicklung. Lernen das gedeihlich ist.

Es gibt Dinge, die sind unbekannt
und es gibt Dinge, die sind bekannt,
dazwischen gibt es Türen. William Blake

Lange bevor ich selbst Kinder hatte ( vor knapp 30 Jahren), habe ich mich sehr intensiv mit dem Thema Bewegung und Lernen beschäftigt. Vor wie nach ist es ein Riesenfeld für mich und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht bemerke, was ich alles nicht weiß in diesem Zusammenhang.

Meine eigenen Kinder und die Beschäftigung mit dem ganz normalen profanen Alltag, haben mich wie ein Strudel immer tiefer hineingezogen in die Themen um Persönlichkeitsentwicklung und Lernen.
Ganz zu Anfang, als meine älteste Tochter Baby und Kleinkind war, habe ich das Bewegungslernen studiert, indem ich viel Zeit damit verbracht habe, sie einfach nur zu beobachten. Durch meine Feldenkrais-Ausbildung, die ich schon mit Anfang 20 abgeschlossen hatte, hatte ich ja selbst eine Grundlage geschaffen, die es mir ermöglicht hat, das eigene Bewegungslernen nochmals selbst zu durchlaufen, vor allem zu erspüren.
Aufbauend auf diesem Empfindungswissen, habe ich die eigenen Kinder beobachtet und konnte dadurch Bewegung, Spüren, Lernen und Verhalten tiefer ergründen und begreifen.

Ich hatte mir die Grundlage geschaffen, dass im Aufbau all dieser feinen und kleinen Bewegungen der Babies der Schatz verborgen liegt, der für ihre weitere Entwicklung von größter Bedeutung ist.
So ist im Grunde nicht die Tatsache das Wunder, dass ein Baby irgendwann auf den eigenen Füssen steht und läuft. Vielmehr besteht für mich das Grandiose darin, wie alle kleinen Schrittchen, von der ersten Saugbewegung an, bis hin zur Koordination des Gleichgewichts, Information über das eigene ‚ICH‘ in den Zellen und Muskeln ‚bindet‘, quasi eine ‚Ich-Struktur‘ in jedes kleine Wesen eingraviert. Diese ist so einzigartig, wie ein jeder Fingerabdruck. Diese Abläufe sind universal. Egal ob dieses Kind in der hintersten Mongolei lebt oder im Zentrum von Frankfurt. Wo und wie ist dieses Wissen orchestriert?

Ich habe alle meine 6 Kinder beim ‚Erarbeiten‘ der Treppenstufen im eigenen Haus beobachtet. Ich wollte wissen, wie sie ‚Treppe‘ lernen, wenn man es ihnen nicht beizubringen sucht, sondern sie sich die Treppe selbst forschend erarbeiten. D.h. mir war es von Anfang an wichtig, so wenig wie möglich in ihrer Bewegungsentwicklung als Störfaktor zu agieren.

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Ich dachte, wenn das alles so wunderbar gemacht ist, dann muss es Haltungen von mir geben, die förderlich sein könnten, aber auch welche, die extrem störend für diese wundersamen Abläufe sein müssten? Ich musste mir dazu ein Bild machen. Ich musste herausfinden, was denn förderlich aus sich selbst heraus sein könnte und was den natürlichen Abläufen sehr entgegen wirken würde.
Damals hatte ich noch nichts von Emmi Pikler gehört. Als mir ihre Arbeit am anderen Ende der Welt durch eine ‚zufällige‘ Begegnung mit Magda Gerber entgegen kam, dauerte es noch Jahre, bis ich die Themen im Zusammenleben mit meinen eigenen Kindern übereinander brachte. Es war, als ob das Universum mich immer mit den passenden Menschen oder Ideen zusammenbrachte. Manchmal dauerte es aber Jahre, bis ich die Botschaften, bezogen auf Persönlichkeitsentwicklung und Lernen, selbst entdeckte, eigene, tiefgründige Erfahrungen damit machte.

Dieser wundersame Lernprozess, den ein Kind durchläuft stoppt nicht einfach beim Jugendlichen oder Erwachsenen, nein, er dreht sich einfach weiter um die eigene Körperachse. Wie, als wenn man auf einer Spirale entlang läuft, wird man auf unerklärliche Art, immer wieder vorbei geleitet an den eigenen Kern- und Entwicklungsthemen. Beim Kleinkind ist es das Erlernen von Bewegung, Sprechen und Gehen, da schon ganz individuell choreographiert. Beim Erwachsenen sind es die Themen, die jeden zu einem einzigartigen Wesen machen. Was sind die Themen, an denen du immer wieder vorbeigeleitet wirst? Wo entlang bewegt sich deine Entwicklungsspirale?

Als die Kinder älter wurden, blieb die Erfahrung hängen, die ich machte, als ich jedes Kind auf seinem Treppenweg auf unserer Wendeltreppe (Spirale) im Haus beobachtete. Doch ich bewegte mich tiefer in die Themen.
Ich begann damit, die Bewegungsentwicklung der Kinder nunmehr nicht nur unter einem entwicklungsphysiologischen Aspekt zu betrachten, sondern begann mehr und mehr die Treppe, die Bewegungsentwicklung unter einem psychologischen Aspekt zu beobachten. Ich untersuchte (vor allem in meinem Leben) die Bewegung und die Psychologie, die Emotionen und deren Bedeutung für einen gesunden Lernprozesse.
Auf diesem meinem Treppenweg (Spirale) wurde ich an den unterschiedlichsten psychologischen Schulen/ Richtungen vorbeigeleitet, immer mit einem Augenmerk auf den Ideen, wie Kinder lernen und was es (von mir) braucht, damit ihr Weg gedeihlich ist.

Weiterhin habe ich Treppen und Treppenstufen studiert und habe damit begonnen diese Ideen von Bewegungsentwicklung und Lernen nunmehr in spirituellen Zusammenhängen zu untersuchen. Ich wollte diese Themen in einer Dissertation bearbeiten und war dazu einige Jahre in der Wisdom Universität (USA) eingeschrieben. Ich habe viele Kurse besucht, die mich bis ans andere Ende der Welt geführt haben. Immer auf der Grundlage: Bewegung, Persönlichkeitsentwicklung und Lernen zu erforschen, um gangbarere Wege für Kinder zu entwicklen, damit diese sich mehr an dem entlang entfalten könnten, was für sie natürlich und gedeihlich wäre.

Kleine Treppe im historischen Museum, endet unter einer Betondecke

Auf meiner eigenen Lernspirale unterwegs, begann ich nun jedwede Treppen, die mir vor allem auf Reisen begegneten als eine Art Orakel für meinen persönlichen Lernweg zu betrachten. Ich schaute mir Treppen an und wollte wissen, welche Informationen diese Treppe an dieser Stelle meines Lebens für mich haben könnte? Beispielsweise präsentierte mir das Leben diese Treppe in Florenz, nachdem meine langjährige Ehe nur wenige Tage zuvor ein plötzliches Ende fand.

Eines meiner Studienseminare führe mich nach Chartres in der Nähe von Paris. Gleich hinter der Kathedrale von Chartres, der Ort an dem in einer Kathedrale eine Labyrinth eingebaut ist (Spiral-Lern-Weg) kam dann folgende Information zu mir.
In einer Cafepause erwähnte ich einer Frau gegenüber, dass ich Schwierigkeiten hätte, das Thema dieses Seminars zu verstehen. Ich sei verunsichert, ob ich hier richtig sei? Sie nun bemerkte folgenden Satz, der für mich ein Hinweis sein sollte, wie sich mein Lernweg weiterhin entfalten sollte. Sie sagte auf Englisch: „Das ist nicht schlimm. Hier geht es nicht um Verstehen und Verstand. Wir sind nur eine Mysterien-Schule.“ Ich war da goldrichtig im Kurs, aber mein Verstand schlug Haken, wie ein Hase, der aus Furcht rennt.
Wieder dauerte es einige Zeit, bis sich mir dieser Kernsatz erschloss.
Das Verstandeslernen ist bedeutsam, aber nicht alles. Zwischen dem Verstand und anderen Zugängen zu Wissen, denen Kinder noch viel näher sind als Erwachsene, gibt es Türen. (In dem Zusammenhang noch einmal das Zitat von Blake: Es gibt Dinge, die sind unbekannt und es gibt Dinge, die sind bekannt, dazwischen gibt es Türen.)

Wenn wir als Kinder über Jahre damit beschäftigt sind, Wissen in uns aufzubauen und zu lernen, dann ist das bedeutsam, aber nicht der einzige Weg der Erkenntnis. Dieses einzigartige Lerngerüst zu erstellen, was ich oben bereits erwähnt habe, ist wichtig, aber nicht der einzig ‚richtige Lernweg‘.
Damit wir uns gesund weiterentwickeln können, geht es beim Erwachsenen irgendwann darum, diesen Weg des Lernens in einen ‚Weg des Verlernens‘ zu verwandeln. (uns den ursprünglichen Ansätzen der Kinder zu nähern)
Wie auf dem Bild einer sich drehenden Doppelspirale/Treppe (Doppelhelix/ DNA) gibt es einen Weg, der gleichzeitig nach oben und nach untern führt.
Während ich als Erwachsene auf einem lebenslangen Lernweg mich auf der Spirale entlang bewege, um Wissen aufzubauen, kehrt sich irgendwann der vermeintliche Weg um. Ich beginne damit alles je aufgebaute und angesammelte Wissen wieder zu verlernen.

Und damit beziehe ich mich auf das eingangs erwähnte Zitat von William Blake:

„Es gibt Dinge, die sind unbekannt
und es gibt Dinge, die sind bekannt,
dazwischen gibt es Türen.“

Die Lernwege der Kinder sind wundersam, genau wie die der Erwachsenen. Damit Erwachsene wie Kinder ihr volles Potential entfalten können, ist es in meinen Augen wichtig, sich auf den Treppenspiralwegen wahrlich zu begegnen und mit und voneinander zu lernen. Auf der Spirale gibt es vermeintlich treppauf und treppab. Da ist der Ort, wo wir uns mit den Kindern treffen sollten.

Die Haltung, dass Erwachsene einzig zu wissen glauben, wo es lang geht, erscheint mir eine Sackgasse zu sein. Ist die Haltung der Erwachsenen nicht mit Demut und dem Willen gepaart auch treppab zu steigen oder gewisse Zeit einfach nur still zu sitzen, dann fahren Erwachsene die Welt vor die Wand. Das ewige Tun findet nicht zum Sein.
Kinder sind Meister im Aufsteigen, Absteigen oder im Sitzen auf eben einer ganz bestimmten Stufe ihres Treppenweges. Sieh dir dazu den kleinen Videoausschnitt unten an, der ein Gedicht von A.A. Milne vertont. Es geht um eben gerade diese Treppenstufe, auf der man sich jetzt befindet.

Dort, auf einer ganz bestimmten Stufe sind Kinder richtig, bis Erwachsene des Weges kommen und Kinder fälschlicherweise fehlleiten, ihnen vorgaukeln, dass nur ein Ziel- und Ergebnisorientierter Aufstieg sei wahrhaftes Lernen. Für mich führt dieser Weg ganz klar in eine Sackgasse. Eine Sackgasse der möglichen Entwicklung der Kinder. Eine Sackgasse für die Lösung der Probleme dieser Zeit.

Was meinst du ?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Natürliches lernen. Was ist es? Wo geht es schon verloren?

Natürliches lernen. Was ist es? Wo geht es schon verloren?

Natürliches Lernen steht in unmittelbarem Bezug zu den persönlichen Erfahrungen und damit dem individuellen Erleben.
Es hangelt sich bestenfalls an den eigenen Bedürfnissen entlang und ist damit selbstgesteuert und aus dem Innersten eines Menschen initiiert.

Heute möchte ich im übertragenen Sinne eine Lupe zur Hand nehmen und etwas genauer untersuchen, was in meinen Augen natürliches Lernen ausmacht. Ich möchte dich mit diesem Text an die Tatsache heranführen, dass natürliches Lernen bei den meisten Menschen, durch den Prozess der Erziehung, verschüttet wurde und weiterhin verschüttet wird. Dazu ein Beispiel.

Du kennst ja sicher den Konflikt zwischen Menschen, die der Meinung sind, dass man kleinen Kindern in der Sauberkeitserziehung nahelegen müsste, dass sie sich auf das Töpfchen setzen und ‚akitv‘ dafür sorgen, dass sie Pipi machen oder den Darm entleeren. Man möchte den Kinder etwas beibringen und sagt etwas wie: „Nun drück mal!“ Ich habe auch schon Erwachsene gesehen, die auf vor dem Kind auf eigenwillige Weise das Gesicht verziehen und damit aufzeigen wollen, dass ein ‚machen‘ erforderlich ist. Man kreiert im Kind den widernatürlichen Weg, dass Pipi machen ein aktiver Prozess sei. Der natürliche Lernprozess des Menschen, der simple körperliche Vorgang des ‚Wasser lassens’ wird verstellt.

Dann gibt es andere, die der Meinung sind, dass die Sauberkeitserziehung etwas ist, was sich im Kind von alleine einstellt, je weniger man diesen Prozess durch Hinterfragen oder erpresserische Anregungen forciert. Demnach ist die Sauberkeit ein Bedürfnis und hat etwas mit Körperbewusstsein, mit Reife und der Fähigkeit im richtigen Moment loszulassen zu tun. Ja, Pipi machen ist ein Prozess des Loslassens.

Das erste Beispiel oben möchte eine Anregung dazu geben, wie tief Erwachsene, oftmals durch Unwissenheit, in die natürlichsten, menschlichen Lernprozesse eingreifen und diese, manchmal sogar bis zur Unkenntlichkeit verbiegen.

Einem natürlichen Vorgang wird etwas Künstliches aufgepfropft. Simple, von innen geleitete Vorgänge werden für das Kind verdreht.
Intelligent und geschmeidig im Lernprozess, wie junge Menschen nun mal sind, gehen sie mit diesen Vorgaben mit. Sie glauben, dass das, was man ihnen bezüglich der Alltagsdinge im Lernprozess eines jungen Menschen, sagt, ‚richtig‘ ist. Sie übernehmen das, was man ihnen vorlebt und sagt, aber der Preis ist hoch.

Das Ergebnis ist, dass junge Menschen ihr Körperwissen und ihre Körperweisheit zu Gunsten der erlernen Vorgaben der Erwachsenen verkaufen. Sie opfern, wenn auch unbewusst, ihre körperliche Superintelligenz, die eigentlich das Hauptnavigationssystem für ihren weiteren Lernweg im Leben ist.

Sie geben ihr Orientiertungs’gerät’ auf und werden damit zukünftig abhängig von den Vorgaben und Vorlagen der Erwachsenen, die damit einen künstlichen und pervertierten Lernprozess im Kind fortschreiben.

Anders kann man die Tatsache nicht erklärten, dass Kinder, die aus etwas unfreieren Lernumgebungen kommen und plötzlich, etwa in einer freien Schule sind, oftmals lange Zeit brauchen um wieder ihren eigenen, inneren roten Faden aufzuspüren.

Das zeigt sich dann darin, dass es passieren kann, dass sie für Wochen, Monate oder Jahre nichts tun. Sie durchleben sehr verunsichernde Zeiten, des nicht wirklich wissen, was sie mit sich anfangen sollen. Das ist dann der Moment, wenn die unwissende und ebenfalls verunsicherte Umgebung in Form von Erwachsenen auf sie zukommt und sie anregen und inspirieren will. Die Zeit des vermeintlichen Nichts-Tuns ist genau die Zeit, in der Eltern oft Angst bekommen und ihre Entscheidung für einen freien Lernweg in Frage stellen.

Eine erfahrene Lernumgebung weiß um diesen Umstand und gestattet den Kindern wahrhaft abzutauchen in diesen verwirrenden und abgedunkelten Prozess. Hier geht es darum, sich wieder auf den selbstbestimmten und vor allem auch selbstgesteuerten Lebenslernweg einzulassen. Es ist, als ob der Mensch in einer geeigneten und vor allem auch wohlwollenden Umgebung regelrecht zurückfinden muss zu den zarten Regungen in ihm. Es geht darum wieder herauszufinden, was die eigenen Bedürfnisse sind und was die erforderlichen Handlungen sind, um sich selbst zu regulieren und eigen-initiativ zu sein. Das Kind findet dabei heraus, was es tun muss, damit es dem eigenen Weg wieder den Atem einhauchen kann.

So gibt es in diesem Zusammenhang unzählige Beispiele, denen allen gemein ist, dass wir, im Zuge des Erziehungsprozesse g e l e r n t haben unser Nervensystem auf unangemessene Weise zu gebrauchen und dies unreflektiert an die Kinder weitergeben, weil wir es noch nicht gewohnt sind in der Tiefe in Lernprozesse zu schauen. Wir sind es gewohnt für Kinder lernen viel zu früh zu verkopfen, weil wir es selbst nichts anderes gelernt haben, geben wir es unbedacht an die Kleinsten weiter.

Wir halten das Verdrehte im Lernprozess der Kinder für normal und das Natürliche im Lernprozess der Kinder kommt uns befremdlich vor.

So haben Erwachsene wie Kinder also mit einem künstlich aufgepfropften Stress zu tun. Die Überanspannung unseres Nervensystems nehmen wir kaum mehr selbst wahr und geben es ungefiltert direkt an die Kinder weiter.

  • Kinder werden nicht gelassen im Hören, sondern sie bekommen mehrfach am Tag gesagt, dass sie mal genau hinhören sollen. Somit bringen sie Anstrengung in ein natürliches ‚hören‘.
    (Spür mal hin, was du mit deinem Nervensystem tust, wenn ich dich bitte, mal genau hinzuhören.)
    Die Töne kommen dann nicht weiterhin einfach zu dir, sondern du strengst dich an, um zu hören.
    Das ist fehlgeleitetes Lernen.
  • Man gestattet den Kleinkindern nicht, den ihrem Alter angemessenen, natürlichen, weichen Blick. Stattdessen sagt man ihnen, durch verfrühtes Verschulen, wo, wie und wohin sie mit Anstrengung ihren Blick (ihre Aufmerksamkeit) richten mögen. Das vielleicht sogar gegen ihr inneres gerichtet sein auf etwas, was sie in diesem Moment viel eher interessieren würde. Das ist fehlgeleitetes Lernen.
  • Das Kind mag das Essen nicht essen. Es riecht nicht gut. Sofort verschließt sich der Magen. Es ist eine Nahrung, die es im Moment nicht essen mag/ kann. Man überredet es, wider seinem Körperwissen. Das ist fehlgeleitetes natürliches Lernen.
  • Das Baby ist satt. Mit seiner Zunge signalisiert es, dass es nicht mehr essen mag. Man möchte aber die 3 Löffelchen Nahrung noch geben, dann ist das Schälchen leer. Das ist fehlgeleitetes natürliches Lernen.
  • Das Kind interessier sich gerade nicht für Buchstaben. Sein System vielleicht gerade darauf aus sich zu bewegen und Nachlauf zu spielen. Man bewegt die Kinder aber in Richtung Buchstaben, man hat allerhand gute Überredungskünste dafür. Es erscheint alles so schlüssig. Es ist nun mal wichtig jetzt Buchstaben zu erlernen. Jetzt, weil jetzt eben Deutschstunde ist. Das ist fehlgeleitetes natürliches Lernen.
  • Jugendliche interessieren sich gerade nicht für dieses oder jenes Thema. Für sie ist vielleicht gerade eine Zeit, in der die sozialen Aspekte des Umgangs miteinander eine bedeutendere Rolle spielt. Es ist die Zeit, in der man vielleicht miteinander auf der Couch abhängt und über alles mögliche philosophiert. Nur um Minuten später mit einer großen Energie andere Dinge zu tun. Wir aber zwingen die jungen Menschen in Umstände, die sie gar nicht interessieren. Das ist fehlgeleitetes natürliches Lernen.

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Natürliches Lernen bedeutet in der Tiefe eben auch, Lernprozesse für junge Menschen zu ermöglichen, die sie nah an ihrem Körperwissen und ihren jeweiligen unmittelbaren, natürlichen Bedürfnissen entlang hangeln läßt.
Das würde für mich bedeutet, dass junge Menschen die Chance erhalten, sich natürlich an dem entlang zu entwickeln, was ich einfach mal die natürlichen Vorgänge im Körper nennen möchte. Sie würden nicht von klein auf erlernen, unnötigen Stress und eine Überanspannung des Nervensystems auf ihrem intelligenten Körper aufzulagern, nur, um von außen vorgebenen, oftmals sogar irrigen Vorstellungen zu genügen.

Wir würden damit aufhören Kinder, durch unsere verkopften und künstlichen Vorstellungen von einem natürlichen Lernprozess zu entfernen. Stattdessen würden wir Ihnen durch Einsicht und Selbsterkenntnis ermöglichen, Herr oder Herrin ihres einzigartigen Körperwissens zu bleiben. Wir würden damit aufhören, die feinfühligeren und sensiblen Lebens- und Lernäußerungen von Kindern mit künstlich eingeimpftem Stress zu verdrehen.

Das sind einige Beispiele, die dir aufzeigen sollen, dass das Ermöglichen eines natürlichen Lernprozesses weitaus früher anfängt, als wir meinen und das die Grundlagen dazu, die schon in der Babyphase gelegt werden, die eigentlichen Voraussetzungen sind, um einen freudvollen, aus eigenem Antrieb geleiteten Lernweg zu haben.

Wenn Eltern sagen, dass das Kind sich nicht mit sich selbst beschäftigen kann, oder das Kind nicht lernen würde, wenn man als Erwachser nicht dahinter her wäre, dann wurde das ‚Kind mit dem Bade‘ bereits ausgegossen.
Damit ist nicht alles verloren, aber der Weg zurück in einen frei und selbstbestimmten Lernweg will dann mit einigem Aufwand zurück erobert werden. Dazu braucht es Erwachsene, die für diese Wege ein Verständnis haben, oder selbst diesen Weg gehen oder gegangen sind.

Dir und deinem Kind bin ich dabei gerne eine Unterstützung. Ich helfe Eltern und Fachpersonen auf ihrem Weg, Kindern einen freien und selbstbestimmten Lernweg zu ermöglichen. Meine Kontaktdaten findest du hier.

 

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Eigenverantwortung wächst, wenn man sie auch bekommt-die Eigenverantwortung.

Eigenverantwortung wächst, wenn man sie auch bekommt – die Eigenverantwortung.

Würdest du mir mal bitte einen Zettel unterschreiben, auf dem steht, dass du ab heute eigenverantwortlich bist und (etwa) nicht mehr rauchen wirst, oder du wirst innerhalb der kommenden Woche dieses unangenehme Gespräch mit deinen Eltern führen. Vielleicht könntest du auch unterschreiben, dass du dich dafür einsetzt ab kommenden Monat 250 € mehr zu verdienen. Übernimm doch die Verantwortung für einen minimierten Plastik Verbrauch oder du wirst ein halbes Jahr keinen Zucker essen, die Kohlenhydrate minimieren.

Es geht darum Eigenverantwortung zu übernehmen, verstehst du? Nichts leichter als das. Wir setzen uns einfach zusammen und führen ein 15 minütiges Gespräch und zack füllst du dieses Formular aus und kannst dann schon gleich wieder nach Hause gehen. Vielleicht könntest du noch eine Person mitbringen, jemand, der Zeuge dieses Aktes war und dich dann zu Hause bezüglich deiner Unterschrift so richtig gängelt.

Glauben einige Menschen ernsthaft, dass man Kinder in dieser Art in die Eigenverantwortung leiten könnte? Ja, dafür lassen wir dann die Noten weg, verstehe!

Wie geht es denn? Wie leitet man Kinder in eigenverantwortliches Verhalten? Wie könnte man das machen?

Nun, man nimmt ihnen einfach die Eigenverantwortung ab und macht bis zum 15 Lebensjahr alle Ansagen. Man sagt, den jungen Menschen, wo es lang geht. Man strukturiert ihren Tage und hat große Vorstellungen dazu, was sie alles lernen sollten. Man ist der Taktgeber im Alltag. Man hält sie geschäftig und baut Kontrollstrukturen auf. Man zieht mit der Schule an einem Strang. Vormittags übernimmt die Schule den Job und Nachmittags die Eltern. Dafür sorgen alle einvernehmlich. Einmal, vielleicht auch zweimal im Jahr treffen sich dann alle Beteiligten zu einem Lernentwicklungsgespräch (LEG) in der Schule. Man fragt das Kind, wie gesagt, links sitzt die Lehrerin und rechts mindestens ein gestresstes Elternteil: „Na, worin willst du dich denn im kommenden Schuljahr verbessern?“ Und das Kind antwortet garantiert völlig frei aus der Seele heraus, dass es noch nicht gut genug in Mathe ist und fortan nachmittags 30 Minuten mehr Mathe einplant. Auch hat das Kind bemerkt, dass es Schwierigkeiten mit dem Kind XY hat. Das will es aber gerade deshalb zu seinem nächsten Geburtstag einladen und nicht zu vergessen, es wird Mutter bitten, es doch für eine Legastheniker Testung anzumelden. Das Kind beschreibt, dass es seit langen Schwierigkeiten hat, mit der Rechtschreibung. Könnte das wahr sein?

Spaß bei Seite. Das ist es doch tatsächlich, wie viele Menschen meinen, dass man junge Menschen in eine eigenverantwortliches Leben/Lernen geleiten sollte. Ich glaube das nicht.

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Die Vorstellung dazu, dass viele Kinder diese beklemmende, unangenehme und verlogene Situation erleben müssen, tut mir in der Seele weh. Kann jemand diesen Irrsinn stoppen?

Ja, aber, wie es denn nun wirklich? Wie entsteht eigenverantwortliches Verhalten? Wie kann es wachsen?

Eigentlich ist es ja gar nicht so schwer. Eigenverantwortung kann wachsen, wenn man die Eigenverantwortung auch bekommt. Nicht etwa schlagartig, mit dem Jugendalter, nachdem bis dahin andere diese Eigenverantwortung getragen haben, sondern von Geburt an. Stück für Stück in den Feinheiten und indem sich die Erwachsenen immer mehr hinausnehmen.

Eine gute Grundlage ist ein tiefes Wissen und Vertrauen, dass das Kind sich selbst gehört und dass es von Geburt an (in gewisser Weise auch schon vorher) eigenständige Entscheidungen trifft. Es hat ein wunderbares Körperwissen, dass zunächst noch ganz unverblümt und unverstellt die Vorgaben macht. Das Kind weiß, wann es müde ist, wann es interessiert ist, woran es Interesse hat. Es weiß, wann es Hunger hat und wann es Nähe braucht, wann es satt ist und was es mag und was nicht. Es weiß, wie lernen geht und wie man aus der Rückenlage kaum ein Jahr später auf den Füßen steht und laufen kann. Ist das eigene Körperwissen nicht eine wunderbare Grundlage? Ist es nicht der richtige Ansatz, dieses Wissen wertzuschätzen und nicht zu opfern?

Vielleicht wirst du denken, was hat denn diese Information nun mit den schulischen Herausforderungen zu tun? Wie passt das übereinander? Ist das nicht etwas weit hergeholt?

Nein, für mich ist das gar nicht weit hergeholt. Es soll einfach aufzeigen, was verloren gegangen ist. Im Zuge der Erziehung ist das einfach, simple Wissen der Kinder, was ursprünglich mal das Körperwissen war, einfach dahingeschmolzen. Wir Erwachsenen haben es geopfert für Ansätze, die ich oben im Text zum Ausdruck gebracht habe.
Wir Erwachsenen glauben doch tatsächlich irgendwie, dass Lernen ab einem ganz gewissen Alter über den rationalen Verstand passieren würde. Man trifft eine Entscheidung, notiert es auf einem Formblatt. Setzt als Bezeugung der erzwungenen, korrupten, angeblichen Eigenverantwortung, eine Unterschrift darunter und „zack“ – läuft!

Wie viele, für Kinder verantwortliche Menschen, glauben das wirklich?

Lass uns zurück zum ursprünglichen Körperwissen gehen. Das scheint mir ein sehr wertvollerer Ansatz zu sein. Hier liegt für mich der Schlüssel für das prozesshafte über Jahre Hineinwachsen in persönliche Verantwortung. Das ist die Basis und das ist die Grundlage, auf die alles aufbaut.

Es ist sicher nur ein Aspekt von vielen, die Eigenverantwortung ermöglichen, aber mir ist dieser Aspekt im heutigen Beitrag besonders wichtig.

Was würde geschehen, wenn wir diesem ursprünglichen Körperwissen der Kinder wieder mehr Bedeutung schenken würden? Was würde geschehen, wenn wir Kinder im Zuge einer Bildung nicht vorzeitig von ihrer unmittelbaren Körperintelligenz trennen würden? Was würde es bedeuten, wenn wir nicht vorzeitig aus diesen tollen Bauchmenschen, verunsicherte und manipulierte Kopfmenschen machen würden? Was würde geschehen, wenn wir im Zuge eine Bildung abwarten könnten, bis der Kopf sich selbst auf natürliche Art und Weise auf die Bühne bringt?

Ich glaube, dass wir damit wesentlich bessere, vor allem gesündere Grundlagen schaffen würden, damit junge Menschen nicht in eine erzwungene, verstellte Eigenverantwortung wachsen würden. Sie würden einfach weiterlernen, so wie mal alles begonnen hat. Sie hätten das Heft in der Hand (die Verantwortung).

Und dann hätte ich gar nichts dagegen, wenn irgendwann einmal etwas dazu kommt, was man vielleicht Schule nennen könnte. Da würden sie dann einfach weiter machen, selbst verantwortlich zu sein, ganz so, wie sie es dann seit Jahren waren. Sie würden einfach weiterlernen und es gäbe keine Lernentwicklungsgespräche mehr. Diese wären dann obsolet. In diesem Bild Lernen gäbe es diese unsäglichen Gespräche nicht. Wozu auch?

Es gäbe Erwachsene, die einfach nur mit Kindern leben, auch in dem, was man vielleicht Schule nennen würde. Man würde viel mehr beobachten, was Kinder tun, wie sie lernen und wie sie sich ihr Wissen organisch „erarbeiten“. Vielleicht gäbe es auch so etwas wie Schulstunden. Eine Zeiteinheit, in der die Menschen zusammen kommen, die sich für ein bestimmtes Thema interessieren?
Es gäbe auch Menschen dort, die in der Lage sind andere zu unterstützen, wenn die Eigenverantwortung durch Streit oder Uneinigkeit, ins Wanken gerät. Unterstützer, die ein Wissen davon haben, dass es neben dem Kopf auch noch einen Körper, vor allem eine Seele gibt. Menschen, die ausgebildet sind und wissen, welche Rolle die Emotionen in dem ganzen Lernwerk haben und das man das nicht einfach sauber trennen kann.

Wenn das so einfach wäre, wie man uns das so gerne weiß machen will, dann würden wir Erwachsenen doch einfach nur allerhand Zettel unterschreiben, in dem wir uns verpflichten treu zu bleiben, oder mehr Sport zu machen, gesündere Lebensgewohnheiten zu haben, Verantwortung für die Erde zu übernehmen oder einfach nur zu lieben. Zack !

Wenn das so einfach wäre mit der Eigenverantwortung, dann würden wir es doch tun. Wir würden unterschreiben, dass wir vom jetzigen Moment an Verantwortung übernehmen für diese unsere Erde, uns kümmern und Dinge unterlassen, die bezeugen, dass auch viele Erwachsene noch immer nicht terrestrisch reif sind, d.h. in der Lage sind, wahrhafte Verantwortung für das größere Ganze zu übernehmen.

So, wie man uns das in der Vergangenheit hat lehren wollen und so wie wir das weiterhin stümperhaft an Kinder weiterzugeben suchen, kann das mit der Verantwortung für das größere Ganz gar nicht funktionieren.

Da bin ich schon sehr froh, dass es auch eine Menge junger Menschen gibt, die sich diese Reife und den Sinn für Verantwortung, warum auch immer, haben erhalten können . Das gibt mir Hoffnung.

Vielleicht interessiert dich in diesem Zusammenhang auch mein Beitrag der vergangenen Woche. Wie wir das einzigartige Potential der Kinder in die Wüste schicken.

 

Hier findest du mein Beratungsangebot. Und hier kannst du Kontakt mit mir aufnehmen, wenn du es individueller stricken möchtest.


Wie wir das einzigartige Potential der Kinder in die Wüste schicken. Wir benötigen Oasen.

Wie wir das einzigartige Potential der Kinder in die Wüste schicken. Wir benötigen Oasen.

Man kann sicher der Tatsache kaum widersprechen, dass Kinder vor Schulantritt (inzwischen muss man vielleicht auch Kindergarteneintritt sagen) am besten lernen. Anders formuliert könnte man sagen, dass Kinder besser wissen, wie Lernen ‚funktioniert‘ als Erwachsene.

Für mich sieht es so aus, als ob sie im allgemeinen ein inneres Wissen dazu haben, wie genau die Abläufe sind, die förderlich sind, damit auch der Verstand sich optimal entfalten kann. Ich schreibe ganz bewusst ‚auch der Verstand‘, denn es gibt ja eine ganze Menge mehr, was sich in Einklang mit dem Verstand entfalten möchte.
Weiß gemacht wird uns hingegen landläufig, als ob es lediglich nur um die Entfaltung des Verstandes ginge.

Es gibt also ein ganz bestimmtes Wissen, was offensichtlich die meisten Kinder in sich tragen. Es ist ein wundersamer Prozess, der läuft, um so besser, je weniger man ihn behindert. Sie haben eine natürliche Art, in ihren Entwicklungsprozessen zu ‚floaten‘, genau so lange, bis wir Erwachsenen ihnen diesen selbstbestimmten und sich selbst nährenden Aspekt der Entfaltung abgewöhnt haben. Die Methoden sind mannigfaltig. Wir Erwachsenen nennen das auch Erziehung.

Je genauer man darüber nachdenkt, desto wahnwitziger ist schon unsere Grundeinstellung zu diesem einmaligen und super effizienten Weg, den Kinder nun mal in sich tragen.

Ab einem bestimmten Alter, glauben wir, dass es wichtig wäre, junge Menschen in die Schule zu schicken. Wir sind so anmaßend zu meinen, dass wir ihnen an diesem Ort lehren müssten, wie man seinen ‚Denkapparat’ benutzt.
Haben sie nicht bis gestern noch die wunderbarsten und komplexesten Dinge gelernt, ohne, dass jemand ihnen Vorgaben gemacht hätte, wie das zu bewältigen sei? Haben sie nicht Sprache (n) gelernt, gehen, klettern, zählen, wie man bei Opa Süssigkeiten bekommt, obwohl Mama das nicht will und wie man Fahrrad fährt? Haben sie das nicht alles in einer je individuellen Weise erlernt? Von Eltern, die auf dem Land leben, in der Stadt, am Meer, im Dschungel in der Wüste oder in den Bergen? Wo es warm ist oder kalt? Wo man einsam lebt oder inmitten großer Menschenmengen?

Kinder haben einen wunderbaren Weg zu lernen, bis zu dem Moment, wo Erwachsene meinen ihnen ‚Denken‘ lehren zu müssen. Ist es nicht vielmehr so, dass wir sie zwingen, einen funktionierenden und optimal abgestimmten ‚Lernweg‘, einen natürlichen und vor allem höchst wirksamen Weg, durch mangelhafte Denkweisen zu ersetzen?

Die Folgen davon sind für mich erschütternd. Da Kinder so unglaublich anpassungsfähig sind und eine Menge wegstecken können, gibt es sicherlich viele Kinder, die diese Geisteskorruption wegstecken und innerhalb eines verkrampften Weges auch noch ‚happy‘ sein können. Die meisten allerdings werden auf diesem Weg aus ihrer natürlichen Funktionsweise gehebelt und zahlen einen hohen Preis dafür.
Der Preis der Verdrehung der natürlichen Funktionsweisen ist mit Sicherheit Entmutigung und damit ein großes Maß an Verunsicherung. Vertrauen in die je individuellen Stärken und Fähigkeiten muss weggeparkt werden. Lernen, die natürlichste Sache der Welt, wird zu etwas Ödem, dem man sich am Besten entzieht.

Ihre natürlichen Verstandeskräfte gebrauchen unsere Kinder dann nicht mehr für das, was sich ganz natürlich in ihnen entfalten würde, sondern die Kräfte werden fortan dafür verblasen, Widerstände aufzubauen. Junge Menschen sind gezwungen Kräfte zu mobilisieren, um dem aus dem Weg zu gehen, was wir uns so pädagogisch wertvoll ausgedacht haben. Sie werden da hinein gedrängt, natürliches Lernen zu verlernen, um sich dann mit enormem Kraftaufwand das anzueignen, was sie sich ja selbst aneignen würden, wenn man ihnen nur ein Feld zutrauen würde, Erwachsene zur Seite stellen würde, die das auch ermöglichen.

Das ist doch alles ein bisschen schräg, oder?

Und ja, es funktioniert. Kinder durchlaufen ja ihre Schulzeit, sie machen Abschlüsse und so weiter. Es funktioniert doch, wird der eine oder andere denken. Warum also dieser Wirbel hier?

Doch ich bin der Meinung, dass der Preis, den junge Menschen zahlen, wenn sie durch dieses, unsere derzeitiges Schulsystem durch sind, viel zu hoch ist. Ich bin der Meinung, dass wie durch unsere Ansätze, die natürlichen Lernprozesse für Kinder regelrecht pervertieren. Wir machen das unkenntlich, was sich eigentlich entfalten könnte, wenn wir den natürlichen Lernprozessen Raum geben würden.

Der Widerstand, den jungen Menschen aufbauen müssen, um unserer derzeitiges Bildungssystem zu durchlaufen und zu überstehen, ist so groß.  Im Grunde geht die Kraft verloren, die junge Menschen bräuchten, um ihre Persönlichkeit in der Form zu entfalten, die nicht so verstellt wäre.  Junge Menschen werden fehlgeleitet und unnötig verwirrt.
Im Moment müssen sie ihre Integrität verbiegen, um in einer Weise zu ‚performen’, die ihnen nicht gestatten kann, die zu sein, die sie eigentlich sein könnten.

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Darin liegt für mich das Traurigste, was unsere derzeitiges Bild von Schule hervorbringt. Die meisten Menschen halten es für so normal, Kinder in der Art zu verbiegen.

In meinen Augen wäre es gut, wenn wir uns deutlich mehr mit dem beschäftigen, wie junge Menschen natürlicherweise lernen. Erwachsene bräuchten ein Wissen dazu, was Ihre Antriebe und ihre individuellen Fragestellungen sind. Wir müssten genauer beobachten und schauen, statt ein ’bereits-wissen’ zu haben, wie es geht. Wir müssten neu starten und die Entwicklung und Entfaltung junger Menschen unter ganz anderen Voraussetzungen ermöglichen. Die zu Grunde liegenden Gedanken müssten sich ändern, damit Kinder eine Chance bekommen ihr Potential zu entfalten.

Ich bin der Meinung, dass Schulen zu Orten werden müssen, wo Kinder erstmalig die Chance haben, ihre natürlichen Denkweisen zu gebrauchen und weiter zu verfeinern. Orte zu entwickeln, an denen Erwachsene demütig zur Seite treten und dem Raum geben können, was junge Menschen naturgegeben mitbringen. Orte, an denen Erwachsene sich im selben Moment selbst nachentfaltet können und gemeinsam mit Kindern lernen/leben können.

Wie fragwürdig ist es denn zu meinen, dass ein Erwachsener einem Kind beibringen könnte, wie ‚Lernen‘ geht? Das um so mehr, da kaum ein Erwachsener erklären kann, wie Bewusstsein funktioniert? Wieso also nicht von denen lernen, die noch ‚näher‘ d.h. unverstellter dran sind?

Unsere pervertierten Verdrehungen von Denkweisen und die künstlich geschaffenen Lernwelten machen es derzeit sehr schwer, alle Bedürfnisse der Individuen unter einen Hut zu bringen. Ein Ergebnis sind Druck und Stress. Und eigentlich weiß jeder, dass dies die denkbar ungeeignetsten Voraussetzungen sind, um sich optimal zu entfalten.

Ich wünsche mir nichts mehr, als das Orte entstehen (meinetwegen nennen wir sie Schulen), wo Kinder ihre natürlichen Lernweisen behalten können, sie in interessante und ‚fluffige‘ Denkweisen verfeinern können.

Plötzlich wären Schulen dann Orte, an denen jungen Menschen wirklich wachsen könnten, nicht nur an all dem, was es zu lernen gäbe, sondern vielmehr an Miteinander, Wissbegierde, Vertrauen, Können, Verstehen, Freude am lebenslangen Lernen und einer herzgetriebenen verbindenden Intelligenz.

Schulen würden erstmalig zu den Orten werden, wo sich Feinheiten der menschlichen Entwicklung zeigen und entfalten könnten. Schule wäre keine krank machender und Lernen verhindernder Ort. Widerstand, Mobbing, Zwang und Missbrauch unter jungen Menschen müsste nicht weiterhin potenziert werden und unnötig künstlich beatmet werden.

Es macht mich unsagbar traurig, dass wir durch unseren verdrehten Ansätze, dass eigentliche Potential der Kinder, ihr ursprüngliches natürliches Denken, in die Wüste schicken.

Wir benötigen vielfältige und gedeihliche LernOasen.

Auf vielfältige Art und Weise unterstütze ich Eltern und Institutionen auf ihrem individuellen Weg aus der Wüste. Ich freue mich, wenn du mich ansprichst und wir zueinander finden.
Hier sind meine Kontaktdaten.


In Verbindung sein mit inneren Welten. Woher kommt dein Heureka?

In Verbindung sein mit inneren Welten. Woher kommt dein Heureka?

Wann immer ich Babies, Kleinkinder oder Kinder beobachte, die selbstversunken ihrem Spiel nachgehen, öffnet sich mein Herz unmittelbar. Früher dachte ich, dass es an den kleinen Kindern liegt. Heute weiß ich, dass es mir bei Kindern einfach nur leichter fällt, die Tatsache in mich sickern zu lassen, dass sie mit etwas ganz Großem in Verbindung stehen. Bei dem einen oder anderen Erwachsenen kommt es ebenfalls bei mir an, aber es ist nicht so ‚einfacheindringlich’.

Was wirkt ist die Tatsache, dass diese Kinder in ihrem Spiel mit etwas verbunden sind, dass sich so gar nicht leicht in Worte fassen läßt. Es ist ihr unmittelbarer Zugang, sich in gewisser Weise rückzuverbinden mit der ‚Welt’, aus der sie vor kurzem erst gekommen sind. Das freie und selbstbestimmte Spiel ist persönlicher Eingang sich mit dem zu verbinden, was ich an dieser Stelle einfach mal als ‚SEIN‘ oder ‚einfachSEIN‘ bezeichnen möchte.
Es ist gibt so viele Qualitäten, die man in diesen Momenten beobachten kann. Hier möchte ich einfach nur einige nennen, damit du verstehen kannst, was ich meine.

Zunächst ist da einfach nur ihre Begeisterung für dieses ganz bestimmte Thema, was sie gerade haben. Sie sind zu 100 % ‚hooked in‘, wie einer meine Söhne es nennt. ‚Hooked in‘ bedeutet, dass er so tief mit etwas beschäftigt ist, dass er kaum etwas um ihn herum mitbekommt. Es bedeutet, dass er in keinem Fall gestört werden möchte. Es bedeutet, er hat in diesem Momenten ein außergewöhnlich hohes Maß an Konzentration hat. ‚Hooked in‘ sein, heißt in diesem Fall auch, dass eine Qualität an Aufregung oder bestimmte Hormone damit verbunden sind. Wenn ich sehe, dass jemand ‚hooked in‘ ist, dann sieht es für mich so aus, dass jede Körperzelle in voller ‚Aufmerksamkeit‘ ist, das ganze System macht den Eindruck, dass es in diesem Moment hochsensitiv ist und die Qualitäten von tun, machen und sein, sind Eins.

Dieses ‚hooked in‘ benötigt keine Gegenstände, die man dem Körper bearbeitet. Schon ganz kleine Babies zeigen diese Qualität. Bei ihnen kannst du sie erkennen, wenn sie mit 100% iger Aufmerksamkeit mit etwas beschäftigt sind. Jede Körperzelle scheint mit einer bestimmten Sache beschäftigt zu sein. Alles ‚arbeitet‘ zusammen. Für das Erwachsenenauge tut sich vielleicht fast gar nichts. Man denkt, es strampelt oder zappelt ja nur. Intern aber bauen sich gerade die komplexesten Verschaltungen auf. Es lernt beispielsweise gerade etwas über seine kleine Hand und deren Koordination mit den Augen. Oder das Baby erspürt seine Füße und die Verbindung der Füße zum Becken und dem unteren Rücken. Wenn es seine kleine Fersen auf den Boden haut, lernt es Zusammenhänge in seinem Körper erkennen und bewusst steuern. Das Kind lernt die Kompexitäten seines Körpers, seine Bewegung und seine Handlungsfähigkeit kennen.

Diese Bewegungsqualitäten kommen aus dem tiefsten Inneren. Auch schon jetzt benötigen sie keinen Erwachsenen, der dem Kind etwas beibringen möchte. Es benötigt den aufmerksamen und geduldigen Erwachsenen, der ein wohlwollender Zeuge dieses wundersamen Lernprozesses ist. Letztendlich ist es pures Leben, dass sich ausdrücken möchte.

Ich beschreibe dir heute diese Feinheiten, um dir einmal mehr zu verdeutlichen, dass die eigentlichen Lern-Lebensprozesse aus dem Inneren aufsteigen und diese Feinheiten, letztendlich auch bei uns Erwachsenen unsere volle Aufmerksamkeit haben möchten, damit ein lebenslanger und freudvoller Lernprozess wieder an seinen Platz der puren Lebensfreude und Leichtigkeit rücken kann.

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Vor einigen Tagen war ich krank. Nachdem die Grippe im vollem Gang war, hatte ich Nachts sehr heftige Kopf- und Gliederschmerzen. Mein Körper war von einer großen Unruhe ergriffen und die starken Schmerzen, die mich nicht schlafen ließen, hatten dazu geführt, dass mein Körper wie in einem Dauerkrampfzustand war. Ich war in diesem Moment nicht in der Lage entspannend auf diese Körperkrämpfe zu wirken. Ein ekelhaftes Gefühl.
Als ich mich des Nachts unruhig im Bett hin und her bewegte und durch die Erschöpfung vom nicht schlafen können, in einem eigenwilligen Halb-wach-halb-Schlaf-Zustand war, kamen mir plötzlich rote Tüten aus der Apotheke in den Sinn, die mit Acetylsalicylsäure gefüllt sind. Merkwürdig!

Wie entsteht ein seltsames Bild dieser Art in meinem System?

Eines meiner Pferde, (es ist seit über 22 Jahren tot) musste seinerzeit Acetylsalicylsäure (Aspirin) einnehmen. Aus diesem Grund gab es im Pferdestall diese kleine Päckchen, die Ähnlichkeit mit einem Kilo Mehl hatten. Es waren rote Papiertüten, mit einer medizinisch-chemischen Aufschrift.

Im Halbschlaf kamen mir nun der Ort in den Sinn, wo ich damals ( vor 25 Jahren !) diese Medizin aufbewahrte. Vor meinem geistigen Auge sah ich diese Apothekenverpackung.
Ich dachte für einen Moment darüber nach, welch merkwürdigen Kapriolen mein Fiebergeist dreht, als ich plötzlich ein Heureka Erlebnis hatte.

Die plötzliche Erkenntnis schoß geradezu durch mein System. Acetylsalicylsäure ist Aspirin. Stimmt! Eine Aspirin wäre es nicht das, was es jetzt braucht?

Ich bin kein Freund von Schmerztabletten und habe in der Regel keine Schmerzmittel im Haus. Ich wusste aber diese eine Stelle, an der so etwas liegen könnte? Ich stand auf und durchsuchte mitten in der Nacht dieses eine Kästchen in der Küche, in der sich all dieser Kleinkram sammelt, der nicht so recht eine Aufbewahrung hat. Ich war auf der Suche nach einer einzigen Aspirin. Ich fand sie.

Ich nahm die einzige Tabeltte, die ich im Haus hatte und konnte kurz danach völlig erschöpft einschlafen. Am nächsten Tag ging es mir wesentlich besser, weil ich entspannt, ‚schmerzfrei’ schlafen konnte.

Ein kleines, für mich sehr eingängiges Beispiel dazu, von wo Erkenntnis, im wahrsten Sinne des Wortes aufsteigt. Die aufsteigenden Bilder oder Erkenntnis sind je individuell. Sie kommen aus dem Inneren.

Ob Kind oder Erwachsener. Der wahre Raum, dem wir bezüglich dem Lernen und der Entwicklung mehr Bedeutung und mehr Aufmerksamkeit schenken müssen, ist der innere Raum. Es ist der, in dem sich die hochkomplexen Feinheiten abspielen können.

Mißachtet, unterschätzt, missbraucht und weggedrückt werden diese Qualitäten heutzutage durch die völlig verdrehte Welt von aufgezwungenem und fehlgeleitetem Lernen. Diesen Text heute habe ich geschrieben, um ein wenig Zeugnis zu geben, von den feinen Prozessen, die sich in uns allen abspielen (groß wie klein). Es ist so leicht, diese Feinheiten der Entwicklung durch unsere unsensiblen und getakteten und rationalen Vorgaben zu überrollen.

Viele aber wissen um die Bedeutung dieser Welten. Sie setzten sich vehement dafür ein, Kindern diesen Bezug zur eigenen inneren Wahrheit zu erhalten.
Damit sich diese wieder ändern kann, dazu brauchen wir dich. Dein Einsehen, dein Wissen und die Erkenntnis, woher die Erkenntnis eigentlich kommt. Hilf mit die Feinheiten und hochkomplexen Zusammenhänge für ein gedeihliches Aufwachsen für Kinder zu ermöglichen.

Menschen, die in Sachen Bildung (insbesondere für Kinder) heute vielfältige und andere Wege gehen, sind keine verrückten Spinner. Sie haben erkannt, dass die Art und Weise, wie Menschen Lernen andere, gedeihlichere Bedingungen benötigen. Bedingungen, die auf die Erkenntnissen fussen, dass wir die Kinder nicht anfüllen können, sondern vielmehr gefragt sind, die Voraussetzungen in der Form zu gestalten, dass sich diese wundersamen, einzigartigen Lernprozesse je individuell entfalten dürfen.

“Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken.“ Galileo Galilei

 

Finde hier meine Angebote, die dich auf vielfältige Art und Weise darin unterstützen, den Feinheiten und Kompexitäten im Zusammenleben mit Kindern mehr Raum zu geben. Dies insbesondere in einer Welt, die verhärtend und abstumpfend wirkt. 


Etwas völlig Neues wagen in Erziehung und Lernen. Warum Wandel gerade hier gefragt ist.

Etwas völlig Neues wagen in Erziehung und Lernen. Warum Wandel gerade hier gefragt ist. Aufbrechen, vielleicht auch scheitern, vor allem weiter gehen.

Schon gut möglich, dass ich heute etwas pathetisch rüber komme. Manchmal geht mir eben auch die Luft aus. Das, insbesondere, wenn mir die scheinbare Hilflosigkeit gegenüber einem System ins Gesicht springt, dass nun so gar nichts mit dem Wandel zu tun, der mir am Herzen liegt. Eine überzogene Denke, die die guten alten Zeiten, die Disziplin und den Gleichschritt heraufbeschwört.
Ein Brandherd, ein Handeln, so offensichtlich kurzsichtig, verletzend und einfach dumm.

Kürzlich habe ich das Editoral eines bekannten Magazins gelesen. Dort hat die Herausgeberin beschrieben, wie die Redaktion im Ausblick auf die Zukunft der Zeitschrift an einem schönen Ort zusammengesessen hat und versucht hat, die Kräfte zu bündeln. Das Ergebnis habe ich folgendermaßen verstanden:
Da veröffentlicht ein berühmtes ‚Wirtschafts’Magazin, so etwas, wie „Wir wissen auch nicht so recht weiter. Wir verschreiben uns aber dem einzig stetigen, nämlich dem Wandel. Und da wir uns, mit unseren geschätzten Lesern, selbst darin befinden, freuen wir uns über Ihren Zuspruch und Ihre Kommentare. Schreiben sie uns.“

Vor nicht allzu langer Zeit hätte man so etwas ganz sicher nicht schreiben dürfen. Es wäre eine Art Offenbarungseid gewesen, ein Aus.
Doch ich sehe das heute anders. Ja, es ist in gewisser Form ein Ausruf der Hilflosigkeit und doch ist es der Versuch den Geist der Menschen auf bisher unbekannte Art zu bündeln. Es bedeutet im Nebel zu stehen und rechts und links die Hände auszustrecken und den Versuch ein Miteinander hervorzubringen, dass sich erstmalig nicht auf Dominanz, Macht und Kontrolle gründet, sondern etwas ganz Leises im Menschen anspricht. Etwas, das da ist, was viele spüren, aber das bisher verschüttet war. Bei so vielen Menschen dringt es an die Oberfläche.

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Und dann steckt man eben die Hände aus, mitten hinein in den Nebel. Ganz zaghaft versucht man die Fingerspitzen derer zu erspüren, die das auch ganz vorsichtig wagen. Man will diese anderen Hände nicht schnappen und zu sich rüberziehen, man will sie nicht manipulieren, man will ihnen nichts verkaufen.
Man streckt die eher tastenden Fingerspitzen aus, weil man den Anderen spüren will. Man macht sich auf, weil man die Art und Weise, diese subtile andersartige Herangehensweise erspüren will. In dieser turbulenten und hyperkomplexen Zeit will man erstmalig etwas über den anderen erfahren. Man erhofft sich, dass in diesem zarten Kontakt zu jemand anderem, etwas in einem selbst angerührt wird, was man sowieso spürt. Es ist etwas Delikates, etwas Feinsinniges. Etwas, was sofort verschwindet, wenn zu viel Autorität oder Macht im Raum liegt. Dann verflüchtigt sich dieses delikate Flackern im Herzen.

Mit eben diesem flüchtigen aber stetigem Wandel beschäftige ich mich im Zusammenhang von Erziehung und Lernen. Längst sind die Zeiten vorbei, in denen Verantwortliche so wirklich sagen könnten, was richtig und falsch ist. Auch Eltern und Fachpersonen sind auf dem Weg und strecken ihre Fingerspitzen aus. Das Flackern in ihren Herzen gibt Ihnen einen ganz klaren Weg vor. Der verlangt quasi, dass man ‚Wandel‘ zu seinem zweiten Vornamen macht. Uta Wandel Henrich heiße ich dann und Strecke meine Fühler zu all denen aus, die wie ich, diese Feinheiten des Herzens erspüren und darauf ihr Zusammenleben mit den Kindern gründen wollen.

Genau das passiert auf wundersame Art, wenn Eltern und/oder Fachpersonen allmonatlich hier bei mir zusammen sitzen, dann gelingt es uns, dass wir für Momente aus diesen kleinen delikaten Flammen in den Herzen eine größere Flamme machen, eine, die größer und kraftvoller ist, als der eigene, vielleicht noch kleine Funke. Wir führen dann gute Gespräche und stehen miteinander im Licht, der sich damit automatisch vergrößernden Flamme. Es wird heller um eines jeden Herz. Es bedeutet ganz klar Schritte zu gehen hin in ein mehr selbstbestimmtes Leben, gerade für und mit Kindern. Auch bedeutet es selbst denken zu lernen und sich mehr und mehr unabhängig von dem zu machen, was geschieht, wenn Einzigartigkeit bis zur Unkenntnis platt gedrückt wird.

In diesem Zusammenhang verstehe ich auch meine Beratung, obwohl ich es gar nicht so recht so nennen mag. Dieses ‚neue-miteinander-weiter-kommen‘ bedeutet Mittel und Wege zu finden, diese delikaten Flammen der Herzen zum Flackern zu bringen. Ich denke, dass viele Kinder heute, ganz genau das von uns fordern.
Sie bringen, nicht all zu selten relativ große Flammen in ihren Herzen, gleich mit auf diese Welt. Sie vertragen alles, nur nicht, wenn sich unachtsame Menschen mit ihren breiten Hintern feist auf sie setzen und Ihre Licht zu ersticken suchen.
Im Grunde geht es darum, dass wir uns mit der Dynamik der Kinder bewegen, unsere Fingerspitzen alle miteinander ausstrecken und gemeinsam die je individuellen Wege des Wandels erleuchten.
Gleichwürdig eben, von und miteinander lernend. Das ist völlig neu.
Uta Wandel Henrich streckt ihre Hände aus.

Gerne lese ich von dir.

 

Das selbe Thema habe ich in einer ganz anderen Form in dieser kleinen Geschichte zum Ausdruck gebracht. Ich freue mich, wenn du sie teilst.


Kindern die Verantwortung für das eigene Lernen zurückgeben

Ich bin zuversichtlich. Kindern die Verantwortung für das eigene Lernen zurückgeben.

Sind wir doch mal ehrlich. Für die meisten Kinder in unserer Gesellschaft ist Lernen doch eher eine ziemlich deprimierende Angelegenheit. Für viele Eltern und Fachpersonen ebenfalls. Auch sie müssen sich, wie die Kinder, Tag für Tag mit den Folgen unserer Ansätze rumschlagen und versuchen verzweifelt Ausgleich zu schaffen. Einen Ausgleich, der die Kinder zufriedenstellen soll und im selben Moment die Informationen in sie ‚hineinbringen‘ soll. Von denen irgendjemand, auf einem Bürostuhl sitzend, beschlossen hat, dass sie bedeutsam seien. Er hat einer Tabelle entnommen, dass gewisse Kenntnisse genau in einem bestimmten Zeitraum aufzunehmen seien. Nicht etwa in 3 Monaten oder nächstes Jahr?  Sondern jetzt, weil es im Bildungsplan steht.

Mir kommt es manchmal so vor, als ob wir gesellschaftlich planlos, aber immer recht aufgeplustert neue Umstände und angeblich pädagogisch wertvolle Methoden und Möglichkeiten erfinden. Dies im festen Glauben, dass wir mit diesem nun wieder neu erdachten Ansatz, einen Weg für Kinder schaffen, der sie nun aber freudig und ohne Widerspruch Wissen aufnehmen und dann auch verdauen läßt.

Es ist ein Mühsal für alle Beteiligten.

Vermutlich wird es so weiter gehen. Aber ich bin zuversichtlich und optimistisch für eine Änderung.

  • Ich sehe den Tag, an dem wir den Kindern die Verantwortung für ihr eigenes Lernen zurückgeben.
  • Ich sehe den Tag, an dem Kinder wieder in Kontrolle über ihre je individuellen Lernprozesse sind.
  • Und ich sehe den Tag, an dem Lernen wieder ein selbstverständlicher und ohne Tamtam-Bestandteil des Lebens ist.
  • Ich sehe auch den Tag, an dem der Lernprozess eines jeden Kindes wieder ein freudvoller und anregender Bestandteil ihres Lebens ist, der mit so viel Selbstverständlichkeit daher kommt, dass es kaum der Rede wert sein wird.

Dabei werden uns aber „Reformen“ nicht helfen, die sich die meisten wünschen, mit denen ich zu tun habe. Die Aufschreie und die Bemühungen sind groß, zeigen sie uns doch eigentlich, dass das derzeitige System nicht funktioniert.

Vielleicht werden wir auch noch ein paar Jahre in dieser Art rumzappeln, wie ich es oben angedeutet habe. Wir werden weiter machen und weitere Nettigkeiten für Kinder erfinden, Umstände erleichtern, Klassenzimmer mit bunten Farben anmalen und gesundes Essen anbieten. Wir werden auch weiter machen und uns wertvolle Maßnahmen gegen Mobbing einfallen lassen und hier und da Projektarbeit einführen. Wir werden vielleicht Noten abschaffen, dafür aber ein anderes Bewertungssystem mit Smiley s einführen. Und wir werden Kurse in gewaltfreier Kommunikation in die Schule integrieren, daneben ein wenig Mediation, die tollsten Ideen für Entspannung in der Schule erfinden. Wir werden Kindern gestatten auf die frisch renovierte Schultoilette zu gehen und zwar dann, wenn sie müssen. Wir werden Schulhöfe gestalten, die ein paar Klettermöglichkeiten haben (selbstverständlich mit Sicherheitszertifikat) und den Kids die tollsten Events präsentieren.

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Bei all dem, was uns einfallen wird, wird es aber keine wesentliche Veränderung für die Kinder geben. Wir werden einfach noch einige Zeit weitermachen und immer das selbe Essen präsentieren, aber mit einer anderen Soße.

Diese Schleifen werden wir so lange weiter ziehen, bis wir jeglichen Zwang aus dem Lernsystem verbannen und den Kindern die Verantwortung für ihren Lernprozess, als Grundrecht wieder zugestehen. Dann werden die Stimmen leiser werden müssen, die uns momentan so lautstark mit ihrem Ruf nach noch mehr Schulstunden und noch mehr Hausaufgaben entgegen kommen. Wir werden damit aufhören müssen, die Schule aus der ersten Klasse in den Kindergarten vorzuverlegen und wir werden anerkennen müssen, dass Lernwege je individuell und einzigartig sind. Kinder einzigartig sind.

Meine Zuversicht für eine Verbesserung für die Kinder, trage ich wegen all den Menschen, die ich kenne, die an den unterschiedlichsten Orten dieser Welt, kleine Keimzellen betreiben, in denen Kindern die Verantwortung für ihren eigen Lebens-Lernprozess längst zurückgegeben wurde. Kinder leben in diesen Strukturen und sie sind erfolgreich. Sie gehen ihren selbstbestimmten Weg und haben den Faden ihres lebenslangen Lernprozesses längst aufgenommen.
Erwachsene betreiben diese Keimzellen erfolgreich. Sie schaffen Lernfelder, lernende Organisationen, Familienstrukturen, Initiativen, Kindergruppen, ‚Schulen‘, deren Grundpfeiler selbstbestimmte, demokratische, wohlwollende und nährende Strukturen sind, in denen Kinder (und Erwachsene) sich (nach)entfalten können.
Ich bin hoffnungsvoll und optimistisch, weil ich diese Keimzellen als wirklichen Fortschritt in die richtige Richtung wahrnehme, viele kenne. Und. Weil es funktioniert.

Hier findest du Information zu meiner Beratungsleistung. Ich unterstütze Erwachsene auf dem Weg, Kindern die Verantwortung für den eigenen Lernprozess zurück zugeben.


Grenzenloses Vertrauen in die Genialität der kindlichen Entwicklung

Grenzenloses Vertrauen in die Genialität der kindlichen Entwicklung

Aufgebracht ist Elternschaft und die Kontroversen sind groß. Der Ruf nach Disziplin, Ordnung, Regeln, Kontrolle und strukturierten Angeboten ist allgegenwärtig.
Eine Trennungslinie zieht sich durch die Vorstellungen der meisten Erwachsenen, die mit Kindern zu tun haben.
Ich erkenne die Erwachsenen, die ein großes Grundvertrauen in die Veranlagungen der Kinder haben. Sie sind sehr bemüht größere Zusammenhänge im Leben mit Kindern zu erkennen. Sie ermöglichen ein je individuelles Höchstmaß an Akzeptanz und Bewertungsfreiheit.
Es sind Erwachsene, die ihre eigenen Erwartungen, Gewohnheiten und Konditionierungen zur Seite zu legen suchen. Sie haben sich aufgemacht, sich ‚gemeinsam’ mit dem Kind (weiter) zu entwickeln.
Mit ihrer Grundhaltung gehen sie vornehmlich vom Kind aus. Dabei sind sie an den unterschiedlichsten Stellen in ihrem eigenen Weg verstrickt, denn es kostet sie Mühe und Übung in ihren Alltagshandlungen, vom Kinde auszugehen. Sie selbst haben ja meist eine andere Erziehung genossen.
Es geht darum, die eigene Angst zu überwinden, trotz Gegenwind in der unmittelbaren Umgebung ( Schwiegermutter, Erziehungshaltung in der Kita, manche Lehrer…) vom Kinde auszugehen.

Das Neue und zunächst Ungewohnte daran ist, ein gehöriges Maß an Selbstreflexion aufzubringen, um die eigenen Erwartungen und Wünsche an die Zukunft der eigenen Kinder, immer wieder in den Hintergrund zu drängen.
Es fühlt sich zunächst etwas ungelenk an, gewohnte Ansätze zu verlassen. Das daraus entstehende Maß an Selbstreflexion kann auch schon mal zu viel werden.
Kurzfristig betrachtet, kann es für diese Eltern sehr anstrengend, da ungewohnt, sein. Langfristig betrachtet zeigt es sich in mehr Freude und Leichtigkeit für alle Beteiligten.

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Eine gegenläufige Grundhaltung trägt eine andere Gruppe von Eltern. Sie gehen davon aus, dass man dem Kind die eigenen Entwicklung nicht vollumfänglich zutrauen kann. Sie bringen eine Haltung zum Ausdruck, in der Kinder in jeder Beziehung ‚unfertig‘ sind. Sie sehen ihre Aufgabe darin, das unfertige Kind durch ihre Leistung und durch ihren Einsatz in Richtung Vollkommenheit zu bewegen. Sie gehen davon aus, dass ein ‚wohlgeratenes‘ Kind, das Ergebnis ihrer Mühen ist. Das Kind muss geformt, angepasst und eingefügt werden. Heutzutage kommt auch noch der Anspruch dazu, dass es in jedem Fall ‚erfolgreich gemacht’ werden muss.
Für Kinder ist die Gefahr groß, dass Beziehung sich nach folgenden Regeln zeigt. Ist das Kind gut geraten (was auch immer das heißt), ist es der Verdienst der Eltern, macht das Kind Probleme, dann trägt das Kind die ‚Schuld‘.
Alles in allem zeigen sich für mich in diesen Ansätzen viele problematische Voraussetzungen, die es verhindern, dass sich ein freier und selbstbestimmter Mensch entwickeln kann.

Ich denke, meine Formulierungen hier machen kein Geheimnis daraus, dass ich mich der ersten Gruppe von Eltern (Pädagogen) zugehörig fühle. Mir ist es vollkommen klar, dass dieses Bild, das ich von Elternschaft zeichne nicht vollständig ist. Nicht nur, dass es Eltern gibt, die sich genau irgendwo dazwischen befinden (so wie ich in Teilaspekten auch).
Meine vereinfachte Darstellung ist nur ein von mir polarisierendes Konstrukt, mit dem ich einige Gedanken transportieren möchte. Es gibt natürlich noch viele andere Bilder von Elternschaft, aber die sollen hier nicht Gegenstand dieser Gedankenreise sein.

Ich wünsche mir eine gesunde Entwicklung für Kinder, ich wünsche mir, dass gesehen wird, welch’ unglaubliches Potential sie in sich tragen. Ich wünsche mir, dass mehr und mehr Erwachsene sich auf den Weg begeben und ihr Bild von Erziehung und Lernen hinterfragen. Ich wünsche mir viel mehr Freiheit und Selbstbestimmung für Kinder, damit sie überhaupt eine Chance haben, das zu entfalten, was in ihnen steckt. Ich wünsche mir, das Kinder in ihrer Einzigartigkeit gesehen werden.

Für mich bedeutet es, dass wir zunächst den Druck und Stress von den Kindern nehmen müssen. Lernen, Entwicklung, Druck und Stress gehen nicht gut miteinander Hand in Hand.
Den Weg, den ich persönlich, derzeit für Kinder sehe, ist es, Erwachsenen die Möglichkeit aufzuzeigen ihren eigenen Wandel in Erziehungsfragen zu gehen.
Letztendlich geht es darum, den Samen nicht länger in einen Boden der Angst zu säen, sondern alles noch einmal umzupflügen und den Samen in einen Boden des Vertrauens auszubringen.
Ich sehe eine gute Erde ist die, die ein grenzenloses Vertrauen in die Genialität der kindlichen Entwicklung hat und im selben Moment nicht so locker wie Sand ist, der einfach nur dahin rieselt, sondern vielmehr eine gute, feste Erde, die auch einen gewissen Widerstand bietet.

Mir geht es darum, das Vertrauen der Eltern in ihre eigene Genialität, vor allem aber auch in die Genialität von Kindheit, wieder herzustellen. Damit ermöglichen wir den Kindern, sich in diesem Feld von Vertrauen besser zu entfalten.

Gerne lese ich von dir und freue mich, wenn du diesen Beitrag teilst.

Bei allen auftauchenden Fragen, mit denen du zwangsläufig konfrontiert bist, wenn du deinem inneren Wissen in Erziehungsfragen folgen möchtest, statt dich dem unterzuordnen, was dir andere sagen, wende dich gerne an mich. Hier findest du mein Kontaktdaten und hier findest du mein Beratungsangebot.


Zurück in die Zukunft von Schule

Zurück in die Zukunft von Schule-Zeitreisen und die Frage: Was ist inzwischen geschehen?

Da habe ich mich kürzlich in eine Zeitreisemaschine gesetzt und bin einfach mal in das Jahr 1904 gereist. Ich fand mich in einer Schulklasse mit etwa 70 anderen Kindern wieder. Ich hatte kratzige Kniestümpfe an und mir war etwas kalt. Ich saß ganz hinten in der letzen Bank. Gerade eben war ich von draußen rein gekommen. Auf dem Schulweg noch hatte ich mit anderen Kindern gespielt. Wir waren laut und ausgelassen. In dem Moment aber, als wir das Schulgebäude betraten, war ich, wie die anderen auch, mucksmäuschenstill. 

Der Lehrer mag es gar nicht, wenn wir laut sind. Ich sitze auf meinem Platz und spüre die Anspannung in meinem Brustkorb. Ich halte ihn etwas steif und atme nicht richtig, denn ich habe Angst. Noch immer kratzen meine Strümpfe. 

Mit einem Stock haut er auf die erste Tischreihe und verschafft sich durch einen lauten Schrei mit ernester Miene den Respekt. 

Alle schauen gebannt nach vorne. Kaum einer traut sich mehr, sich zu rühren. Das fällt mir schwer, denn meine Kniestrümpfe kratzen so entsetzlich. 

Heute gibt es Heimatkunde. Mit seinem langen Stock ‚tidscht‘ er ungeduldig und fordernd auf die etwas vergilbte Landkarte. Sie hat einige Risse, die der Lehrer auf der Rückseite notdürftig geklebt hat. Ich glaube, das war Robert. Er hat die Risse gemacht. Ich werde ihn nicht verraten. Ich will nicht, dass der Lehrer ihm wieder weh tut. Ich habe etwas Angst, denn ich kenne die Flüsse noch immer nicht so gut. Ich kann mir die Namen einfach nicht behalten. Das muss ich aber bald können. Wenn er mich wieder aufruft und ich weiß an der Landkarte wieder nicht Bescheid, dann kann es sein, dass ich eine Strafarbeit bekomme. Das will ich nicht, denn dann kann ich nicht mit den anderen spielen. 

Wir sollen gerade sitzen. Wer das nicht tut, bekommt vom Lehrer eine Kopfnuss. Immer wieder geht er bei der Stillarbeit durch die Reihen. Wer nicht richtig sitzt, ist dran. Ich hasse das. Letzte Woche noch, habe auch ich eine Kopfnuss bekommen. Zu Hause darf ich das nicht erzählen. Wenn Vater das erfährt, dass ich nicht artig war, dann kann es mir passieren, dass auch er Hand anlegt. Da kann selbst Mutter nichts mehr machen. Er besteht immer darauf, dass wir uns in der Schule gut verhalten und es dem Lehrer Recht machen. 

Ich habe Hunger. Heute morgen hatten wir keine Zeit mehr, etwas zu essen und die Strümpfe kratzen noch immer. 

Die Schule ist aus. Kaum haben wir das Gebäude verlassen schreien wir laut und rennen und laufen. Weg, weg, weg, Speck, Speck, Speck morgen wieder Dreck, Dreck, Dreck….

Die Zeitreisemaschine hat mich in das Jahr 2078 transportiert.

Ich sitze in einem hellen Raum, der eigenwillig hell und warm beleuchtet ist. Ich habe Lampen dieser Art noch nie gesehen. Ich habe auch keine Ahnung, wo ich mich genau befinde, denn nichts hier gibt mir eine Idee, was das für ein Gebäude ist. 

Um mich herum eine Menge Leute, in unterschiedlichem Alter. Wenn du mich fragen würdest, dann könnte ich dir nicht sagen, in welchem Land ich mich befinde. Ich habe den Eindruck, dass sich die halbe Welt an Kulturen hier tummelt. Multi Kulti eben. Alle sind auf sonderbare Weise geschäftig und interessiert. Die Grundstimmung ist freundlich und kommt mir fast schon ein wenig unwirklich vor. Ich schaue aus dem Fenster und da sehe ich eine ganze Bande jüngerer Kinder herum hopsen. Sie sind in Bewegung, lachen, streiten, verhandeln und ich kann sehen, dass es ihnen gut geht. 

Ich erhebe mich und gehe diese breite Treppe hinauf. Oben dann finde ich Räume, die mit eigenwillig aussehenden Technologien versehen sind. Es hat mit dem, was ich für einen Computer halte, nichts mehr zu tun. Mir sind diese Geräte total fremd. Die Menschen benutzen sie, aber sie sehen happy dabei aus. So in etwa, als ob sie einen Hammer oder eine Zahnbürste benutzen. Nicht mehr und nicht weniger. Ich gehe weiter und sehe Ruheräume. Zimmer, deren Farbgestaltung ganz unterschiedlich ist. Jeder Raum hat eine bestimmte Farbe und ist mit diesen besonderen Lampen, teilweise mit Musik so wunderbar einladend in Szene gesetzt. Jeder Raum spricht eine andere Einladung aus, um Menschen zu helfen, Ruhe und Stille zu finden. 

Ich habe den Eindruck, dass ich mich auf einem anderen Planeten befinde. Wäre der Auftrag nicht gewesen mit der Zeitmaschine ‚Schule‘ in verschiedenen Zeiten zu besuchen, dann würde ich glauben, das all dies hier nicht wahr sein kann. 

Wer leitet und dirigiert diese Szene? Wer ist hier verantwortlich? Das ist mir auf den ersten Blick nicht klar. Ich habe den Eindruck, dass die Menschen, um mich herum ‚selbstreguliert’ sind. Sie haben, wie auch immer, ein Wissen davon, was stimmig und angemessen ist.

Ich gehe einen weiteres Stockwerk nach oben. Es gibt hier so etwas, wie einen Gerichtssaal. 24 Stunden ist er in Betrieb. Menschen sitzen im Kreis und regeln im Gespräch die Anliegen, die sie haben und nicht alleine regeln konnten. Ich stehe in einer Ecke des Raumes und beobachte das Geschehen. Wenn ein Fall abgeschlossen ist, stehen einige Personen auf und gehen, andere setzen sich. Das Ganze in Ruhe und ohne Hektik. Ich habe das System noch nicht erschlossen, aber die, die aufstehen, sehen zufrieden aus. Sie haben etwas vollbracht. Andere Menschen setzen sich. Auf mir unerklärliche Weise, ist dieser Stuhlkreis immer aktiv, er produziert Ergebnisse, das Tag und Nacht. Ein Perpetuum Mobile an Konfliktlösung. 

Direkt gegenüber ein Raum, in denen Menschen in Bewegung sind. Sie folgen gewissen Bewegungslektionen, auch hier nehme ich eine angenehme, wohlwollende Grundstimmung wahr. Ganz am Rande schleiche ich mich vorbei, um auf den Balkon hinaus zu treten. 

Von hier habe ich einen weitläufigen Blick über das Gelände. Es ist nett gestaltet. Jemand hat sich hier eine Idee gemacht, das kann ich wahrnehmen. Schönheit und harmonische Gestaltung auch hier. Positives springt mir in die Augen. Ich sehe kaum jemanden in Hetze.

Ich würde so gerne weiterschauen. Da gibt es noch so viel zu sehen. Das Gebäude hat weitere Stockwerke und das Außengelände ist riesig. Es gibt so viel zu sehen, was ich noch gar nicht verstehe. Ich bräuchte jemanden, der mir das alles erklärt. Das soll also die Schule von morgen sein? Ich kann mir das nicht vorstellen. Wie ist es denn dazu gekommen?

Ich muss zurückreisen, ich muss in das Jahr 2018 zurück. Ich will mich damit beschäftigen, was genau diese Veränderungen in Schule vollbracht hat. Was genau verursacht den Wandel, den ich seit 1904 erkennen konnte.

Irgendwie ist das System von Angst, Druck und Kontrolle einer anderen Grundhaltung der Menschen gewichen? Wie konnte es dazu kommen? Wer hat sich aufgemacht und hat diesen eklatanten  Wandel vollbracht? 

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Die Landung mit der Zeitmaschine war nicht ganz so weich, wie die letzten Landungen. Langsam verliert die Maschine an Geschwindigkeit. 

Ich befinde mich in einer Schule im Jahr 2018. 

Irgendwie bin ich zwar da in dieser Schule, aber ich bin auch nicht da. Ich fühle mich irgendwie abwesend. Weiß nicht mal so genau, wovon ich mich eigentlich abwesend vorfinde. In mir verspüre ich eine tiefe Unzufriedenheit und kann es nicht mal richtig orten. Seltsames Gefühl ist das. Schaue ich die Erwachsenen an, so habe ich den Eindruck, dass es ihnen auch nicht viel besser geht. Ich kann wahrnehmen, wie sehr sie getrieben und in Hektik sind. Ich will alles, nur so nicht sein. Meine Opposition ist groß. Wenn ich ehrlich bin und tiefer schaue, so geht es mir aber auch nicht besser. Ich bin immer in Hektik und im selben Moment überkommt mich eine überbordende Langeweile.

Wenn ich nicht gerade gesagt bekomme, was ich tun soll, dann verliere ich mich am liebsten in meinem Smartphone. Die Bilder und Nachrichten und Abwechslungen sind wenigstens in einem Grundtempo, welches eher meinem inneren Tempo der Getriebenheit einspricht. Es beruhigt mich ein wenig, mich in den Medien zu verlieren. Es betäubt und lenkt ab. Ich liebe es.

Irgendwie fühle ich mich hier immer fremdgesteuert. Mein tiefstes Wesen wir in einer zu Grunde gelegten Zweckgebundenheit verdreht. Ich habe hier keine Chance. Da wäre so viel, was ich gerne tun würde. Da wäre so viel, was ich gerne beitragen würde. Da wäre so viel, was ich gerne entfalten würde.

Ansonsten ist meine Umgebung hier nicht gerade von Schönheit geprägt, sondern von Funktionalität. Alles hat einen Plan und eine Struktur, die es zu erfüllen gilt. Wenn ich das nicht tue, mich dieser Funktionalität unterordnen, dann bekomme ich schlechte Bewertungen. Ich kann dir sagen, dass will keiner. Dann ist es hier in der Schule anstrengend und zu Hause auch noch. Ich will nur noch eins. Das das hier zu Ende geht und dann, mache ich, was ich will. Dann können mich erst mal alle. 


Wie die Lust am selber Lernen durch Gleichgültigkeit erstickt wird

Wie die Lust am selber Lernen durch Gleichgültigkeit der Erwachsenen erstickt wird. Meine Reflexion auf den Kinofilm – Das Prinzip Montessori

Gemeinsam mit einigen Leuten habe ich mir vergangene Woche den Film Das Prinzip Montessori angeschaut.

Dieser Film hat mich mit seinen stillen Bildern und Einstellungen unmittelbar in die Ruhe gezogen. Die Dokumentation hat einen Einblick in eine Montessori Einrichtung gegeben. Die Tatsache, dass es ein französischer Film mit deutschen Untertiteln und Kommentaren war, hat seine eigenwillige Wirkung auf mich unterstützt.

Mich haben diese Bilder in der Tiefe berührt. Es hat nun einige Tage gedauert, bis ich es in Worte fassen kann, was passiert war.

Nicht etwa weil ich müde war und weil es ein Abendfilm war, wurde ich in der Hälfte des Filmes unruhig, sondern weil der Film sich sozusagen an meiner Verstandeszäsur vorbei geschmuggelt hatte.

Ich wurde unruhig. Mit stärker werdender Intensität rutschte ich von einer Pobacke auf die andere. Das hat mich sehr verunsichert. Ich dachte: Was ist eigentlich mit mir los? Mir war so kribbelig und ich hätte aus der Haut fahren können. Ein lauter Schrei durch den Kinosaal hätte mir gut getan.

Wieso nur hatten diese schönen und harmonischen Bilder eine derart emotionale Wirkung auf mich?

Ich sah diese Kinder, die ein großes Maß an Konzentration und Intensität hatten. Sie sahen so zufrieden aus und in sich ruhend. Ich sah sie, wie sie Zeit hatten, um herauszufinden, was sie wollten und was sie brauchten. Ich sah, wie sie Fehler machen konnten. Ich sah sie, wie sie etwa verschütten und kaputt machen konnten, ohne dass sie sich schlecht fühlen mussten. Ich sah, wie man ihnen Glas, Porzellan, Feuer und Messer zutraute. Ich sah, wie man ihnen alle Zeit der Welt gab, um ihnen ihre Trauer zuzugestehen, weil Mutter sie in der Schule lassen musste. Ich sah, wie sie Meinungsverschiedenheiten hatten, aber diese souverän lösen konnten, auch das gestand man ihnen zu. Ich sah, wie sich Erwachsene auf die Knie begaben, um sie zu begrüßen. Ich sah verträumte Kinderaugen und das es für die Erwachsenen völlig ok war, das ein Kind verträumt ist und seine Zeit braucht, um den rechten Zugang zu seinem ureigenen Tun und Sein zu finden.
Ich sah, wie ein Kind unschlüssig war, was es denn tun solle und das dauerte eine ganze Zeit. Genau bis zu der Sekunde, wo es von Innen eine Wissen hatte, was nun stimmig sei und es legte los.Ich sah Schönheit, auch in Form von frischen Blumen im Zimmer. Ich sah Kinder, die in alltägliche Arbeiten wie Bügeln und das Zubereiten von Speisen verwickelt sind. Ihnen allen gemein, ein ausgesprochene Bestimmtheit, in dem was sie tun.
Ich sah Erwachsene, die ‚nein’ sagen konnten, ohne verletzend zu werden. Ich sah Erwachsene, die ein ungeheures Maß an Präsenz und Zuwendung gaben. Ich sah Erwachsene, die Individuen sehen, Persönlichkeiten sich entfalten lassen.

Meine Person wurde in diesem Film in den deutlichen Beweis der Machbarkeit und Umsetzbarkeit von dem hineingezogen, wie es für Kinder laufen könnte. Mir wurde einmal wieder vor Augen geführt, dass es Wege gibt, die Kinder stärken und sich in einer Form entfalten lassen, die für die meisten Menschen nicht einmal vorstellbar sind.
Ja, es gibt Erwachsene, die diesen Weg mit jeder Faser ihres Wesens gehen und Kindern Räume ermöglichen, in denen Lernen/ Lebenslanges Lernen möglich werden kann.

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Alle Anerkennung für ein Prinzip Montessori, doch will ich diese Fähigkeiten an dieser Stelle nicht nur an Montessori festmachen, denn ich habe diese Haltung jungen Menschen gegenüber ebenfalls in anderen Zusammenhängen und Einrichtungen beobachtet.

Ich wurde zusehends wütend und sauer. Am liebsten wäre ich aufgestanden und hätte es in diesen Kinosaal geschrieen.

„Was machen wir bloß mit Kindern? Wie kommt es, dass wir den ureigensten Empfindungen und menschlichen Bedürfnissen der Kleinsten gegenüber so ignorant und vor allem gleichgültig sind?“

Ich habe immer gedacht, dass Aufklärung und das Aufzeigen von Strukturen, die Kindern ein glückliches Leben ermöglichen, ein Leben, in dem sie zumindest in einem großen Maß bei sich sein können, doch möglich sein müsste? Nach dem Motto:

„Da schau doch! Es gibt sie doch diese Möglichkeiten! Warum tun wir es denn nicht? Warum ermöglichen wir den Kindern nicht einfach das, was ihr Geburtsrecht ist? Warum denn nicht?“

Doch jetzt glaube ich, ich habe mich damit einfach geirrt. Das stimmt so nicht. Es geht hier nicht weiterhin um Aufklärung, Inspiration und noch mehr Wissen um Gehirnforschung, Psychologie und Pädagogik.

Das Problem ist ein ein viel Größeres. Wenn die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Bremsklotz wären, dann hätten wir längst Schritte sehen müssen. Deutliche Schritte, hin in Erziehung und Lernen, die Kindern wahrlich dienlich sind. Es vergeht kein Tag, an dem uns nicht verkündet wird, was man bezüglich den Erfordernissen für eine gesunde und glückliche Kindheit herausgefunden hat.

Das Alles ist aber nicht hilfreich genug. Es passiert nicht schnell genug, genau das, was es bräuchte, damit unser aller Kinder nicht weiterhin in großem Stil in Betreuungseinrichtungen und Schulen verletzt werden, an Seele und Körper. Ähnlich der Fragestellungen zum Klimawandel, ist es auch hier eine Minute vor Zwölf.

Doch die Herausforderung ist nicht etwa mangelndes Wissen, nicht genug Geld, zu kleine Klassenzimmer, zu wenig Lehrer, marode Schultoiletten, zu schlechte Ausbildungen, Inklusion, Integration usw. , sondern schlicht und einfach Gleichgültigkeit und Ignoranz.

Diesem Gegenspieler ist viel schwieriger zu begegnen, denn Gleichgültigkeit und Ignoranz sind so subtil, man kann sie nicht greifen. Gleichgültigkeit, den wahren Bedürfnissen der Kinder gegenüber flutscht uns geradezu durch die Finger. Das alles, während wir gerade so angestrengt damit beschäftigt sind, die Sache mit den Schultoiletten und dem Lehrermangel in Ordnung zu bringen.
Gleichgültigkeit und Ignoranz gegenüber den Kindern sind nicht so offensichtlich. Man kann die Haltung gegenüber jungen Menschen schnell mal an die Seite parken und meinen, dass die maroden Klassenzimmer und die angeblichen finanziellen Engpässe wirklich von Bedeutung seien.
Die Folgen von Gleichgültigkeit und Ignoranz gehen ganz klar unter bei dem lauten Geschrei und Getöse, des ganz normalen, profanen Alltags. Dem pausenlosen Versuch äußere Bedingungen zu verändern.

Nicht so in diesem Film, der für mich mit ganz leisen Tönen und langsamen Bildern daher kam. Seine Botschaft ging für mich ganz tief rein. Die Botschaft an mich liegt darin, den gegenwärtigen Moment der Kinder mit Schönheit und Feinheit und Freiheit zu zeichnen. Der allgegenwärtigen Gleichgültigkeit und Ignoranz der Lebensäußerungen der Kinder, ein Ende zu machen.

Und wer, nach einem solchen Film daher kommt und noch immer meint, diese Ansätze seien nicht umsetzbar, weil der Klassenraum zu klein sei etc. Oder man setze das ja um, weil man jedes Jahr einmal von den Kindern die Kastanien aufsammeln lasse, um dann kleine Figuren daraus zu basteln, der hat es nicht ertragen, sich von der Wahrheit der authentischen Bilder in der Tiefe berühren zu lassen. Der mag nicht verstehen. Der braucht ein paar lächerliche Ausreden und Betäubungsmechanismen, um die schmerzhafte Wahrheit nicht an sich heran zu lassen, dass man im Grunde Jahrzehnte oder Jahrhunderte an der Entfaltung von der bedeutendsten, menschlichen Werten vorbei erzogen oder auch unterrichtet hat.