Mein Plädoyer den Kindern mehr Freiheit zu geben, sie selbst zu sein.
Wie so oft im Leben sind es die unscheinbaren Zwischentöne, die das Besondere bei Entwicklung und Lernen ausmachen. Es sind genau die Zwischenstufen, das, was wir für völlig unbedeutend halten, was von besonderer Wichtigkeit ist.
Du nimmst zwar war, dass dein Baby greifen kann, dein Kleinkind einen Knopf zu machen kann und dein Schulkind ein Wort schreiben kann, aber all die kleinen Zwischenschritte, die das ermöglichen, sind meist nicht bekannt. Ihnen wird so wenig Bedeutung geben.
Wir haben die seltsame Vorstellung, dass sich das Lernen an den großen Ereignissen entlang hangelt. Nur gute Beobachter und manche Fachleute wissen um die das schier unglaubliche Potential (die Freiheit), dass (die) im Detail steckt.
- Beispielsweise glauben wir, dass wir den kleinen Säugling durch Spielsachen und kleine, bunte Holzketten vor dem Kinderwagen oder der Autoschale anregen und ablenken müssten. Wir glauben, dass wir das Spielen und sich auseinandersetzten mit Gegenständen in dieser Form initiieren oder anregen müssten.
- Wir glauben, dass wir die 5 – 7 jährigen mit Buchstaben und Zahlen konfrontieren müssten, um bis zu einer gewissen Zeit, das Lesen und Rechnen hervorbringen zu müssen.
Wir glauben, dass wir die Kinder unterrichten müssten, ihnen etwas beibringen müssten. - Wir glauben, dass das Erlernen der Kulturtechniken zu einer bestimmten Zeit stattfinden müsste und das die Herzensbildung dem untergeordnet sei.
- Dann meinen wir, dass die Kinder in der Schule den notwendigen Stoff lernen sollten und haben die seltsame Vorstellung, dass sie erst nach dem Erlernen der eigentlichen ‚Schulangelegenheiten’ ihre sozialen Fähigkeiten erlangen sollten. Gewissermaßen nebenher, aber erst kommt der Stoff.
Ich könnte hier noch lange Aufzählungen von den seltsamen Vorstellungen machen, denen wir bezüglich Entwicklung und Lernen folgen.
Gemeinsam ist allen, dass es im Grunde eigenwillige Vorstellungen sind, die wir irgendwann einmal gebildet haben. Sie haben mit dem eigentlichen Lernprozess der Kinder so wenig zu tun, wie eine Haarnadel mit einem Apfel.
Immer neue Anschauungen werden populär und werden vorübergehend Grundlage von bestimmten Methoden und Konzepten an Kindergärten und Schulen.
Diese gebildeten Betrachtungsweisen über den Lernprozess des Kindes trennen in vielen Fällen noch immer den Kopf vom Herzen. Anders kann ich mir nicht erklären, wie wir es schaffen Kinder zu unterrichten mit Dingen, die sie kaum interessieren. Würden sie nicht jeden Tag in die Schule gehen müssen, würden sie garantiert etwas ganz anderes tun.
Das bedeutet, dass das eigentliche Interesse der meisten Kinder und das, was sie tun müssen, nicht notwendigerweise zusammen passen.
Daraus folgt, dass wir uns seltsamen Dinge einfallen lassen, indem wir meinen bei den Kleinsten Lernen, mit Spiel würzen zu müssen, um Lernen schmackhafter zu machen.
Das Ergebnis ist für mich, dass sich die eigentliche Fähigkeit zu lernen und vor allem lebenslange Freude am Lernen zu haben, verbogen wird. Immer mehr wird das organisiert und institutionalisiert, was eigentlich ein Selbstläufer sein könnte, wenn man nur Umgebungen schaffen würde und Beziehungen unter Menschen ermöglichen würde, die das beherzigen können. Das Lernen wäre ein beiläufiger, notwendiger ‚Nebeneffekt‘. Eine Selbstläufer sozusagen, nicht der Rede wert, weil es so natürlich und selbstverständlich ist.
Aber wir beschäftigen uns nicht mit dem, was sich so selbstverständlich abspielt. Viel zu wichtig nehmen wir das Machen und Hervorbringen müssen, das Unterrichten, Kontrollieren und Disziplinieren. Je mehr wir meinen den eigentlichen Lernprozess der Kinder steuern, beeinflussen und forcieren zu können, desto mehr unkreative, gefühllose Roboter machen wir aus den Kindern.
Mit unserem fehlgeleiteten Lernen, schaffen wir es in vielen Fällen, dass die Kinder lesen, schreiben und rechnen können. Doch glaube ich, dass der emotionale Schaden und die sozialen Übel, die sich damit verbinden, groß sind. Der Druck auf die Kinder, durch Eltern, Lehrer und unsere Vorstellungen einer funktionieren Gesellschaft ist so groß, dass die zarten Pflanzen des ‚eigentlich-Lernen-könnes-wollens‘ überrollt werden.
Eigentlich sollte ein Kind doch sein Leben selbst führen können. Es müsste doch Möglichkeiten geben, die Strukturen so zu gestalten, dass es sein Leben in großen Maßen so führen kann, dass es nicht von den Ängsten und Vorstellungen der Erwachsenen erdrückt wird?
Ich sehe das derzeit als eine Riesenherausforderung und wünsche mir nichts mehr, als das wir Strukturen schaffen, die Kindern die Freiheit geben, sie selbst zu sein.
Wenn das Gefühl hast, dass dich diese Fragestellungen zerreissen, du das gerne anders für dein Kind ermöglichen möchtest, aber einer Veränderung, in egal welche Richtung noch Klärung bedarf, dann ruf mich an. Ich berate dich gerne auf meine einzigartige Weise. Die Gespräche mit mir, bringen dich ein gutes Stück voran. Hier findest du mein Angebot