Was hat die Bewegungsentwicklung mit dem Lernen zu tun?

„Ich verstehe dich nicht“, sagte Sabrina zu Rebecca. „Was hat denn die Bewegungsentwicklung mit dem Lernen zu tun?“

Rebecca war in ihrer unmittelbaren Umgebung, im Kreis der anderen Frauen nicht so gerne gesehen. Sie wurde als eine gewisse Exotin oder als Paradiesvogel beschrieben. Hinter ihrem Rücken wurde über sie getuschelt.
Sie hatte 2 Kinder und die anderen Mütter mochten sie nicht allzu sehr, da sie oftmals diesen schrecklich entspannten Eindruck machte. Wann immer man sie sah, hatte sie ein Lächeln im Gesicht.
Alleine ihr Anblick, die bunten und farbenfrohen Klamotten, die sie trug, sowie die Art und Weise, wie sie so selbstverständlich und selbstsicher mit ihren Kindern war, konfrontierte die anderen Mütter.
War sie in der Nähe, dann spürten die Frauen, was sie auch gerne leben würden. Sie bekamen einen Hauch von der Idee, wie sie sich das Mutter sein eigentlich vorgestellt hatten.

Wenn sie dann hinter ihrem Rücken bissige Bemerkungen machten, dann war das die Art und Weise, wie sie sich selbst schützen konnten, vor diesem Schmerz, den sie selbst so gar nicht im Griff hatten.

Sie fanden sich in den Situationen, in denen ihre Kinder ständig quengelten, keinen Mittagsschlaf mehr halten wollten, den anderen Kinder Spielzeug über den Kopf knallten. Abends blieben sie bis 10.30 Uhr auf, nur um dann kurz nach Mitternacht ins Ehebett zu kommen. Die Mütter waren so gestresst und so genervt, weil es eben nicht harmonisch war und auch die Ehe unter diesem Dauerstress litt.

Die Geschwister hatten ständig streit, das Einkaufen im Supermarkt war ein Drahtseilakt und die Bemerkungen der Erzieherin im Kindergarten schürten schon mal das Bild, dass man unter Umständen an eine Therapie denken müsse, weil das Kind mit 3,5 Jahren noch keine Schere benutzen könnte.

Doch Sabrina war mutig und sprach Rebecca an, sie wollte nun ernsthaft wissen, was sie tun könnte, um die Lebensqualität ihrer Familie zu erhöhen. Sie wollte wieder lachen können und sich überhaupt wieder entspannen können. Zu lange war es her, dass sie Gelassenheit ausgestrahlt hatte. Mutig hatte sie nun endlich den Kontakt gesucht.

Vergangene Woche hatte sie mit Rebecca beim Abholen im Kindergarten eine Gespräch begonnen. Ihr war aufgefallen, dass Rebecca das Baby oft auf dem Boden ablegt und in Ruhe spielen läßt. Sie selbst würde sich das nicht trauen. Sie hätte zu viel Angst, dass ihr Kind Dreck in den Mund steckt, oder die Kinderkleider schmutzig würden. Überhaupt? Wozu hatte sie denn den Autositz? Darin war der Kleine doch prima aufgehoben und sicher?

Ihr war auch aufgefallen, wie achtsam und vorsichtig Rebecca ihre Kinder aufnimmt, anzieht und mit ihnen spricht. Rebecca zu zuschauen hatte eine heilsame, beruhigende Wirkung auf sie. Ihre Bewegungen mir ihren Kindern hatte etwas von Tai Chi. Als ob sie selten in Eile wäre.

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Auf dem Nachhauseweg erklärte Rebecca, wie der Körper und die Bewegungsentwicklung der Kinder ganz unmittelbar etwas mit der Lebensqualität des Kindes zu tun hat. Sie beschrieb ihr, wie das freie Spielen und sein dürfen eine Menge mit der Zufriedenheit im Leben zu tun hat. Bewegung und die Qualität von Berührung sei nahrhaft für ein Kind oder eben Fastfood. Sie sprach von der Lebensqualität eines Babys.
Auch hatte sie ihr erklärt, dass sie das Kleinkind möglichst oft auf dem Boden ablege oder absetze , weil es hier die zweite Mutter(erde) habe. Diese gebe Sicherheit, denn es könne dem Kind nicht so viel passieren, weil es eigenständig auf dem Boden agieren könne und viele tolle Dinge über sich heraus finden könne.

Rebecca hatte das so formuliert:
„Auf dem Boden lernt dein Kind. Es findet heraus, was es kann und hat damit Gelegenheit ein gutes Gefühl zu entwickeln. Die Mutter(erde) lehrt auch wer das Kind ist, denn sie gibt immer Gelegenheit sich zu bewegen und selbst zu erfahren. Das kann dein Kind dann tun, ohne in irgendeiner Weise abhängig von einem Erwachsenen zu sein. Damit hat dein Kind ganz viel Gelegenheit mit sich selbst und seinen eigenen Fragestellungen beschäftigt zu sein. Es lernt, es lernt aus sich selbst heraus. Und dies sind dann die besten Voraussetzungen für lebenslanges freudvolles Lernen. Damit lernst du sozusagen für dein ganzes Leben. Die Wurzeln dafür werden ja hier, ganz am Anfang gelegt, verstehst du?“

„Kann es sein, dass meine Kinder im Gegensatz zu deinen gelernt haben, ständig von mir und meinen Aktionen abhängig zu sein“ ?, fragte Sabrina und fing fast an zu weinen. Es hatte sie eine ganze Menge Mut gekostet, sich einzugestehen, dass sie selbst es gewesen sein könnte, die ihre Kinder und sich in diese Abhängigkeitsspirale gefahren hatte.

Rebecca schaute ihr in die Augen und während sie anfing zu sprechen, strich sie ihr mitfühlend über die Schultern. „Schau, das ist alles gar nicht schlimm. Du hast gar nichts verkehrt gemacht. Jeder macht es gerade so gut, wie er kann. Auch ich habe mir ganz am Anfang meiner Mutterschaft Unterstützung holen müssen und ich bin froh, dass mir Menschen begegnet sind, die mich haben aufhorchen und nachdenken lassen, ohne mir ein schlechtes Gewissen zu machen. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Rebecca hat Sabrina eingeladen. Demnächst wird sie einfach einige Zeit mit ihr verbringen und damit die Gelegenheit haben, Rebecca und ihre Familie beobachten zu können. Sie ist fest entschlossen weiter zu lernen und damit neue Wege zu gehen. Sie will lernen, wie man Dinge anders angehen kann, wie man sich stärken kann. Sie will selbst eine Veränderung sein.

Es fühlt sich einfach richtiger an.

Das nächste Tagesseminar:  "Wie du Stress und ‚genervt sein‘ im Alltag mit deinem Kind in Leichtigkeit und Freude verwandelst." findet schon bald statt. Info dazu findest du hier.


Unbefangen sein dürfen als Grundlage für Lernen verstehen.

wundersameslernen-unbefangenUnbefangen sein dürfen als Grundlage für Lernen verstehen. Wie Kleinkinder Lernen lernen.

In meinem heutigen Beitrag möchte ich mit einer vorgestellten Lupe etwas tiefer in die Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern hineinschauen. Ich will mit dir untersuchen, welche Bedeutung die Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern hat, damit sich Lernen weiterhin gut entfalten kann.

In den letzten Wochen hatte ich insbesondere Anfragen von Eltern mit Kleinkindern. Eltern beschreiben, wie sie in der Begegnung mit ihrem Kleinkind in die Enge geraten. Ruckzuck fällt immer das Wort Trotzphase und wie anstrengend es mit dem Kind sei. Wenn ich den Geschichten zuhöre, dann sehe ich vor meinem geistigen Augen zwei Parteien, die sich, bis unter die Arme bewaffnet gegenüber stehen.

  • Da ist, das Kind, dass getragen werden möchte, aber die Eltern nicht können, oder wollen.
  • Da ist das Kind, dass nicht in s Bett gehen möchte.
  • Da ist das Kind, dass diese Jacke nicht anziehen möchte.
  • Da ist das Kind, dass nicht in den Kindergarten möchte.
  • Da ist das Kind dass die Wurst ohne Brot essen möchte.
  • Da ist das Kind, dass nicht in das Tragetuch möchte.
  • Da ist das Kind, dass ausschliesslich von Mama dies und das möchte.
  • ...

Demgegenüber die Eltern, die aus Sorge von diesen Forderungen aufgefressen zu werden, ihrerseits in die Trickkiste greifen. Sie reagieren ebenfalls mit mehr oder weniger Manipulation auf diese intensiv und oftmals lautstark und unnachgiebig erfragten Forderungen.
Beim Zuhören sehe ich gegnerische Truppen vor meinem geistigen Auge stehen, die auf beiden Seiten versuchen mehr und mehr aufzurüsten.
Eltern berichten mir, wie sie seit Wochen oder Monaten im Kampf sind und das Kind doch endlich verstehen müsse. Man könne sich doch den Forderungen eines kleinen Zwerges nicht derart ausliefern. Wo solle das hinführen?

Seit Wochen oder Monaten sind Erwachsene diesen Weg gegangen, aber es hat sich nicht wirklich viel geändert. Vielmehr ist es noch anstrengender geworden. Unmerklich hat man in der Familie seinen Lebensradius eingeschränkt. Man geht dann halt nicht mehr mit Kind in den Supermarkt; man kauft diese oder jene Lebensmittel, die ‚kindgerecht' verpackt sind, bunt und lustig, damit es was ißt; man geht nicht mehr zu diesen Freunden, weil…; das Kind wird dann nur noch von Mama ins Bett gebracht, sie kann dann eben abends nicht mehr weg gehen.
Man lässt sich viele Tricks einfallen oder schränkt sein Leben ein und glaubt auf diese Weise, die ‚Angelegenheit‘ in den Griff zu bekommen.

Leider ist das in den seltensten Fällen so, vielmehr schränkt man sich ein, gerät noch mehr unter Stress und verliert die Geschmeidigkeit und Freude im Alltag mit den Kindern.

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In meinen Augen ist eine mögliche Lösung in diesen Fragestellungen an einer ganz anderen Stelle zu suchen. Erwachsene sollten abrüsten, die Waffen nieder legen und die Lösung langfristig gesehen an einer ganz anderen Stelle suchen.

Gerade im Leben mit Kleinkindern kommt es zu diesen krassen Forderungen, weil sie zu oft in ihrem Tun eingeschränkt werden, Eltern vielleicht geistig nicht präsent sind.

Wir verstehen nicht, dass es nicht nur darum geht, dass sie mit einem relativ großen Maß an Freiheit etwas tun dürfen, sondern auch, dass wir möglichst oft geistig anwesend sind. In Beziehung sind.
Das ist eine Aussage, die auf den ersten Blick nicht sehr einfach verständlich ist, denn Eltern sagen mir: „Wir geben dem Kind doch so viel Freiraum. Es kann doch so viel tun, es kann forschen und untersuchen. Ich verstehe das nicht?“

Ich versuche dann zu erklären, dass es hier darum geht, dass Kinder unbefangen sein dürfen, dass sie sich sicher fühlen dürfen. Nur, wenn sie dieses sichere Gefühl in einer Beziehung haben, ist es ihnen möglich das zu tun, was sie mögen.
Wenn das Kind möglichst oft tun kann, was es mag, ist es in der Lage viel mehr über sich selbst heraus zu finden.
Es geht nicht so sehr, darum, was es alles tun darf, sondern vielmehr darum, dass es sich, wenn es Dinge tut, sicher fühlen kann. Dazu ist es wichtig, gerade mit den kleinsten ‚geistig anwesend‘ zu sein.
Dieser leichte Schlenker ist oftmals sehr schwer zu verstehen, denn gerade  ‚bewaffneten‘ Eltern erklären mir, was das Kind alles tun darf. Und ja, sie haben in der Tat Recht damit. Diese Kinder dürfen sehr viel tun, aber, sie fühlen sich nicht unbefangen und frei. Sie fühlen sich nicht verbunden und unbefangen. Sie sind in gewisser Weise auf der Suche 'eines Geistes' zu sein. Kennst du das Gefühl, wenn du mit jemandem in einem Raum bist, mit dem du dich in dem Moment verstehst? Ihr könnt im Grunde verschiedene Dinge tun und doch seit ihr 'eines Geistes'. Das fühlt sich so gut an. Das ist es, was nährt. Es ist eine Nahrung, die auf den ersten Blick so unscheinbar wirkt, doch sie hat enorme Wirkung.

Es ist diese Unbefangenheit und das gute Gefühl und die Sicherheit, die eine gute Lerngrundlage ausmacht. Es ist die Geschmeidigkeit, mit der wir Erwachsenen reagieren, wenn wir etwas nicht wollen. Es ist diese Fähigkeit nein sagen zu können und den anderen trotzdem nicht in ein unzulängliches Gefühl zu stellen. Es ist diese Klarheit, dass da ein  -Nein-  kommen kann und der andere schon damit klar kommen wird; dass man ihm zutraut auch mit einem unangenehmen
Gefühl klar zu kommen.

Gerade im Leben mit Kleinkindern ist es sehr wichtig, dass sie in der Beziehung zu den Erwachsenen eine Unbefangenheit entfalten können.
Der enorme Vorteil ist nun, dass ihr Verhalten den Erwachsenen gegenüber nicht von Widerständen und unterdrückten Gefühlen geprägt sein muss. Sie haben es nicht so sehr nötig impulsiv zu reagieren, sondern können in ihrem Spielraum sicher agieren, aktiv tätig sein, viel über sich selbst herausfinden, ohne von Erwachsenen ‚erzogen‘ zu werden. Dieses ‚bei-sich-sein-dürfen‘ hat eine enorme Auswirkung auf den Alltag. Bis in die Situation des zu Bett gehen am Abend hinein macht sich dieses unbefangen sein können deutlich bemerkbar.

Die Auswirkung einer auf Vertrauen basierenden Beziehung ist für den Lebens-Lernweg von so großer Bedeutung. Es erleichtert den Umgang miteinander ungemein. Ein Kind, dass sich sicher fühlt, drückt auf seine Weise Respekt aus.
Dies ist eine wichtige Voraussetzung für Lernen überhaupt.

Ich hoffe, dass ich mit dem Beitrag zum Ausdruck bringen konnte, wie unmittelbar Lernen und Beziehung zusammenhängen. Ein möglichst geschmeidiges Miteinander mit den Kleinsten ermöglicht, dass sie nicht in so großem Maß Widerstände und ihre angestauten Gefühle bearbeiten müssen. Diese gebundene Kraft fehlt ihnen beim Lernen und wachsen im Alltag und macht das Familienleben starrer, eingeschränkter, gestresster und freudloser für alle Beteiligten.

Wie so oft liegt die Lösung für eine fette Herausforderung im Leben mit den Kleinsten genau in der Richtung, wo wir sie so gar nicht vermuten würden.

Hast du ein Thema dieser Art mit deinem Kleinkind. Ich helfe dir gerne mit einer ‚Taschenlampe' an einer anderen Stelle nach Lösungen zu suchen. Erwachsene schätzen mein Fähigkeit quer zu denken und Lösungen an den tollsten Stellen zu suchen.  Hier findest du meine Kontaktdaten.

 Das nächste Seminar, in dem wir Themen dieser Art praktisch erfahrbar machen, so dass du sie in anderer Form in deinen Alltag integrieren kannst findet am Sa  18.02. 17  hier bei mir in der Köttingermühle statt. Info dazu findest du auch hier.