Wenn Detailverliebtheit der Erziehung im Weg steht

Wenn Detailverliebtheit der Erziehung im Weg steht

Unsere wissenschaftlichen Errungenschaften ermöglichen uns auch im Bereich Erziehung und Lernen einen Blick in Feinheiten. Ungezählte Fragen über die kindliche Entwicklung wollen beantwortet sein. Spezialbereiche zur kindlichen Entwicklung sind entstanden.

Die unterschiedlichsten Bereiche geben uns inzwischen Informationen, die uns helfen, die Entwicklung eines jungen Menschen besser zu verstehen.

Die Hirnforschung kann Hinweise geben und Erwachsene darauf aufmerksam machen, dass gewisse Ansätze und Erziehungspraktiken vielleicht besser überdacht werden sollten. In anderen Bereichen gibt es Langzeitstudien, die Kinder und deren Entwicklung über Jahrzehnte untersucht hat. Man weiß nun viel mehr darüber, wie die kindliche Entwicklung zu verstehen ist, was es zu beachten gibt. Es gibt Kurzzeitstudien, die Hintergründe über kindliches Verhalten aufdecken, beispielsweise in der Psychologie. Die Medizin erlaubt uns den mehrdimensionalen Blick in den Mutterleib. Geschichte und Archäologie geben ebenfalls Hinweise über bedeutendste Zusammenhänge. Da wäre noch die Anthropologie, die ebenfalls so viele Informationen beisteuert, die Erwachsenen helfen kann, damit Kinder gesund und kraftvoll aufwachsen. Zu guter letzt die Kenntnisse der Pädagogik. Man glaubt zu wissen.

Der Mensch baut so viel an Information auf, in dem er sich immer mehr in die Tiefe eingräbt, immer kleinere Teilchen entdeckt. Dann findet man ein Elementarteilchen, dass noch kleiner als klein ist. Vermutlich geht es immer so weiter.
Vermeintlich in die entgegensetzte Richtung, in den fernen Kosmos, findet man ebenfalls immer mehr heraus, was hinter dem letzen Stern am Himmel, da ganz in der Ferne, auch noch zu ist. Wir bewegen uns forschend in die weite Ferne und in die Tiefe der Materie. (vielleicht ist es die gleiche Richtung??)

Die Ergebnisse all dieser Bemühungen finden sich dann auch in Produkten wieder, die man eigens kreiert, damit Kinder sich besser entfalten können. Das glaubt man.

Von der Linkshänderschere, über den ergonomisch angepassten Schulranzen bis hin zu dicken Buntstiften für Kleinkinder, sowie das bunte Einschlaflicht. Bequem geformte und super saugstarke Windeln, das Fläschchen mit dem Kiefer angepassten Sauger, in der Größe S-L.
Schuhe, mit dem richtig geformten Fußbett und den Kinderstuhl, der mit wächst.

Wir finden Dinge heraus und kreieren immer mehr Details, um der Entwicklung eines Kindes immer mehr entgegen zu kommen. Ist das ein Weg, der Kinder wirklich unterstützt?

Heute, mit diesem Beitrag möchte ich die Frage stellen, ob dieses Detailwissen und deren Umsetzung in ‚Zeug‘ und Wissensakkumulation wohl immer der eigentlichen Entwicklung eines jungen Menschen beiträgt ? Ich frage mich, an welcher Stelle, all diese 1000 Details, die angeblichen Notwendigkeiten, die aufgebracht werden, wohl einen signifikanten Unterschied für die Entwicklung unserer Kinder macht? Ich frage mich, ab welchem Punkt die Feinheiten im Weg stehen und diese wundersame kindliche Entwicklung fesseln und behindern?

Wo hat das Leben Gelegenheit ungebremst, ohne Mikroskop und Rakete, seinen Ausdruck zu finden? Wo bleibt die Ehrfurcht vor dem Wunder des Lebens?

Ich frage mich, bei aller Anerkennung für die Ergebnisse der mannigfachen Forschung rund um das Kind, ob es dem eigentlichen Leben, dem kindlichen Leben dienlich ist?
Vielleicht ist uns bei all dem Interesse und all dem Forscherdrang um die kindliche Entwicklung einfach nur das Simple, das Einfache, das Naturnahe aus den Händen geflutscht?
Vielleicht benötigen wir hier und da ein paar deutliche und gesunde Schritte hin zurück zur Einfachheit der Dinge, zur Natur der Dinge.
Letztendlich glaube ich, dass wir den Kindern ein gutes Stück Vertrauen abziehen, wenn wir durch die technischen Möglichkeiten der Unterstützung von kindlicher Entwicklung der eigentlichen Intelligenz, die hinter allem steht, das Wasser abzugraben suchen.

  • Dann passiert es, dass man als Eltern kompliziert wird, indem man 3 Tage damit verbringt, den Kinderwagen zu kaufen, der die ergonomisch angepasste, mitwachsende Rückenschale hat.
  • Man macht sich viel zu sehr einen Kopf, ob dieser oder jener Schnuller, den Kiefer ungünstig beeinflussen könnte.
  • Man glaubt, dass man dem Kind ein Schaden zufügt, wenn man heute keine Lust hat, eine Gutenachtgeschichte zu erzählen.
  • Man glaubt, dass die Zukunft des Kinder verloren ist, wenn es mit 8 Jahren noch nicht gut genug lesen kann.
  • Man kann Stunden damit verbringen, die richtige Nahrung für das Kind zu kaufen oder zuzubereiten, weil man alles so richtig machen will.

Die entdeckten, angeblich notwendigen Details aus Wissenschaft und Forschung können uns eben auch fehlleiten, sie können uns verunsichern und die Scheinwirklichkeit aufbauen, dass man als Eltern versagen würde, wenn man sich nicht daran hält, wenn man etwas tollkühn anders macht.

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Dann stellt sich unmittelbar die nächste Frage:

Wo findet man die Unterstützung und Kraft, wenn man seine Sicherheit als Eltern und die Zukunft der Kinder nicht mehr in so großem Maß von den äußeren, angeblichen Erfordernissen abhängig machen möchte ? Wo findet man wieder ein Quentchen mehr Vertrauen in die natürlichen Ablaufe und simplen, naheliegenden Dinge?
Wer setzt das Maß für die wirklichen Notwendigkeiten und wo macht man einfach nicht mehr mit?

Ich weiß nicht genau, was es für dich sein könnte?

Für mich ist es das Draußen sein und die Beobachtung der Natur. Dabei kann ich immer ganz gut wahrnehmen, was es alles nicht braucht, um Kinder aufzuziehen. Draußen kann ich auch beobachten, was es braucht, vor allem,  wie wenig das alles mit dem zu tun hat, was ein Menschenskind angeblich benötigt, um gut aufzuwachsen.

Natur und Stille verbinden mich in gewisser Weise direkt mit dem, mit dem auch die Kinder verbunden sind.

Für mich beutetet es, je weniger Gedöns, desto besser bin ich verbunden, mit dem was mich und die Kinder stärkt.
Denn das, was alles über mich herfallen will und mir seine angebliche Bedeutung im großem und ganzen Bild der Kindererziehung aufdrücken will, wird plötzlich klein und weniger bedrängend, vor allem aufdringlich.

Ich bitte dich, dein Vertrauen in das Leben der Kinder freizuschaufeln von allen angeblichen Notwendigkeiten. Denn das, was die Kinder wachsen läßt, liegt letztendlich ‚Jenseits aller Erziehungsvorstellungen‘.  Das was die Kinder gut gedeihen läßt, ist in vielen Fällen nicht das, was Wissen anhäuft, sondern die Weisheit der Erwachsenen, die sich durch gelebte Erfahrung entwickelt. Das meiste spielt sich nun mal zwischen den Zeilen ab.

Oder, wie es Antoine de Saint-Exupéry so treffend sagt:

„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“


Eigenverantwortung wächst, wenn man sie auch bekommt-die Eigenverantwortung.

Eigenverantwortung wächst, wenn man sie auch bekommt – die Eigenverantwortung.

Würdest du mir mal bitte einen Zettel unterschreiben, auf dem steht, dass du ab heute eigenverantwortlich bist und (etwa) nicht mehr rauchen wirst, oder du wirst innerhalb der kommenden Woche dieses unangenehme Gespräch mit deinen Eltern führen. Vielleicht könntest du auch unterschreiben, dass du dich dafür einsetzt ab kommenden Monat 250 € mehr zu verdienen. Übernimm doch die Verantwortung für einen minimierten Plastik Verbrauch oder du wirst ein halbes Jahr keinen Zucker essen, die Kohlenhydrate minimieren.

Es geht darum Eigenverantwortung zu übernehmen, verstehst du? Nichts leichter als das. Wir setzen uns einfach zusammen und führen ein 15 minütiges Gespräch und zack füllst du dieses Formular aus und kannst dann schon gleich wieder nach Hause gehen. Vielleicht könntest du noch eine Person mitbringen, jemand, der Zeuge dieses Aktes war und dich dann zu Hause bezüglich deiner Unterschrift so richtig gängelt.

Glauben einige Menschen ernsthaft, dass man Kinder in dieser Art in die Eigenverantwortung leiten könnte? Ja, dafür lassen wir dann die Noten weg, verstehe!

Wie geht es denn? Wie leitet man Kinder in eigenverantwortliches Verhalten? Wie könnte man das machen?

Nun, man nimmt ihnen einfach die Eigenverantwortung ab und macht bis zum 15 Lebensjahr alle Ansagen. Man sagt, den jungen Menschen, wo es lang geht. Man strukturiert ihren Tage und hat große Vorstellungen dazu, was sie alles lernen sollten. Man ist der Taktgeber im Alltag. Man hält sie geschäftig und baut Kontrollstrukturen auf. Man zieht mit der Schule an einem Strang. Vormittags übernimmt die Schule den Job und Nachmittags die Eltern. Dafür sorgen alle einvernehmlich. Einmal, vielleicht auch zweimal im Jahr treffen sich dann alle Beteiligten zu einem Lernentwicklungsgespräch (LEG) in der Schule. Man fragt das Kind, wie gesagt, links sitzt die Lehrerin und rechts mindestens ein gestresstes Elternteil: „Na, worin willst du dich denn im kommenden Schuljahr verbessern?“ Und das Kind antwortet garantiert völlig frei aus der Seele heraus, dass es noch nicht gut genug in Mathe ist und fortan nachmittags 30 Minuten mehr Mathe einplant. Auch hat das Kind bemerkt, dass es Schwierigkeiten mit dem Kind XY hat. Das will es aber gerade deshalb zu seinem nächsten Geburtstag einladen und nicht zu vergessen, es wird Mutter bitten, es doch für eine Legastheniker Testung anzumelden. Das Kind beschreibt, dass es seit langen Schwierigkeiten hat, mit der Rechtschreibung. Könnte das wahr sein?

Spaß bei Seite. Das ist es doch tatsächlich, wie viele Menschen meinen, dass man junge Menschen in eine eigenverantwortliches Leben/Lernen geleiten sollte. Ich glaube das nicht.

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Die Vorstellung dazu, dass viele Kinder diese beklemmende, unangenehme und verlogene Situation erleben müssen, tut mir in der Seele weh. Kann jemand diesen Irrsinn stoppen?

Ja, aber, wie es denn nun wirklich? Wie entsteht eigenverantwortliches Verhalten? Wie kann es wachsen?

Eigentlich ist es ja gar nicht so schwer. Eigenverantwortung kann wachsen, wenn man die Eigenverantwortung auch bekommt. Nicht etwa schlagartig, mit dem Jugendalter, nachdem bis dahin andere diese Eigenverantwortung getragen haben, sondern von Geburt an. Stück für Stück in den Feinheiten und indem sich die Erwachsenen immer mehr hinausnehmen.

Eine gute Grundlage ist ein tiefes Wissen und Vertrauen, dass das Kind sich selbst gehört und dass es von Geburt an (in gewisser Weise auch schon vorher) eigenständige Entscheidungen trifft. Es hat ein wunderbares Körperwissen, dass zunächst noch ganz unverblümt und unverstellt die Vorgaben macht. Das Kind weiß, wann es müde ist, wann es interessiert ist, woran es Interesse hat. Es weiß, wann es Hunger hat und wann es Nähe braucht, wann es satt ist und was es mag und was nicht. Es weiß, wie lernen geht und wie man aus der Rückenlage kaum ein Jahr später auf den Füßen steht und laufen kann. Ist das eigene Körperwissen nicht eine wunderbare Grundlage? Ist es nicht der richtige Ansatz, dieses Wissen wertzuschätzen und nicht zu opfern?

Vielleicht wirst du denken, was hat denn diese Information nun mit den schulischen Herausforderungen zu tun? Wie passt das übereinander? Ist das nicht etwas weit hergeholt?

Nein, für mich ist das gar nicht weit hergeholt. Es soll einfach aufzeigen, was verloren gegangen ist. Im Zuge der Erziehung ist das einfach, simple Wissen der Kinder, was ursprünglich mal das Körperwissen war, einfach dahingeschmolzen. Wir Erwachsenen haben es geopfert für Ansätze, die ich oben im Text zum Ausdruck gebracht habe.
Wir Erwachsenen glauben doch tatsächlich irgendwie, dass Lernen ab einem ganz gewissen Alter über den rationalen Verstand passieren würde. Man trifft eine Entscheidung, notiert es auf einem Formblatt. Setzt als Bezeugung der erzwungenen, korrupten, angeblichen Eigenverantwortung, eine Unterschrift darunter und „zack“ – läuft!

Wie viele, für Kinder verantwortliche Menschen, glauben das wirklich?

Lass uns zurück zum ursprünglichen Körperwissen gehen. Das scheint mir ein sehr wertvollerer Ansatz zu sein. Hier liegt für mich der Schlüssel für das prozesshafte über Jahre Hineinwachsen in persönliche Verantwortung. Das ist die Basis und das ist die Grundlage, auf die alles aufbaut.

Es ist sicher nur ein Aspekt von vielen, die Eigenverantwortung ermöglichen, aber mir ist dieser Aspekt im heutigen Beitrag besonders wichtig.

Was würde geschehen, wenn wir diesem ursprünglichen Körperwissen der Kinder wieder mehr Bedeutung schenken würden? Was würde geschehen, wenn wir Kinder im Zuge einer Bildung nicht vorzeitig von ihrer unmittelbaren Körperintelligenz trennen würden? Was würde es bedeuten, wenn wir nicht vorzeitig aus diesen tollen Bauchmenschen, verunsicherte und manipulierte Kopfmenschen machen würden? Was würde geschehen, wenn wir im Zuge eine Bildung abwarten könnten, bis der Kopf sich selbst auf natürliche Art und Weise auf die Bühne bringt?

Ich glaube, dass wir damit wesentlich bessere, vor allem gesündere Grundlagen schaffen würden, damit junge Menschen nicht in eine erzwungene, verstellte Eigenverantwortung wachsen würden. Sie würden einfach weiterlernen, so wie mal alles begonnen hat. Sie hätten das Heft in der Hand (die Verantwortung).

Und dann hätte ich gar nichts dagegen, wenn irgendwann einmal etwas dazu kommt, was man vielleicht Schule nennen könnte. Da würden sie dann einfach weiter machen, selbst verantwortlich zu sein, ganz so, wie sie es dann seit Jahren waren. Sie würden einfach weiterlernen und es gäbe keine Lernentwicklungsgespräche mehr. Diese wären dann obsolet. In diesem Bild Lernen gäbe es diese unsäglichen Gespräche nicht. Wozu auch?

Es gäbe Erwachsene, die einfach nur mit Kindern leben, auch in dem, was man vielleicht Schule nennen würde. Man würde viel mehr beobachten, was Kinder tun, wie sie lernen und wie sie sich ihr Wissen organisch „erarbeiten“. Vielleicht gäbe es auch so etwas wie Schulstunden. Eine Zeiteinheit, in der die Menschen zusammen kommen, die sich für ein bestimmtes Thema interessieren?
Es gäbe auch Menschen dort, die in der Lage sind andere zu unterstützen, wenn die Eigenverantwortung durch Streit oder Uneinigkeit, ins Wanken gerät. Unterstützer, die ein Wissen davon haben, dass es neben dem Kopf auch noch einen Körper, vor allem eine Seele gibt. Menschen, die ausgebildet sind und wissen, welche Rolle die Emotionen in dem ganzen Lernwerk haben und das man das nicht einfach sauber trennen kann.

Wenn das so einfach wäre, wie man uns das so gerne weiß machen will, dann würden wir Erwachsenen doch einfach nur allerhand Zettel unterschreiben, in dem wir uns verpflichten treu zu bleiben, oder mehr Sport zu machen, gesündere Lebensgewohnheiten zu haben, Verantwortung für die Erde zu übernehmen oder einfach nur zu lieben. Zack !

Wenn das so einfach wäre mit der Eigenverantwortung, dann würden wir es doch tun. Wir würden unterschreiben, dass wir vom jetzigen Moment an Verantwortung übernehmen für diese unsere Erde, uns kümmern und Dinge unterlassen, die bezeugen, dass auch viele Erwachsene noch immer nicht terrestrisch reif sind, d.h. in der Lage sind, wahrhafte Verantwortung für das größere Ganze zu übernehmen.

So, wie man uns das in der Vergangenheit hat lehren wollen und so wie wir das weiterhin stümperhaft an Kinder weiterzugeben suchen, kann das mit der Verantwortung für das größere Ganz gar nicht funktionieren.

Da bin ich schon sehr froh, dass es auch eine Menge junger Menschen gibt, die sich diese Reife und den Sinn für Verantwortung, warum auch immer, haben erhalten können . Das gibt mir Hoffnung.

Vielleicht interessiert dich in diesem Zusammenhang auch mein Beitrag der vergangenen Woche. Wie wir das einzigartige Potential der Kinder in die Wüste schicken.

 

Hier findest du mein Beratungsangebot. Und hier kannst du Kontakt mit mir aufnehmen, wenn du es individueller stricken möchtest.


Weit entfernt vom Ruhepuls - Wie kommt die Über(an)spannung in die Kinder?

Vor zwanzig Jahren habe ich in Amerika ein sechswöchiges Internship bei einem Psychologen verbracht. Ein Internship ist eine Zeit, in der man einen Mentor sehr intensiv begleitet, um tiefer einzusteigen und zu lernen. Ich habe seinerzeit die Zusammenhängen von Körper und Emotionen ein weiteres Stückchen erarbeitet. Neben der Begleitung seiner Seminare und Beratungsgespräche, hatte ich eine intensive Zeit der Innenschau.

Eines Tages haben wir einen seiner Freude besucht, der Forschung auf diesem Gebiet zwischen Gehirn, Körper und Emotionen betrieb. Ruck zuck war ich an irgendwelche Maschinen angeschlossen, die meine Gehirnaktivität messen sollten und an ein anderes Gerät, dass den Grad meiner Entspannung sichtbar machen sollte.

Dieser Forscher fragte mich, ob ich denn entspannt sei und nach einem kurzen Check gab ich ihm zur Antwort, dass ich entspannt sei. Er grinste und zeigte mir an Hand einer Skala, dass ich weit davon entfernt sei, entspannt zu sein. Tja!

In unserer Zeit der ständigen Verfügbarkeit, dieser enormen Schnelligkeit, des immer bereit für Handlung sein müssen, haben sich die Parameter verlagert, die uns ein gutes Körpergefühl und ein Sinn für Entspannung geben.
Auch hier glauben wir so gerne, dass uns die Espresso-Variante zu wahren Entspannung verhilft. Ein Stündchen Yoga die Woche, der zwanzig Minuten Fußweg zur Arbeit, die Tasse Cafe im Stehen.

Ich denke, das unser Nervensystem derart überspannt ist, dass wir kaum mehr ein Maß für eine wirkliche Entspannung haben. Wir sind meilenweit entfernt vom Ruhepuls und merken es nicht mal.

Meine sehr verehrte Feldenkrais Lehrerin hat uns, mit einem Augenzwinkern immer wieder sehr eindringlich auf Menschen aufmerksam gemacht, die nach einer Körperbehandlung in gewisser Weise zusammenklappen. Diese gestresste Mutter, die nach einer Behandlung in ein Loch fällt, oder dieser Mann, der sich nach einer Behandlung subjektiv schlaff fühlt, weil er das Maß an Entspannung seit langem nicht mehr erlebt hat.
Von meiner Lehrerin kam dann der Satz: „It is the Tension, that keeps me together:“ ( Es ist die Spannung, die mich zusammenhält.)

Woran merkst du, dass du entspannt bist?
Meinst du, dass da noch etwas mehr geht?
Wieso fällt es uns so schwer ein volles Maß an Entspannung zu erlangen?
Was ist ein volles Maß an Entspannung? Wie würde sich das anfühlen?

Ist es denkbar, dass unsere Kinder sich das Überangespannt sein von uns ‚abschauen‘? Ist es denkbar, dass die Art Betriebsamkeit, das Funktionieren müssen, nicht wirklich loslassen und abschalten können, mit ein Grund für viele Probleme im Alltag mit den Kindern ist?

Kann es sein, dass in unserem Leben als Erwachsene die Parameter für Entspannung und damit für ein gesundes und zufriedenes Leben derart verschoben sind, dass wir gar nicht mehr so selbstverständlich zu einem gesunden Maß finden? Ist es denkbar, dass wir so angespannt sind, dass wir kein gesundes Empfinden für wirkliche Entspannung haben?
Kann es sein, dass viele Schwierigkeiten im Leben mit den Kindern, der Versuch der Kinder sind, mit unserem Aufgedreht sein und unserer Überanspannung im Nervensystem zu kooperieren?

Vielleicht wirst du denken, dass das ja nun alles nichts Neues ist. Und ja klar, wir brauchen mehr Entspannung und Entlastung. Ja, ja, Entspannung und Stille, damit wir dann später um so höher, größer, schneller, weiter….

Das ist aber nicht der Punkt, den ich an dieser Stelle machen möchte.

Ich möchte vielmehr darauf hinaus, dass unsere Kinder viel mehr eigene Zeit, eigene Rhythmen, Möglichkeit für ihre ureigene Stille, Ruheräume benötigen, um ihr Nervensystem überhaupt gesund und natürlich entfalten zu können.
Ein wesentlicher Bestandteil liegt für mich darin, dass die jungen Menschen weiterhin 'Besucher' ihrer eigenen Innenwelt bleiben können und dürfen.

Ich bin der Meinung, dass wir sie da nicht so schnell und unbedacht heraus holen dürfen. Später, wird es ihre Quelle der Kraft, Kreativität und Lebensfreude sein. Wenn sie viel zu früh gezwungen sind, ihre inneren Räume zu verlassen, um mit Erwachsenen zu kooperieren, die auch nicht wissen, was sie tun, dann ist das ziemlich problematisch.

Da die Kinder die Meister der Kooperation sind, liegt es in meinen Augen in der Verantwortung der Erwachsenen nicht nur für diese ‚äußeren’ Formen von Bildung einzustehen, sondern diese inneren Formen von Bildung anzuerkennen und zu ermöglichen.

Somit sind wir hier in der Verantwortung. So, wie Kinder lernen, sich zwischen den Zeilen unseren Stress abzuschauen, so bräuchten sie dann Gelegenheit sich zwischen den Zeilen das abzuschauen, was ich als Erwachsene tun würde, um gut für mich zu sorgen.

  • Ist es das sie von mir mitbekommen, dass ich gestresst zum Yoga hechte?
  • 
Ist es, dass sie mich schreien hören, weil ich verdammt noch mal, einen Moment für mich benötige?
  • Ist es, dass sie abends spüren, dass ich sie leicht hochtourig ins Bett bringe, weil ich weiß, dass ich dann gleich!!! Zeit für mich brauche?
  • Ist es, dass ich Tag für Tag über den morgendlichen Ablauf lamentiere, ohne ein paar Entscheidungen zu treffen, die vielleicht unbequem sind?
  • Ist es, dass ich mich scheue mit meinem Lebenspartner ein Gespräche über unsere grundsätzliche Lebensrichtung zu führen?
  • Ist es, dass ich das Kind, wider meines besseren Wissens, in eine Tageseinrichtung gebe, von der ich weiß, dass dieser Umstand uns allen nicht gut tut?
  • Ist es, dass ich mit Schwiegermutter und Kinderbetreuung einen faulen Kompromiss eingehe, wohl wissend, dass dies zu emotionalem Rückstau in meiner Familie führt.
  • Ist es, weil ich selber renne, aus Unsicherheit den Schmerz der nötigen Bewusstwerdung meines Marathons zu spüren?

Glaubst du, dass unsere Kinder lediglich das lernen, was ihnen in der Schule vorgesetzt wird?

Wir brauchen ein größeres Wissen dazu, wie diese natürlichen Abläufe sich vollziehen, welche Voraussetzungen es braucht, damit Kinder sich gut in ihren eigenen Strukturen verwurzeln können, damit ihnen später auch Flügel wachsen können.

Derzeit erscheinen mir die Flugversuche sehr erschwert zu sein, zu viele Kinder machen schmerzhafte Bauchlandungen. Unzureichend mit sauberen Flugqualitäten ausgestattet, die sie sich bei Erwachsenen nur schwer abschauen können.

 

 

Hier findest du nun Teil 2 dieser Serie: Zurück zum Ruhepuls. Wege aus der Über(an)spannung im Leben mit Kindern.

 

 Hier findest du Informationen zu meinem Beratungsangebot. Gerade gestern sagte eine Mutter zum Ende meines  Seminar s: "Die Leichtigkeit ist noch da, ich muss sie nur wieder reinlassen


Unbefangen sein dürfen als Grundlage für Lernen verstehen.

wundersameslernen-unbefangenUnbefangen sein dürfen als Grundlage für Lernen verstehen. Wie Kleinkinder Lernen lernen.

In meinem heutigen Beitrag möchte ich mit einer vorgestellten Lupe etwas tiefer in die Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern hineinschauen. Ich will mit dir untersuchen, welche Bedeutung die Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern hat, damit sich Lernen weiterhin gut entfalten kann.

In den letzten Wochen hatte ich insbesondere Anfragen von Eltern mit Kleinkindern. Eltern beschreiben, wie sie in der Begegnung mit ihrem Kleinkind in die Enge geraten. Ruckzuck fällt immer das Wort Trotzphase und wie anstrengend es mit dem Kind sei. Wenn ich den Geschichten zuhöre, dann sehe ich vor meinem geistigen Augen zwei Parteien, die sich, bis unter die Arme bewaffnet gegenüber stehen.

  • Da ist, das Kind, dass getragen werden möchte, aber die Eltern nicht können, oder wollen.
  • Da ist das Kind, dass nicht in s Bett gehen möchte.
  • Da ist das Kind, dass diese Jacke nicht anziehen möchte.
  • Da ist das Kind, dass nicht in den Kindergarten möchte.
  • Da ist das Kind dass die Wurst ohne Brot essen möchte.
  • Da ist das Kind, dass nicht in das Tragetuch möchte.
  • Da ist das Kind, dass ausschliesslich von Mama dies und das möchte.
  • ...

Demgegenüber die Eltern, die aus Sorge von diesen Forderungen aufgefressen zu werden, ihrerseits in die Trickkiste greifen. Sie reagieren ebenfalls mit mehr oder weniger Manipulation auf diese intensiv und oftmals lautstark und unnachgiebig erfragten Forderungen.
Beim Zuhören sehe ich gegnerische Truppen vor meinem geistigen Auge stehen, die auf beiden Seiten versuchen mehr und mehr aufzurüsten.
Eltern berichten mir, wie sie seit Wochen oder Monaten im Kampf sind und das Kind doch endlich verstehen müsse. Man könne sich doch den Forderungen eines kleinen Zwerges nicht derart ausliefern. Wo solle das hinführen?

Seit Wochen oder Monaten sind Erwachsene diesen Weg gegangen, aber es hat sich nicht wirklich viel geändert. Vielmehr ist es noch anstrengender geworden. Unmerklich hat man in der Familie seinen Lebensradius eingeschränkt. Man geht dann halt nicht mehr mit Kind in den Supermarkt; man kauft diese oder jene Lebensmittel, die ‚kindgerecht' verpackt sind, bunt und lustig, damit es was ißt; man geht nicht mehr zu diesen Freunden, weil…; das Kind wird dann nur noch von Mama ins Bett gebracht, sie kann dann eben abends nicht mehr weg gehen.
Man lässt sich viele Tricks einfallen oder schränkt sein Leben ein und glaubt auf diese Weise, die ‚Angelegenheit‘ in den Griff zu bekommen.

Leider ist das in den seltensten Fällen so, vielmehr schränkt man sich ein, gerät noch mehr unter Stress und verliert die Geschmeidigkeit und Freude im Alltag mit den Kindern.

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In meinen Augen ist eine mögliche Lösung in diesen Fragestellungen an einer ganz anderen Stelle zu suchen. Erwachsene sollten abrüsten, die Waffen nieder legen und die Lösung langfristig gesehen an einer ganz anderen Stelle suchen.

Gerade im Leben mit Kleinkindern kommt es zu diesen krassen Forderungen, weil sie zu oft in ihrem Tun eingeschränkt werden, Eltern vielleicht geistig nicht präsent sind.

Wir verstehen nicht, dass es nicht nur darum geht, dass sie mit einem relativ großen Maß an Freiheit etwas tun dürfen, sondern auch, dass wir möglichst oft geistig anwesend sind. In Beziehung sind.
Das ist eine Aussage, die auf den ersten Blick nicht sehr einfach verständlich ist, denn Eltern sagen mir: „Wir geben dem Kind doch so viel Freiraum. Es kann doch so viel tun, es kann forschen und untersuchen. Ich verstehe das nicht?“

Ich versuche dann zu erklären, dass es hier darum geht, dass Kinder unbefangen sein dürfen, dass sie sich sicher fühlen dürfen. Nur, wenn sie dieses sichere Gefühl in einer Beziehung haben, ist es ihnen möglich das zu tun, was sie mögen.
Wenn das Kind möglichst oft tun kann, was es mag, ist es in der Lage viel mehr über sich selbst heraus zu finden.
Es geht nicht so sehr, darum, was es alles tun darf, sondern vielmehr darum, dass es sich, wenn es Dinge tut, sicher fühlen kann. Dazu ist es wichtig, gerade mit den kleinsten ‚geistig anwesend‘ zu sein.
Dieser leichte Schlenker ist oftmals sehr schwer zu verstehen, denn gerade  ‚bewaffneten‘ Eltern erklären mir, was das Kind alles tun darf. Und ja, sie haben in der Tat Recht damit. Diese Kinder dürfen sehr viel tun, aber, sie fühlen sich nicht unbefangen und frei. Sie fühlen sich nicht verbunden und unbefangen. Sie sind in gewisser Weise auf der Suche 'eines Geistes' zu sein. Kennst du das Gefühl, wenn du mit jemandem in einem Raum bist, mit dem du dich in dem Moment verstehst? Ihr könnt im Grunde verschiedene Dinge tun und doch seit ihr 'eines Geistes'. Das fühlt sich so gut an. Das ist es, was nährt. Es ist eine Nahrung, die auf den ersten Blick so unscheinbar wirkt, doch sie hat enorme Wirkung.

Es ist diese Unbefangenheit und das gute Gefühl und die Sicherheit, die eine gute Lerngrundlage ausmacht. Es ist die Geschmeidigkeit, mit der wir Erwachsenen reagieren, wenn wir etwas nicht wollen. Es ist diese Fähigkeit nein sagen zu können und den anderen trotzdem nicht in ein unzulängliches Gefühl zu stellen. Es ist diese Klarheit, dass da ein  -Nein-  kommen kann und der andere schon damit klar kommen wird; dass man ihm zutraut auch mit einem unangenehmen
Gefühl klar zu kommen.

Gerade im Leben mit Kleinkindern ist es sehr wichtig, dass sie in der Beziehung zu den Erwachsenen eine Unbefangenheit entfalten können.
Der enorme Vorteil ist nun, dass ihr Verhalten den Erwachsenen gegenüber nicht von Widerständen und unterdrückten Gefühlen geprägt sein muss. Sie haben es nicht so sehr nötig impulsiv zu reagieren, sondern können in ihrem Spielraum sicher agieren, aktiv tätig sein, viel über sich selbst herausfinden, ohne von Erwachsenen ‚erzogen‘ zu werden. Dieses ‚bei-sich-sein-dürfen‘ hat eine enorme Auswirkung auf den Alltag. Bis in die Situation des zu Bett gehen am Abend hinein macht sich dieses unbefangen sein können deutlich bemerkbar.

Die Auswirkung einer auf Vertrauen basierenden Beziehung ist für den Lebens-Lernweg von so großer Bedeutung. Es erleichtert den Umgang miteinander ungemein. Ein Kind, dass sich sicher fühlt, drückt auf seine Weise Respekt aus.
Dies ist eine wichtige Voraussetzung für Lernen überhaupt.

Ich hoffe, dass ich mit dem Beitrag zum Ausdruck bringen konnte, wie unmittelbar Lernen und Beziehung zusammenhängen. Ein möglichst geschmeidiges Miteinander mit den Kleinsten ermöglicht, dass sie nicht in so großem Maß Widerstände und ihre angestauten Gefühle bearbeiten müssen. Diese gebundene Kraft fehlt ihnen beim Lernen und wachsen im Alltag und macht das Familienleben starrer, eingeschränkter, gestresster und freudloser für alle Beteiligten.

Wie so oft liegt die Lösung für eine fette Herausforderung im Leben mit den Kleinsten genau in der Richtung, wo wir sie so gar nicht vermuten würden.

Hast du ein Thema dieser Art mit deinem Kleinkind. Ich helfe dir gerne mit einer ‚Taschenlampe' an einer anderen Stelle nach Lösungen zu suchen. Erwachsene schätzen mein Fähigkeit quer zu denken und Lösungen an den tollsten Stellen zu suchen.  Hier findest du meine Kontaktdaten.

 Das nächste Seminar, in dem wir Themen dieser Art praktisch erfahrbar machen, so dass du sie in anderer Form in deinen Alltag integrieren kannst findet am Sa  18.02. 17  hier bei mir in der Köttingermühle statt. Info dazu findest du auch hier.  


Plädoyer für die Unschuld

Plädoyer für die UnschuldPlädoyer für die Unschuld -Warum wir sie die den Kindern erhalten sollten?

Stop! Können wir bitte endlich damit aufhören?

Ich frage mich immer wieder: An welcher Stelle muss ich wohl Hammer und Meißel ansetzen, um einen ganz kleinen Spalt hervorzubringen.
Der Spalt soll gerade ein ganz klein wenig Luft hinein lassen. Belüftet werden soll die Idee, dass wir Erwachsenen schon ganz kurz nach der Geburt damit beginnen die Kinder unseren Vorstellungen vom Leben anzugleichen. Es ist, als ob wir die Unschuld (Ahnungslosigkeit) und die Einzigartigkeit der Kinder in einem üblen Tauschgeschäft gegen sogenannte Gelehrsamkeit und ein theoretisches ‚Wissen‘ eintauschen.

Ich weiß nicht genau, wann es beginnt, aber ich habe den Eindruck, dass die Kleinen noch nicht recht abgenabelt sind und schon startet die unreflektierte Maschinerie ihren vorgestanzten Weg.

Vielleicht ist es menschlich, ich weiß es nicht genau? Was ich weiß ist, dass die Unschuld der Kinder, das Unbedarfte, das Lebendige, das Einzigartige dabei verloren geht. Ich beobachte, wie sehr wir Erwachsenen damit beschäftigt sind zu fördern, zu fordern, zu belehren, sowie angebliche Defizite auszugleichen.
Es sieht so aus, als ob wir verlernt haben genau hinzuschauen, zu beobachten, wertzuschätzen, was für ein absolutes Wunder wir da direkt vor Augen haben.
Stattdessen vergleichen wir, korrigieren wir, erziehen wir ganz nach unserem Bild von dem,  was wir aus unserer eigenen Vergangenheit heraus, gerade mal für wichtig halten.

Aber davor, sozusagen einen Spalt breit, steht doch die Unschuld der Kinder im Raum. Sie ist die tragende und verbindende Kraft. Sie umfasst die Einzigartigkeit in jedem Menschen und im selben Moment einen Kern, der uns alle miteinander verbindet. Viele Erwachsene haben sich auf den Weg gemacht, um diesen Kern zurück zu erobern.
Ich setze mich dafür ein, dass der Kern der Unschuld gesehen wird, dass er so gut als eben geht, erhalten bleiben darf und das er wenn möglich nur in kleinem Umfang der Gegenstand eines Tauschhandels wird.

Mit meinem Hammer und Meißel möchte ich einen Spalt hineintreiben und der Vorstellung Raum geben, dass wir die Unschuld der Kinder möglichst lange, im Minimum aber 7 Jahre, erhalten.

Wir müssen achtsam sein, dass wir nicht versuchen, viel zu früh, wertvolle Unwissenheit gegen eine antrainierte Gelehrsamkeit einzutauschen. Das Wissen, dass die Kinder aus ihrer Unschuld heraus haben ist unbezahlbar. Im Alltag merkst du es immer wieder an den weisen und bedeutsamen Bemerkungen und Aussagen, die sie treffen. Weißt du, diese trockenen, knallharten Anmerkungen und Fragen; wenn du sie hörst, fragst du dich immer wieder, woher oder wie sie das wissen konnten?

Mit meinem Plädoyer für die Unschuld möchte ich dein Augenmerk darauf richten, dass es von Bedeutung ist, die Kinder möglichst lange unbeeinflusst von uns Erwachsenen zu lassen, ihnen Raum zu geben, für ihre eigenen Empfindungen, Erklärungen und Schlussfolgerungen, Interessen und Taten.
Wenn wir zu früh und zu unreflektiert unsere Vorstellungen über sie legen, dann haben sie wenig Chance, zu dem zu werden, was sie sind.

Einzigartig.

 

Ich erlebe viele Eltern im Konflikt ihren Kindern diese Arglosigkeit und Unschuld erhalten zu wollen und im selben Moment macht der 'ganz normale Alltag' es erforderlich Zugeständnisse zu machen. Da ist der Wunsch und da sind die zum Teil stressigen Anforderungen des Familienalltags. Für den Fall, dass du hier eine gute Unterstützung benötigst, dann ruf mich einfach an. Meine telefonische Beratung wird gerne in Anspruch genommen. Vereinbare ein unverbindliches Kennenlerngespräch, indem du dich in dieses Formular einträgst. 

https://wundersameslernen.de/telefon-coaching/

 

 


LERNEN, AUF DER STRECKE GEBLIEBEN

IMG_0883LERNEN, AUF DER STRECKE GEBLIEBEN

Bis zu einem gewissen Alter fühlen sich unsere Kinder völlig wohl mit dem Nicht-Wissen.
Lediglich ihre Neugier treibt sie voran im Ihrem je individuellen Forschungs- und Lernprozess.
Im Zustand des beständigen Lernens sind sie in ihrem Element. Diese Akzeptanz gegenüber allem Unbekannten in Kombination mit ihrer Neugier macht in ihrem Entwicklungsprozess alles möglich. Menschlicher Entfaltung sind keine Grenzen gesetzt. Wundersames Lernen durch freies, unzensiertes Spielen findet statt.Wir Erwachsenen hingegen streben das Ende genau dieses Prozesses an, wir wollen dieser brodelnden Gärflüssigkeit entfliehen, endlich im sicheren Hafen an gelangen, eine Antwort haben, einen Punkt machen.

Was ist also auf dem Weg passiert? Was hat dazu geführt, dass wir durch das, was wir für Bildung halten, in dieser Form abstumpfen und uns als Erwachsene dem lebenslangen, natürlichen Lernprozess entziehen? Wie ist es dazu gekommen, dass es uns so schwer fällt in offenen Fragen zu leben und wir uns nur sicher mit der richtigen Antwort fühlen?

In meiner Vorstellung gibt es eine Gesellschaft, die Kindern ermöglicht, ihre Neugier beizubehalten, lebenslang mit offenen Fragen sein zu können. Es gibt Erwachsene, die es vermögen, mit dem komplexen Leben verbunden zu sein, präsent zu sein, mit dem, was in jedem Moment für sie wahr ist. Genau das ist für mich ein kreativer Akt, in dem „Neues“ entstehen kann, eine Verbindung von Herz und Verstand möglich ist.

Lernen, Leistung, Wohlbefinden, was wäre, wenn das alles nicht auf Angst, Druck und Stress aufbauen würde, sondern eine natürliche Grundlage der menschlichen Entwicklung wäre?

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