Kann ich (selbst)bewusste Spassbremse im Leben der Kinder sein?

(Selbst)bewusste Spaßbremse im Leben der Kinder sein oder sich ständig schuldig fühlen?

Das Wort „Spaßbremse“ ist mir in der vergangenen Woche gleich mehrmals über den Weg gelaufen. Grund genug, einmal etwas tiefer zu graben. Ich habe mich gefragt, wo genau ich eine Spaßbremse für meine Kinder bin?
Uhhh, das ist garnicht so leicht mich da wahrhaftig zu erkennen.

Besonderen Spaß habe ich persönlich, wenn ich (kleine) Kinder beim Spielen und Erkunden beobachten kann. Wenn ich sehen, kann, dass sie in ihrem Element sind und so richtig erkunden und erforschen, wer sie sind und vor allem, wer sie im Zusammenhang mit dem Umfeld sind, das sie erforschen.

Mit der linken Hand, die von Herzen kommt, vermittele ich dann diese wohlwollende, geduldige, beobachtende Person. Die, die alles gewähren möchte, die Spaß am kindlichen Prozeß hat und weiß, wie wichtig das freie, unzensierte Forschen, Erleben und Erfahren ist.

Mit der rechten Hand kann ich aber auch sehr schnell symbolisieren, dass mir das gleich alles zu viel wird. In der Hinterhand habe ich dann meine ‚Kontrollmechanismen', die unter Umständen mit dem Spaß der Kinder nicht mehr viel zu tun haben.

Irgendwo zwischen der rechten und linken Hand bin ich dann gefragt mein Wohlwollen mir selbst gegenüber zu ‚verorten'.

  • Das Kleinkind schüttet das Müsli über den Tisch, um mit seinen kleinen Händchen alles zu verwischen und dann in großen ausladenden Bewegungen alles vom Tisch zu fegen. Das knisterst dann so schön, wenn man drüber läuft. Man kann die Milch dann auch auf dem Fußboden dazugeben. Spaßbremse.
  • Den Jugendlichen geht es gut. Sie sind guter Dinge und haben die Musik voll aufgedreht. Einen Moment kann ich mich mit ihnen freuen und bewege für Minuten meinen Körper im Rhythmus der beats, aber dann ist es mir zu viel. (Insider für meine Kinder: Das selbe gilt für ‚Die 3 Frageszeichen') Ich muss schließlich noch was schreiben und Telefonate führen. Spaßbremse.
  • Die Kleine hat auf dem Töpfchen gesessen. Sie hat alles eigenverantwortlich gemacht. Sie hat das Töpfchen geholt, die ‚Pämpe‘ aufgerissen. Den richtigen Ort (auf dem neuen Teppichboden) gefunden, wo man das Töpfchen hinstellt. Dann will sie es ausleeren, „Alleine“, sagt sie und ich weiß, was das bedeuten könnte. Spaßbremse.
  • Ich finde es klasse, wie sich die Kinder eigenverantwortlich um ihre Schulangelegenheiten kümmern. Sie müssen aber pünktlich am Bus sein. Damit das morgens funktioniert, ‚muss‘ ich mich in gewisser Weise in einen Drill-sergeant verwandeln. Ich kann da auch nicht locker sein, denn ich habe später meine Verpflichtungen. Spaßbremse.

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Kennst du das? Als Mutter bist du gefühlte 1000 mal am Tag eine Spaßbremse. Dabei würde ich mich noch nicht mal als eine Mutter bezeichnen, die stark kontrollierende Züge hat. Ich kann eine Menge Leine lassen. Es ist mir in vielen Fällen möglich loszulassen und nicht der Spaßkiller zu sein.

Doch als Mutter bin ich oft in der Situation, dass ich den ganzen Familien-Dampfer steuern muss. Ich muss alles im Überblick behalten. Ich muss vorausschauen und planen und einteilen und koordinieren und Termine einhalten. (meine ich)

Und deshalb habe ich irgendwann einmal die seltsame Idee gebildet, dass ich die Spaßbremse bin und die anderen für „den Spaß haben“ verantwortlich sind.

Das ist eine wirklich üble Position. Ich kenne viele Frauen, die sich so fühlen und deren Partner ihnen vorhält, sich zu entspannen und alles etwas lockerer und gelassener zu sehen.

Das ist dann der Punkt, an dem Frauen Funken speien können. Das können sie, weil sie genau wissen, dass er Recht haben könnte. Zu gerne würden sie alles gelassener sehen. Zu gerne würden sie auch mehr Spaß haben. Zu gerne würden sie loslassen und alles sich selbst überlassen. Aber sie wissen nicht mehr, wie es geht, keine Spaßbremse zu sein. Zu sehr haben sie sich mit verspannten Unterkiefern in das krampfhafte Aufrechterhalten des ganz normalen Chaos verbissen.

Wie schon erwähnt ist mir dieses Thema, dass Frau und Mutter sich als Spaßbremse empfindet, in der vergangenen Woche gleich mehrmals begegnet. Da war zunächst ein Seminarrunde, in der fast jede Teilnehmerin etwas zum Thema zu erzählen hatte. Da waren Beratungsstunden, in denen die Klienten versuchten für ihre Kinder die Schnittstelle, zwischen Gelassenheit, Wohlwollen, dem Kind gegenüber, sowie der strukturierten und vorgegebenen Struktur im Familienalltag zu schaukeln. (Thema : zu Bett gehen der Kinder, oder Struktur und Organisation des morgendlichen Familienalltags) Nicht zu letzt war da dieser Film, den ich vergangene Woche im Internet gesehen habe. Er zeigte mir, wie zwei sehr unterschiedliche Frauen, mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen ihr Leben zwischen Lebendigkeit, Freude und den notwendigen Erfordernissen für ihre Kinder, zu schaukeln suchten. Der Film 'Bodycheck' hat mich sehr berührt und ich kann ihn dir nur empfehlen. Vielleicht findest du interessante Anteile von dir im Film?

Das vorläufige Ergebnis meiner persönlichen Untersuchung zum Thema Spaßbremse im Leben meiner Kinder ist:
Ich stehe 100% ig dazu immer wieder Spaßbremse sein zu müssen. Spaßbremse sein, bedeutet, auch für meine Bedürfnisse einzustehen. Es ist wichtig, mit dem Partner über die eigenen Bedürfnisse zu sprechen. Es ist wichtig, mich selbst und meine Bedürfnisse genauer kennen zu lernen und mich mir großer Klarheit zu positionieren. Je reflektierter ich darin bin, desto feinfühliger und bewußter kann ich die Bremsen bedienen. Mein Ergebnis deutet in Richtung (selbst)bewusste Spaßbremse werden, statt Opfer zu sein und sich ständig schuldig zu fühlen.

 

Hier findest du Informationen zu meinem nächsten Tagesseminar in meinem Wohlfühlort Köttingermühle. Mein Beratungsangebot findest du hier.


Wie du deine Andersartigkeit als Eltern lesen lernen kannst. Let it grow!

Wann genau war eigentlich der Moment, als sich mir ganz unmißverständlich einbrannte, dass ich nicht in der Lage sein würde, einen ganz ‚normalen‘ Erziehungs- bzw. Schulweg mit den Kindern zu gehen?

Zu bemerken, wäre es unter Umständen schon in der Schwangerschaft mit meiner ersten Tochter gewesen. Schon damals war es mir nicht möglich, einen traditionellen Schwangerschaftskurs zu besuchen. Es wollte nicht in meinen Kopf, wozu man einen Kurs besuchen müsste, für etwas schlichtweg ‚Leben-gebärendes‘. Das Leben (dieses eine Leben) hat mir dann eine weise Hebamme an die Seite gestellt, mit deren Hilfe ich dann im späteren Verlauf alle weitern 5 Kinder zu Hause zu Welt gebracht habe. Es gab schon früh viele Hinweise dieser Art, aber zu der Zeit, habe ich diese „Andersartigkeit“ nicht lesen können.

Dann gab es diese einprägende Erkenntnis, dass ich dachte, ich könnte meine erste Tochter nicht zur Welt bringen, bevor ich einen Kinderwagen hätte. Nur, um später (zumindest beim ersten Kind) die Erfahrung zu machen, dass ich ihn zu dieser Zeit nicht gebraucht hätte. Ich habe die Kinder viel getragen. Es gab keine Trageberatung und ich habe mit viel Ausprobieren Wege entwickelt, wie ich die Kinder allein auf den Rücken binden kann. Die Kinderwagengeschichte als eine Initiation für die Erkenntnis, viele übliche Praktiken im Umgang mit dem Kind zu hinterfragen und vor allem über Zeit so anzupassen, dass es für mich und meine Lebensumstände dienlich ist. Nach 24 Jahren bestätigt durch die Erkenntnis, dass ich so viele Anschaffungen für die Kinder im Grunde nicht benötigt hätte. Darin sind alle unnötigen Anschaffungen, auch Spielsachen und Kleidung eingeschlossen. Der Wert entspricht mit Sicherheit der Summe, die man für einen Kleinwagen benötigt hätte.

Dann die Geschichte um die Einschulung meiner ältesten Tochter. Hier war ich in Tränen und in stiller Wut. Meine Enttäuschung war unendlich groß, dass ich zu dieser Zeit keine Alternative an der Hand hatte, um meiner Tochter ein möglichst freies und selbstbestimmtes Lernen zu ermöglichen. Woher kamen diese Tränen? Kennst du das? Findest du in deinem Leben vergleichbares ? Vielleicht Tränen, vielleicht Enttäuschung, vielleicht ein komisches, nicht unmittelbar deutbares Empfinden, dass etwas nicht stimmig ist? Könnte das ein Hinweis sein, ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass etwas mehr deiner Aufmerksamkeit bedarf, als Lebensumstände einfach nur abzunicken und dich zu fügen?

Dann, auf vielen Umwegen das Ankommen in der ersten freien, alternativen Schule meiner Kinder. Über den Zeitraum von ca. 10 Jahren haben alle meine Kinder diese Schule/Kindergarten besucht. Noch heute bin ich für viele Erfahrungen dankbar. Es war ein unbeschreibliches Gefühl die Kinder in der Art auf ihrem Weg des freieren Lernens sehen zu können. Darüberhinaus das unbezahlbare Gefühl und die tiefe Erfahrung, mich als Mutter entspannen zu dürfen. Ich habe mit diesem Stück Schulerfahrung die Möglichkeit geschenkt bekommen noch tiefer in das Vertrauen gehen zu können. Heute beschreiben mir viele meiner Kundinnen, dass phantastische Gefühl der Entspannung und des Loslassen, wenn die Kinder gut aufgehoben sind und man als Eltern befreit ist von dem unsäglichen Druck „bei-arbeiten“ zu müssen.

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Gefolgt von der Geschichte, die ein gewöhnliches Familienkonstrukt dann noch mehr auf den Kopf gestellt hat. Das bedeutet, dass ich im Zeitraum der nächsten 10 Jahre, damit begonnen habe, Kind für Kind in eine freie, demokratische Schule loszulassen, die in 1000 km Entfernung liegt, in einem anderen Land. Damit hat sich Familie und Zusammenleben wieder sehr stark gewandelt. Stell dir vor, du hast 6 Kinder und sie verlassen im Alter von 8-11 Jahren deinen Haushalt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann fünf und dann sechs. Obwohl deine Kinder noch lange nicht volljährig sind, lebst du immer 11 Wochen alleine in deinem Haus (der Vater der Kinder hatte uns inzwischen verlassen). In den anderen Blöcken, die zwischen 5 und 12 Wochen lang sind, hast du dann das Haus voll. Deine Arbeits- und Haushaltsstruktur wandelt sich dann etwa alle 11 Wochen komplett.

Ich beschreibe dir diese Einblicke in mein persönliches Leben, um dir zu verdeutlichen, wie sehr meine Werte und Vorstellungen, wenn auch damals nicht so erkennbar für mich, schon früh ein wesentlicher Bestandteil in meinem Leben waren. Sie waren, als ein Teil meiner Persönlichkeit schon lange da und haben sozusagen danach gerufen, zum Ausdruck gebracht zu werden. Diese inneren Werte und Vorstellungen haben sich mir beispielsweise in indifferentem Verhalten gezeigt, oder in Tränen, die ich nicht in Worte fassen konnte, auch mal in einem Gefühl von Wohlsein und Entspannung an einem Ort, der meinem Inneren näherungsweise entsprach.

Beachte bitte, wie sich das Innere bei dir im Äußeren spiegelt ? Wie die Umstände passend sind und ein Abgleich Innen/ Außen sich stimmig anfühlt oder eben nicht?

Ich möchte dich einladen, hinzu spüren und zu empfinden, was für dich stimmig ist, bezüglich der Bildung deines Kindes? Dir gerade in diesen Zeiten, die von so starkem Wandel bestimmt sind, nicht zu gestatten dich deiner eigenen ‚Opferitis‘ hinzugeben. Vielmehr halte ich es für sehr bedeutsam Schritt für Schritt (auch wenn diese nur ganz klein sein können) dich dem anzunähern, was dem entspricht, wonach dein Innerstes ruft.
Ich erlebe die Familien, die sich auf ihre ureigene Art und Weise aufgemacht haben, um ihren Familienweg in Erziehung und Bildung zu entfalten, als Vorreiter und Macher, die den Wandel im Bereich Erziehung und Lernen ganz persönliche in die Hand nehmen. Sie krempeln die Ärmel hoch und sehen diesen Wandel als einen integralen Bestandteil ihres Wachstumsprozesses und Veränderungsprozesses. Es ist nicht mehr eine Frage von ‚richtig‘ oder ‚falsch‘ sondern vielmehr der Mut loszugehen und dieses Flugzeug während dem Flug zu bauen. Ich habe den Eindruck, dass es darum geht in den eigenen Fußstapfen voran zu schreiten. Für mich ist es in den letzten Jahren sehr bedeutsam geworden mich ständig neu erfinden zu müssen und die Erfordernisse um Kinder und Bildung sind eine Art Treibstoff dafür geworden. Gestatte dir für einen winzig kleinen Moment einen anderen Blick auf die Dinge und spüre, was der Wahrheit entspricht.

  • Was fühlt sich für dich momentan stimmig an bezüglich Betreuung oder Bildung deines Kindes?
  • Wo hast du den Eindruck, dass die Umstände mehr deiner Aufmerksamkeit bedürfen?
  • Was haben die Erfordernisse um Erziehung und Bildung deines Kindes mit deinem persönlichen Wachstum zu tun?
  • Wie müssten sich Umstände ändern, dass du mehr im Vertrauen sein könntest ?

 

Ich würde mich wirklich freuen, wenn du bei meinem nächsten Tagesseminar dabei sein könntest? Eine tolle Gelegenheit dich auch Fragen dieser Art zu stellen. Das Ganze in wunderbarer Umgebung mir einem wohlwollenden Umfeld. Info findest du hier.

 

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