Wenn Erwachsene dem Lernen im Weg stehen.

Wenn Erwachsene dem Lernen im Weg stehen. Wenn Eltern schwimmen wollen, aber dabei nicht nass werden wollen.

Heute stehe ich wie eine Tanne in der Überzeugung, dass Freiheit und Selbstbestimmung, in und für die Erziehung von Kindern, von größter Bedeutung ist.

Ich bin unumstößlich darin. Das fällt mir immer wieder auf, wenn ich bemerke, dass ich Menschen damit verunsichere, verschrecke oder gar verärgere.

Ich war nicht immer so stark in meiner Überzeugung. Es gab Zeiten, in denen ich vielleicht ähnlich verunsichert war, wie du es vielleicht heute bist.

Bezüglich meiner Ansätze in der Erziehung der Kinder, später auch der Bildung der Kinder, war ich hier in meiner Umgebung des Westerwaldes eine Vorreitern. Natürlich hat man mir eine Menge Gegenwind gegeben, aber ich war zu den Zeiten in den Ideen von Freiheit, Selbstwirksamkeit und Gleichwürdigkeit schon recht verwurzelt, so dass ein bißchen Wind mir nichts anhaben konnte.

Heute weiß ich, dass dieser Wind notwenig war, meine Wurzeln (Überzeugungen) zu stärken. Mit dem Wachstum meiner Wurzeln und dem späten sichtbar machen meines Weges wurden auch die Anforderungen größer, die an mich als ‚Baum‘ gestellt werden.

Der kleine Baum war der, der versucht hat, die Kinder möglichst  nach den eignen Maßstäben hat entscheiden zu lassen. (bezogen auf Nahrung, Kleidung, Entscheidungen des Alltags…) Der etwas größere Baum war der, der das erste Kind aus der Schule genommen hat, ohne zu der Zeit eine echte Alternative zu haben. Noch etwas stärker war ich verwachsen, als ich die Kinder in eine freie Alternativschule gebracht habe und die Umstände über Jahre so organisiert habe, dass sie für unsere Familie passten. Noch stärker wurde ich mit der Trennung vom Vater der Kinder. Die ganze schöne Vorstellung vom Lebenslernweg meiner Kinder geriet mächtig ins Trudeln. Doch meine Wurzeln waren hilfreich und ich konnte weiter wachsen und Möglichkeiten schaffen, die nicht im Traum vorstellbar gewesen wären. Das Leben hat sie hervorgebracht, mit dem Treibstoff meines Wunsches für diese Art Lernweg für meine Kinder.

Noch größer wurde die Tanne, als sie den jüngsten Sohn, mit gerade acht Jahren, in ein Internat gab, dass ihm die Möglichkeit gab seinen Geschwistern zu folgen. Er wollte auch in der Summerhill-School sein. Doch für mich war es sehr schwer, denn er war der Jüngste und Kleinste. Sein Umzug nach England, hat für mich bedeutet, von einem auf den anderen Tag das ‚aktive Mutter sein‘ loszulassen. Dieses Loslassen wurde plötzlich notwendig,  viele Jahre, bevor Kinder für gewöhnlich aus dem Haus gehen.

Noch immer bin ich in diesem Wachstumsprozess und die Entscheidungen der Kinder und das, was ich dazu tun kann oder eben nicht, wandeln mich, stärken meine Wurzeln. Der Weg der Kinder formt meinen Weg im selben Moment mit, fordert meinen Wandel und meine Veränderung.

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Wenn ich mir wünsche, dass die Schule ein Wachstums und Entwicklungsraum ist, dann bedeutet es notwendigerweise auch für mich, dass ich diesen Wachstums- und Entwicklungsweg mitgehen muss.

Viele Eltern sitzen leider noch der Idee auf, dass sie die Kinder zwar auf eine freiere Form von Schule geben möchten, aber versuchen trotzdem von ‚hinten‘ die Kinder und im weitesten Sinne auch die Schule zu beeinflussen, weil sie ihre ‚Hausaufgaben’ als Eltern nicht machen ‚möchten‘.

Sie geben, die Kinder in eine freie Schule oder Initiative, wünschen sich, dass die Kinder schwimmen, wollen aber im selben Moment nicht, dass die Kinder nass werden.(Sie als Eltern nass werden)

Die große Herausforderung für die Eltern besteht in meinen Augen darin, dass neben den Wurzeln der Kinder, vor allem auch die Wurzeln der Eltern gestärkt werden. Dadurch, dass du dein Kind in einer alternativen Form lernen läßt, bist du gefragt dich zu stabilisieren, damit deine Wurzeln an Stärke bekommen können.

Dein Kind lernt zwar auf eine alternative Art und Weise, aber deine Fragen an eine sichere Zukunft für dein Kind werden herausgefordert. Es ist, wie eine Form der persönlichen Nachentfaltung und bietet für Eltern große Chancen für persönlichen Wachstum.

Je mehr du den Kindern die Freiheit und das Abenteuer des Lernweges zugestehst, desto mehr wird ganz automatisch der Gegenspieler herausgefordert und das ist in diesem Fall unser elterliches Bedürfnis nach Sicherheit.

Wenn du dir dessen nicht bewusst bist, dass hier deine Ängste und Unsicherheiten herausgefordert werden, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass du zu den Eltern gehörst, die in der Institution eine Menge Wirbel machen.

  • Dann willst du vielleicht Freiheit für dein Kind, aber dann doch sicher stellen, dass es in den Englisch Unterricht geht.
  • Du willst die Selbstbestimmung, willst aber darauf bestehen, dass dein Kind sich vorzugsweise vegan ernährt.
  • Du willst das freie Spiel in der Schule eine große Rolle spielt, aber dann bitte auch festgesetzte Lernzeiten durchsetzen.

Du versuchst unbewusst dein Bedürfnis nach Sicherheit dem Kind oder der Institution auf die Schultern zu packen.

Dem Wunsch nach freieren Formen des Lernens für dein Kind, steht oft die Angst der Eltern entgegen, ob sie wohl das richtige getan haben, wenn das Kind dann vielleicht mit 9 noch immer nicht lesen kann, oder die Schreibschrift mir 11 noch immer so krakelig aussieht.

Plötzlich plustert sich deine elterliches Bedürfnis nach Sicherheit für dein Kind ( geregelte Schule, Noten, Abitur) , wie eine übergroßes Monster vor dir auf. Es konfrontiert dich mit deinen Ängsten und deinen Unsicherheiten.

Dann brauchst du unter Umständen eine Menge gute Unterstützung und Kraft, das alles ok sein kann und alles zur rechten Zeit an seinen Platz fallen wird.

Dieses Hin- und Hergleiten von uns Eltern ist gar nicht schlimm. Es ist völlig verständlich und sogar gut, dass es das Gleiten gibt. Wichtig ist lediglich, dass du dir dessen bewusst bist. Es braucht ein gutes Wissen, dass Lernen bei den Kleinsten und eben auch bei uns Eltern zwischen  Abenteuer und Sicherheit pendelt.

Es braucht eine gute Unterstützung und ein Wissen darüber, dass es zunächst einfach nur die Bereitschaft braucht diese Formen von freierem Lernen und  sich entwickeln anzugehen. Dann erkenne ich als Elternteil, dass ich da mitten drin in dem Boot sitze und ganz unmittelbar gefragt bin dieses Boot auf Kurs zu halten, auch wenn es draußen mal ein wenig stürmen kann.

Auf Kurs halte ich das Boot, in dem ich mich als Erwachsener um mein Gleichgewicht kümmere, statt zu versuchen das Lernschiffchen der Kinder  (oder der Schule) ständig in eine andere Richtung zu schicken.

Ich halte es für sehr sinnvoll, wenn sich Erwachse vermehrt um ihr eigenes Gleichgewicht in diesem noch wackeligen Boot des freien und selbstbestimmten Lernens kümmern.

Dazu zähle ich gute Gespräche mit Menschen, die den Weg schon lange gehen. Lesen von und über die Vordenker und Reformpädagogen, Gespräche mit den eignen Kindern, ohne deren vermeintliche Defizite einzusetzen, um die ganze Initiative zu schütteln. Alle Unterstützungsstrukturen sind bedeutsam, die den Kindern helfen, ihren persönlichen Weg im Lebenslernweg zu entfalten, ohne das die Erwachsenen sie zu sehr, mit ihren verständlichen Unsicherheiten auf dem ‚neuen‘ Weg, belasten. 

Mit meiner Arbeit verstehe ich mich  als eine Art Lernbegleiterin für Erwachsenen. Ich helfe ihnen ihre eigenen Hausaufgaben zu machen, damit Kinder mit großem Maß an Freiheit und Selbstbestimmung lernen können. Bis wir Bewusstheit darin entwickelt haben, stehen wir Erwachsenen da doch leider oft im Weg.

Nutze meine Beratung, wenn du dir Unterstützung wünschst, um deine Unsicherheiten an ihren Platz zu rücken. Hier findest du mein Angebot.


Was ist Erziehung? Gorilla-Weisheit in einer vermutlich fiktiven Geschichte.

Was ist Erziehung? Gorilla-Weisheit in einer vermutlich fiktiven Geschichte.

Begleite diese Mutter ein Stück auf ihrem Weg durch einen ganz normalen Alltag. Vielleicht wirst du auf wundersame Weise einen andern Blick auf deine Alltagsherausforderungen im Leben mit Kindern erhalten.

„So hilf mir doch“, dachte die junge Mutter, und sandte damit ein Stoßgebet an das Universum.

Sie musste mal raus von zu Hause und war daher mit dem jüngsten Sohn im Kinderwagen in den Zoo gefahren. Es tat ihr gut die häusliche Umgebung hinter sich gelassen zu haben.
Das Gequengel, die Wäsche, den ständigen Anblick dessen, was auch noch zu erledigen wäre, alles schnürte ihr ein enges Band um den Brustkorb.
Sie fuhr mit ihrem Sohn von Gehege zu Gehege und konnte den Gedanken nicht loswerden, dass sie selbst sich in einer ähnlichen Situation befand, wie die Tiere im Zoo.

Sie fühlte sich in ihrem Alltag hoffnungslos eingesperrt.
Im Grunde ging sie gar nicht gerne in den Zoo, denn der Anblick der meisten Tiere, versetzte ihre sensible Seele in Unruhe und Trauer. Die Augen der meisten Säugetiere waren ausdruckslos, fahl und lehr.

Doch heute fühlte sie sich vom Zoo magnetisch angezogen. Während sie den im Zoo vorgegebenen Wegen folgte, verstummte ihre Gedankenkarussell allmählich und wich einer gewissen inneren Taubheit. Der Kleine war eingeschlafen.

Inzwischen war sie am Affenhaus angelangt und sah die alte Gorilla Dame unweit der Glasscheibe sitzen. Sie saß in nur etwa zwei Meter Entfernung. Zu nah, um sich ihrem Einfluss zu entziehen.

Die Mutter setzte sich auf die Bank und befand sich regelrecht auf Augenhöhe mit ihr. Sie blickten einander an, eine große Stille umgab die beiden. Man hätte eine Haarnadel fallen hören.

Ein wortloser Gedankenaustausch stellte sich ein.

Nun formten sich diese Worte erneut in ihrem Inneren und richteten sich diesmal direkt an die Gorilla. „So hilf mir doch“, sagte die Mutter zu der Äffin mit den tiefbraunen und besonderen Augen. „Ich bin verloren, ich weiß nicht mehr, was zu tun ist? Ich kann nicht klar sehen in dem ganzen Erziehungsnebel. Ich habe den Eindruck in einem Karussell zu sitzen, dass sich immer schneller dreht? Mir fehlt die Erdung und der Anker. Warum ist es für uns Menschen so kompliziert, mit den Kindern zu wachsen? Was ist Erziehung?“

In ihrem Kopf nahm die Mutter die Stimme des Gorilla Weibchens wahr.

Sie sagte: „Ihr Menschen macht es euch viel zu kompliziert. Eure heil- und ziellosen Gedanken erschweren euch das schlichte Dasein. Ihre habt euch viel zu sehr vom Leben entfernt. Dir insbesondere fehlt das simple, unmittelbare Wahrnehmen deiner sinnlichen Empfindungen. Du bewegst dich nur noch wie ein blutleerer Geist durch den Alltag. Deine Kinder spüren das. Sie fordern dich mit großer Anstrengung auf, „zurück“ zu kommen. Sie brauchen dich ganz unmittelbar in deinem Körper. Schau dir Tiere an, lerne von ihnen.

 

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Letztendlich geht es nur darum, deinen Kindern deine wohlreflektierten Werte und Verhaltensweisen zu vermitteln und das auf der Grundlage von Geborgenheit und Sicherheit. Dabei kannst du auch Fehler machen. Wie sonst soll das gehen? Das ist alles. Das kannst du doch? Mach es dir nicht unnötig kompliziert!"

Tränen der Rührung und Dankbarkeit wischte die Mutter sich mit dem Handrücken aus dem Gesicht. Sie schniefte einige male während sie die Wahrheit dessen spürte, was ihr die Gorilla vermittelt hatte.

Die Mutter bedankte sich und fragte, ob es etwas gäbe, was sie tun könne, um der Äffin in ihrer widrigen Situation im Zoo zu helfen?

„Ich danke dir für deinen Besuch und deine Fürsorge. Ich freue mich, wann immer du wieder vorbei kommst. Alles ist gut. Ich bin da, für alle, die m(ich) sehen und hören können. Es ist wie es ist.“

Auf ihrem Heimweg spürte die Mutter eine enorme Erleichterung. Zuviel hatte sie sich und ihrer Familie in der Vergangenheit auf die Schultern gepackt. Ihre Kinder waren ein feiner Seismograph. Sie würde ihn besser lesen lernen. Sie würde sich damit beschäftigen, welche künstlichen Konstrukte sie loslassen könnte und wo sie ihr Gepäck erleichtern könnte.
Sie wollte sich aufmachen, die Einfachheit und Natur der Dinge zu erkennen. Sie wollte Ballast abwerfen und wieder lauschen lernen.


Was hat die Bewegungsentwicklung mit dem Lernen zu tun?

„Ich verstehe dich nicht“, sagte Sabrina zu Rebecca. „Was hat denn die Bewegungsentwicklung mit dem Lernen zu tun?“

Rebecca war in ihrer unmittelbaren Umgebung, im Kreis der anderen Frauen nicht so gerne gesehen. Sie wurde als eine gewisse Exotin oder als Paradiesvogel beschrieben. Hinter ihrem Rücken wurde über sie getuschelt.
Sie hatte 2 Kinder und die anderen Mütter mochten sie nicht allzu sehr, da sie oftmals diesen schrecklich entspannten Eindruck machte. Wann immer man sie sah, hatte sie ein Lächeln im Gesicht.
Alleine ihr Anblick, die bunten und farbenfrohen Klamotten, die sie trug, sowie die Art und Weise, wie sie so selbstverständlich und selbstsicher mit ihren Kindern war, konfrontierte die anderen Mütter.
War sie in der Nähe, dann spürten die Frauen, was sie auch gerne leben würden. Sie bekamen einen Hauch von der Idee, wie sie sich das Mutter sein eigentlich vorgestellt hatten.

Wenn sie dann hinter ihrem Rücken bissige Bemerkungen machten, dann war das die Art und Weise, wie sie sich selbst schützen konnten, vor diesem Schmerz, den sie selbst so gar nicht im Griff hatten.

Sie fanden sich in den Situationen, in denen ihre Kinder ständig quengelten, keinen Mittagsschlaf mehr halten wollten, den anderen Kinder Spielzeug über den Kopf knallten. Abends blieben sie bis 10.30 Uhr auf, nur um dann kurz nach Mitternacht ins Ehebett zu kommen. Die Mütter waren so gestresst und so genervt, weil es eben nicht harmonisch war und auch die Ehe unter diesem Dauerstress litt.

Die Geschwister hatten ständig streit, das Einkaufen im Supermarkt war ein Drahtseilakt und die Bemerkungen der Erzieherin im Kindergarten schürten schon mal das Bild, dass man unter Umständen an eine Therapie denken müsse, weil das Kind mit 3,5 Jahren noch keine Schere benutzen könnte.

Doch Sabrina war mutig und sprach Rebecca an, sie wollte nun ernsthaft wissen, was sie tun könnte, um die Lebensqualität ihrer Familie zu erhöhen. Sie wollte wieder lachen können und sich überhaupt wieder entspannen können. Zu lange war es her, dass sie Gelassenheit ausgestrahlt hatte. Mutig hatte sie nun endlich den Kontakt gesucht.

Vergangene Woche hatte sie mit Rebecca beim Abholen im Kindergarten eine Gespräch begonnen. Ihr war aufgefallen, dass Rebecca das Baby oft auf dem Boden ablegt und in Ruhe spielen läßt. Sie selbst würde sich das nicht trauen. Sie hätte zu viel Angst, dass ihr Kind Dreck in den Mund steckt, oder die Kinderkleider schmutzig würden. Überhaupt? Wozu hatte sie denn den Autositz? Darin war der Kleine doch prima aufgehoben und sicher?

Ihr war auch aufgefallen, wie achtsam und vorsichtig Rebecca ihre Kinder aufnimmt, anzieht und mit ihnen spricht. Rebecca zu zuschauen hatte eine heilsame, beruhigende Wirkung auf sie. Ihre Bewegungen mir ihren Kindern hatte etwas von Tai Chi. Als ob sie selten in Eile wäre.

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Auf dem Nachhauseweg erklärte Rebecca, wie der Körper und die Bewegungsentwicklung der Kinder ganz unmittelbar etwas mit der Lebensqualität des Kindes zu tun hat. Sie beschrieb ihr, wie das freie Spielen und sein dürfen eine Menge mit der Zufriedenheit im Leben zu tun hat. Bewegung und die Qualität von Berührung sei nahrhaft für ein Kind oder eben Fastfood. Sie sprach von der Lebensqualität eines Babys.
Auch hatte sie ihr erklärt, dass sie das Kleinkind möglichst oft auf dem Boden ablege oder absetze , weil es hier die zweite Mutter(erde) habe. Diese gebe Sicherheit, denn es könne dem Kind nicht so viel passieren, weil es eigenständig auf dem Boden agieren könne und viele tolle Dinge über sich heraus finden könne.

Rebecca hatte das so formuliert:
„Auf dem Boden lernt dein Kind. Es findet heraus, was es kann und hat damit Gelegenheit ein gutes Gefühl zu entwickeln. Die Mutter(erde) lehrt auch wer das Kind ist, denn sie gibt immer Gelegenheit sich zu bewegen und selbst zu erfahren. Das kann dein Kind dann tun, ohne in irgendeiner Weise abhängig von einem Erwachsenen zu sein. Damit hat dein Kind ganz viel Gelegenheit mit sich selbst und seinen eigenen Fragestellungen beschäftigt zu sein. Es lernt, es lernt aus sich selbst heraus. Und dies sind dann die besten Voraussetzungen für lebenslanges freudvolles Lernen. Damit lernst du sozusagen für dein ganzes Leben. Die Wurzeln dafür werden ja hier, ganz am Anfang gelegt, verstehst du?“

„Kann es sein, dass meine Kinder im Gegensatz zu deinen gelernt haben, ständig von mir und meinen Aktionen abhängig zu sein“ ?, fragte Sabrina und fing fast an zu weinen. Es hatte sie eine ganze Menge Mut gekostet, sich einzugestehen, dass sie selbst es gewesen sein könnte, die ihre Kinder und sich in diese Abhängigkeitsspirale gefahren hatte.

Rebecca schaute ihr in die Augen und während sie anfing zu sprechen, strich sie ihr mitfühlend über die Schultern. „Schau, das ist alles gar nicht schlimm. Du hast gar nichts verkehrt gemacht. Jeder macht es gerade so gut, wie er kann. Auch ich habe mir ganz am Anfang meiner Mutterschaft Unterstützung holen müssen und ich bin froh, dass mir Menschen begegnet sind, die mich haben aufhorchen und nachdenken lassen, ohne mir ein schlechtes Gewissen zu machen. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Rebecca hat Sabrina eingeladen. Demnächst wird sie einfach einige Zeit mit ihr verbringen und damit die Gelegenheit haben, Rebecca und ihre Familie beobachten zu können. Sie ist fest entschlossen weiter zu lernen und damit neue Wege zu gehen. Sie will lernen, wie man Dinge anders angehen kann, wie man sich stärken kann. Sie will selbst eine Veränderung sein.

Es fühlt sich einfach richtiger an.

Das nächste Tagesseminar:  "Wie du Stress und ‚genervt sein‘ im Alltag mit deinem Kind in Leichtigkeit und Freude verwandelst." findet schon bald statt. Info dazu findest du hier.


Hey, kennst du die da...?

Heute werde ich meine zwei jüngsten Söhne vom Flugplatz abholen. Sie werden nun knapp 5 Wochen ihre Ferien hier verbringen. Für alle, die es noch nicht in anderen Zusammenhängen auf meiner Seite wahrgenommen haben.  Sie gehen zur Summerhill- school nach England. Wenn man sich mit einem Thema dieser Art outet, dann öffnet man unmittelbar die Tür für viel Unverständnis, das mir seit Jahren in den unterschiedlichsten Verkleidungen entgegen kommt. Das kenne ich und das ist mir bekannt.

Es besteht also keine Notwendigkeit innerlich ‚durchzuladen‘, denn heute möchte ich ganz 'zart' ein anderes Thema erarbeiten, dass nicht minder brisant ist und gerne im Dunkeln vor sich hin gärt, bis Mutter (Vater) es anschaut. Für mich hängt die Fähigkeit Kinder möglichst in Freiheit und Selbstbestimmung lernen zu lassen, in einem großen Maß mit unsere Fähigkeit als Mutter (Vater) zusammen, unsere dunklere Seite (n) anzuschauen und diese über Zeit liebevoll zu integrieren.

Dadurch das meine Kinder schon recht früh das Haus verlassen haben,  Schulen und Kindergärten besucht haben, die ihnen ein recht großes Maß an Freiheit und Selbstbestimmung ermöglichen, war und bin ich immer wieder gefragt die Art meines Mutter-Seins zu hinterfragen und Aspekte und Anteile in mir zu schauen und zu klären, die nicht unbedingt bequem sind. Sei passen nicht in das gängige Bild einer 'guten' Mutter.

Um die Auswirkungen davon zu betrachten, musst du nicht notwendigerweise deine Kinder zur Schule in ein anderes Land schicken, sondern die zarten Dornenbüsche, machen sich unter Umständen schon sehr früh im Zusammenleben mit einem Kind bemerkbar.
Heute schreibe ich dir dazu, damit du in deinem Zusammenleben mit deinem Kind schauen kannst, ob du auch Anteile dieser Mutter in dir entdecken kannst, die, obwohl sie ihr Kind liebt, im selben Moment ihre Unabhängigkeit leben möchte.

  • Sie möchte ihre Freiheit, so wie früher.
  • Sie möchte Zeit ganz für sich allein, ganz viel davon.
  • Sie hat Abends ganz schnell die Schnauze voll, weil sie den ganzen Tag ihre Antennen angeschaltet haben musste.
  • Sie hat ihre Antennen angeschaltet, auch wenn sie arbeiten geht. Das ist anstrengend.
  • Sie hat ihre Antennen angestellt, während sie im Garten arbeitet und das Kind im Haus im Bettchen schläft, das ist anstrengend.
  • Sie möchte doch nur mal in Ruhe auf dem WC sein dürfen.
  • Sie ist viel zu faul das Kind aus dem Autositz zu schälen, weil sie doch nur mal gerade in das Geschäft springen will, um etwas abzugeben.
  • Sie sehnt sich nach Urlaub, aber ohne Kind.
  • Sie hat die gesamten Themen um Kindergarten oder Schule so verdammt satt. Gibt es eigentlich noch andere Lebensinhalte für eine Frau und Mutter?
  • Sie sehnt sich so sehr danach, dass der Partner nach Hause kommt, da sie ihm am liebsten das Kind zuwerfen würde mit der Bemerkung: „Hier, übernimm du mal, ich will nicht mehr.“
  • Sie ist auch die, die nachts keinen Bock hat die Windel zu wechseln und genau weiß, was sie damit riskiert.
  • Sie ist die, die in ihren Tagträumen von Schlaftabletten träumt, die sie am liebsten gegen 18 Uhr ins Essen mischen würde.
  • Sie ist die, die sich so ihre kleinen Ausflüchte genehmigt und diese dann mit einem schlechten Gewissen geniest.
  • Mit ihrer Macht poltert sie über das Kind hinweg, nur um für Ruhe zu sorgen, sie ist genervt. Wo ist der Ausweg.
  • Sie träumt davon einfach weg zu fahren und erst in 3 Tagen wieder nach Hause zu kommen, Blumen gießen, Haustür abschließen fertig. So wie früher.

Da ist dieser zutiefst kinderfeindliche Anteil in ihr, der, der gerne wieder unabhängig, frei und ohne Verpflichtung sein möchte. Kennst du diesen oder ähnliche  Teile in dir?

Kennst du es, wenn die Anteile sich innerlich aufreiben? Diese Supermutter in dir, die allzeit gut gelaunt ist und 24/7 mit einem Lächeln im Gesicht ihre Aufgaben um Kind und Familie meistert und diese andere Mutter, die das Kind in diesem Moment ablehnt, sich nach ihrem alten Leben sehnt, nicht aufstehen möchte, keine Bedürfnisse von anderen stillen möchte, das Kind abgeben möchte und wenn es nur in die Kita ist?

Kaum jemand traut sich diese Gefühle zu outen, denn damit fällst du sofort in den Kreis der Rabenmütter. Unser gängiges Bild eines Mutterideals ist so übermütterlich, dass man es sich als Mutter kaum eingestehen darf, dass man genervt ist, dass man wütend ist, dass man hilflos ist, dass die eigenen Kinder stören. Es ist kaum möglich zu outen, dass man sein Kind unbedingt in eine andere Betreuung geben möchte, damit man sich, ein wenig schuldbewusst, mal 'frei' und ungebunden fühlen kann, selbst, wenn man dann zur Arbeit geht. Kennst du?

Diese Übermutti ist so glorifiziert, dass es in meinen Augen an einem gesunden Gleichgewicht fehlt, dass es mir als Mutter auch gestattet ist auf die andere Seite der Waagschale zu geraten, auf der ich ungehalten, genervt, überfordert, lustlos sein kann. Ja, dass ich meine Kinder lieben kann, auch wenn ich nicht in das gängige Bild einer Mutter passe.

Es ist sehr wertvoll diese 'kinderfeindliche' Mutter zu schauen, sonst kommt sie von hinten durch die kalte Küche.

Ich kann Aufmerksamkeit darauf richten, dass ich meine Kinder liebe, auch wenn ich genervt sein kann, ungehalten, wütend oder die Kinder große Teile ihrer Lebenszeit nicht in meiner Nähe leben.

Das bedeutet für mich keinesfalls, dass ich alle diese Emotionen an meinem Kind auslasse und das Kind im Regen meiner ‚Ausbrüche‘ und Befindlichkeiten steht, sondern dass ich zunächst einmal wahrnehme, dass ich diese Anteile habe.

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Mit der Wahrnehmung und Selbstreflexion zu diesen Themen habe ich dann ganz andere Möglichkeiten, mich klar und authentisch ins Leben zu stellen. Wenn ich diese Anteile nicht wahrnehme, sondern gar durch ein immer zuckersüß und freundlich sein übertünche, dann stauen sich Dinge zwischen uns an, die immer größer werden und unter Umständen die Aufmerksamkeit von einer Fachperson bedürfen.

Ich bin froh, dass ich durch den eigenwilligen Bildungswege meiner Kinder die Gelegenheit hatte und habe, diese, meine Schattenseiten zu schauen.
Über die Jahre hatte ich Gelegenheit dieses Bild einer nicht Supermutter schauen zu dürfen und die Anteile zu integrieren. Es hat dazu geführt, dass ich mutiger geworden bin und dich auf diese Anteile aufmerksam machen kann. Sie haben eine große Bedeutung und spielen gerade bei meinem Wunsch, dass Kinder freier und selbstbestimmter Lernen können, eine große Rolle. In meinen Seminaren und Beratungen erleben Frauen es als ausgesprochen erleichternd sich selbst auch als diese ungehaltene, 'schlechte' Mutter darstellen zu können, ohne dass sie dafür an den Pranger gestellt wird.

Der Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung für meine Kinder geht zwangsläufig mit meinen Möglichkeiten Hand in Hand, diesen Bedürfnissen in mir selbst Raum zu geben. Es braucht ein gutes Maß an Selbstreflexion und Willen sich diesen dunkeln Seiten zu stellen.
Wenn wir das als Mütter nicht tun, dann leben wir eine Form von Mutterschaft, die die Kinder einengt, sie in den eiskalten Hagel unserer Emotionen stellt, wir sie für uns ‚Wohlsein‘ mißbrauchen oder wir die Kinder anderweitig manipulieren, um einem gewissen Bild der Supermutti zu genügen.

Hier nun einige Fragen, die vielleicht unbequem sind, aber die dir helfen könnten, deine Anteile zu schauen und auf Zeit wohlwollend zu integrieren. Vielleicht würde das der Beziehung zu deinem Kind in einer Art dienen, die sich entspannend und wohlwollend auswirken würde?

  • Kannst du dein Baby oder Kleinkind vertrauensvoll in andere Hände abgeben?
  • Könnte es sein, dass der kinderfeindliche Mutteranteil in dir total wichtig ist zu schauen?
  • Könnte es sein, dass sie, die kinderfeindliche Mutter, ganz wesentliche Aspekte für freie und selbstbestimmte Kinder parat hat.?
  • Durch welche deiner Bedürfnisse macht sich diese unbequeme Mutter, die ihr Ding machen will in deinem Leben aufmerksam?
  • Mal angenommen, diese eigenständige Mutter, die nicht 24/ 7 muttern möchte und die immer zuckersüß und gut gelaunt daher kommt, wäre am Ruder. Welche wichtigen Gaben würde sie dem Kind mit auf den Weg geben?

Gerne lese ich von dir und wenn du  'die da'  kennst, dann freue ich mich, wenn du diesen Beitrag teilst, denn ich kann mit meiner Beratung helfen, sie  (die da....) lieben zu lernen.

 

 

 


Von der Integrität und wo sie schnell mal geopfert wird.

wundersames-lernen-integritaetIm Garten meiner Eltern stand eine einzigartige Fichte. Ihr Stamm war geteilt und die beiden Hälften umarmten sich wie ein Liebespaar. Es war ein ganz besonderer Baum, nicht gerade, stramm und stark, sondern gewunden, krumm und eben Besonders. Die beiden Hälften waren gerade auf dem Weg die dritte Umschlingung zu beginnen, als mein Vater die Entscheidung traf, eine der beiden Hälften abzusägen. Er entschied sich für den schwächer aussehenden Teil des Baumes. Er begründete diesen Entschluss damit, das er dem Baum einen Gefallen tun würde. Es würde die verbleibende Hälfte stärken und der Baum könne sich besser entwickeln. Schließlich könne sich dann noch ein starker, gerader Baum daraus entwickeln....
Dem Baum wurde seine Hälfte genommen und er starb.

Heute erinnert nur noch der stumpfe, abgesägte Baumstamm an den einzigartigen Baum. Meine Mutter nutzt den Baumstumpf als Abstellmöglichkeit für eine bepflanzte Blumenschale.

Die Einzigartigkeit unserer Kinder und was wir Erwachsenen unter Umständen daraus machen:

Es gibt in mir ein sehr ausgeprägtes ‚immer bereits wissen‘, was wohl gut für meine Kinder ist. Es bedarf eines großen Aufwandes von mir, dieses „immer bereits wissen“ klein zu halten und statt dessen zuzuhören und mit den Kindern zu sein.

Ja wir Eltern, wir wissen, was richtig ist:

  • Wir wissen, was sie essen sollen , was nicht
  • Wie sie essen sollen , wie nicht
  • Wo sie schlafen sollen , wo nicht
  • Wann sie schlafen sollen, wann nicht
  • Mit was sie spielen sollen , mit was nicht
  • Mit wem sie spielen sollen, mit wem nicht
  • Wir wissen was sie anziehen sollen, was nicht
  • Wir wissen was die angemessene Kleidung ist und was nicht
  • Wir wissen, was der richtige Kindergarten ist und was nicht
  • Welche Schule man besucht und welche nicht
  • Mit welchen Menschen man sich am besten umgibt und mit welchen nicht
  • Wir wissen wie viel Fernsehen angemessen und wie viel nicht, welche Computerprogramme und welche nicht.
  • Wir haben eine Meinung wie das Kinderzimmer auszusehen hat und wie nicht.
  • Wann man produktiv und aktiv zu sein hat und wann nicht.
  • Wie man die Haare zu schneiden hat und wie nicht.
  • ...

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Versetzte dich in folgende Situationen und empfinde, was die reine Vorstellung mit dir macht?

  • Du hast keine Ahnung, was das ‚Richtige‘ für dein Kind ist.
  • Dein Kind isst, was es meint, was gut für es ist und wie viel gut für es ist.
  • Es isst den Nachtisch vor der Suppe und das Fleisch ohne das Gemüse.
  • Es schläft in deinem Bett oder im Wohnzimmer auf der Couch, oder auf einer Decke vor seinem Bett.
  • Es schläft nachmittags um Fünf, weil es da müde ist und abends um 10 Uhr, weil es dann noch den Abend mit dir verbringen kann.
  • Es ist o.k., das es nicht mit dem teuren Spielzeug spielt, das du ihm geschenkt hast. Es ist o.k. das es mit seinem Spielzeug genau so spielt, wie es selbst das möchte, dabei geht es vielleicht kaputt?
  • Es ist prima, das es genau mit dem Kind spielt, obwohl du die Mutter nicht leiden kannst, oder die Eltern für sozial nicht angemessen hältst.
  • Du kannst damit sein, das dein Kind in einer Farbkombination das Haus verlässt und jeder im Supermarkt von dir denken muss, dass du dich nicht angemessen um dein Kind kümmerst.
  • Du hältst es aus, das dein Kind immer ohne Jacke geht.
  • Du bist zufrieden, dass dein Kind diese Lehrerin hat und in jene Klasse geht, die einen 60% Ausländeranteil hat.
  • Du kannst gut damit sein, dass dein 16 jähriger Sohn eine Beziehung mit einer 19-Jährigen hat.
  • Du kannst gut damit sein, dass dein Kind den ganzen Samstag vor der Glotze liegt oder einen Film sieht, den du für nicht so angemessen hältst.
  • Du hältst es so lange aus, ohne ein Wort zu sagen, bis dein Kind sein Zimmer selbst aufräumt.
  • Du kannst gut damit sein, dass dein Kind/ Teenager ein Nickerchen macht, obwohl du gerade Stress hast und es viel Arbeit gibt.
  • Du kannst gut damit sein, dass dein Teenager die Haare, die lange nicht geschnitten wurden, abschneidet und rot einfärbt.

Wenn du bis hierhin weiter gelesen hast, kann es sein, dass in dir der innere Dialog entspringt, dass die antiautoritäre Erziehung ja schließlich auch nicht das Gelbe vom Ei war und das dieses Grenzenlose im Umgang mit den Kindern ja auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann. Aber, was bitte ist denn nun richtig? Was will sie denn nur diese Autorin?

Sie will ihre Kinder befähigen, dass die Kinder so oft als möglich sie selbst sein können, dass sie sich annehmen können, so wie sie sind und dass sie erkennen und erfahren können, dass alle Menschen in einem Boot sitzen.

Auf dem Weg dahin schlage ich einen ganz individuellen, manchmal verschlungenen Weg ein zwischen Nicht-wissen und wissen, zwischen manchmal direktiv sein und nicht direktiv sein, zwischen zulassen und bestimmen.

Ein ‚richtig‘ und ein ‚falsch‘ im Umgang mit den Kindern gibt an gewissen Stellen nicht, nur meine Verpflichtung, meine Integrität und die der Kinder so oft als möglich zu wahren. Das kann nicht immer geradeaus und simpel sein. Es braucht, dass man sich als Erwachsener selbst da heraus schält, sich selbst entfaltet und entwickelt. Tag für Tag.

Du fragst dich vielleicht: Integrität der Kinder, gibt es denn das? Schließlich muss man sie doch zu einem „brauchbaren" Mitglied dieser Gesellschaft erziehen? Irgendwie muss man ihnen doch sagen wo es lang geht? Man kann sie doch nicht einfach lassen?

Ich denke, dass es da so etwas gibt in den Kindern, das sehr wohl weiß, was angemessen ist, etwas, das es zu schützen gilt, etwas, das es nicht abzusägen gilt, etwas, das je individuell ist, einzigartig und das man schlecht in Worte fassen kann. Wenn man diesen Teil des Kindes absägt, um einen anderen Teil vermeintlich zu stärken, dann stirbt das ganze Bäumchen. Bei der Fichte im Garten meiner Eltern war das ganz offensichtlich, bei Kindern ist das nicht ganz so leicht zu sehen: Man sieht es in ihren Augen und daran wie sie sich in die Welt stellen. Für den ungeübten Betrachter sind sie ganz normale Kinder, für den erfahrenen Betrachter sind sie ein 'abgesägtes Bäumchen', dessen Stumpf man als Abstellfläche für einen Blumentopf nutzt.

Das nächste Tagesseminar Wie du Stress und ‚genervt sein‘ im Alltag mit deinem Kind in Leichtigkeit und Freude verwandelst findet am 18.02.16 statt. Hier findest du nähere Informationen.

 

 

 

Von der Integrität und wo sie schnell mal geopfert wird.

 

 


Kleine Idee, große (Aus)Wirkung

Dieser Beitrag ist aufgrund einer Einladung zu einer Blogparade von Dr. Jan Höpker entstanden.  Als ich das vorgeschlagene Thema las, ist mir unmittelbar diese Geschichte eingefallen und beim Schreiben ist mir klar geworden, wie wunderbar alles zueinander findet, wenn man dem eigenen, stimmigen Weg folgt. Es ist mir ein ganz großes Anliegen Kindern zu ermöglichen, dass sie mehr ihrem Empfinden und ihren Bedürfnissen folgen können. Dazu ist es manchmal notwendig, dass man in Sachen Erziehung und Lernen ganz eigene Wege findet. 

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Kleine Idee, große (Aus)Wirkung. Wie sich der eigene Weg bezüglich Erziehung und Lernen an einer einzigen, kleinen Entscheidung entlang hangeln kann.

 

 

Im Grunde war es eine ganz ’kleine’ Idee und niemals hätte ich ahnen können, dass sie eine dermaßen große (Aus)Wirkung in meinem und vor allem im Leben meiner Kinder haben würde.

Zur Einschulung meiner ersten Tochter gibt es ein Foto von mir, dass mich in leisen, etwas krampfhaft runtergeschluckten Tränen zeigt.
Da stand sie in großer Aufregung vor mir, mit dem viel zu großen Ranzen auf dem Rücken und wurde durch diese seltsame Zeremonie in das Schulsystem eingegliedert. Bei mir waren es keine Tränen der Rührung, vielmehr welche der totalen Enttäuschung und der Ohnmacht gegenüber einem Schulweg, den ich mir für mein Kind so sehr anders gewünscht hätte.

Ich war von der Zeremonie enttäuscht, die uns Eltern von Anfang an bevormundet hat. Ich war von den ganzen Vorgaben enttäuscht, die uns vom ersten Moment an, in die Position eines Handlangers gegenüber den eingefahrenen Vorstellungen der Schule machen sollten.
Denken Sie daran, tun sie dies, lassen sie das Erklärungen gegenüber einer Gruppe von Erwachsenen, die ein gestandenes Leben führen.
Ich war von der Haltung enttäuscht, die man mir und meinem Kind entgegenbrachte. Nicht viel hätte gefehlt und man hätte Mami und Papi dazu angehalten sich auch Hand in Händchen in die Reihe zu stellen, um sicher die Aula zu verlassen und sich gesittet zu verhalten.

Mit mir als Mutter, in diesem System, ging es auch gar nicht lange gut. Ich bin zu sehr ein Freigeist, als das man mich oder mein Kind in der Art behandelt sollte.

Zugegeben, die ersten Wochen waren eine Qual, nicht nur für mich, sondern auch für mein Kind. Wir hatten ja damals noch nicht ahnen können, dass sie sehr starke Lese- Rechtschreibschwierigkeiten hatte.
Das Ganze in Kombination mit einer Mutter, die wenig Vertrauen in dieses Schulsystem hat. Irgendwann war ich in der Situation, dass ich eine Entscheidung treffen musste, denn ich war nicht länger in der Lage dieses Spagat zu machen, dass von mir verlangt hätte, meinem Kind zu vermitteln, dass es völlig in Ordnung ist, wie es ist und im selben Moment Strategie und Maßnahmen zu entwicklen, mit denen ich sie hätte unter Druck setzen müssen, damit sie die Dinge in der Art erledigt, die man einfach von ihr verlangt hat.

Man hat seinerzeit nicht auf das Kind geschaut, ihre Probleme auf die Waagschale gelegt und mit den Eltern ein intelligentes Gespräch geführt, um das Kind zu entlasten, ihm Zeit zu geben, locker zu lassen.
Nein, man hat den Druck erhöht und für meine Tochter wurde es immer enger. Schule und alles, was damit verbunden war, war im Grunde in allen Schulfächern und natürlich darüber hinaus mit dem verbunden, was die Tochter nicht konnte.
Für mich zeigte sich, dass es eine unaufhörliche Abwärts Spirale geben würde. Ich konnte dem nicht zuschauen. Auch ich hatte enormen Druck darin.

Und hier nun endlich kommt diese kleine Entscheidung, diese kleine Idee, die in der Folge eine so große Veränderung in unser aller Leben in der Familie hervorbrachte.

Ich wollte, dass meine Kinder (ich hatte zu dieser Zeit 3 Kinder), sich in großem Maße mit dem beschäftigen können sollten, was sie konnten. Ich wollte keinesfalls mehr, dass meine Kinder sich in zu großem Maß mit dem beschäftigen sollten, was sie nicht konnten.

In unserem gegenwärtigen Bild von Erziehung und Bildung ist das mit Sicherheit noch immer ein recht exotischer Gedanke. Vieles dreht sich genau darum Kindern das beizubringen, was sie noch nicht so gut können. Viel Energie wird dafür aufgebracht Kinder darin zu ‚verbessern‘, was sie unter Maßgabe der Erwachsenen, noch nicht so gut können. Sie werden geradezu hineingezwängt in die Vorstellungen sich eingehend und umfassend mit dem zu beschäftigen, was sie noch nicht so gut können.

In meinen Augen ein ziemlich abstruser Gedanke und dem natürlichen Lernprozess, der ganz anderen Gesetzen folgt, ziemlich entgegen gestellt.

Dieser kleine Satz, diese kleine Vorstellung dazu, wie Lernen für meine Kinder laufen sollte, hatte zur Konsequenz, dass ich ein Umfeld schaffen und gewährleisten wollte, was den Kindern ermöglichte, sich mit dem zu beschäftigen, was sie gut konnten.

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Ich hatte und habe eine felsenfestes Vertrauen darin, dass Kinder in dieser Art lernen und dass es die Aufgabe der Erwachsenen ist Lernfelder und Lernräume zu schaffen, in denen genau das möglich ist.

Dies hatte seinerzeit die Konsequenz, dass wir die Kinder an einer freien, alternativen Schule angemeldet haben und dieser Schritt, hatte wiederum weitere Konsequenzen zur Folge, die mein gesamtes Familienleben in einer bestimmten Art prägen sollten.
Im Grunde kann ich heute sagen, dass diese eine, kleine Idee eine ungeheure Auswirkung auf alle Bereiche in meiner Familie hatte. Sie war der Leuchtturm, an dem wir ganz viel ausgerichtet haben.

Die Konsequenzen wären seinerzeit in keiner Weise vorstellbar gewesen.

Diese kleine Idee, hatte weitere Schritte zur Folge, die im Rückblick eine logische Abfolge von Konsequenzen hatte, die uns alle haben weiter und weiter wachsen lassen. Wir konnten nicht mehr zurück in das ‚alte‘ System und daher waren wir irgendwann gezwungen unsere Kreise zu erweitern, weiter zu gehen, neue Wege zu finden. Dieser Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen.

Ich schreibe hier über einige Schritte, die wir als Familie gegangen sind, um dir zu verdeutlichen, dass der Weg einfach weiter ging und ich noch heute , nach über 15 Jahren gefordert bin, mit Hilfe einer Machete den Weg durch einen zunächst unübersichtlichen Dschungel zu bahnen.

Wir hatten die Entscheidung getroffen, die Kinder an eine freie Schule anzumelden. Dort waren sie gerne gesehen und aufgenommen. Schule lag 80 km in eine Richtung. Das waren 320 km an einem Tag.

Nach ca. 3 Wochen stelle sich heraus (wer hätte das gedacht), dass ich das alleine nicht schaffen würde. Wir haben eine Anzeige aufgeben und jemanden gefunden, der unsere Kinder über 10 Jahre auf dem Schulweg begleitet hat. Er ist noch heute sehr geschätzt und es hat sich für alle Kinder eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen können. Eine Art geliebter Ersatz ‚Opa‘.

Über die Jahre sind alle 6 Kinder zu dieser Schule gegangen. Ein zusätzliches Auto musste angeschafft werden. Finanzielle Erfordernisse und Schwerpunktverlagerungen in der Familie wurden getroffen.

Als die freie Schule für die älteste Tochter mit der 6. Klasse enden würde, musste eine Alternative her. Der Weg ‚zurück’ stand zu der Zeit noch nicht an. Dieser Umstand führte uns in Schuldingen nach England, damit die Kinder weiterhin frei und selbstbestimmt lernen konnten. Das hatte weitere Konsequenzen finanzieller und Familientechnischer Art. Ist es mir möglich, eine elfjährige in ein Internat nach England zu schicken? Ist es für die elfjährige machbar ein halbes Jahr in einer anderen Lebensgemeinschaft zu leben und trotzdem ein Gefühl von Familie zu haben?

Der freie Schule endet nach der sechsten Klasse und so musste ein weiterer Weg aufgetan werden, der es der ältesten Tochter ermöglichen sollte sich vorzugsweise mit den Dingen zu beschäftigen, die ihr Spass machten und die sie gut konnte.
Dieser Weg führte uns, als sie 11 Jahre alt war, zu summerhill - school nach England. Nach einem Tag der offenen Tür, vermittelte sie mir aus tiefster Überzeugung, dass sie diese Schule gerne besuchen würde. Eine nächste, sehr große Herausforderung.
Einige Prozesse in der Familie wollten zu diesem Thema gegangen sein. Dazu mussten die finanziellen Voraussetzungen geschaffen werden oder Dinge in der Jahresplanung umgestellt werden. Es musste geprüft werden, ob es für die Eltern wirklich machbar ist, ein Kind so unvermittelt loszulassen und nach England zur Schule zu schicken? Es wollte in Monaten wirklich geprüft sein, ob sie es wirklich ernst meinte, ob das wohl ihr Weg sei? Ob es in unser Bild von Familie und Leben passen würde, ein Kind nach England zu ‚geben’ ?

Es hat geklappt und noch heute bin ich recht dankbar für diesen Weg, meine älteste Tochter quittiert mir diese Aussage manchmal mit der Bemerkung, dass sie im Grunde gerne noch viel früher nach summerhill gegangen wäre.

Es folgten weitere Jahre, mit bis dahin allen meinen sechs Kindern, die dann irgendwann auf dem Weg ihren Wunsch äußerten auch nach England gehen zu können.

Du kannst dir sicher vorstellen, dass sich aus diesem kleinen Satz, diesem Wunsch den Kindern ein möglichst freies und selbstbestimmtes Leben/Lernen zu ermöglichen, über die Jahre eine Menge Konsequenzen folgten. Bis zum heutigen Tag, ist dieser kleine Satz, dass die Kinder sich am Liebsten mit dem beschäftigen sollten, was sie gut können, statt mit dem, was sie nicht können, eine der kraftspendenden Visionen, die meinen Aktionen dafür Kraft geben.

Inzwischen haben 4 Kinder die summerhill - school verlassen, 3 der Kinder haben Abitur gemacht und studieren, ihren Interessen gemäß.
Noch immer treibt der Satz mich an, doch natürlich hat sich der Schwerpunkt dieser Aussage über die Jahre verändert, denn nun sind es natürlich die jungen Menschen, die ihre Entscheidungen treffen und selbst entscheiden müssen, wie sie ihren Weg gehen.

Manchmal fällt es mir schwer diesen Wegen an diesen Oberstufen oder an den Universitäten zu zuschauen. Scherzhaft sage ich manchmal, dass, wenn sie 7 Jahre alt wären, ich sie unmittelbar dort raus nehmen würde. Aber, da habe ich nicht mehr viel Einfluss drauf, sie mögen das selbst entscheiden. Ist es doch, dass, was ich für sie gewünscht habe.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieser kleine Satz damals, mit dem ich den Kindern einen Lernweg ermöglichen wollte, der in meinen Augen mehr der Natur der Dinge entspricht, eine fast unglaubliche Auswirkung auf unser aller Familienleben hatte und hat.
Ich schätze diesen Weg sehr. Er macht auch mein Leben sehr spannend und fordert mich heraus, ständig nach möglichen Wegänderungen zu schauen, zu prüfen, zu ermöglichen und voran zu gehen.

Damit schließt sich ein Kreis und alles baut sich auf, auf diesem kleinen Satz, der in meinem Leben bisher eine, wie ich finde, große Auswirkung hat(te).

Ich helfe Eltern und Pädagogen, einen möglichst freien und selbstbestimmten Weg gehen zu können. Ich tue dies, damit die jungen Menschen, in deren Umfeld, genau diesen Lernraum vorfinden, der es ihnen ermöglicht freier und selbstbestimmter lernen/leben zu können. Wenn ich voran gehen kann, dann kannst du es sicher auch. Mit voran gehen meine ich, dass du oder ihr in die Richtung voran geht, die für euch stimmig und passend wäre. Welcher Richtung könnte das sein? Was würde sich gut und richtig anfühlen? Welcher unscheinbare, ‚kleine‘ Satz (welche Wertvorstellung) könnte es sein, der zu dir passt ? Welche kleine Entscheidung könnte der Magnet sein, der deinen Vorstellungen Sogkraft gibt? Mit meiner Beratung begleite ich dich gerne eine Stück auf deinem Weg. Hier kannst du dich für ein unverbindliches Kennenlerngespräch anmelden. Für Beratungen habe ich ab Mitte Januar wieder Zeit für dich.

 


Wo Verbundenheit und Freiheit sich die Hand geben.

freiheit-verbundenheit-wundersames-lernenWo Verbundenheit und Freiheit sich die Hand geben. Wie meine Kinder‚über mich‘ hinaus wachsen.

Für mich waren es immer ganz besondere Momente, wenn eines meiner Kinder vom einen auf den anderen Tag dazu in der Lage war, sich körperlich von mir weg zubewegen. Bis zu diesem Tag, waren sie abhängig davon, dass ich in ihrer Nähe war, oder durch andere Personen dafür Sorge tragen musste, dass sie sicher waren.

Auch in den Tagen davor waren sie schon in der Lage sich von mir abzuwenden und „ihrer Wege zu gehen“, nur mit dem Unterschied, dass sie nicht ihren gesamten Körper weg bewegen konnten.

Beispielsweise, wenn sie nach einem intensiven Austausch ermüdet waren, dann konnten sie nicht weg von mir, aber sie waren in der Lage, sich innerlich von mir abzuwenden. Dies haben sie vielleicht dadurch signalisiert, dass sie ihr kleines Köpfchen einfach nur zur Seite abgewendet haben und sich nun zurück auf sich selbst beziehen wollten.

Jetzt, ganz plötzlich waren sie in der Lage ihren kleinen Körper von mir weg zu bewegen. Es ist ihr erster ‚Schritt’ hinein in ihren eigenen Weg. Was für ein interessanter Moment im Leben zwischen Mutter und Kind ?

Ich habe schon damals gerne über solche einzigartigen Momente philosophiert und in meiner Vorstellung gibt es so eine Art imaginäres Gummiband zwischen uns.
Dieses imaginäre Band bildet sich unmittelbar nach dem Moment der Durchtrennen der wirklichen Nabelschnur.

Das imaginäre Band war meine visualisierte Bindung zu dem Kind. Dadurch das ich diejenige war, die sich schon bewegen konnte, so war es auch an mir, dieses Band so zu behandeln, dass es nicht zu sehr unter Spannung geriet. Ich war verantwortlich, ich habe den Spannungszustand in meiner Hand. Ich kümmere mich darum, dass die Verbindung stimmt, dass sie nicht zu oft, zu viel strapaziert wird. Denn der kleine Mensch am anderen Ende dieses Bandes, benötigt ein super großes Maß an Sicherheit. Das imaginäre Band sollte über längeren Zeitraum nicht zu schlaff und nicht zu gespannt sein. Es ist so unter Spannung, dass man sich angenehm über das Band empfinden kann. Kannst du dir das vorstellen? Vielleicht vergleichbar mit einem Hund an der Leine. Er geht gut mit dir, zieht nicht zu sehr an der Leine und auch hängst die Leine nicht zu sehr durch. Du kannst den Hund (über die Leinenverbindung) gut erspüren.

Manchmal, durch Umstände, die wir nicht immer in der Hand haben, wird dieses imaginäre Band schon in ganz frühen Tagen überstrapaziert. Beispielsweise, wenn Mutter oder Kind nach einer Geburt in medizinische Behandlung müssen. Dann kann es geschehen, dass das Band überdehnt wird und fortan nicht mehr so recht in seine ursprüngliche Form findet. Dann braucht es eine Menge guter Erfahrungen an beiden Enden des Bandes, damit es wieder in seine eigentliche Elastizität zurück findet. (Resilienz)

Solange es nicht ganz gerissen ist, hat es eine enorme Fähigkeit zu heilen.

Nun ist es also so weit. Das Kind kann sich erstmalig eigenständig von mir weg bewegen. Dieses kleine Baby ist fortan in der Lage selbst Einfluss zu nehmen auf den Spannungszustand dieses Bandes. Es kann selbst entscheiden, es kann selbst Einfluss nehmen auf den Dehnungszustand und damit auf sein Gefühl von Sicherheit. Es kann selbst entscheiden, wie weit es sich von mir entfernt, um sich weiterhin sicher zu fühlen. Erstmalig hat das Kind das Ganze in der Hand. Es wird eigenständig, obwohl es noch lange nicht selbst ‚stehen’ kann.
Ich fand immer, dass dies ganz besondere Momente waren, die ich mit großer Aufmerksamkeit betrachtet habe und meine Schlüsse und Folgerungen daraus gezogen habe.

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Einige meiner Kinder haben in diesen jungen Tagen, das Band sehr kurz gehalten und immer einen gewissen Spannungszustand angestrebt, der ihnen ein Gefühl von Sicherheit gegeben hat.
Eine meiner Töchter konnte von Anfang an, im wahrsten Sinne des Wortes, an einer langen Leine laufen. Sie war beispielsweise von Anfang an in der Lage, sich an diesem imaginären Band, recht weit von mir weg zu bewegen. Sie benötigte relativ wenig Spannung auf dem Band. Es konnte, wie ein loser Zügel, weit durchhängen.
Wenn sie dann mal in Gefahr war, dann hat sie ihren Weg an dem Band zurück, ähnlich wie an einem Ariadne Faden, gefunden. Sie hat sich zurück an den Ort bewegt, den sie mit Sicherheit verbunden hat - bei mir. Nur, um wenige Minuten später wieder ihre Freiheit zu suchen und sich aufzumachen, zu schauen, was es da ‚draussen‘ so alles gibt.

Andere meiner Kinder, benötigten immer diesen leichten Spannungsaufbau und das elastische Empfinden des Bandes. Sie brauchten diese Form von Sicherheit.
Eine andere meiner Töchter war über sehr lange Zeit damit beschäftigt einfach nur die Spannungszustände des Bandes zu erkunden, indem sie weg krabbelte und zurück kam und weg krabbelte und zurück kam und so weiter und so fort. Sie suchte nicht irgendwas da draussen, sondern erkundete dieses Band und sich und mich an beiden Enden.

Es gibt unzählige dieser Momente, die ich mir bis heute mit Hilfe dieses vorgestellten Gummibandes erkläre. Meine Kinder sind jetzt teilweise groß und doch denke ich in Gummibändern und das hilft mir enorm. Die Vorstellung tut mir gut, die teilweise großen Distanzen zu überbrücken.

Einige meiner Kinder leben viele Monate nicht in meiner Nähe und trotzdem helfe ich mir, indem ich an diese imaginären Gummibänder denke und nehme so über große Distanzen ‚Fühlung‘ auf.

Ich habe dir ein Vorstellungsbild geben wollen, wie ich persönlich mit den Themen um Verbundenheit, Nähe Geborgenheit und Bindung umgehe. Diese gedankliche Vorstellung hilft mir, denn für eine gesunde Entwicklung braucht es eben auch das andere Ende. In diesem Fall ist es Freiheit, Autonomie Potentialentfaltung und die Sicherheit immer wieder die Komfortzone zu verlassen.

Wir wollen nun mal wachsen und im selben Moment ein sicheres Gefühl von Verbundenheit haben.

Wir brauchen beides.

Diese Vorstellung von dem flexiblen Gummiband hilft mir bei diesem wirklich fundamentalen Dilemma zwischen Verbundenheit und Freiheit.

Im Leben mit den Kindern ist es eine ewige Frage, diesem Raum zwischen Verbundenheit und Freiheit eine geschmeidige und gleichzeitig solide Grundlage zu geben.

Irgendwo da, findet Lernen statt.

Mein nächstes Tagesseminar hier in der Mühle findet am 18.02.17 statt. Das Thema: Wie du Stress und ‚genervt sein‘ im Alltag mit deinem Kind in Leichtigkeit und Freude verwandelst. Info findest du hier 

 

 

 


Das hätte ich niemals erahnen können.

wandel-wundersameslernenDas hätte ich niemals erahnen können. Kleine Schritte für den persönlichen Wandel  sind wichtig, es muss nicht immer der große Riss sein.

Die Konsequenzen hätte ich niemals erahnen können, als ich vor ca. 12 Jahren eine Rucksackreise mit meinen beiden ältesten Töchtern (11 und 9 ) nach England plante.
Es fühlte sich so sehr nach Abenteuer an, allein mit den beiden auf dem Weg nach England. Was daraus wurde, war und ist ein Abenteuer.

Das Ziel war die Summerhill School http://www.summerhillschool.co.uk und deren Tag der offenen Tür.
Ich schwöre, dass wir eigentlich nur schauen wollten, doch dieses kleine Reisabenteuer veränderte unsere gesamte Familienstruktur und all das, was ich mir je zuvor vorgestellt hatte.

Ich war auf der Suche nach Alternativen, nach neuen Möglichkeiten, nach dem einen Strohhalm, der meine älteste Tochter davor retten sollte, aus einem freien, selbstbestimmten Lernzusammenhang, in die Regelschule wechseln zu müssen.

Viele Kinder nehmen diesen Wechsel völlig unproblematisch auf.  Doch in unserem Fall suchte ich eher nach einem Rettungsring, denn ich konnte mir lebhaft vorstellen, dass für sie als Legasthenikerin der Wechsel, aus einem freieren Lernfeld hin in eine Regelschule, besonders schwierig gewesen wäre. Ich versuchte diese Frontalbegegnung zu vermeiden. Ich wusste, dass ich einen völlig neuen Weg finden wollte. Mir wurde zum anstehenden Schulwechsel hin immer klarer, dass wir eine Art Pionierleistung vollbringen würden, denn der Wechsel zurück in ein Regelschulsystem, war mir völlig unvorstellbar.

Was ich an dieser Stelle nicht verschweigen möchte ist auch die Tatsache, dass es mir so gut wie ausgeschlossen erschien, meiner Tochter diese "neutrale", unterstützende Mutter zu sein, die notwendig gewesen wäre, um sie durch die gängige Vorstellung von Schule zu begleiten. Es war mir schlicht unmöglich diese Bulldozermutter zu sein, die in der Lage ist, ihr Kind durch die gängige Schullandschaft zu schieben. Für diesen Weg hatte ich zu wenig Pferdestärken (PS).

Die Summerhill School ist ein Urgestein unter den freien, demokratischen Schulen. Bald feiert die weltberühmte Schule ihr 100 jähriges Bestehen.

Die Kinder leben dort in einer Gemeinschaft, haben Unterricht, müssen jedoch nicht hingehen. Sie geniessen ein großes Maß an Freiheit. Sie können den ganzen Tag spielen, wenn sie wollen.
Die Schulgemeinschaft macht in ihren ‚meetings‘ ihre Regeln selbst und sie ist sehr geschmeidig und beweglich darin.

Gerade letzte Woche erzählte mit mein Sohn (10), mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht, dass sie die Computerregel geändert hätten. Bis zu dieser Zeit besagte die Regel, dass man erst nach 15 Uhr Computer spielen konnte. Jetzt kann man spielen, wann man will.
Als ich ihn fragte, warum sie die Regel geändert hätten, sagte er:

„Wenn man die Regeln nicht ab und zu verändert, wird es langweilig.“ 

Das verschmitzte Lächeln im Gesicht hatte er, weil es ihm so richtig gut tat, mir zu sagen, dass man jetzt schon morgens spielen könne. Das war in der Vergangenheit eines der Themen, in denen wie beide zu Hause Reibung hatten.

Damals, geschupst durch die Reise mit meinen beiden ältesten Töchtern, sind über den Zeitraum von ca. 12 Jahren alle 6 Kinder nach summerhill gewechselt.
Jedes Kind zu seiner eigenen Zeit, nach seinen eignen, inneren Prozessen und Herausforderungen. Auch ich mit meinen Prozessen und Fragestellungen mitten drin. Der Vater der Kinder lebt nicht mehr bei uns, auch dies ein herausforderndes Thema im Gesamtbild.

Mein jüngster Sohn fühlt sich sehr wohl dort. Summerhill ist wie ein zweites Zuhause für ihn.

Dieses Empfinden, von sich wohlfühlen, muss meine Tochter vor etwa 12 Jahren auch gehabt haben, denn sie sagte noch während der Heimreise zu mir: „Mama, da will ich hin.“

Mit dieser sehr klaren, ausdrücklichen Bemerkung haben wir damals begonnen, uns mit diesem Hinweis und Wunsch zu beschäftigen.

Seit vielen Jahren bewältige ich die Fragen eines modernen Wandels in Erziehung und Lernen, herausgefordert durch die Tatsache, dass ich früh begonnen habe umzudenken, beweglicher und geschmeidiger zu werden, wenn es für die Kinder oder für mich in einem Zusammenhang zu ‚eng’ wird.

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Heute begleite ich andere Eltern in Veränderungsprozessen. Immer geht es um Wandel. Oft geht es darum, in irgendeiner Form einen neuen Weg einzuschlagen zu müssen oder zu wollen, der den Bedürfnissen genau dieser Familie und diesem Kind dienlicher sein könnte.
Es ist natürlich nicht immer der Weg in eine Schule in ein anderes Land. Manchmal sind es ganz andere Schritte:

  • Unterstützung dabei geeignete Gespräche mit Erziehern und Pädagogen zu führen
  • Klarheit in den Prozessen, was Eltern genau für ihr Kind wünschen.
  • Den Mut zu fassen, sich überhaupt einmal mit einem anderen Schulkonzept auseinanderzusetzen.
  • Sich zu informieren, was es für Möglichkeiten geben könnte.
  • Sich den Rücken zu stärken in dem Empfinden, dass mein Kind 'verdammt' in Ordnung ist, es lediglich Schwierigkeiten in den Strukturen gibt.
  • Sich zu stärken und geeignete Wege zu finden, wenn die Eltern unterschiedlicher Meinung in Erziehungs- und Schulfragen sind.
  • Manchmal sind es Gespräche, die stärken und das Empfinden geben, nicht alleine da zu stehen.
  • Es sind Gespräche, die konkret helfen Anregungen zu bekommen, wie man sich aus den strengen Erziehungsdingen befreien kann und sich Schritt für Schritt in die Richtung einer stärkenden Beziehung begeben kann.
  • Dann sind da Gespräche, die Vertrauen geben, sowohl dem Kind, wie auch dem Erwachsenen.
  • Oft sind es Anregungen, die den Frauen helfen, wieder in die eigene Kraft zu finden, nein zu sagen und die Kinder Kind sein zu lassen.
  • Oder Gespräche mit Vätern, die ihnen helfen zu verstehen, dass die Fragen des Wandels am Arbeitsmarkt auch an den Familien nicht halt machen und neue Herangehensweisen bedürfen.

Ich halte es in dieser Zeit für so wichtig, selbst die Verantwortung zu übernehmen und für Klarheit zu sorgen, wenn die Dinge für Kinder und Familie zu ‚eng‘ werden. In diesem Fall kann es eine Lösung sein,  in Veränderung zu gehen, als Dinge über Jahre auszusitzen. Selbst kleinste Schritte und Haltungsänderungen führen nach meiner Erfahrung zu entspannteren Verhältnissen. Es muss nicht gleich der grosse Riss sein, wie bei mir.

Ich freue mich, wenn du mir ein paar Zeilen schreibst und mit mir in Verbindung bleibst.


Nur ein Augenzwinkern, dann ein verändertes Kind.

wundersames Lernen_AugenzwinkernNur ein Augenzwinkern, dann ein verändertes Kind. Wie ich lerne ständig neu Maß zu nehmen.

Meine Kinder leben Wochen oder Monate nicht zu Hause. Sei es, dass sie studieren oder zu einem Internat in England gehen, dass ihnen in großem Maß ein freies und selbstbestimmtes Leben ermöglicht. Sie besuchen eine Schule, die zwar Unterricht anbietet, aber es den Schülern völlig überlassen bleibt, ob sie den Unterricht besuchen oder nicht. Sie werden dort auch nicht benotet, sondern es gibt schriftliche Einschätzungen. Ich als Mutter habe kein Recht, Informationen über meine Kinder einzufordern.

Die Kinder leben ein sehr eingeständiges Leben und lernen ihre Entscheidungen selbstständig zu treffen.
Wenn sie beispielsweise in den Sommerferien nach Hause kommen, dann benötigen wir gemeinsam immer wieder gut eine Woche, bis wir wieder eine Form miteinander gefunden haben und uns neu aufeinander einlassen können.
In meiner Familie findet eine andere Art von Miteinander statt. Sie hat sicher Vor- und Nachteile.
Was mir in jedem Fall aber sehr deutlich ist, ist, dass wir immer wieder Zeit miteinander benötigen, um uns völlig neu aufeinander einzulassen. Gerade gestern las ich dieses Zitat von G.B.Shaw

Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedes Mal neu Maß, wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen, in der Meinung, sie passten auch heute noch.

Beim Lesen dachte ich, dass diese Lebensart, die wir haben, immer wieder von mir fordert, dass ich an meinen Kindern neu Maß nehmen muss. Auch die Kinder müssen an mir neu Maß nehmen.

Vor einigen Tagen sprach ich mit einer Mutter, die mir verdeutlichen wollte, dass es von Nachteil sei, wenn Kinder nicht im eigen Haus, sozusagen im ‚eigenen Bratensaft garen‘ . Ich habe mir ihre Worte sehr zu Herzen genommen und es hat mich seither sehr beschäftigt.

Nach einigen Tagen komme ich für mich zu dem Schluss, dass für mich und bezogen auf meine Beobachtungen, die Vorteile überwiegen, die ich wahrnehmen darf.

Ich muss in den Ferien, um die Beziehung zu den Kindern immer wieder ‚neu‘ zu beginnen, neu Maß nehmen. Ich bin gefordert anzuerkennen, dass ihr Leben zur Zeit ihrer Abwesenheit weiter gegangen ist, meines aber auch. Die Lebensumstände verlangen von uns, dass wir in jeder Ferienzeit mit Achtsamkeit und Wohlwollen immer wieder neu aufeinander zugehen. Ich finde, dass dies wunderbare Voraussetzungen für Begegnungen sind, die frisch und neu und möglichst respektvoll sind.

Manchmal gelingt es besser, manchmal gelingt es schlechter. Was bleibt ist, immer wieder offen für das Neue zu sein, neu Maß zu nehmen.

Wenn die Kinder nach einigen Wochen wieder kommen, dann fallen mir diese Veränderungen oftmals an den Bemerkungen oder Taten auf, die sie machen.

  • „Mein Zimmer ist so klein geworden.“
  • „Gibt es irgendetwas Neues zu Hause?“
  • Sie stellen fest, dass beispielsweise das Zimmer plötzlich zu ‚girlyhaft‘ geworden ist.
  • Die Kleidungsstücke der letzten saison gefallen ihnen gar nicht mehr.
  • Sie mögen dieses oder jenes Lebensmittel plötzlich nicht mehr.
  • Diese oder jeden Freunde spielen eine andere Rolle.
  • ...

Ich bemerke dann, dass ich besonders achtsam mit meinen Bemerkungen sein muss, denn ich darf sie nicht ‚zurückbewegen‘ an die Stelle, an der sie mal standen, an der wir uns zuletzt gesehen hatten. Es ist, als ob dieser Mensch, der noch vor kurzem die rosa Bettwäsche mochte, plötzlich nicht mehr da ist. Er ist gegangen. Ein neuer Mensch steht da.

In meinem Fall, ist es sicher so, dass die Zeitspannen, in denen ich meine Kinder nicht sehe, manchmal so groß sind, dass Veränderungen sehr offensichtlich sind. Ich begrüße am Flugplatz einen jungen Mann, der nun plötzlich eine Hand breit größer ist als ich. Ich begrüße eine Tochter, die in wenigen Wochen eine junge Dame geworden ist.

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Das Leben ist inzwischen weiter gegangen. In der Bewegung des Lebens muss ich die Beziehung, die da ist, sozusagen neu zur Entfaltung bringen. Meine Erwartungen daran, dass all das sofort wieder da ist, dass ich da ansetzen kann, wo ich Tschüss gesagt habe,  muss ich zurückschrauben. Sowohl die Erwartungen an mich, als auch die, an meine Kinder. In meinem Fall ist es machmal sehr offensichtlich, dass große Veränderungen stattgefunden haben, denn es liegt eine große Zeitspanne dazwischen.

Mein Augenmerk möchte ich heute darauf richten, dass im Grunde dasselbe der Fall ist, wenn dein Kind heute morgen in den Kindergarten gegangen ist. Es ist dasselbe, wenn dein Kind vom Fussball nach Hause gekommen ist. Es ist dasselbe, wenn dein Kind ein Wochenende, mit dem von dir getrennten Partner, verbracht hat. Ja, es ist auch dasselbe, wenn dein Kind aus dem Mittagsschlaf aufgewacht ist. Das Leben ist ‚weiter‘ gegangen. Wir Erwachsenen haben oftmals nicht die Information, was inzwischen genau geschehen ist. Aber das Leben ist inzwischen 'weiter' gegangen. Und das Kind, dass ich heute morgen in den Kindergarten brachte, ist nicht dasselbe, als das, was ich abholte. Das Kind, dass ein Wochenende mit seinem Vater verbracht hat, ist nicht dasselbe, dass ich abholte.

In diesem kleinen Video hast du im Grunde genommen die Zeitraffer einer Entwicklung eines jungen Mädchen in 2,5 Minuten. Wenn die Zeit der Wahrnehmung von Entwicklung eine andere Rolle als Zeitraffer spielt, dann sind wir an dem Punkt, von dem ich spreche. Sowohl die Zeitraffer als auch eine Zeitlupenbetrachtung der Entwicklung deines Kindes haben beide die Gemeinsamkeit, dass das Leben einfach weiter geht.

https://youtu.be/RtyqS68ViWk

Ich finde, dass es in meiner Verantwortung als Erwachsene liegt, den Faden der Beziehung wieder neu aufzugreifen, achtsam und bedacht zu sein. Es hat etwas mit Respekt zu tun, mit dem Respekt gegenüber dem Leben des anderen, Respekt gegenüber den ureigenen Erfahrungen des anderen.

Ich habe mich gefragt, ob es einen Unterschied macht, ob die Erfahrungen der Zwischenzeit guter oder schlechter Art gewesen sind?
Auch hier komme ich zum derzeitigen Stand meines Irrtums. Diese Formulierung mag ich sehr gerne, denn sie drückt den prozesshaften Charakter meiner Erfahrungen und Erkenntnisse aus.

In beiden Fällen will ich mit Achtsamkeit und Wohlwollen vorgehen, aus Respekt vor dem Erleben des anderen.

Ich bin dankbar, dass mir das Leben diese Art ‚Übung‘ in den Wahrnehmungen der Zeitqualitäten im Leben mit den Kindern, zugesteht.

 

Ich lade dich zu meinem nächsten Tagesseminar am So 25.09.16 ein. Meine Seminare sind bekannt dafür, dass ich die Herausforderungen um Erziehung und Lernen in der Art mit dir angehe, die es dir erlaubt eine Menge Innenschau zu halten. Auf diese Art hast du Gelegenheit herauszufinden, wer du bist und wer du bezogen auf Kind und Familie sein möchtest. Du erhältst wertvolle Informationen, wie du weitere Schritte in deine Richtung gehen kannst. 


Der Traum vom Baumhaus-wenn Vorstellungen dem Erwachsenen im Weg stehen.

Der Traum vom Baumhaus-wenn Vorstellungen dem Erwachsenen im Weg stehen

„Mama, können wir wir ein Baumhaus bauen ? “ Mein Sohn ist etwa 6 Jahre alt und ist voller Enthusiasmus . Wie so oft bei diesen Fragen begibt sich mein Geist sofort in Fahrt. Vor meinem geistigen Auge sehe ich dieses perfekte Baumhaus, mit Fenstern, Fensterläden, 3 Zimmer, Küche, Bad, verwunschen, Treppenaufgang, Seilzug, Thermomix….., nein das nicht. Den Themomix habe ich lediglich erwähnt, um das ganze Bild an Details und Wohnkomfort aufzuzeigen.

Und sofort bin ich blockiert. Ich begebe mich in eine Art Verteidigungsposition. „Nein, ich kann jetzt nicht, wir müssen Onkel Erhard erst mal fragen, wie das geht, wir haben nicht genug Holz da, die Nägel sind zu klein, gleich regnet es, lass uns das erst mal im Buch anschauen….

Du verstehst sicherlich. Ich kenne mich, ich kenne diese beziehungsstabilisierenden Bemerkungen, die Mutter sich so pädagogisch - wertvoll einfallen lässt, nur um nicht gleich in Aktion geraten zu müssen.

Vor mir hat sich dieser gewaltige Berg aufgetan. Dieses Baumhaus, dass ich vor meinem geistigen Augen gesehen hatte, wäre für jeden inspirierten und motivierten Zimmermann eine 3 -monatige Herausforderung mit 12 Stundentag gewesen. Nein, ich konnte das nicht. Ich wollte das nicht. Ich wollte dieses verdammte Baumhaus jetzt nicht bauen müssen. Basta!

Einige Tage später hatte mein Sohn sich geholfen. Sein Baumhaus war entstanden. Mit der Hilfe eines erfahrenen und handwerklich begabten Mannes, hatte er sein Baumhaus gebaut. Die beiden hatten in mühseliger Arbeit ein ca. 30 cm langes Brett in einer Baumgabel verkeilt. In
Armeslänge Entfernung hatten sie an einem anderen Ast einen roten Eimer befestigt. Darin hatte er seine Schätze und Güter gelagert. Da saß er nun, mein Sohn, in seinem Baumhaus und war total glücklich. Stunden hat er da verbracht. Er saß auf dem Brett und fertig. Er war glücklich.

Ich wurde still und demütig, hatte mir mein Verstand wieder mal die Notbremse gezogen zu einem Moment von Miteinander und dem entstehen von etwas Besonderem, rein aus dem Moment heraus. Ohne Anspruch an Perfektion, ohne das Gefühl ein Wahnsinns -Projekt schieben zu müssen. Nein, das simple, das einfache, das naheliegende.
Ich kenne diese geistigen Sabotageakte, nicht nur im Leben mit meinen Kindern. Ich kenne diese Berge, die sich vor mir auftürmen und ich mich dann total blockiert fühle. Der Weg ist zu weit, die Aufgabe zu groß.

Dies war wieder eines dieser wunderbaren Beispiele dafür, wie es geschehen kann, dass ich selbst komplett im Weg stehen kann, wenn es darum geht, einfach nur eine schöne Zeit miteinander zu haben.

Die Vorstellungskraft der Kinder ist unübertroffen. Es braucht nicht das perfekte Baumhaus, manchmal genügt ein Brett und ein Eimer.

Hast du Geschichten dieser Art auch schon erlebt? Gerne lese ich deinen Kommentar zum ganz normalen Alltag. Geschichten zum Schmunzeln, eben.

Mein Baumhaus- wie beschränkt man als Erwachsener denken kann, bis man durch seine Kinder die wichtigen Dinge gezeigt bekommt.

Hier findest du Informationen zu meinem nächsten Mini-Retreat für Eltern und Pädagogen in dem Wohlfühlort Köttingermühle. Für den Fall, dass dein Weg zu weit ist, dann berate ich dich gerne ganz persönlich und exklusiv per Telefon. Meine Angebote dazu findest du hier.