Wieviel ‚Ungehorsam‘ darf s denn sein?

wundersameslernen Ungehorsam2Wieviel ‚Ungehorsam‘ darf s denn sein?

Ich frage mich, was es denn so schwierig macht, dass die Ungehorsamkeit der Kinder so ein aufreibendes Thema ist? Wieso fällt es uns bloß so schwer Umgehorsamkeit als einen notwendigen Teil der Entwicklung anzusehen? Wieso kennen wir uns in Erziehung und Lernen wesentlich besser mit den Extremen von absolutem Gehorsam und dem Gegenteil davon aus? Wieso ist es so schwierig den Teil, der zwischen den Extremen liegt,  auch als notwendiges  Entwicklungsfeld zu sehen? Wovor haben wir eigentlich Angst, wenn wir dem Kleinkind ein größeres Maß an Spielraum zugestehen? Wieso können wir ein Stück des ungehorsam seins, nicht als einen notwendigen Schritt in der Entwicklung junger Menschen sehen?

Es ist vielmehr so, als ob wir diese notwendigen Schritte des sprengen von Grenzen, durch rigide Maßnahmen zu unterbinden suchen. Würden wir das in kleinem überschaubaren Rahmen erkennen und sehen, dann müssten die Reaktionen der jungen Menschen nicht notwendigerweise immer skurriler und deutlicher werden.
Es ist die notwendige Folge, dem Erwachsenen eine Aufmerksamkeit abzugewinnen, für etwas, dass sich im Kinde ausdehnen möchte.
Könnte es sein, dass es der Identitätsbildung dient, ungehorsam zu sein?
Diese Verhaltensweisen, die du schon bei den Kleinsten beobachten kannst, sind notwendig und ich wette, dass jeder Erwachsene ein kleine Geschichte dazu erzählen kann.

Ich beispielsweise, sollte als Kind meinen Mittagsschlaf halten. Ich war aber nicht müde und so habe ich mich mit einem Stapel Bücher auf dem WC eingeschlossen und dort eine Zeit verbracht, von der ich wusste, dass sie nicht erlaubt gewesen wäre. Ich habe das heimlich getan. (Dies und noch viel mehr)
Auch meine Kinder habe ich über Jahre, bei viel Umgehorsamkeit beobachtet. Ich bin immer wieder erstaunt darüber, was mir die Großen heute erzählen und was ich damals wie heute so gar nicht mitbekommen habe. Fühle ich mich im Nachhinein belogen oder betrogen? Bin ich verärgert, dass sie nicht gehorsam waren? Nein, ich muss eher lachen.

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Mit meinem Text möchte ich mich heute für den kleinen Ungehorsam aussprechen. Ich möchte dich aufmerksam machen und dazu einladen, damit nachsichtig umzugehen. Ihn als wertvoll und stärkend zu betrachten, nicht als den Versuch deine Erziehungsbemühungen zu untergraben, dich zu betrügen und zu hintergehen. Es ist unter Umständen nicht erforderlich, den Ungehorsam als eine Form zu sehen, der aus dem ‚kleinen Verbrecher’ unter Umständen schnell ein 'großer Verbrecher' werden lassen könnte, wenn er nicht sofort mit aller Macht und Deutlichkeit unterbunden wird.

Vielmehr halte ich es für wesentlich förderlicher und stärkender für das Zusammenleben, mit den Kleinsten, wenn du der Situation ein entspanntes Einlenken, ein Lächeln, ein Stück Nachsicht, oder ein verschmitztes Grinsen abgewinnen könntest, wohl wissend, dass der Erwachsene darum weiß, dass hier in einem verträglichen Rahmen gerade eine Umgehorsamkeit stattfindet.
Jeder weiß darum, es wird auch gewisse Konsequenzen haben, aber man lächelt darüber und nimmt das Ganze nicht so bierernst.

Wenn dein Kind ungehorsam ist, dann kratzt es irgendwo an dir? Es reißt vielleicht eine kleine oder große Wunde auf.
Genau dies scheint mir der interessantere Punkt deiner Betrachtung in der Entwicklung aller Beteiligten zu sein.

  • Was genau treibt dich um, wenn dein Kleinkind keine Jacke anziehen will?
  • Was verärgert dich, wenn dein Kind vor dem Essen etwas anderes gegessen hat?
  • Was geschieht in dir, wenn dein Sohn nicht baden will?
  • Was passiert mit dir, wenn dein Kind morgens trödelt, nicht das macht, was du willst?
  • Was genau geschieht, wenn dein Kind partout nicht hinten im Auto sitzen will und du es eilig hast?

Was genau geschieht? Kannst du erkennen, dass es nicht unbedingt etwas mit Jacke, Essen, Baden, Trödeln oder einem Sitzplatz in einem Auto, zu tun hat?
Kannst du sehen, dass es daneben all diese verborgenen, kleinen Heimlichkeiten des Ungehorsams gibt, um diese kleine Person zu einer Persönlichkeit heranwachsen zu lassen?

Es braucht in meinen Augen eine Menge Geschmeidigkeit, Nachsicht und ein inneres Lächeln, manchmal ein Verschließen der Augen, in unserem Verhalten als Erwachsene, damit die Kleinsten Raum gewinnen, und sich herantasten können, an, wer sie sind. Unbeschreiblich, um wieviel sich die Dinge des Alltags entspannen können.

Wieviel ‚Ungehorsam‘ darf s denn sein?

Ich lade dich ein, dich gemeinsam mit mir auf die Reise zu machen, deine Fragestellungen bezüglich Erziehung und Lernen, als interessanten Forschungsweg zu sehen, Schönheit und Einzigartigkeit zu entdecken.
Dazu kannst du mit mir einen unverbindliches Kennenlerngespräch vereinbaren oder zum nächsten Tagesseminar hier zur Mühle kommen, Info findest du hier.

 

Finde hier Teil 2 meiner kleinen Reihe Umgehorsamkeit. Diesmal aus der Sicht der Erwachsenen. Umgehorsamkeit ist in diesen Tagen an vielen Ecken und enden erforderlich. Ich lade zum kleinen und vielleicht auch großen Ungehorsam ein:  Ich war ungehorsam, was für ein Glück


Kleine Idee, große (Aus)Wirkung

Dieser Beitrag ist aufgrund einer Einladung zu einer Blogparade von Dr. Jan Höpker entstanden.  Als ich das vorgeschlagene Thema las, ist mir unmittelbar diese Geschichte eingefallen und beim Schreiben ist mir klar geworden, wie wunderbar alles zueinander findet, wenn man dem eigenen, stimmigen Weg folgt. Es ist mir ein ganz großes Anliegen Kindern zu ermöglichen, dass sie mehr ihrem Empfinden und ihren Bedürfnissen folgen können. Dazu ist es manchmal notwendig, dass man in Sachen Erziehung und Lernen ganz eigene Wege findet. 

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Kleine Idee, große (Aus)Wirkung. Wie sich der eigene Weg bezüglich Erziehung und Lernen an einer einzigen, kleinen Entscheidung entlang hangeln kann.

 

 

Im Grunde war es eine ganz ’kleine’ Idee und niemals hätte ich ahnen können, dass sie eine dermaßen große (Aus)Wirkung in meinem und vor allem im Leben meiner Kinder haben würde.

Zur Einschulung meiner ersten Tochter gibt es ein Foto von mir, dass mich in leisen, etwas krampfhaft runtergeschluckten Tränen zeigt.
Da stand sie in großer Aufregung vor mir, mit dem viel zu großen Ranzen auf dem Rücken und wurde durch diese seltsame Zeremonie in das Schulsystem eingegliedert. Bei mir waren es keine Tränen der Rührung, vielmehr welche der totalen Enttäuschung und der Ohnmacht gegenüber einem Schulweg, den ich mir für mein Kind so sehr anders gewünscht hätte.

Ich war von der Zeremonie enttäuscht, die uns Eltern von Anfang an bevormundet hat. Ich war von den ganzen Vorgaben enttäuscht, die uns vom ersten Moment an, in die Position eines Handlangers gegenüber den eingefahrenen Vorstellungen der Schule machen sollten.
Denken Sie daran, tun sie dies, lassen sie das Erklärungen gegenüber einer Gruppe von Erwachsenen, die ein gestandenes Leben führen.
Ich war von der Haltung enttäuscht, die man mir und meinem Kind entgegenbrachte. Nicht viel hätte gefehlt und man hätte Mami und Papi dazu angehalten sich auch Hand in Händchen in die Reihe zu stellen, um sicher die Aula zu verlassen und sich gesittet zu verhalten.

Mit mir als Mutter, in diesem System, ging es auch gar nicht lange gut. Ich bin zu sehr ein Freigeist, als das man mich oder mein Kind in der Art behandelt sollte.

Zugegeben, die ersten Wochen waren eine Qual, nicht nur für mich, sondern auch für mein Kind. Wir hatten ja damals noch nicht ahnen können, dass sie sehr starke Lese- Rechtschreibschwierigkeiten hatte.
Das Ganze in Kombination mit einer Mutter, die wenig Vertrauen in dieses Schulsystem hat. Irgendwann war ich in der Situation, dass ich eine Entscheidung treffen musste, denn ich war nicht länger in der Lage dieses Spagat zu machen, dass von mir verlangt hätte, meinem Kind zu vermitteln, dass es völlig in Ordnung ist, wie es ist und im selben Moment Strategie und Maßnahmen zu entwicklen, mit denen ich sie hätte unter Druck setzen müssen, damit sie die Dinge in der Art erledigt, die man einfach von ihr verlangt hat.

Man hat seinerzeit nicht auf das Kind geschaut, ihre Probleme auf die Waagschale gelegt und mit den Eltern ein intelligentes Gespräch geführt, um das Kind zu entlasten, ihm Zeit zu geben, locker zu lassen.
Nein, man hat den Druck erhöht und für meine Tochter wurde es immer enger. Schule und alles, was damit verbunden war, war im Grunde in allen Schulfächern und natürlich darüber hinaus mit dem verbunden, was die Tochter nicht konnte.
Für mich zeigte sich, dass es eine unaufhörliche Abwärts Spirale geben würde. Ich konnte dem nicht zuschauen. Auch ich hatte enormen Druck darin.

Und hier nun endlich kommt diese kleine Entscheidung, diese kleine Idee, die in der Folge eine so große Veränderung in unser aller Leben in der Familie hervorbrachte.

Ich wollte, dass meine Kinder (ich hatte zu dieser Zeit 3 Kinder), sich in großem Maße mit dem beschäftigen können sollten, was sie konnten. Ich wollte keinesfalls mehr, dass meine Kinder sich in zu großem Maß mit dem beschäftigen sollten, was sie nicht konnten.

In unserem gegenwärtigen Bild von Erziehung und Bildung ist das mit Sicherheit noch immer ein recht exotischer Gedanke. Vieles dreht sich genau darum Kindern das beizubringen, was sie noch nicht so gut können. Viel Energie wird dafür aufgebracht Kinder darin zu ‚verbessern‘, was sie unter Maßgabe der Erwachsenen, noch nicht so gut können. Sie werden geradezu hineingezwängt in die Vorstellungen sich eingehend und umfassend mit dem zu beschäftigen, was sie noch nicht so gut können.

In meinen Augen ein ziemlich abstruser Gedanke und dem natürlichen Lernprozess, der ganz anderen Gesetzen folgt, ziemlich entgegen gestellt.

Dieser kleine Satz, diese kleine Vorstellung dazu, wie Lernen für meine Kinder laufen sollte, hatte zur Konsequenz, dass ich ein Umfeld schaffen und gewährleisten wollte, was den Kindern ermöglichte, sich mit dem zu beschäftigen, was sie gut konnten.

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Ich hatte und habe eine felsenfestes Vertrauen darin, dass Kinder in dieser Art lernen und dass es die Aufgabe der Erwachsenen ist Lernfelder und Lernräume zu schaffen, in denen genau das möglich ist.

Dies hatte seinerzeit die Konsequenz, dass wir die Kinder an einer freien, alternativen Schule angemeldet haben und dieser Schritt, hatte wiederum weitere Konsequenzen zur Folge, die mein gesamtes Familienleben in einer bestimmten Art prägen sollten.
Im Grunde kann ich heute sagen, dass diese eine, kleine Idee eine ungeheure Auswirkung auf alle Bereiche in meiner Familie hatte. Sie war der Leuchtturm, an dem wir ganz viel ausgerichtet haben.

Die Konsequenzen wären seinerzeit in keiner Weise vorstellbar gewesen.

Diese kleine Idee, hatte weitere Schritte zur Folge, die im Rückblick eine logische Abfolge von Konsequenzen hatte, die uns alle haben weiter und weiter wachsen lassen. Wir konnten nicht mehr zurück in das ‚alte‘ System und daher waren wir irgendwann gezwungen unsere Kreise zu erweitern, weiter zu gehen, neue Wege zu finden. Dieser Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen.

Ich schreibe hier über einige Schritte, die wir als Familie gegangen sind, um dir zu verdeutlichen, dass der Weg einfach weiter ging und ich noch heute , nach über 15 Jahren gefordert bin, mit Hilfe einer Machete den Weg durch einen zunächst unübersichtlichen Dschungel zu bahnen.

Wir hatten die Entscheidung getroffen, die Kinder an eine freie Schule anzumelden. Dort waren sie gerne gesehen und aufgenommen. Schule lag 80 km in eine Richtung. Das waren 320 km an einem Tag.

Nach ca. 3 Wochen stelle sich heraus (wer hätte das gedacht), dass ich das alleine nicht schaffen würde. Wir haben eine Anzeige aufgeben und jemanden gefunden, der unsere Kinder über 10 Jahre auf dem Schulweg begleitet hat. Er ist noch heute sehr geschätzt und es hat sich für alle Kinder eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen können. Eine Art geliebter Ersatz ‚Opa‘.

Über die Jahre sind alle 6 Kinder zu dieser Schule gegangen. Ein zusätzliches Auto musste angeschafft werden. Finanzielle Erfordernisse und Schwerpunktverlagerungen in der Familie wurden getroffen.

Als die freie Schule für die älteste Tochter mit der 6. Klasse enden würde, musste eine Alternative her. Der Weg ‚zurück’ stand zu der Zeit noch nicht an. Dieser Umstand führte uns in Schuldingen nach England, damit die Kinder weiterhin frei und selbstbestimmt lernen konnten. Das hatte weitere Konsequenzen finanzieller und Familientechnischer Art. Ist es mir möglich, eine elfjährige in ein Internat nach England zu schicken? Ist es für die elfjährige machbar ein halbes Jahr in einer anderen Lebensgemeinschaft zu leben und trotzdem ein Gefühl von Familie zu haben?

Der freie Schule endet nach der sechsten Klasse und so musste ein weiterer Weg aufgetan werden, der es der ältesten Tochter ermöglichen sollte sich vorzugsweise mit den Dingen zu beschäftigen, die ihr Spass machten und die sie gut konnte.
Dieser Weg führte uns, als sie 11 Jahre alt war, zu summerhill - school nach England. Nach einem Tag der offenen Tür, vermittelte sie mir aus tiefster Überzeugung, dass sie diese Schule gerne besuchen würde. Eine nächste, sehr große Herausforderung.
Einige Prozesse in der Familie wollten zu diesem Thema gegangen sein. Dazu mussten die finanziellen Voraussetzungen geschaffen werden oder Dinge in der Jahresplanung umgestellt werden. Es musste geprüft werden, ob es für die Eltern wirklich machbar ist, ein Kind so unvermittelt loszulassen und nach England zur Schule zu schicken? Es wollte in Monaten wirklich geprüft sein, ob sie es wirklich ernst meinte, ob das wohl ihr Weg sei? Ob es in unser Bild von Familie und Leben passen würde, ein Kind nach England zu ‚geben’ ?

Es hat geklappt und noch heute bin ich recht dankbar für diesen Weg, meine älteste Tochter quittiert mir diese Aussage manchmal mit der Bemerkung, dass sie im Grunde gerne noch viel früher nach summerhill gegangen wäre.

Es folgten weitere Jahre, mit bis dahin allen meinen sechs Kindern, die dann irgendwann auf dem Weg ihren Wunsch äußerten auch nach England gehen zu können.

Du kannst dir sicher vorstellen, dass sich aus diesem kleinen Satz, diesem Wunsch den Kindern ein möglichst freies und selbstbestimmtes Leben/Lernen zu ermöglichen, über die Jahre eine Menge Konsequenzen folgten. Bis zum heutigen Tag, ist dieser kleine Satz, dass die Kinder sich am Liebsten mit dem beschäftigen sollten, was sie gut können, statt mit dem, was sie nicht können, eine der kraftspendenden Visionen, die meinen Aktionen dafür Kraft geben.

Inzwischen haben 4 Kinder die summerhill - school verlassen, 3 der Kinder haben Abitur gemacht und studieren, ihren Interessen gemäß.
Noch immer treibt der Satz mich an, doch natürlich hat sich der Schwerpunkt dieser Aussage über die Jahre verändert, denn nun sind es natürlich die jungen Menschen, die ihre Entscheidungen treffen und selbst entscheiden müssen, wie sie ihren Weg gehen.

Manchmal fällt es mir schwer diesen Wegen an diesen Oberstufen oder an den Universitäten zu zuschauen. Scherzhaft sage ich manchmal, dass, wenn sie 7 Jahre alt wären, ich sie unmittelbar dort raus nehmen würde. Aber, da habe ich nicht mehr viel Einfluss drauf, sie mögen das selbst entscheiden. Ist es doch, dass, was ich für sie gewünscht habe.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieser kleine Satz damals, mit dem ich den Kindern einen Lernweg ermöglichen wollte, der in meinen Augen mehr der Natur der Dinge entspricht, eine fast unglaubliche Auswirkung auf unser aller Familienleben hatte und hat.
Ich schätze diesen Weg sehr. Er macht auch mein Leben sehr spannend und fordert mich heraus, ständig nach möglichen Wegänderungen zu schauen, zu prüfen, zu ermöglichen und voran zu gehen.

Damit schließt sich ein Kreis und alles baut sich auf, auf diesem kleinen Satz, der in meinem Leben bisher eine, wie ich finde, große Auswirkung hat(te).

Ich helfe Eltern und Pädagogen, einen möglichst freien und selbstbestimmten Weg gehen zu können. Ich tue dies, damit die jungen Menschen, in deren Umfeld, genau diesen Lernraum vorfinden, der es ihnen ermöglicht freier und selbstbestimmter lernen/leben zu können. Wenn ich voran gehen kann, dann kannst du es sicher auch. Mit voran gehen meine ich, dass du oder ihr in die Richtung voran geht, die für euch stimmig und passend wäre. Welcher Richtung könnte das sein? Was würde sich gut und richtig anfühlen? Welcher unscheinbare, ‚kleine‘ Satz (welche Wertvorstellung) könnte es sein, der zu dir passt ? Welche kleine Entscheidung könnte der Magnet sein, der deinen Vorstellungen Sogkraft gibt? Mit meiner Beratung begleite ich dich gerne eine Stück auf deinem Weg. Hier kannst du dich für ein unverbindliches Kennenlerngespräch anmelden. Für Beratungen habe ich ab Mitte Januar wieder Zeit für dich.

 


Freiraum und Grenzen für Kinder

FreiraumGrenzenWie du Freiraum und Grenzen dynamisch betrachtest und damit Veränderung und gesunden Wachstum zulassen kannst.

Ich sitze mit meiner kleinen Tochter in einem Stadtpark und beobachte das bunte Treiben bei sommerlichen Temperaturen. Meine Tochter ist gerade 1, 5 Jahre alt. Wir machen eine Pause und ich setze mich auf die warmen Treppenstufen. Nachdem sie etwas getrunken hat, beginnt sie damit, die Treppenstufen zu erklimmen. Stufe für Stufe erarbeitet sie sich ihren Weg. Mal bleibt sie sitzen und schaut sich um, mal klettert sie weiter, ihr Ziel ist ganz klar.

Ich bin völlig entspannt, denn ich kenne meine Tochter, verbringe Tag und Nacht mit ihr. Ich vertraue in ihre Fähigkeiten und kann gut einschätzen, dass sie diese imposanten Treppenstufen sicher und gut bewältigen kann.

Ich kann ihr diesen Freiraum gewähren. Schon nach wenigen Minuten eilt eine Dame hinzu und will mein Kind retten. Sie hat meine Tochter auf den Treppenstufen entdeckt, gesehen, dass ich einige Meter unterhalb auf den Treppenstufen sass und nicht all zu sehr mit ihrem Kletterprojekt beschäftigt war. Sie wollte helfen, aus Angst und Sorge um mein Kind.

Aus ihrer Sicht der Dinge sollte ich dem Kind nicht dieses Maß an Freiraum für seine Entwicklung gewähren, weil sie die Treppe hinunter fallen könnte.

Du kannst also feststellen, dass das Gewähren von Freiraum auch etwas mit Vertrauen zu tun hat. Ich kann meinem Kind diesen Freiraum gewähren, wenn ich seine Fähigkeiten einschätzen kann und dem Kind Vertrauen schenken kann. Dieses Vertrauen wiederum kann ich nur durch eine intensive, beobachtende, nicht sofort eingreifende Haltung entwickeln. Ich muss meine Selbstreflexion und meinen Wunsch nach Entwicklung und Freiraum vor meine Ängste und Sorgen stellen. Ich muss eine Art Auseinandersetzung mit mir selbst betreiben, die mich meine Ängste und Sorgen einschätzen lassen, bevor ich sie über das Kind stülpe. Ich muss eine Art innere Arbeit betreiben und lernen meinen Einschätzungen bezüglich meinem Kind zu vertrauen und nicht über zu reagieren, sondern so oft als möglich zu gewähren, damit das Kind in seine eigene Kraft und Selbstsicherheit wachsen kann.

Dieses Thema Freiraum geben und Freiraum nehmen ist ein wichtiges Thema in der gesunden Entwicklung von Kindern. Es wird heiß diskutiert.

Wenn ich das Wort ‚Freiraum‘ im Duden nachschlage, dann steht dort: „Möglichkeit zur Entfaltung eigener Kräfte und Ideen.“  Schön beschrieben, wie ich finde und genau das will ich für meine Kinder.

Zu meiner Vorstellung von Freiraum geben und Freiraum nehmen, gehört, dass ich von Anfang an ein großes Maß an Freiraum für eigene Entscheidungen, eigene Zeit, eigene Bedürfnisse, eigene Konsequenzen, eigene Konflikte, eigene Kontakte usw. geben möchte. Genau darin sehe ich die „Möglichkeit zur Entfaltung eigener Kräfte und Ideen.“ (s.o.)

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich es in dem größten, mir möglichen Maß tue, meine Kinder stark in sich selbst ruhen können und nicht so viel Kraft in Widerstände geben müssen. Im Gespräch mit Eltern zeigt sich immer wieder, dass die Fähigkeit der Erwachsenen Freiraum zu geben, sehr stark mit der Fähigkeit korreliert, sich selbst Freiraum zu geben, den eigenen Weg zu finden, auszusteigen aus den Meinungen der anderen, für die eigene Stärke zu sorgen, sich selbst gut zu tun und aus dem Hamsterrad auszusteigen.

Freiraum geben und Freiraum nehmen wird damit zu einer sehr dynamischen Frage. Es heute zu tun und morgen zu lassen  liegt in meiner Freiheit. Es ist in keiner Weise festgezurrt oder in Stein gemeißelt. Ich kann mir den Freiraum geben heute so zu entscheiden und morgen anders. Freiraum geben verändert sich, wächst mit meinem wachsenden Vertrauen zu mir selbst und zu meinem Kind. Es hat mit dem Vertrauen in das Leben selbst zu tun.

 

Mit diesen dynamischen Fragen beschäftige ich mich sehr stark und kann dir helfen bezüglich deiner Kinder in ein größeres Vertrauen zu wachsen. Mir ist es sehr wichtig, dass Kinder mit einem großen Maß an Freiheit lernen können, damit sie sich gesund entwickeln können und nicht ihre Kraft für Widerstände, Krankheiten und Auffälligkeiten verpulvern müssen. 

Info zu meinen nächsten Veranstaltungen findest du hier:

www.wundersameslernen.de/termine/

Gerne helfe ich dir auch mit meinen Coachinggesprächen, trag dich einfach in das Formular ein, ich rufe dich zurück.

https://wundersameslernen.de/telefon-coaching/