Blinder Gehorsam. Warum ich Kinder lieber sehend wissen möchte.

Blinder Gehorsam. Warum ich Kinder lieber sehend wissen möchte.

Noch immer steckt Gefügigkeit und Gehorsam tief in unseren Ansätzen zu Erziehung und Lernen. Sich dieser Haltungen bewusst zu werden und sie an die Oberfläche zu holen, halte ich für eine wichtige Aufgabe. Wenn man genau hinschaut, findet man den Wunsch nach blindem Gehorsam in vielen Bereichen.

Vor einigen Tagen habe ich einen Videoausschnitt gesehen, in dem ein Schäferhund gezeigt wurde, der bei einem Wettbewerb oder einer Gehorsamkeitsprüfung eine besondere Medaille gewonnen hat. Ich sah also einen Hund, der auf dem Wettbewerbsplatz neben seinem ‚Herren‘ saß und innerlich gespannt wie ein Flitzebogen war. Ich sah ein ‚Herrchen‘, der gut durchtrainiert war und der in seiner ganzen Erscheinung wie ein Soldat aussah. Er verzog keine Miene und man hatte den Eindruck, dass er einen Stock verschluckt haben könnte. Der Wettbewerb startete und die beiden liefen los. Offensichtlich war die Aufgabe, dass der Hund seinem ‚Herrchen’ folgt, das ganze ohne Leine und mit einem Minimum an körperlich sichtbaren Anweisungen.

Der Hund war in der Art trainiert, dass er mit dem Kopf beim Laufen in den Himmel schaute. Eine unnatürliche Haltung für einen Hund. Das Ganze sah etwas skurril aus, aber offensichtlich entsprach es den gestellten Anforderung, ja wurde sogar als ausgezeichnet angesehen. Da der Hund in dieser Körperhaltung wenig sehen kann, kann er gehorsam sein. Mir fiel unmittelbar das Wort „Blinder Gehorsam“ ein. Man kann ihn in Mensch und Tier hervorbringen. Es funktioniert, dabei werden Topleistungen erbracht. Dem Auge eines sensiblen Betrachters entgeht nicht der Preis, der dafür gezahlt wird. Würde geht dabei verloren und noch viel mehr.

Äußerlich betrachtet sah alles korrekt aus. Man konnte den Eindruck haben, dass die beiden ein starkes Team sind. Und doch fand ich es einfach nur widerlich. Genauso widerlich, wie wenn ich so manche Pferdeveranstaltung anschaue. Wenn ich mir die Trainingsmethoden dazu betrachte, dann weiß ich, dass diese superintelligenten Tiere durch allerhand Methoden und Hilfsmittel in der Art trainiert werden, dass sie nicht gut sehen können. Manche Pferde werden so trainiert, dass sie den Kopf auf unnatürliche Weise nach unten halten müssen. So können sie wenig sehen.
Sie werden ihrer Sinnesstärke beraubt. Sie dürfen nicht Pferd sein. Gehorsam und Gefügigkeit werden so erzwungen.

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Äußerlich sieht man ein ‚korrekt’ gerittenes Pferd (vorgeführten Hund). So manchem Betrachter entgeht aber nicht, dass es ein Pferd ist, dass in eine Haltung gezwungen wurde, die von ihm verlangt, sich in so großem Maße unterzuordnen, dass die ganze Erscheinung oder das Pferd-Mensch Team eher einer roboterhaften Darbietung gleichkommt.
Die Natur des Lebewesens wurde mit List und so manches mal auch mit Gewalt unterdrückt, so dass es vordergründig eine gute Performance sein kann, hintergründig ist es seelischer und körperlicher Missbrauch.

Gehorsam, auch bei Kindern wird immer in gewisser Weise erzwungen. Das Dumme ist, dass es funktioniert. Vordergründig funktionieren unsere erzieherischen Maßnahmen und Interventionen noch immer. Gewünschte Leistungen werden erbracht, doch der Preis ist immer hoch. Etwas geht dabei immer verloren. Ein Funkeln in den Augen, eine Lebendigkeit im körperlichen Ausdruck, eine tiefe nährende Atmung, die Würde, die Integrität uvm.

Ich glaube, dass wir uns erst ganz am Anfang davon befinden, eine Vorstellung davon zu bekommen, wie ein Leben mit Kindern aussehen kann, in dem die alten Formen der Disziplinierung und das Einfordern von sofortigem und unbedingtem Gehorsam auf ein Höchstmaß minimiert werden.
Zu sehr stecken diese alten Vorgehensweisen, wie man Menschen ( und Tier) zum ‚Funktionieren‘ bringt, in uns drin. Es braucht ein großes Maß an Bewusstheit, um diese eingebrannten Muster langsam und respektvoll aus dem eigenen System zu schleichen.

Gerade die Kinder der heutigen Zeit scheinen hier große Lehrmeister zu sein. Viele, die ich kenne, fordern die Erwachsenen geradezu heraus, ihre Ideen zu Gehorsam und Erziehung gnadenlos zu hinterfragen. Und das mit gutem Grund.
Vor wie nach wird ein Umdenken in Erziehung und Lernen nicht durch das Umlegen irgendeines Schalters hervorgebracht, sondern durch ein erhöhtes Bewusstsein und den Willen sich dem unbequemen Nichtwissen zu stellen, wie es denn anders gehen könnte? Wir müssen das regelrecht 'neu' in Erfahrung bringen, den Mut aufbringen uns nach unserer inneren Wahrheit neu zu erfinden.
Viele haben sich auf den Weg gemacht. Dafür bin ich ausgesprochen dankbar.

Nachsatz: Auch was Hunde und Pferde betrifft, so weiß ich einfach, dass es anders geht. Topleistungen können erbracht werden und sie gründen auf eine wundervolle, würdige Beziehung.

Gerne lese ich von dir.


Ich war ungehorsam, was für ein Glück.

wundersameslernen UngehorsamAls meine Tochter nach einigen Wochen signalisierte, dass diese Art Lernen in der Schule für sie nicht mehr tragbar ist, habe ich sie nach eingehender Prüfung aus dieser Schule abgemeldet, um eine andere, passendere Formen für das Kind zu finden.

Entgegen vieler wohlwollender Meinungen und den kopfschüttelnden Einstellungen der Vertreter der Schule, habe ich sie unvermittelt nicht mehr zu Schule gehen lassen, ohne das zu dieser Zeit eine wirkliche Lösung in Sicht war. Es war nur klar, dass der gegenwärtige Zustand untragbar war.

Ich war ungehorsam, was für ein Glück.

 

Als einer meiner Söhne nach wenigen Wochen nicht mehr in den Kindergarten gehen wollte und sich mit Händen und Füssen gewehrt hat, habe ich ihn dort nicht mehr hingebracht. Entgegen jeder Empfehlung des pädagogischen Fachpersonals und meiner unmittelbaren Umgebung, habe ich mich auf seine Seite stellen müssen. Ich habe mir eine Menge Vorwürfe und Ratschläge anhören müssen.

Ich war ungehorsam, was für ein Glück.

 

Ich konnte gar nicht anders, als ungehorsam sein. Während der Geburt meiner ersten Tochter, die dann gegen meine Vorstellung, doch im Krankenhaus stattfinden musste, war es mir unmöglich der Anweisung der Hebamme zu folgen. Ich sollte mich während der immer kraftvoller werdenden Wehen auf den Rücken legen. Ich konnte nicht und musste während der Geburt 'ungehorsam' sein.

Zu dieser Zeit hatte ich noch nichts darüber gelesen, dass die Rückenlage die denkbar ungeeignetste Position für eine Geburt ist. Allein mein Körperempfinden hat es mir unmöglich gemacht, mich auf den Rücken zu legen.
Später erfuhr ich dann, dass diese Hebamme noch nie ein Kind in der Hocke entbunden hat.

Ich war ungehorsam, was für ein Glück.

 

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In meiner unmittelbaren Umgebung versammeln sich eine Menge Eltern und pädagogisches Fachpersonal, die alle, auf ihre persönliche Weise, eine Form von Umgehorsamkeit leben.
Sie tun dies aus ihrer tiefen Überzeugung heraus, dass viele Herangehensweisen im Umgang mit Kindern in dieser Zeit nicht mehr tragbar sind.
Um mich herum nehme ich all diese kleinen und großen ‚Widerständler‘ war, die sehr motiviert versuchen, die Welt für sich und ihre Lieben ein wenig besser zu machen.
Kürzlich habe ich in einem Vortrage von Richard David Precht, die Formulierung ‚enkeltauglich‘ gehört. Ja, es sind Menschen, die sich in ihrer Art dafür einsetzen, dass die Welt ‚enkeltauglich‘ werden kann.
Es sind Menschen, die der tiefen Überzeugung sind, dass sie selbst aktiv sein müssen. Sie haben erkannt, dass sie handeln müssen und zwar jetzt!

Es ist ihnen nicht möglich zu warten, bis etwas geschieht.
Sie selbst stehen auf, führen Gespräche in Einrichtungen, gründen Initiativen, leisten ein Ehrenamt und versuchen in irgendeiner Form durch ihre Umgehorsamkeit bestehende Strukturen zu dehnen und zu weiten.
Oft ist es so, dass diese Menschen, auf subtile Art für das bestehende System unbequem sind. In konservativen Strukturen sind sie nicht gerne gesehen.

Sie sind ungehorsam, was für ein Glück.

 

 

 

Ich stärke
tolle Eltern und einzigartige Kinder
EigenSINNig zu SEIN.

Hier findest du Teil 1 meiner Reihe zum Thema Umgehorsamkeit im Leben mit Kindern. Es ist sehr bedeutsam ungehorsam sein zu können. (in diesem Fall, dann natürlich manchmal unbequem für die Eltern ;)  Wieviel Ungehorsam darf' s denn sein? 

Finde hier Information zu meinem Beratungsangebot und hier die Einladung zu meinem nächsten Tagesseminar


Wieviel ‚Ungehorsam‘ darf s denn sein?

wundersameslernen Ungehorsam2Wieviel ‚Ungehorsam‘ darf s denn sein?

Ich frage mich, was es denn so schwierig macht, dass die Ungehorsamkeit der Kinder so ein aufreibendes Thema ist? Wieso fällt es uns bloß so schwer Umgehorsamkeit als einen notwendigen Teil der Entwicklung anzusehen? Wieso kennen wir uns in Erziehung und Lernen wesentlich besser mit den Extremen von absolutem Gehorsam und dem Gegenteil davon aus? Wieso ist es so schwierig den Teil, der zwischen den Extremen liegt,  auch als notwendiges  Entwicklungsfeld zu sehen? Wovor haben wir eigentlich Angst, wenn wir dem Kleinkind ein größeres Maß an Spielraum zugestehen? Wieso können wir ein Stück des ungehorsam seins, nicht als einen notwendigen Schritt in der Entwicklung junger Menschen sehen?

Es ist vielmehr so, als ob wir diese notwendigen Schritte des sprengen von Grenzen, durch rigide Maßnahmen zu unterbinden suchen. Würden wir das in kleinem überschaubaren Rahmen erkennen und sehen, dann müssten die Reaktionen der jungen Menschen nicht notwendigerweise immer skurriler und deutlicher werden.
Es ist die notwendige Folge, dem Erwachsenen eine Aufmerksamkeit abzugewinnen, für etwas, dass sich im Kinde ausdehnen möchte.
Könnte es sein, dass es der Identitätsbildung dient, ungehorsam zu sein?
Diese Verhaltensweisen, die du schon bei den Kleinsten beobachten kannst, sind notwendig und ich wette, dass jeder Erwachsene ein kleine Geschichte dazu erzählen kann.

Ich beispielsweise, sollte als Kind meinen Mittagsschlaf halten. Ich war aber nicht müde und so habe ich mich mit einem Stapel Bücher auf dem WC eingeschlossen und dort eine Zeit verbracht, von der ich wusste, dass sie nicht erlaubt gewesen wäre. Ich habe das heimlich getan. (Dies und noch viel mehr)
Auch meine Kinder habe ich über Jahre, bei viel Umgehorsamkeit beobachtet. Ich bin immer wieder erstaunt darüber, was mir die Großen heute erzählen und was ich damals wie heute so gar nicht mitbekommen habe. Fühle ich mich im Nachhinein belogen oder betrogen? Bin ich verärgert, dass sie nicht gehorsam waren? Nein, ich muss eher lachen.

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Mit meinem Text möchte ich mich heute für den kleinen Ungehorsam aussprechen. Ich möchte dich aufmerksam machen und dazu einladen, damit nachsichtig umzugehen. Ihn als wertvoll und stärkend zu betrachten, nicht als den Versuch deine Erziehungsbemühungen zu untergraben, dich zu betrügen und zu hintergehen. Es ist unter Umständen nicht erforderlich, den Ungehorsam als eine Form zu sehen, der aus dem ‚kleinen Verbrecher’ unter Umständen schnell ein 'großer Verbrecher' werden lassen könnte, wenn er nicht sofort mit aller Macht und Deutlichkeit unterbunden wird.

Vielmehr halte ich es für wesentlich förderlicher und stärkender für das Zusammenleben, mit den Kleinsten, wenn du der Situation ein entspanntes Einlenken, ein Lächeln, ein Stück Nachsicht, oder ein verschmitztes Grinsen abgewinnen könntest, wohl wissend, dass der Erwachsene darum weiß, dass hier in einem verträglichen Rahmen gerade eine Umgehorsamkeit stattfindet.
Jeder weiß darum, es wird auch gewisse Konsequenzen haben, aber man lächelt darüber und nimmt das Ganze nicht so bierernst.

Wenn dein Kind ungehorsam ist, dann kratzt es irgendwo an dir? Es reißt vielleicht eine kleine oder große Wunde auf.
Genau dies scheint mir der interessantere Punkt deiner Betrachtung in der Entwicklung aller Beteiligten zu sein.

  • Was genau treibt dich um, wenn dein Kleinkind keine Jacke anziehen will?
  • Was verärgert dich, wenn dein Kind vor dem Essen etwas anderes gegessen hat?
  • Was geschieht in dir, wenn dein Sohn nicht baden will?
  • Was passiert mit dir, wenn dein Kind morgens trödelt, nicht das macht, was du willst?
  • Was genau geschieht, wenn dein Kind partout nicht hinten im Auto sitzen will und du es eilig hast?

Was genau geschieht? Kannst du erkennen, dass es nicht unbedingt etwas mit Jacke, Essen, Baden, Trödeln oder einem Sitzplatz in einem Auto, zu tun hat?
Kannst du sehen, dass es daneben all diese verborgenen, kleinen Heimlichkeiten des Ungehorsams gibt, um diese kleine Person zu einer Persönlichkeit heranwachsen zu lassen?

Es braucht in meinen Augen eine Menge Geschmeidigkeit, Nachsicht und ein inneres Lächeln, manchmal ein Verschließen der Augen, in unserem Verhalten als Erwachsene, damit die Kleinsten Raum gewinnen, und sich herantasten können, an, wer sie sind. Unbeschreiblich, um wieviel sich die Dinge des Alltags entspannen können.

Wieviel ‚Ungehorsam‘ darf s denn sein?

Ich lade dich ein, dich gemeinsam mit mir auf die Reise zu machen, deine Fragestellungen bezüglich Erziehung und Lernen, als interessanten Forschungsweg zu sehen, Schönheit und Einzigartigkeit zu entdecken.
Dazu kannst du mit mir einen unverbindliches Kennenlerngespräch vereinbaren oder zum nächsten Tagesseminar hier zur Mühle kommen, Info findest du hier.

 

Finde hier Teil 2 meiner kleinen Reihe Umgehorsamkeit. Diesmal aus der Sicht der Erwachsenen. Umgehorsamkeit ist in diesen Tagen an vielen Ecken und enden erforderlich. Ich lade zum kleinen und vielleicht auch großen Ungehorsam ein:  Ich war ungehorsam, was für ein Glück


Respekt kannst du nicht erziehen - Respekt yourself

Respekt kannst du nicht erziehen - Respekt yourself

Mir fällt gerade in modernen und fortschrittlichen Familien auf, dass Kinder einen ziemlich respektlosen Ton ihren Eltern oder anderen Erwachsenen gegenüber haben. Ich weiß nicht ob das so eine moderne Art ist, wenn Kinder zu den Erwachsenen „ du Arschloch“ oder gar schlimmeres sagen.

In einigen Fällen kommt es mir so ‚bewusst-modern‘ oder ‚hipp‘ vor. Manchmal habe ich eher den Eindruck, dass Eltern eher völlig verunsichert sind und es ihnen peinlich und unangenehm ist.
In diesem Zusammenhang bemerke ich auch, dass viele Kinder völlig über emotional auf die Alltagsangelegenheiten reagieren.

  • Da werden Türen geschmissen, wenn Eltern zu ‚normalen Dingen’ nein sagen.
  • Es fliegen Gegenstände durch die Luft.
  • Sie schreien über die Maßen oder sind länger als wenige Minuten beleidigt.
  • Sie laufen überall nur noch mit Kopfhörern umher.
  • Die Kleinsten schreien und toben wegen sogenannten Kleinigkeiten.

Für mich ist das ein Zeichen, dass dieser „ Emotions-Körper“ der Kinder sich übermäßig aufgeplustert hat.
Der „Emotions-Körper“ ist für mich die Summe aller verletzten und verletzenden Verhaltensweisen. Wenn der „Emotions-Körper“ die Überhand nimmt, dann wird er ein Selbstläufer und nährt sich aus sich selbst heraus. Er gibt sich selbst immer wieder Nahrung.

Das bedeutet, dass es den Kindern unter Umständen nicht gut geht. Ihr Verhalten bringt es durch durch diese ‚über-emotionale Art‘ zum Ausdruck. Damit ecken sie dann links und rechts an, das wiederum füttert in direktem Maß diese „Emotionalität“ und die ‚angefutterte' Energie macht sich wieder selbstständig. Ein Kreislauf entsteht.
Stell dir vor du pustest einen Luftballon mit all deinem Unwohlsein auf, und lässt ihn dann los. Dann sprudelt und spritzt er wild durch den Raum, eckt überall an, und lädt sich durch die Reaktion der Mitmenschen wieder erneut auf. (an der Stelle hinkt das Beispiel ein klein wenig)

Was tun? Wie kannst du in anderer Weise beginnen darüber nachzudenken?

Früher hat man sich Respekt verschafft und man hat das unter Umständen mit ganz klaren körperlichen Sanktionen getan. Es stand außer Frage, wer das Sagen hat. Zu einem Erwachsenen „du Arschloch“ zu sagen, war unvorstellbar. Es war im selben Moment nicht gestattet den eigenen Gefühlen über die Maßen Ausdruck zu geben.
Das hat sich in ganz verschiedenen Verhaltenskodizes gezeigt.

„Wenn das Brot spricht, dann schweigen die Krümmel.“

Kennst du diesen Satz, der uns unmissverständlich sagt, dass die Kinder zu schweigen haben, wenn die Erwachsenen sprechen. Sätze dieser Art tragen wir alle in unseren Zellen und dann ist es auch kein Wunder, wenn wir in der heutigen Zeit schon mal ins Rudern geraten, wenn wir mit den Kindern in einer anderen Art zusammenleben wollen und gerade damit beschäftigt sind andere Wertvorstellungen zu erkennen und dann auch leben zu wollen.

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Früher hat man den ‚gebührenden“ Respekt gefordert und hat ihn dann durch Schläge oder das Verdeutlichen von gewissen Abhängigkeiten klar gemacht. Punkt!
Heute nun, haben sich unsere Ideen von Erziehung und Lernen sehr stark geändert. Respekt erziehen zu wollen funktioniert nicht mehr so recht, da man den großen Hebel der körperlichen Strafen nicht mehr hat.

Wie in vielen anderen Bereichen der Erziehung bleibt zum Thema Respekt hier derzeit das Vorleben und das ist gar nicht so einfach, weil ich ja unter Umständen selbst nicht gelernt habe, wie ich respektiert werde, bzw. wie ich mich und meine eigenen Bedürfnisse respektieren kann.

Dann sind wir wieder an dem Punkt angelangt, der uns verdeutlicht , dass Erziehung im Umbruch ist und wir mit dem einen Fuß noch in den alten Herangehensweisen stehen und mit dem anderen Fuß gerne ein neues Land betreten möchten und dazwischen ist ein klein wenig Niemandsland.

Dieses Niemandsland müssen wir erkennen und lieben lernen.

Denn im neuen Paradigma ist da niemand mehr, der uns sagt, wie wir es zu machen haben und was da richtig und falsch ist. All die Informationsflut zum Thema Erziehung können wir nur unter einem einzigen Aspekt filtern. Dieser Aspekt lautet:
Ist das meine Wahrheit? Räsoniert das mit mir? Ist das ein Ansatz, der sich für mich gut anfühlt?
Und dann, gestärkt durch diesen inneren Seismographen, kann ich ein Schritt Neuland betreten und mich immer wieder mutig aufmachen.

Ich bin also und das ist das Neue hier, jeden Tag gefragt meine Bedürfnisse zu erkennen. In dem Fall vielleicht, dass ich nicht will, dass mein Sohn „du Arschloch“ zu mir sagt. Dann einen authentischen Weg zu finden, der ziemlich klar und unmissverständlich zum Ausdruck bringt, dass ich mich so sehr selbst respektiere und es damit nicht zulassen kann, dass mein Sohn mich in dieser Art tituliert. Das ist ein völlig anderer Ansatz. Mit Erziehung hat das nichts zu tun.

Es hat viel mehr mit dem Respekt zu tun, den ich mit selbst zu lernen gebe. Es geht vielmehr darum, dass mein Kind kapieren muss, dass ich es bin, die sich bis in jede Zelle hinein selbst respektiert.
Da sind mir meine Kinder durch die täglichen Herausforderungen schon recht hilfreich. Sind sie respektlos? Nein. Sie helfen mir heraus zu finden, wer ich bin und wie ich das am kraftvollsten zum Ausdruck bringen kann.

Bezogen auf Respektlosigkeit bedeutet es, dass ich mir vorgenommen habe, es nicht mehr zuzulassen , dass mich jemand respektlos behandelt und dies insbesondere von meinem Kind.
In dieser Weise lernen sie etwas zum Thema -Respekt-

Respect yourself.

 

Am  So 22 Mai 2016 findet das nächste Tagesseminar, hier im Kraftort Köttingermühle statt.  Die Teilnehmerinnen sprechen von einer Art Miniwellness für Körper, Geist und Seele. Das Alter deiner Kinder spielt keine Rolle. Die Themen geben dir die Möglichkeit dich und deine persönlichen Fragestellungen darin zu finden. Info findet du hier. 


Irgendwo zwischen Gehorsam und Ungehorsam

Wundersames Lernen Gehorsam UngehorsamIrgendwo zwischen Gehorsam und Ungehorsam.

 

Was willst du denn eigentlich? Möchtest du gehorsame Kinder erziehen, die zu 98,2 % darauf hören, was du und andere Erwachsene oder gar Autoritäten sagen? Möchtest du Kinder erziehen, die leicht manipulierbar sind? Möchtest du Kinder erziehen, die lediglich gelernt haben gehorsam zu sein? Möchtest du Kinder erziehen, die emotionalen und sexuellen Übergriffen, Drogen, Fastfood und den anderen großen Verführungskräften in den Medien nur schwer widerstehen können?

oder

Möchtest du Kinder erziehen, die Selbstbewusstsein entwickeln können, die selbstständig denken und entscheiden lernen, die auch ein Gespür für ihre eigene Sicherheit entwickeln können. 

Wenn du diesen Text liest, dann gehe ich davon aus, dass du dein Kind befähigen möchtest selbstbewusst und stark zu sein. Wenn das dein Wunsch sein sollte, dann ist es wichtig, dem Kind in möglichst großem Maß zu gestatten, auf sich selbst zu hören. Das bedeutet noch lange nicht, dass es einfach machen kann, was es will. Es bedeutet zunächst nur, dass es ein Gespür für seinen Körper, seine Empfindungen und seine Entscheidungen entwickeln kann. Es lernt, auf Sicht gesehen in sich selbst zu vertrauen.
Doch davor steht, dass wir Erwachsenen zunächst selbst eine Position in dem „Spiel“ finden müssen. Diese eigene Positionierung gibt uns auf lange Sicht dann auch die Kraft für uns selbst und/oder die Bedürfnisse der Kinder einzustehen.

Dazu habe ich ein paar Fragen notiert, die dich darin unterstützen können, mehr Klarheit zu erlangen.

  • Wo siehst du Wurzeln unserer Gesellschaft, deiner Familie zum Thema -Gehorsam-?
  • Wurdest du selbst zu absolutem Gehorsam erzogen?
  • Was geht in dir selbst vor, wenn dein Kind nicht gehorcht?
  • Was fällt dir zu dem Satz ein: „So lange du die Füsse unter meinen Tisch stellst, …..!“
  • Sollen die Kinder deiner Meinung nach möglichst frühzeitig lernen gehorsam zu sein, damit du sie später besser ‚leiten’ kannst ? Damit sie nicht ‚übermüpfig‘ werden?
  • Welche Zusammenhänge siehst du persönlich zwischen -gehorsam sein- und -ein Gespür für sich selbst entwickeln dürfen-?
  • Was hält dich persönlich davon ab, deinem Kind in dem einen oder anderen Bereich mehr Freiheit für ‚eigenes‘ zugestehen zu können?

Sich selbst Klarheit und vor allem eigene Ideen zum Thema Gehorsam zu verschaffen ist in meinen Augen sehr wichtig, um im Alltag mit dem Kind klarer aufzutreten. Je klarer ich darin bin und mich selbst in dem Thema ein Stück gefunden habe, desto weniger muss ich aus der eigenen Verunsicherung heraus, emotionale Entscheidungen treffen und damit über reagieren.
Wenn ich mehr und mehr Klarheit im Spannungsfeld zwischen Gehorsam und Ungehorsam erlangt habe, dann drückt sich das beispielsweise auch in meiner Sprache aus. Ich kann dann zu Ausdruck bringen, was ich benötige, was ich brauche, was ich will und was nicht. Dasselbe kann ich dann in großem Maße meinem Kind zugestehen und gelange damit an den Punkt im Gespräch und in Beziehung zu sein.

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Ich begebe mich damit auf neuen, vielleicht unsicheren, aufgelockerten Boden. Dieser Boden ist aber interessanterweise kein Boden für Willkür und Zügellosigkeit, sondern bietet lediglich lockere Erde, in der sich Beziehungen und intelligente Gespräche überhaupt erst einmal verwurzeln dürfen.

Absoluter Gehorsam im Leben mit dem Kind, setzt auf einen festen, undurchlässigen, im Gleichschritt festgetrampelten und verdichteten Boden, der es jungen Pflänzchen schwierig macht, sich zu verwurzeln. Wenn sie sich nicht verwurzeln können, werden sie durch jede Strömung und Schlechtwetterlage weggeschwemmt oder sind wenig widerstandsfähig, um ein paar Tage Trockenheit zu ertragen.

In welchem Boden soll dein Kind gute Wachstums- und Entwicklungsbedingungen finden?
Und wo/wie kannst du die Veränderung sein, um das zu ermöglichen?

Gerne lese ich deinen Beitrag dazu in den Kommentarfeldern.

 

Schon am 22.Mai  findet das nächste Tagesseminar hier in der Mühle statt. Da haben wir Gelegenheit Themen dieser Art zu bewegen.  Info hier