Vom Pauken zum Entdecken: Eine 'neue' Perspektive auf das Lernen

Vom Pauken zum Entdecken: Eine 'neue' Perspektive auf das Lernen

Weil es so selbstverständlich ist Lernen mit Pauken für Klassenarbeiten oder Prüfungen zu verwechseln, habe ich dem Wort ‚Lernen‘ das Wort ‚wundersam‘ hinzugestellt.

 

Meine Absicht war es, das Konzept von Lernen aus der Sackgasse des verschulten Paukverständnisses zu befreien.

In Wirklichkeit ist Lernen ein natürlicher Prozess, der geschieht, wenn die Umgebung des Kindes dafür vorbereitet ist.

Die Vorbereitung der Erwachsenen ist wirklich eine Aufgabe, denn die meisten von uns haben ein System durchlaufen, das leider noch immer der Vorstellung folgt, dass Kinder mit einem Trichter gefüllt werden müssten.
Die Trichter sind nicht mehr aus abgeschrammtem Metall, sondern sie sind inzwischen hübscher geworden. Es gibt sie in bunten Farben, mit Blümchen drauf und in unterschiedlichen Größen. Das Vorstellungsbild zum Thema Lernen ist an vielen Orten noch immer das des Trichters.

Was auch geblieben ist, ist die Vorstellung, dass man das eingefüllte Wissen, immer abfragen und kontrollieren muss. Der Füllstand sollte mehr oder weniger bei allen Kindern den gleichen Stand haben.
Darüberhinaus sollte man den Füllstand jederzeit bewerten und auf Knopfdruck abfragen können.

Das dieses Wissen, was den Kindern auf diese Art zugeführt wird, sich dann nur wenige Tagen oder Wochen später wie ein Gas verflüchtigt, wird in Kauf genommen. Ja, man nimmt diesen Umstand dann gerne als Erklärung dafür, dass man ja wieder auffüllen muss.

Die Erwachsenen werden damit in einem Aktivitätstaumel gehalten. Man hat ständig dein Eindruck, dranbleiben zu müssen, damit Kinder lernen. Das ist anstrengend für alle Beteiligten. 

Du siehst also, dass wir Erwachsenen selbst randvoll aufgefüllt wurden. Es fällt uns noch immer ganz schwer, einer anderen Vorstellung von Lernen, Platz zu machen.

Damit wir Kindern freies und selbstbestimmtes Lernen zugestehen können, ist es notwendig wundersam zu VERlernen.
Das bedeutet, dem Raum zu geben, wie Lernen sein könnte, wenn es keine Trichter (Vorstellungen) gäbe.

Dieses Verlernen ist ganz sicher nicht bequem, denn es konfrontiert die Erwachsenen, die sich dafür öffnen, ganz direkt und unmittelbar mit einer großen Unsicherheit. Man weiß ja nicht wirklich, wie es funktioniert mit dem freien und selbstbestimmten Lernen.

Viele unangenehme Emotionen liegen wie dicke Felsbrocken auf dem Weg. Um den Kindern den Weg frei zumachen, ist man selbst gefragt, die wuchtigen Brocken aus Unselbstständigkeit, mangelndem Antrieb und Überforderung aus dem Weg zu räumen.

Unter dem ganzen Geröll ist dann irgendwo die eigene Kreativität und Kraft für den eigenen Antrieb verschüttet. Die meisten Erwachsenen haben eine Vorstellung von Lernen, die sich lediglich aus den eigenen, oftmals eingeschränkten Erfahrungen zum Lernen speisen.

Damit wird also klar, dass es ganz gewiss nicht einfach ist, diesen Weg, des sich selbst ‚deschoolens’ zu gehen.

Glücklicherweise gibt es immer mehr Menschen, die diesen Weg ein gutes Stück gegangen sind.
Inzwischen gibt es auch mehr und mehr junge Menschen, die diesen Umweg nicht gehen brauchten. Sie konnten in alternativen Einrichtungen, vielleicht auch ganz ohne Schule einen selbstbestimmten Lernweg gehen.
Sie haben vielen Erwachsenen einiges voraus.

Sie haben gelernt, sich dichter an der eigenen Innenwelt selbst zu bilden, sie haben eine großes Maß an Eigenverantwortung für ihren Lernweg entwicklen können. Sie haben sich eine Stück Individualität beibehalten können. Sie sind unter Umständen ganz gut auf ihrem Weg, wenn es um das 1x1 des lebenslangen Lernens geht.

In einer bunten Lernwelt treffen also diese unterschiedlichen Menschen aufeinander, die ihr Bewusstsein auf die vielschichtigsten Arten entwickelt haben. Sie stehen alle an den unterschiedlichsten Stellen und möchten doch gemeinsam etwas Neues schaffen.

Diese unterschiedlichen Voraussetzungen dürfen wir nicht vergessen, wenn wir uns zusammentun und für Kinder neue Möglichkeiten schaffen wollen. Die verschiedenen Startpunkte dürfen wir nicht bewerten und uns gegenseitig geringschätzen.
Es geht darum sie zu erkennen, wohlwollend und liebevoll miteinander umzugehen.

Den kleinsten gemeinsamen Teiler als Ausgangspunkt für einen gemeinsamen Weg zu gehen. Auf diese Weise Hand in Hand in eine neue Kultur von Lernbegleitern zu wachsen, scheint mir sehr wertvoll.

Menschen nun in einen Kreis zu bewegen, damit sie von und miteinander lernen können, halte ich für zukunftsweisend.
Genau das tue ich in all den Kreisen, die ich anbiete. Sei es bei den Mühlengesprächen zum WundersamenLernen, den Supervisionen, in Beratungssituationen oder in der Feldenkrais-Gruppe.

Zu Grunde liegt immer die Idee, unterschiedlichste Vorraussetzungen und Standpunkte anzuerkennen, das verbindende zu bergen und miteinander zu wachsen.

Eine kleine Frage zum Schluss:
Was ist der kleinste gemeinsame Teiler, der dich mit den Menschen verbindet, die von Lernen eine andere Vorstellung haben?


Jungs, lernen anders. Von der kreativen Kraft der Zerstörung.

Jungs, lernen anders. Von der kreativen Kraft der Zerstörung.

 

Einer meiner Söhne hat gestern diese XXL Streichhölzer auf der Fensterbank entdeckt. Inzwischen, die Kinder sind groß, kann ich sie in der Tat irgendwo liegen lassen.

Er sieht die Hölzer, drückt mit einigen Worten und dieser ganz bestimmten Stimmlage sein Interesse an den Riesendingern aus.
Nur Sekunden später sehe ich ihn auf dem Sessel sitzen und er fackelt das lange, dünne Hölzchen ab.
Er beobachtet genau, was passiert. Das lange Zündholz dreht sich ein, wie interessant für ihn. Seine Interesse entnehme ich einer Bemerkung, die er eher beiläufig macht, während er ganz vertieft mit dem Feuer konferiert.
Sekunden später steht er auf und geht. Geraume Zeit danach finde ich dieses abgefackelte, verdrehte Hölzchen auf meinem Küchentisch wieder. Dort wurde es abgelegt, das Leben geht weiter.

Ich habe sechs Kinder, drei Jungen und drei Mädchen. Das hat mir über Jahrzehnte die Gelegenheit gegeben, zu beobachten, wie unterschiedlich sie ‚verdrahtet‘ sind. Bitte verzeih’ diese etwas technische Formulierung.

Ich kann dir gar nicht sagen, wieviele Kugelschreiber ich in den letzten Jahrzehnten habe wegschmeissen müssen. Die Müllberge dieser Welt sind alleine durch die inneren Forschungsaufträge der Jungs gestiegen.

Sie finden einen Kugelschreiber und er muss sofort in seine Einzelteile zerlegt werden. Man muss dort hinein schauen und ergründen, wie das Ding funktioniert. Diese Kugelschreiber werden aufgeschraubt und im einen oder anderen Fall springt dann die Feder heraus und wird nie wieder gesehen.
Das wars.
Das reicht aber nicht, denn irgendwann liegt da dieser andere Schreiber, der etwas anders zu funktionieren scheint. Natürlich muss dieser auch geöffnet werden, denn er hat vermutlich eine ganz andere Technik? Was da wohl anderes ist?

Alles muss in seine Einzelteile zerlegt werden.

Bei den Kleinsten wird der Schrank ausgeräumt, der Mülleimer untersucht, die Handtasche. Etwas später der Kugelschreiber, dann die Hausgeräte, die zerlegt werden.
Danach wird der Computer aufgeschraubt. Gefolgt vom Motor des Rasenmähers. Wenn sie Glück haben, hat Mutter auch ein altes Moped im Schuppen stehen. Hier muss man den Motor zerlegen und zig mal ein und ausbauen, vielleicht kann man etwas mehr Leistung heraus kitzeln?

Aus der Sicht einer manchmal mehr, manchmal weniger verzweifelten Mutter versuche ich dir die Einzigartigkeit von Jungs zu beschreiben. Sie sind so oft damit beschäftigt, diese Welt in ihrer Tiefe zu ergründen. Sie wollen wissen, wie etwas funktioniert. Sie zerlegen und ergründen. So forschen sie.
Und was sie mit Sicherheit auch benötigen sind ganz fixe und allezeit aufmerksame Schutzengel. Bei diesen unsichtbaren Helfern habe ich mich schon viele male bedankt, das kannst du mir glauben.

Und auch heute komme ich zu dem Schluss, das Jungs (heute beipielhaft in den Vordergrund gestellt) in unserem gegenwärtigen Bildungssystem extrem behindert werden ihren ‚Lebenslernfaden’ aufzugreifen und zu bespielen.

Jungs, (wie Mädchen) bräuchten in bestimmten Fällen ganz andere Umgebungen, um wirklich lernen zu können, wie es aus ihnen heraus kommen möchte.

Auch diesen Betrag habe ich geschrieben, damit die Einzigartigkeit der jungen Menschen nicht im Einheitsbrei der allgemeinen Vorstellung vom Lernen verloren geht.
Bei all den derzeitigen Bestrebungen hin zur ‚Gleichmacherei’ darf die Einzigartigkeit eines jeden jungen Menschen nicht in Vergessenheit geraten.
Wir sind nun mal Individuen und benötigen daher auch je individuelle Dinge, um uns optimal zu entfalten.

„Je individuelle Dinge“ kann ich dir auch mit meiner Beratung im Leben mit Kindern anbieten. Hier kannst du Kontakt mit mir aufnehmen.


Hoffnungslos im Schulsystem eingeklemmt. Wissen wir eigentlich noch, was wir tun?

Hoffnungslos im Schulsystem eingeklemmt. Wissen wir eigentlich noch, was wir tun?

Wir nennen sie einfach mal Marie. Sie steht stellvertretend für alle Kinder, die, aus was für Gründen auch immer, im derzeitigen Schulsystem nicht zurecht kommen. Die Gründe sind mannigfach, aber die Hoffnungslosigkeit für die Kinder und auch deren Eltern ist gleich, vor allem ist sie fast unerträglich.

Es ist eine wahre Geschichte, eine, von den vielen, die mir Eltern in den vergangenen Wochen zugetragen haben. Allen gemein ist, dass die Beteiligten so tief im Schmerz sind, dass eine einfache Lösung nicht leicht zu entwickeln ist. In allen Fällen macht die Verstrickung der Beteiligten in ihren ganz normalen Lebenszusammenhängen, eine Bewegung in eine Richtung – irgendeine Richtung – fast unmöglich.

Die unsägliche Schulpflicht und das verbohrte Einhalten müssen eines Lehrplans sind hier die Ketten, die Eltern wie Kinder am Marterpfahl anbinden.
Es geht doch längst nicht mehr um die Kinder und den Wunsch, dass sie einen guten und freundlichen Start ins Leben haben. Es geht um das Einhalten und dienstmäßige Durchsetzen irgendwelcher Papiervorgaben. Um die Kinder geht es nicht.

Marie hat in Mitten eines Schuljahres die Schule wechseln müssen. Es gab gute Gründe dafür. Ihre Zeit an der anderen Schule war alles andere als einfach für sie. Auch sie ist eines dieser Kinder, dass im Grunde ganz individuell gestrickte Umstände bräuchte, um Schule möglichst unbeschadet zu überstehen. Sie trägt besondere Begabungen. Ich benutze an dieser Stelle ganz bewusst nicht das Wort ‚hochbegabt‘. Ich möchte sie für diesen Artikel nicht mit der Bezeichnung ‚hochbegabt‘ aus dem Kreis der anderen Kinder zerren, die ja, jedes für sich auch bestimmte Begabungen tragen.

Diese Begabungen und Eigenheiten der Einzelnen finden in ihrem schulischen und sozialen Zusammenhängen keinen Kanal. Auf Grund der strengen Taktung von Schulleben können sie keinen Ausdruck finden.
Es ist schlichtweg keine Zeit für Individualität. Nicht nur keine Zeit, sondern auch kein Einsehen dafür, dass kein Kind sich unter diesen Umständen gut entwickeln kann. Man macht das Einhalten eines Lehrplans zur angebeteten, stählernen Statur. Der sieht so vielen unnützen Stoff vor, dass keine Zeit bleibt für Leben außerhalb der Bildungskralle.

Genau wie in den anderen Geschichten der Kinder, die ich mir in den letzen 14 Tagen anhörte, muß Marie darunter leiden, dass sie mit ihren individuellen Stärken und Begabungen ja gar nicht erst wahrgenommen wird. Sie, wie viele andere, wird lediglich an ihrer Fähigkeit gemessen, wie sie in der Lage ist, vorgegebenen Schulstoff zu schlucken.

Nicht nur, dass sie unter diesen Umständen keine Gelegenheit bekommt, sich mit dem zu beschäftigen, wo nach ihre Seele eigentlich schreit. Nein, sie wird auch noch an dem gemessen, was gar nicht ihr entspricht.

Die Messlatte ist eine willkürlich festgelegte Messlatte. Vergessen wir das nicht. Eine, die vielleicht für den Weg ins Industriezeitalter von gewisser Bedeutung war. Man hat diese Messlatte genommen und legt sie laufend höher, ohne wirklich ersthaft zu überlegen, dass ein ‚Höher-Größer-Schneller-Weiter‘ junge Menschen in eine Krise treibt. Diese ist doch längst nicht mehr zu verantworten.

Marie verstellt sich und verbiegt sich, um diesen unmenschlichen Ansprüchen genügen zu können. Da sind die Erwartungen eines völlig überdrehten Schulsystems. Da sind aber auch die Erwartungen der Eltern. Unter Umständen haben diese noch unterschiedliche Ansprüche. Der Druck von außen wird so groß, dass sie es kaum noch aushalten kann.
Sie verdreht und verbiegt sich, weil sie natürlich versucht dem allen gerecht zu werden. Die anderen machen das ja auch.
Inzwischen steht sie so unter einer inneren Anspannung. Diese führt dazu, dass sie zu Hause und in ihrem Freundinnen Kreis nur mehr explosiv reagieren kann. Sie beginnt damit, es sich mit den besten Freundinnen zu ‚versauen‘.

In ihren jungen Jahren hat sie einen Arbeitstag, anspruchsvoller wie der, vieler Erwachsener. An der neuen Schule hat sie nun an 4 Tagen Ganztagsunterricht. Als ob das nicht schon genug wäre, so bekommen die Kinder, nach einem ganzen Tag Schule, auch noch Hausaufgaben.

Sind wir als Verantwortung tragende Erwachsene, eigentlich noch zu retten? Wer bitte läßt sich so einen Irrsinn einfallen? Wir müssten doch aufstehen und alle signalisieren, dass das ganze System unsere Kinder krank macht!

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Marie, wie viele andere ist unter enormem Druck. Sie weiß nicht wohin, mit sich selbst.

Immer mehr reagiert sie anderen gegenüber unangemessen. Die Situation verschärft sich.

Ganz ähnlich wäre hier die Geschichte der anderen Kinder, die ich in der vergangenen Woche gehört habe. Natürlich aber sind die individuellen Reaktionsweisen unterschiedlich.

Das eine Kind reagiert konfrontativ-explosiv. Das andere Kind reagiert durch Rückzug, wird still und zieht sich in sich zurück. Andere entwickeln Abhängigkeiten, Essen zu viel oder zu wenig. Sie bekommen Bauch- oder Kopfschmerzen. Nun beginnt der Tanz zu Beratern, Ärzten, Therapeuten und zur Nachhilfe. Monate oder Jahre gehen ins Land.

  • Noch mehr Termine
  • Noch mehr Sorgen
  • Noch mehr Kosten
  • Noch mehr Stress.

Allen diesen tragischen Geschichten ist gemeinsam, dass Kinder wie Eltern in einer kompletten Ohnmacht stecken. Das ist auch klar, denn im Moment sind insbesondere die Kinder, die  ganz bestimmte Bedürfnisse haben (das sind vielleicht sogar alle Kinder), in erster Linie eingequetscht in ein unflexibles und wenig bewegliches System.
Wenn man jedes Dach von jedem Haus abnehmen würde und dann mal von oben schauen würde, dann möchte ich nicht wissen, wieviel Drama sich in jedem Haushalt zum Thema Schule abspielt?

Alle machen weiter.

Eltern versuchen sogar Schulwechsel, unter Umständen mitten im laufenden Jahr. Verzweifelt suchen sie nach den anderen Möglichkeiten. Die Warteliste an dieser oder jener Schule ist eine Riesenhürde. Man kann sich nicht bewegen und muss sein verzweifeltes Kind doch täglich in diese Schule bringen, von der man weiß, dass es im Moment dort überhaupt nicht zurecht kommt.

Ist das nicht grauenvoll? Ist das nicht Folter? Ich bin sauer und ungehalten darüber. Ich bin sauer, dass wir Eltern das alles mitmachen. Ich bin sauer, dass die Augen zu und durch Mentalität für das eigene Kind so groß ist. Wir müssen gemeinschaftlich denken lernen. Ja, ich wünsche mir, dass auch die mitdenken und helfen, deren Kind scheinbar problemlos durchrutscht.

Im Grunde müssten wir doch alle aufstehen und dem Einhalt gebieten. Es geht doch um die körperliche und seelische Gesundheit unserer Kinder. Es geht um die gesunde Entfaltung einer ganzen Generation.

Stattdessen geht es einfach nur weiter. Was soll ich dir sagen, es wird sogar noch schlimmer. Kannst du das glauben?

Für Marie ist es noch nicht zu Ende. Sie kam dann, nach einigem Suchen und ernsthaften Entscheidungen, an eben diesem Gymnasium an.

An ihrem ersten Schultag in der neuen Schule kam sie als Fremde in die Klasse. Hier wurde sie weder begrüßt, noch durch einen ausgebildeten Pädagogen (stell dir vor) mit ein paar wohlwollenden Gesten in die Klassengemeinschaft integriert.
Der Unterricht wurde einfach weitergeführt. Business as usual. Kannst du das glauben? Ja, so war das.

Jetzt bist du dran. Ich glaube es geht hier längst nicht mehr um mein Kind und dein Kind. Es geht um unser aller Kinder. Wir müssen darüber reden. Die Umstände aufzeigen. Wir müssen damit aufhören uns in diese Wege hineinziehen zu lassen, die die Kinder immer mehr zu Opfern dieser krankmachenden Umstände macht.
Es könnte so viel einfacher sein. Ich bin so dankbar für all die Bewegung und all die Initiativen, die sich an vielen Orten aufmachen und für bessere Umstände sorgen. Dann sind wir noch lange nicht da, dass Kinder frei und selbstbestimmt lernen können. Für all die Maries da draußen ist es vielleicht zu spät. Aber es ist ein Anfang. Immerhin!

Eher bildhaft ausgedrückt, als Geschichte verpackt, findest du dieses Thema aufgearbeitet, in diesem Beitrag.

Den heutigen Artikel kannst du richtig gerne teilen.


Natürliches lernen. Was ist es? Wo geht es schon verloren?

Natürliches lernen. Was ist es? Wo geht es schon verloren?

Natürliches Lernen steht in unmittelbarem Bezug zu den persönlichen Erfahrungen und damit dem individuellen Erleben.
Es hangelt sich bestenfalls an den eigenen Bedürfnissen entlang und ist damit selbstgesteuert und aus dem Innersten eines Menschen initiiert.

Heute möchte ich im übertragenen Sinne eine Lupe zur Hand nehmen und etwas genauer untersuchen, was in meinen Augen natürliches Lernen ausmacht. Ich möchte dich mit diesem Text an die Tatsache heranführen, dass natürliches Lernen bei den meisten Menschen, durch den Prozess der Erziehung, verschüttet wurde und weiterhin verschüttet wird. Dazu ein Beispiel.

Du kennst ja sicher den Konflikt zwischen Menschen, die der Meinung sind, dass man kleinen Kindern in der Sauberkeitserziehung nahelegen müsste, dass sie sich auf das Töpfchen setzen und ‚akitv‘ dafür sorgen, dass sie Pipi machen oder den Darm entleeren. Man möchte den Kinder etwas beibringen und sagt etwas wie: „Nun drück mal!“ Ich habe auch schon Erwachsene gesehen, die auf vor dem Kind auf eigenwillige Weise das Gesicht verziehen und damit aufzeigen wollen, dass ein ‚machen‘ erforderlich ist. Man kreiert im Kind den widernatürlichen Weg, dass Pipi machen ein aktiver Prozess sei. Der natürliche Lernprozess des Menschen, der simple körperliche Vorgang des ‚Wasser lassens’ wird verstellt.

Dann gibt es andere, die der Meinung sind, dass die Sauberkeitserziehung etwas ist, was sich im Kind von alleine einstellt, je weniger man diesen Prozess durch Hinterfragen oder erpresserische Anregungen forciert. Demnach ist die Sauberkeit ein Bedürfnis und hat etwas mit Körperbewusstsein, mit Reife und der Fähigkeit im richtigen Moment loszulassen zu tun. Ja, Pipi machen ist ein Prozess des Loslassens.

Das erste Beispiel oben möchte eine Anregung dazu geben, wie tief Erwachsene, oftmals durch Unwissenheit, in die natürlichsten, menschlichen Lernprozesse eingreifen und diese, manchmal sogar bis zur Unkenntlichkeit verbiegen.

Einem natürlichen Vorgang wird etwas Künstliches aufgepfropft. Simple, von innen geleitete Vorgänge werden für das Kind verdreht.
Intelligent und geschmeidig im Lernprozess, wie junge Menschen nun mal sind, gehen sie mit diesen Vorgaben mit. Sie glauben, dass das, was man ihnen bezüglich der Alltagsdinge im Lernprozess eines jungen Menschen, sagt, ‚richtig‘ ist. Sie übernehmen das, was man ihnen vorlebt und sagt, aber der Preis ist hoch.

Das Ergebnis ist, dass junge Menschen ihr Körperwissen und ihre Körperweisheit zu Gunsten der erlernen Vorgaben der Erwachsenen verkaufen. Sie opfern, wenn auch unbewusst, ihre körperliche Superintelligenz, die eigentlich das Hauptnavigationssystem für ihren weiteren Lernweg im Leben ist.

Sie geben ihr Orientiertungs’gerät’ auf und werden damit zukünftig abhängig von den Vorgaben und Vorlagen der Erwachsenen, die damit einen künstlichen und pervertierten Lernprozess im Kind fortschreiben.

Anders kann man die Tatsache nicht erklärten, dass Kinder, die aus etwas unfreieren Lernumgebungen kommen und plötzlich, etwa in einer freien Schule sind, oftmals lange Zeit brauchen um wieder ihren eigenen, inneren roten Faden aufzuspüren.

Das zeigt sich dann darin, dass es passieren kann, dass sie für Wochen, Monate oder Jahre nichts tun. Sie durchleben sehr verunsichernde Zeiten, des nicht wirklich wissen, was sie mit sich anfangen sollen. Das ist dann der Moment, wenn die unwissende und ebenfalls verunsicherte Umgebung in Form von Erwachsenen auf sie zukommt und sie anregen und inspirieren will. Die Zeit des vermeintlichen Nichts-Tuns ist genau die Zeit, in der Eltern oft Angst bekommen und ihre Entscheidung für einen freien Lernweg in Frage stellen.

Eine erfahrene Lernumgebung weiß um diesen Umstand und gestattet den Kindern wahrhaft abzutauchen in diesen verwirrenden und abgedunkelten Prozess. Hier geht es darum, sich wieder auf den selbstbestimmten und vor allem auch selbstgesteuerten Lebenslernweg einzulassen. Es ist, als ob der Mensch in einer geeigneten und vor allem auch wohlwollenden Umgebung regelrecht zurückfinden muss zu den zarten Regungen in ihm. Es geht darum wieder herauszufinden, was die eigenen Bedürfnisse sind und was die erforderlichen Handlungen sind, um sich selbst zu regulieren und eigen-initiativ zu sein. Das Kind findet dabei heraus, was es tun muss, damit es dem eigenen Weg wieder den Atem einhauchen kann.

So gibt es in diesem Zusammenhang unzählige Beispiele, denen allen gemein ist, dass wir, im Zuge des Erziehungsprozesse g e l e r n t haben unser Nervensystem auf unangemessene Weise zu gebrauchen und dies unreflektiert an die Kinder weitergeben, weil wir es noch nicht gewohnt sind in der Tiefe in Lernprozesse zu schauen. Wir sind es gewohnt für Kinder lernen viel zu früh zu verkopfen, weil wir es selbst nichts anderes gelernt haben, geben wir es unbedacht an die Kleinsten weiter.

Wir halten das Verdrehte im Lernprozess der Kinder für normal und das Natürliche im Lernprozess der Kinder kommt uns befremdlich vor.

So haben Erwachsene wie Kinder also mit einem künstlich aufgepfropften Stress zu tun. Die Überanspannung unseres Nervensystems nehmen wir kaum mehr selbst wahr und geben es ungefiltert direkt an die Kinder weiter.

  • Kinder werden nicht gelassen im Hören, sondern sie bekommen mehrfach am Tag gesagt, dass sie mal genau hinhören sollen. Somit bringen sie Anstrengung in ein natürliches ‚hören‘.
    (Spür mal hin, was du mit deinem Nervensystem tust, wenn ich dich bitte, mal genau hinzuhören.)
    Die Töne kommen dann nicht weiterhin einfach zu dir, sondern du strengst dich an, um zu hören.
    Das ist fehlgeleitetes Lernen.
  • Man gestattet den Kleinkindern nicht, den ihrem Alter angemessenen, natürlichen, weichen Blick. Stattdessen sagt man ihnen, durch verfrühtes Verschulen, wo, wie und wohin sie mit Anstrengung ihren Blick (ihre Aufmerksamkeit) richten mögen. Das vielleicht sogar gegen ihr inneres gerichtet sein auf etwas, was sie in diesem Moment viel eher interessieren würde. Das ist fehlgeleitetes Lernen.
  • Das Kind mag das Essen nicht essen. Es riecht nicht gut. Sofort verschließt sich der Magen. Es ist eine Nahrung, die es im Moment nicht essen mag/ kann. Man überredet es, wider seinem Körperwissen. Das ist fehlgeleitetes natürliches Lernen.
  • Das Baby ist satt. Mit seiner Zunge signalisiert es, dass es nicht mehr essen mag. Man möchte aber die 3 Löffelchen Nahrung noch geben, dann ist das Schälchen leer. Das ist fehlgeleitetes natürliches Lernen.
  • Das Kind interessier sich gerade nicht für Buchstaben. Sein System vielleicht gerade darauf aus sich zu bewegen und Nachlauf zu spielen. Man bewegt die Kinder aber in Richtung Buchstaben, man hat allerhand gute Überredungskünste dafür. Es erscheint alles so schlüssig. Es ist nun mal wichtig jetzt Buchstaben zu erlernen. Jetzt, weil jetzt eben Deutschstunde ist. Das ist fehlgeleitetes natürliches Lernen.
  • Jugendliche interessieren sich gerade nicht für dieses oder jenes Thema. Für sie ist vielleicht gerade eine Zeit, in der die sozialen Aspekte des Umgangs miteinander eine bedeutendere Rolle spielt. Es ist die Zeit, in der man vielleicht miteinander auf der Couch abhängt und über alles mögliche philosophiert. Nur um Minuten später mit einer großen Energie andere Dinge zu tun. Wir aber zwingen die jungen Menschen in Umstände, die sie gar nicht interessieren. Das ist fehlgeleitetes natürliches Lernen.

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Natürliches Lernen bedeutet in der Tiefe eben auch, Lernprozesse für junge Menschen zu ermöglichen, die sie nah an ihrem Körperwissen und ihren jeweiligen unmittelbaren, natürlichen Bedürfnissen entlang hangeln läßt.
Das würde für mich bedeutet, dass junge Menschen die Chance erhalten, sich natürlich an dem entlang zu entwickeln, was ich einfach mal die natürlichen Vorgänge im Körper nennen möchte. Sie würden nicht von klein auf erlernen, unnötigen Stress und eine Überanspannung des Nervensystems auf ihrem intelligenten Körper aufzulagern, nur, um von außen vorgebenen, oftmals sogar irrigen Vorstellungen zu genügen.

Wir würden damit aufhören Kinder, durch unsere verkopften und künstlichen Vorstellungen von einem natürlichen Lernprozess zu entfernen. Stattdessen würden wir Ihnen durch Einsicht und Selbsterkenntnis ermöglichen, Herr oder Herrin ihres einzigartigen Körperwissens zu bleiben. Wir würden damit aufhören, die feinfühligeren und sensiblen Lebens- und Lernäußerungen von Kindern mit künstlich eingeimpftem Stress zu verdrehen.

Das sind einige Beispiele, die dir aufzeigen sollen, dass das Ermöglichen eines natürlichen Lernprozesses weitaus früher anfängt, als wir meinen und das die Grundlagen dazu, die schon in der Babyphase gelegt werden, die eigentlichen Voraussetzungen sind, um einen freudvollen, aus eigenem Antrieb geleiteten Lernweg zu haben.

Wenn Eltern sagen, dass das Kind sich nicht mit sich selbst beschäftigen kann, oder das Kind nicht lernen würde, wenn man als Erwachser nicht dahinter her wäre, dann wurde das ‚Kind mit dem Bade‘ bereits ausgegossen.
Damit ist nicht alles verloren, aber der Weg zurück in einen frei und selbstbestimmten Lernweg will dann mit einigem Aufwand zurück erobert werden. Dazu braucht es Erwachsene, die für diese Wege ein Verständnis haben, oder selbst diesen Weg gehen oder gegangen sind.

Dir und deinem Kind bin ich dabei gerne eine Unterstützung. Ich helfe Eltern und Fachpersonen auf ihrem Weg, Kindern einen freien und selbstbestimmten Lernweg zu ermöglichen. Meine Kontaktdaten findest du hier.

 

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Mein Plädoyer den Kindern mehr Freiheit zu geben, sie selbst zu sein.

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Wie so oft im Leben sind es die unscheinbaren Zwischentöne, die das Besondere bei Entwicklung und Lernen ausmachen. Es sind genau die Zwischenstufen, das, was wir für völlig unbedeutend halten, was von besonderer Wichtigkeit ist.

Du nimmst zwar war, dass dein Baby greifen kann, dein Kleinkind einen Knopf zu machen kann und dein Schulkind ein Wort schreiben kann, aber all die kleinen Zwischenschritte, die das ermöglichen, sind meist nicht bekannt. Ihnen wird so wenig Bedeutung geben.

Wir haben die seltsame Vorstellung, dass sich das Lernen an den großen Ereignissen entlang hangelt. Nur gute Beobachter und manche Fachleute wissen um die das schier unglaubliche Potential (die Freiheit), dass (die) im Detail steckt.

  • Beispielsweise glauben wir, dass wir den kleinen Säugling durch Spielsachen und kleine, bunte Holzketten vor dem Kinderwagen oder der Autoschale anregen und ablenken müssten. Wir glauben, dass wir das Spielen und sich auseinandersetzten mit Gegenständen in dieser Form initiieren oder anregen müssten.
  • Wir glauben, dass wir die 5 - 7  jährigen mit Buchstaben und Zahlen konfrontieren müssten, um bis zu einer gewissen Zeit, das Lesen und Rechnen hervorbringen zu müssen.
    Wir glauben, dass wir die Kinder unterrichten müssten, ihnen etwas beibringen müssten.
  • Wir glauben, dass das Erlernen der Kulturtechniken zu einer bestimmten Zeit stattfinden müsste und das die Herzensbildung dem untergeordnet sei.
  • Dann meinen wir, dass die Kinder in der Schule den notwendigen Stoff lernen sollten und haben die seltsame Vorstellung, dass sie erst nach dem Erlernen der eigentlichen ‚Schulangelegenheiten’ ihre sozialen Fähigkeiten erlangen sollten. Gewissermaßen nebenher, aber erst kommt der Stoff.

Ich könnte hier noch lange Aufzählungen von den seltsamen Vorstellungen machen, denen wir bezüglich Entwicklung und Lernen folgen.

Gemeinsam ist allen, dass es im Grunde eigenwillige Vorstellungen sind, die wir irgendwann einmal gebildet haben. Sie haben mit dem eigentlichen Lernprozess der Kinder so wenig zu tun, wie eine Haarnadel mit einem Apfel.

Immer neue Anschauungen werden populär und werden vorübergehend Grundlage von bestimmten Methoden und Konzepten an Kindergärten und Schulen.

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Diese gebildeten Betrachtungsweisen über den Lernprozess des Kindes trennen in vielen Fällen noch immer den Kopf vom Herzen. Anders kann ich mir nicht erklären, wie wir es schaffen Kinder zu unterrichten mit Dingen, die sie kaum interessieren. Würden sie nicht jeden Tag in die Schule gehen müssen, würden sie garantiert etwas ganz anderes tun.

Das bedeutet, dass das eigentliche Interesse der meisten Kinder und das, was sie tun müssen, nicht notwendigerweise zusammen passen.
Daraus folgt, dass wir uns seltsamen Dinge einfallen lassen, indem wir meinen bei den Kleinsten Lernen, mit Spiel würzen zu müssen, um Lernen schmackhafter zu machen.

Das Ergebnis ist für mich, dass sich die eigentliche Fähigkeit zu lernen und vor allem lebenslange Freude am Lernen zu haben, verbogen wird. Immer mehr wird das organisiert und institutionalisiert, was eigentlich ein Selbstläufer sein könnte, wenn man nur Umgebungen schaffen würde und Beziehungen unter Menschen ermöglichen würde, die das beherzigen können. Das Lernen wäre ein beiläufiger, notwendiger ‚Nebeneffekt'. Eine Selbstläufer sozusagen, nicht der Rede wert, weil es so natürlich und selbstverständlich ist.

Aber wir beschäftigen uns nicht mit dem, was sich so selbstverständlich abspielt. Viel zu wichtig nehmen wir das Machen und Hervorbringen müssen, das Unterrichten, Kontrollieren und Disziplinieren. Je mehr wir meinen den eigentlichen Lernprozess der Kinder steuern, beeinflussen und forcieren zu können, desto mehr unkreative, gefühllose Roboter machen wir aus den Kindern.

Mit unserem fehlgeleiteten Lernen, schaffen wir es in vielen Fällen, dass die Kinder lesen, schreiben und rechnen können. Doch glaube ich, dass der emotionale Schaden und die sozialen Übel, die sich damit verbinden, groß sind. Der Druck auf die Kinder, durch Eltern, Lehrer und unsere Vorstellungen einer funktionieren Gesellschaft ist so groß, dass die zarten Pflanzen des ‚eigentlich-Lernen-könnes-wollens‘ überrollt werden.

Eigentlich sollte ein Kind doch sein Leben selbst führen können. Es müsste doch Möglichkeiten geben, die Strukturen so zu gestalten, dass es sein Leben in großen Maßen so führen kann, dass es nicht von den Ängsten und Vorstellungen der Erwachsenen erdrückt wird?

Ich sehe das derzeit als eine Riesenherausforderung und wünsche mir nichts mehr, als das wir Strukturen schaffen, die Kindern die Freiheit geben, sie selbst zu sein.

Wenn das Gefühl hast, dass dich diese Fragestellungen zerreissen, du das gerne anders für dein Kind ermöglichen möchtest, aber einer Veränderung, in egal welche Richtung noch Klärung bedarf, dann ruf mich an. Ich berate dich gerne auf meine einzigartige Weise. Die Gespräche mit mir, bringen dich ein gutes Stück voran. Hier findest du mein Angebot


Ist die gängige Vorstellung von Lernen, nichts als eine Ideologie, die überholt ist?

Ist die gängige Vorstellung von (schulischem) Lernen, nichts als eine Ideologie, die überholt ist?

Vor einigen Tagen habe ich folgenden Satz meines Sohnes gepostet: „Ich war in meinem Leben noch nie im Englisch Unterricht und ich kann verdammt gut Englisch.“ Die Reaktion im Internet - (fast) keine Reaktion!

Ich habe mich gefragt, wie es sein kann, dass diese Aussage, die für mich stimmig und wahr ist, bei anderen Menschen keinerlei Reaktion ausgelöst hat?

Dieser Satz entspricht zu 100% einer Tatsache. Ja, es ist wirklich so. Er war noch nie in irgendeinem Englischunterricht und spricht trotzdem fließend Englisch.

Er hat sich einfach in ein englisches ‚Lernfeld‘ begeben. Das besondere an diesem ‚Lernfeld‘ ist, dass ihm dort niemand Englisch beibringen wollte. Niemand hat gemeint ihn mit Unterricht versehen zu müssen, damit er Englisch lernt. Es wurde ihm lediglich gestattet Mitglied einer Gemeinschaft zu werden, die sich in Englisch unterhält. Wenn er mit anderen Kindern aus Deutschland in dieser Gemeinschaft Deutsch geredet hat, so hat ihm niemand gesagt, dass er nun aber Englisch reden müsse, damit er schneller diese Sprache beherrscht. Niemand hat ihm Abends 25 Vokabeln lernen lassen, damit er sich die Sprache organisierter und linearer aneignen kann. Er hat viel Zeit mit dabei sein, zuhören und mitmachen verbracht. Niemand hat Druck auf ihn ausgeübt oder übergroße Erwartungen an ihn gehabt, weil man einfach davon ausgegangen ist, dass er Englisch lernen würde. Seine Umgebung hat ihn selbstverständlich aufgenommen und behandelt, dass er ganz einfach zu diesem ‚Schwamm‘ werden konnte, der eine Sprache schlicht und ergreifend aufnimmt.
Ganz ähnlich diesem Prozess, den er beim Erlernen der Muttersprache haben konnte.

Das Ergebnis.
Nach nur wenigen Monaten spricht der 8-jährige fließend Englisch. Ob er ein Diktat in Englisch schreiben könnte? Nein. Ob ich ihn bitten könnte mir einen Buchseite zu übersetzen? Nein. Dazu sind wieder ganz andre Verdrahtungen und Verbindungen notwendig. Auch das wird er lernen, wenn genau das an der Zeit ist.

Ich war also nach dem Posten dieses Zitats damit beschäftigt mich zu fragen, warum Menschen so wenig auf dieses Zitat reagiert haben? Nach einigen Tagen habe ich die Antwort in einem ganz anderen Zusammenhang erhalten.

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Die Antwort, die sich mir erschlossen hat, war:
Erwachsene können sich einfach nicht vorstellen, dass Lernen anders geht oder anders gehen könnte. Viele Erwachsene können nicht glauben, dass Kinder ohne unterrichtet zu werden, lernen können und auch wollen.

Wir leben in diesen uns bestimmenden Vorstellungsbildern, das Lernen mit Mühe verbunden ist, dass man es von einer anderen Person vermittelt bekommen muss. Das Lernen auf einen Unterrichtsraum und ein Gebäude bezogen ist. Das es Wiederholung und Übung (Hausaufgaben) bedarf. Das es linear verlaufen muss, sprich, das es keine vermeintlichen ‚Rückschritte‘ oder Zeiten des vermeintlichen Rückstands geben darf. Darüberhinaus leben wir mit der Vorstellung, dass man junge Menschen zum Lernen anhalten muss und das man einen möglichen Fortschritt oder Rückschritt kontrollieren und dokumentieren muss.

Dergleichen gibt es noch viele Vorstellungsbilder. Allen ist gemein, dass sie unser Bild von einem Lernprozess so sehr prägen. Es ist vielen Erwachsenen fast unmöglich den Gedanken zuzulassen, dass Lernen sich in einer ganz anderen Form viel effektiver entwickeln könnte.

Es gibt Forscher und Praktiker die sich nach intensiver Beobachtung von Kindern einig darüber sind, dass informelles Lernen, quasi völlig unspektakulär, einfach nebenher geschieht. Dieses informelle Lernen ist aber genau das, was es nicht zu zerstören gilt, so dass Kinder später, wenn sie älter sind, darauf aufbauen können, ihre Entscheidungen treffen können, weiter lernen können. Damit dies geschehen kann, braucht es gute Voraussetzungen.

Dazu gehört etwa, wenn den Kindern gestattet bleibt, dass sie ihren eigenen Interessen folgen können. Auch, das freies Spielen in ihrem Leben eine große Rolle hat. Wenn es Phasen gibt, in denen träumen und nichts tun einfach sein darf. Das sie Dinge praktisch erfahren können, sprich tun können, ohne das man sie kommentiert.

Könnte es sein, dass das, was wir unter Lernen, vor allem auch schulischen Lernen verstehen, nichts anderes ist, als ein Gedankenkonstrukt oder eine Ideologie? Könnte es sein, dass uns diese Ideologie, wie lernen sich vollziehen sollte, den Kindern den eigentlichen Lernprozess unnötig erschwert?
Ich beobachte derzeit viele Strömungen mit Menschen, die bezüglich des Lernprozesse ihrer Kinder einfach einen anderen Weg gehen. Da sind Eltern, die ihre Kinder aus dem Schulsystem abmelden und zu reisen beginnen, da sind Eltern, die andere Schulformen wählen. Da sind Schüler, die nicht mehr zur Schule gehen wollen und selbstorganisiert lernen, da sind Initiativen, die Schulen gründen wollen, die ein gänzlich anderes Konzept verwirklichen wollen und vieles mehr.
Allen gemeinsam ist, dass sie individuell feststellen, dass es anders geht.

Egal wie!

So vielschichtig und unterschiedlich die Ansätze sind, eines haben die Akteure gemeinsam. Sie machen die Erfahrung, dass die herangebildeten Gedankenkonstrukte zum Thema lernen, nicht notwendigerweise stimmig sind.

In meinen Augen haben sie Recht.

Lernen geht anders.

Melde dich zu unserem EduWorkCamp an, um gemeinsam mit anderen, an Lernen interessierten Menschen, das Thema freudvoll unspektakulär und anders, als du es erwarten würdest, zu bearbeiten.

 

Ist die gängige Vorstellung von (schulischem) Lernen, nichts als eine Ideologie, die überholt ist?


Wenn Erwachsene dem Lernen im Weg stehen.

Wenn Erwachsene dem Lernen im Weg stehen. Wenn Eltern schwimmen wollen, aber dabei nicht nass werden wollen.

Heute stehe ich wie eine Tanne in der Überzeugung, dass Freiheit und Selbstbestimmung, in und für die Erziehung von Kindern, von größter Bedeutung ist.

Ich bin unumstößlich darin. Das fällt mir immer wieder auf, wenn ich bemerke, dass ich Menschen damit verunsichere, verschrecke oder gar verärgere.

Ich war nicht immer so stark in meiner Überzeugung. Es gab Zeiten, in denen ich vielleicht ähnlich verunsichert war, wie du es vielleicht heute bist.

Bezüglich meiner Ansätze in der Erziehung der Kinder, später auch der Bildung der Kinder, war ich hier in meiner Umgebung des Westerwaldes eine Vorreitern. Natürlich hat man mir eine Menge Gegenwind gegeben, aber ich war zu den Zeiten in den Ideen von Freiheit, Selbstwirksamkeit und Gleichwürdigkeit schon recht verwurzelt, so dass ein bißchen Wind mir nichts anhaben konnte.

Heute weiß ich, dass dieser Wind notwenig war, meine Wurzeln (Überzeugungen) zu stärken. Mit dem Wachstum meiner Wurzeln und dem späten sichtbar machen meines Weges wurden auch die Anforderungen größer, die an mich als ‚Baum‘ gestellt werden.

Der kleine Baum war der, der versucht hat, die Kinder möglichst  nach den eignen Maßstäben hat entscheiden zu lassen. (bezogen auf Nahrung, Kleidung, Entscheidungen des Alltags…) Der etwas größere Baum war der, der das erste Kind aus der Schule genommen hat, ohne zu der Zeit eine echte Alternative zu haben. Noch etwas stärker war ich verwachsen, als ich die Kinder in eine freie Alternativschule gebracht habe und die Umstände über Jahre so organisiert habe, dass sie für unsere Familie passten. Noch stärker wurde ich mit der Trennung vom Vater der Kinder. Die ganze schöne Vorstellung vom Lebenslernweg meiner Kinder geriet mächtig ins Trudeln. Doch meine Wurzeln waren hilfreich und ich konnte weiter wachsen und Möglichkeiten schaffen, die nicht im Traum vorstellbar gewesen wären. Das Leben hat sie hervorgebracht, mit dem Treibstoff meines Wunsches für diese Art Lernweg für meine Kinder.

Noch größer wurde die Tanne, als sie den jüngsten Sohn, mit gerade acht Jahren, in ein Internat gab, dass ihm die Möglichkeit gab seinen Geschwistern zu folgen. Er wollte auch in der Summerhill-School sein. Doch für mich war es sehr schwer, denn er war der Jüngste und Kleinste. Sein Umzug nach England, hat für mich bedeutet, von einem auf den anderen Tag das ‚aktive Mutter sein‘ loszulassen. Dieses Loslassen wurde plötzlich notwendig,  viele Jahre, bevor Kinder für gewöhnlich aus dem Haus gehen.

Noch immer bin ich in diesem Wachstumsprozess und die Entscheidungen der Kinder und das, was ich dazu tun kann oder eben nicht, wandeln mich, stärken meine Wurzeln. Der Weg der Kinder formt meinen Weg im selben Moment mit, fordert meinen Wandel und meine Veränderung.

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Wenn ich mir wünsche, dass die Schule ein Wachstums und Entwicklungsraum ist, dann bedeutet es notwendigerweise auch für mich, dass ich diesen Wachstums- und Entwicklungsweg mitgehen muss.

Viele Eltern sitzen leider noch der Idee auf, dass sie die Kinder zwar auf eine freiere Form von Schule geben möchten, aber versuchen trotzdem von ‚hinten‘ die Kinder und im weitesten Sinne auch die Schule zu beeinflussen, weil sie ihre ‚Hausaufgaben’ als Eltern nicht machen ‚möchten‘.

Sie geben, die Kinder in eine freie Schule oder Initiative, wünschen sich, dass die Kinder schwimmen, wollen aber im selben Moment nicht, dass die Kinder nass werden.(Sie als Eltern nass werden)

Die große Herausforderung für die Eltern besteht in meinen Augen darin, dass neben den Wurzeln der Kinder, vor allem auch die Wurzeln der Eltern gestärkt werden. Dadurch, dass du dein Kind in einer alternativen Form lernen läßt, bist du gefragt dich zu stabilisieren, damit deine Wurzeln an Stärke bekommen können.

Dein Kind lernt zwar auf eine alternative Art und Weise, aber deine Fragen an eine sichere Zukunft für dein Kind werden herausgefordert. Es ist, wie eine Form der persönlichen Nachentfaltung und bietet für Eltern große Chancen für persönlichen Wachstum.

Je mehr du den Kindern die Freiheit und das Abenteuer des Lernweges zugestehst, desto mehr wird ganz automatisch der Gegenspieler herausgefordert und das ist in diesem Fall unser elterliches Bedürfnis nach Sicherheit.

Wenn du dir dessen nicht bewusst bist, dass hier deine Ängste und Unsicherheiten herausgefordert werden, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass du zu den Eltern gehörst, die in der Institution eine Menge Wirbel machen.

  • Dann willst du vielleicht Freiheit für dein Kind, aber dann doch sicher stellen, dass es in den Englisch Unterricht geht.
  • Du willst die Selbstbestimmung, willst aber darauf bestehen, dass dein Kind sich vorzugsweise vegan ernährt.
  • Du willst das freie Spiel in der Schule eine große Rolle spielt, aber dann bitte auch festgesetzte Lernzeiten durchsetzen.

Du versuchst unbewusst dein Bedürfnis nach Sicherheit dem Kind oder der Institution auf die Schultern zu packen.

Dem Wunsch nach freieren Formen des Lernens für dein Kind, steht oft die Angst der Eltern entgegen, ob sie wohl das richtige getan haben, wenn das Kind dann vielleicht mit 9 noch immer nicht lesen kann, oder die Schreibschrift mir 11 noch immer so krakelig aussieht.

Plötzlich plustert sich deine elterliches Bedürfnis nach Sicherheit für dein Kind ( geregelte Schule, Noten, Abitur) , wie eine übergroßes Monster vor dir auf. Es konfrontiert dich mit deinen Ängsten und deinen Unsicherheiten.

Dann brauchst du unter Umständen eine Menge gute Unterstützung und Kraft, das alles ok sein kann und alles zur rechten Zeit an seinen Platz fallen wird.

Dieses Hin- und Hergleiten von uns Eltern ist gar nicht schlimm. Es ist völlig verständlich und sogar gut, dass es das Gleiten gibt. Wichtig ist lediglich, dass du dir dessen bewusst bist. Es braucht ein gutes Wissen, dass Lernen bei den Kleinsten und eben auch bei uns Eltern zwischen  Abenteuer und Sicherheit pendelt.

Es braucht eine gute Unterstützung und ein Wissen darüber, dass es zunächst einfach nur die Bereitschaft braucht diese Formen von freierem Lernen und  sich entwickeln anzugehen. Dann erkenne ich als Elternteil, dass ich da mitten drin in dem Boot sitze und ganz unmittelbar gefragt bin dieses Boot auf Kurs zu halten, auch wenn es draußen mal ein wenig stürmen kann.

Auf Kurs halte ich das Boot, in dem ich mich als Erwachsener um mein Gleichgewicht kümmere, statt zu versuchen das Lernschiffchen der Kinder  (oder der Schule) ständig in eine andere Richtung zu schicken.

Ich halte es für sehr sinnvoll, wenn sich Erwachse vermehrt um ihr eigenes Gleichgewicht in diesem noch wackeligen Boot des freien und selbstbestimmten Lernens kümmern.

Dazu zähle ich gute Gespräche mit Menschen, die den Weg schon lange gehen. Lesen von und über die Vordenker und Reformpädagogen, Gespräche mit den eignen Kindern, ohne deren vermeintliche Defizite einzusetzen, um die ganze Initiative zu schütteln. Alle Unterstützungsstrukturen sind bedeutsam, die den Kindern helfen, ihren persönlichen Weg im Lebenslernweg zu entfalten, ohne das die Erwachsenen sie zu sehr, mit ihren verständlichen Unsicherheiten auf dem ‚neuen‘ Weg, belasten. 

Mit meiner Arbeit verstehe ich mich  als eine Art Lernbegleiterin für Erwachsenen. Ich helfe ihnen ihre eigenen Hausaufgaben zu machen, damit Kinder mit großem Maß an Freiheit und Selbstbestimmung lernen können. Bis wir Bewusstheit darin entwickelt haben, stehen wir Erwachsenen da doch leider oft im Weg.

Nutze meine Beratung, wenn du dir Unterstützung wünschst, um deine Unsicherheiten an ihren Platz zu rücken. Hier findest du mein Angebot.


Erst die Würde und dann das 1x1.

Es war nicht recht, meine erste Tochter in die Regelschule einzuschulen. Das weiß ich ziemlich genau, denn ich musste zur Einschulung weinen. Nicht etwa vor Rührung sondern aus purer Enttäuschung und auch vor Wut. Ich war ungehalten mit mir selbst, weil es mir damals nicht möglich war in Alternativen zu handeln. Da war lediglich dieses Gefühl im Bauch, dass es nicht stimmig war, das es schlichtweg verkehrt war, sie in die Schule unseres Ortes einzuschulen.

Mit der Einschulung trafen Welten aufeinander. Damals hätte ich es noch nicht in Worte fassen können, wie sehr meine Wertvorstellungen an eine menschengerechte Bildung eines jungen Menschen, strapaziert waren. Durch die Erfahrung der Einschulung und erste Erlebnisse warteten meine Überzeugungen regelrecht darauf,  an der Oberfläche auftauchen zu können. Es war schon in mir drin, dass Lernen für Kinder völlig anders laufen müßte, als das, was ich selbst erfahren hatte und vor allem als das, was ich nun zum Thema Schule für meine Kinder hatte.

Diese inneren Überzeugungen konnte ich deutlich wahrnehmen, mit dem Empfinden das die äußeren Umstände für meine Kinder und meine Überzeugungen für einen gesunden menschlichen Lernprozess nicht übereinstimmten.

Schon vor der Geburt meiner ältesten Tochter, war ich der festen Überzeugung , dass Lernen zu 100% in der Verantwortung des Kindes liegt und das ich nichts „tun“ müsste, um hier bestimmte Richtungen vorzugeben. Alles was sie brauchen würde, würde durch die richtigen Personen und die geeigneten Umstände auf sie zu kommen. Mein Kind würde einfach mit uns Leben und fertig.

Ich müsste lediglich eine Umgebung gestalten, in der sie ungestört spielen kann. Spielen wäre dann die Art, wie sich mein Kind die Umwelt erschließt (wie sie lernt) und hat mit Gesellschaftsspielen und ‚pädagogisch wertvoll‘ miteinander spielen nichts zu tun. Auch wenn das natürlich mal dazugehören kann. Es wäre nicht gut eine Art Spiel zu promoten, mit der ich als Erwachsene Lernen ‚in‘ ihr hervorbringen müsste.

Ich dachte auch, dass ich einfach wollte, dass das, was um uns herum ist, ihr Spielfeld ist. Wenn ich auch gestehen muss, dass ich damals große Schwierigkeiten hatte den Fernseher oder die neuen Technologien als Spielfeld zu sehen. Nach fast 25 Jahren habe ich diese Einstellung mehr und mehr relativieren können. Es sind über die Jahre einfach die Werkzeuge unserer Zeit geworden und der Umgang mit ihnen erschließt den Kindern etwas, was in ihrer Zeit erschlossen und weiter entwickelt sein will. Sie brauchen den artgerechten Zugang dazu, so wie unsere Vorfahren lernten mit Axt und Feuer umzugehen. (Mit Axt, Feuer und Natur sollten sie meiner Meinung nach dennoch umgehen können. Dieses enorm wichtige Wissen ist ein Wissen, dass ihren Wurzeln entspringt und sie 'rück(ver)bildet' mit ihrem Urgrund.)

Ich war auch der Überzeugung, dass es für mein Kind schon früh wichtig sein könnte, Zeiten mit ganz anderen Personen zu verbringen. Ich habe hier eine Menge Erfahrung gesammelt. Ich habe beobachtet dürfen, wie sehr mein Kind es genoß mit anderen Menschen Zeit zu verbringen, zu spielen, Ausflüge zu machen oder gar ins Bett gebracht zu werden. Das konnte nur im Vertrauen zu diesen Personen wachsen, nicht etwa in Kontakt zu Personen, die zwar Zeit mit ihr verbrachten, sie aber ohne Unterlaß bewerteten. Es ist schon richtig, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind zu erziehen. Nur eben keine künstliche Schulumgebung, die nichts anderes zu tun hat, als diesen jungen Menschen zu bewerten und in Form zu biegen. Mit Lernen, so wie ich es verstehe, hat das erst mal nichts zu tun.

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Daran schließt sich eine weitere Erkenntnis an, die unmittelbar aus der Beobachtung meiner Kinder gewachsen ist. Sie entscheiden, mit wem sie sein und spielen wollen. Ihr eigenes, inneres Wissen ist sehr fein gestimmt. Wie kann es auch anders sein? Denn so vieles beruht auf Resonanzen, die Menschen miteinander haben oder eben nicht. Das kenne ich doch von mir auch. Wie könnte ich da auf die Idee kommen, dass mein Kind jetzt, ab dem Schulalter nur noch mit Gleichaltrigen unterwegs sein sollte? Hast du schon einmal gesehen, wie toll große Kinder mit wesentlich kleineren Kindern spielen können? Wie kleinere Kinder still und sehr wachsam einfach nur in der Umgebung von größeren Kindern sind und quasi alles aufsaugen, was sie wahrnehmen. Sie sind einfach nur dabei und sowohl Ältere als auch Jüngere haben etwas davon. Als Erwachsener würde man aber kaum je auf die Idee kommen, diese Altersgruppen zusammen zu stecken. Erwachsene haben leider in vielen Fällen sehr wenig Gespür für die Feinheiten des Lernprozesses. Wir sind hölzern geworden. Anders kann ich mir nicht erklären, dass wir Kindern das zumuten, was wir ihnen bezüglich Lernen zumuten.

Denke ich an meine Kindheit zurück, so habe ich die Zeiten mit deutlich älteren Leuten sehr genossen. ( Ich habe selbst von älteren Kinder auch Stress gehabt, aber das Zusammensein mit anderen Altersgruppen hatte so etwas fast unaussprechliches. Es gehört einfach dazu. Man ist eingebunden und ist dabei und lernt. Dieses unzensierte ‚dabeisein’ einfach sein dürfen hat so viel mit Lernen zu tun. In unserer Gesellschaft, die so sehr auf ‚tun’ und Ergebnisse produzieren getrimmt ist, geht so viel verloren, was für gesunde Lernprozesse förderlich wäre. Kennst du das?

Ich habe zwar damals, als meine älteste Tochter eingeschult wurde, noch gedacht, dass es zum Thema Schule um den Erwerb der Kulturtechnik geht, das die Kinder das 1x1, Schreiben und Lesen lernen, doch erst viele Jahre später hat sich mir erst erschlossen, was das Lernen wirklich ausmacht, dass ich mir für (meine) Kinder wünsche.

Heute, mit sechs Kindern und vielen Erfahrungen mit Schulen und Lehrern, die ebenfalls meine oder ähnliche Werte transportieren möchten, bin ich der Überzeugung, dass es tausendfach von Bedeutung ist, die Kinder in eine stabile, demokratische und vor allem erfahrende Gemeinschaft einzuflechten.  Für mich ist völlig zweitrangig geworden, in irgendeiner Form auf das Erlernen der Kulturtechniken zu bestehen oder dies zu forcieren. Wenn die anderen Voraussetzungen stimmen, dann kann das Erlernen der Basics kaum verhindert werden.

Mit ‚erfahren‘ meine ich, dass es wertvoll ist, wenn die (Schul)gemeinschaft Erfahrung hat, wie man mit Konflikten umgeht. Was man tun muss, damit Mobbing keine Rolle spielt. Wie sich die Gemeinschaft zeigt, damit es den jüngeren möglich wird in eine Eigenverantwortung hinein zuwachsen.

Dies sind beispielsweise Grundvoraussetzungen, dass sich jedes Kind in der Gemeinschaft gesehen und gehört fühlt. Sie müssen das Gefühl haben ein wertvoller Teil der Gemeinschaft zu sein und auch, das sie Einfluss auf die Gemeinschaft haben. Sie brauchen das Gefühl sich auch Fehler und Vergehen in der Gemeinschaft erlauben zu können und trotzdem ein geliebter Teil der Gemeinschaft zu sein.

Zu allererst die Dinge die ich aufgezählt habe und dann das 1x1. So würde ich meine Vorstellung von Schule heute beschreiben. Das ist die Voraussetzung, damit selbstbestimmtes und würdevolles Lernen überhaupt möglich wird. Das Wort ‚würdevoll‘ habe ich hier ganz bewusst gewählt. Die Würde als Voraussetzung für gesundes Lernen, wird in meinen Augen noch viel zu sehr außer Acht gelassen. Sie ist eine wesentliche Zutat für das Lernen. Zuerst kommt die Sicherheit und das Aufgehoben sein in einer Lerngemeinschaft. Dann erst erhöhen sich die guten Voraussetzungen für einen gesunden Lernprozess der Kinder.
Solange wir die Integrität der Kinder nicht beachten und etwas naiv meinen, dass es zunächst um Lesen, Schreiben und Rechnen geht, haben wir etwas gehörig mißverstanden.

Eltern und Pädagogen, die meine Beratung in Anspruch nehmen, befinden sich ganz deutlich in einem Prozess der Wandlung ihrer Ansichten und Herangehensweisen bezüglich Erziehung und Lernen. Sie wünschen sich im Alltag ihre Herausforderungen mit den Kindern auf andere Art und Weise stemmen zu können. Sie kommen zu mir, wenn sie erkannt haben, dass es keine Methoden und keine Konzepte mehr gibt, die sie mit ihren Umständen weiterbringen. Sie kommen, wenn sie sich aufgemacht haben, andere Qualitäten in sich aufzutun. Ich freue mich, wenn wir uns kennenlernen. Hier findest du mein Angebot.


Nimm's selbst in die Hand und Schule nicht ganz so wichtig

wundersames-lernen-nimms-in-die-handIm Beitrag beschreibe ich, warum ich den Eindruck habe, dass sich wesentliche Entwicklungen auch mal schnell an Schule vorbei entwickeln und warum ich es für wichtig halte, als Eltern einen Plan B in Erwägung zu ziehen.

  • Ich frage mich, ob es nicht möglich sein könnte, dass wir Eltern mit unserer Verantwortlichkeit für Unterstützung und eine gute Ausbildung unserer Kinder nicht am völlig falschen Ende ansetzen?
  • Ich frage mich, wie es dahin kommen konnte, dass wir Eltern und Kinder in eine Maschinerie hineingezogen werden, die soweit, wie nur irgendwas entfernt ist, die Zukunft unserer Kinder zu sichern?
  • Ich frage mich, wie wir in Zeiten, in denen der Wandel fliegt, sich Erfordernisse und Anforderungen an junge Menschen mit einem Fingerschnipp ändern, noch immer auf ein Schulsystem vertrauen, dass nicht gerade flexibel und up to date wirkt?
  • Ich frage mich, wie groß die Angst von uns Eltern sein muss, Kinder in dieses Bildungssystem zu treiben, wo völlig offensichtlich ist, dass ein Abitur, ein gutes Zeugnis oder gar ein Hochschulabschluss in keiner Weise mehr einen Arbeitsplatz garantiert?
  • Ich frage mich, was es braucht, damit Eltern und Verantwortliche innehalten und sich fragen, was Erwachsene und Kinder wirklich benötigen, um zukunftsfähig leben und arbeiten zu können?

Erst kürzlich sprach ich mit einer Frau, die in beratender Funktion in der Industrie arbeitet.  Sie hat mir berichtet, dass es an jungen Menschen fehlt, die skills entwicklen konnten, die heute benötigt werden. Es gibt zu wenige dieser jungen, eigenverantwortlichen, kreativen, flexiblen und beweglichen Menschen, die teamfähig und selbstbewusst sind. Junge Menschen, die mit ihrem eigenen Inneren verbunden sind.

Daneben meinte sie, dass diese, durch althergebrachte ungeschmeidige, wenig aussagefähige Bewerbungsverfahren vielleicht nicht an passender Stelle ankommen könnten.

Manche großen Firmen, verlassen sich seit langem nicht mehr auf Zeugnisse und die Aussagekraft der Noten, sondern entwickeln ganz eigene Verfahren um, die Personen zu finden, die sie benötigen.
Ja, Firmen müssen inzwischen richtig Geld in die Hand nehmen, um Spezialisten zu bezahlen, die für sie die richtigen Personen recruiten.

Wenn sich die Dinge vor und nach Schule so stark und schnell verändern, dann frage ich mich, warum es uns Eltern so schwer fällt loszulassen von dem Bild von Schule und das diese und nur diese ein Weg ermöglicht, der junge Menschen befähigt.

Nimm's selbst in die Hand und Schule nicht ganz so wichtig.

Wo können wir umdenken und selbst beweglich und flexibel werden, uns aufmachen und den Erfordernissen selbst eine andere Bedeutung zu geben, selbst Verantwortung übernehmen?

Mir begegnen der Zeit viele Eltern, die in gewisser Weise die Verantwortlichkeiten zu sich zurücknehmen und mutig andere Wege gehen. Ich nehme viele davon als ein Vorbild dafür, dass es die richtige Richtung nicht mehr gibt. Es ist längst nicht mehr so, dass der Weg Schulabschluss- Abitur, Hochschulstudium deinem Kind einen sicheres und zukunftsfähiges Leben ermöglicht.

Es sind Eltern, die für sich selbst erkannt haben, dass auch sie selbst sich recken und strecken wollen um weiter zulernen, sich zu verändern und zu wachsen. Sie haben erkannt, dass sie selbst Dinge entwickeln wollen, sich aufmachen wollen, um Haltungen zu entwickeln, die zukunftsfähig sind.
Vor einigen Tagen habe ich in einem Vortrag von Betrand Stern den Begriff ‚Enkeltauglich‘ gehört.

Ich erlebe Eltern, die durch ihre eigene Haltung und ihr Wissen eine ganz andere Form von Bildung ermöglichen. Sie haben erkannt, dass es für ihre Familien und deren Zukunft ganz andere Erfordernisse braucht, um das Leben zu können, was sie ihrem Inneren entspricht.

Ich möchte dich heute ermutigen, dir einen Moment Zeit zu nehmen und dich mit diesen Fragen zu beschäftigen. Ich halte es für ausgesprochen wichtig, das Pferd in gewisser Weise von hinten aufzuzäumen.

Es ist wichtig von gewissen Ideen loszulassen, um mehr Freiheit und Flexibilität zu leben. Es ist wichtig den Druck auf die Kinder zu minimieren und damit diese Kräfte, die auf dich und dein Kind einwirken, anders zu kanalisieren:

  • Frage dich, welche Fähigkeiten und Stärken du hast, die du dir unabhängig von deiner Schulbildung angeeignet hast? Welcher geschätzt Prozentsatz davon hat direkt mit deiner Schulbildung zu tun?
  • Was glaubst du welche Fähigkeiten und Fertigkeiten von deinem Kind für eine zukunftsfähiges Leben gefragt wären und wo genau es das lernen könnte?
  • Manchmal ist das, was du im Moment für den einfacheren Weg hältst der, der auf Sicht gesehen nicht zu den besten Ergebnissen führt? Gibt es so etwas im Zusammenleben mit den Kindern?
  • Wo gehst du vielleicht faule Kompromisse ein, wissend, dass du vielleicht hier und da vor unbequemen Veränderungen scheust?

Vielleicht hast du in nächster Zeit einmal Gelegenheit ein intelligentes Gespräch mit deinem Kind zu führen, um zu erfahren, wo es, wie seine Zukunft sieht. Lass es träumen und phantasieren, ohne mit deinem Verstand, den möglichen Weg zu bewerten und kommentieren. Ich gehe fest davon aus, dass dieses, was sich da in den Kindern zeigen möchte der eigentliche Motor ist, der den Kindern den Weg zeigt. Als hinderlich und kontraproduktiv für den Weg der Kinder, erlebe ich unsere, verstaubten Bilder von Beruf und Erfolg. Ich unterstütze diese eigenen Bilder, die die Kinder haben.

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Erst vor wenigen Wochen hat mir mein jüngster Sohn erzählt, dass er gerne Müllmann werden möchte. Er fand es toll, da hinten auf dem Auto zu stehen und diese ‚Freiheit’ zu haben. Es sind genau diese kleinen Bemerkungen, diese Dinge, die er wahrnimmt, die für ihn stimmig sind, die es zu unterstützen gilt, dass er über Zeit gesehen, genau das herausfindet, was es für ihn ist. Es ist nicht an mir, diese Dinge zu bewerten, sie haben für ihn eine Bedeutung in diesem Moment. Über Jahre wandeln sich diese inneren Bilder, aber diese sind es, die ihm den Weg leiten. Ich bin immer daran interessiert diese Bilder in den Kindern zu schützen und zu erhalten, denn darin entfaltet sich ihr persönlicher Weg.

Meine Rolle sehe ich unter anderem darin, dieses innere Feuer der Kinder zu erhalten. Denn bei allen offensichtlichen Unwägbarkeiten, vertraue ich zu großen Teilen, auf die innere Weisheit der Kinder, jene Kraft, die zu allen Zeiten deren Weg weist.


Nicht jeder ist für den Weg mit der Machete in der Erziehungslandschaft gemacht.

wundersames-lernen_macheteNicht jeder ist für den Weg mit der Machte in der Erziehungslandschaft gemacht.

Denkst du, dass für dein Kind alles so viel einfacher und wunderbarer wird, wenn du in Sachen Erziehung und Bildung andere Wege gehst?

 

  • Gehörst du zu den Eltern, die glauben, dass ihr Kind es im Leben einfacher haben wird, nur weil du nach Bedarf stillst?
  • Hast du gedacht, dass dein Kind langfristiger gesund ist, weil du es vegan ernährst?
  • Hast du gedacht, dass es in den öffentlichen Institutionen einfach für dein Kind ist, wenn es als Einziges nicht geimpft ist?
  • Hast du gedacht, dass dein Kind mehr Körperbewusstsein und 'standing' hat, weil du es windelfrei begleitet und selbstverständlich nicht ‚erzogen‘ hast?
  • Hast du gedacht, dass es dein Kind viel leichter hat, wenn es in den Waldkindergarten gegangen ist?
  • Hast du gedacht, dass deinem Kind die Zukunft offen steht, nur weil es zur freien Schule gegangen ist, oder ihr 'schulfrei' lebt?
  • Hast du gedacht, dir bleiben heftige Auseinandersetzungen, die Themen um Neid, Gier, Benachteiligung, Eifersucht oder dem schlichten Erwachsen werden erspart, nur weil du deinem Kind auf Augenhöhe begegnen möchtest?
  • Hast du gedacht, du arbeitest deine Familiengeschichte auf, begibst dich in die Tiefe deiner Schatten und dein Kind strahlt jeden Tag wie der Sonnenschein?

Zugegeben - einiges davon habe ich irgendwann mal gedacht. Inzwischen sind einige meiner Kinder schon groß und ich bin gefragt meine Entscheidungen und meine Wege kritisch zu hinterfragen.

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Ich kann bestätigen, dass sich vor meinen Kindern kein Weg, mit Rosenblüten ausgelegt, auftut.
Obwohl ich für einen möglichst freien und selbstbestimmten Weg gesorgt habe, ist der Weg meiner Kinder kein leichter und vor allem kein ausgetretener Pfad.

Ich habe die Vorlage gegeben und sie sind damit gefragt Neuland und steinige Wege zu gehen.

Ich bin dafür verantwortlich.

Ich merke das insbesondere durch die Fragestellungen, die die großen Kinder haben.

  • Es passiert, dass sie die Universität mir ihren Ansätzen sehr kritisch hinterfragen. Sie stossen in diesem Umfeld an die selben Grenzen, die wir mit Freien Schulen umgangen haben.
  • Es passiert, dass sie sich manchmal nach dem Leben ihrer Freunde sehnen, die einfach in irgendeine Schule gehen, Freunde um die Ecke haben.
  • Es passiert, dass sie sich als Außenseiter wahrnehmen, weil sie gelernt haben eigenverantwortlich zu lernen. Sie fühlen sich dann in einer Umgebung, in der mit Druck und Kontrolle gearbeitet wird, deplatziert.
  • Es passiert, dass sich hier und da nicht zugehörig fühlen, weil ihr Denken und ihre Ansätze andere sind.
  • Es passiert, dass sie auf Grund, der Entscheidungen, die ich einmal getroffen habe, hunderte von Kilometern von mir entfernt, alleine sind und sich in einer Umgebung vorfinden, in der sie ‚erwachsener‘ sein müssen, als sie vielleicht schon sind.
  • Es passiert, dass sie in einem seltsamen Zwiespalt leben, der sie einseins gerne zu Hause sein läßt und andererseits diese Freiheit leben möchten, die sie an ihren Schulen erleben dürfen.
  • Es passiert, dass sie, genau wie ich, ein völlig anderes Familienleben leben müssen, als das, was sie in ihrer Umgebung wahrnehmen. Sie und ich sind gefordert Familie für sich neu zu definieren.
  • Es passiert, dass sie sich Sinnfragen in ihrem Leben schon sehr früh stellen und ihre Lebenswege viel kritischer angehen. Das führt dazu, dass es in seltensten Fällen ‚geradeaus‘ geht. Gerade das führt zu Unsicherheiten. Ich bin als Mutter gefragt Sicherheit und Stabilität zu geben, an Stellen, wo ich selbst Neuland betreten muss.

Würde ich das Ganze wieder tun? Ja, in jedem Fall. Die Entscheidung lässt uns alle wach, flexibel und beweglich sein. Genau das benötigen Kinder/ junge Erwachsene und letztlich auch Eltern, um in diesen turbulenten Zeiten zu navigieren.

 

Mein Fazit:

Nicht jeder ist für den Weg mit der Machete in der Erziehungslandschaft gemacht. Aber ich finde, der Weg bereichert ungemein.

Gerne bin ich dir mit meinem reichhaltigen Wissen für deinen persönlichen Weg behilflich. Dazu kannst du dich für ein unverbindliches Kennenlerngespräch anmelden, oder gleich zum nächsten Tagesseminar vorbeikommen.

Ich würde mich freuen.

 

Hier findest du einige Beiträge, die dich in diesem Zusammenhang auch interessieren könnten, da sie ein Stück unseres persönlichen Weges erklären:

https://wundersameslernen.de/dieses-spagat-ist-mir-unmoeglich/

https://wundersameslernen.de/holprig-aber-unser-schul-weg/