Wer lenkt eigentlich wen bezüglich Medienkonsum

Wer lenkt eigentlich wen bezüglich Medienkonsum

„Ich komme gar nicht mehr an ihn ran. Er kommt nach Hause, knallt seinen Rucksack in die Ecke und verschwindet in seinem Zimmer. Die Kommunikation beinhaltet inzwischen immerhin noch Zweiwortsätze.“

So oder ähnlich hört es sich an, wenn ich zum Thema Medienkonsum gefragt werde. Erwachsene fühlen sich hilflos. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass wir uns alle fragen, was wir tun können?
Magst du die kurze, knackige und sicher unbequeme Version ?

Naja, sich auch an der eigenen Nasenspitze liebevoll fassen.
Was war ich früher froh über diese Spielkonsolen, den Fernseher, den Gameboy und wie die Dinge alle heißen.
Ich hatte es in der Hand, ich konnte es steuern. Wenn es mir gepasst hat, fand ich es toll, wenn die Kids in der Fernsehecke verschwunden sind, wenn sie einfach nur still auf irgendeinem Stuhl flözten und den Gameboy in der Hand hatten. Es war ruhig und ich konnte ein wenig Zeit für alle meine hektisch dahin strömenden Gedanken und ToDo’s haben. Es war so verdammt praktisch.

Wenn ich dann meinte fertig zu sein, habe ich mich ganz schnell wiederum erinnert, wie schädlich das alles ist und welche Folgen es für die Familie haben würde, wenn die Kinder völlig ungebremst ständig berieselt würden. Dann fand ich mich wieder in der Rolle dieser Mutter, die die Kinder aus der Technik herauszuschälen suchte.

Ja, ich habe die Medien genutzt, um Familie zu steuern und zu manipulieren. Ich konnte mir das Ganze einreden, wie ich es gerade brauchte.

Da ich sechs Kinder habe, überblicke ich einen großen Zeitraum, der mir Gelegenheit gegeben hat Bewusstheit in diesen Mediendingen in der Familie zu entwickeln. Ich schreibe bewusst „entwickeln“, denn obwohl die Kinder längst erwachsen sind, ist meine Entwicklung darin noch lange nicht zu Ende.
Für mich liegt in der bewussten (ehrlichen) Auseinandersetzung mit dem Thema Medienkonsum die einzige Chance, einen friedvollen Weg, der für alle gedeihlich ist, zu entwickeln.

Bewusstheit entwickeln, auch wenn es unbequem ist, ist mein Stichwort.

Dieser junge Mensch, der heute seinen Rucksack in die Ecke knallt, wenn er nach Hause kommt und den du mit etwas Glück am Kühlschrank treffen kannst.

Er hat das Steuern und an den eigentlichen Schmerzpunkten vorbei manövrieren von dir gelernt. Auch er nutzt die Technik, um ein wenig vermeintlichen Frieden zu finden. Es ist natürlich auch möglich, dass er darin seine Berufung finden wird. In beiden Fällen, liegt in dieser Herausforderung diese authentisch zu begleiten, euer gemeinsamer Entwicklungsweg.
Als Eltern von kleinen Kindern nutzen wir fast den ganzen Tag unsere ‚Mittelchen‘, um den Alltag so zu steuern, dass er zu bewältigen ist. Je älter die Kinder werden, desto weniger bleiben diese unbewussten Strategien machbar. Ein junger Mensch wächst heran und hat seinen eigenen Ideen. Es ist wichtig zurückzutreten und dem Leben, was seine eigene Form finden möchte Raum zu geben.

Was bleibt ist der leichte Giftcocktail an unseren leisen Steuerungsmechanismen. Dieser hat über die Jahre ganz unmerklich die Beziehung zu den jungen Menschen vergiftet.
Auch hier, in Beziehung zu den größer werdenden Kindern, braucht es in gewisser Weise so etwas wie Entgiftungskuren.
Das ist in meinen Augen das Licht der Bewusstheit.

Sich wirklich selbst liebevoll an der Nase fassen und diese Strukturen erkennen, die man selbst in das Familienleben hinein gebastelt hat. Jetzt ist die Zeit sie zu erkennen, abzubauen (wundersames VERlernen) und die Beziehung zu den jungen Menschen nun auf eine andere Art zu gründen.
Bis zu diesem Punkt haben wir dann auch noch nicht den eigenen Medienkonsum und die ganzen kleinen Süchte darin angesprochen. Mit dem Augen der Bewusstheit auf mich selbst kann ich aus einem ganz anderen Blickwinkel wirken, Gespräche führen, in Beziehung gehen und damit langfristig wirklich etwas schaffen.
Mit diesem nun hoffentlich frischen Beziehungsaufbau kann auch zum Thema Medienkonsum so Vieles heilen. Du kannst beispielsweise damit beginnen, dich dafür zu interessieren, was er da macht, du wirst staunen, welche enorme Fähigkeiten er sich angeeignet hat.

Du denkst, er spielt den ganzen Tag und ist verloren in der Technik, aber er hat unter Umständen solche Dinge gelernt, hinter deinen du schon lange nicht mehr herkommst.

Es sind die Kinder einer anderen Zeit.
Wir alle wollen in ein bewusstes Leben hinein, also müssen wir die knirschenden Dinge hinterfragen, uns fragen, wer die Verantwortung hat und immer und immer fortfahren wundersam zu VERlernen.

Besonders gerne unterstütze ich Eltern bei den Herausforderungen zum Medienkonsum. Hier findest du meine Kontaktdaten. Schreib mir gerne. Dann kommen wir in Kontakt. Manche Klienten möchten mich gerne besuchen und verbinden eine Beratung bei mir mit einem schönen Wochenende bei uns in der Mühle. Hier findest du einen Link zu den beiden Ferienwohnungen 'Tür an Tür mit Huhn und Pferde' sowie dem 'Scheunen-Loft'

Foto: Copyright Uta Henrich

 


Das hätte ich niemals erahnen können.

wandel-wundersameslernenDas hätte ich niemals erahnen können. Kleine Schritte für den persönlichen Wandel  sind wichtig, es muss nicht immer der große Riss sein.

Die Konsequenzen hätte ich niemals erahnen können, als ich vor ca. 12 Jahren eine Rucksackreise mit meinen beiden ältesten Töchtern (11 und 9 ) nach England plante.
Es fühlte sich so sehr nach Abenteuer an, allein mit den beiden auf dem Weg nach England. Was daraus wurde, war und ist ein Abenteuer.

Das Ziel war die Summerhill School http://www.summerhillschool.co.uk und deren Tag der offenen Tür.
Ich schwöre, dass wir eigentlich nur schauen wollten, doch dieses kleine Reisabenteuer veränderte unsere gesamte Familienstruktur und all das, was ich mir je zuvor vorgestellt hatte.

Ich war auf der Suche nach Alternativen, nach neuen Möglichkeiten, nach dem einen Strohhalm, der meine älteste Tochter davor retten sollte, aus einem freien, selbstbestimmten Lernzusammenhang, in die Regelschule wechseln zu müssen.

Viele Kinder nehmen diesen Wechsel völlig unproblematisch auf.  Doch in unserem Fall suchte ich eher nach einem Rettungsring, denn ich konnte mir lebhaft vorstellen, dass für sie als Legasthenikerin der Wechsel, aus einem freieren Lernfeld hin in eine Regelschule, besonders schwierig gewesen wäre. Ich versuchte diese Frontalbegegnung zu vermeiden. Ich wusste, dass ich einen völlig neuen Weg finden wollte. Mir wurde zum anstehenden Schulwechsel hin immer klarer, dass wir eine Art Pionierleistung vollbringen würden, denn der Wechsel zurück in ein Regelschulsystem, war mir völlig unvorstellbar.

Was ich an dieser Stelle nicht verschweigen möchte ist auch die Tatsache, dass es mir so gut wie ausgeschlossen erschien, meiner Tochter diese "neutrale", unterstützende Mutter zu sein, die notwendig gewesen wäre, um sie durch die gängige Vorstellung von Schule zu begleiten. Es war mir schlicht unmöglich diese Bulldozermutter zu sein, die in der Lage ist, ihr Kind durch die gängige Schullandschaft zu schieben. Für diesen Weg hatte ich zu wenig Pferdestärken (PS).

Die Summerhill School ist ein Urgestein unter den freien, demokratischen Schulen. Bald feiert die weltberühmte Schule ihr 100 jähriges Bestehen.

Die Kinder leben dort in einer Gemeinschaft, haben Unterricht, müssen jedoch nicht hingehen. Sie geniessen ein großes Maß an Freiheit. Sie können den ganzen Tag spielen, wenn sie wollen.
Die Schulgemeinschaft macht in ihren ‚meetings‘ ihre Regeln selbst und sie ist sehr geschmeidig und beweglich darin.

Gerade letzte Woche erzählte mit mein Sohn (10), mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht, dass sie die Computerregel geändert hätten. Bis zu dieser Zeit besagte die Regel, dass man erst nach 15 Uhr Computer spielen konnte. Jetzt kann man spielen, wann man will.
Als ich ihn fragte, warum sie die Regel geändert hätten, sagte er:

„Wenn man die Regeln nicht ab und zu verändert, wird es langweilig.“ 

Das verschmitzte Lächeln im Gesicht hatte er, weil es ihm so richtig gut tat, mir zu sagen, dass man jetzt schon morgens spielen könne. Das war in der Vergangenheit eines der Themen, in denen wie beide zu Hause Reibung hatten.

Damals, geschupst durch die Reise mit meinen beiden ältesten Töchtern, sind über den Zeitraum von ca. 12 Jahren alle 6 Kinder nach summerhill gewechselt.
Jedes Kind zu seiner eigenen Zeit, nach seinen eignen, inneren Prozessen und Herausforderungen. Auch ich mit meinen Prozessen und Fragestellungen mitten drin. Der Vater der Kinder lebt nicht mehr bei uns, auch dies ein herausforderndes Thema im Gesamtbild.

Mein jüngster Sohn fühlt sich sehr wohl dort. Summerhill ist wie ein zweites Zuhause für ihn.

Dieses Empfinden, von sich wohlfühlen, muss meine Tochter vor etwa 12 Jahren auch gehabt haben, denn sie sagte noch während der Heimreise zu mir: „Mama, da will ich hin.“

Mit dieser sehr klaren, ausdrücklichen Bemerkung haben wir damals begonnen, uns mit diesem Hinweis und Wunsch zu beschäftigen.

Seit vielen Jahren bewältige ich die Fragen eines modernen Wandels in Erziehung und Lernen, herausgefordert durch die Tatsache, dass ich früh begonnen habe umzudenken, beweglicher und geschmeidiger zu werden, wenn es für die Kinder oder für mich in einem Zusammenhang zu ‚eng’ wird.

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Heute begleite ich andere Eltern in Veränderungsprozessen. Immer geht es um Wandel. Oft geht es darum, in irgendeiner Form einen neuen Weg einzuschlagen zu müssen oder zu wollen, der den Bedürfnissen genau dieser Familie und diesem Kind dienlicher sein könnte.
Es ist natürlich nicht immer der Weg in eine Schule in ein anderes Land. Manchmal sind es ganz andere Schritte:

  • Unterstützung dabei geeignete Gespräche mit Erziehern und Pädagogen zu führen
  • Klarheit in den Prozessen, was Eltern genau für ihr Kind wünschen.
  • Den Mut zu fassen, sich überhaupt einmal mit einem anderen Schulkonzept auseinanderzusetzen.
  • Sich zu informieren, was es für Möglichkeiten geben könnte.
  • Sich den Rücken zu stärken in dem Empfinden, dass mein Kind 'verdammt' in Ordnung ist, es lediglich Schwierigkeiten in den Strukturen gibt.
  • Sich zu stärken und geeignete Wege zu finden, wenn die Eltern unterschiedlicher Meinung in Erziehungs- und Schulfragen sind.
  • Manchmal sind es Gespräche, die stärken und das Empfinden geben, nicht alleine da zu stehen.
  • Es sind Gespräche, die konkret helfen Anregungen zu bekommen, wie man sich aus den strengen Erziehungsdingen befreien kann und sich Schritt für Schritt in die Richtung einer stärkenden Beziehung begeben kann.
  • Dann sind da Gespräche, die Vertrauen geben, sowohl dem Kind, wie auch dem Erwachsenen.
  • Oft sind es Anregungen, die den Frauen helfen, wieder in die eigene Kraft zu finden, nein zu sagen und die Kinder Kind sein zu lassen.
  • Oder Gespräche mit Vätern, die ihnen helfen zu verstehen, dass die Fragen des Wandels am Arbeitsmarkt auch an den Familien nicht halt machen und neue Herangehensweisen bedürfen.

Ich halte es in dieser Zeit für so wichtig, selbst die Verantwortung zu übernehmen und für Klarheit zu sorgen, wenn die Dinge für Kinder und Familie zu ‚eng‘ werden. In diesem Fall kann es eine Lösung sein,  in Veränderung zu gehen, als Dinge über Jahre auszusitzen. Selbst kleinste Schritte und Haltungsänderungen führen nach meiner Erfahrung zu entspannteren Verhältnissen. Es muss nicht gleich der grosse Riss sein, wie bei mir.

Ich freue mich, wenn du mir ein paar Zeilen schreibst und mit mir in Verbindung bleibst.