(Mögliche) Stufen der menschlichen Entwicklung. Lernen das gedeihlich ist.

(Mögliche) Stufen der menschlichen Entwicklung. Lernen das gedeihlich ist.

Es gibt Dinge, die sind unbekannt
und es gibt Dinge, die sind bekannt,
dazwischen gibt es Türen. William Blake

Lange bevor ich selbst Kinder hatte ( vor knapp 30 Jahren), habe ich mich sehr intensiv mit dem Thema Bewegung und Lernen beschäftigt. Vor wie nach ist es ein Riesenfeld für mich und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht bemerke, was ich alles nicht weiß in diesem Zusammenhang.

Meine eigenen Kinder und die Beschäftigung mit dem ganz normalen profanen Alltag, haben mich wie ein Strudel immer tiefer hineingezogen in die Themen um Persönlichkeitsentwicklung und Lernen.
Ganz zu Anfang, als meine älteste Tochter Baby und Kleinkind war, habe ich das Bewegungslernen studiert, indem ich viel Zeit damit verbracht habe, sie einfach nur zu beobachten. Durch meine Feldenkrais-Ausbildung, die ich schon mit Anfang 20 abgeschlossen hatte, hatte ich ja selbst eine Grundlage geschaffen, die es mir ermöglicht hat, das eigene Bewegungslernen nochmals selbst zu durchlaufen, vor allem zu erspüren.
Aufbauend auf diesem Empfindungswissen, habe ich die eigenen Kinder beobachtet und konnte dadurch Bewegung, Spüren, Lernen und Verhalten tiefer ergründen und begreifen.

Ich hatte mir die Grundlage geschaffen, dass im Aufbau all dieser feinen und kleinen Bewegungen der Babies der Schatz verborgen liegt, der für ihre weitere Entwicklung von größter Bedeutung ist.
So ist im Grunde nicht die Tatsache das Wunder, dass ein Baby irgendwann auf den eigenen Füssen steht und läuft. Vielmehr besteht für mich das Grandiose darin, wie alle kleinen Schrittchen, von der ersten Saugbewegung an, bis hin zur Koordination des Gleichgewichts, Information über das eigene ‚ICH‘ in den Zellen und Muskeln ‚bindet‘, quasi eine ‚Ich-Struktur‘ in jedes kleine Wesen eingraviert. Diese ist so einzigartig, wie ein jeder Fingerabdruck. Diese Abläufe sind universal. Egal ob dieses Kind in der hintersten Mongolei lebt oder im Zentrum von Frankfurt. Wo und wie ist dieses Wissen orchestriert?

Ich habe alle meine 6 Kinder beim ‚Erarbeiten‘ der Treppenstufen im eigenen Haus beobachtet. Ich wollte wissen, wie sie ‚Treppe‘ lernen, wenn man es ihnen nicht beizubringen sucht, sondern sie sich die Treppe selbst forschend erarbeiten. D.h. mir war es von Anfang an wichtig, so wenig wie möglich in ihrer Bewegungsentwicklung als Störfaktor zu agieren.

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Ich dachte, wenn das alles so wunderbar gemacht ist, dann muss es Haltungen von mir geben, die förderlich sein könnten, aber auch welche, die extrem störend für diese wundersamen Abläufe sein müssten? Ich musste mir dazu ein Bild machen. Ich musste herausfinden, was denn förderlich aus sich selbst heraus sein könnte und was den natürlichen Abläufen sehr entgegen wirken würde.
Damals hatte ich noch nichts von Emmi Pikler gehört. Als mir ihre Arbeit am anderen Ende der Welt durch eine ‚zufällige‘ Begegnung mit Magda Gerber entgegen kam, dauerte es noch Jahre, bis ich die Themen im Zusammenleben mit meinen eigenen Kindern übereinander brachte. Es war, als ob das Universum mich immer mit den passenden Menschen oder Ideen zusammenbrachte. Manchmal dauerte es aber Jahre, bis ich die Botschaften, bezogen auf Persönlichkeitsentwicklung und Lernen, selbst entdeckte, eigene, tiefgründige Erfahrungen damit machte.

Dieser wundersame Lernprozess, den ein Kind durchläuft stoppt nicht einfach beim Jugendlichen oder Erwachsenen, nein, er dreht sich einfach weiter um die eigene Körperachse. Wie, als wenn man auf einer Spirale entlang läuft, wird man auf unerklärliche Art, immer wieder vorbei geleitet an den eigenen Kern- und Entwicklungsthemen. Beim Kleinkind ist es das Erlernen von Bewegung, Sprechen und Gehen, da schon ganz individuell choreographiert. Beim Erwachsenen sind es die Themen, die jeden zu einem einzigartigen Wesen machen. Was sind die Themen, an denen du immer wieder vorbeigeleitet wirst? Wo entlang bewegt sich deine Entwicklungsspirale?

Als die Kinder älter wurden, blieb die Erfahrung hängen, die ich machte, als ich jedes Kind auf seinem Treppenweg auf unserer Wendeltreppe (Spirale) im Haus beobachtete. Doch ich bewegte mich tiefer in die Themen.
Ich begann damit, die Bewegungsentwicklung der Kinder nunmehr nicht nur unter einem entwicklungsphysiologischen Aspekt zu betrachten, sondern begann mehr und mehr die Treppe, die Bewegungsentwicklung unter einem psychologischen Aspekt zu beobachten. Ich untersuchte (vor allem in meinem Leben) die Bewegung und die Psychologie, die Emotionen und deren Bedeutung für einen gesunden Lernprozesse.
Auf diesem meinem Treppenweg (Spirale) wurde ich an den unterschiedlichsten psychologischen Schulen/ Richtungen vorbeigeleitet, immer mit einem Augenmerk auf den Ideen, wie Kinder lernen und was es (von mir) braucht, damit ihr Weg gedeihlich ist.

Weiterhin habe ich Treppen und Treppenstufen studiert und habe damit begonnen diese Ideen von Bewegungsentwicklung und Lernen nunmehr in spirituellen Zusammenhängen zu untersuchen. Ich wollte diese Themen in einer Dissertation bearbeiten und war dazu einige Jahre in der Wisdom Universität (USA) eingeschrieben. Ich habe viele Kurse besucht, die mich bis ans andere Ende der Welt geführt haben. Immer auf der Grundlage: Bewegung, Persönlichkeitsentwicklung und Lernen zu erforschen, um gangbarere Wege für Kinder zu entwicklen, damit diese sich mehr an dem entlang entfalten könnten, was für sie natürlich und gedeihlich wäre.

Kleine Treppe im historischen Museum, endet unter einer Betondecke

Auf meiner eigenen Lernspirale unterwegs, begann ich nun jedwede Treppen, die mir vor allem auf Reisen begegneten als eine Art Orakel für meinen persönlichen Lernweg zu betrachten. Ich schaute mir Treppen an und wollte wissen, welche Informationen diese Treppe an dieser Stelle meines Lebens für mich haben könnte? Beispielsweise präsentierte mir das Leben diese Treppe in Florenz, nachdem meine langjährige Ehe nur wenige Tage zuvor ein plötzliches Ende fand.

Eines meiner Studienseminare führe mich nach Chartres in der Nähe von Paris. Gleich hinter der Kathedrale von Chartres, der Ort an dem in einer Kathedrale eine Labyrinth eingebaut ist (Spiral-Lern-Weg) kam dann folgende Information zu mir.
In einer Cafepause erwähnte ich einer Frau gegenüber, dass ich Schwierigkeiten hätte, das Thema dieses Seminars zu verstehen. Ich sei verunsichert, ob ich hier richtig sei? Sie nun bemerkte folgenden Satz, der für mich ein Hinweis sein sollte, wie sich mein Lernweg weiterhin entfalten sollte. Sie sagte auf Englisch: „Das ist nicht schlimm. Hier geht es nicht um Verstehen und Verstand. Wir sind nur eine Mysterien-Schule.“ Ich war da goldrichtig im Kurs, aber mein Verstand schlug Haken, wie ein Hase, der aus Furcht rennt.
Wieder dauerte es einige Zeit, bis sich mir dieser Kernsatz erschloss.
Das Verstandeslernen ist bedeutsam, aber nicht alles. Zwischen dem Verstand und anderen Zugängen zu Wissen, denen Kinder noch viel näher sind als Erwachsene, gibt es Türen. (In dem Zusammenhang noch einmal das Zitat von Blake: Es gibt Dinge, die sind unbekannt und es gibt Dinge, die sind bekannt, dazwischen gibt es Türen.)

Wenn wir als Kinder über Jahre damit beschäftigt sind, Wissen in uns aufzubauen und zu lernen, dann ist das bedeutsam, aber nicht der einzige Weg der Erkenntnis. Dieses einzigartige Lerngerüst zu erstellen, was ich oben bereits erwähnt habe, ist wichtig, aber nicht der einzig ‚richtige Lernweg‘.
Damit wir uns gesund weiterentwickeln können, geht es beim Erwachsenen irgendwann darum, diesen Weg des Lernens in einen ‚Weg des Verlernens‘ zu verwandeln. (uns den ursprünglichen Ansätzen der Kinder zu nähern)
Wie auf dem Bild einer sich drehenden Doppelspirale/Treppe (Doppelhelix/ DNA) gibt es einen Weg, der gleichzeitig nach oben und nach untern führt.
Während ich als Erwachsene auf einem lebenslangen Lernweg mich auf der Spirale entlang bewege, um Wissen aufzubauen, kehrt sich irgendwann der vermeintliche Weg um. Ich beginne damit alles je aufgebaute und angesammelte Wissen wieder zu verlernen.

Und damit beziehe ich mich auf das eingangs erwähnte Zitat von William Blake:

„Es gibt Dinge, die sind unbekannt
und es gibt Dinge, die sind bekannt,
dazwischen gibt es Türen.“

Die Lernwege der Kinder sind wundersam, genau wie die der Erwachsenen. Damit Erwachsene wie Kinder ihr volles Potential entfalten können, ist es in meinen Augen wichtig, sich auf den Treppenspiralwegen wahrlich zu begegnen und mit und voneinander zu lernen. Auf der Spirale gibt es vermeintlich treppauf und treppab. Da ist der Ort, wo wir uns mit den Kindern treffen sollten.

Die Haltung, dass Erwachsene einzig zu wissen glauben, wo es lang geht, erscheint mir eine Sackgasse zu sein. Ist die Haltung der Erwachsenen nicht mit Demut und dem Willen gepaart auch treppab zu steigen oder gewisse Zeit einfach nur still zu sitzen, dann fahren Erwachsene die Welt vor die Wand. Das ewige Tun findet nicht zum Sein.
Kinder sind Meister im Aufsteigen, Absteigen oder im Sitzen auf eben einer ganz bestimmten Stufe ihres Treppenweges. Sieh dir dazu den kleinen Videoausschnitt unten an, der ein Gedicht von A.A. Milne vertont. Es geht um eben gerade diese Treppenstufe, auf der man sich jetzt befindet.

Dort, auf einer ganz bestimmten Stufe sind Kinder richtig, bis Erwachsene des Weges kommen und Kinder fälschlicherweise fehlleiten, ihnen vorgaukeln, dass nur ein Ziel- und Ergebnisorientierter Aufstieg sei wahrhaftes Lernen. Für mich führt dieser Weg ganz klar in eine Sackgasse. Eine Sackgasse der möglichen Entwicklung der Kinder. Eine Sackgasse für die Lösung der Probleme dieser Zeit.

Was meinst du ?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Zurück in die Zukunft von Schule

Zurück in die Zukunft von Schule-Zeitreisen und die Frage: Was ist inzwischen geschehen?

Da habe ich mich kürzlich in eine Zeitreisemaschine gesetzt und bin einfach mal in das Jahr 1904 gereist. Ich fand mich in einer Schulklasse mit etwa 70 anderen Kindern wieder. Ich hatte kratzige Kniestümpfe an und mir war etwas kalt. Ich saß ganz hinten in der letzen Bank. Gerade eben war ich von draußen rein gekommen. Auf dem Schulweg noch hatte ich mit anderen Kindern gespielt. Wir waren laut und ausgelassen. In dem Moment aber, als wir das Schulgebäude betraten, war ich, wie die anderen auch, mucksmäuschenstill. 

Der Lehrer mag es gar nicht, wenn wir laut sind. Ich sitze auf meinem Platz und spüre die Anspannung in meinem Brustkorb. Ich halte ihn etwas steif und atme nicht richtig, denn ich habe Angst. Noch immer kratzen meine Strümpfe. 

Mit einem Stock haut er auf die erste Tischreihe und verschafft sich durch einen lauten Schrei mit ernester Miene den Respekt. 

Alle schauen gebannt nach vorne. Kaum einer traut sich mehr, sich zu rühren. Das fällt mir schwer, denn meine Kniestrümpfe kratzen so entsetzlich. 

Heute gibt es Heimatkunde. Mit seinem langen Stock ‚tidscht‘ er ungeduldig und fordernd auf die etwas vergilbte Landkarte. Sie hat einige Risse, die der Lehrer auf der Rückseite notdürftig geklebt hat. Ich glaube, das war Robert. Er hat die Risse gemacht. Ich werde ihn nicht verraten. Ich will nicht, dass der Lehrer ihm wieder weh tut. Ich habe etwas Angst, denn ich kenne die Flüsse noch immer nicht so gut. Ich kann mir die Namen einfach nicht behalten. Das muss ich aber bald können. Wenn er mich wieder aufruft und ich weiß an der Landkarte wieder nicht Bescheid, dann kann es sein, dass ich eine Strafarbeit bekomme. Das will ich nicht, denn dann kann ich nicht mit den anderen spielen. 

Wir sollen gerade sitzen. Wer das nicht tut, bekommt vom Lehrer eine Kopfnuss. Immer wieder geht er bei der Stillarbeit durch die Reihen. Wer nicht richtig sitzt, ist dran. Ich hasse das. Letzte Woche noch, habe auch ich eine Kopfnuss bekommen. Zu Hause darf ich das nicht erzählen. Wenn Vater das erfährt, dass ich nicht artig war, dann kann es mir passieren, dass auch er Hand anlegt. Da kann selbst Mutter nichts mehr machen. Er besteht immer darauf, dass wir uns in der Schule gut verhalten und es dem Lehrer Recht machen. 

Ich habe Hunger. Heute morgen hatten wir keine Zeit mehr, etwas zu essen und die Strümpfe kratzen noch immer. 

Die Schule ist aus. Kaum haben wir das Gebäude verlassen schreien wir laut und rennen und laufen. Weg, weg, weg, Speck, Speck, Speck morgen wieder Dreck, Dreck, Dreck….

Die Zeitreisemaschine hat mich in das Jahr 2078 transportiert.

Ich sitze in einem hellen Raum, der eigenwillig hell und warm beleuchtet ist. Ich habe Lampen dieser Art noch nie gesehen. Ich habe auch keine Ahnung, wo ich mich genau befinde, denn nichts hier gibt mir eine Idee, was das für ein Gebäude ist. 

Um mich herum eine Menge Leute, in unterschiedlichem Alter. Wenn du mich fragen würdest, dann könnte ich dir nicht sagen, in welchem Land ich mich befinde. Ich habe den Eindruck, dass sich die halbe Welt an Kulturen hier tummelt. Multi Kulti eben. Alle sind auf sonderbare Weise geschäftig und interessiert. Die Grundstimmung ist freundlich und kommt mir fast schon ein wenig unwirklich vor. Ich schaue aus dem Fenster und da sehe ich eine ganze Bande jüngerer Kinder herum hopsen. Sie sind in Bewegung, lachen, streiten, verhandeln und ich kann sehen, dass es ihnen gut geht. 

Ich erhebe mich und gehe diese breite Treppe hinauf. Oben dann finde ich Räume, die mit eigenwillig aussehenden Technologien versehen sind. Es hat mit dem, was ich für einen Computer halte, nichts mehr zu tun. Mir sind diese Geräte total fremd. Die Menschen benutzen sie, aber sie sehen happy dabei aus. So in etwa, als ob sie einen Hammer oder eine Zahnbürste benutzen. Nicht mehr und nicht weniger. Ich gehe weiter und sehe Ruheräume. Zimmer, deren Farbgestaltung ganz unterschiedlich ist. Jeder Raum hat eine bestimmte Farbe und ist mit diesen besonderen Lampen, teilweise mit Musik so wunderbar einladend in Szene gesetzt. Jeder Raum spricht eine andere Einladung aus, um Menschen zu helfen, Ruhe und Stille zu finden. 

Ich habe den Eindruck, dass ich mich auf einem anderen Planeten befinde. Wäre der Auftrag nicht gewesen mit der Zeitmaschine ‚Schule‘ in verschiedenen Zeiten zu besuchen, dann würde ich glauben, das all dies hier nicht wahr sein kann. 

Wer leitet und dirigiert diese Szene? Wer ist hier verantwortlich? Das ist mir auf den ersten Blick nicht klar. Ich habe den Eindruck, dass die Menschen, um mich herum ‚selbstreguliert’ sind. Sie haben, wie auch immer, ein Wissen davon, was stimmig und angemessen ist.

Ich gehe einen weiteres Stockwerk nach oben. Es gibt hier so etwas, wie einen Gerichtssaal. 24 Stunden ist er in Betrieb. Menschen sitzen im Kreis und regeln im Gespräch die Anliegen, die sie haben und nicht alleine regeln konnten. Ich stehe in einer Ecke des Raumes und beobachte das Geschehen. Wenn ein Fall abgeschlossen ist, stehen einige Personen auf und gehen, andere setzen sich. Das Ganze in Ruhe und ohne Hektik. Ich habe das System noch nicht erschlossen, aber die, die aufstehen, sehen zufrieden aus. Sie haben etwas vollbracht. Andere Menschen setzen sich. Auf mir unerklärliche Weise, ist dieser Stuhlkreis immer aktiv, er produziert Ergebnisse, das Tag und Nacht. Ein Perpetuum Mobile an Konfliktlösung. 

Direkt gegenüber ein Raum, in denen Menschen in Bewegung sind. Sie folgen gewissen Bewegungslektionen, auch hier nehme ich eine angenehme, wohlwollende Grundstimmung wahr. Ganz am Rande schleiche ich mich vorbei, um auf den Balkon hinaus zu treten. 

Von hier habe ich einen weitläufigen Blick über das Gelände. Es ist nett gestaltet. Jemand hat sich hier eine Idee gemacht, das kann ich wahrnehmen. Schönheit und harmonische Gestaltung auch hier. Positives springt mir in die Augen. Ich sehe kaum jemanden in Hetze.

Ich würde so gerne weiterschauen. Da gibt es noch so viel zu sehen. Das Gebäude hat weitere Stockwerke und das Außengelände ist riesig. Es gibt so viel zu sehen, was ich noch gar nicht verstehe. Ich bräuchte jemanden, der mir das alles erklärt. Das soll also die Schule von morgen sein? Ich kann mir das nicht vorstellen. Wie ist es denn dazu gekommen?

Ich muss zurückreisen, ich muss in das Jahr 2018 zurück. Ich will mich damit beschäftigen, was genau diese Veränderungen in Schule vollbracht hat. Was genau verursacht den Wandel, den ich seit 1904 erkennen konnte.

Irgendwie ist das System von Angst, Druck und Kontrolle einer anderen Grundhaltung der Menschen gewichen? Wie konnte es dazu kommen? Wer hat sich aufgemacht und hat diesen eklatanten  Wandel vollbracht? 

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Die Landung mit der Zeitmaschine war nicht ganz so weich, wie die letzten Landungen. Langsam verliert die Maschine an Geschwindigkeit. 

Ich befinde mich in einer Schule im Jahr 2018. 

Irgendwie bin ich zwar da in dieser Schule, aber ich bin auch nicht da. Ich fühle mich irgendwie abwesend. Weiß nicht mal so genau, wovon ich mich eigentlich abwesend vorfinde. In mir verspüre ich eine tiefe Unzufriedenheit und kann es nicht mal richtig orten. Seltsames Gefühl ist das. Schaue ich die Erwachsenen an, so habe ich den Eindruck, dass es ihnen auch nicht viel besser geht. Ich kann wahrnehmen, wie sehr sie getrieben und in Hektik sind. Ich will alles, nur so nicht sein. Meine Opposition ist groß. Wenn ich ehrlich bin und tiefer schaue, so geht es mir aber auch nicht besser. Ich bin immer in Hektik und im selben Moment überkommt mich eine überbordende Langeweile.

Wenn ich nicht gerade gesagt bekomme, was ich tun soll, dann verliere ich mich am liebsten in meinem Smartphone. Die Bilder und Nachrichten und Abwechslungen sind wenigstens in einem Grundtempo, welches eher meinem inneren Tempo der Getriebenheit einspricht. Es beruhigt mich ein wenig, mich in den Medien zu verlieren. Es betäubt und lenkt ab. Ich liebe es.

Irgendwie fühle ich mich hier immer fremdgesteuert. Mein tiefstes Wesen wir in einer zu Grunde gelegten Zweckgebundenheit verdreht. Ich habe hier keine Chance. Da wäre so viel, was ich gerne tun würde. Da wäre so viel, was ich gerne beitragen würde. Da wäre so viel, was ich gerne entfalten würde.

Ansonsten ist meine Umgebung hier nicht gerade von Schönheit geprägt, sondern von Funktionalität. Alles hat einen Plan und eine Struktur, die es zu erfüllen gilt. Wenn ich das nicht tue, mich dieser Funktionalität unterordnen, dann bekomme ich schlechte Bewertungen. Ich kann dir sagen, dass will keiner. Dann ist es hier in der Schule anstrengend und zu Hause auch noch. Ich will nur noch eins. Das das hier zu Ende geht und dann, mache ich, was ich will. Dann können mich erst mal alle. 


Warum ich gar nicht anders kann, als in die Systeme der Selbstwirksamkeit zu vertrauen

Warum ich gar nicht anders kann, als in die Systeme der Selbstwirksamkeit zu vertrauen

Immer wieder wird auch im Internet sehr heiß diskutiert, ob Kinder ohne Druck das lernen könnten, was sie später einmal benötigen würden?
Und dann fällt in diesen Streitgesprächen ganz schnell ein Begriff wie ‚Kuschelpädagogik‘, der meist etwas erbost daher kommt oder man statuiert den Ausdruck ‚das richtige Leben‘. Man meint, dass da ein Unterschied sei zwischen dem derzeitigen Leben, was ganz unmittelbar in diesem Moment stattfindet und dem ‚richtigen Leben’, was dann ja immer auf die Kinder zukommt. Irgendwann mal. Denkt man genau darüber nach, dann ist alleine schon der Gedankenansatz fragwürdig.

Viele sind der Meinung, dass die Kinder durch ein zu viel an ‚spielen‘ oder ein zu wenig an ‚Verpflichtung‘ unvorbereitet sein könnten, für das, was sie an Ecken, Kanten und Unwägbarkeiten im ‚richtigen‘ Leben erwarten würde.
Also meint man, dass man Kinder in gewisser Weise abhärten und stählen oder belehren müsste, um sie auf eine erdachte Zukunft vorzubereiten. Viele Erwachsene sind in ständiger Sorge, ob denn auch genug aus dem Kind heraus gekitzelt wird.

Ich bin der Meinung, dass Kinder eine enorme Leistung aufbringen, ihr persönliches ‚LernLeben‘ möglichst unbeirrt weiter zu führen, obwohl sie vermutlich 75% des Tages und der Nacht von Erwachsenen in ihren Taten und ihrem Verhalten fehlinterpretiert werden.

Wenn man Babies und Kleinkindern (denen es gut geht) gestattet, ganz aus sich selbst, sozusagen von innen angeregt, die Bewegungen und Erfahrungen zu machen, dann ist es die ganz eigene, sinnliche und von innen gesteuerte Auseinandersetzung , mit der sie ihre Erfahrungswelt aufbauen. Genau das, ist für sich gesehen schon ein Wunder. Was sich aber unmittelbar daraus ergibt, ist die Stärkung einer unschätzbaren Fähigkeit, die ich nun umschreiben möchte.

Die Kleinsten konstruieren ihr je individuelles LebensLerngerüst. Sie lernen unaufhaltsam und bilden im selben Moment eine Art Gerüst, in dessen Sicherheitsnetz, sie immer wieder ihre Komfortzone verlassen. Sie geben Sicherheiten auf, nur um ein nächstes, kleines Abenteuer anzugehen. Dabei wird dieses Netz ständig wachsen. (Beispielsweise das Drehen eines Babies vom Rücken auf den Bauch, ist so ein kleines Abenteuer, wenn es das erste mal geschieht.)

Diese kleinen Abenteuer und individuellen Lerngeschichten sind für viele Erwachsene in der Regel nicht sichtbar, für viele sind sie vielleicht sogar unerheblich. Doch hier werden beispielsweise Samen gelegt, die eine Voraussetzung bilden können, damit dieser junge Mensch als Teenie abstrakt denken kann.
Dieses individuelle Lerngerüst beinhaltet viel mehr Detailinformationen, als man sich überhaupt vorstellen kann.
Sichtbar ist lediglich, dass das Baby ein Spielzeug in der Hand hat. Dem ungeschulten Augen entzieht sich aber, dass das Kind Unmengen an Informationen verarbeitet.
Ist das schwer oder leicht, wie riecht das, wie schmeckt das, wie groß ist das, passt das in den Mund, was ist die Textur, ist das warm oder kalt, mag ich das oder mag ich das nicht, mag Mama oder Papa das…

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Die Eigenschaften und individuellen Interpretationen sind so vielfältig, dass sich für den menschlichen Organismus alleine dadurch schon eine Informationsflut ergibt, die verarbeitet wird und den Menschen in seinen Fähigkeiten wachsen läßt. Das gebildete Konstrukt ist einzigartig.

Damit bekommt Entwicklung und Entfaltung eines Kindes in der Gegenwart von Erwachsenen, die dieses Wunder beobachten und begleiten sowie Vertrauen darin finden, ein ganz anderes Grundgerüst für lebenslanges Lernen. Es wird sich erheblich unterscheiden, von dem Grundgerüst eines Kindes, in dessen Gegenwart die Erwachsenen der Meinung sind, dass sie es bespielen, animieren, steuern und ‚belehren‘ sollten.
Im einen Fall wird das Kind unabhängig von den Erwachsenen und Selbstsicherheit aufbauen können. Seine Erfahrung in Selbstwirksamkeit erschafft das Lebenslerngerüst, in dem es sich lebenslang weiterentwickeln kann. Im anderen Fall, wird das Kind immer in gewisser Weise vom Wohlwollen und den Interventionen der Erwachsenen abhängig sein und diese dann auch einfordern, wenn die Erwachsenen diese nicht geben können oder wollen. Selbstwirksamkeit wird in Abhängigkeit vom Erwachsenen erlernt.

Ich persönlich beziehe mein unumstößliches Vertrauen in die wundersame Lernfähigkeit der Kinder aus der Beobachtung der Feinheiten und Nuancen. Ich bin von diesem einzigartigen System so überzeugt, dass ich es kaum lassen kann weiter und weiter zu erforschen. Ich glaube so sehr an dieses Millionenjahre alte System, dass sich mir noch nie die Frage gestellt hat, ob die Kinder nicht vorbereitet sein könnten für ihre Zukunft.

Und weil ich von diesem System so überzeugt bin und die Entwicklung von Bewusstsein sich seit Jahrmillionen nicht getäuscht haben kann, habe ich noch nie, auch nur eine Sekunde daran gezweifelt, dass Kinder nicht richtig auf ihre Zukunft (auf das, was viele mit ‚das richtige Leben‘ bezeichnen) vorbereitet sein könnten.

Im Gegenteil. Für mich ist es genau umgekehrt. Für mich hat die Frage Bedeutung: Was kann ich als Erwachsene tun, um der Entwicklung und dem Lernen der Kinder nicht im Weg zu stehen? Ich frage mich oft, welche Haltung Erwachsene (mich eingeschlossen) benötigen, damit die Brillanz von Millionen Jahren alten Strukturen nicht durch eine etwas verklemmte und überhebliche Idee von Bildung und Erziehung vernebelt wird.

 

Bei Interesse findest du hier eine Erklärung und Beschreibung zum Begriff der Selbstwirksamkeit.

Auf dieser Seite findest du Informationen zu meinem Beratungsangebot, dass sich aus meinen Erfahrungen heraus ebenfalls stark an den Kräften der Selbstwirksamkeit der Eltern und Fachpersonen orientiert. 

 


Wahre Bildung und Erziehung besteht aus Wandel

Wahre Bildung und Erziehung besteht aus Wandel

Ist es wirklich wahr, dass der Wert von Bildung darin besteht, sich Informationen anzueignen? Oder ist es denkbar, dass es noch eine Menge mehr Aspekte gibt, die zu beachten und vor allem zu entwickeln wären?

Irgendwann einmal bestand der Sinn und Zweck von Bildung darin, mit bestimmten Informationen in Kontakt zu kommen und diese auswendig zu lernen, d.h. abzuspeichern. 

Doch heute, mehr denn je, wachsen uns an allen Ecken und Enden die Informationen über den Kopf. 

Längst bekommst du nicht nur Bücher und Filme dazu, was du lernen kannst, sondern inzwischen auch mehr und mehr Informationen dazu, was du nicht lernen brauchst, oder wie du dich vor einem ‚zu viel’ an Informationen schützen kannst. Du lernst, wie du mit der Flut an Dargebrachtem umgehen kannst.

Aktuell geht es darum, sich intelligent in den Fluten der Information bewegen zu können und vor allem nicht darin zu ertrinken. 

In Erziehung und Lernen scheint das noch nicht umfänglich angekommen zu sein. Noch immer setzen Verantwortliche auf das Pferd, dass junge Menschen mit Information versehen soll. Dabei haben viele junge  Menschen längst Mittel und Wege gefunden, wie sie selbst, ohne Lehrer und ohne Vorgaben zu genau den Informationen kommen, die sie interessieren. 

Das Meer, in der Bildung und Erziehung im übertragenen Sinn schwimmen, ändert sich ständig. Im Grunde ist der Wandel die eigentliche Konstante. Dieser Wandel ist im Moment einem ungeheuren Tempo unterworfen. 

Gerade in den letzen Tagen habe ich verstehen müssen, dass ich zwar die Welle meines Schwerpunktthemas reite, aber das es weiterhin unendlich viel zu lernen und vor allem zu beobachten gibt. 

Ich beobachte die Themen um Erziehung und Lernen ständig, ich beobachte dieses Meer, ich reite meine Welle und doch gibt es Bewegungen und Formationen, die ich bisher noch nicht kannte. Der Wind ändert sich kurz, ein Wetterumsturz und schon gibt es ganz neue Bewegungen auf dem Meer wahrzunehmen.

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Ich werde demütig beim Beobachten von neuen Stunts beim Surfen (Surfer mögen mir verzeihen, wenn das vielleicht nicht der richtige Begriff für die Sprünge der Surfer ist), ich nehme neue Bewegungen und Elemente wahr. In Sachen Bildung und Lernen tun sich Dinge auf, die interessant und inspirierend sind. Diese wären noch vor kurzer Zeit nicht vorstellbar gewesen.

Auch die Bemühungen, die wir unternehmen, von denen wir derzeit glauben, dass sie auf eine mögliche Zukunft der Kinder ausgerichtet sein werden, sind veraltet, wenn die Kinder in dieser Zukunft angekommen sein werden. Sie werden nicht aktuell sein. Sie können es nicht, weil sie aus der Denke der Erwachsenen entstanden sind und die jungen Menschen viel zu wenig mit einbeziehen. Oftmals sind es Ansätze, die aus der Angst der Erwachsenen entstehen.

Unsere Bestrebungen, die Kinder zu bilden, werden so lange veraltet und nicht im Fluß sein, bis wir verstehen, dass wir gewisse starre Konzepte loslassen müssen und uns mit den Kindern auf eine Reise begeben, die von uns allen verlangt, während des Fluges ein Flugzeug zu bauen.

Es geht in meinen Augen darum, von den jungen Menschen zu lernen. Ich denke, wir wären zehn mal besser aufgestellt, wenn wir nur endlich mal zugeben würden, dass wir im Grunde keine Ahnung davon haben, wie Menschen lernen. Ich denke, dass die Betrachtungsweise, dass wir vielleicht nicht wissen, uns wesentlich dienlicher wäre und uns besser hinschauen lassen würde. Wir hätten viel bessere Voraussetzungen die Welle des steten Wandels zu reiten. 

Stattdessen bauen wir starre gedankliche Wellenbrecher aus Angst und Beton ins Meer und machen das Surfen und lebenslange Lernen gefährlich und fast unmöglich.

Es wäre bedeutsam von und mit den Kindern zu lernen. Es wäre wichtig zu beobachten und zu studieren, statt Vorgaben zu machen und einzuschränken. 

Unser Blick auf das lebenslange Lernen muss ganzheitlicher werden, wir sollten andere Lebensbereiche mit einbeziehen. Spielen, Lernen, Arbeiten und Sein darf nicht so krampfhaft getrennt werden: Für mich müsste es ein großes Meer aus Möglichkeiten werden, es darf kein einbetoniertes Flussbett mehr sein.

Vor einigen Tagen habe ich ein Schule mit einem reformpädagogischen Konzept besucht. Es ist eine Schule, die auf ihre Weise eine Menge an Selbstbestimmung und Möglichkeiten für mehr Freiheit für die Kinder eingebaut hat. Dazu gibt es ein Konzept. 

Nun ist es aber so, dass sich innerhalb dieser Schule (innerhalb dieses Konzepts) eine Insel bildet, die als eine Art internes Forschungsprojekt, den Kindern noch mehr Freiheit und Selbstbestimmung einräumen möchte. Es gibt Vertreter in der Schule, die den Kindern diesen Raum zugestehen möchten. 

Und von dem, was ich gehört und gesehen habe, wird diese Insel dort ermöglicht. Ich habe erfahren, dass die Ideen dort wachsen dürfen. Ich habe gehört, dass man innerhalb eines Konzeptes, die Weiterentwicklung, das organische Wachsen zulässt. Man probiert aus. Man geht diesen Weg. Man findet heraus, was geht und was nicht. Man lernt. Man macht Fehler. Man verwirft und findet bessere Ansätze. Man wächst. 

Mich hat der Besuch, das Gespräch und die Erkenntnis sehr beeindruckt. Diese Geschmeidigkeit wünsche ich mir in der Weiterentwicklung von jetzt schon guten Konzepten für Kinder. 

Und ich bin ehrlich. Es gibt Umstände für Kinder an Schulen, die in meinen Augen sofort beendet werden müssten. 

Lieber ein stetiger Wandel mit sogenannten Fehlern, als starre Informationsvermittlung und Missachtung der Würde der jungen Menschen. 

Gestern hat jemand bei einem kurzen Impulsvortrag folgenden Satz, als ernst gemeinte Frage in die Runde gegeben:

„Wenn du das so scheisse findest, wieso schickst du dein Kind dahin?“

Wahre Erziehung und Bildung besteht aus Wandel. Nicht nur vom System, sondern in vielerlei Hinsicht mag vielleicht zunächst mal der eigene Wandel gefragt sein? Uff!

 

Wenn dich Themen dieser Art interessieren, dann sei Teilnehmer/ Teilgeber bei unserem EduWorkCamp im November 2018. Earlybird nicht verpassen. 


Unterschiedliche Positionen in Erziehungsfragen?

Wie unterschiedliche Positionen in Erziehungsfragen transformiert werden können.

Kennst du diese Wippen für Kinder, die es meistens auf den etwas veralteten Kinderspielplätzen gibt? Diese Gestelle, die wie eine Waage aussehen. Auf die eine Seite setzt sich dein Kind und du setzt dich auf die andre Seite. Wegen deinem höheren Gewicht musst dabei ein wenig weiter zur Mitte hin rutschen, damit überhaupt ein Schaukelspaß entsteht.

Eine solche Schaukel benötigen wir nun für eine kleine gedankliche Reise.

In deiner Vorstellung setzt du nun eine gewichtige Person auf die eine Seite, jemanden der der festen Überzeugung ist, dass man einiges an Aufwand betreiben muss, damit ein Kind die rechten Sachen lernt. Jemand, der gerne das Heft in der Hand hat, was den Lernprozess des Kindes betrifft. Jemand, der sich als verantwortungsvoll begreift, wenn er dafür sorgt, dass das Kind lernt. Diese Person hat ein Bild von Lernen verinnerlicht, was etwas mit Mühe, Anstrengung, Disziplin, Abarbeiten, Kontrolle und externer Beurteilung zu tun hat. Seine Erwachsenenrolle übernimmt diese Person, in dem sie sich ‚in das Leben‘ des Kindes begibt und zu organisieren und vor allem hervorzubringen sucht, dass das, was diese Person unter lernen oder Erziehung versteht, auch auf den Weg gebracht wird. Es geht nicht ohne den Erwachsenen und vor allem ohne seinen unermüdlichen Einsatz. Diese Person findet das unter Umständen auch nicht so toll, ständig schieben, organisieren und vor allem vorausplanen zu müssen, damit das Kind lernt. Es ist sicher anstrengend, aber man tut es so. Die Widerstände der jungen Menschen sind manchmal nervenaufreibend und kräftezehrend, aber die Aufgabe des Erziehenden besteht nun mal darin, den Zögling zu bewegen und in Gang zu halten. Der junge Mensch ist faul und muss in die rechte Richtung bewegt werden. Punkt.

Auf die andere Seite kannst du eine ebenso schwere Person setzen, die eine gänzlich andere Vorstellung vom Lernprozess des Kindes hat. Diese Person geht zunächst mal davon aus, dass Lernen etwas ist, was dem jungen Menschen einfach inne ist. Von klein auf, so glaubt dieser Mensch, weiß das Kind zu lernen. Der Mensch auf der anderen Seite dieser Schaukel ist jemand, der Kinder einfach lieber beobachtet. Er ist fasziniert wahrzunehmen, was sich alles vollzieht im Kind. Diese Person mag lieber ‚draußen‘ bleiben und das eigentliche Lernen dem Kind selbst überlassen. Diese Person vergleicht den Lernprozess im Grunde lieber mit dem Spiel des Kindes. Sie wünscht sich, dass Spielen und vor allem, was diese Person unter spielen versteht, eine ewige Blaupause für Entwicklung und Lernen ist. Diese Person sucht nicht zu kontrollieren und zu organisieren. Vielmehr sieht dieser Erwachsene seine Aufgabe darin, Räume für Kinder in der Form zu gestalten, dass das jeweilige Kind, in seinem Alter solche Umstände vorfindet, die Lernen ermöglichen.  Einmal in Gang gesetzt und ermöglicht, so hofft man hier, ist Lernen etwas, was sich einfach weiter aus sich selbst generiert. Lernen wird nicht als anstrengend und zu organisieren betrachtet. Vielmehr sucht man das Selbstverständnis in der Art zu erklären, dass sowohl der Erwachsene, als auch das Kind von diesem Prozess genährt wird. Die gute Beziehung untereinander wird hier als sehr bedeutsam angesehen. Kinder lernen selbst und immerzu, wenn man sie nur läßt. So versteht dieser Mensch seinen Ansatz und ist damit nicht so sehr in einer ‚Macherrolle‘. Lernen geschieht einfach.

Zum Wohle eines Kindes beginnen wir nun diese beiden Personen miteinander spielen zu lassen. Wir stellen uns vor, dass diese Menschen mit ihren unterschiedlichen Einstellungen miteinander schaukeln wollen. Dafür benötigen wir ein gutes Stück Phantasie, denn für gewöhnlich wollen diese beiden Personen nicht miteinander schaukeln. Sie wollen nicht miteinander spielen.

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Heute gehen wir einfach mal davon aus, dass es etwas Größeres gibt, als das eine der beiden Personen Recht hat. Heute stellen wir uns einfach mal vor, dass diese Personen miteinander einen wertvollen, spielerischen Austausch haben könnten.

Man kann sich gedanklich leicht dahin begeben, dass jede der beiden Personen versuchen möchte seine Position mit Gewicht zu versehen und die andere Person da oben ‚in der Luft verhungern‘ lassen würde. Kennst du diese Momente beim Schaukeln auf der Wippe? Du machst dich einfach ‚schwer‘ und lässt den anderen da oben ‚bammeln‘. Die andere Person hat die Füße nicht am Boden und kann sich nicht ‚schwer‘ machen.

Für einen Moment macht das vielleicht Spaß, aber dann könnte es wieder darum gehen, weiter miteinander zu spielen.

Welche Haltung also wäre wichtig, um wieder miteinander zu schaukeln? Wohin müsste ich mich bewegen? Wie könnten sie beide einen freudvollen Rhythmus aufbauen?

Ich selbst bin ein mittleres Kind. Meine Aufgabe in meiner Kernfamilie war es seit jeher zu vermitteln. Ich tue mich mit den Extremen schwer und finde es bedeutsam beide Seiten anzuschauen und sich in irgendeiner Form in ein Spiel oder in einen Dialog zu begeben.

Ich sehe die Kinder, wie sie mittig auf der Wippe/ Schaukel sitzen. Beide Seiten versuchen das Kind zu sich hin zu bewegen. Sie sind der Meinung, dass das Kind unter der eigenen Vorstellung besser aufwachsen und lernen würde.

Ich wünsche mir mehr Freiheit und mehr Verständnis und mehr miteinander, selbst wenn man unterschiedlicher Meinung ist.

Ich wünsche mir von und miteinander zu lernen und einen Dialog, der nicht so schnell ‚gewichtig‘ und eigenmächtig wird. Ich wünsche mir einen Dialog und ein gemeinsames Spiel, dass die Kinder im Auge behält und eine gewisse Vielfalt ermöglicht. Eine Haltung, die den Kindern ermöglicht in der eigenen Balance zu bleiben. Einen Blick auf das, was Spielen und Lernen ermöglicht.

Ich sehe, dass diese beiden Personen auf der Wippe mit diesem Balken verbunden sind. Ich sehe, dass man sich entlang auf dem Balken aufeinander zu bewegen kann, um ein Miteinander zum Wohl des Kindes entstehen zu lassen. Ich sehe, dass dieses Spiel auf dieser Schaukel nicht funktioniert, wenn man sich nicht aufeinander zu bewegt und sei es nur mit einem wohlwollenden und freundlichen Augenkontakt.

Ich hoffe, dass mein Gedankenausflug dich bereichert hat. Ich hoffe, dass er dir Gelegenheit gibt, einen anderen Blick auf die Dinge zu werfen. Etwas mehr Klarheit und eine geschmeidigere Positionierung ermöglicht. Alles im Hinblick auf die Kinder, die in irgendeiner Form immer zwischen den erwachsenen Personen und all ihren Meinungen zu stehen scheinen.

Wohlwollen und Freundlichkeit auch unter Menschen mit den unterschiedlichen Einstellungen bezüglich Erziehung und Lernen, ist es, was den Kindern gut tut.  Nicht notwendigerweise das  sie sich ‚schwer’ machen in einer Postion und Geisteshaltung.

Die Fähigkeit miteinander zu spielen gewinnt damit eben auch für die Erwachsenen und all ihre so gewichtigen Einstellungen an Bedeutung.

Starre, Verbissenheit und Rechthaberei spielt mit Wohlwollen, Geschmeidigkeit und Beweglichkeit - zum Wohle aller.

Hier findest du Informationen zu meinen Beratungen. Gerade wenn es unterschiedliche Ansätze in deinem Umfeld gibt, dann kann ich dir zur Seite stehen.


Wie du dir Freiheit in Erziehungsfragen ertanzen kannst.

Sich die Freiheit zu nehmen in Erziehungsfragen die eigene Choreografie zu entwickeln und den allseits geforderten Gleichschritt zu verlassen,  erscheint mir heute wichtiger denn je. Das Leben mit manchen Kindern und die alltäglichen Herausforderungen machen es geradezu notwenig ganz eigene Tanzschritte zu erfinden. Dies ist meine Ermutigung dich aufzumachen und vor allem das schlechte Gewissen und Schuldgefühle hinter dir zu lassen.

Wenn es so einfach wäre mit der Erziehung der Kinder, dann würde nicht so viel geschrieben, behauptet, ausprobiert und verworfen. Es gäbe nicht so viele verschiede Positionen und strittige Ansätze. Manchmal gibt es ja in einem einzigen Haushalt schon mindestens zwei verschiedene Meinungen, wie Erziehung ‚richtiger‘ wäre.

Da stellt sich mir ganz unmittelbar die Frage, welchen guten Boden oder welche tragkräftigen Ansätze es gibt? Viele Kinder führen, trotz unterschiedlichster Ansätze, Vorbedingungen, Umstände und machmal auch tragischen Schicksalsschlägen, ein zufriedenes und gutes Leben.
Ich frage mich, was zu einem guten Gelingen beiträgt? Was ist ein guter Nährboden, für egal welche vielschichtigen Umstände?

Als ich darüber nachdachte, ist mir das Wort „Freiheit“ eingefallen. Aus meiner eigenen Erfahrung und der Beobachtung meiner Umgebung, insbesondere auch in Beratungszusammenhängen, scheint es mir so zu sein, das Familien, die in irgendeiner Form die Freiheit des Einzelnen als Basis für die Entwicklung ihrer Familie sehen, die größte Gelassenheit und Geschmeidigkeit zeigen. 

Wenn ich mal ganz unbedarft mit dem doch so großen Wort „Freiheit“ jonglieren darf, dann habe ich im einerseits mit einer stabilen, soliden Boden(platte) zu tun. Andererseits ist dann im selben Moment auf der tragenden Bodenplatte, eine gewisse Bewegung in alle Richtungen, Flexibilität und stetige Richtungsänderung möglich. Diese stabile Bodenplatte der Freiheit gibt das Solide und das Stabile, auf ihr ist aber dann Flexibilität und Beweglichkeit in alle Richtungen möglich.

Diese Freiheit im Umgang in der Familie ist nichts Starres, sie ist nicht etwas, dass erzwungen werden kann, sondern sie ist vielmehr etwas, was sich entfaltet und entwickelt.

Ich finde diese Orientierung in Richtung „Freiheit“ meist bei Eltern, die ganz von Anfang an einen mehr freiheitlichen Umgang mit ihren Kindern pflegen möchten. Sie machen sich auf und entwickeln sich selbst in den Prozeß den Kindern ein großes Maß an Freiheit gewähren zu wollen.

Dasselbe möchten sie für sich selbst in Anspruch nehmen und finden sich damit in einer ähnlichen Herausforderung, als wenn sie Seiltanz erlernen müssten. Sie nehmen diese Herausforderung an und schulen sich im Seiltanz. Sie schreien und jammern nicht (so oft), sie erlernen Seiltanz. Manchmal fallen sie runter und müssen wieder hochklettern.
Dazu passt, dass diese Erwachsenen die Eigenarten der Kinder zunächst einmal anerkennen und zu beobachten lernen, statt diese ‚weg zu erziehen‘ wollen.

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Diese Erwachsenen bekommen Pickel und Hautausschlag, wenn sie Kinder in Strukturen wissen, in denen bewusst oder unbewusst die Ansätze von Kontrolle, Manipulation , Korrektur und aus Angst gepflanzter Disziplin, vorherrschen.

Vielmehr haben diese Erwachsenen die Idee, dass Selbstregulation in der Beziehung zum Kind eine große Rolle spielen sollte. Sie wünschen sich, dass der individuelle Lernprozess des Kindes sich genau darauf aufbauen und entfalten sollte.
Ich habe den Eindruck, dass sich diese Erwachsenen einen Lebensstil erarbeiten, der ein großes Maß an Freiheit im Leben mit den Kindern gewähren soll. Manchmal ist das aufreibend, denn die Erwachsenen müssen sich etwas zurückerobern, von dem sie in ihrer eigenen Kindheit unter Umstanden nicht viel hatten.

Wer bin ich? Was will ich? Hier bin ich, dass will ich? Was willst du? Wie kriegen wir das hin? Das alles sind Fragen, die in der eigenen Erziehung vielleicht nicht allzu bedeutsam waren, die sich aber jetzt im Leben mit den eigenen Kindern kraftvoll ihre Bahn suchen.

Ich habe dir heute diese Gedanken zur Orientierung notiert, damit du dich in diesem ganzen Hin und Her in deinen persönlichen Erziehungsfragen ein wenig besser orientieren kannst, deinen „Standort“ auf deiner Bodenplatte besser finden kannst, um dann genau aus dieser Stelle heraus beweglich, geschmeidig und flexibel sein zu können. Es ist meine Einladung, die feste Bodenplatte und deine Bewegungen und Richtungsänderungen darauf, als deinen persönlichen Tanz zu erkennen. Dies ist viel stärkender, als dem Irrtum aufzusitzen, dass du ständig alles verkehrt machst. Dieser Tanz ist einfach ein Teil von dir oder mir, der die Brücke in eine neues Erziehungskultur baut.

Gerne stehe ich dir bei den einen oder anderen Fragen auf dem Tanzboden als „Tanzpartnerin“ zur Verfügung. Meine Angebote dazu findest du hier.


Was hat die Bewegungsentwicklung mit dem Lernen zu tun?

„Ich verstehe dich nicht“, sagte Sabrina zu Rebecca. „Was hat denn die Bewegungsentwicklung mit dem Lernen zu tun?“

Rebecca war in ihrer unmittelbaren Umgebung, im Kreis der anderen Frauen nicht so gerne gesehen. Sie wurde als eine gewisse Exotin oder als Paradiesvogel beschrieben. Hinter ihrem Rücken wurde über sie getuschelt.
Sie hatte 2 Kinder und die anderen Mütter mochten sie nicht allzu sehr, da sie oftmals diesen schrecklich entspannten Eindruck machte. Wann immer man sie sah, hatte sie ein Lächeln im Gesicht.
Alleine ihr Anblick, die bunten und farbenfrohen Klamotten, die sie trug, sowie die Art und Weise, wie sie so selbstverständlich und selbstsicher mit ihren Kindern war, konfrontierte die anderen Mütter.
War sie in der Nähe, dann spürten die Frauen, was sie auch gerne leben würden. Sie bekamen einen Hauch von der Idee, wie sie sich das Mutter sein eigentlich vorgestellt hatten.

Wenn sie dann hinter ihrem Rücken bissige Bemerkungen machten, dann war das die Art und Weise, wie sie sich selbst schützen konnten, vor diesem Schmerz, den sie selbst so gar nicht im Griff hatten.

Sie fanden sich in den Situationen, in denen ihre Kinder ständig quengelten, keinen Mittagsschlaf mehr halten wollten, den anderen Kinder Spielzeug über den Kopf knallten. Abends blieben sie bis 10.30 Uhr auf, nur um dann kurz nach Mitternacht ins Ehebett zu kommen. Die Mütter waren so gestresst und so genervt, weil es eben nicht harmonisch war und auch die Ehe unter diesem Dauerstress litt.

Die Geschwister hatten ständig streit, das Einkaufen im Supermarkt war ein Drahtseilakt und die Bemerkungen der Erzieherin im Kindergarten schürten schon mal das Bild, dass man unter Umständen an eine Therapie denken müsse, weil das Kind mit 3,5 Jahren noch keine Schere benutzen könnte.

Doch Sabrina war mutig und sprach Rebecca an, sie wollte nun ernsthaft wissen, was sie tun könnte, um die Lebensqualität ihrer Familie zu erhöhen. Sie wollte wieder lachen können und sich überhaupt wieder entspannen können. Zu lange war es her, dass sie Gelassenheit ausgestrahlt hatte. Mutig hatte sie nun endlich den Kontakt gesucht.

Vergangene Woche hatte sie mit Rebecca beim Abholen im Kindergarten eine Gespräch begonnen. Ihr war aufgefallen, dass Rebecca das Baby oft auf dem Boden ablegt und in Ruhe spielen läßt. Sie selbst würde sich das nicht trauen. Sie hätte zu viel Angst, dass ihr Kind Dreck in den Mund steckt, oder die Kinderkleider schmutzig würden. Überhaupt? Wozu hatte sie denn den Autositz? Darin war der Kleine doch prima aufgehoben und sicher?

Ihr war auch aufgefallen, wie achtsam und vorsichtig Rebecca ihre Kinder aufnimmt, anzieht und mit ihnen spricht. Rebecca zu zuschauen hatte eine heilsame, beruhigende Wirkung auf sie. Ihre Bewegungen mir ihren Kindern hatte etwas von Tai Chi. Als ob sie selten in Eile wäre.

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Auf dem Nachhauseweg erklärte Rebecca, wie der Körper und die Bewegungsentwicklung der Kinder ganz unmittelbar etwas mit der Lebensqualität des Kindes zu tun hat. Sie beschrieb ihr, wie das freie Spielen und sein dürfen eine Menge mit der Zufriedenheit im Leben zu tun hat. Bewegung und die Qualität von Berührung sei nahrhaft für ein Kind oder eben Fastfood. Sie sprach von der Lebensqualität eines Babys.
Auch hatte sie ihr erklärt, dass sie das Kleinkind möglichst oft auf dem Boden ablege oder absetze , weil es hier die zweite Mutter(erde) habe. Diese gebe Sicherheit, denn es könne dem Kind nicht so viel passieren, weil es eigenständig auf dem Boden agieren könne und viele tolle Dinge über sich heraus finden könne.

Rebecca hatte das so formuliert:
„Auf dem Boden lernt dein Kind. Es findet heraus, was es kann und hat damit Gelegenheit ein gutes Gefühl zu entwickeln. Die Mutter(erde) lehrt auch wer das Kind ist, denn sie gibt immer Gelegenheit sich zu bewegen und selbst zu erfahren. Das kann dein Kind dann tun, ohne in irgendeiner Weise abhängig von einem Erwachsenen zu sein. Damit hat dein Kind ganz viel Gelegenheit mit sich selbst und seinen eigenen Fragestellungen beschäftigt zu sein. Es lernt, es lernt aus sich selbst heraus. Und dies sind dann die besten Voraussetzungen für lebenslanges freudvolles Lernen. Damit lernst du sozusagen für dein ganzes Leben. Die Wurzeln dafür werden ja hier, ganz am Anfang gelegt, verstehst du?“

„Kann es sein, dass meine Kinder im Gegensatz zu deinen gelernt haben, ständig von mir und meinen Aktionen abhängig zu sein“ ?, fragte Sabrina und fing fast an zu weinen. Es hatte sie eine ganze Menge Mut gekostet, sich einzugestehen, dass sie selbst es gewesen sein könnte, die ihre Kinder und sich in diese Abhängigkeitsspirale gefahren hatte.

Rebecca schaute ihr in die Augen und während sie anfing zu sprechen, strich sie ihr mitfühlend über die Schultern. „Schau, das ist alles gar nicht schlimm. Du hast gar nichts verkehrt gemacht. Jeder macht es gerade so gut, wie er kann. Auch ich habe mir ganz am Anfang meiner Mutterschaft Unterstützung holen müssen und ich bin froh, dass mir Menschen begegnet sind, die mich haben aufhorchen und nachdenken lassen, ohne mir ein schlechtes Gewissen zu machen. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Rebecca hat Sabrina eingeladen. Demnächst wird sie einfach einige Zeit mit ihr verbringen und damit die Gelegenheit haben, Rebecca und ihre Familie beobachten zu können. Sie ist fest entschlossen weiter zu lernen und damit neue Wege zu gehen. Sie will lernen, wie man Dinge anders angehen kann, wie man sich stärken kann. Sie will selbst eine Veränderung sein.

Es fühlt sich einfach richtiger an.

Das nächste Tagesseminar:  "Wie du Stress und ‚genervt sein‘ im Alltag mit deinem Kind in Leichtigkeit und Freude verwandelst." findet schon bald statt. Info dazu findest du hier.


Weit entfernt vom Ruhepuls - Wie kommt die Über(an)spannung in die Kinder?

Vor zwanzig Jahren habe ich in Amerika ein sechswöchiges Internship bei einem Psychologen verbracht. Ein Internship ist eine Zeit, in der man einen Mentor sehr intensiv begleitet, um tiefer einzusteigen und zu lernen. Ich habe seinerzeit die Zusammenhängen von Körper und Emotionen ein weiteres Stückchen erarbeitet. Neben der Begleitung seiner Seminare und Beratungsgespräche, hatte ich eine intensive Zeit der Innenschau.

Eines Tages haben wir einen seiner Freude besucht, der Forschung auf diesem Gebiet zwischen Gehirn, Körper und Emotionen betrieb. Ruck zuck war ich an irgendwelche Maschinen angeschlossen, die meine Gehirnaktivität messen sollten und an ein anderes Gerät, dass den Grad meiner Entspannung sichtbar machen sollte.

Dieser Forscher fragte mich, ob ich denn entspannt sei und nach einem kurzen Check gab ich ihm zur Antwort, dass ich entspannt sei. Er grinste und zeigte mir an Hand einer Skala, dass ich weit davon entfernt sei, entspannt zu sein. Tja!

In unserer Zeit der ständigen Verfügbarkeit, dieser enormen Schnelligkeit, des immer bereit für Handlung sein müssen, haben sich die Parameter verlagert, die uns ein gutes Körpergefühl und ein Sinn für Entspannung geben.
Auch hier glauben wir so gerne, dass uns die Espresso-Variante zu wahren Entspannung verhilft. Ein Stündchen Yoga die Woche, der zwanzig Minuten Fußweg zur Arbeit, die Tasse Cafe im Stehen.

Ich denke, das unser Nervensystem derart überspannt ist, dass wir kaum mehr ein Maß für eine wirkliche Entspannung haben. Wir sind meilenweit entfernt vom Ruhepuls und merken es nicht mal.

Meine sehr verehrte Feldenkrais Lehrerin hat uns, mit einem Augenzwinkern immer wieder sehr eindringlich auf Menschen aufmerksam gemacht, die nach einer Körperbehandlung in gewisser Weise zusammenklappen. Diese gestresste Mutter, die nach einer Behandlung in ein Loch fällt, oder dieser Mann, der sich nach einer Behandlung subjektiv schlaff fühlt, weil er das Maß an Entspannung seit langem nicht mehr erlebt hat.
Von meiner Lehrerin kam dann der Satz: „It is the Tension, that keeps me together:“ ( Es ist die Spannung, die mich zusammenhält.)

Woran merkst du, dass du entspannt bist?
Meinst du, dass da noch etwas mehr geht?
Wieso fällt es uns so schwer ein volles Maß an Entspannung zu erlangen?
Was ist ein volles Maß an Entspannung? Wie würde sich das anfühlen?

Ist es denkbar, dass unsere Kinder sich das Überangespannt sein von uns ‚abschauen‘? Ist es denkbar, dass die Art Betriebsamkeit, das Funktionieren müssen, nicht wirklich loslassen und abschalten können, mit ein Grund für viele Probleme im Alltag mit den Kindern ist?

Kann es sein, dass in unserem Leben als Erwachsene die Parameter für Entspannung und damit für ein gesundes und zufriedenes Leben derart verschoben sind, dass wir gar nicht mehr so selbstverständlich zu einem gesunden Maß finden? Ist es denkbar, dass wir so angespannt sind, dass wir kein gesundes Empfinden für wirkliche Entspannung haben?
Kann es sein, dass viele Schwierigkeiten im Leben mit den Kindern, der Versuch der Kinder sind, mit unserem Aufgedreht sein und unserer Überanspannung im Nervensystem zu kooperieren?

Vielleicht wirst du denken, dass das ja nun alles nichts Neues ist. Und ja klar, wir brauchen mehr Entspannung und Entlastung. Ja, ja, Entspannung und Stille, damit wir dann später um so höher, größer, schneller, weiter….

Das ist aber nicht der Punkt, den ich an dieser Stelle machen möchte.

Ich möchte vielmehr darauf hinaus, dass unsere Kinder viel mehr eigene Zeit, eigene Rhythmen, Möglichkeit für ihre ureigene Stille, Ruheräume benötigen, um ihr Nervensystem überhaupt gesund und natürlich entfalten zu können.
Ein wesentlicher Bestandteil liegt für mich darin, dass die jungen Menschen weiterhin 'Besucher' ihrer eigenen Innenwelt bleiben können und dürfen.

Ich bin der Meinung, dass wir sie da nicht so schnell und unbedacht heraus holen dürfen. Später, wird es ihre Quelle der Kraft, Kreativität und Lebensfreude sein. Wenn sie viel zu früh gezwungen sind, ihre inneren Räume zu verlassen, um mit Erwachsenen zu kooperieren, die auch nicht wissen, was sie tun, dann ist das ziemlich problematisch.

Da die Kinder die Meister der Kooperation sind, liegt es in meinen Augen in der Verantwortung der Erwachsenen nicht nur für diese ‚äußeren’ Formen von Bildung einzustehen, sondern diese inneren Formen von Bildung anzuerkennen und zu ermöglichen.

Somit sind wir hier in der Verantwortung. So, wie Kinder lernen, sich zwischen den Zeilen unseren Stress abzuschauen, so bräuchten sie dann Gelegenheit sich zwischen den Zeilen das abzuschauen, was ich als Erwachsene tun würde, um gut für mich zu sorgen.

  • Ist es das sie von mir mitbekommen, dass ich gestresst zum Yoga hechte?
  • 
Ist es, dass sie mich schreien hören, weil ich verdammt noch mal, einen Moment für mich benötige?
  • Ist es, dass sie abends spüren, dass ich sie leicht hochtourig ins Bett bringe, weil ich weiß, dass ich dann gleich!!! Zeit für mich brauche?
  • Ist es, dass ich Tag für Tag über den morgendlichen Ablauf lamentiere, ohne ein paar Entscheidungen zu treffen, die vielleicht unbequem sind?
  • Ist es, dass ich mich scheue mit meinem Lebenspartner ein Gespräche über unsere grundsätzliche Lebensrichtung zu führen?
  • Ist es, dass ich das Kind, wider meines besseren Wissens, in eine Tageseinrichtung gebe, von der ich weiß, dass dieser Umstand uns allen nicht gut tut?
  • Ist es, dass ich mit Schwiegermutter und Kinderbetreuung einen faulen Kompromiss eingehe, wohl wissend, dass dies zu emotionalem Rückstau in meiner Familie führt.
  • Ist es, weil ich selber renne, aus Unsicherheit den Schmerz der nötigen Bewusstwerdung meines Marathons zu spüren?

Glaubst du, dass unsere Kinder lediglich das lernen, was ihnen in der Schule vorgesetzt wird?

Wir brauchen ein größeres Wissen dazu, wie diese natürlichen Abläufe sich vollziehen, welche Voraussetzungen es braucht, damit Kinder sich gut in ihren eigenen Strukturen verwurzeln können, damit ihnen später auch Flügel wachsen können.

Derzeit erscheinen mir die Flugversuche sehr erschwert zu sein, zu viele Kinder machen schmerzhafte Bauchlandungen. Unzureichend mit sauberen Flugqualitäten ausgestattet, die sie sich bei Erwachsenen nur schwer abschauen können.

 

 

Hier findest du nun Teil 2 dieser Serie: Zurück zum Ruhepuls. Wege aus der Über(an)spannung im Leben mit Kindern.

 

 Hier findest du Informationen zu meinem Beratungsangebot. Gerade gestern sagte eine Mutter zum Ende meines  Seminar s: "Die Leichtigkeit ist noch da, ich muss sie nur wieder reinlassen


FamilienUNTERNEHMungEN - Die innere Haltung macht die Musik.

wundersames Lernen_FührungSamstag Mittag. Ich schlage den Kindern vor, dass wir einen gemeinsamen Ausflug machen können. Ich wollte gerne mal wieder mit (fast) allen irgendwo hinfahren und ein gemeinsames Erlebnis haben. Ich hätte gerne mal etwas gemacht, was wir noch nie zusammen getan haben. Ich wollte mal dieses 3-4 Stunden Urlaubsfeeling haben. Dieses Gefühl, etwas mit erfrischter Wahrnehmung und mit Touristenblick angehen zu können.

Jetzt geht die Diskussion los. Über zwei Stunden, mit einigen Unterbrechungen, kommen wir zu keinem zufrieden stellenden Ergebnis.

Wenn Loriot uns hätte zuschauen und zuhören können, dann hätte er eine Menge Stoff für eine Episode seiner Comedy gehabt.

Es wurden ganz viele Vorschläge unterbreitet, aber es kam in keiner Weise zu einer Einigung.

Wir sollten zum Kletterpark fahren, ein paar Steine im Wald anschauen, in einen Wildpark fahren, Cafe trinken gehen, zu MC D fahren, Oma und Opa oder meine Schwester besuchen. Vieles kam auf den Tisch, doch es passierte n i c h t s.

Wenn es nur im Ansatz so aussah, als ob wir jetzt klar hätten, was passieren könnte, dann wurde von anderer Seite ein massiver Bremsklotz angesetzt. Wieder stoppte der Prozess.

Manchmal sind Einigungen in der Familie ziemlich schwer und das bedeutet dann allerdings auch, dass es zu keinerlei Bewegung kommt. Alles ist anstrengend, Prozesse dauern ewig und Stillstand scheint daraus zu resultieren. Das wäre ja im Grunde gar nicht so schlimm, wenn nicht doch alle etwas „Schönes“ zusammen machen wollten.

Gefühlte 7 mal war ich kurz davor das Projekt abzubrechen, und meiner Wege zu gehen. Doch dann hatte ich plötzlich eine Art Eingebung:

Ich habe mir vorgenommen gut gelaunt und nicht erbost mitzuteilen, dass ich in etwa 10 Min fahren würde. Zu dieser Zeit hatte ich selbst noch keine Ahnung, wo ich hin fahren würde. Mir war lediglich klar, dass ich los wollte und dieses feeling von ein wenig Abenteuer und etwas Neuem haben wollte.
Ich zog mich also um und als ich dann die Treppe hinunter kam, um weitere Vorbereitungen für die Abfahrt zu treffen, nahm ich wahr, dass alle fast fertig angezogen und in Aufbruchsstimmung waren. Sie waren guter Dingen, keiner war am meckern.

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Ich setze mich also ins Auto und nur wenige Minuten später waren alle da, startbereit und ein wenig aufgeregt. 
Jetzt ging das Rätselraten los. Sie wollten wissen, wo ich hinfahren würde und an jeder Kreuzung oder Abbiegung kamen Bemerkungen und Fragen.

„Da, wo wir hinfahren, kostet das Eintritt?“ „Wenn es nämlich keinen Eintritt kostet“, jaulte meine Tochter, um auf die Zustimmung der anderen zu haschen, „dann gehen wir nur in den Wald“ (Landkinder, eben)

Ich behielt mein Geheimnis ganz für mich alleine. Ich fuhr dahin, wo ich noch nie war, machte etwas mit den kids gemeinsam, was wir noch nicht zusammen gemacht haben und alle waren guter Dinge. Die Aufregung und das Miniurlaubsfeeling waren da.

Was war anders an diesem Tag?

Aus den vielen Jahren Erfahrung im Finden von Einigung, Erreichen von Zielen und Wohlwollen im Prozess, hatte ich mir vorgenommen mich nicht im Ärger und im üblichen Ausgang dieser Gespräche zu verfangen. Gespräche in dieser Dynamik enden oftmals in ‚keinen Schritt weiter kommen’. Ich wollte guter Dinge bleiben, positiv und vor allem wollte ich den Tanz leiten.

In meinen persönlichen Fragestellungen in meiner Familie habe ich immer wieder den Eindruck, dass es im Voraus gehen, mit meinen Kindern, immer wieder um richtig gute Führungsqualitäten geht. Nicht umsonst interessierte mich für Herangehensweisen und Lösungsstrategien von erfolgreichen Menschen. Ich beschäftige mich immer wieder gerne mit Biographien von Personen, die in ihrem Feld Einzigartiges geleistet haben und frage mich, wie man diese Ansätze wohl in ein neuzeitiges Familienleben integrieren kann.

Auch in Unternehmen haben sich die Führungsstile in den letzten Jahren sehr stark ändern müssen, um den Erfordernissen dieser Zeit zu genügen. Warum also nicht, auch im Bereich von Familie, Erziehung und Lernen, sich Anregungen, Unterstützung und Ansätze holen, die vielleicht hilfreich sein könnten, um die Kinder in diese neue Zeit zu begleiten.

Als Mutter werden einem viele dieser Führungsqualitäten abverlangt, entsprechend bezahlt werden sie (noch) nicht.

Hier findest du Info zum nächsten Tagesseminar. Eine wunderbare Gelegenheit sich mit den Themen um Erziehung und Lernen in wohlwollender Umgebung zu stärken.

 

 

 

FamilienUNTERNEHMungEN - Die innere Haltung macht die Musik.


Warum Schubladendenken Lernen verhindert und Liebe ermöglicht.

Schubladendenken verhindert. Liebe 1ermöglicht 1Was ich an Moshe Feldenkrais besonders geschätzt habe, war, dass er im Besonderen in der Lage war über Kategorisierungen oder Schubladendenken hinauszusehen. Wenn Menschen zu ihm in Behandlung kamen, so hatte er die besondere Gabe das im Menschen zu sehen, was ‚tiefer‘ liegt. Er konnte für Möglichkeiten schauen. Er hat nicht in Defiziten gedacht. Er hat im wahrsten Sinne des Wortes ERMÖGLICHT.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass er den Rollstuhl eines Menschen, der zu ihm kam, in gewisser Weise nicht ‚gesehen' hat, sondern in der Begegnung mit diesem Menschen ständig nach Möglichkeiten gesucht hat.
Moshe Feldenkrais und seine Arbeit, noch immer einzigartig. Ich bewundere diese Meister ihrer Arbeit, die in welchem Bereich auch immer, in der Lage sind den Menschen in seinem Potential zu sehen und nicht in seinen Schwächen.

Schaue ich mir hingegen an, welchen Kurs in Erziehung und Lernen genommen wird, dann erschrecke ich mich. Das, was momentan üblich ist, ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was Kinder, gerade auch die mit Besonderheiten, benötigen, um in ihr eigenes, persönliches Potential zu steigen.

Störung, Entwicklungsstörung, Defizit, ADHS, Dyskalkulie, schon sauber, Erstklässler, Freilerner, noch nicht so weit, Schulkind, behindert, Scheidungskind, Tragekind, Autist, hochbegabt, hochsensibel, aggressiv, Legastheniker, auffällig, praktisch bildbar, hörgeschädigt, sehbehindert, Kindergartenkind, ….

Nicht enden will meine Aufzählung der Kategorien, unter der wir Kinder einordnen und bewerten.

In meinen Augen haben wir uns verrannt.
Irgendwo auf dem Weg ist es geschehen, dass wir meinten, wenn wir nur alles untersuchen, kategorisieren und bewerten würden, dann könnten wir gezielter fördern und bessere Unterstützung geben.

Da mag einiges dran sein und hier und da mag die Hilfe angemessen und wohldosiert ankommen.

Doch in dieser Zeit erscheint es mir eher kontraproduktiv und extrem, welcher Apparat sich vor mir aufplustert.
Vielen Themen um Erziehung und lernen lastet eine ungeheure Schwere, Unbeweglichkeit und Bürokratie auf. Nichts geht einfach. Alles braucht eine riesige Organisation und Papierarbeit.

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Das Selbstverständliche, das Simple und das Naheliegende ist verloren gegangen. Der gesunde Blick auf die Dinge, das ‚Normale‘ fehlt. Spontanität und Kreativität mit Kindern in Institutionen zu leben, ist denkbar schwierig. Konsequent weitergedacht fehlt darüber hinaus das, was Moshe Feldenkrais’ Stärke war.
Die Fähigkeit von Erwachsen für Möglichkeiten zu schauen. Die Fähigkeit das Simple und das Naheliegende zu tun. (Damit meine ich das es simpel ist, nicht unbedingt einfach.)

Um diese Fähigkeit hervorbringen zu können, ist es notwendig, die Liebe zu den Kindern an die erste Stelle zu rücken. Wir haben das vergessen. Wir sind dermassen im Tun und in der Zeitfalle verhaftet, dass wir Liebe unter Umständen nur noch portionsweise zu geben vermögen. Sie ist zu einer Art Ware geworden, die man dem Kind dann gibt, wenn man Zeit hat. Wenn man mit der Arbeit fertig ist, wenn man den Haushalt erledigt hat, wenn man Abends von der Arbeit kommt, wenn man eben zuvor noch etwas anderes zu tun hat.

Zuvor müssen zunächst die ‚wichtigen‘ Dinge erledigt werden.
Viele Erwachsene haben mit einer Menge Schuldgefühlen zu tun, nicht etwa, weil sie den Kindern keine Liebe geben würden, sondern weil sie ständig meinen, dass es zu wenig sei.
Dieses Empfinden können wir als Eltern nur haben, wenn sich der Schwerpunkt und die grundlegenden Dinge zu stark verlagert haben. Wir sind dann der Meinung, dass es nicht genug ist, was wir geben. Es kostet enorm viel Kraft. Wir haben den Blick darauf verloren, wie das Naheliegende geht.

Wir haben es geschafft Kindheit in einer Weise zu organisieren, dass das Wesentliche an zweiter Stelle kommt. Wir sind in dieser schnelllebigen Zeit so sehr damit beschäftigt zu tun, zu unterscheiden, einzuordnen und zu bewerten, dass das Bedeutsamste hintenan kommt.
Die Liebe steht nicht an erster Stelle.

Das Geben der einfachen Gesten ist im Trubel der Zeit verschüttet.

Wie nun könnte der Alltag aussehen, wenn die Liebe wahrlich an erster Stelle stehen würde?
Eine ziemlich unbequeme Frage. Sofort türmen sich vor mir alle JA-ABER dieser Welt auf.

  • Wie soll das gehen?
  • Ich muss doch arbeiten?
  • Ich hätte es ja gerne anders, aber mein Partner.
  • Wir leben nun mal in dieser Gesellschaft.
  • Wie mache ich das, wenn ich mehrere Kinder habe?
  • Ich muss das Haus abbezahlen.
  • Was ist denn Liebe überhaupt?

Und wie so oft, liegen die Antworten für mich in den Kleinigkeiten, in den normalen, zwischenmenschlichen Gesten, im Wohlwollen, in Zeit, in nicht fordernder Berührung, in der Art, wie ich meinen Blick benutze, in der Art, wie ich meine Stimme benutze, in der Art, wie ich loslasse…

Es ist für mich ein nicht aufhörender Prozess mich täglich und ständig daran zu erinnern, was an erster Stelle kommt und mich darin zu schulen genau das (die Liebe) in meinem vielschichtigen Alltag zu geben. (vor allem auch mir selbst)
Mal fällt es mir schwerer, mal fällt es mir leichter.

Ist das für dich eine Option?

Gerne lese ich von dir dazu , gleich hier unten oder bei Facebook / google+. Freue mich, wenn du meine Gedanken teilst.